(19)
(11) EP 0 218 988 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1987  Patentblatt  1987/17

(21) Anmeldenummer: 86113467.4

(22) Anmeldetag:  01.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 03.10.1985 DE 3535302

(71) Anmelder: Adolf Würth GmbH & Co. KG
D-74653 Künzelsau (DE)

(72) Erfinder:
  • Weidner, Karl
    D-7118 Ingelfingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier, Schöndorf und Mütschele 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Blech-Absetzzange


    (57) Eine Blech-Absetzzange (1) weist Zangenbacken (4, 5) mit gegeneinander komplementär abgesetzten Druckflächen in Form von Einzelflächen (21 bis 24) auf, deren seitliche Flankenflächen gekrümmt schräg an die Einzelflächen an­schließen, so daß die Zangenbacken (4, 5) auch in Blech­werkstück-Bereichen arbeiten können, die, wie im Falle beispielsweise von Sicken, mit verhältnismäßig kleinem Krümmungsradius gekrümmt sind. Ein Werkstück-Anschlag (17) ist dabei hinter den Zangenbacken (4, 5) so ange­ordnet, daß auch an einspringenden Ecken des Blechwerk­stückes gearbeitet werden kann, da seine Flankenflächen (19) hierbei nicht stören.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Blech-Absetzzange mit zwei komplementär abgesetzten, an einem Ende ein Werkstück-­Einführmaul der Zangenöffnung begrenzenden und an gegen­einander bewegbaren Zangenteilen vorgesehenen Zangen­backen, von denen eine Arbeitsbacke mit ihrer abgesetz­ten Druckfläche gegen die abgesetzte Druckfläche einer Gegenbacke bewegbar gelagert ist und deren Druckflächen wenigstens eine vorversetzte Einzelfläche und eine über einen Absatz in ihrer Längsrichtung an diese anschlie­ßende, zurückversetzte Einzelfläche aufweisen, die je­weils beiderseits an quer zu ihnen liegende seitliche Flankenflächen der Zangenbacken anschließen.

    [0002] Bekannte Absetzzangen dieser Art sind so breit und mit rechtwinklig an die Druckflächen anschließenden Flanken- ­bzw. Seitenflächen versehen, daß sie im Bereich enger Krümmungen im Blechwerkstück, wie sie beispielsweise durch Sicken gebildet sein können, schlechte Absetzer­gebnisse bringen oder sogar das Blech beschädigen. Ins­besondere im Automobil- bzw. Karosseriebau kommen jedoch derartige Sicken bzw. engen Krümmungen häufig vor, wobei gerade in deren Bereich eine hohe Genauigkeit der Lage des an den abgesetzten Blechrand angesetzten Bleches erwünscht ist.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blech-Ab­setzzange der genannten Art zu schaffen, die bei ein­facher Ausbildung auch ein genaues Arbeiten im Bereich enger Krümmungen des Blechwerkstückes gewährleistet.

    [0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Breite der Berührungsfläche zwischen mindestens einem Paar zusammenarbeitender Einzelflächen kleiner als die Breite der üblicherweise vorkommenden Sicken, insbe­sondere kleiner als 10 mm ist. Dadurch wird das Blech zwar je Absetzvorgang nur auf verhältnismäßig kleiner Arbeitsbreite abgesetzt, jedoch kann hierbei die Krüm­mung im Werkstück so erhalten bleiben, daß die Sicke nicht flachgedrückt, sondern in ihrer ursprünglichen Form erhalten und mit einer dieser Form folgenden Rand­absetzung versehen wird.

    [0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe kann statt dessen oder zu­sätzlich hierzu auch dadurch gelöst werden, daß die Win­kel zwischen mindestens einer Einzelfläche und den zuge­hörigen Flankenflächen größer als 90° sind, daß also die Flankenflächen so mit in den Absetz-Biegevorgang einbe­zogen werden, daß sie der engen Krümmung des Werkstückes annähernd folgen oder die enge Krümmung geringfügig vor­übergehend strecken und seitlich auslaufende Abschnitte der Absetzbiegung erzeugen.

