[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitszylinder nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bekannt sind kolbenstangenlose Arbeitszylinder (DE-OS 31 24 915), bei welchen in
einem längsgeschlitzten, endseitig verschlossenen Zylinderrohr ein Kolben längsverschieblich
geführt ist. Der Längsschlitz des Zylinderrohres ist beiderseits des Kolbens durch
ein innenliegendes biegsames Abdeckband abgedichtet, wobei das Abdeckband im Bereich
des Kolbens innerhalb eines durch den Längsschlitz nach außen ragenden, mit dem Kolben
unmittelbar verbundenen Kraftübertragungselements hindurchgeführt ist.
[0003] Bei kolbenstangenlosen Arbeitszylindern gemäß einer weiteren Konstruktion (DE-OS
29 45 133) wird die Kraft über umlaufende Stahlbänder, Stahlseile oder dgl. vom Kolben
nach außen übertragen. Das Stahlband ist hierbei beidseitig des Kolbens an diesem
angeschlossen und läuft über Rollen in den Zylinderköpfen des Arbeitszylinders. Die
Kraftabnahme des Arbeitszylinders, also ein Kraftübertragungsteil, ist außerhalb des
Zylinderkörpers mit dem Band fest verbunden.
[0004] Es sind des weiteren kolbenstangenlose Arbeitszylinder der vorstehend beschriebenen
Konstruktion bekannt, welche am Kraftübertragungsteil eine Bremseinrichtung enthalten.
Die Bremseinrichtung ist durch ein Druckmittel, vorzugsweise durch Druckluft, betätigbar
und enthält Bremselemente, welche unter Führung durch den Kraftabnehmer gegen zugewandte
Flächen des Arbeitszylinders anpreßbar sind. Mit Hilfe derartiger Bremseirichtungen
ist es möglich, den Kraftabnehmer und somit den mittels des Bandkörpers, Seiles oder
dgl. mit ihm verbundenen Kolben in vorherbestimmbarer Axialposition entlang des Arbeitszylinders
abzubremsen. Am Kraftabnehmer bzw. -übertragungsteil ist ein Druckluftanschluß für
die Bremseinrichtung vorgesehen; der Druckluftanschluß steht über eine Schlauchverbindung
mit einer Druckluftquelle im Bereich der Montageposition der Arbeitszylinders in Verbindung.
[0005] Das Mitschleppen von Schläuchen und Kabeln oder dgl. Versorgungsleitungen stellt
eine sperrige Anordnung dar, welche den Einsatz derartiger Arbeitszylinder unter beengten
Einbauverhältnissen unmöglich macht. Es ist auch problematisch, wenn derartige Schlauchverbindungen,
Stromkabel etc. ungeschützt verlegt sind.
[0006] Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Arbeitszylinder der
in Rede stehenden Art so auszugestalten, daß am Kraftabnehmer befindliche Verbraucher,
wie z.B. eine Bremseinrichtung, mit Druckluft und/oder mit Strom versorgt werden können,
ohne daß die Versorgungsleitungen einen großen Montageraum im Bereich des Arbeitszylinders
beanspruchen. Es soll auch ermöglicht sein, die Versorgungsleitungen gegenüber äußeren
Einflüssen im Bereich der Verwendung des Arbeitszylinders zu schützen. Im besonderen
soll der Arbeitszylinder trotz Versorgung der am Kraftabnehmer befindlichen Verbraucher
seine kompakte Bauform beibehalten.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches
1.
