[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines Schutzbelages auf einen
Druckwerkzylinder gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und Vorrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-OS 3 401 350 ist es bekannt, Durchwerkzylinder mit einer keramischen Beschichtung
zu versehen, die sowohl den Zylindermantel als auch teilweise die Grubenwände der
Zylindergrube bedeckt. Es ist außerdem beispielsweise aus der DE-AS 22 49 195 bekannt,
dünne als Druckformträger dienende Platten auf einen Druckwerkzylinder aufzukleben,
wobei auf einer Grundplatte ein Rahmen verwendet wird, in den die Platte eingeklebt
wird. Diese Platten bedecken jedoch nur teilweise die Manteloberfläche der Zylinder,
so daß diese durch die Platten nicht vollständig gegen Korrosion geschützt sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aufbringen eines Schutzbelages auf
einen Druckwerkzylinder zu schaffen, der den Zylindermantel und zumindest teilweise
die Grubenwände bedeckt, in Form einer biegsamen Platte, die mit einer homogenen Klebstoffschicht
mit gleicher Dicke versehen ist und über den gesamten Zylinder mit einer gleichmäßigen
Klebekraft blasenfrei aufgebracht wird. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung und den Zeichnungen. In diesen zeigen schematisch:
Fig.1 die Belegung einer flexiblen Platte mit einer Klebstoffolie,
Fig.2 die erfindungsgemäß beschichtete, flexible Platte,
Fig.3 bis 6 eine Vorrichtung zum kantengenauen Abbiegen der Platte gemäß Fig.2,
Fig.7 die in Fig.2 dargestellte, an den Enden abgewinkelte, flexible Platte,
Fig.8 und 9 die erfindungsgemäße Belegung eines Druckwerkzylinders mit einer Platte
gemäß Fig.2,
Fig.10 und 11 die erfindungsgemäße Belegung eines Druckwerkzylinders mit einer Platte
gemäß Fig.7 und
Fig.12 die erfindungsgemäße Belegung eines Plattenzylinders mit einem einzigen schmalen
Zylinderschlitz.
[0004] Gemäß Fig.1 wird eine biegsame Platte (1), die korrosionsbeständig ist, wie beispielsweise
Nirosta, mit einer Folie (2) belegt, die auf beiden Seiten eine homogene Klebstoffschicht
trägt. Der Klebstoff auf der Folie (2) soll eine sofortige Klebung bewirken, sobald
er mit einer Gegenschicht- bzw. -fläche in Kontakt gelangt, wobei es nicht zwingend
erforderlich ist, daß sofort die maximale Klebewirkung erreicht wird. Derartige Kleber
werden als sogenannte "einseitige Kontaktkleber" bezeichnet. Die Klebstoffschicht
auf der Folie (2) muß äußerst homogen sein und eine gleichmäßige Dicke aufweisen.
Die Folie (2) bzw. die auf dieser auf beiden Seiten befindlichen Klebstoffschichten
werden durch eine Schutzschicht S, beispielsweise ebenfalls aus einem dünnen Folienmaterial,
abgedeckt, so daß eine Lagerhaltung der Klebefolie auf einer Wickelrolle möglich ist.
In erfindungsgemäßer Weise soll zunächst die in Fig.2 gezeigte Platte (1) mit einer
Folie (2) beschichtet werden, wobei die in die Zylindergruben einzuführenden Plattenenden
(3, 4) in unterschiedlicher Weise angeklebt werden. Während das Plattenende (3) sowie
die übrige, den Zylindermantel bedeckende Platte (1) mit der Folie (2) bedeckt wird,
ist das andere Plattenende (4) nicht mit der Folie (2) belegt. Vorzugsweise wird ein
folienfreier Bereich bzw. Raum (5) auf der Platte (1) vorgesehen, der, wie später
noch im einzelnen erläutert wird, über der vorauslaufenden Grubenkante zu liegen kommt.
