(19)
(11) EP 0 218 170 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.04.1987  Patentblatt  1987/16

(21) Anmeldenummer: 86113392.4

(22) Anmeldetag:  29.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G03D 3/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT

(30) Priorität: 09.10.1985 DE 3535980

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Jürgen, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 90 (DE)
  • Loots, Francois P.
    B-2510 Mortsel (BE)
  • Vanhorebeek, Remi, Dr.
    B-2598 Heist op den Berg (BE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Nassbehandlung fotografischer Schichtträger


    (57) Eine Vorrichtung zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger, in der ein Schichtträger zwischen einem Einführ- und einem Abquetschwalzenpaar in einem wannen­artigen Behälter zwischen den Walzen eines Anspülwal­zenpaares geführt und mit Behandlungsflüssigkeit be­netzt wird, ist so ausgebildet, daß die Walzen (7a, 7b) des Anspülwalzenpaares (7a, 7b) in Gehäusekäfigen (9b, 10b), die zur Bahn des Schichtträgers (5) offen sind, angeordnet sind, daß jedem Gehäusekäfig (9b, 10b) an65 der der Bahn abgewandten Seite ober- bzw. unterhalb der Anspülwalzen (7b; 7a) ein Vorverteilerkanal (10f; 9f) vorgeschaltet ist und daß die Behandlungsflüssig­keit (13) über eine obere bzw. untere Zuleitung (16b; 16a) dem jeweiligen Vorverteilerkanal (10f; 9f) und durch diesen der jeweiligen Anspülwalze (7b; 7a) zu­führbar ist. Dadurch wird bei geringem Volumen und gleichmäßiger Verteilung der Behandlungsflüssigkeit in der Vorrichtung und einer Verminderung der Oxydations­möglichkeiten der Behandlungsflüssigkeit erreicht, daß stets frische bzw. regenerierte Behandlungsflüssigkeit zur Verfügung steht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Naßbehand­lung fotografischer Schichtträger, in der ein Schicht­träger zwischen einem Einführ- und einem Abquetschwal­zenpaar in einem wannenartigen Behälter zwischen den Walzen eines Anspülwalzenpaares geführt und mit Behand­lungsflüssigkeit benetzt wird.

    [0002] Eine ähnliche Vorrichtung ist durch die DE-OS 32 30 175 bekannt geworden. Dabei sind jedoch mehrere Transport­walzenpaare vorgesehen, die eine Transportebene für den Schichtträger definieren, wobei das Flüssigkeitsniveau über dieser Transportebene liegt. Der Schichtträger wird also durch das Bad gezogen, wobei die Walzen le­diglich die Funktion von Transportwalzen und nicht von Anspül- bzw. Abquetschwalzen haben. Auch ist nicht er­kennbar, wie die relativ geringe Menge an Behandlungs­flüssigkeit in der Vorrichtung ständig erneuert bzw. regeneriert werden könnte.

    [0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszu­bilden, daß bei geringem Volumen an Behandlungsflüssig­keit in der Vorrichtung und stark verminderten Oxyda­tionsmöglichkeiten für die Behandlungsflüssigkeit eine gleichmäßige Verteilung der Behandlungsflüssigkeit an den Anspülwalzen und ein ständiger Austausch der Be­handlungsflüssigkeit möglich sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte Merk­male der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

    [0005] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläu­tert. Es zeigen

    Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht einer er­findungsgemäßen Vorrichtung gemäß der Schnitt­linie I-I der Figur 2,

    Fig. 2 einen Schnitt durch die Teile der Vorrichtung gemäß der Schnittlinie II-II der Figur 1.



    [0006] In Figur 1 ist eine Aufstell- und Auffangwanne für eine Behandlungsvorrichtung und einen Vorratsbehälter für die Behandlungsflüssigkeit sowie die zwischen beiden Teilen vorgesehenen Leitungen mit 1 bezeichnet. Statt einer Wanne 1 könnten auch zwei Wannen für die Behand­lungsvorrichtung und den Vorratsbehälter vorgesehen sein. In der oder den Wannen 1 sind die Behandlungsvor­richtung 2 und der Vorratsbehälter 3 sowie die als starre Rohre oder elastische Schläuche ausgebildeten Leitungen auf bekannte Weise montiert, beispielsweise aufgestellt oder eingehängt oder mit Schellen an den Wannenwänden festgelegt.

