[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fehlerkompensation für Meßwertaufnehmer
mit nicht linearen Kennlinien, sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] In der Meßtechnik wird gefordert, daß der Ausgangswert eines Meßaufnehmers linear
proportional dem zu messenden Wert ist. Ist dies nicht der Fall, so werden Kompensationsschaltungen
vorgesehen, mit deren Hilfe die Kennlinie des Meßwertaufnehmers linearisiert wird.
Derartige Kompensationsschaltungen sind z.B. Diodennetzwerke, mit denen die nicht
lineare Kennlinie als Polygonzug mit invertierter Krümmung derart nachgebildet wird,
daß das nicht lineare Eingangssignal des Diodennetzwerkes am Ausgang als lineares
Signal erscheint. Bei einer anderen Ausführungsform einer derartigen Linearisierungs-
bzw. Kompensierungsschaltung wird das Ausgangssignal des Meßwertaufnehmers mit einer
logarithmischen Kennlinie einer nachfolgenden Schaltung multipliziert und dadurch
linearisiert. Beide Verfahren haben den Nachteil, daß die Linearisierung nur mit einem
ungeheuer großen Abgleichaufwand vorgenommen werden kann, wobei darüber hinaus der
Abgleich von einer geschulten Person durchgeführt werden muß. Weiterhin ist mit den
vorgenannten bekannten Verfahren nur eine sehr beschränkte Kompensation möglich, so
daß ein in vielen Fällen untragbar großer unvermeidbarer Meßfehler übrig bleibt.
[0003] Zusätzlich zu den obengenannten Nachteilen bringen die Schaltungen zur Kompensation
der nicht linearen Kennlinien selbst eine zusätzliche Nullpunktdrift und eine zusätzliche
Temperaturdrift mit sich. Diese zusätzlichen "Störungen müssen in weiteren Schaltungen
kompensiert werden.
[0004] Insbesondere dann, wenn die Meßwertaufnehmer in der Indurstrie verwendet werden steht
meist nicht das hinreichend geschulte Personal zur Verfügung, um diese Abgleichmaßnahmen
durchzuführen. In diesem Fall muß dann Wartungspersonal des Meßgeräteherstellers die
Einstellung vornehmen, was bekanntermaßen mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Sobald
der Meßwertaufnehmer für einen neuen Meßzweck in eine andere Vorrichtung eingebaut
wird oder aufgrund einer Beschädigung ausgetauscht werden muß beginnt die ganze Abgleicheprozedur
von neuem.
[0005] Ausgehend vom obengenannten Stand der Technik ist es somit Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren aufzuzeigen, bei dessen Anwendung der unvermeidbare Meßfehler
geringer als bisher une das dennoch leicht durchzuführen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer rechnerunterstützten Meßschaltung dadurch gelöst, daß
man in einem Schritt a bei einem ersten, werksseitigen Abgleich des Meßkreises die
Ausgangskennlinie des Meßwertaufnehmers so einstellt, daß mittels des Rechners anhand
einer Potenzfunktion der Grund- . gleichung

worin Y dem linearisierten Signal und X dem nicht linearen Meßwert entsprechen - eine
möglichst exakte Linearisierung möglich ist. Hierzu wird der Meßkreis zweckmäßigerweise
so abgeglichen, daß die Kennlinie des Meßwertaufnehmers sich über den Meßbereich gleichmäßig
stetig und, um einen guten Signal/Rauschabstand zu erhalten, beträchtlich ändert.
