(19)
(11) EP 0 221 281 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.05.1987  Patentblatt  1987/20

(21) Anmeldenummer: 86112151.5

(22) Anmeldetag:  02.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G03G 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.10.1985 DE 3536080

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Neufeld, Manfred, Ing.-grad.
    D-8021 Baierbrunn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entfernen eines, eine magnetische Komponente enthaltenden Entwicklergemisches aus einer Entwicklerstation eines nichtmechanischen Druck- oder Kopiergerätes


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen eines, eine magnetische Komponente enthalenden Entwick­lergemisches aus einer Entwicklerstation (10) eines nicht­mechanischen Druck oder Kopiergerätes. Die Entwickler­station (10) weist am Boden eines sich über die Breite der entwicklerstation (10) erstreckende kanalartige Entleeröffnung (17) auf. In deren Umgebung befindet sich eine magnetische Verschlußeinrichtung (18), die derart ausgestaltet ist, daß ihr Magnetfeld im aktivierten Zustand im Bereich der Ent­leeröffnung (17) einen die Entleeröffnung (17) verschließenden Pfropf aus Entwicklergemisch bildet und die im deaktivier­ten Zustand die Entleeröffnung (17) freigibt, wobei die Ent­wicklerstation (10) durch eine nachgeordnete Saugeinrichtung (Gebläse) entleert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Ober­begriff des Patentanspruches 1.

    [0002] In der Kopiergerätetechnik und bei nichtmechanischen Da­tenschnelldruckern, die nach dem Prinzip der Elektrofoto­grafie arbeiten, werden Ladungsbilder auf einem Ladungs­bildträger, z.B. einer Fotoleitertrommel erzeugt und an­schließend mit einem schwarzen Pulver (Toner) in einer Entwicklerstation eingefärbt. Die Tonerbilder werden bei Verwendung einer Fotoleitertrommel anschließend auf Nor­malpapier übertragen und dort fixiert. In der Regel wird zum Entwickeln ein Zwei-Komponenten-Entwickler verwendet, der aus ferromagnetischen Trägerteilchen und Tonerteil­chen besteht. Das Entwicklergemisch wird z.B. mittels ei­ner Magbnetbürsten-Anordnung am Ladungsbild vorbeige­führt, an dem die Tonerteilchen, verursacht durch elek­trostatische Kräfte haften bleiben. Eine derartige Ent­wicklerstation ist z.B. aus der DE-AS 21 26 667 bekannt.

    [0003] Da das Entwicklergemisch im Laufe der Zeit seine tribo­elektrischen Eigenschaften verliert, muß es am Ende seiner Lebensdauer gegen ein neues Entwicklergemisch ausgetauscht werden. Dieser Austausch des Entwicklergemisches muß ein­fach durchzuführen sein.

    [0004] Es ist weiter aus der US-PS 37 64 208 eine Vorrichtung zur Entfernung des Entwicklergemisches aus einer Entwick­ lerstation eine elektrografische Einrichtung bekannt. Diese Vorrichtung enthält eine Entwicklerwalze und eine Mischschnecke, an deren Ende im Boden der Entwickler­station die Ablauföffnung mit einem Rohr zum Anschluß einer Flasche zur Aufnahme des Entwicklergemisches an­geordnet ist. Zur Entfernung des Entwicklergemisches wird die Drehrichtung von Mischschnecke und der Ent­wicklerwalze umgesteuert, um damit das Entwicklerge­misch zur Ablauföffnung zu transportieren.

    [0005] Bei derartigen Vorrichtungen besteht die Gefahr, daß im Bereich des Austrittsrohres unbeabsichtigt Gemisch ausfließen kann. Beim Anschließen und Entfernen der Flasche besteht Verschmutzungsgefahr für die Umgebung. Eine vollständige Entleerung ist nicht möglich, da die Schnecke und der dazugehörige Schneckenkanal immer ei­nen definierten Abstand zueinander haben müssen. Der gesamte Entleerungsvorgang dauert relativ lange. An den Schnecken können sich erfahrungsgemäß Tonerverfestigungen bilden, die abplatzen können.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der ein­gangs genannten Art so auszugestalten, daß das Entwick­lergemisch vollständig, schnell und ohne Verschmutzungs­gefahr für die Umgebung aus der Entwicklerstation ent­fernt werden kann.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patent­anspruches 1 gelöst.