    [0007] Die Behandlungsvorrichtung 2 weist drei in Transport­richtung 4 eines Schichtträgers 5 hintereinander ange­ordnete Walzenpaare 6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b auf, von de­nen das erste Walzenpaar 6a, 6b ein Einführwalzenpaar, das zweite Walzenpaar 7a, 7b ein Anspülwalzenpaar zur Benetzung des Schichtträgers 5 und das dritte Walzen­paar 8a, 8b ein Abquetschwalzenpaar darstellt. Entspre­chend seiner Funktion ist das Anspülwalzenpaar 7a, 7b am tiefsten angeordnet, so daß die die Schichtträger­bahn definierende Berührungsebene der beiden Anspülwal­zen 7a, 7b den tiefstgelegenen Bereich der Schichtträ­gerbahn bildet. Die jeweils unteren Walzen 6a, 7a, 8a sind in einem wannenähnlichen Behälter 9 angeordnet, der Ausbuchtungen 9a, 9b und 9c für die Walzen 6a, 7a, 8a und dazwischen Schrägflächen 9d und 9e als Leitflä­chen für einen Schichtträger 5 zwischen den Walzen 6a, 6b, 6c aufweist. Die Ausbuchtungen 9a und 9c für die untere Einführwalze 6a und die untere Abquetschwalze 8a können der Form der Walzen 6a bzw. 8a mit größerem Ab­stand hiervon nur ungefähr angepaßt sein. Dagegen schmiegt sich die Ausbuchtung 9b für die untere Anspül­walze 7a deren Form käfigartig an. Die Leitflächen 9d, 9e verlaufen jeweils vom oberen, inneren Ende der Aus­buchtung 9a bzw. 9c schräg nach abwärts zum oberen Rand der Ausbuchtung 9b. Auf den wannenartigen Behälter 9 ist ein oberes Gehäuseteil 10 aufgesetzt, das Ausbuch­tungen 10a, 10b und 10c für die Walzen 6b, 7b, 8b und dazwischen zu den Leitflächen 9d, 9e etwa parallel ver­laufende Leitflächen 10d, 10e aufweist. Die Ausbuchtun­gen 10a, 10b, 10c, können sich den Walzen 6b, 7b, 7c sehr eng anschließen. Alle Ausbuchtungen 9a, 9b, 9c, 10a, 10b, 10c sind zur Schichtträgerbahn hin offen. Zwischen dem wannenartigen Behälter 9 und dem oberen Gehäuseteil 10 sind an den zur Transportrichtung 4 senkrechten Wänden Schlitze 11, 12 zum Einführen und Ausgeben der Schichtträger 5 vorgesehen.

    [0008] Damit nun das Anspülwalzenpaar 7a, 7b stets mit fri­scher Behandlungsflüssigkeit 13 gleichmäßig bespült wird und so einen Schichtträger 5 gleichmäßig benetzt, ist im Bereich der Scheitellinie jeder der Ausbuchtun­gen 9b, 10b ein Vorverteilerkanal 9f bzw. 10f ange­formt, der sich von der Mittelebene 14 in Transport­richtung 4 nach beiden Seiten in Richtung der Schicht­trägerbreite verjüngt, vgl. Fig. 2. In diese Vorvertei­lerkanäle 9f, 10f wird aus dem Vorratsbehälter 3 mit­tels einer Pumpe 15 über eine Hauptzuleitung 16, die sich dann in zwei Zuleitungen 16a, 16b verzweigt, die Behandlungsflüssigkeit 13 gepumpt. Einmündungen der Zu­leitungen 16a, 16b in die Vorverteilerkanäle 9f, 10f liegen im Bereich der Mittelebene 14, vorzugsweise etwa senkrecht zur Schichtträgerbahn. Die Zuleitungen könn­ten aber auch parallel oder geneigt zur Schichtträger­bahn in die Vorverteilerkanäle 9f, 10f einmünden. Außerdem wäre es möglich, die Zuleitungen jeweils an einem Ende des Vorverteilerkanals vorzusehen, wobei dann die Vorverteilerkanäle sich von der Einmündung zu ihrem anderen Ende hin verjüngen müßten.

