(19)
(11) EP 0 221 447 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.05.1987  Patentblatt  1987/20

(21) Anmeldenummer: 86114641.3

(22) Anmeldetag:  22.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 51/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 04.11.1985 CH 4729/85

(71) Anmelder: Fael S.A.
CH-2072 Saint-Blaise (CH)

(72) Erfinder:
  • Schreiber, Peter
    CH-2563 Ipsach (CH)
  • Padovan, Gianni
    CH-2056 Dombresson (CH)

(74) Vertreter: Scheidegger, Werner & Co. 
Siewerdtstrasse 95
8050 Zürich
8050 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Blechzuschnitt zur Herstellung von geschweissten Blechzargen für Blechdosen


    (57) Der Blechzuschnitt weist einen zwischen Sollbruchlinien (3,4) verlaufenden Aufreissstreifen (2) auf. An dem der Zunge (5) des Aufreissstreifens (2) entgegengesetzten Ende des Aufreissstreifens (2), in unmittelbarer Nähe des entsprechenden Zuschnittrandes (7) ist ein zwischen den vorgeritzten Sollbruchlinien (3, 4) quer verlaufender Ritz (6) vorgesehen. Dadurch wird beim Zusammenschweissen eine Startöffnung gebildet, welche ein problemloses Durchreissen der homogenen Schweissnaht erlaubt.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Blechzuschnitt zu-Herstellung einer durch Schweissen einer seitlichen Quetsch-oder Ueberlappnaht gebildeten Blechzarge für eine Blechdose, welche mit einem umlaufenden, zwischen zwei im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden vorgeritzten Sollbruchlinien gebildeten Aufreissstreifen versehen ist.

    [0002] Ein Problem bei Blechdosen, welche ausgehend von Blechzargen der obengenannten Art hergestellt werden, liegt im Anbringen eines Aufreissstreifens, der trotz der seitlichen Schweissnaht mittels eines Schlüssels leicht und sicher zu öffnen ist.

    [0003] Bei den heute bekannten Ausführungsformen, bei denen die den Anfang des Aufreissstreifens bildende Zunge die gleiche Breite aufweist wie der zwischen den Ritzlinien verlaufende eigentliche Aufreissstreifen, zeigt sich nämlich immer wieder, dass nach Ueberwindung der Schweissnaht (durch deren mechanische Zerstörung) die Gefahr besteht, dass die tatsächliche Risslinie nicht entlang der Sollbruchlinien verläuft, sondern wenigstens eine der beiden Risslinien von der vorgeritzten Sollbruchlinie wegläuft. Solche ungewollten Risslinien laufen immer in einer Dreieckform nach innen, entweder zur zweiten Sollbruchlinie oder zur zweiten ungewollten Risslinie. Damit ist natürlich der Aufreissstreifen bereits vorzeitig zerstört und ein weiteres Oeffnen der Blechdose ohne Zusatzwerkzeug nicht mehr möglich.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Blechzuschnitt mit Aufreissstreifen zu schaffen, welcher dieses Problem bei gleichbleibender Qualität der seitlichen Schweissnaht auf einfache Weise befriedigend löst.

    [0005] Diese Lösung besteht bei einem Blechzuschnitt der genannten Art erfindungsgemäss darin, dass in Nähe des der Zunge entgegengesetzten Endes des Aufreissstreifens bzw. des entsprechenden Blechzuschnittrandes ein zwischen den vorgeritzten Sollbruchlinien quer verlaufender Ritz vorgesehen ist.

    [0006] Der Querritz ist vorzugsweise auf der die Zargenaussenwand bildenden Seite des Blechzuschnitts vorgesehen.

    [0007] Die erfindungsgemässe Massnahme ,löst das Problem für sich allein. Sie kann aber ggf. ergänzt werden durch die Ausbildung des Blechzuschnitts entsprechend dem Patent No..... (gleichzeitig eingereichte Anmeldung der Anmelderin), bei welcher die den eigentlichen Aufreissstreifen begrenzenden Sollbruchlinien bis in die Zunge hinein verlängert sind.

    [0008] Vorzugsweise ist der Querritz in einem solchen Abstand vom angrenzenden, im wesentlichen parallel dazu verlaufenden Blechzuschnittrand vorgesehen, welcher wenigstens gleichgross ist wie die für die Schweissung vorgesehene Ueberlappung der beiden miteinander zu verschweissenden Blechzuschnittränder.

    [0009] Dank dem erfindungsgemäss angeordneten Querritz direkt neben der Schweissnaht wird einerseits das völlige Anliegen der Zunge an die darunterliegende Blechwand vermieden und somit in diesem Bereich eine geringe Veränderung der Schweissparameter erreicht. Dies gewährleistet eine weitgehende Homogenität der ganzen Schweissnaht.

    [0010] Neben dem Querritz muss für das Dichtschweissen ein hoher Schweissdruck angewendet werden, was im Brechbereich erneut zu sehr homogenem Material führt. Dank dem Querritz als Startöffnung kann jedoch auch eine solche homogene Schweissnaht problemlos durchgerissen werden, was wiederum gewährleistet, dass nach der Schweissnaht der Bruch entlang den Sollbruchlinien erfolgt, welche den Aufreissstreifen begrenzen.

    [0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels noch etwas näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäss ausgebildeten Blechzuschnitt;

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie B-B von Fig. 1;

    Fig. 4 eine mit dem Blechzuschnitt nach Fig. 1 hergestellte Blechzarge, und

    Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie C-C von Fig. 4, in vergrössertem Massstab.



    [0012] Figur 1 der Zeichnung zeigt einen erfindungsgemäss ausgebildeten Blechzuschnitt, bei welchem zur Bildung eines späteren Aufreissstreifens 2 zwei über die ganze Breite des Zuschnitts verlaufende parallele Sollbruchlinien 3, 4 vcrgeritzt sind. Solche Ritzen haben normalerweise einen V-förmigen Querschnitt und deren grösste Tiefe liegt etwa in der Mitte der Blechdicke (je nach Dicke des Bleches). Der zwischen den Sollbruchlinien 3, 4 gebildete Aufreissstreifen 2 weist zum Zweck des Aufreissens eine Zunge 5 auf, an welcher später der Oeffnungsschlüssel (nicht dargestellt) angreift.

    [0013] Die Zunge 5 kann als direkte Fortsetzung des Aufreissstreifens 2 ausgebildet sein, d.h. dieselbe Breite wie der Aufreissstreifen 2 aufweisen oder, wie beim gezeigten Beispiel, etwas breiter ausgeführt sein, sodass die vorgeritzten Sollbruchlinien bis in die Zunge 5 hinein verlängert werden können. Diese besondere Ausbildung ist in dem von der Inhaberin gleichzeitig angemeldeten CH - PS .... näher beschrieben und braucht hier nicht näher erläutert zu werden. Grundsätzlich kann dazu gesagt werden, dass damit garantiert ist, dass nach dem Durchreissen der Schweissnaht die Risslinien zu den Sollbruchlinien laufen und diesen dann sicher folgen, ohne den Aufreissstreifen zu zerstören.

    [0014] Dies wird beim hier gezeigten Beispiel aber auch schon durch das Anbringen des Querritzes 6 erreicht. Der Ritz 6 befindet sich in Nähe des der Zunge 5 entgegengesetzten Endes des Aufreissstreifens 2 bzw. des Blechzuschnittrandes 7 und erstreckt sich zwischen den vorgeritzten Sollbruchlinien 3, 4 mindestens über die Breite des Aufreissstreifens 2. Vorzugsweise befindet er sich auf der späteren Aussenseite der Zargenwand 1.

    [0015] Die Figuren 2 und 3 zeigen Schnitte durch den Zuschnitt 1, entlang den angezeigten Schnittlinien A - A bzw. B - B und illustrieren etwa Form und Dimensionen der Ritze.

    [0016] Figur 3 zeigt, dass sich der Querritz 6 in einem Abstand d vom Rand 7 befindet, welcher um beispielsweise 0,2 - 2 mm grösser ist, als die für die Schweissung gewählte Ueberlappung.

    [0017] Figur 4 zeigt eine aus dem Blechzuschnitt 1 durch Schweissen einer seitlichen Quetsch- oder Ueberlappnaht 9 gebildete Dosenzarge 8. Hinter der durchgehenden Schweissnaht 9 steht die Zunge 5 ab (sie liegt mehr oder weniger dicht an der darunterliegenden Zargenwand 1 an).

    [0018] Figur 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie C - C von Figur 4, in vergrössertem Massstab. Dabei wird gezeigt, wie sich vor der homogenen Schweissung eine eigentliche Startöffnung zum Oeffnen einer daraus gebildeten Dose ergibt. Da wegen des Querritzes 6 die Zunge nicht sauber anliegen kann, ergeben sich gegenüber den übrigen Nahtsektoren nur geringe Veränderungen der Schweissparameter und somit eine homogene Schweissnaht, was noch durch Anwendung in diesem Bereich eines höheren Schweissdruckes (zum Dichtschweissen) gefördert wird. Dank dem Querritz 6 bzw. der damit gebildeten Startöffnung lässt sich jedoch das homogene Schweissmaterial trotzdem problemlos durchreissen und die Risse zu den anschliessenden Sollbruchlinien hinlaufen. Dies kann durch das Hineinführen der Sollbruchlinien 3, 4 in die Zunge 5 noch weiter gesichert werden.

    [0019] Dank diesem Zuschnitt lassen sich dichtgeschweisste Dosen für jeden Anwendungszweck herstellen, wobei gleichzeitig ein sicheres Oeffnen gewährleistet ist.


    Ansprüche

    1. Blechzuschnitt zur Herstellung einer durch Schweissen einer seitlichen Quetsch- oder Ueberlappnaht gebildeten Blechzarge für eine Blechdose, welche mit einem umlaufenden, zwischen zwei im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden, vorgeritzten Sollbruchlinien gebildeten Aufreissstreifen versehen ist, dessen Anfang als hinter der Schweissnaht freie Zunge ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Nähe des der Zunge (5) entgegengesetzten Endes des Aufreissstreifens (2) bzw. des entsprechenden Blechzuschnittrandes (7) ein zwischen den vorgeritzten Sollbruchlinien (3, 4) quer verlaufender Ritz (6) vorgesehen ist.
     
    2. Blechzuschnitt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querritz (6) auf der die Zargenaussenwand bildenden Seite des Blechzuschnittes (1) vorgesehen ist.
     
    3. Blechzuschnitt nach wenigstens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den eigentlichen Aufreissstreifen (2) begrenzenden Sollbruchlinien (3, 4) bis in die Zunge (5) hinein verlängert sind.
     
    4. Blechzuschnitt nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Querritz (6) in einem solchen Abstand (d) vom angrenzenden, im wesentlichen parallel dazu verlaufenden Blechzuschnittrand (7) vorgesehen ist, welcher wenigstens gleich gross ist wie die für die Schweissung vorgesehene Ueberlappung der beiden miteinander zu verbindenden Blechzuschnittränder (7, 7').
     
    5. Verwendung des Blechzuschnitts nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, zur Herstellung einer geschweissten, mittels eines Schlüssels durch Aufreissen eines vorgeritzten Aufreissstreifens zu öffnenden Blechdose.
     




    Zeichnung