[0001] Die Erfindung betrifft ein Rippenrohr der im Oberbegriff des Hauptanspruchs beschriebenen
Gattung.
[0002] Ein einstückiges Rippenrohr der genannten Art (etwa nach der EP-OS 0.102.407) weist
auf der Rohrinnenseite eine unterbrochene Innenwelligkeit unterhalb der äußeren Nuten
auf; auf der Rohrinnenseite sind voneinander getrennte Vorsprünge aus verlagertem
Rohrwandungsmaterial vorgesehen. Daraus resultieren rohrinnenseitig günstige Wärmeübertragungseigenschaften.
Den inneren Vorsprüngen entsprechen auf der Rohraußenseite voneinander getrennte Eindrückungen
in der Rohrwandung, die in Schraubenlinienrichtung der äußeren Nuten über eine Länge
in der Größenordnung einer Windung verlaufen. Diese Eindrückungen im Bereich des Nutengrundes
bewirken zwar eine Oberflächenvergrößerung der Rohraußenseite gegenüber einem unverformten
Rohr, haben jedoch nur einen geringen Einfluß auf den Wärmeübergang an der Rohraußenseite.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Rohrwandung im Bereich des Nutengrundes
auf einfache Weise so zu gestalten, daß die Wärmeübertragung verbessert wird. Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Eindrückungen als feine Einkerbungen
ausgebildet sind, deren in Richtung der Mittellinien gemessene Länge L kleiner ist
als die Rippenteilung (t
R).
[0004] Die Mittellinien sollen dabei die tiefsten Punkte der rinnenförmigen Einkerbungen
miteinander verbinden (Rippenteilung t
R = Abstand von Rippenmitte zu Rippenmitte).
[0005] Die feinen Einkerbungen lassen sich leicht während des Walzvorgangs für das Rippenrohr
herstellen.
[0006] Die Erörterung der wärmetechnischen Vorteile erfolgt weiter unten anhand eines Ausführungsbeispiels.
[0007] Es ist zwar bisher bekannt, die Wärmeübertragung von Rippenrohren durch Einkerbung
der Rippen zu verbessern (vgl. beispielsweise DE-OS 1.501.656 oder DE-OS 2.532.143),
eine Einkerbung der Rohrwandung im Bereich des Nutengrundes lag jedoch nicht nahe,
da beispielsweise nach der DE-OS 1.501.656 die dort verwendeten Rillwerkzeuge gleichzeitig
mehrere Rippen einkerben, also kein Einkerben des Nutengrundes möglich war.
[0008] In dem Aufsatz von Marto, Wanniarachchi, Pulido "AUGMENTING THE NUCLEATE POOL-BOILING
CHARACTERISTICS OF GEWA-T FIN-NED TUBES IN R-113" in National Heat Transfer Conference,
Denver, Colorado, 1985 (August 1985), der sich mit einer Untersuchung von Rippenrohren
mit T-förmigen Rippen beschäftigt, wird u. a. auf S. 71, rechte Spalte, vorgeschlagen,
daß das vorteilhafte (beispielsweise durch die US-PS 3.521.708 bekannte) Einlegen
von Drähten in den Zwischenraum zwischen den Rippen simuliert werden könnte durch
eine Aufrauhung oder eine poröse Beschichtung des Zwischenraums.
[0009] Eine solche poröse Beschichtung ist beispielsweise durch die DE-PS 2.900.453 vorbekannt.
Dadurch konnte aber die erfindungsgemäße Anordnung feiner Einkerbungen im Nutengrund
nicht nahegelegt werden, da in der DE-PS eine Beschichtung des gesamten Zwischenraums,
nicht aber eine Behandlung des Nutengrundes allein gelehrt wird.
[0010] Hinsichtlich der weiterhin vorgeschlagenen Aufrauhung wird nicht angegeben, in welcher
Weise die Aufrauhung überhaupt erfolgen soll. Dem Fachmann geläufige Aufrauhungsarten
wie beispielsweise Ätzen, Beizen, Sandstrahlen, Schmirgeln usw., die insbesondere
zur Reinigung von Metalloberflächen verwendet werden, führen nicht zu feinen Einkerbungen
im Sinne der Erfindung.
