[0001] Die Erfindung betrifft eine großformatige keramische Platte mit auf ihrer der Sichtseite
abgewendeten Seite vorgesehenen Halterungselementen.
[0002] Es ist bekannt, auf der Rückseite von keramischen Platten Halterungselemente mittels
organischer Kleber oder Zementkleber mit organischen Bindemitteln zu befestigen. Solche
Kleber altern jedoch vergleichweise rasch und insbesondere ist der Alterungszustand
wegen der Anordnung der Halterungselemente auf der der Sichtseite abgewendeten Seite
optisch nicht überprüfbar.
[0003] Bei der Anwendung solcher Platten als z.B. Außenverkleidung von Fassaden ist deshalb
nur ein Format von maximal 0,1 qm, z.B. 30 x 30 cm zugelassen.
[0004] Zum Stande der Technik gehört es auch, keramische Platten zur Verkleidung von Fassaden
od. dgl. am Rande mit Hilfe von den Rand übergreifenden Klammerartigen Elementen zu
befestigen. Die Randstützung ermöglicht nur relativ geringe Formatgrößen, z.B. 60
x 60 cm, da der Lastabtrag nur über die statisch ungünstig liegenden Befestigungsstellen
am Rand erfolgen kann, d.h. es ergeben sich bei Klammerhalterung auftretendem punktweisen
Lasteintrag sehr hohe Spannungsspitzen.
[0005] Die reine Mörtelbefestigung solcher Platten ist praktisch zwar anwendbar, es können
aber damit keine hinterlüfteten und/oder wärmegedämmten Fassadenverkleidungen erstellt
werden. Auch ist eine Auswechselbarkeit allenfalls beschädigter Platten nur mit großem
Aufwand möglich.
[0006] Mit den bekannten Befestigungsmethoden können somit keine großformatigen Platten
eingesetzt werden, bei deren Verwendung man an sich zu einer schöneren und zweckmäßigeren
Fassaden- oder Verkleidungsgestaltung kommen kann, selbst wenn die von der Anmelderin
hergestellten relativ dünnen großformatigen keramischen Platten zum Einsatz kommen,
die bei einer Dicke von 8 mm Größenabmessungen bis zu 125 x 180 cm aufweisen und doch
wegen der geringen Dicke vergleichsweise leicht sind.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Platte, deren Halterungselemente sicherstellen,
daß die Anforderungen an eine statisch stabile Befestigung der Platte erfüllt werden,
und zwar unabhängig davon, wie die Platte aufgrund der baulichen Gegebenheiten im
Raum orientiert werden muß.
[0008] Die Lösung dieses Problems besteht gemäß der Erfindung in der Befestigung der Halterungselemente
an nach statischen Erfordernissen bestimmten Ansatzstellen mittels einer keramischen
Glasur, deren Wärmeausdehnungskoeffizient wenigstens annähernd gleich demjenigen der
keramischen Platte ist.
[0009] Mit einer solchen Platte läßt sich das Befestigungsproblem sehr einfach lösen. Der
gleiche Wärmeausdehnungskoeffizient von die Verbindung herstellender Glasur und Plattenmaterial
verhindert das Entstehen von Rissen bei Temperaturschwankungen. Solche Risse sind
insbesondere bei der Witterung ausgesetzten Außenverkleidungen gefährlich, weil durch
Regen, der in die Risse eindringt, die Verbindung beeinträchtigt bzw. bei Frosteinwirkung
sogar gesprengt werden kann.
[0010] Bei den Halterungselement kann es sich um gebrannte keramische Elemente handeln,
die als solche der Befestigung der Platte unmittelbar oder aber der Aufnahme jeweils
eines metallischen Befestigungsmittels dienen. Im lezteren Fall ist man dann völlig
frei in der Wahl des Materials für die Befestigungsmittel.
[0011] Aus der DE-A-22 666 ist es zwar bereits bekannt, aus gutem porösen Ton hergestellte
Platten nach dem Trocknen einseitig mit Glasur zu überziehen und dann paarweise so
mit der eben glasierten Fläche aufeinanderzulegen, daß eine Doppelplatte entsteht.
Die Doppelplatten werden gebrannt, wobei die Einzelplatten durch die Glasur miteinander
verbunden werden. Bei den Einzelplatten handelt es sich jedoch nicht um gebrannte
Platten, sondern um grüne Platten, die nach dem Trocknen einseitig mit Glasur überzogen
und dann übereinander gelegt werden, wobei also Platten und Glasur einem Brennvorgang
unterworfen werden.