    [0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0009] Am Boden der Entwicklerstation befindet sich eine über die Breite der Entwicklerstation erstreckende kanalarti­ ge Entleeröffnung, in deren Umgebung eine magnetische Verschlußeinrichtung angeordnet ist. Die magnetische Verschlußeinrichtung ist derart ausgebildet, daß ihr Magnetfeld im aktivierten Zustand im Bereich der Ent­leeröffnung einen die Entleeröffnung verschließenden Pfropf aus Entwicklergemisch bildet. Zum Entleeren im deaktivierten Zustand der Verschlußeinrichtung wird die Entleeröffnung freigegeben und das Entwicklerge­misch durch eine mit der Entleeröffnung in Verbindung stehende Saugereinrichtung durch Unterdruck vollständig aus der Entwicklerstation abgesaugt.

    [0010] Die magnetische Verschlußeinrichtung weist dabei eine Magnetleiste auf, die entweder aus einem Dauermagneten bestehen kann oder aus einem Elektromagneten. Bei der Verwendung eines Dauermagneten wird die Verschlußein­richtung zum Öffnen und Schließen der Entleeröffnung an die Entleeröffnung an- oder abgeschwenkt.

    [0011] Im geschlossenen Zustand bilden die Trägerteilchen aus ferromagnetischen Material einen Pfropf, der ein Aus­treten des Entwicklergemisches aus der Entwicklersta­tion zuverlässig verhindert.

    [0012] Zum Entleeren der Entwicklerstation wird in einfacher Weise entweder die Magnetleiste abgeschwenkt oder durch Stromabschaltung bei Verwendung eines Elektromagneten deaktiviert. Dadurch öffnet sich die Entleeröffnung und eine Unterdruck erzeugende Einrichtung in Form eines Gebläses kann das Entwicklergemisch schnell und sicher aus der Entwicklerstation absaugen.

    [0013] Um gleichmäßiges Absaugen zu ermöglichen, ist in vor­teilhafter Weise der Entleeröffnung nachgeordnet, ein zylindrischer Luftsammler, in dem das abgesaugte Ent­wicklergemisch verwirbelt wird und der in erster Linie dazu dient, für ein gleichmäßiges Druckprofil entlang der Entleeröffnung zu sorgen. Damit wird eine rasche saubere, betriebssichere Entfernung des Entwicklerge­misches aus der Entwicklerstation möglich.

    [0014] Durch das geschlossene Entleerungssystem tritt keine Verschmutzungsgefahr für die Umgebung auf. Dies gilt auch für ein unbeabsichtigtes Betätigen der magnetischen Verschlußeinrichtung, wenn hierfür keine Sicherungsmaß­nahmen vorgesehen werden. Die Entleerung erfolgt außer­ordentlich schnell und sicher. Durch die Verwendung der magnetischen Verschlußeinrichtung werden mechanisch bewegte Teile z.B. Schieber und Ventile nicht dem abra­siven Entwicklergemisch ausgesetzt. Dadurch ist die ge­samte Vorrichtung wesentlich betriebssicherer und ver­schleißfester. Bei aktivierter magnetischer Verschluß­einrichtung kann über die Saugeinrichtung beständig ein Unterdruck an der Entleeröffnung erzeugt werden, ohne daß Entwicklergemisch austritt.

    [0015] In der Vorrichtung kann in vorteilhafter Weise eine elektrofotografische Druckeinrichtung bereits vorhande­ner Auffangbehälter für Resttoner mitverwendet werden. Für das Entfernen des Entwicklergemisches ist kein zu­sätzlicher Antrieb notwendig, da die Entfernung des Ent­wicklergemisches allein durch Unterdruck erfolgt.

    [0016] Bei Farbwechsel oder Reparaturen wird noch brauchbares Gemisch in eine im Auffangbehälter befindliche Tonerfla­sche gesaugt, aus der es bei einem Gemischwechsel wieder in die Entwicklerstation eingefüllt werden kann.

    [0017] Die gesamte Vorrichtung läßt sich in einfacher Weise ko­stengünstig und platzsparend in der Entwicklerstation in­tegrieren.

    [0018] Verwendet man Entleervorrichtungen in einer elektrofoto­grafischen Druckeinrichtung, bei dem unterschiedliche Farben gedruckt werden, so läßt sich ein Farbwechsel sehr schnell durchführen.

    [0019] Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beispielsweise näher beschrieben. Es zeigen

    Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Entfernen eines Entwicklergemisches aus einer Entwickler­station einer elektrofotografischen Druckeinrichtung und

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung der selben Vorrichtung.

    Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Ausführungsform der Erfindung mit kontinuierlichem Gemischwechsel.



    [0020] In einer nach dem Prinzip der Elektrofotografie arbeiten­den Druckeinrichtung ist eine Entwicklerstation 10 be­nachbart zu einem Ladungsbildträger 11, z.B. einer Foto­leitertrommel angeordnet. Die Entwicklerstation 10 ent­hält beispielsweise ein Schaufelrad 12 zum Durchmischen eines aus Zweikomponenten bestehenden Entwicklergemisches aus ferromagnetischen Trägerteilchen und den eigentlichen den Ladungsträger 11 einfärbenden Tonerteilchen. Zum Ein­färben der Fotoleitertrommel 11 wird das durchgemischte Entwicklergemisch 13 mit Hilfe einer Magnetwalzenanord­nung aus einem rotierenden Hohlzylinder 14 mit darin fest angeordneten Magneten 15 in die Umgebung der Fotoleiter­trommel gebracht. Die gesamten Misch- und Transportein­richtungen für den Toner sind in bekannter Weise moto­risch angetrieben, was hier nicht im einzelnen dargestellt ist.

    [0021] Die Entwicklerstation besteht aus einem trogartigen Ge­häuse 16 aus z.B. schlagfestem Kunststoff, das sich ent­sprechend der Breite der Fotoleitertrommel in axialer Richtung entlang dieser Fotoleitertrommel 11 erstreckt. Am Boden des Gehäuses befindet sich eine Entleeröffnung in Form eines Flachkanales 17, der z.B. eine lichte Weite von ca. 3 mm aufweist. Im Bereich dieser als Flachkanal ausgebildeten Entleeröffnung ist eine sich über die Länge der Entleeröffnung erstreckende Dauermagnetleiste 18 angeordnet. Sie kann aus einem Barium-Ferrit-Magneten bestehen, der beidseitig Polbleche aufweist und z.B. einen Gütewert (Energieprodukt (B . H)max) von ca. 20

    hat. Die Dauermagnetleiste 18 kann über eine elektromotorische Einrichtung 20 entsprechend der Darstellung der Fig. 2 an den Bereich der Entleeröffnung an- und von dieser weggeschwenkt werden.

    [0022] Der spaltförmigen Entleeröffnung (Flachkanal 17) nachge­ordnet ist ein zylindrischer Luftsammler 21. Er besteht aus einem zylindrischen Rohr, das sich über die gesamte Breite der Entwicklerstation entlang der Entleeröffnung (Flachanal 17) erstreckt. Anstelle des zylindrischen Luft­sammlers läßt sich auch ein konischer Luftsammler ver­wenden, dessen größter Druchmasser sich in der Nähe der Luftaustrittsöffnung 22 befindet. Damit verändern sich die Strömungsverhältnisse günstig und der Luftsammler kann in einfacher Weise im Spritzgußverfahren hergestellt werden. Der Luftsammler 21 steht über eine flexible Rohr­leitung 22 mit einem Zyklonfilter 23 in Verbindung. Das Zyklonfilter 23 ist lösbar auf einen Auffangbehälter 24 für das Entwicklergemisch aufgesetzt. Dem Zyklonfilter nachgeschaltet ist ein Filter 25, das wiederum mit einem einen Unterdruck erzeugenden Gebläse 26 in Verbindung steht. Am Luftaustrittsbereich des Gebläses 26 befindet sich ein Schalldämpfer 27.

    [0023] Die gesamte Vorrichtung arbeitet nun wie folgt. Im nor­malen Betrieb der elektrofotografischen Druckeinrich­ tung ist die Entwicklerstation mit Entwicklergemisch ge­füllt und entsprechend der Darstellung nach den Figuren 1 und 2 die Dauermagnetleiste 18 an den Flachkanal 17 an­geschwenkt. Die Dauermagnetleiste 18 erzeugt durch ihr Magnetfeld im Bereich des Flachkanales 17 der nur eine durchschnittliche Höhe von ca. 3 mm hat, einen Pfropf aus ferromagnetischen Trägerteilchen, die ein Austre­ten des Entwicklergemisches aus dem Flachkanal verhin­dern.

