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EP 0 220 376 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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06.05.1987 Patentblatt 1987/19 |
(22) |
Anmeldetag: 26.06.1986 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
19.07.1985 DE 3525824
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Anmelder: Transfertex GmbH & Co. Thermodruck KG |
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D-8752 Kleinostheim (DE) |
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Erfinder: |
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- Metzger, Gerhard
D-8751 Haibach (DE)
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Vertreter: Gudel, Diether (DE) et al |
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Patentanwälte
Dr. Weinhold, Dannenberg
Dr. Gudel, Schubert
Grosse Eschenheimer Strasse 39 D-60313 Frankfurt D-60313 Frankfurt (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien |
(57) Beschrieben wird ein Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar
bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges
Kunststoffmaterial elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit den Grundmaterial
verbunden wird, worauf die Oberfläche im Transferdruckverfahren bedruckt wird. Um
zu erreichen, daß eine vorbestimmte Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des
Grundmaterials nicht bedruckt wird, wird auf diese Teilfläche eine elektrisch nicht
leitende Masse aufgetragen. Alternativ kann die Teilfläche mit einer Folie abgeklebt
werden, die anschließend abgezogen wird. Abermals alternativ kann vor dem Erwärmen
das auf die Teilfläche aufgetragene Pulvermaterial dort wieder abgesaugt werden.
Mit der Erfindung wird erreicht, daß vorbestimmte Teilflächen unbedruckt bleiben.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar
bedruckbaren Materialien, wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges
Kunststoffmaterial elektostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial
verbunden wird, worauf die Oberfläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung
im Transferdruckverfahren bedruckt wird.
[0002] Dieses Verfahren hat sich zum Bedrucken von im Transferdruckverfahren nicht unmittelbar
bedruckbaren Materialien, beispielsweise Metallen, Holz, Kunststoffen bewährt. Es
ist offenbart in der deutschen Patentschrift 27 12 484 der Anmelderin.
[0003] Der vorstehenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der Vorteile
dieses bekannten Verfahrens dieses so auszugestalten, daß wenigstens eine vorbestimmte
Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials nicht bedruckt wird oder
gegebenenfalls nicht mit dem pulverförmigen Kunststoffmaterial beschichtet wird, welches
den anschließenden Transferdruck erst ermöglicht. Diese Aufgabenstellung stellt sich
beispielsweise beim Bedrucken eines flachen Zuschnitts aus Metall, aus dem anschließend
die Wand einer zylinderförmigen Dose gefertigt wird. Hierbei wird der bedruckte, rechteckige
Zuschnitt bekanntlich anschließend zylinderförmig aufgerollt und die einander überlappenden
Seitenkanten des Zuschnitts müssen dann miteinander verschweißt oder verlötet werden.
Ein Verschweißen oder Verlöten des mit dem Kunststoffmaterial beschichteten Zuschnitts
ist aber nicht möglich.
[0004] Zur Lösung der Erfindungsaufgabe bieten sich mehrere Wege an. Der erste Lösungsweg
ist dadurch gekennzeichnet, daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbestimmte
Teilfläche der zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials eine elekrisch nicht
oder wenig leitendes Medium aufgetragen wird. Abweichend von der Lehre der erwähnten
Patentschrift, die empfiehlt, auf die Grundfläche ein elektrisch gut leitendes Medium
aufzutragen, um nämlich elektrisch nicht leitende Grundmaterialien nach dem dort beschriebenen
Verfahren ebenfalls im Transferdruckverfahren bedrucken zu können, wird erfindungsgemäß
somit eine elektrisch nicht oder nicht wesentlich leitende Masse auf die vorbestimmte
Teilfläche vor dem elektrostatischen Pulverauftrag aufgetragen mit der Folge, daß
diese Teilfläche anschließend elektrostatisch nicht beschichtet wird. Diese Teilfläche
kann daher auch im anschließenden Transferdruckverfahren nicht bedruckt werden.
[0005] Die Masse aus dem elektrisch nicht oder wenig leitenden Medium kann man nach dem
Erwärmen vom Grundmaterial ablösen. Im Bereich dieser Teilfläche bildet dann das
Grundmaterial die Oberfläche, die daher anschließend nicht bedruckt werden kann. Man
kann das Medium auch nach dem Transferdruckverfahren vom Grundmaterial mit geeigneten
Chemikalien ablösen oder auch abwaschen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme mechanischer
Ablösemittel, beispielsweise von rotierenden Bürsten.
[0006] Insbesondere für die eingangs geschilderte und beispielhafte Problemstellung, nämlich
für das Verschweißen der Kante eines Zylinderkörpers, wird es bevorzugt, wenn man
eine Masse verwendet, die verschweißt oder verlötet werden kann. Hierbei spart man
sich das Ablösen oder Abwaschen des Mediums,weil man ein Medium verwendet, das von
Haus aus verschweißt oder verlötet werden kann.