[0011] Nach der FR-PS 2.493.735 ist die Oberfläche von Walzscheiben zur Herstellung eines
Wellrohres durch Sandstrahlen aufgerauht und an Vorsprüngen mit Riefen versehen. Diese
Riefen können sich in das herzustellende Wellrohr eindrücken. Abgesehen davon, daß
die FR-PS eine andere Guttung betrifft, nämlich ein Wellrohr statt eines Rippenrohres;
wird die Oberfläche der Walzscheiben primär in der beschriebenen Weise ausgebildet,
um einen einwandfreien Vorschub des Wellrohres zu gewährleisten.
[0012] Besondere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Rippenrohres sind Gegenstand der
Ansprüche 2 bis 25. So ist die senkrecht zur Richtung der Mittellinien gemessene Breite
B der Einkerbungen vorzugsweise kleiner bzw. gleich deren Länge L.
[0013] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung schließen die Mitellinien der
Einkerbungen mit der Schraubenlinienrichtung der Nuten einen Winkel a ein, wobei 0°
< a < 180°; insbesondere gilt für a : 10° < α < 170°. Bevorzugt verlaufen die Mittellinien
etwa senkrecht zur Schraubenlinienrichtung, also α = 90°.
[0014] In den Fällen geringer Dicke der Rohrwandung empfiehlt sich nur eine geringfügige
Einkerbung, dafür sollen sich die Einkerbungen jedoch jeweils bis in den Fuß benachbarter
Rippen erstrecken - (Fig. 6). In besonderen Fällen ist es ausreichend, wenn die Einkerbungen
jeweils nur in dem Fuß benachbarter Rippen vorhanden sind (Fig. 7). Regelmäßige Abstände
der Einkerbungen untereinander sind bevorzugt.
[0015] Es empfiehlt sich, 0,5 bis 20 Einkerbungen pro cm Nutlänge anzuordnen, vorzugsweise
4 bis 13, insbesondere 7 bis 11 Einkerbungen pro cm Nutlänge (Messung der Länge entlang
der Schraubenlinienrichtung der Nut).
[0016] Die Tiefe der Einkerbungen beträgt vorzugsweise 0,01 bis 1,0 mm, insbesondere 0,05
bis 0,5 mm. Im Querschnitt sind die Einkerbungen etwa V-, trapez-oder halbkreisförmig
od. dgl. Es empfiehlt sich, unterschiedliche Querschnittsformen miteinander zu kombinieren.
[0017] Die Wärmeübertragungseigenschaften auf der Rohraußenseite werden verbessert, wenn
die Rippen des erfindungsgemäßen Rohres mit einer T-Form umlaufen. Besondere Vorteile
ergeben sich dabei für Rohre mit T-förmigen Rippen nach den Merkmalskombinationen
der Ansprüche 17 bis 23. Die Rohrinnenseite ist üblicherweise im wesentlichen glatt
ausgebildet, eine Verbesserung der Wärmeübertragung wird durch eine Innenwelligkeit
erzielt, wenn in Schraubenlinienrichtung der äußeren Nuten durchgehende Vorsprünge
vorhanden sind.
[0018] Die erfindungsgemäßen Rippenrohre werden bevorzugt in überfluteten Verdampfern eingesetzt.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Rippenrohres. Das Verfahren ist gekennzeichnet durch die Merkmale a) und b) nach Anspruch
26. Die Formulierung "und/oder" in Anspruch 26 bezieht sich darauf, ob sich das Rohr
bei der axialen Vorschubbewegung gleichzeitig drehen soll oder nicht. Dabei wird das
Glattrohr vorzugsweise durch einen darin liegenden Walzdorn abgestützt.
[0020] Zur Herstellung eines Rippenrohres mit T-förmigen Rippen empfiehlt sich ein Verfahren
mit den Merkmalen nach Anspruch 28.
[0021] Die Erzeugung einer Innenwelligkeit des Rippenrohres wird vorzugsweise nach Anspruch
29 durchgeführt.
[0022] Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Rippenrohr mit T-förmigen Rippen im Teilschnitt, Fig.