[0012] Aus der DE-PS 461 224 ist es ferner bekannt, keramische Gegenstände, insbesondere
Isolatorteile u. dgl. dadurch dauerhaft zu verbinden, daß die beim Brennen miteinander
zu verschmelzenden Verbindungsflächen der beiden Teile mit Unterbrechungen versehen
sind. Diese Art der Verschmelzung dient aber nur dazu, trotz der durch die Verschmelzung
herbeigeführten Verbindung letzterer Elastizität gegen mechanische Beanspruchung zu
verleihen. Erkennbar erfolgt das Einbringen des Verschmelzungsmaterials an den grünen
Körpern von dem Brennen.
[0013] Wird in weiterer Ausbildung der Erfindung eine Glasur verwendet, die einen Schmelzpunkt
unterhalb des Quarzumwandlungspunktes (573°C) aufweist, wobei die mit den entsprechenden
gebrannten Halterungselementen besetzte gebrannte keramische Platte noch einmal auf
eine Temperatur unterhalb des Quarzumwandlungspunktes erhitzt worden ist, dann kann
das Erfindungsprinzip auch auf Platten mit Oberflächenglasur angewendet werden, da
diese beim nochmaligen Brennen der mit den Halterungselementen versehenen Platte
nicht leidet, weil ihr Schmelzpunkt nicht erreicht wird.
[0014] Um ein Aufheizen der gesamten Platte auf die Schmelztemperatur der Glasur umgehen
zu können, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, in der keramischen
Glasur ein flächiges, Durchbrüche aufweisendes, an eine Stromquelle anschließbares
Element aus einem metallischen, einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand
aufweisenden Werkstoff einzubetten, dessen Schmelzpunkt weit oberhalb des Schmelzpunktes
der keramischen Glasur liegt und dessen Wärmeausdehnungskoeffizient annähernd gleich
dem der keramischen Glasur ist. Auf diese Weise ist es möglich, nur die Glasur und
das Befestigungselement und die Platte örtlich im Bereich der aufgebrachten Glasur
zu erhitzen und damit doch zur gewünschten Schmelzverbindung zwischen Platte und
Befestigungselement zu gelangen. Unter einem flächigen Element soll dabei sowohl ein
folienartiges Element, aber auch ein Netzwerk oder ein Mäander verstanden werden,
unter der Voraussetzung, daß genügend Durchbrüche vorhanden sind, die von der Glasur
durchsetzt werden können.
[0015] Werkstoffe mit den geforderten Eigenschaften und auch einem Temperaturfaktor des
elektrischen Widerstandes zwischen 20°C and 600°C von größer als 2, sind im Handel,
z.B. unter der Warenbezeichnung VACON, erhältlich und werden als Einschmelzlegierungen
für elektronische Röhren angeboten. Die Halterungselemente können mit Ausnehmungen
oder Bohrungen zur Aufnahme metallischer Befestigungsmittel versehen sein, was die
Anbringung der derart ausgestalteten erfindungsgemäßen Platte an beispielsweise einem
Rahmenwerk od. dgl. wesentlich erleichtert. Selbstverständlich werden diese metallischen
Befestigungsmittel beim Nachbrand zur Verbindung der keramischen Halterungselemente
und der keramischen Platte mit Hilfe der keramischen Glasur mit durch den Ofen geführt,
wo sie nicht beeinträchtigt werden können, weil diese Nachbrandtemperatur vergleichsweise
niedrig liegt. Durch den entstandenen Formschluß zwischen keramischem Halterungselement
und metallischem Befestigungsmittel wird zuverlässig ein zentrischer Lastabtrag erreicht.
[0016] Selbstverständlich kann das Nachbrennen auch ohne solche metallischen Befestigungsmittel
erfolgen, wenn die Ausnehmung oder Bohrung so ausgebildet ist, daß ein nachträgliches
Einführen metallischer Befestigungsmittel in die Halterungselemente möglich ist.
Es kann sich dann bei solchen befestigungsmitteln beispielsweise um Spreizdübel, Einsteckstifte,
Abstandshalter od. dgl. handeln.
[0017] Die Erfindung kann auch so verwirklicht werden, daß das Halterungselement selbst
das Befestigungsmittel bildet und als solches an eine Stromquelle anschließbar ist.
Es besteht dann aus einem einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand aufweisenden
metallischen Werkstoff, dessen Schmelzpunkt weit oberhalb des Schmelzpunktes der
keramischen Glasur liegt und dessen Wärmeausdehnungskoeffizient annähernd gleich
dem der keramischen Glasur ist.