    [0009] Durch das Einpumpen der Behandlungsflüssigkeit 13 in die Vorverteilerkanäle 9f, 10f verteilt sich diese zu­nächst einmal gleichmäßig über die Kanallänge und be­spült dann dementsprechend gleichmäßig die Anspülwalzen 7a, 7b von unten bzw. von oben, so daß die Anspülwalzen ihrerseits wieder eine gleichmäßige Benetzung des Schichtträgers 5 über dessen Breite bewirken. Damit die dem Schichtträger 5 zugeführte und bei dessen Behand­lung bezüglich ihrer Zusammensetzung verbrauchte Be­handlungsflüssigkeit 13 problemlos erneuert werden kann, sind an den tiefstgelegenen Bereichen der Aus­buchtungen 9a, 9c für die beiden anderen unteren Walzen 6a, 8a Abflußstutzen vorgesehen, die in Rückleitungen 17a, 17b einmünden, welche in eine gemeinsame Lei­tung 17 zusammenlaufen. Die Rückleitung 17 führt in den Vorratsbehälter 3 und zwar oberhalb von dessen normalem Flüssigkeitsniveau. Die unter dem Druck der Pumpe 15 zurückfließende, verbrauchte Behandlungsflüssigkeit vermischt sich dann mit der frischen Behandlungsflüs­sigkeit, wobei bei Absinken des Niveaus Regeneratflüs­sigkeit über einen weiteren Zulauf 3a zugeführt werden kann. Die Steuerung des Regeneratzulaufes kann durch Niveaufühler 18a, 18b steuerbar sein. Im Vorratsbehäl­ter 3 kann auch eine Heizung 19 vorgesehen sein, die durch Thermostaten steuerbar sein kann, die sowohl im Behälter 3 als auch in den Leitungen 16 oder im wannen­förmigen Behälter 9 angeordnet sein können.

    [0010] Für eine Reihe von Schichtträgerarten oder Entwick­lungsverfahren kann es zweckmäßig sein, daß die Ent­wicklung nicht als reiner Anspülprozeß durchgeführt wird, sondern der Schichtträger 5 auf einem kleinen Teil seines Weges durch ein Tauchbad bewegt wird, wobei durch die sich drehenden Transportwalzen 7a, 7b eine gleichmäßige Anspülung und Benetzung zusätzlich geför­dert wird. Dies wird gemäß Figur 1 dadurch erreicht, daß so viel Behandlungsflüssigkeit zugepumpt wird, daß sich in dem wannenartigen Behälter 9 Flüssigkeit bis zu einem bestimmten Niveau ansammelt. Hierzu ist es erfor­derlich, daß der obere Rand 9g des Behälters 9 höher liegt als die Unterkanten der oberen Ausbuchtung 10b für die obere Anspülwalze 7b, so daß letztere bei Fül­lung des Behälters 9 allein schon durch ihre Lage noch in die im wannenartigen Behälter 9 vorhandene Flüssig­keit eintaucht. In diesem Falle kann es zweckmäßig sein, in den Abflußleitungen 17a, 17b Ventile vorzuse­hen, die automatisch geöffnet werden, wenn im Behäl­ter 9 das erwünschte Flüssigkeitsniveau überschritten wird. Dieses Flüssigkeitsniveau sollte dabei jedenfalls unter den Unterkanten des Zu- bzw. Ausführschlitzes 11 bzw. 12 liegen.

