(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 220 415 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
06.05.1987 Patentblatt 1987/19 |
(22) |
Anmeldetag: 25.08.1986 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE FR NL |
(30) |
Priorität: |
25.09.1985 DE 3534096
|
(71) |
Anmelder: Messerschmitt-Bölkow-Blohm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
|
D-81663 München (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Gerdes, Erwin
D-2905 Edewecht / Portsloge (DE)
|
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Vorrichtung zum Schneiden flacher Werkstoffe |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden flacher Werkstoffe,
wie Folien oder flache, faserverstärkte Verbundwerkstoffe. Als Schneidvorrichtung
dient gemäß der Hauptpatentanmeldung P 3519939 ein Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl, dem
unterhalb des Schneidtisches ein Auffangbehälter nachgeführt wird. Der Schneidtisch
besteht aus zwei um Rollen geführten, umlaufenden Ketten, zwischen deren distanzgesicherten
Gliedern jeweils ein dünnes, mäanderförmig geführtes Stahlband angeordnet ist.
|

|
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden flacher Werkstoffe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist bereits im Hauptpatent ..... (Patentanmeldung P 35
19 939.3) unseres Hauses vorgeschlagen worden. Bei dieser Vorrichtung schneidet ein
Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl einer numerisch gesteuerten Schneiddüse das auf einen
Schneidtisch aufgelegte Material, insbesondere faserverstärkten Verbundwerkstoff.
Unterhalb des Schneidtisches ist ein Auffangbehälter vorgesehen, welcher der Schneiddüse
nachgeführt wird. Hierdurch wird eine vom Flüssigkeitsstrahl sonst hervorgerufene
Benetzung der Unterseite des Schneidgutes verhindert, wodurch dieses wirtschaftliche
Schneidverfahren auch zur Herstellung von Bauteilen für Luft- und Raumfahrzeuge einsetzbar
wird.
[0003] Die Erfindung geht von der Vorrichtung des Hauptpatentes (Hauptpatentanmeldung) aus
und hat die Aufgabe, den Schneidtisch für eine automatische Disposition des Schneidgutes
auszubilden. Diese Aufgabe ist durch die Kennzeichenmerkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0004] Der erfindungsgemäße Schneidtisch gewährleistet durch das mänderförmig geführte und
verspannte Stahlband eine sehr gute Schneidgutauflage, die vom Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl
praktisch ungehindert durchdrungen werden kann. Das bedeutet, daß die Schneiddüse
auf dem Schneidtisch in jede beliebige Position verfahrbar wird, so daß der Disposition
des Schneidgutes auf dem Schneidtisch praktisch keine Grenzen gesetzt sind. Die Schneidvorrichtung
kann daher als Bearbeitungsstufe innerhalb einer Fließbandfertigung eingesetzt werden,
da Schwierigkeiten bei der Materialzuführung und Materialweitergabe nicht bestehen.
[0005] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert: Es zeigen:
Fig. 1 das Prinzip einer Schneidvorrichtung mit einer endlosen Kette für den Schneidtisch,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung II-II gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine vergrößerte Draufsicht III gemäß Fig. 2.
[0006] Wie die Darstellungen nach Fig. 1 bis 3 zeigen, besteht der Schneidtisch aus zwei
um Rollen 1,2 2 geführten, endlosen Ketten 3, 4. Die Rolle 2 wird hierbei durch einen
Antriebsmotor 5 angetrieben, während die Rolle 1 als reine Umlenkrolle dient. Auf
dem Schneidtisch wird das Schneidgut 6 von einer Vorratsrolle 7 abgerollt und von
einer Schneiddüse 8, wie im Hauptpatent beschrieben, zugeschnitten. Beim Schneiden
wird ein unterhalb des Schneidtisches angeordneter Auffangbehälter 9 der Schneiddüse
8 nachgeführt. Zum Schneiden in Längsrichtung des Schneidtisches kann auch die Bewegung
des Schneidtisches, das heißt, der das Abrollen des Schneidgutes von der Vorratsrolle
7 bestimmende Kettenvortrieb benutzt werden.
[0007] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Glieder der Ketten 3, 4 jeweils mit nach außen
hervorstehenden Bolzen 10 verbunden, an deren hervorstehenden Enden jeweils zwei Rollen
11 angebracht sind. Diese Rollen 11 greifen zur Distanzsicherung der Ketten 3, 4 jeweils
in einen Quersteg 13 einer der Kettenführung folgenden, umlaufenden, T-förmigen Führungsnut
12 ein, welche am Maschinengrundkörper vorgesehen sind. An den flachen Gliedern der
Ketten 3, 4 sind, wie Fig. 2 und 3 zeigen, jeweils eine mehrere Bolzen 15 aufweisende
Lasche 14 befestigt. Außerdem ist jede Lasche 14 mit zwei Spann- und Klemmvorrichtungen
16 versehen, mit welchen jeweils ein um die Bolzen 15 zweier gegenüberliegender Laschen
14 mäanderförmig geführtes, dünnes Stahlband 17 gespannt und befestigt wird. Die mäanderförmigen
Stahlbänder 17 aller Kettenglieder bilden daher einen umlaufenden Schneidtisch, der
vom Flüssigkeitsstrahl 18 der Schneiddüse 8 praktisch unbehindert durchdrungen werden
kann. Für das Stahlband 17 kann rostfreies Stahlband mit einer Stärke von 0,1 mm bis
0,3 mm und einer Breite von 30 mm eingesetzt werden. Der Abstand der Bolzen 15 in
den Laschen 14 ist auf den doppelten Betrag der Bolzendicke bemessen, die vorzugsweise
6 mm beträgt.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt eine automatische Disposition des von der
Vorratsrolle 7 auf den umlaufenden Schneidtisch abgerollten bandförmigen Schneidgutes
6. Das zwischen den Laschen der distanzgesicherten Ketten 3, 4 gespannte Stahlband
17 ist hinreichend steif, so daß das Schneiden mit dem Flüssigkeitsstrahl 18 der Schneiddüse
8 unproblematisch ist. Dies gilt aber auch für andere Trennverfahren, wie Laser-,
Luft- oder Dampfstrahltrennverfahren. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann daher
ohne Schwierigkeiten in eine automatische Fließbandfertigung eingesetzt werden. Dabei
ist es auch möglich, das Stahlband 17 durch einen Stahldraht oder durch ein Band bzw.
einen Draht geeigneten Werkstoffes zu ersetzen.
1. Vorrichtung zum Schneiden flacher Werkstoffe, wie Folien oder flache, faserverstärkte
Verbundwerkstoffe, mit einem Schneidetisch und einer durch eine numerische Steuerung
in der Schneidebene verfahrbaren Schneiddüse, deren Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl nach
Durchdringen des Schneidgutes gemäß Patent ......... (Patentanmeldung P 35 19 939.3)
mit einem unterhalb des Schneidtisches der Schneiddüse nachgeführten Auffangbehälter
aufgefangen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidtisch aus zwei um Rollen
(1, 2) geführten, distanzgesicherten, endlosen Ketten (3, 4) besteht, deren Glieder
Laschen (14) mit mehreren, gleichmäßig verteilten Bolzen (15) aufweisen und daß an
den Laschen (14) der Kettenglieder jeweils ein dünnes Stahlband (17) befestigt und
mäanderförmig um die Bolzen (15) zwischen den gegenüberliegenden Laschen (14) geführt
und gespannt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kettengliedern
Bolzen (10) mit Führungsrollen (11) vorgesehen sind, die in Querstege (13) umlaufender
Führungsnuten (12) zur Distanzsicherung eingreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Stahlband
(17) rostfreier Bandstahl mit einer Stärke von 0,1 bis 0,3 mn und einer Breite von
ca. 30 nm benutzt wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Bolzen (15) in den Laschen (14) auf den doppelten Betrag der Bolzendicke bemessen
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlband
(17) durch ein Band geeigneten Werkstoffes ersetzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stahlband (17) durch einen Stahldraht oder Draht geeigneten Werkstoffes ersetzt
ist.