Der für diese Kennlinie charakteristische Wert D wird dabei einmalig ermittelt und
für den entsprechenden Meßwertaufnehmer fest vorgegeben. Die Werte A, B und W werden
durch ein Gleichungssystem mit 3 Gleichungen (Regressionsverfahren) und einem zusätzlichen
Iterationsverfahren zweckmäßigerweise so ermittelt, daß sich die 3 Schnittpunkte der
Ausgangskennlinie und der Linearisierungskennlinie am Meßanfang, in der Mitte und
am Ende des Meßbereichs befinden. Die Werte A, B und W können am tatsächlichen Meßort
durch Umgebungseinflüsse und unterschiedlichen Materialien der Meßobjekte von den
werksseitig ermittelten Werten abweichen. Deshalb werden in einem Schritt b am Verwendungsort
mit dem eingebauten Meßwertaufnehmer mindestens drei Kalibrierungsmessun
gen mit definierten Kalibrierungsmeßwerten vorgenommen, die im wesentlichen den Meßbereich
äquidistant überspannen, in einem Schritt c mit den resultierenden Kalibrierungsmeßergebnissen
und der gespeicherten Konstanten D die Gleichung (G) zur Bestimmung der Konstanten
A, B und W gelöst und die Konstanten A, B und w gespeichert und in einem Schritt d
bei jeder darauffolgenden Betriebsmessun
g das tatsächliche Meßergebnis als X-Wert eingesetzt und den dazugehörigen Y-Wert als
fehlerkompensiertes Meßergebnis ausgegeben.
[0007] Durch die Verwendung der oben angegebenen Kompensationsgleichung (G) ergibt sich
eine besonders geringe Abweichung der Kennlinie vom angestrebten linearen Verlauf,
da diese Funktion durch Variation nur sehr weniger Parameter in weiten Bereichen einen
im wesentlichen beliebig krümmbaren Verlauf aufweist. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich,
daß der Kennlinienverlauf des Meßwertaufnehmers gleichmäßig stetig ist, diese Bedingung
kann jedoch zumindest bereichsweise für alle Meßwertaufnehmer erfüllt werden.
[0008] Die Krümmung der Kennlinie, die sich im Exponenten D der Gleichung (G) ausdrückt,
ist im allgemeinen für die Meßwertaufnehmer charakteristisch. Dies gilt insbesondere
für Meßwertaufnehmer, die nach dem Wirbelstromprinzip den Abstand einer leitenden
Fläche gegenüber einer in einem Schwingkreis angeordneten Meßspule messen. In diesem
Fall ist dann nämlich der Exponent D charakteristisch für eine bestimmte Bauform des
Meßwertaufnehmers, so daß für einen bestimmten Meßaufnehmertyp der Exponent D nur
ein einziges Mal (z.B. durch curve fitting) bestimmt werden muß. Dieser dem Meßwertaufnehmer
zugehörige Wert kann dann bei Verwendung des Meßwertaufnehmers dem Rechner eingegeben
werden.
[0009] Am Verwendungsort wird dann der Meßwertaufnehmer eingebaut und es werden Kalibrierungsmessungen
mit definierten Kaliebrierun
gs-meßwerten vorgenommen, wobei in etwa einmal der Minimalabstand, einmal der maximale
Abstand und einmal der mittlere Abstand (bei einem Abstandsmeßwertaufnehmer) mittels
einer Lehre eingestellt werden. Mit diesen drei Meßwerten sowie der bekannten Konstante
D kann dann die Gleichung (G) nach A,B und W aufgelöst werden, so daß man die Werte
A,B und Werhält. Auch dieser Vorgang wird vom Rechner vorgenommen.
[0010] Die Werte A,B und Wwerden gespeichert.
[0011] Bei jeder darauffolgenden Messung kann dann der Ausgangswert des Meßwertaufnehmers,
der in einem nicht linearen Verhältnis zum tatsächlichen Meßwert steht, anhand der
Gleichung (G) korrigiert werden, so daß man den fehlerkompensierten Wert erhält. Durch
diese Art der Fehlerkompensation ist sichergestellt, daß die Linearisierung bzw. die
Fehlerkorrektur selbst keine weiteren Fehler mehr mit sich bringen, wie dies bei Verwendung
von Diodennetzwerken etc. durch Driftphenomene immer der Fall ist.