Gemäß Fig.1 wird die Folie (2) von einer Vorratsrolle (6) abgezogen und mit Hilfe
einer elastischen Andruckwalze (7) auf die flexible Platte (1) blasenfrei und mit
gleichmäßigem Andruck aufgewalzt. Hierbei ist besondere Sorgfalt anzuwenden, so daß
bereits die Folie (2) blasenfrei und mit gleichmäßiger Klebekraft auf der Platte (1)
zu liegen kommt. Für die Erzeugung des Berreiches (5) kann nach träglich ein schmaler
Streifen herausgeschnitten werden, wenn die Platte (1) mit der Folie (2), mit Ausnahme
des Plattenendes (4), belegt ist. Bei der Darstellung gemäß Fig.2 befindet sich somit
lediglich noch auf der oberen Seite der Folie (2) eine Schutzfolie S, die die obere
Klebeschicht abdeckt.
[0005] In den Figuren 3 bis 6 ist eine Biegevorrichtung dargestellt, mit der die in Fig.2
gezeigte Platte (1) an den beiden Enden (3, 4) abgewinkelt werden kann, um später
in erfindungsgemäßer Weise die Enden (3, 4) an den Grubenwänden von Druckwerkzylindern
zu befestigen, d.h. zu verkleben. Entsprechend dem Mantelumfang erfolgt eine kantengenaue
Abbiegung der Platte (1) mit der in den Figuren 3 bis 6 dargestellten Biegevorrichtung.
Diese umfaßt Seitenwände (9, 10), zwischen denen ein Zylinder (11) gelagert ist, der
eine relativ breite Grube (12) aufweist. Breite und Durchmesser des als Biegeform
dienenden Zylinders (11) sind also auf die Größe des mit der Platte (1) zu belegenden
Druckwerkzylinders exakt abgestimmt.
[0006] In der Grube (12) befindet sich eine Stützleiste (13), parallel und in der Nähe der
Grubenwand (14). Der Abstand der Stützleiste (13) zur anderen Grubenwand (15) ist
vorzugsweise etwas größer als der Abstand zwischen der Stütztleiste (13) und der Grubenwand
(14). Dadurch kann die in Fig.4 dargestellte Einsatzleiste (16), die Löcher (17) aufweist,
mit nicht dargestellten Schrauben in im Boden der Grube (12) befindliche Gewindelöcher
eineschraubt werden. Zwischen der der Grubenwand (15) zugewandten Seite der Einsatzleiste
(16) und der Grubenwand (15) ist eine Zug- und Fixierleiste (22) gemäß Fig.6 und zwischen
der Stützleiste (13) und der Grubenwand (14) eine Fixierleiste (19) gemäß Fig.5 einsetzbar.
Die Fixierleiste (19) und die Zug- und Fixierleiste (22) weisen durchgehende Löcher
(20 bzw.23) sowie Exzenterlöcher (21 bzw. 24) auf. In letztere werden beispielsweise
mit einem Imbusschlüssel drehbare, nicht gezeigte Exzenter eingesetzt, die beim Drehen
aus den Seitenflächen der Leisten (19, 22) herausdrehbar sind.
[0007] Zur kantengenauen Biegung der Platte gemäß Fig.2 wird zunächst das Plattenende (3)
in die Grube (12) so eingelegt, daß dieses in Anlage mit der Grubenwand (14) kommt.
Anschließend erfolgt die Einfügung der Fixierleiste (19) zwischen Grubenwand (14)
und Stützleiste (13), wobei dieses mittels Schrauben am Grubenboden festgelegt und
durch drehbare Exzenter in den Exzenterlöchern (21) gegen die Grubenwand (14) bzw.