    [0006] Statt dessen oder zusätzlich hierzu kann die erfindungs­gemäße Aufgabe schließlich auch dadurch gelöst werden, daß die Flankenflächen wenigstens einer Zangenbacke bis annähernd zum Übergang in mindestens eine Einzelfläche konvergieren, derart, daß die Einzelfläche schmaler als der benachbarte Bereich der Zangenbacke ist und trotz verhältnismäßig breiter Ausbildung der Zangenbacke ein Eingriff in die Werkstück-Krümmung, insbesondere in den konkaven Bereich der Werkstück-Krümmung auf verhältnis­mäßig geringer Breite gewährleistet ist.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Zangen­backen bzw. der Einzelflächen und der Flankenflächen wird eine besonders schonende, die ursprüngliche Form erhaltende Bearbeitung des Blechwerkstückes derart ge­währleistet, daß der abgesetzte Rand sehr genau und kon­tinuierlich der ursprünglichen Form des Bleches folgt.

    [0008] Zweckmäßig sind jeweils beide zugehörigen Flankenflächen etwa spiegelsymmetrisch gleich ausgebildet, wobei vor­zugsweise mindestens eine Einzelfläche, insbesondere wenigstens eine Zangenbacke symmetrisch zu einer zwi­schen den Flankenflächen liegenden Mittelebene ausgebil­det ist, so daß nach beiden Richtungen gleich gut gear­beitet werden kann und sich eine einfache Herstellung der Zangenbacken ergibt.

    [0009] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Absetzzange so ausgebildet ist, daß die Breite des mit ihr abgesetzten Werkstückrandes etwa 17 mm beträgt, was insbesondere günstig ist, wenn das an dem abgesetzten Rand überlappend zu befestigende Blechteil durch Klebung mit einem Epoxid-Kleber o.dgl. befestigt werden soll. Die Absetzhöhe ist dabei zweckmäßig um etwa zwei Zehntel Millimeter größer als die Blechdicke des anzusetzenden Bleches gewählt, damit die Klebeschicht so untergebracht werden kann, daß die Außenfläche des abgesetzten Blech­stückes und des angesetzten Blechstückes bündig bzw. fluchtend ineinander übergehen. Der Anschlag ist zweck­mäßig so schmal ausgebildet, daß er nach Art einer La­gerschneide auch tief in einspringende Ecken an der Blechkante des Werkstückes einfahren kann und trotzdem eine zur Blechkante wenigstens annähernd rechtwinklige Ausrichtung der Zangenöffnung bzw. der Zangenbacken mög­lich ist. Vorteilhaft weist der Anschlag konvergierende Flankenflächen auf, die im Querschnitt durch die Zangen­öffnung etwa symmetrisch zur Längsmittelebene mindestens einer Einzelfläche liegen, wodurch eine ungehinderte Ausrichtung der Zangenbacken gegenüber dem Werkstück besonders einfach vorgenommen werden kann.

    [0010] Die beispielsweise als Platte ausgebildete Arbeitsbacke kann ohne Verwendung eines gesonderten Backenträgers unmittelbar am zugehörigen Zangenteil gelagert sein, wozu sie zweckmäßig eine wesentlich größere Höhe als die Gegenbacke aufweist. Die Arbeitsbacke ist dadurch ledig­lich durch Lösen eines sie tragenden Gelenkbolzens von der Absetzzange abnehmbar. Die Arbeitsbacke bildet also als einteiliger Bauteil auch den gelenkig am zugehörigen Zangenteil gehaltenen Backenträger.

    [0011] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildun­gen der Erfindung gehen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfin­dung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein können. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnun­gen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Absetzzange in An­sicht;

    Fig. 2 den Kopf der Absetzzange gemäß Fig. 1 in Ansicht von rechts;

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2;

    Fig. 4 die Zangenbacken in einer vergrößerten Darstellung entsprechend Fig. 2;

    Fig. 5 die Zangenbacken in Ansicht auf ihre Druck- bzw. Arbeitsflächen.



