[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verdampfer für flüssigen Brennstoff zur Erzeugung
eines Brennstoff-Luft-Gemisches mit einem Verdunstungskörper für den Brennstoff, der
innerhalb eines Strömungsraumes für Verbrennungsluft angeordnet ist. Die von der Verbrennungsluft
angeströmte Oberfläche des Verdunstungskörpers ist mit Brennstoff benetzt.
[0002] Verdampfer dieser Art sind bekannt. So wird beispielsweise in DE-PS 31 22 770 eine
Einrichtung zur Ausbildung eines zündfähigen Gemisches aus flüssigem Brennstoff und
Verbrennungsluft beschrieben, bei der der Brennstoff von einer von Brennstoff benetzten
Oberfläche in vorgewärmte Verbrennungsluft verdunstet, die an der Oberfläche vorbeiströmt.
Dabei treten jedoch beispielsweise bei Verwendung von Heizöl als Flüssigbrennstoff
an der Verdunstungsfläche Ablagerungen auf, die den Langzeitbetrieb des Verdampfers
beeinträchtigen. Auch ist unter Berücksichtigung des sich auf dem Verdunstungskörper
infolge Schwerkraftförderung bildenden Rieselfilms, dessen Verdunstungsoberfläche
nicht ausreichend groß ausgebildet werden kann, die Lufttemperatur höher einzustellen,
als es zur Vermeidung von Crackprodukten im Heizöl wünschenswert wäre. Schwierig ist
es außerdem, den Austrag von vom Brennstoff-Luft-Gemisch mitgerissenen Brennstofftröpfchen
zu vermeiden, um ein nur aus Brennstoffdampf und Verbrennungsluft zusammengesetzes
Brennstoff-Luft-Gemisch und damit eine schadstoffarme Verbrennung des Brennstoff-Luft-Gemisches
zu erreichen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und einen Verdampfer
für flüssigen Brennstoff zu schaffen, der bei großer Verdunstungsoberfläche auf kleinem
Raum die Erzeugung eines in seiner Qualität gleichmäßigen Brennstoff-Luft-Gemisches
gestattet.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Verdampfer der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung
durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Als Verdunstungskörper
im Strömungsraum dient eine umwälzbare Kugelschüttung, deren Temperatur durch Wärmeleitung
von den Wänden des Strömungsraumes her eingestellt wird. Dabei stellt sich durch die
Umwälzung der Kugelschüttung und die Wärmeübertragung auf die sich jeweils am Rande
der Kugelschüttung in wärmeleitender Verbindung mit den temperierten Wänden des Strömungsraumes
befindenden Kugeln eine rasche und gleichmäßige Erwärmung der Kugelschüttung ein.
Die von der Kugelschüttung zur Verfügung gestellte große Verdunstungsoberfläche erlaubt
darüber hinaus die Ausbildung verhältnismäßig dünner Brennstoffilme, die unter Vermeidung
von übertemperaturen aufheizbar sind. Das Umwälzen der Kugeln bringt darüber hinaus
eine ständige Bewegung und Verlagerung der Verdunstungskörper mit sich, so daß sich
Schlierenströmungen vermeiden lassen, die zu ungleichmäßiger Ausbildung des Brennstoff-Luft-Gemisches
führen.
[0005] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist im Strömungsraum eine Umwälzeinrichtung
für die Kugeln der Kugelschüttung drehbar gelagert, Patentanspruch 2. Die Umwälzeinrichtung
kann radial ausgerichtete oder auch in Schraubenlinien angeordnete Flügel aufweisen,
die die Lage der Kugeln verändern und dafür Sorge tragen, daß die Kugeln wechselseitig
mit den temperierten Wänden des Strömungsraumes in Berührung kommen und sich auf die
für die Verdunstung des Brennstoffs gewünschte Temperatur einstellen.
[0006] Zur Benetzung der Kugelschüttung mit Brennstoff ist es nach Patentanspruch 3 vorgesehen,
in den Strömungsraum Verbrennungsluft einzuführen, die den flüssigen Brennstoff in
feiner Verteilung enthält. Von der Verbrennungsluft wird der Brennstoff in die Kugelschüttung
eingetragen. Der Brennstoff schlägt sich dort zumindest teilweise zunächst auf der
Oberfläche der Kugeln nieder und wird dann durch Aufheizen von Brennstoff und Verbrennungsluft
entsprechend dem dabei steigenden Partialdruck des Brennstoffs in die Verbrennungsluft
verdunstet. Das sich dabei ausbildende Brennstoff-Luft-Gemisch verbrennt in vorteilhafter
Weise sehr schadstoffarm.
[0007] Verbrennungsluft und Brennstoff können dem Verdampfer in vorteilhafter Weise bei
Umgebungstemperatur zugeführt werden. Die Verbrennungsluft und der von ihr in feiner
Verteilung mitgeführte Brennstoff treten somit kalt im Eingangsbereich des Verdampfers
ein. Damit das sich auf diese Weise während des Betriebszustandes einstellende Temperaturprofil
im Verdampfer von Betriebsbeginn an auch schon in der Startphase vorhanden ist, weist
der Verdampfer nach Patentanspruch 4 im Eingangsbereich für die Verbrennungsluft eine
Kühlzone auf. Die Wände des Strömungsraumes werden im Eingangsbereich also von einem
Kühlmittel gekühlt. Im übrigen sind die Wände des Strömungsraumes beheizt.
[0008] Das im Strömungsraum gebildete Brennstoff-Luft-Gemisch wird aus dem Strömungsraum
in eine Gemischkammer geleitet, die an ihrem Ausgang zur Brennkammer hin abschließbar
ist. Es läßt sich so sowohl in der Startphase als auch beim Abschalten der Zugang
von brennbarem Brennstoff-Luft-Gemisch zur Brennkammer vollständig absperren. Um gegebenenfalls
vom Brennstoff-Luft-Gemisch mitgeführte, nicht verdampfte Brennstoffteilchen noch
vor Eintritt in die Brennkammer abscheiden zu können, ist nach Patentanspruch 6 in
der Gemischkammer eine Einrichtung zur Umlenkung des Brennstoff-Luft-Gemischstromes
angeordnet. Bevorzugt wird diese Einrichtung vom Verschluß der Brennkammer bei dessen
Offenstellung gebildet, Patentanspruch 7.
[0009] Zur Beheizung der Wände des Strömungsraumes ist nach Patentanspruch 8 eine elektrische
Heizung vorgesehen. Diese Heizung dient vor allem zum Vorheizen des Strömungsraumes
in der Startphase bevor mit Brennstoff beladene Verbrennungsluft in den Strömungsraum
eintritt. Während des Betriebes läßt sich der Strömungsraum nach Patentanspruch 9
vorteilhaft mit einem Teilstrom des Brennstoff-Luft-Gemisches beheizen, der aus der
Gemischkammer entnommen und gezündet wird. Das Verbrennungsgas wird nach Wärmeaustausch
mit den Wänden des Strömungsraumes in die Brennkammer abgeleitet. Es läßt sich alternativ
dazu auch heißes Abgas zur Erwärmung des Strömungsraumes einsetzen, Patentanspruch
10. Bei Verbrennung des Brennstoff-Luft-Gemisches in einem Motor läßt sich hierzu
das Motorabgas benutzen.