gegen das an der Grubenwand (14) anliegende Ende (3) der Platte (1) angepreßt wird,
so daß das Plattenende (3) exakt fixiert ist. Durch manuelles oder motorisches Drehen
des Zylinders (11) wird nun durch eine elastische Anpreßrolle (25), die ebenfalls
zwischen den Seitenwänden (10, 11) drehbar gelagert ist, eine kantengenaue Abwinklung
des in der zuvor beschriebenen Weise festgelegten Endes, hier (3) der Platte (1) erreicht
und beim Weiterdrehen des Zylinders (11) die Platte (5) auf den Mantel des Zylinders
(11) aufgerollt, bis durch die Anpreßrolle (25) das andere Plattenende, hier (4),
abgekantet und in die Grube (12) hineingedrängt wird. Nachdem mit Hilfe der Anpreßrolle
(25) die Abkantung exakt abgeschlossen ist, wird das Plattenende (4), beispielsweise
mit der Hand, gegen die Grubenwand (15) angelegt und anschließend zwischen die Einsatzleiste
(16), die mittels der Löcher (17) und der Gewindelöcher (18) in der Grube (12) bereits
befestigt wurde, und die Grubenwand (15) die Zug- und Fixierleiste (22) eingesetzt.
Durch drehbare, nicht gezeigte Exzenter in den Exzenterlöchern (24) wird nunmehr vollends
das Ende (4) gegen die Grubenwand (25) gepreßt, wonach mit Hilfe der durch die Bohrungen
(23) in die Gewindebohrungen (18) eingreifenden Schrauben die Zug- und Fixierleiste
(22) unter Andruck an die Grubenwand (15) bzw. an das an dieser aufliegende Plattenende
(4) nach unten, d.h. in Richtung Grubenboden, gezogen wird. Dadurch wird der Abkantvorgang
abgeschlossen, wobei das Plattenende entlang der Grubenwand (15) nach unten gezogen
wird. Vorzugsweise soll zumindest die an dem Plattenende (4) anliegende Seite der
Zug- und Fixierleiste (22) aufgerauht, beispielsweise geriffelt sein, so daß die Zugwirkung,
die auf das Ende (4) der Platte wirkt, erhöht wird. Ein ähnliche Riffelung bzw. Aufrauhung
kann auch an der entsprechenden Seite der Fixierleiste (19) vorgenommen werden.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Biegevorrichtung gemäß Fig.3 besteht darin,
daß der Zylinder (11) Schneidnuten (26, 27) an den beiden Seiten aufweist, in die
scheibenförmige Messer (28, 29) eingreifen. Wenn der Biegevorgang abgeschlossen ist,
wird durch entsprechende Anstellung der Messer (28, 29) die Platte (1) auf dem Zylinder
(11) exakt und verzugsfrei auf die erforderliche Breite zugeschnitten.
[0009] Die auf der Vorrichtung gemäß Fig.3 gebogene Platte (2) kann nunmehr durch Lösen
der Teile (16, 19, 22) von dem Zylinder (11) abgenommen und wieder in die in Fig.7
dargestellte Lage gebracht werden. In vorteilhafter Weise kann die vorgebogene Platte
(1) nachträglich auf einen Zylinder in einer Druckmaschine aufgebracht werden, was
im nachfolgenden noch im einzelnen beschrieben wird.
[0010] Zunächst wird jedoch unter Bezugnahme auf die Figuren 8 und 9 das erfindungsgemäße
Aufbringen einer Platte (36) beschrieben, die den Aufbau gemäß Fig.2 aufweist, wobei
keine Vorbiegung bzw. Vorabkantung erforderlich ist. Vorzugsweise wird das in Zusammenhang
mit Fig. 8 und 9 beschriebene Verfahren bei der Herstellung eines Druckwerkzylinders
angewendet, während das in Fig.10 dargestellte Verfahren sich zum Aufbringen der Platte
(1) im eingebauten Zustand der Druckwerkzylinder eignet. Der in den Figuren 8 und
9 dargestellte Zylinder (30), beispielsweise ein Gummituchzylinder, weist eine Grube
(31) mit Kanälen (32, 33) auf, an deren Wänden (34, 35) die Plattenenden 37, 38) einer
flexiblen Platte (36), die wie die Platte (1) gemäß Fig.2 beschichtet ist, befestigt
wird. Das Aufrollen der Platte (36) auf den Zylinder (30) erfolgt unter Verwendung
einer Anpreßrolle (39), die drehbar an dem Mantel des Zylinders (30) angestellt ist.