    [0012] Die Absetzzange 1 gemäß den Fig. 1 bis 3, die auch als motorgetriebene Maschinenzange ausgebildet sein kann, ist als Handzange ausgeführt, die zwei nach Art zweiar­miger Hebel aneinander angelenkte Zangenteile 2, 3 auf­weist, welche an den Enden ihrer längeren Hebelarme mit Griffen und im Bereich der Enden ihrer abgewinkelten kürzeren Hebelarme mit zusammenwirkenden Zangenbacken, nämlich einer Gegenbacke 4 und einer Arbeitsbacke 5 ver­sehen sind. Die Gegenbacke 4 ist mit einer ebenen Be­festigungsfläche gegen eine ebene Spannfläche 6 an der Innenseite des Kopfschenkels 7 des ansonsten im wesent­lichen geradlinigen Zangenteiles 2 mit einer Schraube 8 gespannt, welche diesen Kopfschenkel 7 von seiner Außen­seite her durchsetzt bzw. von dieser Außenseite her zur Betätigung zugänglich ist und in ein Innengewinde der Gegenbacke 4 eingreift. Die Arbeitsbacke 5 ist als ein­teiliger, plattenförmiger Baukörper unmittelbar im ge­gabelten Ende des Kopfschenkels 9 des Zangenteiles 3 gelenkig gelagert, in welchen auch der Zangenteil 2 mit einem in der Dicke abgesetzten Abschnitt axial gesichert eingreift. Die Zangenteile 2, 3 sind im Bereich des Kopfschenkels 9 mit einem sie durchsetzenden Zangenbol­zen 10 gelenkig aneinander gelagert. Die Arbeitsbacke 5 ist unmittelbar benachbart zur inneren Längskante 11 des den Griff tragenden Schenkels des Zangenteiles 2 mit einem zum Zangenbolzen 10 parallelen Gelenkbolzen 12 zwischen den Gabelarmen des Kopfschenkels 9 axial ge­sichert gelagert, hat also gleiche Dicke wie der in der Dicke abgesetzte, in den Kopfschenkel 9 eingreifende Abschnitt des Zangenteiles 2. Bei geöffneter Zange liegt die Arbeitsbacke 5 mit einer Längskantenfläche 13 ihrer durchgehend konstante Dicke aufweisenden Plattenform an der Längskante 11 der unter Druck einer zwischen den Griffarmen der Zange angreifenden Rückstellfeder 14 an. Hierbei ist die Zangenöffnung 15 zwischen den Druck- und Arbeitsflächen der Zangenbacken 4, 5 zum Einführen eines Werkstückes von den freien Enden der Kopfschenkel 7, 9 her geöffnet, wobei die zugehörigen Enden der Zangen­backen 4, 5 bzw. das zugehörige Ende der Zangenöffnung 15 ein Werkstück-Einführmaul 16 begrenzt. Werden die Griffschenkel der Zangenteile 2, 3 zusammengedrückt, so bewegt sich die Arbeitsbacke 5 unter geringfügigem Abhe­ben von der Längskante 11 in Richtung zur Gegenbacke 4, bis die Zangenbacken, ggf. unter Zwischenlage eines Ble­ches, aneinander abgestützt sind. Die Arbeitsbacke 5 kann sich dabei infolge ihrer gelenkigen Lagerung und ihres geringen Freikommens von der Längskante 11 inner­halb enger Grenzen von selbst gegenüber der Gegenbacke 4 ausrichten. In Längsrichtung der Zangenöffnung 15 bzw. der Druckflächen der Zangenbacken 4, 5 weisen diese gleiche Erstreckung auf. Auf der vom Einführmaul 16 ab­gekehrten Seite ist im Abstand von den Zangenbacken 4, 5 ein Werkstück-Anschlag 17 vorgesehen, der einteilig mit dem Zangenteil 2 ausgebildet ist und im Übergangsbereich zwischen dem Kopfschenkel 7 und dem Griffschenkel dieses Zangenteiles 2 liegt. Die der Zangenöffnung 15 zugekehr­te, ebene Anschlagfläche 18 des Anschlages 17 liegt in einer zur gemeinsamen Mittelebene 20 der beiden Zangen­backen 4, 5 rechtwinkligen Ebene, die annähernd als Axialebene durch den Zangenbolzen 10 geht, wobei die Breite der Anschlagfläche 18 in der Größenordnung der Dicke des Plattenkörpers der Zangenbacke 5 liegt. Die Anschlagfläche 18 könnte auch durch eine im wesentlichen scharfe oder im Querschnitt teilkreisförmig gekrümmte Kantenfläche gebildet sein. Beiderseits an die Anschlag­fläche 18 schließen schräge, bis zur Anschlagfläche 18 konvergierende, in Bezug auf die Mittelebene 20 spiegel­symmetrische Flankenflächen 19 an, die unter einem Win­kel von etwa 90° zueinander liegen und bis zu den Sei­tenflächen des Griffteiles 2 durchgehen, dessen Dicke in diesem Bereich geringfügig weniger als das Dreifache der Breite der Anschlagfläche 18 ist. Die Anschlagfläche 18 erstreckt sich über die Breite eines nutförmigen Ein­schnittes benachbart zur Innenseite des Kopfschenkels 7, dessen Nutgrund sie bildet, wobei die Nutbreite größer als die Weite der geöffneten Zangenöffnung 15 ist.

