(19)
(11) EP 0 219 690 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.04.1987  Patentblatt  1987/18

(21) Anmeldenummer: 86112817.1

(22) Anmeldetag:  17.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B63H 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT NL

(30) Priorität: 19.09.1985 DE 3533818

(71) Anmelder: Beenken, Hans Heinrich
D-5100 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Beenken, Hans Heinrich
    D-5100 Aachen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verstellbares Profilsegel


    (57) Beim verstellbaren Profilsegel wird der Vortrieb wechselseitig nach der einen oder anderen Seite dadurch erreicht, daß sowohl die Nase (2) als auch die Flosse (1) nach beiden Seiten bewegt werden und in verschiedenen Stellungen arretiert werden können.
    Über das Flügelgerüst, bestehend aus einem Profilmastkörper mit angehängter Nase und Flosse, wird ein Doppeltuchsegel (4) gespannt, das in Verbindung mit dem innenliegenden Profilkörper (1) durch klappen von Nase (2) und Flosse ein optimales Vortriebsprofil in die eine oder andere Richtung ergibt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Segel für Boote und Schiffe, bestehend aus einem Profilmastkörper, einer vorgehängten beweglichen und arretierbaren Nase und einer ebenso hinten angehängten Flosse und einem darüber gespannten Doppeltuchsegel, das bei entsprechender Stellung von Nase und Flosse einen Vortrieb in die eine oder andere Richtung ergibt.

    [0002] Profilsegel oder Starrsegel sind bekannt, bisherige Versuche damit waren jedoch wenig erfolgreich, weil es nicht gelang, einen optimalen Flugzeugflügel so zu verwenden oder zu modifizieren, daß beim Aufrechtstellen auf einem Boot oder Schiff ein optimaler Vortrieb nach der einen oder der anderen Seite erreicht wird, beim Flugzeug wird dieser Vortrieb oder Auftrieb immer nur nach einer Seite, nach oben benötigt.

    [0003] Ein weiterer Nachteil bekannter Profilsegel besteht darin, daß das Profil nicht oder nur unwesentlich verändert und in verschiedenen Positionen arretiert werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Segel zu schaffen, dessen optimales Flugzeugflügelprofil in die eine oder andere Richtung in seiner Wirkung verändert werden kann. Daß mit diesem veränderbarem Profil der Vortrieb optimiert, die segelbare Höhe am Wind verbessert, der Luftwiderstand verringert und damit die Krängung vermindert und mit dem die Geschwindigkeit des Bootes reguliert, vor-und zurück, mit dem dadurch die Anlegemanöver erleichtert werden.

    [0005] Es soll als Serien-Element preiswert hergestellt, zu verschieden hohen Segelmasten zusammengesetzt und damit auf unterschiedlichsten Booten und Schiffen eingesetzt werden können, ohne daß diese wesentlich an Rumpf, Kiel und Ruder verändert werden miissen.

    [0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß an einen Profilmastkörper (1) vorne eine bewegliche Nase (2) und hinten eine bewegliche Flosse (3) angehängt sind, die in verschiedenen Stellungen arretiert werden können. über diese Konstruktion wird ein Doppeltuchsegel (4) gespannt, das in gespanntem Zustand bei nach einer Seite geklappter Nase und Flosse ein nahezu ideales Flugzeugflügelprofil bildet.

    [0007] Nach Entspannen des Segeltuches und Lösen der Arretierungen von Nase und Flosse können diese herumgeschwenkt und wieder arretiert werden. Durch Spannen des Tuches entsteht so das spiegelbildliche Profil mit dem Vortrieb in die entgegengesetzte Richtung. Durch Feststellen in Zwisehenpositionen können weitere Profile mit weniger Vortrieb eingestellt werden.

    [0008] In der bevorzugten Ausführungsform besteht das Segelelement aus Aluminiumrohren und Blech, wobei der Profilmastkörper jedoch auch aus anderem Material, insbesonder aus gewebeverstärktem Kunststoff bestehen kann. Das Segeltuch besteht vorzugsweise aus reißfestem Kunststoffgewebe. Die Größe der Elemente ist vorzugsweise beim Fußelement drei Stoffbahnen ca. 2,7o m hoch, beim Aufschraub und Verlängerungselement zwei Stoffbahnen ca. 1,8o m hoch. Die Breite 1,lo m. Bei Schiffen entsprechend größer.