Der Zylinder (30) dreht im Druckbetrieb ebenfalls in Richtung des Pfeiles.
[0011] Zunächst wird unter Entfernung der unteren Schutzfolie S das mit der Folie (2) belegte
Ende (37) der Platte (36) an die Grubenwand (34) angelegt, wonach in den Grubenkanal
(32) eine Fixierleiste (40) eingefügt und am Boden des Grubenkanals (32) angeschraubt
wird. Die Fixierleiste (40) ist vorzugsweise ähnlich aufgebaut wie die Fixierleiste
(19) gemäß Fig.5. Anschließend wird unter Drehung des Zylinders (30) die Platte (36)
durch die Anpreßrolle (39) auf den Mantel des Zylinders (30) aufgeklebt, wobei die
entsprechende Schutzfolie S sukzessive entfernt werden muß. Dieser Vorgang erfolgt
so lange, bis entsprechend der in Fig.8 dargestellten Position die Anpreßrolle (39)
das hintere Ende (38) der Platte (36) an der nachlaufenden Grubenkante abkantet und
zumindest teilweise das hintere Ende (38) in die Grube (31) hineindrückt. Im hinteren
Mantelbereich, etwa bei (42), wird dabei die Schutzfolie S nicht sofort von der Klebstoffschicht
entfernt, da nach erfolgter Abkantung des Endes (38) an der nachlaufenden Kante (52)
die Rolle (39) oder der Zylinder wieder in entegegengesetzter Richtung gedreht wird,
wonach, wie in Fig.8 gestrichelt angedeutet wurde, das Ende (38) in den Grubenkanal
(33) hineingesteckt wird. Nunmehr wird über den Bereich (42) mit Hilfe der Anpreßrolle
(39) die Platte unter Enfernung der Schutzfolie S endgültig auf den Mantel des Zylinders
(30) bis zur nachlaufenden Grubenkante (52) aufgewalzt, d.h. aufgeklebt. Dabei wird
die Platte (36) exakt um die nachlaufende Grubenkante (52) gebogen. In dieser Stellung
erfolgt die Einfügung einer Zug- und Fixierleiste (41), die entsprechend der Zug-
und Fixierleiste (22) gemäß Fig.6 aufgebaut ist. Vor dem Einfügevorgang wurden jedoch
entweder die untere Seite des Endes (38) der Platte (36) oder die Grubewand (35) mit
einem flüssigen Klebstoff oder einem druckempfindlichen Klebstoff bestrichen, der
bei einer Anlage des Endes (38) an die Grubenwand (35) zunächst noch eine Verschiebung
des Endes (38) an der Grubenwand (35) zuläßt. Dadurch wird in erfindungsgemäßer Weise
erreicht, daß beim Einziehen bzw. Einschrauben der Zug- und Fixierleiste (41) eine
exakte Anlage und Streckung der Platte (36) bzw. des Endes (38) entlang der nachlaufenden
Grubenkante (52) und der Grubenwand (35) erfolgt. Die Leisten (40, 41) bleiben nun
so lange in den Grubenkanälen (32, 33), bis die verwendeten Klebstoffe ihre endgültige
Festigkeit in etwa erreicht haben. Wie Fig.8 erkennen läßt, wurde die Platte (36)
auch um die vorauslaufende Grubenkante (51) exakt herumgeführt, wobei es äußerst vorteilhaft
ist, daß der Bereich oberhalb der vorauslauslaufenden Grubenkante (51), in Drehrichtung
des Druckwerkzylinders, frei von der Klebefolie ist (siehe Bereich 5). Dadurch kann
keine Materialanhäufung an der Grubenkante (51) bei der Abkantung auftreten, wodurch
ansonsten die Lebensdauer der Beschichtung ungünstig beeinflußt würde und eine Abkantung
nicht exakt möglich wäre.