[0012] Weiterhin ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem die Linearisierung
mit wenigen Schritten auch vom Nicht-Fachmann durchgeführt werden kann, möglich, den
Meßwertaufnehmer ohne größeren Aufwand an einer anderen Stelle zu einem anderen Zweck
zu verwenden und wieder der Umgebung entsprechend, die im allgemeinen selbst wieder
einen Einfluß auf die Kennlinie des Meßwertaufnehmers hat, zu korrigieren. Umfangreiche
Einstellmaßnahmen wie bei Diodennetzwerken etc., die nur vom Fachmann vorgenommen
werden können, sind somit nicht erforderlich.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, daß man nach dem Bestimmen der Konstanten A,B und W bzw. nach dem Speichern dieser
Konstanten in einem weiteren Schritt eine Vielzahl von Lösungspunkten der Gleichung
(G) in aufeinanderfolgenden Speicheradressen speichert und bei jeder darauffolgenden
Messung das jeweilige tatsächliche Meßergebnis dem nächstliegenden Speicherwert zuordnet
und die Speicheradresse als dem Wert x proportionalen Wert ausgibt. Dadurch, daß die
Gleichung nicht für jeden eingesetzten Meßwert gelöst werden muß, was eine gewisse
Rechenzeit erfordert, ist eine erhebliche Steigerung der erzielbaren Meßfrequenz erreichbar.
Der Rechner muß hierbei lediglich den Meßwert digitalisieren, auf- oder abrunden und
die dem Meßwert entsprechende Speicheradresse heraussuchen. Der Inhalt der Speicheradresse
gibt dann den fehlerkompensierten Meßwert bzw. eine diesem proportionale Größe an.
[0014] Vorzugsweise wird beim vorstehend angegebenen Verfahren der Meßbereich nur relativ
grob unterteilt, wobei man dann entsprechend der Lage des tatsächlichen Meßwertes
zwischen zwei gespeicherten Punkten den kompensierten Wert interpoliert. Ein derartiges
Interpolationsverfahren beansprucht nur wenig Rechenzeit, die Auflösung des Meßsystems
wird jedoch wesentlich erhöht, ohne zuviel Speicherplatz zu benötigen.
[0015] Wenn der Meßwert von einer Quelle gespeist wird, wie z.B. der oben erwähnte Wirbelstromaufnehmer,
so stellt sich das Problem, daß auch der
Quellenausgang Schwankungen zeigt, z.B. eine Langzeitdrift oder eine Temperaturdrift.
Diese Fehler setzen sich über den Meßwertaufnehmer durch das gesamte Meßsystem fort
und verfälschen das Meßergebnis zusätzlich. Vorzugsweise wird in diesem Fall das Verfahren
dahingehend abgeändert, daß man nach dem Speichern der Konstanten A und B bzw. nach
dem Speichern der Punkte der Gleichung (G) nacheinander zwei verschiedene Kaliebrierungsimpedanzen
anstelle des Meßwertaufnehmers an die Meßschaltung ankoppelt, die so bemessen sind,
daß die Meßergebnisse bei angekoppelten Meßimpedanzen im wesentlichen in den Randzonen
des Meßbereiches liegen, daß man die beiden Kalibrierungsimpe- . danzmeßwerte speichert
und daß man während der eigentlichen Betriebsmessungen zwischen einzelnen Betriebsmessungen
die beiden Kalibrierungsimpedanzen ankoppelt, die erhaltenen Kalibrierungsirpedanzmeßwerte
mit den gespeicherten Kalibrierungsmeßwerten vergleicht, und anhand des Vergleichs
entweder die gespeicherten Werte A, B und W der gesamten Meßanordnung korrigiert,
indem man die Gleichung (G) für jeden Meßwert neu löst, oder - vorzugsweise - die
gespeicherten Lösungspunkte korrigiert, indem man die Meßwerte auf die ursprünglich
beim Kalibrierungsvorgang bestimmte Kurve zurückrechnet, d.h. Null-Punkts-und ProportionaJitätsveränderungen
ausgleicht, und somit die Werte A, B und W beibehalten kann. Somit wird durch die
Einschaltung der Kalibrierungsimpedanz, die sehr temperatur- und lan
gzeitstabil und dennoch kostengünstig erhältlich sind, ein Abgleich des gesamten Systems
einschließlich der Quelle hinsichtlich des Nullpunktes und des Verstärkungsfaktors
erreicht.Dem Umstand, daß in vielen Fällen die Kennlinien der Meßwertaufnehmer temperaturabhängig
sind, wird dadurch Rechnung getragen, daß man bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens werksseitig den Temperaturgang der Ausgangskennlinie
bestimmt und mindestens punktweise evichert. Während der Betriebsmessungen wird dann
die tatsächliche Temperatur des Meßwertaufnehmers detektiert, woraufhin man anhand
des Ergebnisses und der gespeicherten Temperaturkennlinienpunkte das ausgegebene Meßergebnis
korrigiert. Der Temperaturgang ist hierbei wieder für den Typ des Meßwertaufnehmers
charakteristisch, so daß auch der Temperaturgang nur einmal werksseitig bestimmt werden
muß und dann je nach verwendetem Meßwertaufnehmer am Einsatzort dem Rechner eingegeben
werden kann. Je nach dem wie sich die Kennlinie mit der Temperatur ändert, genügt
hierbei die Speicherung von Proportionalitätsfaktoren, das Meßergebnis wird also nur
mit einem Faktor multipliziert, oder man speichert entsprechend viele Punkte, wenn
die Temperatur in einem nicht linearen Zusammenhang mit dem Meßwert steht. Anhand
dieser gespeicherten Punkte wird dann das Meßergebnis je nach Meßwert mit entsprechenden,
aber voneinander verschiedenen Faktoren multipliziert. Zwischen den einzelnen Punkten
wird vorteilhafterweise wieder interpoliert.
[0016] Da sich normalerweise die Temperatur nur relativ langsam ändert, wird bei einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die tatsächliche Temperatur nur relativ
selten abgetastet und der Satz Lösungspunkte der Gleichung (G) dann entsprechend korrigiert,
wenn sich die momentane Temperatur gegenüber der bei der letzten Messung festgestellten
Temperatur um einen wesentlichen Betrag geändert hat.
1
[0017] Mit Hilfe dieses Verfahrens, bei dem auch der Temperaturgang des Meßwertaufnehmers
mit kompensiert wird bzw.
[0018] der daraus resultierende Meßfehler kompensiert wird, ist es möglich, die Langzeitstabilität
des Meßsystems weiter erheblich zu steigern. In diesem Fall werden nämlich die normalerweise
schon durch den Tag/Nachtzyklus auftretenden Temperaturschwankungen bzw. deren Einflüsse
auf das Meßergebnis eliminiert.
[0019] Wie bei der Temperaturmessung bzw. Kompensation ist es selbstverständlich auch möglich,
das Einschalten der Kompensationswiderstände nur relativ selten durchzuführen, da
sich Null-Punkt und Verstärkung ebenfalls nur relativ langsam ändern. Vorzugsweise
läßt man hierbei während der Betriebsmessung die Kompensationsberechnung (im Rechner)
im Hintergrund ablaufen.
[0020] Zur Durchführung des in den ersten beiden Patentansprüchen beschriebenen Verfahrens
eignet sich ein Rechner oder Mikroprozessor in der üblichen Ausstattung, der über
eine A/D-Wandler Meßwerte erfassen kann. In jedem Fall muß aber die Rechengeschwindigkeit
so hoch sein, daß zwischen Aufnahme eines Meßwertes und Wiedergabe desselben nur eine
hinreichend kurze Zeit verstreicht. Ansonsten ist eine den üblichen Anforderungen
entsprechende Meßfrequenz mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erzielbar.