[0010] Zweckmäßig ist es, beim Eintragen des Brennstoffs in feiner Verteilung in die Verbrennungsluft,
also noch vor Eintritt der mit Brennstoff beladenen Verbrennungsluft in den Strömungsraum,
das Gemisch zu dosieren. Nach Patentanspruch 11 befindet sich deshalb vor dem Strömungsraum
eine regulierbare Gemischdosierung. Bevorzugt besteht die Gemischdosierung aus gegeneinander
verstellbaren Scheiben mit Durchströmöffnungen, die bei Verstellung der Scheiben ihren
Durchtrittsquerschnitt für die Verbrennungsluft und den in feiner Verteilung eingetragenen
Brennstoff verändern, Patentanspruch 12. Die Gemischdosierung ist in Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft gesehen hinter einer Einspritzdüse für flüssigen Brennstoff angeordnet,
Patentanspruch 13. Die Sprührichtung der Einspritzdüse ist gegen die Scheiben der
Gemischdosierung gerichtet und versprüht den Brennstoff im überschuß. Zum Auffangen
und Ableiten des überschüssigen Brennstoffes mündet im Bereich der Gemischdosierung
eine Brennstoffableitung, Patentanspruch 14. Der überschüssige Brennstoff wird in
den Brennstoffbehälter zurückgeführt. Zur Unterstützung der Gemischdosierung und um
das benötigte Brennstoff-Luft-Gemisches rasch regeln zu können, ist die zum Strömungsraum
geführte Verbrennungsluftmenge noch vor Zugabe von Brennstoff einstellbar, Patentanspruch
15.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert,
das in der Zeichnung schematisch wiedergegeben ist. Die Zeichnung zeigt im einzelnen:
Figur 1 Verdampfer im Längsschnitt gemäß Schnittlinie I/I nach Figur 2
Figur 2 Querschnitt des Verdampfers gemäß Schnittlinie II/II nach Figur 1
[0012] In der Zeichnung ist ein waagerecht angeordneter Verdampfer dargestellt mit einer
Zuleitung 1 für Verbrennungsluft, einer Einspritzdüse 2 für flüssigen Brennstoff,
einem von der Verbrennungsluft durchströmbaren Strömungsraum 3 mit einer Kugelschüttung
4, auf der sich ein in die Verbrennungsluft verdunstender Brennstoffilm bildet, sowie
mit einer Gemischkammer 5 für das aus dem Strömungsraum 3 abziehende Brennstoff-Luft-Gemisch,
das schließlich durch einen Flammenhalter 6 hindurch in eine Brennkammer 7 einströmt
und dort gezündet wird. Die Zuleitung 1 für Verbrennungsluft mündet in eine Vorkammer
8, in der zwischen Einspritzdüse 2 und Eintritt zum Strömungsraum 3 eine Gemischdosierung
9 angeordnet ist. Die Gemischdosierung 9 besteht aus zwei Scheiben 10, 11 mit Durchströmöffnungen
12, 13, deren Durchtrittsquerschnitt mittels einer Verstelleinrichtung 14 veränderbar
ist. Es läßt sich so die Menge des von der Verbrennungsluft in feiner Verteilung mitgeschleppten
Brennstoffs auch bei konstantem Eintrag von Brennstoff über die Einspritzdüse 2 den
gewünschten stöchiometrischen Bedingungen für die Verbrennung des Brennstoff-Luft-Gemisches
entsprechend einstellen. Im Ausführungsbeispiel weist die Gemischdosierung 9 in ihrem
Randbereich Schlitze 15 auf, durch die Verbrennungsluft auch bei geschlossenen Durchtrittsöffnungen
12, 13 in die Kugelschüttung 4 einströmen kann. Die Strömungswege der Verbrennungsluft
in der Vorkammer 8 sind durch Strömungslinien a markiert.
[0013] Die in die Vorkammer 8 eintretende Verbrennungsluft belädt sich hier mit Brennstoff,
der von der Einspritzdüse 2 versprüht wird, und führt diesen in feiner Verteilung
in den Strömungsraum 3 ein. Vom Brennstoffnebel wird die Oberfläche der Kugeln 16
der Kugelschüttung 4 benetzt. Es bildet sich auf den Kugeln ein sehr dünner Brennstoffilm
aus. Die Kugelschüttung 4 wird im Strömungsraum 3 durch zwei entfernbare Frontplatten
17 gehalten, die den Strömungsraum in seinem Eingangsbereich 18 für Brennstoff und
Verbrennungsluft sowie zur Gemischkammer 5 hin begrenzen. Die Frontplatten 17 sind
netzartig ausgebildet und weisen Ausnehmungen mit öffnungsweiten auf, die geringer
bemessen sind, als die Durchmesser der Kugeln 16.
