[0001] Die Erfindung betrifft einen Schleifkopf für eine Werkzeugschleifmaschine für wendelgenutete
Schneidwerkzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer solchen Universal-Werkzeug-Schleifmaschine ist neben dem senkrecht stehenden
Schleifkopfträger auf einem Längstisch ein um eine senkrechte Achse schwenkbarer Schleiftisch
zur Aufnahme des Werkzeugträgers gelagert, während der quer dazu bewegliche Quertisch
den Schleifkopfträger lagert. Das zu schleifende Werkstück ist über den Werkzeugträger
in bezug auf die Schleifscheibe jeweils so einzustellen, daß die zu schleifende Fläche
mit der durch einen Anschlagfinger definierten waagerechten Schwenkachse einer Planscheibe
zusammenfällt. Die Schleifscheibe wird mittels der genannten Schlitten so eingestellt,
daß sie die zu schleifende Fläche des Werkstückes berührt, ehe der Schleifvorgang
durchgeführt werden kann. Wird nun die Schleifscheibe eines solchen Schleifkopfes
auf den Steigungswinkel des Schneidwerkzeuges eingestellt, so verfährt der Angriffspunkt
der Schleifscheibe beim nachfolgenden Schleifen aus der das Schneidwerkzeug senkrecht
zur Drehachse schneidenden Achsmitte heraus, da während des Schleifvorganges des Schneidwerkzeuges
die Schleifscheibe nur längs der senkrecht stehenden Z-Achse des Schleifkopfes zugestellt
werden kann. Ein gewünschter Spanwinkel ist daher lediglich durch eine Annäherung
durch gleichzeitiges Zustellen in der Z- und in der Y-Achse möglich. Die Größe dieser
Zustellbewegungen sind bisher nur durch Probeschliffe eines Schneidwerkzeuges mit
nachfolgendem Messen und erneuter Korrektur der Einstellwerte zu ermitteln. Mit anderen
Worten: Da die Vorschubbewegungen der Supporte auf den Durchmesser des zu schleifenden
Werkzeuges eingestellt werden müssen, bei der vorbekannten Anordnung jedoch auf dem
Achsmittelpunkt des Fräses zu beziehen sind, können die Spanwinkel wendelgenuteter
Schneidwerkzeuge mit einer solchen Werkzeugschleifmaschine nur annäherndweise geschliffen
werden. Dies bedeutet ferner, daß bei NC-gesteuertem Schleifen ständig variierende
Spanwinkel am zu schleifenden Schneidwerkzeug erzeugt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schleifkopf der vorbekannten Werkzeugschleifmaschine
derart weiterzubilden, daß beim Schleifen der Spanwinkel von wendelgenuteten Schneidwerkzeugen
lediglich eine einzige Zustellbewegung längs einer einzigen Achse des die Schleifscheibe
tragenden Supportes abhängig von dem Mittelpunkt des Schneidwerkzeuges und seines
Durchmessers erzeugbar ist, um so eine linienförmige Berührung zwischen Spanfläche
des Schneidwerkzeuges und der Schleifscheibe und damit eine den Spanwinkel des Schneidwerkzeuges
nicht verfälschende Zustellbewegung der Schleifscheibe zu ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung erfolgt die Einstellung des Spanwinkels um
eine Schwenkachse, die auf den jeweiligen Durchmesser des zu schleifenden Werkzeuges
bezogen und einstellbar ist, so daß der einmal eingestellte Spanwinkel auch während
der Zustellbewegung der Schleifscheibe beibehalten bleibt. Auf diese Weise ist das
Schleifen eines gewünschten Spanwinkels von wendelgenuteten Schneidwerkzeugen erstmals
exakt, zum Beispiel nach Skala, reproduzierbar und kann ferner erstmals automatisiert
werden. Auch können Profilverzerrungen zum Beispiel bei konischen Fräswerkzeugen ausgeglichen
werden, da die Schwenkachse während des Schleifens, zum Beispiel über Schrittmotoren,nachgestellt
werden kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß mit Hilfe der gleichen
Einstellmittel auch ein formgerechtes Abziehen der Schleif scheibe möglich ist.
[0007] Es ist zwar aus der DE-PS 920 050 ein Schleifkopf bekannt, bei dem die die Schleifscheibe
tragende Schleifspindel in einer um eine die Schleifspindelachse im rechten Winkel
schneidende Achse schwenkbaren Schleifwellenlagerung angeordnet ist, die von einem
längs einer waagerechten Achse hin- und herbeweglichen Vorschubschlitten getragen
ist, der seinerseits um eine senkrechte Achse schwenkbar an einem un eine waagerechte
Achse schwenkbaren Ausleger angeordnet ist, wobei der Ausleger mittels einer Schlittenführung
an einer senkrechten, um die waagerechte Achse drehbaren Planscheibe hin- und herbeweglich
gelagert ist, um so die gewünschten Zustellbewegungen der Schleifscheibe entsprechend
einem gewählten Freiwinkel des zu schleifenden Werkstückes zu ermöglichen.
