[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zurückschieben des Projektils einer Projektilwebmachine
nach erfolgtem Schusseintrag und nach Abbremsen des Projektils im Fangwerk.
[0002] Beim Zurückschieben wird das Projektil in eine Position gebracht, in welcher es vom
eingetragenen Schussfaden getrennt und anschliessend mittels eines Ausstossers aus
dem Fangwerk ausgeschoben wird.
[0003] Damit ein Aufprallen des Projektils auf den Rückschieber beim Abbremsen sicher vermieden
wird, ist zwischen Projektil und Rückschieber nach dem Abbremsen ein Mindestabstand
von ca. 10 mm einzuhalten. Die Fangbremse wird dementsprechend eingestellt.
[0004] Durch Aenderungen im Schmierungszustand des Projektils oder durch veränderte Betriebsbedingungen,
beispielsweise durch längeren Maschinenstillstand und Abkühlung des Fangwerks, kann
das Projektil beim Abbremsen mehr oder weniger weit in das Fangwerk eindringen. Wenn
das Projektil nach zu schneller Abbremsung in zu grosser Entfernung vom Rückschieberkopf
zum Stillstand kommt, trifft der Rückschieber mit relativ hoher Geschwindigkeit auf
dem Projektilkopf auf. In diesem Fall kann die Stossbeanspruchung in der Kontaktzone
zwischen Projektilkopf und Rückschieberkopf so gross werden, dass ihre Materialfestigkeit
voll ausgeschöpft ist. Eine Drehzahlsteigerung der Webmaschine, die zu einer noch
höheren Rückschiebegeschwindigkeit führte, ist damit nicht möglich.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Bewegungsverhältnisse im Rückschieberantrieb während
des Rückschiebevorganges so zu verbessern, dass die Aufprallgeschwindigkeit des Rückschiebers
auf dem Projektilkopf wesentlich reduziert wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe
dadurch, dass der Antrieb des Rückschiebers so ausgebildet ist, dass der Rückschieber
während der Rückschiebebewegung langsam beschleunigt und rascher verzögert wird,
derart, dass die Beschleunigungszeit mindestens 60 % der gesamten Bewegungszeit von
einem Totpunkt zum anderen ausmacht.
[0006] Diesem vorteilhaften Umstand könnte man evtl. erläutern - wenn dieser überhaupt zutrifft
- siehe Betrachtung Fig. 2.
[0007] Durch die geringere Auftreffgeschwindigkeit des Rückschiebers auf dem Projektil
in jedem möglichen Betriebszustand nimmt die Beanspruchung des Materials an Projektil-
und Rückschieberkopf ab, womit die Sicherheit gegen Beschädigungen ansteigt.
[0008] Im folgendes wird die Erfindung anhand der Figuren im Detail beschrieben.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Projektils im Fangwerk mit dem Rückschieber,
Fig. 2 ein Weg- und ein Geschwindigkeitsdiagramm des Rückschiebers.
[0010] In Fig. 1 ist das Projektil in seiner Stillstandsposition nach dem Abbremsen in der
Fangbremse 80 zu sehen. Die Fangbremse 80, hier nur mit gestrichelten Linien schematisch
angedeutet, hat die Aufgabe, das Projektil nach dem Eintritt in das Fangwerk 70 innerhalb
einer möglichst konstanten Webstrecke abzubremsen, wobei ein Sicherheitsabstand Y
zwischen dem Projektilkopf 11 und dem Rückschieberkopf 21 einzuhalten ist. Der Rückschieberkopf
21 bildet den dem Projektil 1 zugewandten Teil des Rückschiebers 20, der über die
Rückschieberlasche 40 und den Rückschieberhebel 30 von der Kurventrommel 50 angetrieben
wird. Während die Kurventrommel 50 kontinuierlich vom Hauptantrieb der Webmaschine
angetrieben wird, führt der Rückschieberhebel 30 gemäss Pfeil 32 eine diskontinuierliche
Schwenkbewegung während des Rückschiebevorgangs aus. Der Rückschieber 20 gleitet
dabei zwischen den Führungen 22 und 23 horizontal um das Mass X hin und her und schiebt
dabei das Projektil 1 in die mit strichpunktierten Linien angedeutete Position zurück,
in der es vom Ausstosser 60 aus dem Fangwerk 70 herausgeschoben wird.