[0018] Für den verwendeten Werkstoff gilt das oben im Zusammenhang mit dem flächigen Element
Gesagte.
[0019] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Platte an den Ansatzstellen der Halterungselemente
in der dem Grundriß dieser Elemente entsprechenden Fläche leicht abgesenkt, beispielsweise
durch Schleifen. Damit erreicht man eine zusätzliche Arretierung der keramischen Halterungselemente
in Richtung der Plattenebene bei der Herstellung der erfindungsgemäßen keramischen
Platte.
[0020] Statt die Absenkung in der der Sichtseite der Platte abgewendeten Seite derselben
vorzusehen, können alternativ dazu die Halterungselemente auf der mit dieser Plattenseite
in Kontakt kommenden Fläche eine Vertiefung aufweisen. Es bleibt dann eine ringförmige
stegartige Restfläche, die vorzugsweise nicht auf der Platte aufsitzt, sondern von
ihr einen minimalen Abstand aufweist. Dieser Spalt wird durch einen nach dem der
Verbindung dienenden Brand aufgebrachten alterungsbeständigen Kleber aus einem gegen
atmosphärische Einflüsse resistenten und dichtenden Material abgedichtet.
Durch die Erfindung wird somit eine unmittelbar an Wänden, Decken, Halterungsgestellen
oder dergleichen befestigbare Platte geschaffen, bei der die Ansatzstellen nach statischen
Gesichtspunkten frei gewählt werden können. Bei einer Ausführungsform bestehen Platte
und Halterungselemente sowie ggf. auch das Befestigungsmittel aus dem gleichen Werkstoff;
es entsteht also ein homogener Teil. Das bewirkt gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
und gleiche Festigkeitseigenschaften im Bereich der Befestigung der Halterungselemente.
Auch wenn das Befestigungsmittel aus Metall besteht, ändert das nichts an der Bildung
eines homogenen Körpers aus Platte und Halterungselement. Bei der anderen Ausführungsform
bietet sich der Vorteil, daß auf das keramische Halterungselement verzichtet werden
kann.
[0021] Da die Verbindung von Halterungselement bzw. Befestigungsmittel und Platte über die
Glasur in einem Temperaturbereich erfolgt, der unterhalb des Quarzumwandlungspunktes
liegt, bleiben sowohl das Halterungselement bzw. das Befestigungsmittel als auch die
keramische Platte und auch die auf der Sichtseite der keramischen Platte aufgebrachte
Glasur völlig unverändert. Die Halterungselemente bzw. Befestigungsmittel sitzen
nicht am Rand, sondern in den Teilen auf der der Sichtseite abgewendeten Seite der
Platte, die die statisch besten Befestigungsmöglichkeiten ergeben. Die Randbereiche
bleiben völlig von der Halterung unbeeinflußt, so daß die mit einer Randbefestigung
verbundenen Nachteile grundsätzlich vermieden sind. Damit ist statisch gesehen der
Übergang von einer Zweipunktlagerung, wie sie bei der Randbefestigung gegeben ist,
zu einer Mehrpunktlagerung ermöglicht. Die Größe und Form der Grundfläche des keramischen
Halterungselementes bzw. des Befestigungsmittels können so gewählt werden, daß die
auftretenden Spannungsspitzen in den Lagerungspunkten die Spannungen im Feldmittenbereich,
d.h. in der Mitte des von den Befestigungspunkten umgrenzten Feldes nicht überschreiten.
[0022] Da nicht immer ausgeschlossen werden kann, daß die Platten an Außenfassaden von außen
kommenden Einwirkungen, wie Steinschlag oder ähnlichem ausgesetzt sind, kann es notwendig
sein, die der Sichtseite abgewendete Seite der Platte mit einer Bruchsicherheitsbeschichtung
zu versehen. Diese Bruchsicherheitsbeschichtung muß mindestens die gesamte Längenabmessung
von Teilbereichen einer Platte erfassen, damit im Falle einer Beschädigung die Plattenteile
nicht aus ihrem Verband gelöst werde und zu Boden fallen können.
[0023] Es kann vorteilhaft sein, die Beschichtung auch den Bereich der Halterungselemente
erfassen zu lassen und diese mit abzudecken, weil bei einem eventuellen atmosphärisch
bedingten Säureangriff die Dauerhaftigkeit der keramischen Verbindung in Frage gestellt
sein kann.
