[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im
Tiffany-Stil sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil werden Schirmformen benötigt,
auf denen die miteinander zu verbindenden Glasscherben anzuordnen sind. Nach der DE-OS
34 17 925 ist vorgesehen, die zugeschnittenen und eingefaßten Glasscherben auf der
Innenfläche einer aus Segmenten zusammengesetzten Schirmform auszulegen und danach
zusammenzulöten. Auf die aus einem weichen Schaumstoff bestehenden Segmente ist hierbei
ein Aufdruck aufgebracht, dementsprechend die Glasscherben vor dem Verlöten mittels
Stecknadeln zu arretieren sind. Als nachteilig hat sich bei dieser Verfahrensweise
gezeigt, daß beim Verlöten mehr oder weniger Lötzinn auf die Schirmform fließt und
dadurch diese zerfressen wird. Die Segmente sind demnach nicht lange haltbar. Außerdem
ist es schwierig, die Innenfläche der leicht verformbaren Segmente zu bedrucken, die
Druckvorlage ist somit oftmals ungenau, so daß Nacharbeiten der Glasscherben unumgänglich
sind und der Lampenschirm mitunter nicht exakt auszuarbeiten ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen
im Tiffany-Stil sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen,
die bei einfacher Handhabung ohne Schwierigkeiten die Anfertigung derartiger Lampenschirme
ermöglichen. Vor allem soll erreicht werden, daß die Druckvorlage auf der Schirmform
exakt auf dieser aufgebracht und gut sichtbar ist und daß die Glasscherben zuverlässig
zu arretieren sind. Des weiteren soll die Schirmform haltbar und somit oftmals verwendbar
sein und es soll auch für weniger geübte Bastler möglich sein, einen Lampenschirm
im Tiffany-Stil problemlos herzustellen.
[0004] Gemäß der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil
dadurch gekennzeichnet, daß mosaikartig zugeschnittene und eingefaßte Glasscherben
auf der Außenfläche einer ein- oder mehrteiligen Schirmform aus einem harten PU-Schaum
entsprechend in diesen eingeformten Konturenfeldern aufgeklebt und sodann vorzugsweise
durch Löten oder in ähnlicher Weise miteinander verbunden werden und daß anschließend
durch Erwärmen der Schirmform und/oder des durch die miteinander verbundenen Glasscherben
gebildeten Lampenschirms dieser von der Schirmform gelöst wird.
[0005] Sehr zweckmäßig ist es hierbei, die Ränder der beispielsweise mittels einer Schablone
ausgeschnittenen Glasscherben mit einer über diese überstehenden Kupferfolie einzufassen
und die Glasscherben nacheinander derart auf die Konturenfelder aufzusetzen, daß die
Kupferfolie in die eingeformten Konturenlinien hineinragen; anschließend können die
einzelnen Glasscherben zunächst mittels Punktverbindungen und sodann mittels durchgehender
Nähte fest miteinander verbunden werden.
[0006] Zum Lösen der Klebverbindung kann die Schirmform und der Lampenschirm durch Eintauchen
in warmes Wasser erwärmt werden, es ist aber auch möglich, den auf der Schirmform
sitzenden Lampenschirm mittels eines Föns zu erwärmen.
[0007] Damit die Konturenlinien stets gut sichtbar sind, ist es des weiteren angezeigt,
die Schirmform oder die diese bildenden Segmente mit einer Patina oder einem ähnlichen
Farbstoff einzustreichen und diese anschließend von den Konturenfeldern zu entfernen.
[0008] Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, ist gekennzeichnet durch eine
ein- oder mehrteilige Schirmform aus einem harten PU-Schaum, in die Konturenfelder
begrenzende Konturenlinien eingeformt sind.
[0009] Die Konturenlinien sollten hierbei in Form von Rillen in die Schirmform vorzugsweise
bei deren Herstellung eingeprägt oder eingepreßt und um dies besonders hervorzuheben,
mit einer Patina oder einem ähnlichen Farbstoff ausgelegt werden.
