[0001] Die Erfindung betrifft einen Tischausleser, insbesondere für Körnerfrüchte, mit einer
Mehrzahl von übereinander angeordneten Etagen, die jeweils eine Mehrzahl von nebeneinander
angeordneten Kammern umfassen, die durch Prallwände mit vereinzelten Leersegmenten
voneinander getrennt sind, sowie mit Einrichtungen zur Einspeisung des Guts, die Fallkanäle
durch Leersegmente oberer Etagen zu Einspeiseöffnungen der Kammern von unteren Etagen
umfassen.
[0002] Die Kammer eines Tischauslesers weist einen schwach geneigten Boden und in der Draufsicht
sägezahnförmige Seitenwände auf. Sie wird quer zur Fallrichtung des Bodens hin- und
herbewegt, so daß die Körner im Wechsel gegen die Seitenwände prallen, deren schräge
Wandelemente dabei eine entgegen der Fallrichtung des Bodens gerichtete Impulskomponente
auf sie ausüben. Leichtere Körner, die sich im Gemisch weiter oben sammeln, werden
stärker von den Prallimpulsen beeinflußt und wandern daher aufwärts, während schwerere
Körner, die im Gemenge unten liegen, stärker vom Gefälle beeinflußt werden und daher
abwärts wandern. Auf diese Weise lassen sich auch Körner mit geringer unterschiedlicher
Wichte voneinander trennen. Da der Trennbetrieb von sehr geringen Kraftunterschieden
abhängig ist, können schon geringe Störeinflüsse die Trennschärfe beeinträchtigen,
beispielsweise geringe Bodenrauhigkeiten oder andere Einflüsse, die die Bewegungsrichtung
der Körner ändern könnten. Dazu gehört auch die Art der Einführung des Guts. Einen
gleichmäßigen Trennbetrieb für sämtliche Kammern hat man bisher nur dann erreicht,
wenn man das Gut senkrecht von oben durch Öffnungen in den Kammerdecken einführte.
Nur dies schien zu gewährleisten, daß das neu hinzukommende Gut das Bewegungsbild
innerhalb der Schicht am Kammerboden nicht verfälscht. Hingegen führte seitliche Einführung
des Guts zur Bildung von Böschungen oder Anhäufungen oder Querimpulsen, die unweigerlich
unterschiedliche Trennergebnisse in den verschiedenen Kammern zur Folge hatten.
[0003] Wenn man mehrere Etagen übereinander anordnet, so kann man die Fallkanäle, die von
oben zu den Kammern in den unteren Etagen führen, nur durch die Leersegmente in den
Wänden der oberen Etagen führen. Die Leersegmente, die man aus Platzgründen nicht
größer als unbedingt erforderlich macht, sind bei bekannten Ausführungen höchstens
zur Aufnahme von zwei Fallkanal-Querschnitten geeignet. Das hat zur Folge, daß lediglich
zwei Etagen unter der obersten Etage befriedigend mit Gut versorgt werden können.
Daher kommt es, daß kein bekannter Tischausleser mit befriedigender Trennleistung
mehr als drei Etagen übereinander besitzt. Selbst dabei sind bauliche Schwierigkeiten
in Kauf zu nehmen, die daher kommen, daß die Fallkanäle jeweils in der Decke der ihnen
zugeordneten Kammern enden müssen, so daß die Leersegmente der jeweils höheren Etagen
neben den Wänden bzw. Leersegmenten der unteren Etagen münden müssen, so daß die Kammern
in den drei Etagen seitlich entsprechend gegeneinander versetzt werden müssen. Außerdem
ist es für die gewünschte Anordnung der Einspeiseöffnungen erforderlich, die Fallkanäle
in den Leersegmenten gewunden zu führen, so daß Verstopfungen begünstigt und deren
Beseitigung durch Stochern erschwert werden. Dies und die gegenseitigen Abweichungen
in der Gestaltung der einzelnen Etagen erhöhen den Bauaufwand.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Tischausleser der eingangs
genannten Art zu schaffen, der einfacher gestaltet ist und nicht auf drei Etagen beschränkt
ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß den in den Wänden der Leersegmente
in Abstand über dem Kammerboden vorgesehenen Einspeiseöffnungen im Fallquerschnitt
der Fallkanäle zu den Einspeiseöffnungen geneigte Prallflächen vorgeordnet sind.