[0021] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei dem Kalibrierungsimpedanzen
an die Meßschaltung angekoppelt werden, weist einen elektrisch steuerbaren Umschalter
auf, zum selektiven Verbinden eines ersten Poles mit zweiten bis vierten Polen, an
denen der Meßwertaufnehmer bzw. die Kalibrierungsimpedanzen angeschlossen sind, eine
Impedanz zwischen dem Oszillator und dem ersten Pol des Umschalters, einen Demodulator,
dessen Eingang mit dem ersten Pol des Umschalters und dessen Ausgang zumindest zeitweise
mit einem A/D-Wandler verbunden ist, einen Mikroprozessor, dessen Dateneingabeschnittstelle
mit dem A/D-Wandler verbunden ist und der mindestens eine Steuersignalausgangsleitung
aufweist, die mit dem Steuereingang des Umschalters verbunden ist. Unter "Demodulator"
ist hierbei auch ein Verstärker zu sehen, wenn das Signal des Meßwertaufnehmers ein
verarbeitbares, z.B. ein Gleichstromsignal ist.
[0022] Mit dieser Vorrichtung ist es auf besonders einfache Weise möglich, die Speiseamplitude
der Quelle zu erfassen bzw. deren Änderungen mit zu kompensieren und dabei gleichzeitig
die Null-Punkt- und Verstärkungsdrift der gesamten Elektronik zu kompensieren. Auf
diese Weise ist es möglich, den Demodulator oder auch den A/D-Wandler relativ einfach,
ohne Temperatur- und Langzeitdriftkompensation auszugestalten, da diese Fehler automatisch
mit kompensiert werden. Es ist lediglich notwendig, die Kalibrierungsimpedanz und
die Impedanz zwischen Quelle und Unschalter stabil auszuführen.
[0023] Ein weiterer Vorteil der oben beschriebenen Anordnung besteht darin, daß auch eine
Änderung der Belastung der Quelle zur Speisung des Meßwertaufnehmers kompensiert wird.
Eine derartige Änderung tritt z.B. dann auf, wenn man mehrere Meßwertaufnehmer mit
einer einzigen Quelle speist. Bei den bisher bekannten Linearisierungsnetzwerken mußte
die Quelle dann entsprechend nachgeregelt werden, um wieder auf den vorgegebenen,
der Linearisierungskennlinie entsprechenden Wert gebracht zu werden. Mit der vorliegenden
Erfindung ist dies nicht notwendig. Es ist vielmehr so, daß es die vorliegende Erfindung
ermöglicht, eine ganz einfache Quelle - im Fall des Wirbelstromaufnehmers einen einfachen
Quarz-Oszillator in CMOS-Logik mit nachgeschaltetem Tiefpaß und Transistor-Pufferstufe
- zu verwenden, da auch bei Änderungen des Quellen- bzw.
Oszillatorsignals die linearisierte Spannung konstant bleibt.
[0024] Weiterhin ergibt sich der Vorteil, daß auch Einflüsse der Versorgungsleitungen unberücksichtigt
bleiben können, die bei üblichen Meßwertaufnehmern hoher Präzision sehr aufwendig
ausgestaltet sein müssen.
[0025] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand von Abbildungen näher beschrieben. Hierbei zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 2 typische nicht lineare Kennlinien.
[0026] In Fig. 1 ist eine Anordnung gezeigt, mit deren Hilfe die nicht lineare Eingangs/Ausgangskennlinie
eines Wirbelstrommeßwertaufnehmers 2 kompensiert werden kann.
[0027] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist eine Quelle 1, ein Oszillator, über eine Impedanz
Z mit dem einen Pol eines elektrisch steuerbaren Umschalters 3 verbunden. Der Umschalter
3 kann den einen Pol der Impedanz Z wahlweise mit einem von drei Ausgangspolen verbinden.