    [0009] Das Profilsegelelement ist oben und unten mit einer Kopf-und Fußplatte versehen (5), die es ermöglichen, daß mehrere Elemente zu einem größeren Segelmast zusammengeschraubt oder auf andere Weise zusammengefügt werden. Kopf- und Fußplatten sind mit Aussparungen versehen, in die die Arretierstangen (15) von Nase (6) und Flosse (7) eingreifen können und diese in verschiedenen Positionen festhalten können.

    [0010] Die gekrümmten Längsseiten des Profilmastkörpers (1) entsprechen dem optimalen Profil eines Flugzeugfliigels im oberen, mittleren Bereich. Die Nase dem der Flügelnase. Der Hohlkörper ist vorzugsweise ausgeschäumt. Nase und Flosse sind mit Scharnieren (16) am Profilmastkörper befestigt.

    [0011] Die Flosse besteht aus einem kleineren und einem größeren Rohrrahmengestell, die durch Scharniere miteinander verbunden sind. Der kleinere Rahmen (8) dient dazu, das Doppeltuchsegel zu entspannen und zu spannen. Dabei wird nach Lösen einer Arretierstange (9) der Hebel (lo) nach links oder rechts umgelegt und das Tuchsegel dadurch entspannt. Dadurch löst sich gleichzeitig der hintere größere Rohrrahmen (11) aus der Arretierung und kann in die gewünschte Position geschwenkt werden.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus der sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt.

    [0013] Es zeigen:

    Fig. 1) eine Seitenansicht des Profilsegels mit Mastfuß in einem Drehlager.

    Fig. 2) Im Querschnitt das Profilsegel in der optimalen Form für Vortrieb bei leichtem Wind mit minimalem Luftwiderstand.

    Fig. 3) Wie vor das Segel mit entspanntem Tuch zum Profilwechsel.

    Fig. 4) Wie Fig.l), jedoch mit dem Vortrieb in die andere Richtung, wobei hier durch zusätzliche Zugseile (12) und Segellatten (13) die sonst gerade Seite des Profils in ein annähernd konvexes Profil verändert und damit der Vortrieb zusätzlich vergrößert wird.

    Fig. 5) Zeigt eine Auswahl-möglicher Profile, vom Profil mit starken Vortrieb (a) bis zum Profil mit keinem Vortrieb, bei gerader Anströhmung von vorne.

    Fig. 6) Zeigt die Anwendung verstellbarer Profilsegelelemente auf einer Ketsch.

    Fig. 7) Zeigt die Anwendung auf einer Slup.

    Fig. 8) Zeigt die Anwendung auf einem Katamaran, Trimaran oder auf einer Proa.

    Fig. 9) Zeigt die Anwendung auf einem Fischkutter.




    Ansprüche

    1. daß an einem Profilmastkörper vorne eine bewegliche und arretierbare Nase und hinten eine ebensolche Flosse in Form eines Rohrrahmens angehängt ist, daß über Nase, Profilmastkörper und Flosse ein Doppeltuchsegel gespannt ist, daß bei nach einer Seite geklappter Nase und Flosse das gespannte Tuch ein nahezu ideales Flugzeugflügelprofil ergibt.
     
    2. Verstellbares Profilsegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Herüberklappen von Nase und Flosse zur anderen Seite ein spiegelbildliches Flugzeugflügelprofil entsteht.
     
    3. Verstellbares Profilsegel nach 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flosse aus zwei unterschiedlich großen Rohrrahmen besteht.
     
    4. Verstellbares Profilsegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch Schwenken des kleineren Rohrrahmens das Doppeltuchsegel entspannt und wieder gespannt wird.
     
    5. Verstellbares Profilsegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilmastkörper oben und unten durch je eine Kopf- und Fußplatte mit Arretierungsöffnungen versehen ist, in die die Arretierungsstangen von Nase und Flosse eingreifen können und somit in Verbindung mit lösen und spannen des Tuchsegels verschiedene Profile eingestellt werden können.
     
    6. Verstellbares Profilsegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Profilsegelelemente, jeweils an Kopf- und Fußplatte zusammengeschraubt, verschieden hohe verstellbare Profilsegel ergeben
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht