(19)
(11) EP 0 220 399 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.05.1987  Patentblatt  1987/19

(21) Anmeldenummer: 86110892.6

(22) Anmeldetag:  06.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F21V 1/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.10.1985 DE 3538697

(71) Anmelder: Lührs, Klaus-Peter
D-7995 Neukirch (DE)

(72) Erfinder:
  • Lührs, Klaus-Peter
    D-7995 Neukirch (DE)

(74) Vertreter: Engelhardt, Guido, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Postfach 13 50
88003 Friedrichshafen
88003 Friedrichshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Das Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil ermöglicht bei einfacher Handhabung eine zuverlässige Arretierung der Glasscherben (11, 11') bei deren Verarbeitung. Dazu dient eine Schirmform (2) aus einem harten PU-Schaum, in die Konturenfelder (3) eingeformt sind, auf die die Glasscherben (11, 11') aufgeklebt und sodann durch Löten miteinander verbunden werden können. Durch Erwärmen kann die Klebeverbindung gelöst werden.
    Durch die in die Schirmform (2) eingeprägten Konturenlinien sind die Konturenfelder (3) stets gut sichtbar, außerdem ist die Schirmform (2) haltbar und oftmals verwendbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil werden Schirmformen benötigt, auf denen die miteinander zu verbindenden Glasscherben anzuordnen sind. Nach der DE-OS 34 17 925 ist vorgesehen, die zugeschnittenen und eingefaßten Glasscherben auf der Innenfläche einer aus Segmenten zusammengesetzten Schirmform auszulegen und danach zusammenzulöten. Auf die aus einem weichen Schaumstoff bestehenden Segmente ist hierbei ein Aufdruck aufgebracht, dementsprechend die Glasscherben vor dem Verlöten mittels Stecknadeln zu arretieren sind. Als nachteilig hat sich bei dieser Verfahrensweise gezeigt, daß beim Verlöten mehr oder weniger Lötzinn auf die Schirmform fließt und dadurch diese zerfressen wird. Die Segmente sind demnach nicht lange haltbar. Außerdem ist es schwierig, die Innenfläche der leicht verformbaren Segmente zu bedrucken, die Druckvorlage ist somit oftmals ungenau, so daß Nacharbeiten der Glasscherben unumgänglich sind und der Lampenschirm mitunter nicht exakt auszuarbeiten ist.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, die bei einfacher Handhabung ohne Schwierigkeiten die Anfertigung derartiger Lampenschirme ermöglichen. Vor allem soll erreicht werden, daß die Druckvorlage auf der Schirmform exakt auf dieser aufgebracht und gut sichtbar ist und daß die Glasscherben zuverlässig zu arretieren sind. Des weiteren soll die Schirmform haltbar und somit oftmals verwendbar sein und es soll auch für weniger geübte Bastler möglich sein, einen Lampenschirm im Tiffany-Stil problemlos herzustellen.

    [0004] Gemäß der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil dadurch gekennzeichnet, daß mosaikartig zugeschnittene und eingefaßte Glasscherben auf der Außenfläche einer ein- oder mehrteiligen Schirmform aus einem harten PU-Schaum entsprechend in diesen eingeformten Konturenfeldern aufgeklebt und sodann vorzugsweise durch Löten oder in ähnlicher Weise miteinander verbunden werden und daß anschließend durch Erwärmen der Schirmform und/oder des durch die miteinander verbundenen Glasscherben gebildeten Lampenschirms dieser von der Schirmform gelöst wird.

    [0005] Sehr zweckmäßig ist es hierbei, die Ränder der beispielsweise mittels einer Schablone ausgeschnittenen Glasscherben mit einer über diese überstehenden Kupferfolie einzufassen und die Glasscherben nacheinander derart auf die Konturenfelder aufzusetzen, daß die Kupferfolie in die eingeformten Konturenlinien hineinragen; anschließend können die einzelnen Glasscherben zunächst mittels Punktverbindungen und sodann mittels durchgehender Nähte fest miteinander verbunden werden.

    [0006] Zum Lösen der Klebverbindung kann die Schirmform und der Lampenschirm durch Eintauchen in warmes Wasser erwärmt werden, es ist aber auch möglich, den auf der Schirmform sitzenden Lampenschirm mittels eines Föns zu erwärmen.

    [0007] Damit die Konturenlinien stets gut sichtbar sind, ist es des weiteren angezeigt, die Schirmform oder die diese bildenden Segmente mit einer Patina oder einem ähnlichen Farbstoff einzustreichen und diese anschließend von den Konturenfeldern zu entfernen.