Einer der Ausgangspole ist mit dem Wirbelstrommeßwertaufnehmer 2 verbunden, dessen
Ersatzschaltbild mit der Parallelschaltung aus einer Impedanz Z
p und einer Induktivität MS beschrieben werden kann. Die beiden anderen Ausgangspole
des Umschalters 3 sind mit Widerständen R
1 und R
2 verbunden, die ihrerseits - ebenso wie der Meßwertaufnehmer 2 - mit ihren anderen
Polen auf Masse liegen. Zweckmäßigerweise wird Z
v und M
s mit Z
p so gewählt, daß sich das Meßsignal über den Meßbereich bedeutend und gleichmäßig
stetig ändert.
[0028] Zwischen der Impedanz Z und dem Umschalter 3 wird das Meßsignal U
s abgegriffen und an den Eingang eines Demodulators 4 geführt. Der Ausgang des Demodulators
4 wird über einen weiteren Umschalter 5 zumindest zeitweise mit einem A/D-Wandler
6 verbunden, der die demodulierten Werte digitalisiert und dem Mikroprozessor 7 übergibt.
[0029] Der Umschalter 5 am Eingang des A/D-Wandlers 6 schaltet diesen Eingang zwischen dem
Ausgang des Demodulators 4 und dem Ausgang eines Temperaturfühlers 10 hin und her,
der die Temperatur am Meßwertaufnehmer 2 abtastet. Zur Steuerung der Umschaltung dient
hierbei die Verbindungsleitung 9 zwischen dem Mikroprozessor 7 und dem Umschalter
5.
[0030] Vom Mikroprozessor 7 führt eine weitere Steuerleitung 8 zum Umschalter 3, so daß
der Mikroprozessor 7 die Verbindung der Quelle (über die Impedanz Z ) mit dem Meßwertaufnehmer
2, dem Widerstand R1 oder dem Widerstand R2 steuern kann.
[0031] Der Meßwertaufnehmer 2, der hier entsprechend einem Wirbelstrommeßwertaufnehmer dargestellt
ist, kann auch durch beliebige andere Meßwertaufnehmer, die durch eine Quelle gespeist
werden müssen, ersetzt werden. Derartige Meßwertaufnehmer können nicht lineare Kennlinien
haben, wie sie in Fig. 2 gezeigt sind, also Kennlinien mit be-
liebiger - aber gleichmäßig stetiger - Krümmung.
[0032] Die Vorrichtung wird fogendermaßen betrieben:
Zunächst wird in einem ersten, werksseitigen Abgleich die Ausgangkennlinie des Meßwertaufnehmers
mittels des Rechners ermittelt, und zwar indem man die Kennlinie mit diskreten Meßpunkten
aufnimmt. Daraufhin wird mittels des Rechners 7 (oder mit einem anderen Rechner) eine
Potenzfunktion der Grundgleichung

der ermittelten Kennlinie angefittet, wobei X dem Ausgangssignal des Meßwertaufnehmers
und Y dem Meßwert entsprechen. A, B, W und D sind Konstanten.
[0033] Die Konstante D wird gespeichert bzw. ausgedruckt, so daß sie jedem Meßwertaufnehmer
dieses Typs z.B. als Zahlenwert beigelegt werden kann.
[0034] Am Verwendungsort führt man mit dem eingebauten Meßwertaufnehmer 2 mindestens drei
Kalibrierungsmessungen mit definierten Kalibrierungsmeßwerten (z.B. Abständen) aus,
wobei die Kalibrierungsmeßwerte einmal an der unteren Grenze, einmal an der oberen
Grenze und einmal in der Mitte des Meßbereichs liegen.
[0035] Daraufhin löst man mittels des Rechners 2 und Vorgabe der Kalibrierungsmeßergebnisse
und der Konstanten D die Gleichung (G) und bestimmt daraus die Konstanten A, B, und
W. Die Konstanten A, B und W werden im Rechner 7 gespeichert. Nach diesen Vorbereitungen
ist das Meßsystem bereits für Betriebsmessungen vorbereitet. Man kann dann das tatsächliche
Meßergebnis als X-Wert (im Rechner) in die Gleichung einsetzen und den dazu gehörigen
Y-Wert als fehlerkompensierendes Meßergebnis ausgeben. Selbstverständlich wird hierbei
ein Multiplikationsfaktor vorge
sehen, so daß z.B. einer gemessenen Distanz von 1 mm ein Ausgangswert (gegebenenfalls
auch über einen D/A-Wandler eine Ausgangsspannung) von 1 (bzw. von 1 Volt) entspricht.
