(19)
(11) EP 0 220 376 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1987  Patentblatt  1987/19

(21) Anmeldenummer: 86108714.6

(22) Anmeldetag:  26.06.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41M 1/26, B41M 5/025, B05D 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 19.07.1985 DE 3525824

(71) Anmelder: Transfertex GmbH & Co. Thermodruck KG
D-8752 Kleinostheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Metzger, Gerhard
    D-8751 Haibach (DE)

(74) Vertreter: Gudel, Diether (DE) et al
Patentanwälte Dr. Weinhold, Dannenberg Dr. Gudel, Schubert Grosse Eschenheimer Strasse 39
D-60313 Frankfurt
D-60313 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien


    (57) Beschrieben wird ein Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulver­förmiges Kunststoffmaterial elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit den Grundmaterial verbunden wird, worauf die Oberfläche im Transferdruckverfahren bedruckt wird. Um zu erreichen, daß eine vorbestimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials nicht bedruckt wird, wird auf diese Teilfläche eine elektrisch nicht leitende Masse aufgetragen. Alternativ kann die Teilfläche mit einer Folie abgeklebt werden, die anschließend abgezogen wird. Abermals alternativ kann vor dem Erwärmen das auf die Teilfläche aufgetragene Pulvermaterial dort wieder abgesaugt werden.
    Mit der Erfindung wird erreicht, daß vorbestimmte Teil­flächen unbedruckt bleiben.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulver­förmiges Kunststoffmaterial elektostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird, worauf die Oberfläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren bedruckt wird.

    [0002] Dieses Verfahren hat sich zum Bedrucken von im Transfer­druckverfahren nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien, beispielsweise Metallen, Holz, Kunststoffen bewährt. Es ist offenbart in der deutschen Patentschrift 27 12 484 der Anmelderin.

    [0003] Der vorstehenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der Vorteile dieses bekannten Verfahrens dieses so auszugestalten, daß wenigstens eine vorbestimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials nicht bedruckt wird oder gegebenenfalls nicht mit dem pulverförmigen Kunststoffmaterial beschichtet wird, welches den anschließenden Transferdruck erst ermöglicht. Diese Aufgabenstellung stellt sich beispielsweise beim Bedrucken eines flachen Zuschnitts aus Metall, aus dem anschließend die Wand einer zylinderförmigen Dose gefertigt wird. Hierbei wird der bedruckte, rechteckige Zuschnitt bekanntlich an­schließend zylinderförmig aufgerollt und die einander über­lappenden Seitenkanten des Zuschnitts müssen dann mitein­ander verschweißt oder verlötet werden. Ein Verschweißen oder Verlöten des mit dem Kunststoffmaterial beschichteten Zuschnitts ist aber nicht möglich.

    [0004] Zur Lösung der Erfindungsaufgabe bieten sich mehrere Wege an. Der erste Lösungsweg ist dadurch gekennzeichnet, daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbe­stimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grund­materials eine elekrisch nicht oder wenig leitendes Medium aufgetragen wird. Abweichend von der Lehre der erwähnten Patentschrift, die empfiehlt, auf die Grundfläche ein elektrisch gut leitendes Medium aufzutragen, um nämlich elektrisch nicht leitende Grundmaterialien nach dem dort beschriebenen Verfahren ebenfalls im Transferdruckverfahren bedrucken zu können, wird erfindungsgemäß somit eine elektrisch nicht oder nicht wesentlich leitende Masse auf die vorbestimmte Teilfläche vor dem elektrostatischen Pulverauftrag aufgetragen mit der Folge, daß diese Teil­fläche anschließend elektrostatisch nicht beschichtet wird. Diese Teilfläche kann daher auch im anschließenden Transferdruckverfahren nicht bedruckt werden.

    [0005] Die Masse aus dem elektrisch nicht oder wenig leitenden Medium kann man nach dem Erwärmen vom Grund­material ablösen. Im Bereich dieser Teilfläche bildet dann das Grundmaterial die Oberfläche, die daher anschließend nicht bedruckt werden kann. Man kann das Medium auch nach dem Transferdruckverfahren vom Grundmaterial mit geeigneten Chemikalien ablösen oder auch abwaschen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme mechanischer Ablösemittel, beispielsweise von rotierenden Bürsten.