[0007] Die zweite Möglichkeit zur Lösung der Erfindungsaufgabe besteht darin, daß vor dem
elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbestimmte Teilfläche der zu bedruckenden
Oberfläche des Grundmaterials eine Folie aufgeklebt wird, die nach dem elektrostatischen
Pulverauftrag und vor dem Erwärmen mitsamt ihrer Pulverbeschichtung wieder entfernt
wird. Weil die Klebefolie vor dem Erwärmen wieder abgezogen wird, hat sich die Beschichtung
der Klebefolie, sofern eine solche überhaupt stattgefunden hat, noch nicht mit den
angrenzenden Bereichen der Pulverbeschichtung verbunden und es können daher randscharfe
Gebiete unbeschichtet bleiben, die anschließend naturgemäß unbedruckt bleiben.
[0008] Apparativ kann man den Auftrag der Klebefolie mit Hilfe eines mitlaufenden Schlittens
bewerkstelligen, der die Klebefolie an den vorbestimmten Stellen auf das Grundmaterial
aufträgt. Bei vielen Anwendungsfällen wird man hierfür ein längliches Klebeband verwenden,
nämlich immer dann, wenn längliche Streifen des Grundmaterials unbedruckt und unbeschichtet
bleiben sollen.
[0009] Die dritte Lösung der Erfindungsaufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatisch
auf die Grundfläche aufgetragene, pulverförmige Kunststoffmaterial vor dem Erwärmen
an einer vorbestimmten Teilfläche von der Oberfläche des Grundmaterials wieder abgesaugt
wird. Auch hier hat sich die pulverförmige Beschichtung noch nicht mit dem Grundmaterial
und mit den seitlich angrenzenden Gebieten der Beschichtung verbunden und es können
daher randscharfe Gebiete mit Hilfe einer geeigneten Saugdüse abgesaugt werden.
[0010] Die Saugdüse wird man mit geeigneten Mitteln, beispielsweise mit einer Optik, einer
Wegesteuerung genau über der oder den Teilflächen positionieren und mit dem kontinuierlich
durch die Anlage hindurch bewegten Grundmaterial (Bögen oder Bahnen) bewegen.
[0011] Hierbei wird es bevorzugt, wenn das abgesaugte Kunststoffmaterial einen Vorratsbehälter
für das Kunststoffmaterial wieder zugeführt wird, wo dieses Material wieder verwendet
werden kann.
[0012] Bei allen Verfahrensschritten wird es bevorzugt, wenn die beim Erwärmen ohnedies
erfolgte Erwärmung des Grundmaterials einschließlich seiner Beschichtung sofort anschließend
für den Transferdruck benutzt wird, so daß man beim Transferdruckverfahren ohne eigene
Erwärmung oder nur mit nur geringer eigener Erwärmung auskommt.
[0013] Das Erwärmen der pulverförmigen Beschichtung bewirkt ein Versintern oder auch Verschmelzen
der pulverförmigen Beschichtung mit der Oberfläche des Grundamterials. Üblicherweise
wird man für die pulverförmige Beschichtung ein geeignetes Polyestermaterial verwenden.
1. Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien,
wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges Kunststoffmaterial
elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird,
worauf die Oberfläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren
bedruckt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbestimmte Teilfläche der
zu bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials ein elektrisch nicht oder wenig leitendes
Medium aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse nach dem Erwärmen oder nach dem Transferdruckverfahren vom Grundmaterial
abgelöst oder abgewaschen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Medium verwendet, das verschweißt oder verlötet werden kann.
4. Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien,
wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges Kunststoffmaterial
elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird,
worauf die Oberfläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren
bedruckt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem elektrostatischen Pulverauftrag auf eine vorbestimmte Teilfläche der zu
bedruckenden Oberfläche des Grundmaterials eine Folie aufgeklebt wird, die nach dem
elektrostatischen Pulverauftrag und vor dem Erwärmen mitsamt ihrer Pulverbeschichtung
wieder entfernt wird.
5. Verfahren zum Bedrucken von im Transferdruck nicht unmittelbar bedruckbaren Materialien,
wobei man auf die zu bedruckende Oberfläche ein pulverförmiges Kunststoffmaterial
elektrostatisch aufträgt, das durch Erwärmen mit dem Grundmaterial verbunden wird,
worauf die Oberfläche der dadurch erhaltenen Kunststoffbeschichtung im Transferdruckverfahren
bedruckt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrostatisch auf die Grundfläche aufgetragene, pulverförmige Kunststoffmaterial
vor dem Erwärmen an einer vorbestimmten Teilfläche von der Oberfläche des Grundmaterials
wieder abgesaugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das abgesaugte Kunststoffmaterial einem Vorratsbehälter für das Kunststoffmaterial
wieder zugeführt wird.