    [0011] Der Einfachheit halber ist in den Figuren nur ein mög­liches Ausführungsbeispiel nach der Erfindung gezeigt. Grundsätzlich wäre es möglich, die Anspülwalzen 7a, 7b mit ihren Käfigen 9b, 10b und deren Vorverteilerkanälen 9f, 10f als Entwicklerbaueinheit auszubilden und die Einführ- und Abquetschwalzen hiervon getrennt anzuord­nen. In diesem Falle könnten die Einführ- und die Ab­quetschwalzen u.U. auch höhengleich mit den Anspülwal­ zen und ggf. in eigenen kleinen, getrennt aufstellbaren Käfigen gelagert sein. Lagerung und Antrieb sämtlicher Walzenpaare kann auf irgendeine bekannte Weise erfol­gen, wie dies in Figur 2 angedeutet ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger, in der ein Schichtträger zwi­schen einem Einführ- und einem Abquetschwalzen­paar in einem wannenartigen Behälter zwischen den Walzen eines Anspülwalzenpaares geführt und mit Behandlungsflüssigkeit benetzt wird, da­durch gekennzeichnet, daß die Walzen (7a, 7b) des Anspülwalzenpaares (7a, 7b) in Gehäusekäfi­gen (9b, 10b), die zur Bahn des Schichtträ­gers (5) offen sind, angeordnet sind, daß jedem Gehäusekäfig (9b, 10b) an der der Wanne abge­wandten Seite ober- bzw. unterhalb der Anspül­walzen (7b; 7a) ein Vorverteilerkanal (10f; 9f) vorgeschaltet ist und daß die Behandlungsflüs­sigkeit (13) über eine obere bzw. untere Zulei­tung (16b; 16a) dem jeweiligen Vorverteilerka­nal (10f; 9f) und durch diesen der jeweiligen Anspülwalze (7b; 7a) zuführbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sich jeder der Vorverteilerkanäle (9f, 10f) über die ganze Breite der Vorrichtung bzw. die maximale Schichtträgerbreite erstreckt und sein Querschnitt von der Längsmittelebene der Vorrichtung sich nach außen verjüngt.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorverteilerka­näle (9f, 10f) etwa die Form von halben Kegel­stümpfen aufweisen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehende An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulei­tungen (16b; 16a) etwa im höchst- bzw. tiefst­gelegenen Mittelbereich der Vorverteilerkanäle (10f; 9f) in diese einmünden.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Gehäusekäfige (9b, 10b) in Transportrich­tung (4) des Schichtträgers (5) nach beiden Seiten Führungsflächen (9d, 9e; 10d, 10e) für diesen anschließen, die bis zu den Einführ- bzw. Abquetschwalzen (6a, 6b; 8a, 8b) reichen.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder einem der vor­hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführ- und die Abquetschwalzenpaare (6a, 6b; 8a, 8b) über dem Anspülwalzenpaar (7a, 7b) liegen und die Führungsflächen (9d, 9e; 10d, 10e) von dessen Gehäusekäfigen (9b, 10b) nach außen ansteigen.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich nach außen an die Führungsflächen (9d, 9e; 10d, 10e) zur Schichtträgerbahn hin offene, weitere Käfige (9a, 10a, 9c, 10c) für die Einführ- bzw. Ab­quetschwalzen (6a, 6b, 8a, 8b) anschließen.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß aus den weiteren Käfigen (9a, 9c) für die jeweils untere Einführ-bzw. Abquetsch­ walze (6a; 8a) je eine Abflußleitung (17a, 17b) für die in der Vorrichtung befindliche Behand­lungsflüssigkeit (13) ausmündet.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand (9g) des durch den Gehäusekäfig (9b) und die weiteren Käfige (9a, 9c) für die jeweils unteren Walzen (6a bis 6c) gebildeten wannenar­tigen Behälters (9) höher angeordnet ist als die Unterkanten des Gehäusekäfigs (10b) der oberen Anspülwalze (7b) und der daran an­schließenden Führungsflächen (10d), so daß die Schichtträger (5) mittels der als Transportwal­zen dienenden Anspülwalzen (7a, 7b) durch ein Tauchbad bewegbar sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Berührungsebenen der Ein­führ- bzw. der Abquetschwalzen (6a, 6b; 8a, 8b) über dem oberen Rand (9g) des wannenartigen Be­hälters (9) liegen.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Berührungsebene der Ab­quetschwalzen (8a, 8b) über der Berührungsebene der Einführwalzen (6a, 6b) liegt.
     
    12. Vorrichtung nach Ansprüchen 4 und 8 oder einem der anderen der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Zu- und Ableitun­gen (16, 17) in einen Vorratsbehälter (3) für die Behandlungsflüssigkeit (13) münden und die Behandlungsflüssigkeit mittels einer Pumpe (15) in die Zuleitungen (16) pumpbar ist.
     




    Zeichnung