    [0006] Insbesondere für die eingangs geschilderte und beispielhafte Problemstellung, nämlich für das Verschweißen der Kante eines Zylinderkörpers, wird es bevorzugt, wenn man eine Masse verwendet, die verschweißt oder verlötet werden kann. Hierbei spart man sich das Ablösen oder Abwaschen des Mediums,weil man ein Medium verwendet, das von Haus aus verschweißt oder verlötet werden kann.

    [0007] Die zweite Möglichkeit zur Lösung der Erfindungsaufgabe besteht darin, daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbestimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials eine Folie aufgeklebt wird, die nach dem elektrostatischen Pulverauftrag und vor dem Erwärmen mitsamt ihrer Pulverbeschichtung wieder entfernt wird. Weil die Klebefolie vor dem Erwärmen wieder abgezogen wird, hat sich die Beschichtung der Klebefolie, sofern eine solche überhaupt stattgefunden hat, noch nicht mit den angrenzenden Bereichen der Pulverbeschichtung verbunden und es können daher randscharfe Gebiete unbeschichtet bleiben, die anschließend naturgemäß unbedruckt bleiben.

    [0008] Apparativ kann man den Auftrag der Klebefolie mit Hilfe eines mitlaufenden Schlittens bewerkstelligen, der die Klebefolie an den vorbestimmten Stellen auf das Grund­material aufträgt. Bei vielen Anwendungsfällen wird man hierfür ein längliches Klebeband verwenden, nämlich immer dann, wenn längliche Streifen des Grundmaterials unbedruckt und unbeschichtet bleiben sollen.

    [0009] Die dritte Lösung der Erfindungsaufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatisch auf die Grundfläche aufgetragene, pulverförmige Kunststoffmaterial vor dem Erwärmen an einer vorbestimmten Teilfläche von der Oberflä­che des Grundmaterials wieder abgesaugt wird. Auch hier hat sich die pulverförmige Beschichtung noch nicht mit dem Grundmaterial und mit den seitlich angrenzenden Gebieten der Beschichtung verbunden und es können daher randscharfe Gebiete mit Hilfe einer geeigneten Saugdüse abgesaugt werden.

    [0010] Die Saugdüse wird man mit geeigneten Mitteln, beispielsweise mit einer Optik, einer Wegesteuerung genau über der oder den Teilflächen positionieren und mit dem kon­tinuierlich durch die Anlage hindurch bewegten Grundmaterial (Bögen oder Bahnen) bewegen.

    [0011] Hierbei wird es bevorzugt, wenn das abgesaugte Kunststoff­material einen Vorratsbehälter für das Kunststoffmaterial wieder zugeführt wird, wo dieses Material wieder verwendet werden kann.

    [0012] Bei allen Verfahrensschritten wird es bevorzugt, wenn die beim Erwärmen ohnedies erfolgte Erwärmung des Grundmaterials einschließlich seiner Beschichtung sofort anschließend für den Transferdruck benutzt wird, so daß man beim Trans­ferdruckverfahren ohne eigene Erwärmung oder nur mit nur geringer eigener Erwärmung auskommt.

    [0013] Das Erwärmen der pulverförmigen Beschichtung bewirkt ein Versintern oder auch Verschmelzen der pulverförmigen Be­schichtung mit der Oberfläche des Grundamterials. Üblicher­weise wird man für die pulverförmige Beschichtung ein geeignetes Polyestermaterial verwenden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht un­mittelbar bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges Kunststoff­material elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird, worauf die Ober­fläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren bedruckt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vor­bestimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials ein elektrisch nicht oder wenig leitendes Medium aufgetragen wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Masse nach dem Erwärmen oder nach dem Trans­ferdruckverfahren vom Grundmaterial abgelöst oder abge­waschen wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß man ein Medium verwendet, das verschweißt oder ver­lötet werden kann.
     
    4. Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht un­mittelbar bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges Kunststoff­material elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird, worauf die Ober­fläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren bedruckt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbestimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials eine Folie aufgeklebt wird, die nach dem elektrostatischen Pulverauftrag und vor dem Erwärmen mitsamt ihrer Pulverbeschichtung wieder ent­fernt wird.
     
    5. Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht un­mittelbar bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges Kunststoff­material elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird, worauf die Ober­fläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren bedruckt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das elektrostatisch auf die Grundfläche aufgetragene, pulverförmige Kunststoffmaterial vor dem Erwärmen an einer vorbestimmten Teilfläche von der Oberfläche des Grundmaterials wieder abgesaugt wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das abgesaugte Kunststoffmaterial einem Vorratsbe­hälter für das Kunststoffmaterial wieder zugeführt wird.