2 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Rippenrohr gemäß Linie A -A in Figur
1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rippenrohres, bei dem zum besseren
Nachweis der Einkerbungen im Nutengrund die T-förmigen Rippen teilweise entfernt sind,
Fig. 4 perspektivisch in vergrößertem Maßstab Einkerbungen im Nutengrund mit unterschiedlichem
Querschnitt,
Fig. 5 schematisch einen Ausschnitt der abgewickelten Rohroberfläche zur Erläuterung
der Abmessungen der Einkerbungen,
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rippenrohr,
bei dem sich eine Einkerbung jeweils bis in den Fuß benachbarter Rippen erstreckt,
Fig. 7 eine Abwandlung von Fig. 6, bei der jeweils nur der Fuß benachbarter Rippen
eingekerbt ist,
Fig. 8 eine Vorrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Rippenrohres mit T-förmigen
Rippen,
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kerbscheibe mit achsparallelen
Zähnen,
Fig. 10 eine Vorrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Rippenrohres mit
inneren Vorsprüngen und mit T-förmigen Rippen,
Fig. 11 das Verhältnis Q T gekerbt Q T der Verdampfungsleistung eines erfindungsgemäßen T-Rippenrohres im Verleich zu einem
entsprechenden T-Rippenrohr ohne Einkerbungen und
Fig. 12 das Verhältnis CI T gekerbt/Q T als Funktion der Anzahl der Einkerbungen pro cm Nutlänge.
[0023] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Rippenrohr 1 im Teilschnitt bzw. im
Querschnitt. Auf der Rohraußenseite laufen T-förmige Rippen 2 schraubenlinienförmig
um, zwischen denen eine ebenfalls schraubenlinienförmig verlaufende Nut 3 gebildet
ist. Der Fuß 4 der Rippen 2 steht radial von der Rohrwandung 5 ab, während die Rippenenden
6 jeweils so zur T-Form gestaucht sind, daß verengte Spalten 7 gebildet sind (vgl.
die obere Spaltbreite S in Fig. 1). Der Abstand zwischen den Rippen 2 ändert sich
kontinuierlich, so daß die Nuten 3 im wesentlichen als abgerundete Hohlräume ausgebildet
sind. Die Rippenteilung als Abstand von Rippenmitte zu Rippenmitte ist mit t
R bezeichnet.
[0024] Die Rohrwandung 5 weist im Bereich des Nutengrundes 3' feine Einkerbungen 8 auf,
die im wesentlichen in Axialrichtung des Rohres 1 verlaufen und in Umfangsrichtung
des Rohres einen regelmäßigen Abstand aufweisen. Die Tiefe der Einkerbungen 8 ist
mit T bezeichnet (vgl. insbesondere Fig. 2).
[0025] Zur besseren Darstellung der Einkerbungen 8 im Nutengrund 3' sind in Fig. 3 die T-förmigen
Rippen 2 teilweise entfernt. Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab Einkerbungen 8 im
Nutengrund 3' mit V-, trapez-und halbkreisförmigen Querschnitt. Die tiefsten Punkte
der rinnenförmigen Einkerbungen 8 werden jeweils durch die dargestellten Mittellinien
8' verbunden. Wie Fig. 5 deutlich zeigt, schließen die Mittellinien 8' mit der Schraubenlinienrichtung
der Nuten 3 einen Winkel a ein (hier im Spezialfall ist a = 90°). Die in Richtung
der Mittellinien 8' gemessene Länge der Einkerbungen 8 ist mit L, die senkrecht dazu
gemessene Breite mit B bezeichnet. L und B sind deutlich kleiner als t
R.
[0026] In Fig. 6 ist schematisch in vergrößertem Maßstab dargestellt, wie sich eine Einkerbung
8 jeweils bis in den Fuß 4 benachbarter Rippen 2 erstreckt, so daß in den Rippenflanken
ausgeprägte Ecken 4' entstehen. Es sind zusätzlich die Kernwanddicke W und die Tiefe
T der Einkerbungen 8 eingetragen. Die um T verminderte Kernwanddicke ist mit W
R (= Restwanddicke) bezeichnet, die Tiefe der eingekerbten Rippenflanken mit T
f. Insbesondere bei geringer Restwanddicke W
R ist jeweils nur der Fuß 4 benachbarter Rippen 2 eingekerbt - (vgl. Fig. 7 mit T =
0).