[0008] Durch die Verwendung eines weitern Abnehmers in Form eines zur Druckluft- und Stromversorgung
dienenden Schlittens ist es ermöglicht, innerhalb der an sich vorhandenen baulichen
Grenzen eines Arbeitszylinders eine ständige Druckluftversorgung, Stromversorgung
und dgl. zu installieren. Der zur ständigen Versorgung dienende Schlitten kann vollständig
innerhalb der baulichen Grenzen des Arbeitszylinders integriert sein, er kann aber
auch teilintegriert in einer Ausnehmung und einem sich anschließenden Gehäuse außerhalb
des Arbeitszylinder geführt sein. Die Druckluft- und Stromversorgung zwischen dem
Kraftabnehmer des Arbeitszylinders und dem zur Druckluft- und Stromversorgung dienenden
Schlitten ist vorzugsweise in einem starren Rohrkörper untergebracht, welcher gleichzeitig
dazu dient, daß der Schlitten seinerseits vom Kraftabnehmer mitgenommen wird, d.h.,
daß der vorzugsweise im Bereich einer der Seiten des Arbeitszylinders untergebrachte
und geführte Schlitten als Versorgungseinheit für den Kraftabnehmer dient und somit
keines besonderen Eigenantriebes bedarf. Die zur ständigen Druckluftversorgung dienende,
den Schlitten auf der gesamten axialen Baulänge des Arbeitszylinders aufnehmende Kammer
im Bereich einer der Seiten des Arbeitszylinders kann in vorteilhafter Weise gleichzeitig
dazu verwendet werden, elektrische Elemente beliebiger Art vorzusehen, so optische
Wegaufnehmer, magnetische Kontaktelemente und dgl. Vorrichtungen, welche zur exakten
Positionierung des Kraftabnehmers des Arbeitszylinders verwandbar sind. Es ist auch
möglich, zwei oder meherere derartige Schlitten als Versorgungseinheiten für den Kraftabnehmer
vorzusehen; es ist natürlich auch möglich, den für die Versorgung des Kraftabnehmers
dienenden Schlitten an der diametral gegenüberliegenden Seite bezüglich des Kraftabnehmers
zu führen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren Patentansprüchen
aufgeführt.
[0010] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig.1 ist eine Schnittansicht eines kolbenstangenlosen Arbeitszylinders mit an seinen
beiden Seiten befindlichen Ausnehmungen, welche Aufnahme des erfindungsgemäßen Schlittens
nach Fig.2 geeignet sind;
Fig.2 ist eine vergrößerte Teilschnittansicht des Arbeitszylinders unter Darstellung
des mit dem Kraftabnehmer verbundenen Schlittens gemäß der Erfindung; und
Fig.3 ist eine Einzel-Perspektivansicht des in Fig.2 wiedergegebenen Schlittens unter
Zuordnung zu dem ihn führenden Gehäuse, wobei der Abnehmerkopf des Schlittens mit
dem sich durch den Schlitz des Gehäuses erstreckenden Arm und die elektrische Kontakteinrichtung
an der bezüglich des Abnehmerkopfes entgegengesetzten Seite des Schlittens nicht wiedergegeben
sind.
[0011] In Fig.1 der Zeichnung ist ein pneumatischer betätigbarer Arbeitszylinder 1 dargestellt,
welcher in an sich bekannter Weise ein Zylinderrohr 3 mit einem darin verschieblichen,
pneumatisch beaufschlagbaren (nicht dargestellten) Kolben und einen Kraftabnehmer
5 aufweist. Der Kraftabnehmer 5 besteht aus einem in einem Führungskanal 7 des Arbeitszylinders
werschiebbaren Schlitten 9 mit einem von diesem auskragenden Arm 11, der sich durch
einen Schlitz 13 des Arbeitszylinders hindurch erstreckt. Der Kraftabnehmer 5 steht
in an sich bekannter Weise über ein umlaufendes Band (nicht dargestellt) mit dem im
Zylinderrohr 3 befindlichen (nicht dargestellten) Kolben in Verbindung. Das Band kann
in zwei Abschnitte unterteilt sein, von welchen der eine Abschnitt mit seinem einen
Ende am vorderen, längsseitigen Ende des Schlittens 9 angreift und über eine erste
Rolle am vorderen Zylinderrohrende durch einen abgedichteten Schlitz des vorderen
Zylinderkopfes druckdicht geführt ist, um mit seinem vorderen Ende an der einen Seite
des Kolbens anzugreifen. Entsprechend greift der andere Abschnitt des Bandes mit seinem
einen Ende am entgegengesetzten rückwärtigen Ende des Schlittens 9 an, und ist über
eine zweite Rolle am hinteren Zylinderrohrende durch einen weiteren abgedichteten
Schlitz im hinteren Zylinderkopf druckdicht geführt, um mit seinem anderen Ende an
der gegenüberliegenden anderen Seite des Kolbens anzugreifen. Die Bandabschnitte können
in an sich bekannter Weise mit Mitteln versehen sein, mit welchen die Bandspannung
einstellbar ist.