[0010] Vorteilhaft ist es ferner, die in die Schirmform eingeformten Konturenlinien in ihrer
Querschnittsform rechteckig auszubilden und in ihrer Breite derart zu bemessen, daß
diese mindestens der doppelten Stärke der die Glasscherben umgebenden und über diese
überstehenden Kupferfolie entsprechen. Die Glasscherben können sich somit in den Konturenlinien
abstützen. Zur einfachen Befestigung der Glasscherben auf der Schirmform sollten die
Konturenfelder und/oder die Glasscherben mit einer Klebewachsschicht versehen sein,
wobei es zur Vermeidung von Beschädigungen des weiteren zweckmäßig ist, die Schirmform
auf ihrer Außenfläche mit einer unter der Klebewachsschicht aufgebrachten Siliconschicht
oder einer ähnlichen wärmeisolierenden Schicht auszustatten.
[0011] Die Schirmform kann halbkugelförmig ausgebildet oder aus zwei oder mehreren kugelabschnittförmigen
Segmenten zusammengesetzt sein.
[0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung zur Anwendung dieses Verfahrens
wird es ermöglicht, Tiffany-Lampenschirme auf sehr einfache Weise in kurzer Zeit herzustellen,
und zwar auch von weniger geübten Bastlern. Werden nämlich die Glasscherben auf der
Außenfläche einer aus einem harten PU-Schaum bestehenden Schirmform in vorgegebene
Konturenfelder eingeklebt, so ist es problemlos möglich, die arretierten Glasscherben
durch Löten miteinander zu verbinden. Durch anschließendes Erwärmen kann der Lampenschirm
ohne weiteres von der Schirmform gelöst werden.
[0013] Da die Glasscherben somit auf einer konvex gekrümmten Fläche aufliegen, stoßen diese
mit ihren der Schirmform zugekehrten Kante meist aneinander an, so daß Lötzinn nicht
auf die Innenseite des Lampenschirms und demnach auch nicht auf die Schirmform gelangen
kann. Dadurch bedingte Beschädigungen der Schirmform sind somit weitgehend vermieden,
dennoch ist, da der im Querschnitt keilförmige Raum zwischen den einzelnen Glasscherben
mit Lötzinn gut auszufüllen ist, eine feste und dauerhafte Verbindung ohne Schwierigkeiten
herzustellen. Und da die Konturenfelder unmittelbar in die Schirmform eingearbeitet
und gut sichtbar sind, ist auch ein exaktes Ausrichten der Glasscherben und ein Ausarbeiten
des Lampenschirmes ohne weiteres zu bewerkstelligen.
[0014] In der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung zur Anfertigung
von Lampenschirmen im Tiffany-Stil dargestellt, die nachfolgend im einzelnen erläutert
ist. Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein Segment einer Schirmform mit eingeformten Konturenlinien und im unteren
Bereich aufgeklebten Glasscherben sowie
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Segment nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
[0015] Die in Fig. 1 mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Herstellung eines Lampenschirmes
im Tiffany-Stil besteht aus einem der Schirmform entsprechenden Segment 2 mit konvex
gekrümmter Oberfläche, in die Konturenlinien 4 eingeformt sind, so daß Konturenfelder
3 für Glasscherben 11 gebildet sind. Außerdem ist auf dem Segment 2, wie dies der
Fig. 2 entnommen werden kann, eine Klebewachsschicht 5 aufgebracht, um die, beispielsweise
mittels einer Schablone ausgeschnittenen Glasscherben 11 auf die Konturenfelder 3
kleben zu können. Damit sich diese gut hervorheben, sind die Konturenlinien 4 mit
einer Patina 6 oder einem ähnlichen Farbstoff ausgelegt. Zum Schutz gegen Überhitzung
kann auf der Oberfläche des Segmentes 2, bevor die Klebewachsschicht 5 aufgebracht
wird, auf dieser eine Siliconschicht 7 aufgetragen werden.
[0016] Die Anfertigung eines Lampenschirms erfolgt in der Weise, daß zunächst die Glasscherben
11, 11' ... entsprechend den vorgegebenen Konturenfeldern 3 mittels einer Schablone
ausgeschnitten werden. Sodann werden die Glasscherben 11, 11'... mit einer Kupferfolie
eingefaßt, die zumindest auf der Innenseite über diese übersteht. Die Glasscherben
11, 11' ... können somit mitder Kupferfolie in den im Querschnitt rechteckig ausgebildeten
Konturenlinien 4 zusätzlich arretiert werden. Bevor die Glasscherben 11, 11' ... durch
Lötnähte 13'fest miteinander verbunden werden, ist es angezeigt, vorab durch Punktverbindungen
12 die Glasscherben 11, 11'... zu fixieren.
[0017] Sobald sämtliche auf dem Segment 2 aufgeklebten Glasscherben 11, 11' ... fest miteinander
verbunden sind, kann der auf diese Weise hergestellte Abschnitt eines Lampenschirms
durch Erwärmen von dem Segment 2 gelöst werden. Dies kann durch Eintauchen in warmes
Wasser oder durch Aufheizen z. B. mittels eines Föns erfolgen. Die Haftfähigkeit der
Klebewachsschicht 5 wird dadurch zumindest derart herabgesetzt, daß der Lampenschirmabschnitt
von dem Segment 2 abgenommen werden kann. Durch Zusammenfügen mehrerer Segmente 2
wird sodann der Lampenschirm fertiggestellt.
1. Verfahren zur Herstellung von Lampenschirmen im Tiffany-Stil,
adurch gekennzeichnet ,
daß mosaikartig zugeschnittene und eingefaßte Glasscherben (11, 11'...) auf der Außenfläche
einer ein- oder mehrteiligen Schirmform (Segment 2) aus einem harten PU-Schaum entsprechend
in diese eingeformten Konturenfeldern (3) aufgeklebt und sodann vorzugsweise durch
Löten oder in ähnlicher Weise miteinander verbunden werden, und daß anschließend durch
Erwärmen der Schirmform (2...) und/oder des durch die miteinander verbundenen Glasscherben
(11, 11'...) gebildeten Lampenschirms dieser von der Schirmform (2...) gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Ränder der beispielsweise mittels einer Schablone ausgeschnittenen Glasscherben
(11, 11'...) mit einer über diese überstehenden Kupferfolie eingefaßt werden, daß
die Glasscherben (11, 11'...) nacheinander derart auf die Konturenfelder (3) aufgesetzt
werden, daß die Kupferfolie in die eingeformten Konturenlinien (4) hineinragen und
daß anschließend die einzelnen Glasscherben (11, 11'...) zunächst mittels Punktverbindungen
(12) und sodann mittels durchgehender Nähte (13) fest miteinander verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zum Lösen der Klebverbindung die Schirmform (2...) und der Lampenschirm durch
Eintauchen in warmes Wasser erwärmt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß zum Lösen der Klebeverbindung der auf der Schirmform (2...) sitzende Lampenschirm
mittels eines Föns erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schirmform oder die diese bildenden Segmente (2) mit einer Patina (6) oder
einem ähnlichen Farbstoff eingestrichen und daß diese anschließend von den Konturenfeldern
(3) entfernt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
eine ein- oder mehrteilige Schirmform (2...) aus einem harten PU-Schaum, in die Konturenfelder
(3) begrenzende Konturenlinien (4) eingeformt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Konturenlinien (4) in Form von Rillen in die Schirmform (2...) vorzugsweise
bei deren Herstellung eingeprägt oder eingepreßt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Konturenlinien (4) der Schirmform (2...) mit einer Patina (6) oder einem ähnlichen
Farbstoff ausgelegt sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die in die Schirmform (2...) eingeformten Konturenlinien (4) in ihrer Querschnittsform
rechteckig ausgebildet sind und in ihrer Breite mindestens der doppelten Stärke der
die Glasscherben (11,11'...) umgebenden und über diese überstehenden Kupferfolie entsprechen.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Konturenfelder (3) der Schirmform (2...) und/oder die Glasscherben (11, 11'...)
mit einer Klebewachsschicht (5) versehen sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schirmform (2...) auf ihrer Außenfläche mit einer unter der Klebewachsschicht
(5) aufgebrachten Siliconschicht (7) oder einer ähnlichen wärmeisolierenden Schicht
versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet , daß die Schirmform halbkugelförmig ausgebildet oder aus zwei
oder mehreren kugelabschnittförmigen Segmenten (2) zusammengesetzt ist.