    [0013] Die Druck- bzw. Arbeitsflächen beider Zangenbacken 4, 5 sind jeweils durch zwei gegeneinander um die Absetzhöhe von beispielsweise etwa dem Dreifachen der zu verarbei­tenden Blechdicke gegeneinander abgesetzte, zueinander sowie zu Axialebenen der durch die Gelenkbolzen gebilde­ten Gelenkachsen ebenen-parallele Einzelflächen 21 bis 24 gebildet, die paarweise einander gegenüber liegen, unterschiedliche Breiten aufweisen und jeweils in Längs­richtung der Zangenöffnung 15 aneinander anschließen. Jede Zangenbacke 4 bzw. 5 weist eine um die Absatzhöhe vorversetzte Einzelfläche 21 bzw. 23 und eine um die Absatzhöhe zurückversetzte Einzelfläche 22 bzw. 24 auf. Die an das Einführmaul 16 anschließenden bzw. dieses begrenzenden Einzelflächen, die insbesondere zum Gegen­halten bzw. Spannen des Werkstückes beim Absetzen die­nen, sind durch eine vorversetzte Einzelfläche 21 der Gegenbacke 4 und eine zurückversetzte Einzelfläche 24 der Arbeitsbacke 5 gebildet. Demgegenüber sind die bei­den anderen Einzelflächen 22, 23, die insbesondere zum Absetzbiegen bzw. -kröpfen des bis zur Anschlagfläche 18 reichenden Werkstückrandes dienen, durch ein zurückver­setzte Einzelfläche 22 der Gegenbacke 4 und eine vorver­setzte Einzelfläche 23 der Arbeitsbacke 5 gebildet. Die Länge aller Einzelflächen ist etwa gleich, wobei bei der Arbeitsbacke 5 die vordere Einzelfläche 24 gegenüber der hinteren Einzelfläche 23 um so viel kürzer sein kann, daß dadurch die zu den Einzelflächen im wesentlichen rechtwinkligen Absetzflächen 25, 26 bei geschlossener Zange mit einem Abstand 27 einander gegenüberliegen, der mindestens so groß wie die Dicke des zu verarbeitenden Bleches ist. Die Breite der Arbeitsflächen 21 bis 24 ist kleiner als die Breite bzw. Dicke der zugehörigen Zan­genbacke 4 bzw. 5, wobei jeweils die vorversetzte Ein­zelfläche 21 bzw. 23 schmaler als die zugehörige zurück­versetzte Einzelfläche 22 bzw. 24 ist. Die Berührungs­fläche zwischen einander zugehörigen Einzelflächen wird dabei durch die schmalere Einzelfläche bestimmt. Die vorversetzte Einzelfläche 21 bzw. 23 ist jeweils wenig­stens geringfügig schmaler oder höchstens gleich breit wie die gegenüberliegende zurückversetzte Einzelfläche 22 bzw. 24, wobei der Größenunterschied bei den hinteren Einzelflächen 22 , 23 größer als bei den vorderen Ein­zelflächen ist. Jede Einzelfläche 21 bis 24 ist von zwei spiegelsymmetrisch zur Mittelebene 20 liegenden seitli­chen Flankenflächen 28 bis 31 begrenzt, wobei die beiden einander zugehörigen Flankenflächen jeweils in Ansicht auf das Einführmaul 16 von der zugehörigen Einzelfläche weg divergieren. Bei einer im Querschnitt konkaven Aus­ bildung könnten diese Flankenflächen unter einem Winkel gleich oder kleiner als 90° an die jeweils zugehörige Einzelfläche anschließen. Die Flankenflächen können aber auch im Querschnitt S-förmig, also mit entgegengesetztem Krümmungsverlauf, geschwungen oder eben ausgebildet sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Flankenflächen 28 bis 31 im Querschnitt teilkreisförmig konvex gekrümmt, derart, daß alle Flankenflächen 28, 29 bzw. 30, 31 der jeweiligen Zangenbacke 4, 5 um eine ein­zige Krümmungsachse 32 bzw. 33 gekrümmt sind, daß also die zu den Krümmungsachsen parallelen Mantellinien der Flankenflächen jeder Einzelfläche über deren Erstreckung geradlinig durchgehen und daß die entsprechenden Mantel­linien der Flankenflächen 29, 31 der zurückversetzten Einzelflächen 22, 24 geradlinig annähernd über die ge­samte Einzelbacke bzw. beide Einzelflächen durchgehen. Durch die beschriebene Ausbildung schließen die Flanken­flächen 28 bis 31 an die jeweils zugehörige Einzelfläche 21 bis 24 gemäß Fig. 4 unter einem stumpfen Winkel von mehr als 90° an, wobei dieser Winkel im Falle der vor­versetzten Einzelflächen etwa 150° und im Falle der zu­rückversetzten Einzelflächen etwa 130° beträgt. Die Flankenflächen 28, 29 der Gegenbacke 4 gehen zwischen der Einzelfläche 22 und der der Spannfläche 6 zugehöri­gen Befestigungsfläche 34 in verhältnismäßig niedrige, bis zur Befestigungsfläche 34 reichende ebene Seiten­flächen 35 über, in deren Bereich die Gegenbacke 4 glei­che Breite wie der Kopfschenkel 7 hat. Die Flankenflä­chen 30, 31 der Arbeitsbacke 5 gehen tangential in die durch die großen Plattenaußenflächen gebildeten Seiten­flächen 36 der Arbeitsbacke 5 über. Die Flankenflächen 28 bis 31 schließen an die jeweils zugehörige Einzelflä­che 21 bis 24 unter dem genannten Winkel über eine im wesentlichen scharfe, also nicht abgerundete Eckkante 38 bis 40 an, die beispielsweise durch Abziehen leicht ge­ brochen sein kann. Durch die beschriebene Ausbildung wirken die Flankenflächen 28 bis 31 je nach Krümmungs­verlauf des Werkstückes, beispielsweise im Bereich einer Sicke, als Druck- und Arbeitsflächen mit, wobei sie je­doch im Bereich der Einzelflächen 21, 24 infolge nahezu gleicher Breite lediglich spannend auf das Werkstück einwirken, während sie dadurch, daß die Einzelfläche 23 wesentlich schmaler als die Einzelfläche 22 ist, in die­sem Bereich so mitwirken, daß sie beiderseits der Berüh­rungsfläche zwischen diesen Einzelflächen auslaufende Abschnitte der Absetzbiegung erzeugen. Die Einzelfläche 23 ist mit knapp 4 mm Breite und etwa 10 mm Länge die schmalste und kleinste Einzelfläche, die mit der breite­sten und größten Einzelfläche 22 zusammenwirkt, die zweckmäßig eine Breite und Länge von jeweils etwa 11 mm hat. Die beiden anderen zusammenwirkenden Einzelflächen 21, 24 liegen mit etwa 7 mm annähernd in der Mitte zwi­schen den Breiten der Einzelflächen 22, 23, wobei die Einzelfläche 24 mit annähernd 12 mm die größte Länge al­ler Einzelflächen aufweist, während die Einzelfläche 21 mit etwa 11 mm Länge gleich lang wie die Einzelfläche 22 ist. Es wäre auch denkbar, im Bereich mindestens einer der Einzelflächen 21, 24 nicht konvergierende, sondern parallele bzw. zur zugehörigen Einzelfläche rechtwinkli­ge Flankenflächen vorzusehen, wobei in diesem Fall min­destens eine Zangenbacke in diesem Bereich in der Breite bzw. Dicke so abgesetzt reduziert ist, daß sie gut in die Sickengröße eingreifen kann, für welche die Zange bestimmt ist. Die vordere und hintere Kante 41 bzw. 42 der Gegenbacke 4 sind durch 45°-Anfasungen, Abrundungen o.dgl. verhältnismäßig stark abgetragen, während die entsprechenden Kanten 43, 44 der Arbeitsbacke 5 ledig­lich schwach gebrochen sind. Entsprechend ist auch die über die Breite der Einzelfläche 24, also sowohl über die Breite der Einzelfläche 23 als auch über die beider­ seits liegenden Flankenflächen 28 reichende Kante 45 des Absatzes 26 leicht gebrochen, während die entsprechende Kante 46 der Gegenbacke 4 nicht gebrochen, sondern ver­hältnismäßig scharf ist, so daß durch sie das Blech sehr scharfwinklig abgewinkelt werden kann. Die Breite bzw. Dicke der für den Gelenkbolzen 12 eine Durchgangsbohrung aufweisenden Arbeitsbacke 5 ist mit etwa 8 mm nur ge­ringfügig größer als die Breite der Einzelfläche 24 bzw. 21. Die Höhe der Absetzflächen 25, 26 ist mit beispiels­weise etwa 1,7 mm so gewählt, daß der im Blech herge­stellte Absatz eine Höhe aufweist, die der zu verarbei­tenden Blechdicke zuzüglich der Dicke einer Klebeschicht zur Blechverklebung entspricht.