[0012] Im Schlitten 9 (Fig.1) ist eine gleichfalls an sich bekannte Bremseinrichtung 15
integriert. Bei einer derartigen Bremseinrichtung sind Membranhalter 17 und 19 mit
Membranen 21 und 23 vorgesehen; die Membranhalter 17 und 19 sind jeweils an ein Rohr
25 angeschlossen. Das Rohr 25 steht mit einem Druckmittelanschluß 27 in Verbindung,
so daß bei Einspeisung von Druckluft die Membranhalter 17 in im einzelnen nicht weiter
erläuterter Weise die Membranen 21 und 23 gegen die korrespondierende Wandung des
Führungskanals 7 anzudrücken vermögen, wenn der Kraftabnehmer 5 während seiner Bewegung
abgebremst werden soll.
[0013] Der Arbeitszylinder 1 besitzt fernerhin an seinen beiden Seitenwänden Ausnehmungen
29 und 31, von welchen wenigstens eine zur Aufnahme eines erfindungsgemäßen Schlittens
33 (Fig.2 und 3) dient. Der Schlitten 33 erstreckt sich nach einer ersten Ausführungsform
innerhalb der Ausnehmung 31 als auch innerhalb eines ihn führenden Gehäuses 35 (Fig.2),
welches mit dem Arbeitszylinder 1 unter Abdichtung verbunden ist. Das den Schlitten
führende Gehäuse 35 kann natürlich auch einstückig mit dem Arbeitszylinder 1 gefertigt
sein. Hierbei ist es auch konstruktiv ohne weiteres möglich, daß der Schlitten 33
innerhalb des Arbeitszylinders 1 integriert ist; dies hängt von de baulichen Verhältnissen
des Zylinderohrs 3 ab. In der dargestellten teilintegrierten Ausführungsform nach
Fig.2 erstreckt sich das Gehäuse 35 in Längsrichtung entlang des Arbeitszylinders
1 und ist wie der Arbeitszylinder an den beiden stirnseitigen Enden geschlossen. der
Schlitten 33 besitzt z.B. Führungsprofile 37 und 39, welche in Führungen 41 und 43
des Gehäuses 35 geführt sind, derart, daß der Schlitten im Inneren des Gehäuses in
Längsrichtung desselben verschiebbar ist. Der Schlitten 33 erstreckt sich mit einem
Arm 45 durch einen Schlitz 47, welcher sich auf der gesamten Axiallänge des Gehäuses
erstreckt. An der Außenseite des Gehäuses 35 ist der Arm 45 mit einem Abnehmerkopf
49 verbunden, welcher auf diese Weise mit dem Schlitten 33 starr verbunden ist und
dessen Längsbewegungen mitmacht. Der Abnehmerkopf 49 weist vorzugsweise Schmutzabstreifer
51 auf, welche gegenüber der Außenseite des Gehäuses 35 abzudichten vermögen. Die
Führung des Schlittens 33 innerhalb des Gehäuses 35 geschieht im Zusammenwirken mit
einem Abdeckband 51 und einem Dichtband 53 in der an sich bekannten Art von kolbenstangenlosen
Zylindern, bei welchen ein in einem Zylinder verschiebbarer Kolben durch einen Schlitz
hindurch mit einem Kraftübertragungsteil verbunden ist. Auf beiden Seiten des in Fig.2
dargestellten Schlitzes 47 verlaufen in Längsrichtung Magnetleisten 55, welche bezüglich
des Gehäuses 35 nach innen und nach außen wirken, d.h., daß das Dichtband und das
Abdeckband auf dem größen Teil der axialen Erstreckung des Gehäuses 35 sowohl an der
Innen- als auch an der Außenseite des Schlitzes 47 abdichtend aufliegen. Im Bereich
des Schlittens 33 erstreckt sich das Dichtband 53 durch einen Kanal 57; entsprechend
verläuft das Abdeckband 51 im Bereich des Abnehmerkopfes 49 durch einen Kanal 59.