[0006] Obwohl gemäß der Erfindung das Gut von der Seite her in die Kammern eingeführt wird,
was zuvor mit gutem Grund verpönt war, ergeben sich keine Störungen des Trennbetriebs,
weil die Körner durch die Prallfläche oberhalb der Schicht über die Kammerbreite verteilt
werden und von oben in die störungsempfindliche Schicht eingestreut werden. Es kommt
daher nicht zum Einfließen oder gar Einböschen eines zusammenhängenden Gutstroms in
die Schicht.
[0007] Zweckmäßigerweise sind die Einspeiseöffnungen in den Seitenflächen der Leersegmente
angeordnet, damit das Einstreuen des neuen Guts über die gesamte Breite der Kammer
erfolgen kann. Zu diesem Zweck sollen die Fall-Linien der Prallflächen im wesentlichen
quer zur Kammerrichtung verlaufen.
[0008] Die Weite des Querwurfs der Körner ist auch von ihrer Fallenergie abhängig, mit der
sie auf die Prallflächen auftreffen. Damit diese nicht zu gering ist, sollen die Fallkanäle
wenigstens über eine Höhe von einer Etage über den Prallflächen im wesentlichen vertikal
verlaufen. Noch besser ist eine freie Fallhöhe von wenigstens zwei Etagenhöhen. Zweckmäßigerweise
sind die Fallkanäle auch ansonsten gerade ohne fallstörende Einbauten oder Krümmungen
ausgebildet.
[0009] Die Neigung der Prallflächen ist vorteilhafterweise geringer als 45°, damit die Reflexionsrichtung
der Körner nicht nur horizontal ist, sondern auch eine aufwärts qerichtete Komponente
besitzt, und sich Wurfparabeln einstellen, die bei ihrem Eintreffen in die Schicht
möglichst steil verlaufen.
[0010] Im allgemeinen lassen sich in einem Leersegment je zwei Fallkanäle unterbringen,
die jeweils zwei übereinander angeordneten Etagen zugeordnet sind. Bei der an sich
bereits bekannten 3-Etagen-Anordnung ergibt sich dabei der Vorteil, daß sämtliche
Etagen gleich aufgebaut sein können, ohne seitlichen Versatz der Kammertrennwände,
wobei die Fallkanäle jeweils durchgehend verlaufen können, ohne Krümmungen und Knicks.
Der Vorteil der Erfindung besteht dann in der Vereinfachung der Bauweise sowie der
geringeren Verstopfungsgefahr und besseren Übersichtlichkeit und Wartbarkeit der Fallkanäle.
Da die Fallkanäle infolge ihres vertikalen, geraden Verlaufs störungsärmer sind, können
sie aber gegebenenfalls auch mit kleinerem Querschnitt ausgestattet werden, so daß
in den zur Verfügung stehenden Leersegmenten mehr als zwei Fallkanäle untergebracht
werden können, was zu der Möglichkeit führt, mehr als drei Etagen übereinander anzuordnen.
[0011] Darüber hinaus eröffnet die Erfindung auch die Möglichkeit, eine theoretisch unbegrenzte
Anzahl von Etagen übereinander anzuordnen, indem nämlich in einer Reihe von Leersegmenten
die Fallkanäle für eine unter der obersten Etage liegende Gruppe von Etagen mit gleich
angeordnetem Bodenknick und in einer anderen Reihe von Leersegmenten die Fallkanäle
für eine folgende Gruppe von Etagen mit gegenüber der ersten Gruppe verschobenem Bodenknick
angeordnet sind, und so fort. Diese Möglichkeit bestand bislang nicht, weil es infolge
des seitlichen Versatzes der Kammertrennwände nicht möglich war, durch die drei oberen
Etagen hindurch Fallkanäle zu weiter unten befindlichen Etagen zu führen.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Auslesetisch mit sieben Etagen,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt gemäß der Linie II/II der Fig. 1
Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt, dessen drei Teile an denen durch strichpunktierte
Pfeile in Fig. 2 angedeuteten Stellen genommen sind,
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch eine Kammer mit der zugehörigen Einspeiseöffnung
und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Teils einer Kammertrennwand.
