[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschegestell mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 aufgeführten Merkmalen.
[0002] Wäschegestelle dieser Art sind beispielsweise bekannt durch die DE-A-32 49 358, EP-A-0
113 788, EP-A-0 113 789 und EP-A-0 134 826. Das Auseinanderspreizen der Tragarme erfolgt
dabei mittels eines Zugseiles, das flaschenzugartig zwischen dem oberen Ende des Mastes
und einer verschiebbaren Traghülse hin- und hergeführt ist, so dass durch Ziehen an
diesem Zugseil die Traghülse nach oben verschoben wird; als Folge davon werden die
Tragarme des Wäschegestells, die das Wäscheseil tragen, radial nach aussen gespreizt.
[0003] In der AT-A-31 25 48 ist ein gattungsgemässes Wäschegestell beschrieben, bei welchem
die Auseinanderspreizung der Tragarme dadurch erleichtert werden soll, dass am oberen
Ende des Mastes und der verschiebbaren Traghülse und gegebenenfalls an einem Tragarm
je eine Seilrolle gelagert ist, und dass das Seil zuerst über die Rolle an der verschiebbaren
Traghülse, sodann über eine Rolle am Kopfende des Mastes und gegebenenfalls über eine
Rolle am Tragarm nach unten geführt ist. Hier wird wiederum eine Flaschenzug-Wirkung
angestrebt, d.h. eine Kraftübersetzung auf Kosten des Seilzug-Weges.
[0004] In der zusammengelegten Ruhe- oder Ausgangsposition des Wäschegestells bilden die
Tragarme, üblicherweise vier an der Zahl, zusammen mit der ihnen jeweils zugeordneten,
daran angelenkten Strebe aber je ein gestrecktes Spreizschenkelpaar, an dessen Enden
die Kraft des Zugseiles parallel zum Mast wirkt, wenn die Tragarme aufgespreizt werden
sollen. Dies hat den Nachteil, dass zu Beginn des Aufspreizvorganges der Arme infolge
deren zum Mast nahezu paralleler Ausrichtung eine unverhältnismässig hohe Zugkraft
am Zugseil erforderlich ist, um über den nahezu gestreckten bzw. sehr spitzen Winkel
zwischen dem Tragarm und der Strebe (je nach Betrachtungsweise) hinwegzukommen und
damit über den sehr spitzen Winkel zwischen Tragarm und der zum Mast parallelen Zugrichtung
des Zugseiles eine zum Aufspreizen der Arme ausreichende, radiale Kraftkomponente
zu erzeugen. Zwar kann mit den bekannten Anordnungen die aufzuwendende Kraft verringert,
nicht jedoch eine radial wirkende Kraftkomponente erzeugt werden, die das anfängliche
Auseinanderspreizen der Tragarme ganz wesentlich erleichtert und in den meisten Fällen
die Flaschenzugwirkung überflüssig macht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wäschegestell der gattungsgemässen
Art derart weiterzubilden und zu verbessern, dass die vorerwähnten Nachteile nicht
mehr auftreten. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, die Führung des Zugseiles
so zu gestalten, dass sich das Wäschegestell durch eine verhältnismässig geringe Zugkraft
am Zugseil in Gebrauchsstellung, d.h. mit aufgespreizten Tragarmen, bringen lässt,
indem zumindest ein Tragarm bei der anfänglichen Betätigung des Wäscheseils durch
Einwirkung der besagten radialen Kraftkomponente aus seiner ungünstigen Totpunktlage
heraus in eine günstigere kinematische Position gebracht wird.
[0006] Die Lösung dieser Erfindungsaufgabe erfolgt bei einem gattungsgemässen Wäschegestell
aufgrund der kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1. Besondere Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes und Weiterbildungen desselben sind in den abhängigen Ansprüchen
2 bis 5 definiert.
[0007] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand eines in der beiliegenden Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine schematische
Darstellung eines Teils des Wäschegestells im Bereich des oberen Mastteiles. Es ist
dabei nur ein Teil eines einzigen Tragarmes, die ihm zugeordnete Strebe und der obere
Teil des Mastes zu sehen.
[0008] Die allgemeine Ausführung eines solchen schirmartigen oder spinnennetzartigen Wäschegestells
ist hinreichend durch zahlreiche in Haushaltungen vorhandene Exemplare sowie durch
die eingangs genannten Veröffentlichungen bekannt, so dass sich ein näheres Eingehen
auf deren Konstruktion sowie weitere zeichnerische Darstellungen erübrigen.