[0027] Die Vorrichtung. nach Fig. 8 zur Herstellung eines T-Rippenrohres 1 läßt sich bei
einem ortsfesten Walzkopf (bei sich drehendem Rohr) oder bei einem drehbaren Walzkopf
(bei lediglich axial vorschiebbarem Rohr) verwenden. Im folgenden wird die Funktionsweise
bei sich drehendem Rohr erläutert:
[0028] Bei der Vorrichtung nach Fig. 8 sind jeweils ein Walzwerkzeug 9, eine gezahnte Kerbscheibe
10, eine Distanzscheibe 11, eine zylindrische Glättrolle 12, eine Spaltrolle 13 für
die Rippen und eine zylindrische Stauchrolle 14 in einem durch Ziffer 15 angedeuteten
Werkzeughalter integriert (bis auf die Kerbscheibe 10 entspricht die Vorrichtung derjenigen
nach der DE-OS 2.758.526). Es sind noch zwei weitere Werkzeughalter 15, jedoch ohne
Kerbscheibe 10, vorgesehen, die jeweils um 120° gegeneinander versetzt am Umfang des
Rohres 1 angeordnet sind (hier ist nur ein Werkzeughalter 15 dargestellt). Es können
beispielsweise auch vier oder mehr Werkzeughalter 15 benutzt werden. Die Werkzeughalter
15 sind radial zustellbar. Sie sind ihrerseits in einem ortsfesten (nicht dargestellten)
Walzkopf angeordnet.
[0029] Das in Pfeilrichtung einlaufende Glattrohr 1' wird durch die am Umfang des Rohres
angeordneten, angetriebenen Walzwerkzeuge 9 in Drehung versetzt, deren Achse schräg
zur Rohrachse verläuft. Die Walzwerkzeuge 9 bestehen in an sich bekannter Weise aus
nebeneinander angeordneten Walzscheiben 16, deren Durchmesser in Pfeilrichtung ansteigt.
[0030] Die zentrisch angeordneten Walzwerkzeuge 9 formen in bekannter Weise die Rippen 2'
aus der mittels eines Walzdorns 17 unterstützten Rohrwandung 5. Dabei findet zunächst
in einem vorderen Bereich (Einzugsbereich) eine Durchmesserreduktion statt. In einem
mittleren Bereich - (Fertigwalzbereich) erfolgt das Auswalzen der - schraubenlinienförmig
umlaufenden Rippen 2'. In einem Werkzeughalter 15 ist dem Walzwerkzeug 9 eine gezahnte
Kerbscheibe 10 nachgeschaltet, deren Außendurchmesser D größer ist als der Außendurchmesser
der letzten Walzscheibe 16'. Die Kerbscheibe 10 weist achsparallele Zähne 18 auf (vgl.
Fig. 9), so daß in der Rohrwandung 5 im Bereich des Nutengrundes 3' feine Einkerbungen
8 entstehen. Die Fig. 9 zeigt einen Querschnitt durch eine Kerbscheibe 10 mit Zähnen
18. Der Außendurchmesser ist mit D, die Höhe der Zähne 18 mit h
z bezeichnet.
[0031] Es empfiehlt sich, wenn die Kerbscheibe 10 pro cm Umfang etwa 0,5 bis 20 achsparallele
oder - schräg verlaufende -im Querschnitt -etwa dreieck-, trapez-oder halbkreisförmige
Zähne 18 aufweist, wobei die Zahnhöhe h
z etwa 0,01 bis 10,0 mm beträgt.
[0032] Die Ausbildung der T-förmigen Rippen 2 erfolgt in an sich bekannter Weise. Auf die
Kerbscheibe 10 folgt eine Distanzscheibe 11. Durch die Glättrolle 12 wird eine Glättung
der Enden der Rippen 2' erzielt, so daß die Enden der Rippen 2" auf einer gedachten,
mit der Rohrmittelachse 19 koaxialen Zylinderfläche liegen. Die nachgeschaltete Spaltrolle
13 spaltet die Rippen 2" in Schraubenlinienrichtung und biegt sie gleichzeitig seitlich
auf, so daß Y-Rippen 2'" resultieren, die durch eine Stauchrolle 14 in radialer Richtung
zu T-förmigen Rippen 2 gestaucht werden. Die Dicke von Glättrolle 12, Spaltrolle 13
und Stauchrolle 14 entspricht jeweils etwa der Rippenteilung t
R (zwischen Glättrolle 12 und Spaltrolle 13 ist noch eine Korrekturscheibe 20 angedeutet).