    [0024] Durch das ständig laufende Gebläse im Luftsammler 21 wird ein Unterdruck erzeugt. Die Magnetkraft der Dauermagnet­leiste ist aber so bemessen, daß Entwicklergemisch durch den Flachkanal 17 nicht austreten kann. Da bei elektro­fotografischen Druckeinrichtungen zur Entfernung des an der Fotoleitertrommel anhaftenden Toners in der Reini­gungseinrichtung beim Druckbetrieb beständig Unterdruck erzeugt werden muß und dies ebenfalls in hier nicht dar­gestellter Weise, über das Gebläse 26 erfolgt, kann der Luftsammler 21 während des gesamten Betriebes der elektrofotografischen Druckeinrichtung an Unterdruck lie­gen. Es ist jedoch auch möglich für die Reinigungsstation und für die Einrichtung zur Entfernung des Entwickler­gemisches getrennte Gebläse vorzusehen.

    [0025] Soll mit der beschriebenen Vorrichtung das Entwicklerge­misch 13 aus der Entwicklerstation entfernt werden, so wird in einfacher Weise die Dauermagnetleiste 18 mit Hilfe der motorischen Einrichtung 20 aus dem Bereich des Flachkanales 17 weggeschwenkt. Der als Entleeröffnung für das Entwicklergemisch dienende Flachkanal 17 wird damit freigegeben und das Entwicklergemisch kann infolge des ca. 100 mm Wassersäule aufweisenden Unterdruckes spi­ralwendelförmige in den zylindrischen Luftsammler 21 einströmen, der einen ungefähren Durchmessen von 45 mm hat. Das verwirbelte Entwicklergemisch 13 strömt nach Verlassen des Luftsammlers über die Rohrleitung 22 in den Zyklonfilter 23, in dem es sich absetzt und zwar bedingt durch die radiale Strömung des Luftentwickler­gemisches im Zyklonfilter. Aus dem Zyklonfilter fällt das Entwicklergemisch in den Auffangbehälter 24. Nur geringe Reste des Entwicklergemisches dringen in das Feinfilter 25, das diese geringe Restmenge von Entwick­lergemisch abfängt.

    [0026] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen wird eine Dauermagnetleiste aus Barrium-Ferrit mit beidseitigen Polflächen verwendet. Es ist jedoch auch möglich anstelle dieser Dauermagnetleiste 18 einen Elektromagneten anzu­ordnen, der bedarfsweise aktiviert wird. Der Elektro­magnet kann dabei aus einzelnen Magnetelementen zusam­mengesetzt sein. Dies gilt auch für den Aufbau einer Dauermagnetleiste.

    [0027] Bei der in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform einer Entwicklerstation in einer nach dem Prinzip der Elektro­fotografie arbeitenden Druckeinrichtung, die nach dem er­findungsgemäßen Prinzip des kontinuierlichen Gemisch­wechsels arbeiten, wird Entwicklergemisch 13 aus einem Vorratsbehälter 28 über einen Zuführungskanal 29 dem eigentlichen Gemischbehälter 30 der Entwicklerstation zu­geführt. Dem Zuführungskanal 29 ist eine magnetische Ver­schlußeinrichtung zugeordnet, die aus zwei getrennt über Motoren 31 und 32 an- und abschwenkbaren Magnetelemente in Form von Magnetleisten 33 und 34 besteht. Die Magnet­leisten 33 und 34 sind im Abstand zueinander angeordnet. Am Ausgang der Entwicklerstation - die ansonsten ent­sprechend der Entwicklerstation gemäß den Fig. 1 und 2 aufgebaut ist - befindet sich der bereits beschriebene Flachkanal 17. In dessen Bereich befindet sich eine wei­tere magnetische Verschlußeinrichtung die aus zwei über Motoren 35 und 36 getrennt an- und abschwenkbaren Magnet­elementen in Form von Magnetleisten 37 und 38 besteht, die ebenfalls im Abstand zueinander angeordnet sind.

    [0028] Gesteuert von einer mikroprozessorgesteuerten in üb­licherweise arbeitenden Regeleinrichtung MCU werden über Schalter S1 und S2 die Magnetleisten 33, 34, 37 und 38 angesteuert. Die Ansteuerung der Magnetleistenpaare er­folgt derart, daß sich die Magnetleisten 33 und 34 bzw. 37 und 38 wechselweise an die entsprechenden Kanäle 29 bzw. 17 anlegen. Dies geschieht z.B. bezüglich der Zuführung des Entwicklergemisches im Bereich des Vorratsbehälters 28 dadurch, daß zunächst die in Flußrichtung des Entwickler­gemisches erste magnetische Leiste 33 abgeschwenkt wird womit in den Zuführungskanal 29 Entwicklergemisch ein­dringt. Dieses Entwicklergemisch staut sich an der ange­schwenkten Magnetleiste 34. Danach wird wiederum die erste Magnetleiste 33 angeschwenkt und die zweite Magnetleiste 34 abgeschwenkt. Das im Zuführungskanal 29 gestaute Ent­wicklergemisch kann damit in den eigentlichen Gemischbe­hälter 30 fallen. Durch diese Art der Zuführung ist eine dosierte Zugabe von frischem Entwicklergemisch möglich.