[0014] Mittels einer Umwälzeinrichtung 19 mit in die Kugelschüttung 4 hineinragenden Flügeln
20 werden die Kugeln 16 der Kugelschüttung 4 innerhalb des Strömungsraumes 3 umgewälzt.
Die im Ausführungsbeispiel im zylindrischen Strömungsraum 3 koaxial angeordnete und
drehbar gelagerte Umwälzeinrichtung 19 wird über ein Getriebe 21, das an einem Wellenstumpf
22 der Umwälzeinrichtung 19 außerhalb des Strömungsraumes 4 angesetzt ist, rotierend
bewegt. Angetrieben wird die Umwälzeinrichtung 19 von einem außerhalb vom Verdampfergehäuse
23 angeordneten Elektromotor 24.
[0015] Die Flügel 20 der Umwälzeinrichtung 19 sind im Ausführungsbeispiel radial gerichtet
und eben ausgebildet. Sie sind versetzt zu einander derart angeordnet, daß die Kugeln
bei Bewegung der Umwälzeinrichtung zwischen den Flügeln ausweichen können. Die axialen
Flügellängen sind hierzu kürzer bemessen als die Ausdehnungen des Strömungsraumes.
Statt radialer ebener Flügel lassen sich beispielsweise auch in Schraublinien angeordnete
und schaufelförmig gekrümmte Flügel anbringen.
[0016] Die umgewälzten Kugeln 16 kommen bei ihrer Bewegung im Strömungsraum 3 mit dessen
Wänden 25 in Berührung und werden dabei auf die Wandtemperatur erwärmt. Die Wände
25 sind beheizt und nur im Eingangsbereich 18 des Strömungsraumes mittels eines Kühlmittels
kühlbar. Hierzu umgibt den Eingangsbereich 18 eine Kühlmitmittelleitung 26, in die
das Kühlmittel nach öffnen eines Absperrhahns 27 einleitbar ist. Gekühlt wird der
Eingangsbereich 18 insbesondere bei Aufheizung der Wände 25 in der Startphase des
Verdampfers. Die Temperatur im Eingangsbereich 18 läßt sich dann auf Umgebungstemperatur
halten, auf einer Temperatur also, mit der im Betrieb die mit Brennstoff beladene
Verbrennungsluft in den Strömungsraum eintritt.
[0017] Zur Beheizung der Wände 25 des Strömungsraumes 3 ist einerseits eine elektrische
Heizung 28 vorgesehen, die die Wände 25 vor Inbetriebnahme des Verdampfers auf Betriebstemperatur
vorwärmt. Zur Beheizung während des Betriebes ist im Ausführungsbeispiel eine Verbrennung
eines Teils des im Verdampfer erzeugten Brennstoff-Luft-Gemisches vorgesehen. Das
Brennstoff-Luft-Gemisch wird über einen Bypass 29 aus der Gemischkammer 5 abgezogen
und in einem den Strömungsraum 3 umgebenden Mantelraum 30 zwischen Wänden 25 und Verdampfergehäuse
23 gezündet. Im Bypass 29 ist eine im Ausführungsbeispiel als Schieber 31 ausgebildete
Regelung für den Zustrom des Brennstoff-Luft-Gemisches zum Mantelraum 30 angeordnet.
Das bei der Verbrennung erzeugte Verbrennungsgas wird nach Wärmeabgabe an die Wände
25 des Strömungsraumes, die zur Verbesserung des Wärmeüberganges Rippen 25' aufweisen,
über eine Ableitung 32 in die Brennkammer 7 abgeführt.
[0018] Die Temperatur der Wände 25 wird so eingestellt, daß innerhalb der Kugelschüttung
4 eine für die vollständige Verdampfung des Brennstoffs ausreichende Temperatur erreicht
ist. Zu einer gleichmäßigen Erwärmung aller Kugeln 16 im Strömungsraum 3 trägt insbesondere
der ständige Ortswechsel jeder Kugel 16 in der Kugelschüttung 4 bei, wobei insbesondere
die Kugeln 16a am Rande des Strömungsraumes, die die Wände 25 berühren, zum konvektiven
Wärmetransport in die Kugelschüttung 4 hinein beitragen.