[0009] Das Wäschegestell 1 besitzt mehrere, z.B. vier in gleichmässigem Abstand voneinander
um einen vertikal stehenden Mast 2 angeordnete Tragarme 3, die gemeinsam als Träger
für ein (nicht dargestelltes) Wäscheseil dienen, dessen Abschnitte sich von Tragarm
zu Tragarm erstrecken, wenn die Arme 3 in ihrer auseinandergespreizten Stellung (Gebrauchsstellung
des Wäschegestells 1) sind. Die Verbindung der Tragarme 3 mit dem Mast 2 erfolgt einerseits
über eine Traghülse 4, die entlang des Mastes 2 verschiebbar angeordnet ist. Die Traghülse
4 besitzt radial abstehende Stege 5, an welchen das jeweils untere Ende der Tragarme
3 um einen Bolzen 6 schwenkbar befestigt ist. Andererseits ist je eine jedem Tragarm
3 zugeordnete Strebe 8 vorgesehen, die einerends, im Abstand zum unteren Ende der
Tragarme 3, an diesen durch einen Gelenkbolzen 9' befestigt ist. Das andere Ende,
d.h. das dem Tragarm 3 abgekehrte Ende der Streben 8, ist an einem Kopfteil 10 des
Mastes 2, ebenfalls um einen Bolzen 11 schwenkbar, gelagert. Die Anordnung ist dabei
so getroffen, dass die Länge des Teiles 12, des Hebelarmteiles des Tragarms 3, zwischen
dem unteren Armende und der Angriffstelle der Strebe 8 beispielsweise angenähert dieselbe
Länge besitzt wie die Strebe 8.
[0010] Bei Nichtgebrauch des Wäschegestells 1 sind die Tragarme 3 gegen den Mast 2 geschwenkt,
und folglich auch die Streben 8. Das durch den Armteil 12 und die Strebe 8 jeweils
gebildete Spreizschenkelpaar 12, 8 ist daher voll oder nahezu voll gestreckt und die
Traghülse 4 befindet sich in ihrer untersten Position.
[0011] Zum Spreizen der Tragarme 3, d.h. zur Inbetriebnahme des Wäschegestells 1, ist ein
Zugseil 14 vorgesehen, das mit dem einen Ende 15 am Kopfteil 10 des Mastes 2 befestigt
ist und das im Beispielsfall über die Bolzen 6' und 9' eines der vier Tragarme 3 verläuft.
Zweckmässigerweise nehmen die Bolzen 6' und 9' drehbar gelagerte Rollen 16 und 17
auf, über die das Zugseil 14 geführt ist und die die Reibung vermindern.
[0012] Das (nicht dargestellte) freie Ende des Zugseiles 14 befindet sich jenseits der Rolle
17 und hängt mit einem kleinen Stück nach aussen, um von der Hand der Bedienungsperson
ergriffen zu werden. Die Lage dieses Seilendes ist dabei auf einer bequemen Lage von
ca. 0.80 bis 1.20 m Höhe, so dass das Ergreifen und die Betätigung des Zuseiles 14
ohne Mühe und ohne Bücken bequem und ergonomisch erfolgen kann.
[0013] Durch Ziehen an diesem sich an das Strangstück 18 anschliessenden Zugseilende vom
Mast 2 weg nach aussen in Richtung des Pfeiles 19 wird die auf dem Mast 2 verschiebbar
gelagerte Traghülse 4 nach oben gezogen, so dass der Armteil 12 und die Strebe 8 bzw.
das durch diese Elemente gebildete Spreizschenkelpaar scherenartig gegeneinander gezogen
werden; dadurch erstreckt sich der Tragarm 3 entsprechend nach aussen, bis eine Position
erreicht ist, in der die Tragarme 3 so weit nach aussen gespreizt sind, dass die zwischen
ihnen umlaufenden Wäscheseil-Abschnitte ausreichend gespannt sind, um Wäschestücke
an ihnen aufhängen zu können.
[0014] Dadurch, dass das Zugseil 14 über den am Tragarm 3 vorgesehenen Bolzen 9' bzw. über
die darauf drehbar gelagerte Rolle 17 geführt ist, ergibt sich durch die Zugkraft
des Zugseiles 14 am Tragarm ein ausgeprägtes Drehmoment, so dass sich das Wäschegestell
1 bzw. seine Tragarme 3 mit entsprechend geringem Kraftaufwand aufspreizen lassen.
Dieses Drehmoment ergibt sich aufgrund eines der Länge des Armteiles 12 entsprechenden
Hebelarms und einer in Richtung des Pfeiles 21 wirkenden Komponente der Zugseilkraft,
deren Richtung den zwischen den Seilstrangstücken 18 und 20 eingeschlossenen Winkel
halbiert. Auch zu Beginn des Aufspreizens ergibt sich folglich eine wesentliche, das
Ausschwenken der Tragarme 3 erleichternde Kraftkomponente in Form eines Drehmomentes
auf die Tragarme 3 um den Bolzen 6'. Zusätzlich wird das Aufspreizen der Tragarme
3 durch eine am Bolzen 6' wirkende Kraftkomponente der Zugseilkraft in Richtung parallel
zum Mast 2 unterstützt, die bestrebt ist, die Traghülse 4 nach oben zu verschieben.