[0024] Vorzugsweise besteht diese Bruchsicherheitsbeschichtung aus einem Mineral-, vorzugsweise
Glasfasergewebe oder -vlies, das mit einem Epoxidharz getränkt ist.
[0025] Insbesondere bei Anwendung einer solchen Bruchsicherheitsbeschichtung ist es zweckmäßig,
in weiterer Ausbildung der Erfindung die Halterungselemente nicht als scharfkantige
Quader oder Zylinder, sondern kuppelförmig auszubilden.
[0026] Liegt keine Bruchsicherheitsbeschichtung vor, will man aber den Bereich der Halterungselemente
dauerhaft vor einem eventuellen atmosphäriellen Säureangriff schützen, so kann es
auch vorteilhaft sein, wenn in weiterer Ausbildung der Erfindung die der Sichtseite
abgewendete Seite der Platte, mindestens den Bereich der Halterungselemente überdeckend,
mit einer luft- und wasserundurchlässigen Beschichtung, z.B. einer Silikonbeschichtung
versehen ist oder der zur Aufnahme des metallischen Befestigungsmittels dienende Teil
des Halterungselementes nach dem der Verbindung von Halterungselement, Befestigungsmittel
und Platte dienenden Brand mit einem dichtenden, wasserabweisenden, unschmelzbar erhärtenden
Werkstoff ausgefüllt wird.
[0027] Eine weitere Lösung dieses Problems besteht darin, dafür zu sorgen, daß säurehaltiger
Regen oder Feuchtigkeit sofort aus dem Bereich der keramischen Verbindung abfließen
können. Dies geschieht vorzugsweise mit Hilfe von kanalartigen Ausnehmungen, die
vom Rand des Halterungselementes in dem Teil, der zur Aufnahme des metallischen Befestigungsmittels
bestimmt ist, in mindestens eine Richtung vorzugsweise in vier zueinander senkrechte
Richtungen ausgehen.
[0028] Die Zeichnung zeigt in vier Figuren vier Ausführungsbeispiele.
[0029] In Fig. 1 ist mit 1 die keramische Platte bezeichnet, die auf ihrer der Sichtseite
abgewendeten Seite bei 2 eine beispielsweise im Grundriß kreisförmige Absenkung aufweist,
in der das Bindemittel in Form einer keramischen Glasur 3 aufgegeben ist. Auf dieser
Glasur sitzt das keramische Halterungselement 4, das beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel
beispielsweise eine Durchbohrung 5 aufweist, in die vor dem Aufsetzen des keramischen
Halterungselementes 4 ein metallisches Befestigungsmittel, hier in Form einer Schraube
6, eingesetzt worden ist, mit deren Hilfe die keramische Platte an einer nicht gezeichneten
Unterkonstruktion befestigt werden kann. Man erkennt aus der Zeichnung besonders deutlich,
daß die keramische Platte 1 auch an einer Decke hängend angebracht werden kann. Die
Verbindung der Platte mit ihrem Träger, z.B. einer Unterkonstruktion, bleibt erkennbar
dem Beschauer völlig verborgen, d.h. das Erscheinungsbild der Verkleidung ist völlig
ungestört.
In Fig. 2 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Bei 7 ist im Schnitt
ein flächiges Gebilde, z.B. in Form eines Mäanders aus einem metallischen Werkstoff
mit hohem elektrischen Widerstand angedeutet, das in die Glasur 3 eingebettet ist
und über die Anschlüsse 8 und 9 mit elektrischem Strom beaufschlagt und so über die
Schmelztemperatur der Glasur hinaus erhitzt werden kann. 13 und 14 bedeuten Kanäle,
Nuten oder sonstige Ausnehmungen, die den Raum um den Kopf 15 des metallischen Befestigungsmittels
6 mit dem Bereich außerhalb des keramischen Halterungselementes 4 verbinden, so daß
eingedrungene Feuchtigkeit ungestört wieder abfließen kann. Vorzugsweise sind vier
zueinander senkrecht stehende Kanäle od. dgl. vorgesehen.
[0030] Auch in Fig. 3 sind mit 1 die keramische Platte, mit 2 eine beispielsweise im Grundriß
kreisförmige Absenkung und mit 3 die keramische Glasur bezeichnet. Hier entfällt das
keramische Halterungselement. Stattdessen weist das Befestigungsmittel, das hier mit
10 bezeichnet ist, eine Verbreiterung 11 auf, die in die Absenkung 2 paßt. Das Befestigungsmittel
10 besteht aus einem hohen spezifischen elektrischen Widerstand aufweisenden Material
und ist in nicht gezeichneter Weise an eine Stromquelle anschließbar und derart auf
eine über der Schmelztemperatur der Glasur liegende Temperatur aufheizbar.