[0019] In der dem Strömungsraum 3 nachgeschalteten Gemischkammer 5 ist als Platte eine Umlenkeinrichtung
33 für die Gemischströmung befestigt. Die Gemischströmung in der Gemischkammer 5 ist
durch Strömungspfeile b markiert. Der Gemischstrom verläßt die Gemischkammer 5 am
absperrbaren Ausgang 34 der Gemischkammer. Der Ausgang 34 ist mit einem Verschluß
35 verschließbar, der in Figur 1 in seiner geöffneten Stellung abgebildet ist. Zum
öffnen und Schließen des Verschlusses 35 dient ein an einer Führung 36 angelenkter
Hebelarm 37, der um ein ortsfestes Lager 38 schwenkbar ist. Der Hebelarm 37, der durch
das Verdampfergehäuse 23 hindurchgeführt ist, ist gegenüber der Umgebung durch einen
elastischen Balg 39 abgedichtet. Die im Ausführungsbeispiel vorhandene gesonderte
Umlenkeinrichtung 33 kann auch entfallen, wenn zur Umlenkung des Brennstoff-Luft-Gemischstroms
der Verschluß 35 der Gemischkammer 5 in geöffneter Stellung eingesetzt wird.
[0020] Um zur Benetzung der Oberflächen der Kugeln 16 in der Kugelschüttung 4 ausreichend
Brennstoff in feiner Verteilung in der Verbrennungsluft anbieten zu können, wird von
der Einspritzdüse 2 Brennstoff im überschuß in der Vorkammer 8 versprüht. Der überschüssige
Brennstoff wird von der Gemischdosierung 9 abgefangen und läuft im Ausführungsbeispiel
von den Scheiben 10, 11 der Gemischdosierung zum Boden des Verdampfergehäuses 23 ab.
An der tiefsten Stelle des Verdampfergehäuses 23 ist im Ausführungsbeispiel eine Brennstoffableitung
40 angeschlossen, die den überschüssigen Brennstoff in einen Brennstoffbehälter 41
zurückführt. Aus dem Brennstoffbehälter 41 wird der Brennstoff mittels einer Brennstoffpumpe
42 abgesaugt und zur Einspritzdüse 2 gefördert. Im Ausführungsbeispiel weist der Brennstoffbehälter
41 einen Zulauf 43 für frischen Brennstoff auf, der den Brennstoff in Abhängigkeit
von der Höhe des Brennstoffspiegels im Brennstoffbehälter 41 selbsttätig nachfördert.
[0021] Für einen Heizölbrenner mit einer Leistung zwischen 2 und 20 KW wurden im Strömungsraum
3 etwa 27.000 metallische Kugeln mit einem Durchmesser von etwa 2 mm als Kugelschüttung
eingesetzt. Die Länge des gefüllten Strömungsraumes betrug 60 mm, der äußere Durchmesser
70 mm, wobei der Manteldurchmesser der Umwälzeinrichtung, auf dem die in die Kugelschüttung
reichenden Flügel 20 befestigt waren, nicht kleiner als 30 mm bemessen war. Der Strömungsraum
wird so weit wie möglich mit Kugeln angefüllt, jedoch so, daß sich die Kugeln in ihrer
Bewegungsfähigkeit gegenseitig nicht blockieren. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
den von der Verbrennungsluft durchströmten Rinquerschnitt der Kugelschüttung zwischen
Mantel der Umwälzeinrichtung 19 mit 100 Umdrehungen pro Minute gedreht.
[0022] Sollen ungünstige übertemperaturen der Kugeln insbesondere im Bereich der Wände 25
des Strömungsraumes vermieden werden, ist der Strömungsraum genügend lang auszubilden.
Im Ausführungsbeispiel war die Temperatur der beheizten Wände nicht größer als etwa
230°C zur Einstellung einer Ausgangstemperatur des Brennstoff-Luft-Gemisches in der
Gemischkammer von etwa 190°C. Es ist notwendig, auch die Abmessungen der Umwälzeinrichtung
19, insbesondere deren Manteldurchmesser so einzurichten, daß sich auf der Oberfläche
der Umwälzeinrichtung eine nur geringfügig niedrigere Temperatur als auf der Oberfläche
der beheizten Wände des Strömungsraumes einstellt.
[0023] In der erwärmten Kugelschüttung 4 stellt sich eine Temperatur ein, die unterhalb
der Temperatur der beheizten Wände 25 liegt. Die Temperatur ist so bemessen, daß die
maximal über die Gemischdosierung in die Kugelschüttung eintragbare Brennstoffmenge
vollständig in die Verbrennungsluft verdampft. Durch das kontinuierliche Umwälzen
der Kugeln 16 werden ein Verkoken des Brennstoffs und die Ausbildung von Ablagerungen
auf den Kugelflächen und auf den Wänden 25 des Strömungsraumes 3 vermieden.
[0024] Durch Umlenkung des Brennstoff-Luft-Gemisches in der Gemischkammer 5 mit Hilfe der
Umlenkeinrichtung 33 werden vom Brennstoff-Luft-Gemisch mitgerissene nicht verdampfte
Brennstoffteile zurückgehalten. Erfahrungsgemäß ist dieser Anteil nicht
verdamp
fter Brennstoffteile kleiner als
1 10-3 bezogen auf die insgesamt verdampfte Brennstoffmenge.
[0025] Beim Kaltstart des Verdampfers wird die Kugelschüttung 4 bei verschlossenem Ausgang
34 der Gemischkammer 5 umgewälzt und mittels der elektrischen Heizung 28 über die
Wände 25 erwärmt. Dabei kann durch Ansprühen der teilweise geöffneten Gemischdosierung
9 bereits Brennstoff in die Kugelschüttung eingetragen werden. Nach Erreichen einer
zur Ausbildung des gewünschten Brennstoff-Luft-Gemisches ausausreichenden Temperatur
im Strömungsraum 3 wird über einen Temperaturfühler 44, der in der Gemischkammer 5
vor der den Strömungsraum 3 abschließenden Frontplatte 17 angeordnet ist und eine
Referenztemperatur zur Temperatur im Strömungsraum mißt, ein Signal an einen Regler
45 abgegeben, der über Steuergeräte 45', 45'' nacheinander ein Luftgebläse 46 in der
Zuleitung 1 für die Verbrennungsluft einschaltet und den Verschluß 35 der Gemischkammer
5 öffnet. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, während der Kaltstartphase bei Aufheizung
des Strömungsraumes dessen Eingangsbereich 18 zu kühlen, um dort bereits in der Startphase
eine Temperatur einzustellen, die dem späteren Betriebszustand des Verdampfers bei
Eintritt der kalten mit Brennstoff beladenen Verbrennungsluft entspricht.
[0026] Während des Betriebes des Verdampfers wird die elektrische Heizung 28 abgeschaltet
und im Ausführungsbeispiel ersetzt durch Verbrennung eines Teils des Brennstoff-Luft-Gemisches.
Es ist aber auch möglich, den Mantel des Strömungsraumes mit heißem Abgas zu erwärmen,
das bei Betrieb eines Verbrennungsmotors vom Motorausgang entnommen wird. Beim Ausführungsbeispiel
ist eine Zündung des Gemisches im Mantelraum 30 durch Zündung des Gemisches in der
Brennkammer 7 möglich, da die Flamme aus der Brennkammer über die Abgasleitung 32
in den Mantelraum 30 zurückschlägt.
[0027] Beim Abstellen des Verdampfers wird der Verschluß 35 der Gemischkammer 5 verschlossen,
wobei zunächst die Brennstoffzufuhr in die Vorkammer 8 nicht unterbrochen werden muß.
Dies um den Strömungsraum 3 zu kühlen, wobei zusätzlich Kühlmittel zur Kühlung des
Eingangsbereiches 18 des Strömungsraumes eingesetzt werden kann.
[0028] Mit der einstellbaren Gemischdosierung ist der Betrieb des Vergasers bei unterschiedlichen
Leistungen möglich. Auch ist zusätzlich durch eine Drosselklappe 47 in der Zuleitung
1 für Verbrennungsluft der Luftstrom veränderbar. Je nach eingestelltem Luftstrom
wird der Durchlaßquerschnitt durch Verstellen der Scheiben der Gemischdosierung so
reguliert, daß ein gleichbleibendes Verhältnis von Luftmenge und mitgeführter Brennstoffmenge
eingehalten wird.
1. Verdampfer für flüssigen Brennstoff zur Erzeugung eines Brennstoff-Luft-Gemisches
mit innerhalb eines Strömungraumes für Verbrennungsluft angeordnetem Verdunstungskörper,
dessen von der Verbrennungsluft umströmte Oberflächen mit Brennstoff benetzbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verdunstungskörper eine umwälzbare Kugelschüttung
(4) dient, deren sich jeweils am Rande der Kugelschüttung befindende Kugeln (16a)
mit temperierbaren Wänden (25) des Strömungsraumes (3) in wärmeleitender Verbindung
stehen.
2. Verdampfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Strömungsraum (3) eine
die Kugeln (16) der Kugelschüttung (4) bewegende Umwälzeinrichtung (19) drehbar gelagert
ist.
3. Verdampfer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Benetzung
der Kugelschüttung (4) mit Brennstoff von der zum Strömungsraum geführten Verbrennungsluft
flüssiger Brennstoff in feiner Verteilung mitgeführt wird.
4. Verdampfer nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wände (25) des Strömungsraumes (3) im Eingangsbereich (18) der Verbrennungsluft zum
Strömungsraum (3) eine Kühlzone (Kühlmittelleitung 26) aufweisen und im übrigen beheizbar
sind.
5. Verdampfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Strömungsraum (3) eine Gemischkammer (5) nachgeschaltet ist, deren Ausgang (34)
zur Brennkammer (7) hin abschließbar ist.
6. Verdampfer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gemischkammer (5)
eine Einrichtung (33) zur Umlenkung des Brennstoff-Luft-Gemischstromes angeordnet
ist.
7. Verdampfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (33)
für den Brennstoff-Luft-Gemischstrom vom Verschluß (35) der Gemischkammer (5) in dessen
geöffneter Stellung gebildet wird.
8. Verdampfer nach einem der vorhergehenden Anprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strömungsraum zur Erwärmung elektrisch beheizbar ist.
9. Verdampfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erwärmung des Strömungsraumes (3) bei Betrieb ein Teilstrom des Brennstoff-Luft-Gemisches
aus der Gemischkammer (5) entnommen und gezündet wird, und daß das Verbrennungsgas
nach Wärmeaustausch mit den Wänden (25, 25') des Strömungsraumes (3) in die dem Verdampfer
nachgeschaltete Brennkammer (7) geleitet wird.
10. Verdampfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß zur
Erwärmung des Strömungsraumes (3) bei Betrieb heißes Abgas dient.
11. Verdampfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft gesehen vor dem Strömungsraum (3) eine regulierbare
Gemischdosierung (9) angeordnet ist.
12. Verdampfer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemischdosierung
(9) gegeneinander verstellbaren Scheiben (10, 11) mit Durchtrittsöffnungen (12, 13)
für Verbrennungsluft und Brennstoff aufweist, und daß die Durchtrittsöffnungen (12,
13) bei Verstellung von Scheiben (10, 11) ihren Durchtrittsquerschnitt verändern.
13. Verdampfer nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gemischdosierung (9) in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft zum Strömungsraum gesehen
hinter einer Einspritzdüse (2) für flüssigen Brennstoff angeordnet ist.
14. Verdampfer nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Gemischdosierung (9) eine Brennstoffleitung (40) zum Auffangen und Ableiten
überschüssigen Brennstoffs mündet.
15. Verdampfer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die zum Strömungsraum (3) geführte Verbrennungsluftmenge vor Zugabe von Brennstoff
einstellbar ist.