[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil mit einem piezokeramischen Ventilkörper
umfassend mehrere aufeinander geschichtete Keramikplatten mit je einer Leiterschicht
auf jeder Seite jeder Keramikplatte und mit Spannungszuführungen zu den Leiterschichten.
[0002] Ein Kraftstoffeinspritzventil der genannten Art ist in der DE-OS 24 02 085 beschrieben.
Dort sind benachbarte Keramikkörper beidseitg mit Leiterschichten ausgestattet und
durch je eine Isolierschicht voneinander getrennt. Die Leiterschichten sind mid Elektroden
verbunden. Ein Anschluß solcher Leiterschichten an Elektroden ist schwierig und aufwendig.
[0003] Die DE-OS 17 51 543 beschreibt ein Kraftstoffeinspritzventil, bei dem eine metallische
Trägerplatte Keramikplatten trägt. Diese sind jeweils entgegengesetzt polarisiert,
wodurch Unsymmetrien und Ungleichmäigkeiten der Stellwege bedingt sind. Auch hier
ist der Spannungsanschluß an die Trägerplatte kritisch.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist eine mechanisch stabile und dauerhafte Kontaktierung der
Leiterfolien zur Erzielung einer langen Lebendauer.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß jede Keramikplatte auf
einer Trägerplatte sitzt, daß zwischen jeder aus Keramikplatte und Trägerplatte bestehenden
Einheit eine Isolierfolie mit auf jeder Seite angeordneten Leiterfolien als Leiterschichten
angeordnet ist, daß jede Isolierfolie zwei Anschlußfahnen aufweist, daß jede Isolierfolie
im Bereich einer Anschlußfahne einseitig mit einer Leiterfolie kaschiert ist und daß
die zusammengehörigen Anschlußfahnen jeweils mit einem Kontakt für die zugeordneten
Kontaktfolien verbunden sind.
[0006] Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als die Leiterfolien
für die Spannungszufuhr zu der Trägerplatte und zu der Keramikplatte jeweils mit einer
Isolierfolie als Verbundfolie ausgebildet sind, so daß die Leiteranordnung einen festen
Zusammenhalt hat. Dieses ermöglicht einen stabilen und dauerhaften Spannungsanschluß.
Durch diese Anordnung lassen sich die einzelnen Keramikplatten in gleicher Ausrichtung
betreiben, so daß eine genaue stellungsabhängige Steuerung möglich ist. Die Anschlußfahnen
der Isolier- und Leiterfolien lassen sich leicht und dauerhaft kontaktieren.
[0007] Eine sichere Kontaktierung wird dadurch erzielt, daß zusammengehörige Anschlußfahnen
an ihren Enden mit außenliegender Leiterfolie umgefaltet und auf einem Kontaktstift
übereinander geschichtet sind. Durch diese Umfaltung ist gewährleistet, daß jeweils
die Leiterfolien benachbarter Anschlußfahnen in unmittelbarem elektrischem Kontakt
aufeinanderliegen, so daß eine sichere Kontaktierung gewährleistet ist.
[0008] Zur Stabilisierung des Plattenstapels ist vorgesehen, daß der Plattenstapel aus Trägerplatten,
Keramikplatten und Verbundfolien beidseitig durch eine Metallplatte abgeschlossen
ist.
[0009] Das Kraftstoffeinspritzventil ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß der Stapel auf
einem eine Ventilnadel tragenden Ventilschaft sitzt und zwischen einer Feder und einem
Anlagebund des Ventilschaftes eingeklemmt ist, daß der Stapel auf einem Bund des
Ventilgehäuses liegt und mittels einer Druckfeder gegen diesen Bund in Schließrichtung
der Ventilnadel vorgespannt ist. Diese Anordnung ermöglicht eine vorteilhafte Konstruktion,
indem der Plattenstapel am Rand innerhalb des Ventilgehäuses abgestützt und in Schließrichtung
der Ventilnadel vorgespannt wird.