[0012] In Fig.10 sind schematisch Gummizylinder (43, 44) mit zugeordneten Plattenzylindern
(45, 46) angedeutet, wie sie in herkömmlichen Rollenrotationsdruckmaschinen verwendet
werden. Hier soll nachträglich oder bei erforderlicher Auswechslung des Schutzbelages
das Aufbringen einer flexiblen Platte bei eingebautem Druckwerkszylinder, hier eines
Gummituchzylinders (44), demonstriert werden. Dazu wird die gemäß Fig.7 abgewinkelte
Platte (1) mit dem mit Folie (2) bedeckten Ende (3) in die Grube eingelegt und in
der bereits in Zusammenhang mit den Figuren 8 und 3 beschriebenen Weise mittels eines
Fixierstüches bzw. Fixierleiste fixiert. Anschließend weren die beiden Gummizylinder
langsam gedreht und zwischen den Gummituchzylindern (43, 44) eine deformierbare, also
elatische Anpreßrolle (48) angesetzt. Dadurch wird im Deformierbereich (49) die Anpreßrolle
(48) zwischen die Gummituchzylinder (43) und (44) gezogen, so daß beim Drehen der
Zylinder (43, 44) die Platte (1) mit großer und gleichmäßiger Anpreßkraft auf den
Mantel des Zylinders (44) bei vorheriger Entfernung der unteren Schutzfolie S aufgeklebt
wird. Die Anpreßrolle dreht nur mit niedriger Drehzahl, da sie durch den Gummizylinder
(43) getrennt wird. Wenn der Gummituchzylinder (44) mit der Grube (47) in die gestrichelt
dargestellte Position gelangt, so kann das nicht mit Folie beschichtete Ende (4) ebenfalls
in die Grube eingefügt werden. Hierfür können die in Fig.11 dargestellten Mittel verwendet
werden, die auch im Zusammenhang mit dem Aufbringverfahren gemäß den Figuren 8 und
9 verwendbar sind.
[0013] Der in Fig.11 dargestellte Zylinder (50), beispielsweise ein Gummituchzylinder, wurde
mit einer Platte (1) gemäß Fig.2 oder 7 belegt. Die in Drehrichtung des Druckwerkzylinders
(50) gesehen vorauslaufende Grubenkante (51) wurde ebenfalls mit einer Platte (1)
belegt, die einen Bereich (5) aufweist. Vorzugsweise wird auch oberhalb der nachlaufenden
Grubenkante (52) kein Klebstoff verwendet.
[0014] Die Enden (3, 4) die in der bereits beschriebenen Weise an den Grubenwänden (53,
54) gefestigt wurden, wofür die mittels Gewindelöchern (55, 56) befestigbaren Fixierleisten
(57, 58) verwendet wurden, entsprechend den Leisten (19, 22, Fig.5, 5). Dadurch werden
die Plattenenden (59, 60) gegen die Grubenwände (53, 54) gepreßt, wobei in der beschriebenen
Weise auf das Plattenende (60) eine Zugwirkung in Richtung Grubenboden ausgeübt wurde.
Die Grubenkanäle sind mit den Gewindelöchern (55, 56) versehen, in die nicht nächer
bezeichnete Schrauben, die durch Löcher (61, 62) in den Leisten (57, 58) geführt werden,
eingreifen. Nach entsprechender Trocknung der verwendeten Klebstoffe werden die Teile
(57, 58) wieder entfernt, wonach der Vorgang abgeschlossen ist.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Variante der Erfindung ergibt sich aus Fig.12, in der ein
Plattenzylinder (63) dargestellt ist, bei dem die Druckplatte bzw. Form mit ihren
Enden gemeinsam in einem einzigen schmalen, sich in Achsrichtung erstreckenden Zylinderschlitz
(64) eingefügt werden. Auch derartige Zylinder können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einer elastischen Platte, hier einer elastischen Platte (65) entsprechend dem
Aufbau gemäß Fig.2, belegt werden. Das in Drehrichtung des Zylinders (63) vorauslaufende
Ende (66) der Platte (65) wird in der bereits in Zusammenhang mit den Figuren 7 und
8 beschriebenen Weise mit Hilfe einer Einsatzleiste (67) an der einen Grubenwand des
Zylinderschlitzes (64) festgelegt. In vorteilhafter Weise weist der Zylinderschlitz
(64) an der nachlaufenden Grubenkante (52) eine Ausnehmung (69) auf. Die Länge der
aufzuklebenden Platte (65) ist nun so bemessen, daß das nachlaufende Plattenende (68),
wie in Fig.12 angedeutet, nur so weit über die nachlaufende Grubenkante (52) hinausragt,
wie der Zylinderschlitz breit ist. Durch die Verwendung einer elastischen Anpreßrolle
(70) am Mantel des Plattenzylinders (63) entsprechend der Anpreßrolle (39) wird nach
dem erfolgten Aufwalzen der Platte (65) auf dem Zylindermantel nunmehr das nachlaufende
Plattenende (68) in dei Ausnehmung (69) hineingepreßt, wobei die gestrichelt dargestellte
Deformierung der Anpreßrolle (70) im Bereich (71) zu beobachten ist. Selbstverständlich
wurde vorher der Bereich in der Ausnehmung (69) mit einem entsprechenden Klebstoff
versehen oder ggf. kann bei dieser Anordnung gemäß Fig.12 auch das nur sehr schmale,
über die nachlaufende Grubenkante hinausragende Ende (68) mit der Folie beklebt sein,
was jedoch etwas ungünstiger ist als die Verwendung eines Flüssigklebers oder eines
druckempfindlichen Klebers.
[0016] Die erfindungsgemäße Verwendung der neuartig aufgebauten und hergestellten flexiblen
Platte ermöglicht also eine sichere, gleichmäßige und blasenfreie Aufbringung eines
Schutzbelages auf Druckwerkzylindern, die mit gleichmäßiger Kraft über den gesamten
Zylindermantel haften und die infolge der Homogenität des Klebstoffs einen günstigen
Rundlauf des beschichteten Zylinders gewährleisten. Der Vorteil, den die vorliegende
Erfindung bringt, besteht u.a. darin, daß anstelle der bisher erforderlichen aufwendigen
Beschichtung von Druckwerkzylindern mit Chrom, Nickel, Keramik oder anderen korrosionsbeständigen
Schichten nunmehr preisgünstiger durchgeführt werden kann, wobei ein weiterer Vorteil
darin liegt, daß auch das nachträgliche Aufbringen der erfindungsgemäßen Platte im
eingebauten Zustand bzw. das Auswechseln von bereits aufgebrachten Platten kostengünstig
zu bewerkstelligen ist.
1. Verfahren zum Aufbringen eines Schutzbelages auf einen Druckwerkzylinder, der den
Zylindermantel und, zumindest teilweise, die Grubenwände der Zylindergrube bedeckt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aus einer flexiblen Platte (1, 36, 65) bestehende Schutzbelag auf einer Seite
mit einer beidseitig mit Kontaktklebstoff versehenen Folie (2) belegt wird, in der
Weise, daß in Drehrichtung des Druckwerkzylinders (30, 44 50, 63) gesehen, das vorauslaufende
in die Grube (31, 47, 64) ragende Plattenende (3, 38, 69) und die auf dem Zylindermantel
aufliegende Platte (1, 36, 65) mit der Folie (2) belegt ist, und daß das nachlaufende
Ende (4, 38, 68) über der nachlaufenden Zylinderkante (52) und die nachlaufende Grubenwand
(35, 54, 69) mit einem Flüssigkleber oder einem druckempfindlichen Kleber befestigt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1, 36, 65) im