    [0029] Nach dem gleichen Prinzip wird das Entwicklergemisch aus der Entwicklerstation entnommen und dem Luftsammler 21 zugeführt.

    [0030] Erfindungsgemäß steuert die mikroprozessorgesteuerte Regeleinrichtung MCU und dem Zugang und dem Abfluß von Entwicklergemisch zur Entwicklerstation so, daß in ver­hältnismäßig kurzen Zeitabschnitten kleine Mengen des in der Entwicklerstation vorhandenen Gemisches über die Ma­gnetleisten 37 und 38 entnommen wird und daß diese Ge­mischmengen jeweils dann durch gleiche neue Gemischmen­gen aus dem Vorratsbehälter 28 über die Magnetleisten 33 und 34 ersetzt werden.

    [0031] Abhängig von der entnommenen Ausgangsmenge der Austausch­menge und der Betätigungszeit, in welcher die Austausch­ menge ersetzt wird, stellt sich ein gewünschter mittlerer Alterszustand des Entwicklergemisches ein.

    [0032] Dabei läßt sich der mittlere Alterszustand nach der Faust­formel berechnen:



    [0033] Um diesen quasi kontinuierlichen Gemischwechsel besser überwachen zu können, ist im Gemischbehälter 30 ein Sensor SN angeordnet, der z.B. Bestandteil einer Lichtschranke sein kann oder als kapazitiver oder induktiver Sensor oder als Ultraschallsensor ausgebildet sein kann. Dieser Sensor ist notwendig, weil die zugeführte und abgeführte Gemisch­menge in der Praxis nie 100 % gleich eingestellt werden kann. Die mikroprozessorgesteuerte Regeleinheit MCU regelt nun in Abhängigkeit von dem durch den Sensor SN erfaßten Pegelstand des Entwicklergemisches im Gemischbehälter 30 die Zuführung des Entwicklergemisches durch den Zuführka­nal 29 und das Entleeren des Entwicklergemisches über den Flachkanal 17 derart, daß sich ein gleichmäßiger Pegel­stand im Gemischbehälter 30 des Entwicklergemisches ein­stellt.

    [0034] Durch den nach gewisser Zeit gleichbleibenden mittleren Alterszustand des Gemisches infolge des kontinuierlichen Gemischaustausches ergibt sich eine gleichmäßig gute Druckqualität. Einige Probleme mit Entwicklergemischen, die bei üblichen Entwicklerstationen bei denen das Ent­wicklergemisch nach Ende einer bestimmten Lebensdauer ausgewechselt wird, fallen weg, da diese Probleme besonders im letzten Lebensdauerbereich entstehen. Dazu zählen insbesondere Geräteverschmutzung durch hohe Toner­konzentration, Volumenerhöhung des Entwicklers und die damit verbundene Entwicklertransportprobleme in der Ent­wicklerstation. Durch den kontinuierlichen Gemischwechsel ist es möglich, die Tonerkonzentration im Gemisch konstant zu halten ohne daß sie bei Alterung einer besonderen Nach­ regelung bedarf. Der Entwicklergesamtaustausch und die damit verbundenen Ausfallszeiten für das Gerät erfolgen nur in großen Zeitabständen.

    [0035] Gestaltet man den Vorratsbereich 28 als austauschbaren Vorratsbehälter, so kann der Austauch während des Druckbetriebes erfolgen. Die gesamte Entwicklerstation wird auf ein minimales Volumen verkeleinert, weil die großen Entwicklermengen, die ansonsten für längere War­tungsintervalle notwendig wären, wegfallen.

    [0036] Mit der mikroprozessorgesteuerten Regeleinrichtung MCU wird über der kontinuierlichen Gemischwechsel der Toner­verbrauch nach Kriterien wie Betriebsstunden und Toner­verbrauch gesteuert.