    [0014] Die Gegenbacke 4, die in einfacher Weise durch Anbringen von Abflachungen aus einem Rundstahlstück von etwa 16 mm Durchmesser derart hergestellt sein kann, daß die Um­fangsfläche des Rundstahlstückes die Flankenflächen bil­det, ist außer durch die Schraube 8 noch durch einen im Bereich der anderen Einzelfläche liegenden Splint 47 o.dgl. gegenüber dem zugehörigen Kopfschenkel 7 lösbar bzw. auswechselbar gesichert. Die Schraube 8 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, im Bereich der vorderen Einzel­fläche 21 oder, wie in Fig. 5 dargestellt, im Bereich der hinteren Einzelfläche 22 liegen. Sowohl die Schrau­be 8 wie auch der Splint 47 sind zweckmäßig in der Mit­telebene 20 vorgesehen, wobei die zugehörigen Bohrungen die Einzelflächen durchsetzen können. Mit dem hinteren Ende liegt die Gegenbacke 4 an einem an die Spannflä­che 6 anschließenden Schulterabsatz an der Schenkelin­nenfläche des Kopfschenkels 7 an, so daß sie in der Längsrichtung der Druck- bzw. Arbeitsflächen genau aus­gerichtet ist. Diese Schulterfläche liegt in der Ebene der Längskante 11. Die Breite der Gegenbacke 4 ist mit 15 mm annähernd doppelt so groß wie die Breite bzw. Dicke der Arbeitsbacke 5.


    Ansprüche

    1. Blech-Absetzzange mit zwei komplementär abgesetzten, an einem Ende ein Werkstück-Einführmaul (16) der Zangenöffnung (15) begrenzenden und an gegeneinander bewegbaren Zangenteilen (2, 3) vorgesehenen Zangen­backen (4, 5), von denen eine Arbeitsbacke (5) mit ihrer abgesetzten Druckfläche (23, 24) gegen die abgesetzte Druckfläche (21, 22) einer Gegenbacke (4) bewegbar gelagert ist und deren Druckflächen jeweils eine vorversetzte Einzelfläche (21, 23) und eine über einen Absatz (25, 26) in ihrer Längsrichtung an diese anschließende, zurückversetzte Einzelfläche (22, 24) aufweisen, die jeweils beiderseits an quer zu ihnen liegende seitliche Flankenflächen (28 bis 31) anschließen, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Berührungsfläche zwischen mindestens einem Paar zusammenarbeitender Einzelflächen (21, 24 bzw. 22, 23) kleiner als 10 mm ist und/oder die Win­ kel zwischen mindestens einer, vorzugsweise aller Einzelflächen (21 bis 24) und den zugehörigen Flan­kenflächen (28 bis 31) größer als 90° sind.
     
    2. Absetzzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flankenflächen (28 bis 31) wenigstens einer, vorzugsweise beider Zangenbacken (4, 5) bis annä­hernd zum Übergang in mindestens eine Einzelfläche (21 bis 24) konvergieren, derart, daß die Einzelflä­che (21 bis 24) schmaler als der benachbarte Bereich der Zangenbacke (4, 5) ist, wobei vorzugsweise die Berührungsfläche der vom Einführmaul (16) weiter entfernten zusammenarbeitenden Einzelflächen (22, 23) kleiner als die Berührungsfläche zwischen den beiden anderen zusammenarbeitenden Einzelflächen (21, 24) ist.
     
    3. Absetzzange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Flankenfläche (28 bis 31) im Quer­schnitt stumpfwinklig, insbesondere unter einem Win­kel über 120°, in die jeweilige Einzelfläche (21 bis 24) übergeht und/oder die Einzelflächen eben sind und vorzugsweise die vorversetzte Einzelfläche (21 bzw. 23) unter einem Winkel von etwa 150° und/ oder die zurückversetzte Einzelfläche (22 bzw. 24) unter einem Winkel von etwa 130° in die jeweilige Flan­kenfläche übergeht.
     