[0033] Für die Herstellung eines Rippenrohres 1 mit inneren vorsprüngen 21 wird eine Vorrichtung
gemäß Fig. 10 verwendet, bei der der Walzdorn 17 mit der letzten Walzscheibe 16' endet.
In diesem Fall folgt in dem Werkzeughalter 15 auf das Walzwerkzeug 9 eine Drückrolle
22, deren Außendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser der letzten Walzscheibe
16'. Durch die Drückrolle 22 wird die Nut 3 zwischen den Rippen 2 vertieft, so daß
durch verlagertes Rohrwandungsmaterial Vorsprünge 21 auf der Rohrinnenseite ausgebildet
werden (Innenwelligkeit H). Durch die Kerbscheibe 10, die auf die Drückrolle 22 folgt,
erfolgt wiederum die Einkerbung des Nutengrundes 3'. Die Drückrolle 22 und die Kerbscheibe
10 weisen dabei eine kleinere Dicke als die letzte Walzscheibe 16' auf.
[0034] Beispiel: Ausgehend von einem Glattrohr 1' aus sauerstofffreiem Cu (SF-Cu) mit 18,90
mm Außendurchmesser und 1,35 mm Wanddicke wurde mit einer Vorrichtung nach Fig. 10
ein Rippenrohr 1 mit den Abmessungen nach der folgenden Tabelle hergestellt (wegen
der einzelnen Rohrgrößen vgl. insbesondere Fig. 1, 5 und 10).
[0035] Tabelle: Rippenteilung t
R 1,35 mm Rippendurchmesser d
R 18,60 mm Kerndurchmesser d
K 16,60 mm Innendurchmesser d, 14,94 mm Rippenhöhe h
R 1,00 mm Länge L der Einkerbungen 8 0,60 mm Breite B der Einkerbungen 8 0,15 mm Tiefe
T der Einkerbungen 8 0,10 mm Innenwelligkeit H 0,13 mm Kernwanddicke W 0,83 mm
[0036] Dabei stieg der Durchmesser der verwendeten Walzscheiben 16 bis 36,5 mm an. Die Drückrolle
22 hatte einen Durchmesser von 37,0 mm; die Kerbscheibe 10 mit 50 Zähnen 18 der Höhe
h
z = 5,6 mm hatte einen Durchmesser D von 37,2 mm. Glättrolle 12 (0 = 34,3 mm), Spaltrolle
13 (ø = 35,10 mm), Stauchrolle 14 (ø = 35,10 mm). Zum Vergleich wurde mit einer Vorrichtung
nach Fig. 10 ohne Kerbscheibe 10 ein Rippenrohr mit T-förmigen Rippen ohne Einkerbungen
8 am Nutengrund 3' hergestellt.
[0037] Beide Rohre wurden im überfluteten Verdampferbetrieb (also Wasser im Rohr, Kältemittel
außen) als Einzelrohr vermessen. Es ergab sich, daß das Rippenrohr 1 mit eingekerbtem
Nutengrund 3' eine wesentlich höhere Leistung (Q
T g
ekerbt) aufwies als das Vergleichsrohr mit glattem Nutengrund 3' (Q
T). Gemäß Fig.11, in der das Leistungsverhältnis Q
T gekerbt/Q
T als Funktion des Wasserdurchsatzes v
w (l/h) bzw. der Wassergeschwindigkeit W
w (m/s) aufgetragen ist, ergab sich eine Leistungssteigerung bis etwa 20%.
[0038] Zur Herstellung der Einkerbungen 8 bei dem Rippenrohr 1 nach dem Beispiel wurde eine
Kerbscheibe 10 mit 50 Zähnen 18 verwendet, was etwa 4 Einkerbungen pro cm Nutlänge
entspricht.
[0039] Für Vergleichsmessungen wurden mit einer Vorrichtung nach Fig. 10 weitere Rippenrohre
1 hergestellt, wobei lediglich Kerbscheiben 10 mit unterschiedlicher Anzahl der Zähne
18 verwendet wurden (alle übrigen Rohrgrößen blieben unverändert). Die so hergestellten
Rippenrohre 1 mit unterschiedlicher Anzahl der Einkerbungen 8 pro cm Nutlänge wurden
bei gleichen Bedingungen wie im Ausführungsbeispiel im überfluteten Verdampferbetrieb
(Wasser im Rohr, Kältemittel R 22 außen) vermessen.