Die beiden Kanäle 57 und 59 laufen in Richtung der stirnseitigen Enden des Schlittens
bzw. des Abnehmerkopfes wieder aufeinander zu, d.h. sie konvergieren in Richtung der
Innen- und Außenseite des Schlitzes 47. Auf diese Weise liegen das Dichtband und das
Abdeckband jeweils zwischen den stirnseitigen Enden des Schlittens bzw. des mit dem
Schlitten verbundenen Abnehmerkopfes und den Enden des Gehäuses 35 abdichtend an Innen-
und Außenseite des Schlitzes 47 auf. Die beiden Bänder überlappen in an sich bekannter
Weise den Schlitz jeweils, derart, daß sowohl gegenüber der Innen- als auch gegenüber
der Außenseite des Schlitzes Abdichtung besteht.
[0014] Gemäß der Erfindung ist der Schlitten an der dem Schlitz 47 zugewandten Planseite
mit einer in eine Nut 61 eingelassenen Dichtung 63 versehen, welche umlaufend, also
in einer geschlossenen Bahn geführt ist. Wie die Perspektvansicht nach Fig.3 in Verbindung
mit der Teil-Schnittansicht nach Fig.2 erkennen läßt, umschließt die Dichtung 63 auf
diese Weise gegenüber der Innenseite des Gehäuses 35 einen Raum 65, welcher gegenüber
dem Raum 67 außerhalb der Dichtung abgedichtet ist. Der Raum 67 seinerseits ist über
den nicht abgedichteten Bereich zwischen den Führungsprofilen und den Führungen mit
der Ausnehmung 31 in freier Verbindung. Ist die Ausnehmung 31 in nachfolgend beschriebener
Weise mit Druckluft beaufschlagt, dann wird die Dichtung 63 infolge ihres in Fig.2
beispielhaft dargestellten Aufbaues verstärkt an die Innenwandung des Gehäuses 35
angedrückt, derart, daß der Raum 65 gegenüber dem Druck in der Ausnehmung 31 gesperrt
bleibt. Der Raum 65 "wandert" mit dem Schlitten 33 mit, wenn sich dieser in Längsrichtung
des Arbeitszylinders 1 bewegt. Wie die Schnittansicht nach Fig.2 zeigt, steht die
Ausnehmung 31 über einen Kanal 69 mit einem weiteren Kanal 71 in Verbindung, der sich
in einem mit dem Abnehmerkopf 49 verbundenen Rohr 73 erstreckt. Das starr ausgebildete
Rohr 73 steht am entgegengesetzten Ende mit dem an sich bekannten Kraftabnehmer 5
in Verbindung, welcher beispielsweise die vorstehend unter Bezugnahme auf Fig.1 beschriebene
Konstruktion besitzen kann. Der Druckluftanschluß 27 des Kraftabnehmers 5 ist an den
Kanal 71 angeschlossen, d.h., daß die Druckluft innerhalb der Ausnehmung 31 über die
Kanalverbindung 69,71 und den Druckluftaschluß 27 im Inneren der Bremseinrichtung
15 (Fig.1) zur Wirkung gelangt, um bei ausreichender Druckbeaufschlagung der Membranen
21 und 23 den Kraftabnehmer 5 unter Reibung gegenüber dem Arbeitszylinder 1 zu bremsen.
Die Verbindung zwischen dem Kraftabnehmer 5 und dem Abnehmerkopf 49 ist starr, wie
vorstehend beschrieben wurde; aus diesem Grunde nimmt der Kraftabnehmer 5 über das
starre Rohr 73 den Abnehmerkopf 49 und demnach auch den Schlitten 33 im Verlaufe der
Längsbewegungen mit. Der Schlitten 33 wird also nicht unmittelbar durch Druckbeaufschlagung
im Inneren der Ausnehmung 31 verschoben, sondern er ist am Kraftabnehmer 5 im Sinn
eines Nebenschlittens angeschlossen. Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestellte
Ausführungsform der starren Verbindung zwischen dem Kraftabnehmer 5 und dem Abnehmerkopf
49 beschränkt, weshalb die in Fig.2 wiedergegebene, verhältnismäßig stark auskragende
Rohrkonstruktion nur zum Zwecke der übersichtlichen Darstellung gewählt wurde. Mit
anderen Worten, das Rohr als Bestandteil eines Verbindungssystems kann eng an den
Arbeitszylinder 1 angelegt oder teilweise in diesem integriert sein.
[0015] Vorstehend wurde erläutert, daß die Ausnehmung 31 an ihren beiden Stirnseiten in
gleicher Weise wie der Raum innerhalb des Gehäuses 35 abgeschlossen ist, so z.B. durch
(nicht dargestellte) Endstücke des Arbeitszlinders, welche auch an den beiden Kopfseiten
das Zylinderrohr 3 und die kopfseitigen Enden des Schlitzes 47 schließen. Im Bereich
eines der Kopfenden der Ausnehmung 31 ist im zugehörigen Endstück eine Druckluftverbindung
vorgesehen, welche in die Ausnehmung 31 mündet. Die Ausnehmung 31 und das Innere des
Gehäuses 35 (mit Ausnahme des Raumes 65) können mit Druckluft gespeist werden, wenn
der Druckluftanschluß am zugehörigen Endstück gegenüber dem Inneren der Ausnehmung
31 geöffnet wird. Bewegt sich der Schlitten 33 infolge der Mitnahme durch den Kraftabnehmer
5 innerhalb der Führungen 41 und 43 des Gehäuses 35, so kann die an dem nicht dargestellten
Endstück eingespeiste Druckluft in jeder axialen Position des Schlittens 33 über die
Kanalverbindung 69,71 und den Druckluftanschluß 27 im Bereich der Bremseinrichtung
15 in vorstehend beschriebener Weise zur Anwendung gebracht werden. Die Bremseinrichtung
15 kann also an beliebiger axialer Position des Arbeitszylinders zur Wirkung gebracht
werden, um den Kraftabnehmer 5 in dieser vorgewählten Position abzubremsen, was zur
Folge hat, daß der vom Kraftabnehmer 5 mitgenommene Schlitten 33 gleichfalls in entsprechender
Axialposition zum Stillstand kommt.
[0016] Gemäß Fig.2 ist am Schlitten 33 eine Kontakteinrichtung 75 befestigt, welche jede
beliebige Ausführungsform besitzen kann und als Bestandteil des Schlittens mit diesem
bewegbar ist. Die Kontakteinrichtung 75 weist eine Vielzahl von Kontakten 77 auf,
welche gegenüber Kontakten 79 an der zugewandten Innenseite der Ausnehmung 31 wirken.
Die Kontakte 79 erstrecken sich somit auf der gesamten Axiallänge des Arbeitszylinders,
während die Kontakte 77 z.B. in Form von Kontakstiften oder dgl. bestehen können.
Die ortsfest gehaltenen Kontakte 79 sind im Bereich eines der (nicht dargestellten)
Endstücke des Arbeitszylinders mit einer beliebigen elektrischen Schalteinrichtung
verbunden, während die Kontakte 79 mittels einer (nicht dargestellten) Leiterverbindung
durch den Schlitten 33 und den Abnehmerkopf 49 hindurch über die Anordnung des Rohrs
73 bis in den Bereich des Kraftabnehmers 5 geführt sind. Im Bereich des Kraftabnehmers
5 kann die elektrische Verbindung zu einem elektromagnetisch betätigbaren Ventil 81
Führen, welches der Druckmittelverbindung zur Bremseinrichtung 15 zugeordnet ist.