[0010] Damit eine einwandfreie Einstellung des Schließdruckes und eine sichere Kontaktzufuhr
gewährleistet sind, ist vorgesehen, daß innerhalb des Ventilgehäuses eine Abstützplatte
angeordnet ist, an der sich einerseits die Druckfeder abstützt und die andererseits
die Kontaktstifte aufnimmt.
[0011] Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein Kraftstoffeinspritzventil nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch das Plattenpaket mit den Anschlußfahnen
einer Polarität und
Fig. 4 einen entsprechenden Schnitt durch das Plattenpaket mit den Anschlußfahnen
entgegengesetzter Polarität.
[0012] Das Kraftstoffeinspritzventil umfaßt ein Ventilgehäuse 1 mit einem Deckel 2 und einer
Einspritzdüse 3. Innerhalb der Einspritzdüse 3 befindet sich ein Einspritzkanal 4,
der durch einen an einem Ventilschaft 6 sitzende Ventilverschluß 5 abgeschlossen
ist. Innerhalb des Deckels befindet sich ein Kraftstoffzufuhrkanal 7 und ein Filterkörper
8. Außerdem ist eine Steckverbindung 9 mit zwei Kontaktstiften 10, 11 vorgesehen.
[0013] Innerhalb des Ventilgehäuses befindet sich der piezokeramische Ventilkörper 12, dessen
Aufbau in Einzelheiten anhand der Fig. 3 und 4 erläutert wird. Der Ventilkörper 12
ist in Form eines Plattenpaketes aufgebaut. Man erkennt eine Mehrzahl von metallischen
Trägerplatten 13, die jeweils eine Keramikplatte 14 tragen. Die Keramikplatte 14
ist mit der jeweiligen Trägerplatte 13 nach einer herkömmlichen Technik fest verbunden.
Zwischen diesen Platten sind jeweils zur Kontaktierung Verbundfolien angeordnet,
die aus einer Isolierfolie 15 mit beidseitig kaschierten metallischen Leiterfolien
16 bestehen. Im inneren Bereich des Plattenstapels sind die Isolierfolien 15 in der
beschriebenen Weise doppelseitig kaschiert. Die jeweils endständigen Isolierfolien
151 und 152 sind nur einseitig mit einer Leiterfolie 16 kaschiert. Der Plattenstapel
ist auf beiden Seiten durch eine Metallplatte 17, 18 abgeschlossen.
[0014] Die Metallplatte 17 liegt einerseits auf einem Bund 19 des Ventilschaftes 6 und
andererseits auf einem Bund 20 des Ventilgehäuses 1 auf. Im Bereich des Bundes 20
befinden sich Durchtrittskanäle 21 für den Kraftstoff. Auf der Metallplatte 18 stützt
sich eine Federscheibe 22 ab, die in einer Rinne 23 des Ventilschaftes 6 gehalten
ist. Diese Federscheibe 22 hält das Plattenpaket bzw. den Ventilkörper 12 zusammen,
damit eine ausreichende elektrische Kontaktierung zwischen den Leiterfolien 6 und
den Trägerplatten 13 bzw. Keramikplatten 14 gewährleistet ist.
[0015] Innerhalb des Ventilgehäuses 1 ist eine Abstützplatte 24 angeordnet, an der sich
eine Schraubendruckfeder 25 abstützt. Diese Schraubendruckfeder 25 liegt ebenfalls
an dem Ventilkörper 12 an und stellt den Schließdruck für den Ventilverschluß 5 bereit.
[0016] Jede doppelseitig kaschierte Isolierfolie 15 weist zwei Anschlußfahnen 26, 27 auf.
Jede Anschlußfahnen 26 ist einseitig mit der Leiterfolie 16 einer Spannungspolarität
kaschiert. Gemäß Fig. 3 ist dieses die positive Spannungspolarität. die endständige
Isolierfolie 151 besitzt nur eine Anschlußfahne entsprechend der genannten Polarität.