[0031] Fig. 4 zeigt eine etwas abgeänderte Ausführungsform, ähnlich der nach Fig. 1. Selbstverständlich
ist diese Variante auch bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 2 und 3 unter entsprechender
Anpassung möglich.
[0032] Das Bezugszeichen 1 weist wiederum auf die keramische Platte, deren der Sichtseite
21 abgewendete Oberfläche 22 in diesem Fall plan ist, d.h. keinerlei Absenkung aufweist.
Auf diese Oberfläche 22 ist ein keramisches Halterungselement 24 aufgesetzt, das in
seiner wesentlichen Form z.B. dem Halterungselement 4 nach Fig. 1 entspricht. Im Gegensatz
zu diesem Halterungselement 4 weist das Halterungselement 24 jedoch eine Vertiefung
25 auf, die von einem stegförmigen Rand 26 umgeben ist. In der mittigen Bohrung 5
ist wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ein Befestigungsmittel in Form einer
Schraube 6 eingesetzt. Der durch die Vertiefung 25 gewonnene Raum ist mit keramischer
Glasur als Bindemittel gefüllt. Die Verbindung von Halterungselement 24 und Platte
1 durch dieses Bindemittel erfolgt in der vorbeschriebenen Weise durch einen zweiten
Brand. Die die Vertiefung 25 umgebende Restfläche, d.h. der stegförmige Rand 26 weist
von der Oberfläche 22 der Platte 1 einen geringen Abstand auf, so daß ein Spalt 27
verbleibt. Über diesen Spalt 27 ist der stegförmige Rand 26 mit der Oberfläche 22
der Platte mittels eines alterungsbeständigen Klebers aus einem gegen Atmosphäreneinfluß
resistenten und dichtenden Material verbunden, das nach dem zweiten, der Verbindung
von Platte 1 und Halterungselement 24 dienendem Brand eingebracht wird und so der
über die in der Vertiefung 25 befindliche Glasur hergestellten Verbindung einen besonders
guten Schutz gegen Atmosphäreneinfluß gewährt.
[0033] Für den Fachmann ist ohne weiteres erkennbar, daß und wie dieses Prinzip auch bei
den Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3 zur Anwendung gebracht werden kann.
[0034] Wie erwähnt weist die Glasur 3 vorzugsweise einen Schmelzpunkt unterhalb des Quarzumwandlungspunktes
auf, wobei die mit den entsprechenden Halterungselementen besetzte gebrannte keramische
Platte noch einmal auf eine Temperatur unterhalb des Quarzumwandlungspunktes erhitzt
worden ist.
[0035] Die vorgeschlagene keramische Verbindung kann unter Umständen gegen atmosphäriellen
Säureangriff nicht die notwendige Dauerhaftigkeit aufweisen, daher wird, wie es Fig.
1 zeigt, zweckmäßig auf der von der Sichtseite abgewendeten Seite der Platte wenigstens
im Bereich der Halterungselemente 4 nach den Fig. 1 und 2 bzw. 11 nach Fig. 3, diese
mit überdeckend, eine Bruchsicherheitsbeschichtung 12 vorgesehen. Diese Bruchsicherheitsbeschichtung
besteht aus einem Mineral-, vorzugsweise Glasfasergewebe oder -vlies, das mit einem
Epoxidharz getränkt ist. Damit wird nicht nur die Bruchsicherheit der Platte erhöht,
sondern insbesondere auch der gesamte Verbundkörper gegen atmosphärische Einflusse
geschützt.
[0036] Tritt an die Stelle der Bruchsicherheitsbeschichtung eine Beschichtung aus einem
luft- und wasserundurchlässigen und/oder wasserabweisenden Material, dann ändert
sich der Aufbau der Konstruktion nicht, so daß hier auf eine Wiedergabe in einer zusätzlichen
Figur verzichtet worden ist.
[0037] Fig. 1 zeigt eine Ausbildung eines Halterungselementes 4, die das Aufbringen einer
solchen Bruchsicherheitsbeschichtung besonders leicht macht. Man erkennt die kuppel-
oder domförmige Ausbildung des Halterungselementes 4.