[0040] Es wurden besonders gute Ergebnisse bei Rohren mit 4 bis 13 Einkerbungen pro cm Nutlänge,
insbesondere mit 7 bis 11 Einkerbungen pro cm Nutlänge, erzielt, wie aus dem Diagramm
nach Fig. 12 hervorgeht, in dem das Leistungsverhältnis Q τ
gekerbt/Q
Tals Funktion der Anzahl der Einkerbungen bei einem konstanten Wasserdurchsatz von
V
w = 900 I/h aufgetragen ist.
[0041] Für ein gekerbtes Rippenrohr 1 nach dem Ausfühfungsbeispiel (also mit 4 Einkerbungen
8 pro cm Nutlänge) ergab sich für v
w = 900 I/h bereits eine Leistungssteigerung des gekerbten Rohres von 20 % gegenüber
dem ungekerbten Rohr. Zum besseren Verständnis ist dieser Punkt sowohl in Fig. 11
als auch in Fig. 12 mit P gekennzeichnet. Nach Fig. 12 ergibt sich für den Bereich
von 4 bis 13 Einkerbungen pro cm Nutlänge (Bereich X) eine Leistungssteigerung von
mindestens 20 %, für den Bereich von 7 bis 11 Einkerbungen pro cm Nutlänge (Bereich
Y) eine Leistungssteigerung von über 30 %.
1. Einstückiges Rippenrohr (1), insbesondere für Wärmeübertrager od. dgl., mit auf
der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufenden Rippen (2), deren Fuß (4) im
wesentlichen radial von der Rohrwandung (5) absteht, wobei im Bereich des Nutengrundes
(3') der zwischen den Rippen (2) schraubenlinienförmig verlaufenden Nuten - (3) voneinander
getrennte Eindrückungen in der Rohrwandung (5) vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindrückungen als feine Einkerbungen (8) ausgebildet sind, deren in Richtung
der Mittellinien (8') gemessene Länge L kleiner ist als die Rippenteilung (tR).
2. Rippenrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht zur Richtung
der Mittellinien (8') gemessene Breite B der Einkerbungen (8) S der Länge L der Einkerbungen
(8) ist.
3. Rippenrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinien
(8') der Einkerbungen (8) mit der Schraubenlinienrichtung der Nuten (3) einen Winkel
a einschließen, wobei 0° < a < 180°.
4. Rippenrohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den Winkel α gilt:
10° < a < 170°.
5. Rippenrohr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für den Winkel a gilt:
α ≈ 90°.
6. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Einkerbungen (8) jeweils bis in den Fuß (4) benachbarter Rippen (2) erstrecken.
7. Rippenrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkerbungen (8) jeweils
nur in dem Fuß - (4) benachbarter Rippen (2) vorhanden sind.
8. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkerbungen (8) in regelmäßigen Abständen angeordnet sind.
9. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß 0,5 bis 20 Einkerbungen (8) pro cm Nutlänge angeordnet sind.
10. Rippenrohr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß 4 bis 13 Einkerbungen
(8) pro cm Nutlänge angeordnet sind.
11. Rippenrohr nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß 7 bis 11 Einkerbungen
(8) pro cm Nutlänge angeordnet sind.
12. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe (T) der Einkerbungen (8) 0,01 bis 1,0 mm beträgt.
13. Rippenrohr nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (T) der Einkerbungen
(8) 0,05 bis 0,5 mm beträgt.
14. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippen (2) mit einer im Rippenquerschnitt gleichbleibenden T-Form umlaufen.
15. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß entsprechend den zwischen den Rippen (2) - schraubenlinienförmig verlaufenden
Nuten (3) Rohrwandungsmaterial zur Bildung von in Schraubenlinienrichtung durchgehenden
Vorsprüngen (21) radial zur Rohrinnenseite verlagert ist.
16. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippen (2) statt schraubenlinienförmig ringförmig verlaufen.