Bereich der vorauslaufenden Grubenkante (51) einen Bereich (5) aufweist, der folienfrei
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) in
gestrecktem Zustand durch eine elastische Andruckrolle (7) mit der Folie (2) unter
Druck und unter Entfernung der unteren Schutzschicht (S) auf der Folie (2) belegt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Folie (2) belegte
Platte (1) kantengenau in einer Biegevorrichtung (Fig.3) unter Umführung um einen
drehbaren Zylinder (11) an den Endbereichen (3, 4) abgewinkelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Druckwerkzylinder
(44) in einer Druckmaschine (Fig.10) die an den Enden (3, 4) abgewinkelte Platte (1)
unter Entfernung der oberen Schutzschicht (8) in der Folie (2) mit dem vorauslaufenden
Ende (3) an die zugeordnete Grubenwand (35) angeklebt und das angeklebte Ende (3)
von einer Fixierleiste (40) gehalten wird, wonach mittels einer Anpreßrolle (48) unter
Drehung des Druckwerkzylinders (44) die Platte (1) mit der freigelegten oberen Seite
der Folie (2) auf den Zylindermantel aufgewalzt wird, wobei das hintere Ende (4) bei
angestellter Anpreßrole (48) unter Zuhilfenahme einer Zug- und Fixierleiste (58) an
die nachlaufende Zylinderwand (54) angeklebt und in Richtung Grubenboden gespannt
wird (Fig.10, 11).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Anpreßrolle
(48) zwischen zwei sich während der Zylinderbelegung drehende Druckwerkzylinder (43,
44, Fig.10) gezogen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in gestrecktem Zustand
die Platte (1) mit ihrem mit Folie (2) belegten Ende (3) an eine Grubenwand (34) angeklebt
und durch eine Fixierleiste (40) andieser gehalten wird, wonach mit einer elastischen
Anpreßrolle (39) die mit der Folie (2) belegte Platte (1) unter Abkantung des Endes
(37) auf den Zylinder (30) aufgerollt wird, bis das hintere Plattenende (38) der Platte
(1) durch die Anpreßrolle (39) an der nachlaufenden Grubenkante (52) kantengenau abgewinkelt
wird, wobei im Bereich (42) vor der nachlaufenden Grubenkante (52) zunächst die obere
Schutzschicht der Folie (2) nicht abgezogen wird, daß nach Abwinkeln des hinteren
Plattenendes (38) die Anpreßrolle (39) wieder zurückgefahren wird, die obere Schuzschicht
(2) nun entfernt wird und das abgewinkelte Plattenende (38) unter Aufrollung der Platte
(36) in die Grube eingeführt wird, wobei die Anpreßrolle (39) die mit der nun klebenden
Folie belegte Platte (36) bis zur nachlaufenden Grubenkante (52) aufwalzt, wonach
das hintere Plattenende der Platte (36) durch einen Flüssigkleber an der nachlaufenden
Grubenwand (35) durch eine das Plattenende (38) klemmende und in Richtung Grubenboden
ziehende Klemm- und Fixierleiste (40) festgelegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere nicht
abgewinkelte Plattenende (38) der Platte (35) auf die Breite des beide Plattenenden
(68, 69) aufnehmenden Zylinders (34) zugeschnitten ist und durch die Anpreßwalze (70)
in eine Ausnehmung (69) im Zylinderschlitz (64) unter Deformierung der Anpreßwalze
(70) zwecks Anklebung angepreßt wird (Fig.12).
9. Vorrichtung zur Erzeugung einer Platte für das Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (Fig.3) einen mit einer Zylindergrube (12) versehenen
drehbaren Zylinder (11) umfaßt, in der eine Stützleiste (13) angeordnet ist und in
die (12) eine Fixierleiste (19) einschraubbar ist, die durch Exzenter gegen die eine
Grubenwand (14) preßbar ist und daß auf der anderen Seite der Stützleiste (13) eine
Zug- und Fixierleiste (22) an dem Grubenboden anschraubbar ist, die über Exzenter
in Führungen (24) unter Abstützung an der Stützleiste (13) gegen die andere Grubenwand
(15) preßbar und durch Schrauben in Löchern (23) der Zug- und Fixierleiste (22) in
Richtung Grubenboden ziehbar ist, so daß das an der Zylinderwand (15) anliegende Plattenende
(13) in Richtung Grubenwand gezogen und gespannt wird.
10. Druckwerkzylinder, hergestellt durch ein Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7.