    4. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Flankenfläche (28 bis 31) über eine Eckkante (37 bis 40) in die Einzelflä­che (21 bis 24) übergeht und/oder mindestens eine Flankenfläche (28 bis 31), insbesondere alle Flan­kenflächen, konvex abgerundet ausgebildet sind.
     
    5. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß die konvergierende Flan­kenfläche (28 bis 31) mindestens über die Länge einer Einzelfläche (21 bis 24), insbesondere der gesamten Druckfläche, einen durchgehend gleichen Flankenverlauf aufweist, der im Bereich der vorver­setzten Einzelfläche (21 bzw. 23) bis zu dieser Ein­zelfläche eine kontinuierliche Fortsetzung des Flan­kenverlaufes im Bereich der zurückversetzten Einzel­fläche (22 bzw. 24) bildet.
     
    6. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß eine vorversetzte Einzel­fläche, insbesondere die vom Einführmaul (16) weiter entfernte bzw. die an der Arbeitsbacke (5) vorgese­hene, vorversetzte Einzelfläche (23) schmaler als die gegenüberliegende Einzelfläche (22), vorzugs­weise weniger als halb so breit ist und/oder eine vorversetzte Einzelfläche, insbesondere die zum Ein­führmaul (16) benachbarte bzw. die an der Gegenbacke (4) vorgesehene, vorversetzte Einzelfläche (21) etwa gleich breit wie die gegenüberliegende Einzelfläche (24), vorzugsweise geringfügig schmaler ist.
     
    7. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß eine Zangenbacke, insbe­sondere die die breitere zurückversetzte Einzel­fläche (22) aufweisende Zangenbacke bzw. die Gegen­backe (4) breiter als die gegenüberliegende Zangen­backe (5), vorzugsweise weniger als doppelt so breit ist und/oder eine Zangenbacke, insbesondere die breitere Zangenbacke bzw. die Gegenbacke (4) durch ein mit abgesetzten Umfangsabflachungen und vorzugs­ weise einer von diesen abgekehrten ebenen Befesti­gungsfläche (34) versehenes Rundstahlstück gebildet ist.
     
    8. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß eine Zangenbacke, insbe­sondere die schmalere Zangenbacke bzw. die Arbeits­backe (5) durch eine Platte gebildet ist, die vor­zugsweise an einer Schmalseite die abgesetzte Druck­fläche (23, 24) aufweist und/oder wenigstens die am Einführmaul (16) liegende Kante (41) mindestens einer Einzelfläche (21) und/oder wenigstens einer Flankenfläche (28, 29), insbesondere die Kante (41) der breiteren Zangenbacke bzw. der Gegenbacke (4), abgetragen, vorzugsweise angefast ist.
     
    8. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß dem Einführmaul (16) ge­genüberliegend benachbart zu den Zangenbacken (4, 5) ein Werkstück-Anschlag (17) vorgesehen ist, der im Querschnitt durch die Zangenöffnung vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 90° konvergierende, an­nähernd ebene Flankenflächen (19) aufweist, wobei vorzugsweise der Abstand des Werkstück-Anschlages (17) zur Mittelebene zwischen den beiden Absetzflä­chen (25, 26) der beiden Druckflächen (21, 22 bzw. 23, 24) etwa 17 mm beträgt und die Breite der insbe­sondere ebenen Anschlagfläche (18) des Anschlages (17) etwa gleich der Breite einer zurückversetzten Einzelfläche, vorzugsweise der schmaleren zurückver­setzten Einzelfläche (24), ist.
     
    10. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß die Höhe des Absatzes (25, 26) zwischen den beiden abgesetzten Einzelflächen (21, 22 bzw. 23, 24) wenigstens einer Druckfläche etwa gleich der Werkstück-Blechdicke zuzüglich einer Klebeschichtdicke für die Blechverklebung ist.
     
    11. Absetzzange nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da­durch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbacke (5) un­mittelbar am zugehörigen Zangenteil (3) beweglich gelagert, insbesondere von einem Gelenkbolzen (12) durchsetzt und an einer Längsführung (11) geführt ist, und vorzugsweise der Anschlag (17) an einem die zugehörige Zangenbacke (4) starr tragenden Zangen­teil (2) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht