[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Tele-Injektion von Medikamenten bei Tieren.
Dabei werden spezielle, selbstenladende Injektionsspritzen auf Distanz auf das Muskelgewebe
des zu behandelnden Tieres abgeschossen.
[0002] Bevorzugte Geräte dieser Art sind heute Windbüchsen oder CO₂-Gewehre, in denen Luft
oder ein anderes Medium komprimiert wird. Nach Laden mit der gewünschten Spritze werden
sie auf das ausgewählte Injektionsfeld des Tieres, z.B. den Hinterschenkel, abgeschossen.
Entwicklungen des Erfinders haben maßgeblich dazu geführt, daß heute diese Geräte
fast nur noch mit stufenlos regelbarer Abschußenergie gebaut werden. Ernsthafte Verletzungen,
wie sie bei älteren Geräten oft vorkamen, werden so vermieden.
[0003] Die bisher üblichen Auslösemechanismen wirken direkt auf ein Auslöseventil oder erfordern
große Vorspannkraft für Auslösehilfen. Das Auslösen ist dadurch relativ hart und
von der individuellen Handhabung durch den Schützen abhängig. Die Erfindung beseitigt
diese Nachteile. Eine sorgfältige Analyse der einzelnen Vorgänge beim Gebrauch führte
zum Auffinden optimal funktionierender Einzelelemente, die beim Zusammenwirken in
bestimmter Reihenfolge und Anordnung das gewünschte Ergebnis liefern. In Verlängerung
des Führungsrohres kann ein Rohrteil mit Magazin und Magazinfeder zum schnellen Nachladen
vorgesetzt werden.
[0004] Die Teile solcher Konstruktionen sind bisher fast ausschließlich als Sonderanfertigungen
hergestellt worden. Die Kosten entsprechen dem großen technischen Aufwand.
[0005] Die Schußergebnisse werden vor allem durch Anordnung eines servogesteuerten Schnellentlüftungsventiles,
bevorzugt mit Membranverschluß, verbessert, das mittels vorzuspannendem Stecher beim
Auslösen den Druckraum, z.B. einen Luftgewehrzylinder, schlagartig (zum Schuß) öffnet.
Das Auslösen wird dadurch außerordentlich leichtgängig, sicher und gleichmäßig. Bei
angesetztem Maga zin ist eine schnellere Schußfolge möglich.
[0006] Die beschriebene Konstruktion ist aber auch wirtschaftlich. Dadurch, daß deren Einzelelemente
aus Spezialbereichen ausgesucht wurden, bei denen ein laufender Bedarf der Wirtschaft
bereits zu einer Massenfertigung oder Normung geführt hat. Die (preiswerten) Teile
müssen im Wesentlichen nur noch zusammengefügt werden. Insgesamt resultieren aus
der Erfindung bessere Schußergebnisse, bei Benutzung des Magazins eine schnellere
Schußfolge, und eine kostengünstige Herstellung.
[0007] Im Folgenden wird die Erfindung anhand nur eines Ausführungsbeispieles mit 2 Varianten
näher erläutert. In Figur 1 sind die wesentlichen Teile des Tele-Injektionsgerätes
dargestellt: Lauf 1, Druckbehälter (Luftgewehrzylinder) 2 mit Druckablaßventil 2a
und eingebautem Schnellentlüftungsventil 3 mit Membranverschluß 3a, Verteiler 4 mit
Manometer 5, der neben dem Druck in bar auch Entfernungsangaben, z.b. in Meter (m)
aufweist, Auslöseventil 6, Stecher 7, Abzug 8, Druckfüllstutzen 9 und Luftgewehr-Schaft
10. Alle Teile außer Stecher und Abzug sowie Magazinansatz sind handelsüblich. Sie
müssen jedoch in bestimmter Anordnung zusammengefügt werden.
[0008] Bei einer einfachen Version wird der Lauf 1 durch ein konzentrisch im Druckbehälter
angeordnetes Führungsrohr 11 geführt.Der Lauf wird beim Laden herausgezogen. In einer
Variante sind Führungsrohr und Druckbehälter auf Geschoßlänge geschlitzt und der
Druckraum des Entlüftungsventils 3 mit einem separat angeordneten Druckbehälter 12
verbunden (im Fall der Variante ist der Druckraum des Schnellentlüftungsventiles 3
zu dem Luftgewehrzylinder hin geschlossen). Beim Laden dieser Version wird der Lauf
nach vorn gezogen, das Geschoß seitlich in den Ladeschlitz eingelegt und der Lauf
wieder bis zum Anschlag zurückgeschoben. Dabei gleitet das Geschoß selbsttätig in
den Lauf hinein.
[0009] Ähnlich wird in einer weiteren Variante ein geschlitzter Rohrteil mit angesetztem
Magazin und Magazinfeder in der Achse des Führungsrohres vorgesetzt. Man kann so
durch einfaches Vor- und Zurückziehen des Laufes schnell nachladen und so die Schußfolge
wesentlich verkürzen.
[0010] Zum Aufladen mit Druck wird über den Druckfüllstutzen 9 Luft oder ein anderes Medium
eingefüllt, nachdem zuvor der Stecher 7 gespannt wurde. Das bewirkt das Schließen
des Auslöseventils 6 am Verteiler 4, im Druckbehälter 2 (oder 12) baut sich der Abschußdruck
auf. Beim Ziehen des Abzugshebels 8 öffnet der zurückschnellende Stecher 7 das Auslöseventil
6 und Schnellentlüftungsventil 3 wird durch die Servosteuerung schlagartig geöffnet,
der Schuß damit sicher, schnell und gleichmäßig kräftig ausgelöst. In dem öffnenden/schließenden
Bauteil des Schnellentlüftungsventils 3, beispielsweise einer Membran, ist eine kleine
Öffnung von wenigstens 0,01 höchstens 1,5 mm angebracht, um kleine Undichtigkeiten
im Druckraum des Verteilers 4 auszugleichen.
[0011] Da die Flugbahn bei weiten Tele-Injektionsschüssen eine starke Überhöhung erfordert,
ist an der Kimme des Visiers 13 eine mehrstufige Lochkimmenplatte 14 angebracht.
Zum bequemen Aufmontieren ist das Gerät serienmäßig mit einer Montageschiene 15 für
Zielfernrohre 16 versehen. Um ein Verdrehen des Laufes beim Einsetzen zu vermeiden,
wird an geeigneter Stelle, z.B. an einem Anschlagring 18 oder am Schnellentlüftungsventil
3 ein Nocken, Stift od. dergl. angeordnet. Er greift in eine passende Gegenraste,
z.B. eine Bohrung, Nut oder dergl. ein oder umgekehrt. Mit der Feststellschraube 17
wird der Lauf fixiert oder ausgewechselt.
1. Gerät zur Tele-Injektion von Medikamenten bei Tieren, dadurch gekennzeichnet, daß
ein servogesteuertes Schnellentlüftungsventil (3) mit Membranverschluß angeordnet
ist, das über einen Verteiler (4) mit Auslöseventil (6), Mit Stecher (7) und Abzug
(8) zusammenwirkend in Verbindung steht.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Führungsrohr (11) für den
Lauf (1) zentrisch im Druckbehälter (2) angeordnet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stecher und Abzug mit nur einer
einzigen Druckfeder versehen sind.
4. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, durch Anordnung einer Bohrung
von wenigstens 0,01, höchstens 1,5 mm in dem die Entlüftungs-(Schieß-)öffnung abschließenden
Bauteil des Schnellentlüftungsventils (3) gekennzeichnet.
5. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, durch Anordnung eines Manometers
(5) gekennzeichnet.
6. Gerät nach oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, durch Anordnung eines Visiers (13)
mit einschwenkbarer, mehrstufiger Lochkimmenplatte (14) gekennzeichnet.
7. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, durch Anordnung einer radial
wirkenden Raste an Lauf und Gegenraste an einem anliegenden Bauteil gekennzeichnet.
8. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, durch Ausstattung mit einer
Montageschiene für Zielfernrohre gekennzeichnet.
9. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, durch Verwendung sonst überwiegend
handelsüblicher Teile gekennzeichnet.
10. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in Verlängerung des Führungsrohres (11) vorne ein geschlitztes Rohr mit Magazin
und Magazinfeder angeordnet ist.