[0036] Vorzugsweise speichert man jedoch nach Ermittlung der Konstanten A und B eine Vielzahl
von Lösungspunkten der Gleichung (G) im Rechner und sucht während der Betriebsmessungen
lediglich die dem Meßwert entsprechenden korrigierten Meßwerte im Speicher und gibt
diese (gegebenenfalls nach Interpolation) aus.
[0037] Mit der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ist es auch möglich, zwischen einzelnen Messungen
(nicht unbedingt direkt) nacheinander die zwei verschiedenen Kalibierungsimpedanzen
R
1 und R
2 anstelle des Meßwertaufnehmers 2 an die Meßschaltung anzukoppeln, wobei die Kalibierungsinpedanzen
R, . und P
2 so bemessen sind, daß sie der Impedanz des Meßwertaufnehmers 2 an den Grenzen dessen
Meßbereiches entsprechen. DieKalibierungsimpedanzmeßwerte werden dann im Mikroprozessor
7 gespeichert. Während der Betriebsmessungen koppelt man dann immer wieder dieKalibierungsimpedanz
mittels des über die Leitung 8 vom Mikroprozessor 7 gesteuerten Schalters 3 anstelle
des Meßwertaufnehmers 2 an den Demodulator 4 und vergleicht die Meßresultate mit den
gespeicherten Kalibierungsimpedanzmeßwerten.Aus dem Vergleichsergebnis können dann
Korrekturwerte zur Kompensation einer gegebenenfalls inzwischen aufgetretenen Null-Punktverschiebung
oder einer Änderung des Proportionalitätsfaktor errechnet werden. Diese Korrekturwerte
werden dann entweder jedem einzelnen Meßergebnis aufaddiert oder aber man korrigiert
im Rechner 7 die gespeicherten Lösungspunkte der Gleichung (G).
[0038] Wenn bereits werksseitig der Temperaturgang des Meßwertaufnehmers 2 ermittelt wurde,
so kann man mit der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung eine Temperaturkompensation vornehmen.
Hierzu schaltet der Mikroprozessor 7 den Umschalter 5 immer wieder auf den Temperaturfühler
10, so daß ein der Temperatur des Meßfühlers 2 proportionales Signal auf den A/D-Wandler
6 und in den Mikroprozessor 7 gelangt. Anhand der im Mikroprozessor 7 gespeicherten
Punkte des Temperaturganges der Ausgangskennlinie wird dann das auszugebende Meßergebnis
korrigiert. Vorzugsweise steuert hierbei der Mikroprozessor 7 über die Steuerleitung
9 den Schalter 5 relativ selten an und nimmt immer dann eine Korrektur der gespeicherten
Lösungspunkte der Gleichung (G) vor, wenn der momentan mit dem Temperaturmeßfühler
gemessene Wert von dem bei der vorherigen Temperaturmessung ermittelten um einen wesentlichen
Betrag abweicht.