Die Anschlußfahnen 26 sind am Ende jeweils umgefaltet, so daß im Bereich dieser Faltung
28 die Leiterfolie 16 auf der Außenseite liegt. Diese Faltungen 28 werden übereinander
gelegt und auf dem Kontaktstift 11 der entsprechenden Polarität aufgesetzt. Somit
liegen jeweils Leiterfolien benachbarter Isolierfolien aufeinander. Dadurch ist eine
sichere leitende Verbindung gewährleistet. Der Kontaktstift 11 ist in der Abstützplatte
24 befestigt und fixiert.
[0017] Die Leiterfolien entgegengesetzter Polarität sind über die Anschlußfahnen 27 zu
dem Kontaktstift 10 geführt, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Auch hier weist eine
Isolierfolie 152 nur eine Anschlußfahne 27 auf. Auch hier sind am Ende die Faltungen
28 vorgesehen.
[0018] Die einzelnen Keramikplatten des Plattenstapels sind elektrisch parallel geschaltet,
so daß jede Keramikplatte einen genau definierten Beitrag zur Öffnungskraft liefert.
Man kann durch eine entsprechende Anzahl der Keramikplatten jede Öffnungskraft bereitstellen.
Auch eine gewünschte Kennlinie läßt sich durch entsprechende Bemessung der einzelnen
Keramikplatten verwirklichen. Eine Anordnung nach der Erfindung ermöglicht somit einen
praktischen Aufbau eines Kraftstoffeinspritzventiles mit piezokeramischem Ventilkörper.
Die Anschlußtechnik mit Leiterfolien und Isolierfolien ermöglicht eine problemlose
Montage. Man vermeidet so die Schwierigkeiten der herkömmlichen Kontaktierungsverfahren
für Keramikplatten.
1. Kraftstoffeinspritzventil mit einem piezokeramischen Ventilkörper umfassend mehrere
aufeinander geschichtete Keramikplatten mit je einer Leiterschicht auf jeder Seite
jeder Keramikplatte und mit Spannungszuführungen zu den Leiterschichten, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Keramikplatte (14) auf einer Trägerplatte (13) sitzt, daß zwischen jeder
aus Keramikplatte und Trägerplatte bestehenden Einheit eine Isolierfolie (15) mit
auf jeder Seite angeordneten Leiterfolien (16) als Leiterschichten angeordnet ist,
daß jede Isolierfolie (15) zwei Anschlußfahnen (26, 27) aufweist, daß jede Isolierfolie
(15) im Bereich einer Anschlußfahne (26, 27) einseitig mit einer Leiterfolie (16)
kaschiert ist und daß die zusammengehörigen Anschlußfahnen (26, 27) jeweils mit einem
Kontakt für die zugeordneten Kontaktfolien verbunden sind.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die zusammengehörigen
Anschlußfahnen (26 bzw. 27) an ihren Enden mit außenliegender Leiterfolie umgefaltet
und auf einem Kontaktstift (11 bzw. 12) übereinandergeschichtet sind.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Isolierfolie l15) mit beidseitig kaschierten Leiterschichten (16) eine Verbundfolie
bildet.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenstapel
aus Trägerplatten (13), Keramikplatten (14) und Verbundfolien beidseitig durch eine
Metallplatte (17, 18) abgeschlossen ist.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenstapel
(12) auf einem eine Ventilnadel (5) tragenden Ventilschaft (6) sitzt und zwischen
einer Federscheibe (22) und einem Anlagebund (19) des Ventilschaftes (6) eingeklemmt
ist, daß der Plattenstapel auf einem Bund (20) des Ventilgehäuses (1) liegt und mittels
einer Druckfeder (25) gegen diesen Bund in Schließrichtung der Ventilnadel vorgespannt
ist.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Ventilgehäuses (1) eine Abstützplatte (24) angeordnet ist, an der sich einerseits
die Druckfeder (25) abstützt und die andererseits die Kontaktstifte (10, 11) aufnimmt.