[0013] Der Auslesetisch gemäß Fig. 1 besteht aus sieben Etagen, die von oben nach unten
mit dem Ziffern 1 bis 7 bezeichnet sind. Jede Etage ist in eine Mehrzahl von Kammern
8 aufgeteilt, die durch Kammertrennwände 9 voneinander gesondert sind, die zu jeder
Seite hin sägezahnförmig (in der Draufsicht) gestaltet sind und aufgrund ihrer Formgebung
eine Vielzahl von Dreiecken 10 bilden, deren Grundfläche an keiner der beiden getrennten
Kammern teilhat und die hier als Leersegmente bezeichnet werden.
[0014] Die Kammern haben Gefälle in Pfeilrichtung 11, und zwar unterhalb des sogenannten
Knicks 12 etwas weniger als darüber. Bei der Hin- und Herbewegung des Tischs in Pfeilrichtung
13 wird das Körnergut zwischen den Wänden 10 hin- und hergeworfen, wobei es aufgrund
seiner Schwerkraft in Pfeilrichtung 11 strebt, während die Schrägflächen der Wände
9 ihm Impulse in der entgegengesetzten Richtung geben. Die Neigung wird so eingestellt,
daß die leichtere Fraktion des zu trennenden Guts nach oben und die schwerere nach
unten läuft.
[0015] Jeder Kammer muß das auszulesende Gut nahe dem Knick 12 zugeführt werden, und zwar
in solcher Weise, daß das Bett, das sich auf dem Kammerboden 26 bildet, nicht gestört
wird. Dies gelingt herkömmlich durch Zuführung durch eine in der Kammerdecke angeordnete
Einspeiseöffnung, wie sie für die oberste Etage 1 vorgesehen werden kann und bei 14
in Fig. 1 und 3 angedeutet ist.
[0016] Zur Zuführung des Guts zu den Etagen 2 und 3 sind die Leersegmente 15, die in diesen
Etagen nächstoberhalb des Knicks 12 liegen, durch Wände in zwei Fallkanäle 16 und
17 geteilt, von denen Kanal 16 zur Etage 2 und Kanal 17 zur Etage 3 führt, wo er jeweils
bei einer Prallfläche 18 und Einspeiseöffnung 19 endet, wie es in Fig. 3 erkennbat
ist. In Fig. 1 sind die jeweils dem Betrachter zugewendeten Einspeiseöffnungen mit
durchgezogenen Linien gezeichnet, während die auf der anderen Seite liegenden Einspeiseöffnungen
gestrichelt gezeichnet sind.
[0017] So wie durch die Reihe von Leersegmenten 15 die Etagen 2 und 3 erreichbar sind, lassen
sich durch die folgenden Reihen von Leersegmenten 20 bzw. 21 jeweils weiter unten
liegende Gruppen von Etagen 4, 5 bzw. 6, 7 erreichen. Dies erkennt man deutlich in
Fig. 3. Voraussetzung dafür ist, daß diese Etagengruppen gegenüber der von den Etagen
1, 2 und 3 gebildeten Gruppe in Längsrichtung versetzt sind. Diese Versetzung betrifft
zum einen den Boden, da der Knick stets in vorbestimmter und bei allen Etagen gleicher
örtlicher Beziehung zur Einspeisestelle stehen muß. Man erkennt in Fig. 1, daß die
in den Etagen 4, 5 bzw. 6, 7 durch strichpunktierte Linien angedeuteten Knicks 12'
bzw. 12" jeweils um die Entfernung zwischen den Leersegmenten 15 und 20 bzw. 21 gegenüber
dem Knick 12 der Etagen 1 bis 3 versetzt sind. Zum anderen betrifft dieser Versatz
die Kammertrennwände, die jeweils oberhalb und unterhalb des Knicks gleiche Länge
haben sollen. Bei der dargestellten Bauweise ist dies möglich, ohne daß das erfindungsgemäße
Prinzip der Übereinstimmung sämtlicher Kammertrennwände in sämtlichen Etagen verlassen
wird. In den Etagen 4 und 5 bzw. 6 und 7 enden die schrägen Kammertrennwände an den
Stellen 22 bzw. 23 (Fig.2), während sie am unteren Ende bis zu den Kanten 24 bzw.
25 gehen.
[0018] Fig. 4 veranschaulicht in größerem Maßstab die seitliche Einspeisung in eine Kammer
8. Die zugehörige Einspeiseöffnung 19 ist so angeordnet, daß ihre Unterkante sich
bei 1/2 bis 4/5 der Kammerhöhe befindet, und zwar je nach Leistung und angestrebter
Bettdicke in der Kammer in einer Höhe von 40 bis 65 mm. Bei ungewöhnlich großen oder
kleinen Leistungen oder ungewöhnlichem Gut können diese .Vorzugsbereiche unter- und
überschritten werden. Bewährt hat sich bei einer Kammerhöhe von 75 mm beispielsweise
eine Höhe der Unterkante der Einspeiseöffnung von 55 mm, wobei sich die Öffnung bis
zur Kammerdecke erstreckte.
[0019] Bei der in Fig. 5 dargestellten Formgebung verläuft die Unterkante der Einspeiseöffnung
19 zum Boden 26 parallel. Die Fall-Linien der Prallfläche 18 verlaufen demnach lotrecht
zu der genannten Unterkante und damit auch lotrecht zur Richtung desjenigen Wandteils,
in dem die Einspeiseöffnung 19 gebildet ist. Statt dessen ist es auch möglich, die
Unterkante der Einspeiseöffnung geneigt derart anzuordnen, daß die Fall-Linien der
Prallfläche 18 genau lotrecht zur Kammerlängsrichtung 11 verlaufen.
[0020] Bewährt hat sich eine Prallflächenneigung 27 gegenüber der Horizontalen in der Größenordnung
von 20 bis 45°, vorzugsweise 25 bis 35°. Dadurch wird eine besonders günstige Charakteristik
für den Wurf des Guts von der Einspeiseöffnung 19 quer über den Kanal 8 erzielt, wie
dies in Fig. 4 angedeutet ist. Da das neue Gut sich gleichmäßig über die vorhandene
Schicht setzt, ohne daß dabei einseitige, den Fluß störende Anhäufungungen entstehen,
können die früher befürchteten Ungleichmäßigkeiten in der Beeinflussung der Trennwirkung
der einzelnen Kammern vermieden werden.
[0021] Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit zum Bau von Auslesetischen mit mehr als drei
Etagen und damit zu besonders leistungsfähigen und kompakten Auslesern bei gleichzeitig
einfacherer Bauweise.
1. Tischausleser, insbesondere für Körnerfrüchte, mit einer Mehrzahl von übereinander
angeordneten Etagen (1-7), die jeweils eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten
Kammern(8) umfassen, die durch Prallwände (9) mit vereinzelten Leersegmenten (10,15,20,21) voneinander getrennt sind, sowie mit Einrichtungen zur
Einspeisung des Guts, die Fallkanäle durch Leersegmente oberer Etagen zu Einspeiseöffnungen
der Kammern von unteren Etagen umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß den in den Wänden
der Leersegmente (15,20,21) in Abstand über dem Kammerboden (26) angeordneten Einspeiseöffnungen
(19) im Fallquerschnitt der Fallkanäle (16,17) zu den Einspeiseöffnungen (19) geneigte
Prallflächen (18) vorgeordnet sind.
2. Tischausleser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeiseöffnungen
(19) in den Seitenflächen der Leersegmente angeordnet sind.
3. Tischausleser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fall-Linien
der Prallflächen (18) im wesentlichen quer zur Kammerrichtung (11) verlaufen.
4. Tischausleser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fallkanäle (16, 17) wenigstens über eine Höhe von einer Etage über den Prallflächen
(18) vertikal verlaufen.
5. Tischausleser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch gerade Fallkanäle
(16,17) ohne fallstörende Einbauten oder Krümmungen.
6. Tischausleser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung der Prallflächen (18) geringer als 45° zur Horizontalen ist.
7. Tischausleser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Leersegment (15,20,21) je zwei Fallkanäle (16,17) für zwei übereinander angeordnete
Etagen (2,3 bzw. 4,5 bzw. 6,7) angeordnet sind.
8. Tischausleser nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Reihe von Leersegmenten (15) die Fallkanäle (16,17) für eine unter der obersten
Etage (1) liegende Gruppe von Etagen (2,3) mit gleich angeordnetem Bodenknick (12)
und in einer anderen Reihe von Leersegmenten (20 bzw. 21) die Fallkanäle für eine
folgende Gruppe von Etagen (4,5 bzw. 6,7) mit gegenüber der ersten Gruppe verschobenem
Bodenknick (12', 12'') angeordnet sind, u.s.f.