17. Einstückiges Rippenrohr (1), insbesondere für Wärmeübertrager od. dgl., mit auf
der Rohraußenseite schraubenlinienförmig umlaufenden Rippen (2), deren Fuß (4) im
wesentlichen radial von der Rohrwandung (5) absteht, wobei im Bereich des Nutengrundes
(3') der zwischen den Rippen (2) schraubenlinienförmig verlaufenden Nuten - (3) voneinander
getrennte Eindrückungen in der Rohrwandung (5) vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippen (2) mit einer im Rippenquerschnitt gleichbleibenden T-Form umlaufen,
daß die Eindrückungen als feine Einkerbungen (8) ausgebildet sind, deren in Richtung
der Mittellinien (8') gemessene Länge L kleiner ist als die Rippenteilung (tR), und daß 0,5 bis 20 Einkerbungen (8) pro cm Nutlänge angeordnet sind.
18. Rippenrohr nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht zur Richtung
der Mittellinien (8') gemessene Breite B der Einkerbungen (8) ≤ der Länge L der Einkerbungen
(8) ist.
19. Rippenrohr nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinien
(8') der Einkerbungen (8) mit der Schraubenlinienrichtung der Nuten (3) einen Winkel
a einschließen, wobei 0° < α < 180°.
20. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß 4 bis 13 Einkerbungen (8) pro cm Nutlänge angeordnet sind.
21. Rippenrohr nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß 7 bis 11 Einkerbungen
(8) pro cm Nutlänge angeordnet sind.
22. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Einkerbungen (8) jeweils bis in den Fuß (4) benachbarter Rippen (2) erstrecken.
23. Rippenrohr nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Einkerbungen (8)
jeweils nur in dem Fuß - (4) benachbarter Rippen (2) vorhanden sind.
24. Rippenrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 23 zur Verwendung in einem
überfluteten Verdampfer, dadurch gekenzeichnet, daß das Rippenrohr (1) außen von verdampfendem
Kältemittel umgeben ist und daß sich im Inneren des Rippenrohres (1) eine Flüssigkeit
befindet.
25. Rippenrohr nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit Wasser
ist.
26. Verfahren zur Herstellung eines Rippenrohres (1) nach den Ansprüchen 1 bis 13,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) Auf der äußeren Oberfläche eines Glattrohres
(1') werden schraubenlinienförmig verlaufende Rippen (2') herausgewalzt, indem das
Rippenmaterial durch Verdrängen von Material aus der Rohrwandung (5) nach außen mittels
eines Walzvorgangs gewonnen wird und das entstehende Rippenrohr (1) durch die Walzkräfte
in Drehung versetzt und/oder entsprechend den entstehenden Rippen (2) vorgeschoben
wird, wobei die Rippen - (2') mit ansteigender Höhe aus dem sonst unverformten Glattrohr
(1') ausgeformt werden, b) nach dem Herausformen der Rippen (2') wird die äußere Oberfläche
der Rohrwandung (5) im Bereich des Nutengrundes (3') stellenweise durch radialen Druck
nach innen verformt, so daß voneinander beabstandete Einkerbungen (8) entstehen.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Glattrohr (1') durch
einen darin liegenden Walzdorn (17) abgestützt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27 zur Herstellung eines Rippenrohres (1) nach
den Ansprüchen 14 und 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet. daß die Enden der Rippen
(2') durch radialen Druck auf einen konstanten Durchmesser geglättet, daß die Enden
der geglätteten Rippen (2") unter einem dem Steigungswinkel der Schraubenlinien entsprechenden
Winkel zur Rohrlängsachse gespalten und gleichzeitig die gespaltenen Rippen seitlich
zu einem Y-förmigen Querschnitt aufgebogen und daß die aufgebogenen Rippen (2"') durch
weiteren radialen Druck zu einem T-förmigen Querschnitt gestaucht werden.
29. Verfahren nach Anspruch 26 oder 27 zur Herstellung eines Rippenrohres (1) nach
Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Herausformen der Rippen (2') und
vor der Verformung des Nutengrundes (3') die Nut (3) zwischen den Rippen (2) durch
radialen Druck nach innen gedrückt wird, wobei das Rohr (1) über das freie Ende des
Walzdorns (17) hinaus bewegt wird, so daß das Rohrwandungsmaterial auf die Rohrinnenseite
verlagert wird.