1. Verfahren zur Fehlerkompensation für Meßwertaufnehmer mit nicht linearen Kennlinien,
mit einer rechnerunterstützten Meßschaltung,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einem Schritt
a) bei einem ersten, werksseitigen Abgleich die Ausgangskennlinie des Meßwertaufnehmers
mittels des Rechners durch eine Potenzfunktion der Grundgleichung

worin X dem Ausgangssignal des Meßwertaufnehmers und Y dem Meßwert entsprechen und
A,B,W und D Konstanten sind,
nachbildet und die Konstante D speichert, in einem Schritt
b) am Verwendungsort mit dem eingebauten Meßwertaufnehmer mindestens drei Kalibrierungsmessungen mit definert Kalibrierungswerten vornimmt, die im wesentlichen
den Meßbereich äquidistant überspannen, in einem Schritt
c) mit de resultierenden Kalibrierungsmeßergebnissen und der gespeicherten Konstante
D die Gleichung (G) zur Bestimmung der Konstanten A,B und W löst und die Konstanten
A,B und W speichert und einem Schritt
d) bei jeder darauffolgenden Betriebsmessung das tatsächliche Meßergebnis als X-Wert einsetzt und den dazu gehörigen Y-Wert als fehlerkompensiertes Meßergebnis ausgibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man nach dem Schritt c
in einem Schritt c' eine den Meßbereich äquidistant überspan- nende Vielzahl von Lösungspunkten der Gleichung (G) in aufeinanderfolgenden Speicheradressen
speichert und in Schritt d das jeweilige tatsächliche Meßergebnis dem nächstliegenden
Speicherwert zuordnet und die Speicheradresse als dem Wert x proportionalen Wert ausgibt,
vorzugsweise das tatsächliche Meßergebnis dem Interpolationswert zwischen den beiden
nächstliegenden Speicherwerten zuordnet und diesen Interpolationswert als dem Wert
x proportionalen Wert ausgibt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche wobei der Meßwertaufnehmer von
einem Quelle gespeist wird, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Durchführung des
Schrittes c bzw. c' nacheinander zwei verschiedene Kalibrierungsimpedanzen anstelle
des Meßwertaufnehmers an die Meßschaltung ankoppelt, die so bemessen sind, daß die
Meßergebnisse bei angekoppelten Meßimpedanzen im wesentlichen in den Randzonen des
Meßbereiches liegen, daß man die beiden Kalibrierungsimpedanzmeßwerte speichert und
im Schritt d zwischen Betriebsmessungen die beiden Kalibrierungsimpedanzen ankoppelt, die erhaltenen Kalibrierungsimpedanzmeßwerte
mit den gespeicherten Kalibrierungsimpedanzmeßwerten vergleicht, anhand des Vergleichs
die gespeicherten Konstanten A und B bzw. 0-Punkt und Proportionalitätsfaktor der
gesamten Meßanordnung kompensiert.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet , daß man die Speicherwerte
anhand der Kalibrirungsimpedanzmeßwerte korrigiert.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Schritt a den Temperaturgang der Ausgangskennlinie bestimmt und mindestens
punktweise speichert und in Schritt d die tatsächliche Temperatur des Meßwertaufnehmers
detektiert und anhand des Ergebnisses und der gespeicherten Temperatur-/Kennlinienpunkte
das ausgegebene Meßergebnis korrigiert.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet , daß man die Speicherwerte
anhand der bestimmten Temperatur-/Kennlinienpunkte korrigiert.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
- einen elektrisch steuerbaren Umschalter (3) zum selektiven Verbinden eines Poles
mit zweiten bis vierten Polen, an denen der Meßwertaufnehmer (2) bzw. Impedanzen (R1,
R2) angeschlossen sind,
- eine Impedanz (Z ) zwischen dem Oszillator (1) und dem ersten Pol des Umschalters
(3),
- einen Demodulator (4), dessen Eingang mit dem ersten Pol des Umschalters (3) und
dessen Ausgang zumindest zeitweise mit einem A/D-Wandler (6) verbunden ist,
- einen Mikroprozessor (7) dessen Dateneingabeschnittstelle mit dem A/D-Wandler (6)
verbunden ist und der mindestens eine Steuersignalleitung (8) aufweist, die mit dem
Steuereingang des Umschalters (3) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß ein weiterer elektrisch steuerbarer Umschalter
(5) vorgesehen ist, der den Eingang des A/D-Wandlers (6) wahlweise mit dem Ausgang
des Demodulators (4) oder dem Ausgang eines Temperaturfühlers (10) auf ein Steuersignal
des Mikroprozessors (7) hin verbindet.