[0011] In Fig. 2 sind über dem Drehwinkel des Hauptantriebes der Webmaschine der Rückschieberweg
und die Rückschiebergeschwindigkeit nach dem Stand der Technik mit gestrichelten
Linien und gemäss der Erfindung mit ausgezogenen Linien dargestellt. Im unteren Teil
der Fig. 2 ist der Betrag der Rückschiebergeschwindigkeit gezeigt, so dass sich beim
Rückwärtshub des Rückschiebehubes bis ca. 350° ergeben.
[0012] Die Eigenschaften des Rückschieberantriebes gemäss der Erfindung sind gegenüber
jenen eines Rückschiebers nach dem Stand der Technik in dem Geschwindigkeitsdiagramm
in Fig. 2 unten besonders gut zu erkennen. Während der Beginn der Rückschiebebewegung
von ca. 300° auf 295° beim Rückschieber gemäss der Erfindung vorverlegt wurde, ist
der Umkehrpunkt des Rückschiebers von ca. 353° auf 358° bei einem Rückschieber gemäss
der Erfindung verlegt worden. Damit erstreckt sich die Gesamtbewegungsdauer eines
Rückschiebers nach der Erfindung, gemessen am Drehwinkel der Webmaschine,über 65°
gegenüber 55° bei einem Rückschieber nach dem Stand der Technik. Gleichzeitig ist
der Umkehrpunkt des Rückschiebers von ca. 330° auf ca. 342° verlegt worden. Durch
diese Massnahmen ergibt sich ein stark asymmetrischer Geschwindigkeitsverlauf für
den Rückschieber während der Rückschiebebwegung. Der ansteigende Ast A der Kurve in
Fig. 2 zeigt, dass der Geschwindigkeitszuwachs bei einem Rückschieber nach der Erfindung
wesentlich langsamer vor sich geht als bei einem Rückschieber gemäss dem Stand der
Technik, dessen Geschwindigkeitsverlauf während der Beschleunigung durch den Kurvenast
B dargestellt ist.
[0013] Bei einem Rückschieberantrieb gemäss der Erfindung beträgt die Beschleunigungszeit,
während der die Rückschiebergeschwindigkeit zunimmt, mindestens 60 % der gesamten
Bewegungszeit während eines Rückschiebehubes.
[0014] Die Fangbremse einer Projektilwebmaschine wird in der Regel so eingestellt, dass
ein Mindestabstand von 10 mm zwischen dem Projektil 1 und dem Rückschieberkopf 21
nicht unterschritten wird. Aus dem Wegdiagramm des Rückschiebers im oberen Teil der
Fig. 2 ist abzulesen, dass bei einem nach der Erfindung ausgeführten Antrieb des Rückschiebers
die Berührung zwischen Rückschieberkopf und Projektil ab ca. 320° stattfindet. Im
unteren Teil der Fig. 2 kann aus dem Geschwindigkeitsdiagramm des Rückschiebers ersehen
werden, dass vom frühesten Berührungszeitpunktes zwischen Rückschieberkopf und Projektil
an, der nach Zurücklegen eines Weges von 10 mm des Rückschiebers möglich ist, bereits
beträchtliche Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen einem Antrieb nach dem Stand der
Technik und einem Antrieb gemäss der Erfindung auftreten.
1. Vorrichtung zum Zurückschieben des Projektils einer Projektilwebmaschine nach erfolgtem
Schusseintrag und nach Abbremsen des Projektils im Fangwerk, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb des Rückschiebers so ausgebildet ist, dass der Rückschieber während
der Rückschiebebewegung langsam beschleunigt und rascher verzögert wird, derart,
dass die Beschleunigungszeit mindestens 60 % der gesamten Bewegungszeit von einem
Totpunkt zum anderen ausmacht.