    [0008] Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, ist gekennzeichnet durch eine ein- oder mehrteilige Schirmform aus einem harten PU-Schaum, in die Konturenfelder begrenzende Konturenlinien eingeformt sind.

    [0009] Die Konturenlinien sollten hierbei in Form von Rillen in die Schirmform vorzugsweise bei deren Herstellung eingeprägt oder eingepreßt und um dies besonders hervorzuheben, mit einer Patina oder einem ähnlichen Farbstoff ausgelegt werden.

    [0010] Vorteilhaft ist es ferner, die in die Schirmform eingeformten Konturenlinien in ihrer Querschnittsform rechteckig auszubilden und in ihrer Breite derart zu bemessen, daß diese mindestens der doppelten Stärke der die Glasscherben umgebenden und über diese überstehenden Kupferfolie entsprechen. Die Glasscherben können sich somit in den Konturenlinien abstützen. Zur einfachen Befestigung der Glasscherben auf der Schirmform sollten die Konturenfelder und/oder die Glasscherben mit einer Klebewachsschicht versehen sein, wobei es zur Vermeidung von Beschädigungen des weiteren zweckmäßig ist, die Schirmform auf ihrer Außenfläche mit einer unter der Klebewachsschicht aufgebrachten Siliconschicht oder einer ähnlichen wärmeisolierenden Schicht auszustatten.

    [0011] Die Schirmform kann halbkugelförmig ausgebildet oder aus zwei oder mehreren kugelabschnittförmigen Segmenten zusammengesetzt sein.

    [0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung zur Anwendung dieses Verfahrens wird es ermöglicht, Tiffany-Lampenschirme auf sehr einfache Weise in kurzer Zeit herzustellen, und zwar auch von weniger geübten Bastlern. Werden nämlich die Glasscherben auf der Außenfläche einer aus einem harten PU-Schaum bestehenden Schirmform in vorgegebene Konturenfelder eingeklebt, so ist es problemlos möglich, die arretierten Glasscherben durch Löten miteinander zu verbinden. Durch anschließendes Erwärmen kann der Lampenschirm ohne weiteres von der Schirmform gelöst werden.

    [0013] Da die Glasscherben somit auf einer konvex gekrümmten Fläche aufliegen, stoßen diese mit ihren der Schirmform zugekehrten Kante meist aneinander an, so daß Lötzinn nicht auf die Innenseite des Lampenschirms und demnach auch nicht auf die Schirmform gelangen kann. Dadurch bedingte Beschädigungen der Schirmform sind somit weitgehend vermieden, dennoch ist, da der im Querschnitt keilförmige Raum zwischen den einzelnen Glasscherben mit Lötzinn gut auszufüllen ist, eine feste und dauerhafte Verbindung ohne Schwierigkeiten herzustellen. Und da die Konturenfelder unmittelbar in die Schirmform eingearbeitet und gut sichtbar sind, ist auch ein exaktes Ausrichten der Glasscherben und ein Ausarbeiten des Lampenschirmes ohne weiteres zu bewerkstelligen.

    [0014] In der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zur Anfertigung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil dargestellt, die nachfolgend im einzelnen erläutert ist. Hierbei zeigt:

    Fig. 1 ein Segment einer Schirmform mit eingeformten Konturenlinien und im unteren Bereich aufgeklebten Glasscherben sowie

    Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Segment nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.



    [0015] Die in Fig. 1 mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Herstellung eines Lampenschirmes im Tiffany-Stil besteht aus einem der Schirmform entsprechenden Segment 2 mit konvex gekrümmter Oberfläche, in die Konturenlinien 4 eingeformt sind, so daß Konturenfelder 3 für Glasscherben 11 gebildet sind. Außerdem ist auf dem Segment 2, wie dies der Fig. 2 entnommen werden kann, eine Klebewachsschicht 5 aufgebracht, um die, beispielsweise mittels einer Schablone ausgeschnittenen Glasscherben 11 auf die Konturenfelder 3 kleben zu können. Damit sich diese gut hervorheben, sind die Konturenlinien 4 mit einer Patina 6 oder einem ähnlichen Farbstoff ausgelegt. Zum Schutz gegen Überhitzung kann auf der Oberfläche des Segmentes 2, bevor die Klebewachsschicht 5 aufgebracht wird, auf dieser eine Siliconschicht 7 aufgetragen werden.