1. Großformatige keramische Platte mit auf ihrer der Sichtseite abgewendeten Seite
vorgesehenen Halterungselementen,
gekennzeichnet durch
die Befestigung der Halterungselemente (4, 24) an nach statischen Erfordernissen bestimmten
Ansatzstellen mittels einer keramischen Glasur (3), deren Wärmeausdehnungskoeffizient
wenigstens annähernd gleich demjenigen der keramischen Platte (1) ist.
2. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungselemente (4, 24) der Aufnahme eines metallischen Befestigungsmittels
(6) dienende gebrannte keramische Elemente sind.
3. Platte nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glasur (3) einen Schmelzpunkt unterhalb des Quarzumwandlungspunktes (573°C)
aufweist, wobei die mit den entsprechenden Halterungselementen (4, 24) besetzte gebrannte
keramische Platte (1) noch einmal auf eine Temperatur unterhalb des Quarzumwandlungspunktes
erhitzt worden ist.
4. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet
daß in der keramischen Glasur (3) ein flächiges, Durchbrüche aufweisendes, an eine
Stromquelle (über Anschlüsse 8, 9) anschließbares Element (7) aus einem metallischen,
einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand aufweisenden Werkstoff eingebettet
ist, dessen Schmelzpunkt weit oberhalb des Schmelzpunktes der keramischen Glasur
(3) liegt und dessen Wärmeausdehnungskoeffizient annähernd gleich dem der keramischen
Glasur (3) ist.
5. Platte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der für das flächige Element (7) gewählte Werkstoff einen Temperaturfaktor des
elektrischen Widerstandes zwischen 20 und 600°C von größer als 2 aufweist.
6. Platte nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungselemente (4, 24) mit einer Ausnehmung oder Bohrung (5) zur Aufnahme
eines metallischen Befestigungsmitteln (6) versehen sind.
7. Platte nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsmittel (6) jeweils formschlüssig in die keramischen Halterungselemente
(4) integriert sind.
8. Platte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Befestigungselement (10, 11) selbst an eine Stromquelle anschließbar ist
und aus einem metallischen, einen hohen spezifischen elektrischen Widerstand aufweisenden
Werkstoff besteht, dessen Schmelzpunkt weit oberhalb des Schmelzpunktes der keramischen
Glasur liegt und dessen Wärmeausdehnungskoeffizient annähernd gleich dem der keramischen
Glasur ist (Fig. 3).
9. Platte nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gewählte Werkstoff einen Temperaturfaktor des elektrischen Widerstandes zwischen
20 und 600°C von größer als 2 aufweist.
10. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie an den Ansatzstellen der Befestigungselemente (4; 10, 11) in der dem Grundriß
dieser Elemente in etwa entsprechenden Fläche leicht abgesenkt ist (bei 2).
11. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungselemente (24) auf der mit der Sichtseite (21) der Platte (1) abgewendeten
Seite (22) in Kontakt kommenden Fläche eine Vertiefung (25) aufweisen.
12. Platte nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Vertiefung (25) umgebende Restfläche (Rand 26) durch einen nach dem der
Verbindung von Platte (1) und Halterungselement (24) dienenden Brand aufgebrachten
alterungsbeständigen Kleber aus einem gegen atmosphärische Einflüsse resistenten
und dichtenden Material dauerhaft mit der der Sichtseite (21) abgewendeten Seite (22)
der Platte (1) verbunden ist.
13. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Sichtseite abgewendete Seite der Platte (1) wenigstens in die größte
Längserstreckung der Platte erfassenden Teilbereichen mit einer Bruchsicherheitsbeschichtung
(12) versehen ist (Fig. 1).
14. Platte nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bruchsicherheitsbeschichtung in dem Bereich der Halterungselemente (4, 10,
11, 24) geführt ist und diese mit abdeckt.
15. Platte nach Anspruch 13 und/oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bruchsicherheitsbeschichtung aus einem Mineral-, vorzugsweise Glasfasergewebe
oder -vlies besteht, das mit einem Epoxidharz getränkt ist.
16. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungselemente (4, 24) kuppelförmig ausgebildet sind (Fig. 1 und 4).
17. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Sichtseite abgewendete Seite der Platte mindestens im Bereich der Halterungselemente,
diese mit überdeckend, mit einer wasserabweisenden, luftundurchlässigen Beschichtung
versehen ist.
18. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keramischen Halterungselemente (4) in mindestens einer Richtung, vorzugsweise
in vier zueinander senkrechten Richtungen mit vom Rand des Halterungselementes in
dem Teil, der zur Aufnahme des metallischen Befestigungsmittels (6) bestimmt ist,
ausgehenden Kanälen (13, 14) versehen sind (Fig. 2).