[0008] Abgesehen davon, daß mit diesem Schleifkopf nur die stirnseitigen Freiwinkel an
sogenannten Messerköpfen formgerecht geschliffen werden können, ist der die Schleifspindel
tragende Support lediglich um eine feststehende Achse schwenkbar und kann daher
weder auf den Achsmittelpunkt eines wendelgenuteten Schneidwerkzeuges noch auf dessen
Durchmesser eingestellt werden. Bei einer solchen Ausbildung würden beim Schleifen
von wendelgenuteten Schneidwerkzeugen die gleichen Spanwinkelfehler auftreten, wie
dies eingangs erläutert worden ist.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung mehr oder minder schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht einer Schleifkopfsäule, Schleifkopf und Werkstück-Spindelstock
umfassenden Teils einer nur teilweise dargestellten Werkzeug-Schleifmaschine gemäß
der Erfindung,
Figur 2 eine Vorderansicht des in Figur 1 dargestellten Teils der Werkzeug-Schleifmaschine
und
Figur 3 eine Draufsicht auf den Teil der WerkzeugSchleifmaschine gemäß Figur 1.
[0010] Auf einem hier nicht näher dargestellten Ständer 6 einer insgesamt mit der Bezugsziffer
7 bezeichneten Werkzeug-Schleifmaschine befinden sich ein Schlittenbett 8 für einen
Längsschlitten 9 und eine einen abgewinkelten Tragarm 11 aufweisende, höhenverstellbare
Schleifkopfsäule 13 als Träger für den eigentlichen, insgesamt mit der Bezugsziffer
15 bezeichneten Schleifkopf; vgl. Figur 2.
[0011] Auf dem Längsschlitten 9 ist ein Werkstück-Spindelstock 16 mit seinem Reitstock 17
gelagert und trägt auf einer zwischen Spitzen eingespannten Spindel 19 ein zu schleifendes
Werkstück, nämlich einen sogenannten drallgenuteten Walzenfräser 20. Über hier nicht
dargestellte Antriebe, die auch NC-gesteuert sein können, kann der Werkstück-Spindelstock
in Richtung der Pfeile WL₁ und WL₂ längs einer mit X₁ bezeichneten Achse hin- und
herbewegt und in Richtung der Pfeile WD₁ und WD₂ um diese Achse gedreht werden. Der
Schleifkopf 15 umfaßt eine in einem Zustell-Schlitten 21 drehbar gelagerte Schleifspindel
22, auf der eine dem jeweiligen Werkstück zuzuordnende Schleifscheibe 23 gelagert
ist, deren Schleiffläche im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Kegelwinkel
K aufweist. Der längs einer mit Y₂ bezeichneten Achse hin- und herbewegliche - Pfeile
LY₁, LY₂ - Schlitten 21 ist auf einem winkelförmigen Schwenk-Schlitten 25 um eine
den Punkt D₃ durchstoßende Achse X₂ in Richtung der Pfeile XD₁ und XD₂ drehbar gelagert.
Der Schwenk-Schlitten 25 ist seinerseits mittels seiner Traverse 26 an dem Arm 24
eines Stellschlittens 27 um eine den Punkt D₄ durchstoßende Achse Z₂ in Richtung der
Pfeile ZS₁ und ZS₂ drehbar gelagert. Der Stellschlitten 27 ist in einer Schlittenführung
29 längs der mit Z₂' bezeichneten Achse auf- und abbeweglich gelagert. Die Schlittenführung
29 ist um einen mit D₂ bezeichneten Schwenkpunkt, verkörpert durch einen im Tragarm
11 befestigten Lagerbolzen 10 und in einer halbkreisförmigen Nut 14 am Tragarm 11
der Schleifkopfsäule 13 schwenkbar gelagert, und zwar um die Achse Z₂' in Richtung
der Pfeile ZS₃ und ZS₄. Mit Hilfe einer Knebelschraube 18 kann die Schlittenführung
29 in der jeweiligen Einstellage festgelegt werden.
[0012] Die Schleifkopfsäule 13 ist ebenfalls längs einer mit Z₁ bezeichneten Achse - wie
bereits erwähnt - auf- und abbeweglich sowie längs der Pfeile SKS₁ und SKS₂ und längs
einer mit Y₁ bezeichneten Achse hin- und herbeweglich im Ständer 6 gelagert, siehe
Pfeile SKS₃ und SKS₄.
[0013] Die vorstehend beschriebenen Anordnung der verschiedenen Schlitten und ihrer Lagerung
sowie deren Verstellbarkeit ermöglichen, die Schleifscheibe 23 sowohl auf die Achse
X₁, also auf die Achsmitte D₁ des zu schleifenden Werkzeuges, und zusätzlich auf
den Punkt D₂, also auf den Durchmesser des zu schleifenden Werkzeuges auszurichten,
bis X₁ und D₂ senkrecht übereinander stehen, und um diesen Punkt - Bolzen 10 - entsprechend
dem jeweils einzuhaltenden Spanwinkel des zu schleifenden Werkzeuges zu verschwenken.