    [0016] Die Anfertigung eines Lampenschirms erfolgt in der Weise, daß zunächst die Glasscherben 11, 11' ... entsprechend den vorgegebenen Konturenfeldern 3 mittels einer Schablone ausgeschnitten werden. Sodann werden die Glasscherben 11, 11'... mit einer Kupferfolie eingefaßt, die zumindest auf der Innenseite über diese übersteht. Die Glasscherben 11, 11' ... können somit mitder Kupferfolie in den im Querschnitt rechteckig ausgebildeten Konturenlinien 4 zusätzlich arretiert werden. Bevor die Glasscherben 11, 11' ... durch Lötnähte 13'fest miteinander verbunden werden, ist es angezeigt, vorab durch Punktverbindungen 12 die Glasscherben 11, 11'... zu fixieren.

    [0017] Sobald sämtliche auf dem Segment 2 aufgeklebten Glasscherben 11, 11' ... fest miteinander verbunden sind, kann der auf diese Weise hergestellte Abschnitt eines Lampenschirms durch Erwärmen von dem Segment 2 gelöst werden. Dies kann durch Eintauchen in warmes Wasser oder durch Aufheizen z. B. mittels eines Föns erfolgen. Die Haftfähigkeit der Klebewachsschicht 5 wird dadurch zumindest derart herabgesetzt, daß der Lampenschirmabschnitt von dem Segment 2 abgenommen werden kann. Durch Zusammenfügen mehrerer Segmente 2 wird sodann der Lampenschirm fertiggestellt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil,
    adurch gekennzeichnet ,
    daß mosaikartig zugeschnittene und eingefaßte Glasscherben (11, 11'...) auf der Außenfläche einer ein- oder mehrteiligen Schirmform (Segment 2) aus einem harten PU-Schaum entsprechend in diese eingeformten Konturenfeldern (3) aufgeklebt und sodann vorzugsweise durch Löten oder in ähnlicher Weise miteinander verbunden werden, und daß anschließend durch Erwärmen der Schirmform (2...) und/oder des durch die miteinander verbundenen Glasscherben (11, 11'...) gebildeten Lampenschirms dieser von der Schirmform (2...) gelöst wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Ränder der beispielsweise mittels einer Schablone ausgeschnittenen Glasscherben (11, 11'...) mit einer über diese überstehenden Kupferfolie eingefaßt werden, daß die Glasscherben (11, 11'...) nacheinander derart auf die Konturenfelder (3) aufgesetzt werden, daß die Kupferfolie in die eingeformten Konturenlinien (4) hineinragen und daß anschließend die einzelnen Glasscherben (11, 11'...) zunächst mittels Punktverbindungen (12) und sodann mittels durchgehender Nähte (13) fest miteinander verbunden werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß zum Lösen der Klebverbindung die Schirmform (2...) und der Lampenschirm durch Eintauchen in warmes Wasser erwärmt werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß zum Lösen der Klebeverbindung der auf der Schirmform (2...) sitzende Lampenschirm mittels eines Föns erwärmt wird.
     
    5. Verfahren nach einem oder mehreren der
    Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Schirmform oder die diese bildenden Segmente (2) mit einer Patina (6) oder einem ähnlichen Farbstoff eingestrichen und daß diese anschließend von den Konturenfeldern (3) entfernt wird.
     
    6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    gekennzeichnet durch
    eine ein- oder mehrteilige Schirmform (2...) aus einem harten PU-Schaum, in die Konturenfelder (3) begrenzende Konturenlinien (4) eingeformt sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Konturenlinien (4) in Form von Rillen in die Schirmform (2...) vorzugsweise bei deren Herstellung eingeprägt oder eingepreßt sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Konturenlinien (4) der Schirmform (2...) mit einer Patina (6) oder einem ähnlichen Farbstoff ausgelegt sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die in die Schirmform (2...) eingeformten Konturenlinien (4) in ihrer Querschnittsform rechteckig ausgebildet sind und in ihrer Breite mindestens der doppelten Stärke der die Glasscherben (11,11'...) umgebenden und über diese überstehenden Kupferfolie entsprechen.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Konturenfelder (3) der Schirmform (2...) und/oder die Glasscherben (11, 11'...) mit einer Klebewachsschicht (5) versehen sind.
     
    11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Schirmform (2...) auf ihrer Außenfläche mit einer unter der Klebewachsschicht (5) aufgebrachten Siliconschicht (7) oder einer ähnlichen wärmeisolierenden Schicht versehen ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet , daß die Schirmform halbkugelförmig ausgebildet oder aus zwei oder mehreren kugelabschnittförmigen Segmenten (2) zusammengesetzt ist.
     




    Zeichnung