[0015] Eine an der Traghülse 4 vorgesehene Sperrklinke 22 gleitet mit ihrem eine Abschrägung
23 aufweisenden Klinkenende 24 über Rastöffnungen, die entlang einer Reihe am Mast
2 angeordnet sind, wenn die Traghülse 4 nach oben gezogen wird. Eine Feder 25 drückt
dabei das Klinkenende 24 gegen den Mast 2 bzw. die Reihe von Rastöffnungen, um eine
Rastposition in einer der Rastöffnungen zu sichern, so dass eine ungewollte Abwärtsbewegung
der Traghülse 4 verhindert ist, wenn die Tragarme 3 ihre ausgespreizte Gebrauchsstellung
erreicht haben. Die Freigabe der Verklinkung zum Zusammenklappen des Wäschegestells
1 wird durch einen von Hand mittels eines nicht dargestellten Griffs betätigbaren
Nocken 26 ermöglicht, der mit seinem Umfang an der Sperrklinke 22 anliegt.
[0016] Abweichend von dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel kann die angestrebte
Wirkung auch erreicht werden, wenn die am Tragarm 3 für das Zugseil 14 vorgesehene
Umlenkstelle an anderer Stelle des Tragarmes 3 vorgesehen ist. Voraussetzung ist jedoch,
dass zwischen der Umlenkstelle und der Traghülse 4 ein ausreichender Abstand vorgesehen
ist, um am Tragarm 3 eine wesentliche Hebelwirkung zu erzielen. Vorzugsweise entspricht
dieser Abstand jedoch mindestens dem Abstand zwischen der Traghülse 4 und dem Gelenk
9, das sich zwischen dem Tragarm 3 und der Strebe 8 befindet. Hierdurch ist auch sichergestellt,
dass das Zugseilende, in ausgeklappter Stellung des Wäschegestells, nicht bis zum
Boden hinunterreicht und somit keiner bzw. nur einer unwesentlichen Verschmutzung
ausgesetzt ist.
1. Wäschegestell mit von einem Mast (2) nach aussen abspreizbaren Tragarmen (3), zwischen
denen einzelne Abschnitte eines Wäscheseiles verlaufen, mit einer den Mast (2) umschliessenden,
entlang desselben verschiebbaren Traghülse (4), an welcher die Tragarme (3) einerends
gelenkig befestigt sind, und mit jeweils einem Tragarm (3) zugeordneten Streben (8),
die einerends über ein Gelenk (9) mit dem zugeordneten Tragarm (3) und andernends
mit einem Kopfteil (10) des Mastes (2) schwenkbar verbunden sind, wobei zum Aufspreizen
des Wäschegestells (1) ein zwischen dem Kopfteil (10) und der Traghülse (4) verlaufendes
Zugseil (14) vorgesehen ist, mittels welchem die Traghülse (4) entlang des Mastes
(2) gegen das Kopfteil (10) hin verschiebbar und damit die Tragarme (3) nach aussen
abspreizbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugseil (14) vom Kopfteil (10)
über ein erstes, an der Traghülse (4) vorgesehenes Umlenkorgan (16) direkt zu einem
zweiten, an einem der abspreizbaren Tragarme (3) angeordneten Umlenkorgan (17) geführt
ist.
2. Wäschegestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Umlenkorgan
(17) am Tragarm (3) derart im Abstand von der gelenkigen Befestigung des Tragarms
(3) an der Traghülse (4) angeordnet ist, dass ein Hebelarm (12) gebildet ist.
3. Wäschegestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen
dem zweiten Umlenkorgan (17) und der Traghülse (4) mindestens dem Abstand zwischen
dem Gelenk (9) und der gelenkigen Befestigung des betreffenden Tragarmes (3) an der
Traghülse (4) entspricht.
4. Wäschegestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Umlenkorgan
(17) durch eine Rolle gebildet ist, die drehbar auf einem das Gelenk (9) zwischen
Tragarm (3) und Strebe (8) bildenden Bolzen (9') gelagert ist.
5. Wäschegestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Umlenkorgan
(16) durch eine Rolle gebildet ist, die drehbar auf einem das Gelenk (6) zwischen
Tragarm (3) und Traghülse (4) bildenden Bolzen (6') gelagert ist.
6. Wäschegestell nach Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäscheseil
(14) gegensinnig über das erste Umlenkorgan (16) und das zweite Umlenkorgan (17) geführt
ist.