    [0037] Mit dem wechselweise ansteuerbaren Magnetleisten wird eine feine Dosierung des Entwicklergemisches, sei es bei der Zuführung als auch beim Entleeren möglich.

    [0038] Wie bereits hinsichtlich der Ausführungsbeispiele der Fig. 1 und 2 beschreiben, können anstelle der abschwenkbaren Magnetleisten 33, 34, 37 und 38 auch Elektromagneten ange­ordnet werden, die wechselweise ansteuerbar sind.

    Bezugszeichenliste



    [0039] 

    10 Entwicklerstation

    11 Ladungsbildträger

    12 Schaufelrad

    13 Entwicklergemisch

    14 Hohlzylinder

    15 Magnet

    16 Gehäuse

    17 Flachkanal

    18 Dauermagnetleiste

    19 Polbeche

    20 Motor

    21 Luftsammler

    22 Rohrleitung

    23 Zyklonfilter

    24 Auffangbehälter

    25 Feinfilter

    26 Gebläse

    27 Schalldämpfung

    28 Vorratsbehälter

    29 Zuführungskanal

    30 Gemischbehälter

    31 Motoren

    32 Motoren

    33 Magnetleisten

    34 Magnetleisten

    35 Motoren

    36 Motoren

    37 Magnetleisten

    38 Magnetleisten

    S1, S2 Schalter

    MCU Mikroprozessorgesteuerte Regeleinrichtung

    SN Sensor




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Entfernen eines, eine magnetische Komponente enthaltenden Entwicklergemisches (13) aus einer Entwicklerstation (10) eines nichtmechanischen Druck-oder Kopiergerätes,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklerstation (10) am Boden eine sich über die Breite der Entwicklerstation erstreckende, kanalartige Entleeröffnung (17) aufweist, in deren Umgebung sich eine magnetische Verschlußeinrichtung (18) befindet, die der­art ausgestaltet ist, daß ihr Magnetfeld im aktivierten Zustand im Bereich der Entleeröffnung (17) einen die Ent­leeröffnung verschließenden Pfropf aus Entwicklergemisch (17) bildet und die im deaktivierten Zustand die Entleer­öffnung (17) freigibt und daß der Entleeröffnung nachge­ordnet eine Saugeinrichtung (26) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung eine sich über die Breite der Ent­leeröffnung (17) erstreckende Magnetleiste (18) auf­weist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die als Dauermagnetleiste ausgebildete Magnetleiste (18) an die Entleeröffnung (17) an- und abschwenkbar ausge­bildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetleiste (17) als Elektromagnet ausgebildet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Saugeinrichtung einen sich über die Breite der Entleer­öffnung erstreckenden zylindrischen oder konischen Luftsammler (21) mit nachgeordnetem Gebläse (26) auf­weist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    gekennzeichnet durch einen Auffang­behälter für das Entwicklergemisch (13) mit zugeordnetem, von dem Luft-Entwicklergemisch durchströmten Zyklonfil­ter (23).
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
    gekennzeichnet durch ein dem Gebläse (26) vorgeschaltetes Feinfilter (25).
     
    8. Verfahren zum Erneuern eines, eine magnetische Kompo­nente enthaltenden Entwicklergemisches (13) in einer Ent­wicklerstation (10) eines nichtmechanischen Druck- oder Kopiergerätes unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
    gekennzeichnet, durch die folgenden Merk­male:

    a) zur Erzeugung eines kontinuierlichen Gemischwechsels wird in vorgebbaren Zeitabschnitten, gesteuert über eine magnetische Verschlußeinrichtung (37, 38) der Entwickler­station (10) kleine Mengen Entwicklergemisch (13) ent­nommen;

    b) die entnommene Menge Entwicklergemisch wird in vorgeb­baren Zeitabschnitten, gesteuert über eine weitere magne­tische Verschlußeinrichtung (33, 34) der Entwicklerstation (10) aus einem Vorratsbehälter (28) zugeführt.


     
    9. Verfahren nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Pegelstand des Entwicklergemisches über einen Sensor (SN) erfaßt wird und daß eine Regeleinrichtung (MCU, S1, S2) vorgesehen ist, die die magnetische Verschlußeinrichtungen (33, 34, 37, 38) entsprechend den Pegelabweichungen des Entwicklergemisches steuert.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß die magnetischen Verschlußeinrichtungen jeweils mindestens zwei getrennt betätigbare, im Abstand zueinander angeord­nete Magnetelemente (33, 34; 37, 38) aufweisen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht