[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine ringförmige Muskelentspannvorrichtung zur passiven
Streckung der Wirbelsäule im Wasser bei entspannter Muskulatur. Eine derartige Vorrichtung
gestattet die Entspannung aller Muskeln des menschlichen Körpers dadurch herbeizuführen,
daß mit ihrer Hilfe der Körper in einem Wasservolumen, in das er bis auf den Kopf
eintaucht, so schwebend gehalten Wird, daß kein Muskel angespannt oder betätigt zu
werden braucht. Es sind zwar ringförmige Auftriebskörper in verschiedenster Gestalt
für Sport, Spiel und Rettungswesen bekannt, jedoch keine, die in medizinischem Sinne
verwendbar wären. Hierzu soll nämlich nicht nur den ganzen Körper allein am Kopf angreifend
tragen, sondern muß dem Benutzer das Gefühl absoluter Sicherheit vermitteln und so
gut angepaßt sein, daß er nicht mit dem Kopf durch die Halsöffnung rutschen kann.
[0002] Danach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Muskelentspannvorrichtung zu
schaffen, die den menschlichen Körper nur am Kopf angreifend senkrecht im Wasser schwebend
zu halten im Stande ist, wobei der Kopf in seiner natürlichen Lage gehalten wird und
diesem und der Halspartie gut angepaßt ist. Darüber hinaus soll die Vorrichtung einfach
in der Herstellung sein.
[0003] Daß die Vorrichtung nach der Erfindung es dem Benutzer erlaubt, so im Wasser nur
am Kopf gehalten zu schweben, daß keine Muskel angespannt oder betätigt zu werden
braucht, bedeutet nicht, daß der Benutzer in diesem Zustand ständig bleiben muß. Vielmehr
hat die Erfindung gezeigt, daß gerade diese Vorausstzung der Möglichkeit völliger
Muskelentspannung bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit aller Gliedmaßen hervorragend
geeignet ist, alle erdenklichen gesundheitsfördernden gymnastischen Übungen im Wasser
durchzuführen.
[0004] Die Aufgabe wird durch die in den Anprüchen angegebenen Merkmale gelöst. Insbesondere
wird durch die exzentrische Halsöffnung und die veränderlichen Querschnittsflächen
eine Unterstützung des Kopfes erzeugt, die der Kinnlinie des Kopfes gut angepaßt ist.
Die gößere Querschnittfläche im Nackenbereich sorgt dafür, daß der Kopf aufrecht gehalten
wird.
[0005] Damit sich an der Wirbelsäule, an der Nackenmuskulatur und am Kehlkopf keine Druckstellen
ergeben können hierfür besondere Aussparungen vorgesehen sein.
[0006] Wenn die Vorrichtung aus unelastischem Material wie z.B. Kork gefertigt ist, muß
sie zum Anlegen geteilt und aufklappbar sein. Die Teilfugen erlauben eine Anpassung
an verschiedene Halsstärken durch das die Teilsegmente umgebende Band. Die Anpassung
an Kopf und Hals des menschlichen Körpers kann bei elastischem Material durch unterschiedlich
starkes Aufblasen des Schlauches vorgenommen werden. Druckstellen durch die Schweißnähte
des Schlauches können dadurch vermieden werden, daß entweder ein breiter, umfaltbarer
Saum oder eine randlose Innennaht vorgesehen werden.
[0007] Die Sicherheit der aufblasbaren Vorrichtung kann dadurch erhöht Werden, daß sie aus
zwei getrennten Kammern besteht, von der jede in der Lage ist, den Kopf des Benutzers
über Wasser zu halten. Die beiden Kammern können dabei so gestaltet und angeordnet
sein, daß sie einen das Anlegen erleichternden Schlitz beim Aufblasen schließen. Der
Schlitz kann zur Sicherheit zusätzlich noch durch ein Band verschließbar sein.
[0008] Eine gute Anpassung der Vorrichtung an die Kinn-und Halspartie des Menschen ergibt
sich auch durch die spezielle Anordnung und Gestalt der Innen- und Außenbahnen des
doppelkammrigen Schlauchs. Eine waagerechte Lage der Muskelentspannvorrichtung im
Wasser unter Belastung wird durch die winkelförmigen Ausläufer des Ringes im Kinnbereich
unterstützt. Der geschlossene ringförmige Schlauch wird vorzugsweise nach dem Anlegen
aufgeblasen. Daher ist das Aufblasventil in der Nähe des Kinnbereichs angeordnet und
kann mit einer Zuleitung zum Aufblasen versehen sein. Die Vorrichtung kann als Kopfteil
einer Luftmatratze dienen.
[0009] Die Erfindung wird anhand folgender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die angelegte Muskelentspannvorrichtung einer im Wasser schwebenden Person,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch die Vorrichtung, nach Fig. 1,
Fig. 4 eine weitere, vereinfachte Vorrichtung in Draufsicht,
Fig. 5 eine geschlossenen, aufklappbare Vorrichtung in Draufsicht.
[0010] Die Fig. 1 zeigt die im Wasser schwimmende Muskelentspannvorrichtung 1, die aus zwei
ringförmigen Bahnen 2,3 zusammengeschweißt ist. Die äußere Schweißnaht 4 ist in einem
Umfangsteilbereich zu einem Anschlußstück 5 erweitert. Die ringförmige Vorrichtung
1 hat winkelförmige Ausläufer 6, die in der Benutzungslage von einem Band 7 zusammengehalten
werden. In der Fig. 1 ist deutlich zu erkennen, daß sich durch die unterschiedlichen
Querschnitte die Vorrichtung gut der Kinnlinie 8 des Kopfes 9 anpaßt. Die Vorrichtung
1 ist mit zwei Ventilen 10,11 versehen, auf die Schlauchleitungen 12,13 aufgesteckt
sind. Dadurch können die Kammern des Schlauchs auch in angelegtem Zustand leicht aufgeblasen
uerden. In Fig. 2 ist die Anordnung des Halsschlitzes 14 zwischen den winkelförmigen
Ausläufern 6,6'und das um das Schmalteil 15 laufende Verschlußband 7 mit dem Klettverschluß
16,16' erkennbar. Der abgerundete Übergang zwischen Halsöffnung 17 und Schlitz 14
bildet die Kehlkopfaussparung 18 gegenüber der Nackenaussparung 19.
[0011] Das Anschlußstück 5 reicht über die ganze Breite des ringförmigen Teils der Vorrichtung
1 und ist mit Ösen 20 zum Befestigen an einer Luftmatratze oder einer Sicherheitsleine
versehen. Auf der Innenseite der oberen ringförmigen Außenbahn 2 ist ist eine Innenbahn
21 angeschweißt. Außen- und Innenbahnen 2,3,21 bilden die in Fig. 3 erkennbaren zwei
Luftkammern 22,23. Die in der Halsöffnung 17 liegende Schweißnaht ist als Innennaht
24 ausgebildet, so daß keine Druckstelle durch die Schweißnaht entstehen.
[0012] Fig. 4 zeigt demgegenüber eine vereinfachte Ausführung der Muskelentspannvorrichtung
mit nur einem ringsum geschlossenen Schlauch 25 und einem Ventil 26 zum Aufblasen.
Die Innennaht 24 bildet in der Halsöffnung 17 einen breiten Saum 26a, der sich an
den Hals anlegen kann und so ebenfalls Druckstellen vermeidet. Auch bei dieser Ausführung
sind Kehlkopf-und Nackenaussparung 18,19 vorgesehen.
[0013] Eine Muskelentspannvorrichtung aus unelastischem Material zeigt Fig. 5. Sie besteht
aus zwei Teilsegmenten 27,28. Zwischen den Teilsegmenten 27,28 bildet sich ein Schlitz
34, der je nach Durchmesser der Halsöffnung 17 mittels eines Bandes 29 verkleinert
oder vergrößert werden Kann. Das Band 29 erlaubt auch, daß die Teilsegmente 27,28
zum Anlegen auseinandergeklappt werden können. Der überlappende Teil 30 des Bandes
29 dient zum Schließen der Vorrichtung. Die Kehlkopf-und Nackenaussparung 31,32 wird
durch die abgerundeten Übergänge der Halsöffnung 17 in die Schlitze zwischen den Segmenten
27,28 gebildet.
1. Ringförmige Muskelentspannvorrichtung mit einer Halsöffnung zur passiven Streckung
der Wirbelsäule bei entspannter Muskulatur im Wasser dadurch gekennzeichnet, daß die
Halsöffnung (17) exzentrisch zum Außenumfang des ringförmigen Teils der Vorrichtung
(1) angeordnet ist und daß die Vorrichtung (1) von einem Kinnbereich zu einem Nackenbereich
wachsende Querschnittsflächen (32) aufweist.
2. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsflächen
(32) annähernd kreisförmig sind.
3. Muskelentspannvorrichtung nach Anpruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Halsöffnung
(17) eine Nackenaussparung (19) und eine Kehlkopfaussparung (18) aufueist.
4. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß der
ringförmige Teil der Vorrichtung (1) aus zwei Teilsegmenten (27,28) besteht, die von
einem die beiden Teilsegmente (27,28) umgebenden Band (29) zusammengehalten werden,
wobei die Teilfuge (34) die Nacken- und Kehlkopfaussparung (31,32) bildet.
5. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
(1) aus elastischem Material besteht, das einen ringförmigen, aufblasbaren Schlauch
(25) bildet.
6. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1 und 5 dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlauch (25) aus zwei ringförmigen Außenbahnen (2,3) zusammengeschweißt ist, die
einen in die Halsöffnung (17) ragenden breiten Saum (26) bilden.
7. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1,5 und 6 dadurch gekennzeichnet, daß eine
der beiden ringförmigen Bahnen (2,3) an der Halsöffnung (17) gegenüberliegenden Seite
zu einem Anschlußstück (5) für die Befestigung der Vorrichtung (1) erweitert ist.
8. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1 und 7 dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Anschlußstück (5) Ösen (20) für eine Sicherheitsleine angeordnet sind.
9. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei
getrennten Kammern (22,23) unterschiedlicher Größe aufgebaut ist, die beim Aufblasen
in der Halsöffnung (17) einen Ringwulst formen und die in nicht aufgeblasenem Zustand
einen beim Aufblasen sich schließenden, in die Halsöffnung (17) mündenden Halsschlitz
(14) offen lassen.
10. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Kammern (22,23) aus im Querschnitt gleichgroßen Außenbahnen (2,3) und einer als Trennwand
dienenden Innenbahn (21) gebildet sind, die kürzer ist als der Durchmesser eines aus
den beiden Außenbahnen (2,3) gebildeten Kreises.
11. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Außenbahnen (2,3) halsöffnungsseitig mit einer Innennaht (24) und gegenüberliegend
mit einer Außennaht (33) verschweißt sind und die als Trennwand dienende Innenbahn
(21) auf der Innenseite einer der beiden Außenbahnen (2,3) aufgeschweißt ist.
12. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1 und 9 dadurch gekennzeichnet, daß der
ringförmige Teil der Vorrichtung (1) mit zwei den Halsschlitz (14) verlängernden,
winkelförmigen Ausläufern (6,61) verbunden ist.
13. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
ringförmigem Teil der Vorrichtung (1) und dem querstehenden Teil der winkelförmigen
Ausläufer (6,6') ein den Halsschlitz (14) verschließendes Band (7) angeordnet ist.
14. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Band
(7) einen Klettverschluß (16,16' ) trägt.
15. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 5 und 9 dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Kehlkopfaussparung (18) mindestens ein Ventil (10,11) im aufblasbaren
Schlauch (25) angeordnet ist.
16. Muskalentspannvorrichtung nach Anspruch 15 dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil
(10,11) mit einer Zuleitung (12,13) verbunden ist.
17. Muskelentspannvorrichtung nach Anspruch 1 und 7 dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) einstückig mit einer Luftmatratze ausgebildet ist.