Die jeweilige Einstellung, also die Verschwenkung in Richtung ZS₃ und ZS₄, der Schlittenführung
29, wird durch Festziehen der Knebelschraube 18 fixiert. Über den Schwenkschlitten
25 wird ferner die Schleifscheibe 23 entsprechend ihrem Kegelwinkel zusätzlich um
den Punkt D₃ -Achse Y₂ - verschwenkt; vgl. Fig. 2. Erst nach diesen Einstellungen
wird die Schleifscheibe zur Erzeugung der gewünschten Schneidfläche über den Stellschlitten
27 in üblicher Weise zugestellt und angetrieben. Die dort dargestellte Achse Z₂'
stellt also die dem zu erzeugenden Spanwinkel entsprechende korrigierte Zustellachse
dar.
[0014] Aus der Figur 2 ist deutlich erkennbar, daß der Punkt D₂ der Kreuzungspunkt zwischen
den Achsen A₁ und Z₂ ist, von denen die Achse A₁ das zu schleifende Werkzeug 20 in
seinem Mittelpunkt D₁ schneidet, während die Achse Z₂ die Schwenk punkte D₄ - Einstellung
des Steigungswinkels entsprechend der Steigung der Wendelnuten des Werkzeuges 20 -,
D₃ - Einstellung des Kegelwinkels
K der Schleifscheibe 23 - und D₂ als Schwenkpunkt des Stellschlittens 29 schneidet;
diese Achsen verkörpern somit den zu schleifenden Spanwinkel des Werkzeuges 20.
[0015] Die Schleifscheibe 23 ist also um eine weitere Achse Z₂' (Schwenkpunkt D₂), die in
der Nullage achsparallel zur Achse Z₁ liegt, schwenkbar gelagert, während sie um die
Achse Z₂ lediglich drehbar (Drehpunkt D₄) gelagert ist, und zwar mittels ihrer Schlitten
21, 24, 26, 27 und 29. Darüber hinaus ist sie um die Achse Y₂ zwecks Korrektur ihres
Kegelwinkels, nämlich um den Drehpunkt D₃,einstellbar.
[0016] Ferner ist, wie an sich bekannt, der Abstand der Achsen Z₁ und A₁ - Figur 2 - sowie
der Abstand der Drehpunkte D₁ und D₂ - vgl. auch Figur 1 - über maschinengestellfeste
Lineale ablesbar, die gegebenenfalls zwecks NC-Steuerung des Schleifkopfes elektronisch
oder opto-elektronisch ablesbare Marken tragen.
1. Schleifkopf für eine Werkzeugschleifmaschine für wendelgenutete Schneidwerkzeuge
mit einer über um zwei sich senkrecht schneidende Achsen dreh- bzw. schwenkbar und
längs der senkrechten Achse auf- und ab- sowie drehbeweglich gelagerten Schlitten
angeordneten Schleifspindel für eine Schleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (D₂) zur Einstellung des Spanwinkels des zu schleifenden Schneidwerkzeuges
(20) jeweils auf den Durchmesser des Schneidwerkzeuges höhenverstellbar ausgebildet
und in der jeweiligen Einstellung zustellbar gelagert ist.
2. Schleifkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Einstellung des Spanwinkels der die Schleifspindel (22) tragende Schlitten
(21) an einem um eine die senkrechte Achse (Z₁) des Schleifkopfes (15) rechtwinklig
schneidenden Achse (D₂) schwenkbar lagert und der lagernde Support (25) längsverschieblich
an einem achsparallel zur senkrechten Achse (Z₁) angeordneten Schleifkopfsäule (13)
gelagert ist.
3. Schleifkopf nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schleifspindel (22) tragende Schlitten (21) um eine zusätzliche Achse
(D₃) zwecks Einstellung des Kegelwinkels der Schleifscheibe (23) schwenkbar gelagert
ist.
4. Schleifkopf nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenverstellung der Achse (D₂) über die Stellmittel für die Höhenverstellung
(Z₁) der Schleifkopfsäule (13) durchführbar ist.
5. Schleifkopf nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Schwenkpunktes (D₂) des Schleifkopfes (15) und des Werkzeug-Mittelpunktes
(D₁) in eine gemeinsame senkrechte Achse (A₁) über die Stellmittel zum Bewegen der
Schleifkopfsäule (13) längs einer Achse (Y₁) erfolgt.
6. Schleifkopf nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zustellung der Schleifscheibe (23) in der jeweils fixierten Einstelllage
längs einer Achse (Z₂') mittels eines an einem Tragarm (11) der Schleifkopfsäule (13)
schwenkeinstellbar gelagerten Schlittens (27, 29) erfolgt.