(19)
(11) EP 0 218 164 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.04.1987  Patentblatt  1987/16

(21) Anmeldenummer: 86113330.4

(22) Anmeldetag:  27.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47B 88/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT SE

(30) Priorität: 07.10.1985 AT 2886/85

(71) Anmelder: Julius Blum Gesellschaft m.b.H.
A-6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Röck, Erich
    A-6973 Höchst (AT)
  • Brunner, Josef
    A-6973 Höchst (AT)

(74) Vertreter: Torggler, Paul, Dr. et al
Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schublade


    (57) Eine Schublade hat seitliche Schubladenzargen (4) aus gespritzten Kunststoffprofilen, an denen Ausziehschie­nen, die an korpusseitigen Laufrollen abrollen, be­festigt sind. An den Schubladenzargen (4) und an den Ausziehschienen (2) sind hinten Gleiter (3) angeordnet. Die Gleiter (3) greifen an korpusseitigen Tragschienen (1) an und sind entlang diesen verschiebbar. Die Gleiter (3) sind von hinten in die Schubladenzarge (4) einge­setzt und weisen eine Nase (19) auf, die in ein Ausneh­mung (20) der Schubladenzarge (4) eingreift.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schublade mit an den seitlichen Schubladenzargen befestigten Ausziehschienen, die an korpusseitigen Laufrollen abrollen, wobei an den Schubladenzargen oder den Ausziehschienen hinten ein Gleiter angeordnet ist, der an einer korpusseitigen Trag­schiene angreift und entlang dieser verschiebbar ist und die Schubladenzargen doppelwandig sind.

    [0002] Schubladen mit Schubladenzargen aus Kunststoff und metal­lischen Ausziehschienen sind im modernen Möbelbau hin­länglich bekannt. Es sind weiter Schubladen bekannt ge­worden, die hinten einen Gleiter aufweisen, der entlang einer korpusseitigen Tragschiene verschoben werden kann und die vorne auf einer korpusseitigen Laufrolle abrollt. Die Schublade ist durch die Gleiter, die Schlitze aufwei­sen, in die jeweils ein Horizontalsteg einer Tragschiene ragt, kippbar gehalten.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schublade der eingangs erwähnten Art insofern zu verbessern, als das der Zusammenaufbau der drei für den Bewegungsablauf der Schublade zusammenwirkenden Teile, und zwar der Schub­ladenzarge, der Schiene und des Gleiters erleichtert und verbessert wird.

    [0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß an jeder Seite der Schublade der Gleiter in die Schubladenzarge eingesetzt ist und sich zwischen der Innen- und Außenwand der Schubladenzarge befindet und daß die Ausziehschiene mit ihrem hinteren Ende in den Gleiter eingeschoben ist.

    [0005] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß der Gleiter von hinten in die Schubladenzarge eingesetzt ist und eine Nase aufweist, die hinter einen Vorsprung der Schubladenzarge einrastet bzw. in eine Ausnehmung der Schubladenzarge eingreift.

    [0006] Durch die Nase wird verhindert, daß sich ein Gleiter un­ beabsichtigt von der Schubladenzarge trennt und somit auch der Halt für die Ausziehschiene nicht mehr gegeben ist.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Ausziehschiene U-Profil hat, aber an ihrem hinteren Ende einen Abschnitt mit L-Profil, der in den Gleiter ragt.

    [0008] Es können sowohl getrennte Schubladenzargen vorgesehen sein, z. B. eine Schubladenzarge an jeder Seite der Schublade und eine Schubladenzarge, die die Schubladen­rückwand bildet, wobei die Schubladenzargen auf herkömm­liche Art beispielsweise durch Einschnappmechanismen miteinander verbunden sind, oder es kann die komplette Umrandung der Schublade seitlich und hinten aus einem Stück ausgeführt sein.

    [0009] Um den Halt der Ausziehschienen in der Schubladenzarge zu verbessern, ist vorteilhaft vorgesehen, daß die Schub­ladenzargen einen Vertikalsteg aufweisen, mit einer Durch­brechung, durch die die Ausziehschiene ragt.

    [0010] Vorteilhaft ragen die Ausziehschienen in ein Sackloch des Gleiters.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Schubladenzargen doppelwandig sind und zumindestens vorn beidseitig einen nach innen gerichteten Vorsprung auf­weisen und die Ausziehschienen auf diesen Vorsprüngen aufliegen.

    [0012] In den Schubladenzargen, die vorteilhaft Spritzgießteile sind, können Kammern ausgebildet sein, die jeweils ein Gleiter vollständig ausfüllt. Dadurch ist der Gleiter jeweils kompakt in der Schubladenzarge befestigt.

    [0013] Da der Gleiter im allgemeinen aus einem Kunststoffma­terial gefertigt sein wird, ist ihm eine gewisse Elasti­zität zu eigen und er kann innerhalb der Kammer die Aus­ziehschiene mit leichtem Druck umfassen.

    [0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen einge­hend beschrieben.

    [0015] Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsge­mäßen Schublade, wobei die Schublade in einen Möbelkor­pus eingeschoben ist, die Fig. 2 zeigt eine Seitanansicht der erfindungsgemäßen Schublade, während diese sich in der ausgefahrenen Stellung befindet, die Fig. 3 zeigt eine Ansicht nach der Richtung des Pfeiles H der Fig. 1, die Fig. 4 zeigt eine Ansicht nach der Richtung des Pfei­les V der Fig. 1, die Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Gleiters, die Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht einer Aus­ziehschiene, die Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausziehschiene, die Fig. 8 zeigt eine Stirnansicht einer Ausziehschiene, die Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht einer Schubladenzarge, die Fig. 10 zeigt eine Ansicht aus der Richtung des Pfeiles H der Fig. 9, die Fig. 11 zeigt eine Ansicht aus der Richtung des Pfeiles V der Fig. 9 und die Figur 12 zeigt eine Draufsicht auf eine Schubladenzarge.

    [0016] In der nachfolgenden Beschreibung wird jeweils nur auf eine Seite der Schublade Bezug genommen, die andere Seite ist paralog ausgebildet.

    [0017] Die erfindungsgemäß wesentlichen Teile der Schublade sind die Ausziehschiene 2, Gleiter 3 und die vorzugsweise aus Kunststoff gespritzte Schubladenzarge 4.

    [0018] In den Figuren 1 bis 4 sind noch die Schubladenrückwand mit 6 und der Schubladenboden mit 7 bezeichnet.

    [0019] An der Korpusseitenwand ist eine Tragschiene 1 befestigt. Ebenso an der Korpusseitenwand lagert vorne eine Lauf­rolle 5. Diese Laufrolle 5 könnte jedoch auch durch einen Gleiter ersetzt werden, wenn die Schublade nur sehr geringe Lasten aufnehmen muß.

    [0020] Wie aus den Figuren 1 bis 4 ersichtlich, stützt sich die Schublade mit den Ausziehschienen 2 auf den Laufrollen 5 ab und umfaßt mit den Gleitern 3 jeweils einen Horizontal­steg 8 der Tragschiene.

    [0021] Die Ausziehschiene weist zwei Seitenstege 9, 10 auf, wo­bei keiner der Seitenstege länger als der Radius der Laufrolle 5 ist. Ist die Ausziehschiene 2 in die Schub­ladenzarge 4 eingesetzt, stützt sie sich mit den beiden Seitenstegen 9, 10 an Vorsprüngen 11, 12 der Wände 13, 14 der Schubladenzarge 4 ab. Dabei ist der Vorspung 11 sockelartig und der Vorsprung 12 als ungebogener Lappen ausgebildet. Die Vorsprünge 11, 12 können sich entweder über die Länge der Schubladenzarge 4 hindurchziehen, oder nur im vorderen Bereich angeordnet sein.

    [0022] Vorne weist die Ausziehschiene 2 eine Abwinkelung 15 auf, die in herkömmlicher Weise den Einlauf der Schublade be­wirkt.

    [0023] Hinten ist die Ausziehschiene 2 mit einem Abschnitt 16 versehen, der L-Profil aufweist. Dieser Abschnitt 16 ragt in den Gleiter 3. Der Gleiter 3 ist dafür mit einem kor­respondierenden Sackloch 17 versehen.

    [0024] Der Gleiter 3 wird,wie aus den Figuren 1 und 2 ersicht­lich, von hinten in die Schubladenzarge 4 eingesteckt. An der Schubladenzarge 4 sind dafür Aufnahmekammern 18 (sie­he Figur 12) ausgebildet. Diese Aufnahmekammern 18 werden von den Gleitern 3 im wesentlichen ausgefüllt, sodaß die Ausziehschiene 2 jeweils mit einem gewissen Druck im Gleiter 3 gehalten ist.

    [0025] Der Gleiter 3 weist eine Nase 19 auf, die in eine Ausneh­mung 20 in der Schubladenzarge 4 ragt. Wird der Gleiter 3 in die Schubladenzarge 4 hinein gedrückt, schnappt die Nase 19 in der Ausnehmung 20 ein und der Gleiter 3 ist unverrückbar in der Schubladenzarge 4 gehalten.

    [0026] Hinten weist der Gleiter 3 einen Rand 21 auf, der an der Rückwand der Zarge 4 anliegt.

    [0027] Der Gleiter 3 weist weiters einen Schlitz 22 auf, durch den der Horizontalsteg 8 der Korpusschiene 1 ragt.

    [0028] Innen ist der Gleiter 3 mit einer kammerartigen Ausneh­mung 23 versehen, was die Elastizität des Gleiters 3 ver­bessert.

    [0029] Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, ist der Schlitz 22 des Gleiters 3 in etwa X-förmig ausgeführt, so daß sich zwei Trichter 21' bilden. Auf diese Art und Weise kann es zu keinem Verkanten der Ausziehschiene 2 im Glei­ter 3 kommen. Außerdem werden die Gleiteigenschaften des Gleiters 3 verbessert.

    [0030] Bei der Kammer 18 ist die Schubladenzarge 4 mit einem senkrechten Steg 24 versehen, der eine Durchbrechung 25 aufweist. Die Durchbrechung 25 korrespondiert mit dem Pro­fil der Ausziehschiene 2 und die Ausziehschiene 2 ist durch diese Durchbrechung 25 hindurch in die Kammer 18 und somit in den Gleiter 3 einführbar.

    [0031] In den Figuren der Zeichnung ist die Schubladenfrontplatte nicht gezeigt, da sie nicht zum Gegenstand der Erfindung gehört.


    Ansprüche

    1. Schublade mit an den seitlichen Schubladenzargen be­festigten Ausziehschienen, die an korpusseitigen Laufrollen abrollen, wobei an den Schubladenzargen oder den Ausziehschienen hinten ein Gleiter angeord­net ist, der an einer korpusseitigen Tragschiene an­greift und entlang dieser verschiebbar ist und die Schubladenzargen doppelwandig sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß an jeder Seite der Schublade der Glei­ter (3) in die Schubladenzarge (4) eingesetzt ist und sich zwischen der Innen- und der Außenwand (13, 14) der Schubladenzarge (4) befindet und daß die Auszieh­schiene (2) mit ihrem hinteren Ende in den Gleiter (3) eingeschoben ist.
     
    2. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleiter (3) von hinten in die Schubladenzarge (4) eingesetzt ist und eine Nase (19) aufweist, die hinter einen Vorsprung der Schubladenzarge (4) einrastet bzw. in eine Ausnehmung (20) der Schubladenzarge (4) ein­greift.
     
    3. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehschiene (2) U-Profil hat, aber an ihrem hinteren Ende einen Abschnitt (16) mit L-Profil, der in den Gleiter (3) ragt.
     
    4. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubladenzarge (4) einen Vertikalsteg (24) auf­weisen, mit einer Durchbrechung (25), durch die die Ausziehschiene (2) ragt.
     
    5. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehschiene (2) in ein Sackloch (17) des Gleiters (3) ragt.
     
    6. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die doppelwandigen Schubladenzargen (4) zumindest vorn beidseitig einen nach innen gerichteten Vor­sprung (11, 12) aufweisen und die Ausziehschienen (2) auf diesen Vorsprüngen (11, 12) aufliegen.
     
    7. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleiter (3) Aufnahmekammern (18) der Schub­ladenzarge (4) ausfüllen.
     




    Zeichnung