Der Schlitten 33 dient auf diese Weise nicht nur zur Druckluftrversorgung des Kraftabnehmers
5, sondern stellt auch die ein- und ausschaltbare elektrische Verbindung von den sich
auf der gesamten axialen Länge erstreckenden Kontakten 79 zu jeweils am Kraftabnehmer
befindlichen elektrischen Einrichtungen, wie dem Ventil 81, her. Bewegt sich der Kraftabnehmer
5 durch den Antrieb des im Zylinderrohr 3 geführten (nicht dargestellten) Kolbens
und ist es notwendig, an einer vorbestimmten Axialposition entlang des Arbeitszylinders
1 anzuhalten, dann kann durch Aktivierung der im Bereich eines der Endstücke befindlichen
Schalteinrichtung das am Kraftabnehmer 5 befindliche Ventil 81 abgeschaltet werden,
so daß die ständig zur Verfügung stehende und im Rohr 73 anstehende Druckluft über
den Drucklufteinlaß 27 in die Bremseinrichtung 15 gelangt und dort zu einer Abbremsung
beiträgt. Die Steuerung des Kraftabnehmers 5 kann mit Hilfe der vorgeschriebenen Kontakteinrichtung
75 auf vielfältige Weise erfolgen, d.h. im Bereich der Kontakte können in an sich
bekannter Weise Strom führende und isolierte Abschnitte vorgesehen sein, so daß die
Bremspositionen des Kraftabnehmers vorherbestimmbar sind. Hierzu können auch weitere
elektrische und elektronische Mittel beitragen, wie z.B. ein im Inneren der Ausnehmung
befindlicher optischer Wegaufnehmer 83 mit Auflicht-Wirkung oder ein optischer Wegaufnehmer
85 mit Durchlicht-Wirkung. Es können natürlich auch magnetische Schalteinrichtungen
bekannter Art verwendet werden, wobei jeweils am Schlitten 33 vorgesehene Schalt-
und Steuerelemente im Verlaufe der Längsbewegung des Schlittens gegenüber ortsfest
an der Innenwand und der Ausnehmung befindlichen Elementen zur Wirkung gelangen, derart,
daß als Folge davon elektrisch bzw. elektromagnetisch betätigbare Einrichtungen am
Kraftabnehmer aktiviert oder deaktiviert werden können.
[0017] Die vorstehend beschriebene Druckbeaufschlagung der Bremseinrichtung 15 oder vergleichbarer
Einrichtungen im Bereich des Kraftabnehmers ist unabhängig von der Axialposition des
Kraftabnehmers und des Schlittens 33 immer ermöglicht, da der Schlitten auf der der
Ausnehmung 31 zugewandten Seite ständig der Druckluft ausgesetzt ist. Dies ist durch
die Verwendung der umlaufenden Dichtung 63 ermöglicht, welche jeweils den Bereich
des Durchtritts des Arms 45 durch den Schlitz 47, also den Raum 65 gegenüber demjenigen
Raum abdichtet, welcher außerhalb der Dichtung 63 befindlich unter Druck steht, d.h.,
die Druckluft führt, welche in einem der Endstücke axial eingespeist wird.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 Arbeitszylinder
3 Zylinderrohr
5 Kraftabnehmer
7 Führungskanal
9 Schlitten
11 Arm
13 Schlitz
15 Bremseinrichtung
17 Membranhalter
19 Membranhalter
21 Membrane
23 Membrane
25 Rohr
27 Druckluftanschluß
29 Ausnehmung
31 Ausnehmung
33 Schlitten
35 Gehäuse
37 Führungsprofil
39 Führungsprofil
41 Führung
43 Führung
45 Arm
47 Schlitz
49 Abnehmerkopf
51 Abdeckband
53 Dichtband
55 Magnetleiste
57 Kanal
59 Kanal
61 Nut
63 Dichtung
65 Raum
67 Raum
69 Kanal
71 Kanal
73 Rohr
75 Kontakteinrichtung
77 Kontakt
79 Kontakt
81 Ventil
83 Optischer Wegaufnehmer
85 Optischer Wegaufnehmer
1) Druckmittelgetriebener, kolbenstangenloser Arbeitszylinder, mit einem am Arbeitszylinder
längsbeweglich geführten und von einem Kolben im Arbeitszylinder getriebenen Kraftabnehmer,
an welchen Versorgungsleitungen für von ihm getragene Verbraucher herangeführt sind,
gekennzeichnet durch einen vom Arbeitszylinder (1) geführten, starr mit dem Kraftabnehmer
(5) verbundenen und von diesem längsbeweglich mitgenommen Schlitten (33), von welchem
sich die Versorgungsleitungen zum Kraftabnehmer erstrecken.
2) Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (33)
in einer Kammer (31,35) des Arbeitszylinders (1) geführt ist, welche sich in Längsrichtung
des Arbeitszylinders erstreckt und über wenigstens eines der kopfseitigen Endstücke
des Arbeitszylinders ständig mit Druckluft gespeist ist, daß das Gehäuse (35) einen
sich in Längsrichtung zwischen den Endstücken des Arbeitszylinders erstreckenden Schlitz
(47) aufweist, welcher an der Außenseite durch ein Abdeckband (51) und an der Innenseite
durch ein Dichtband (53) Abgedichtet ist, daß sich vom Schlitten (33) innerhalb der
Kammer ein Arm (45) durch den Schlitz (47) erstreckt und außerhalb des Schlitzes einen
Abnehmerkopf (49) trägt, wobei im Bereich des Durchtritts des Arms (45) das Dichtband
(53) in einem Kanal (57) des Schlittens und das Abdeckband (51) in einem weiteren
Kanal des Abnehmerkopfes geführt sind und im Bereich der stirnseitigen Enden des Schlittens
aufeinander zulaufend geführt an Innen- und Außenseite des Schlitzes anliegen, daß
sich eine gegenüber der Kammer (31,35) offene Druckluftverbindung in Form eines Kanals
(69) durch den Schlitten bis in den Abnehmerkopf (49) erstreckt, daß der Abnehmerkopf
mittels eines starren Rohrkörpers mit dem Kraftabnehmer (5) des Arbeitszylinders in
Verbindung steht, derart, daß der Kraftabnehmer (5) den Schlitten (33) im Verlaufe
seiner Längsbewegung mitnimmt, und daß sich vom Abnehmerkopf ein mit dem Kanal (69)
des Schlittens in Verbindung stehender Kanal (71) durch den Rohrkörper bis in den
Kraftabnehmer (5) erstreckt, derart, daß im Kraftabnehmer befindliche, druckluftgetriebene
Verbraucher durch die ständig vom Schlitten zugeführte Druckluft betätigbar sind.
3) Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(33) an der dem Schlitz (47) zugewandten Seite eine Dichtung (63) trägt, welche den
Arm (45) im Bereich dessen Durchtritt durch den Schlitz in geschlossener Bahn umgibt
und gegenüber der Innenwandung des Gehäuses Abdichtet, derart, daß der Bereich der
Durchführung des Arms gegenüber der ständig Druckluft führenden Kammer (31,35) abgedichtet
ist.
4) Arbeitszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in Längsrichtung
innerhalb der Kammer (31,35) ortsfeste elektrische Kontakte (79) erstrecken und im
Bereich wenigstens eines der Endstücke des Arbeitszylinders an beliebige Schaltmittel
anschließbar sind, daß der Schlitten (33) an der den Kontakten (79) zugewandten Seite
eine die Kontakte (79) positionsveränderlich abgreifende Kontakteinrichtung (75) trägt,
und daß die Kontakteinrichtung über eine in der starren Verbindung zwischen Schlitten
und Kraftabnehmer verlaufende elektrische Leitung mit im Kraftabnehmer (5) befindlichen
beliebigen elektrischen Verbrauchern verbunden ist.
5) Arbeitszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftabnehmer (5) mit einer durch Druckluft betätigbaren Bremseinrichtung
(15) versehen ist, und daß die Druckluftzuführung zur Bremseinrichtung ein elektrisch
betätigbares Ventil (81) enthält.
6) Arbeitszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Druckluft führenden und die Kontakte (79) aufnehmenden Kammer (31,35) Wegaufnehmer
von optischer oder magnetischer Wirkungsweise angeordnet sind, derart, daß die Axialposition
des Schlittens und damit die Axialposition des Kraftabnehmers (5) aufzeigbar ist.
7) Arbeitszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (33) mit der vom ihm getragenen Kontakteinrichtung (75) vollkommen
innerhalb der baulichen Grenzen des Arbeitszylinders (1) integriert ist, derart, daß
der Schlitz (47) an der Außenfläche des Arbeitszylinders (1) besteht und der Abnehmerkopf
(49) in Axialrichtung entlang des Schlittens an der Außenseite des Arbeitszylinders
verschiebbar ist.
8) Arbeitszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am Arbeitszylinder wenigstens zwei Schlitten (33) geführt sind.