[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspinnen eines Garnes an einer Friktionsspinnvorrichtung,
in wel cher frei fliegende Fasern in einem Faserförderkanal auf eine Friktionsspinnfläche
eines Friktionsspinnmittels abgegeben und auf dieser Friktionsspinnfläche zu einer
Garnbildungsstelle gefördert werden, ab welcher ein Garn durch Garnabzugsmittel abgezogen
wird.
[0002] Die bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum vorerwähnten Anspinnen eines
Garnes bedienen sich eines von einer Spule her zurückgeholten Garnendes, welches für
das Anspinnen in stillstehende Friktionsspinnmittel gegeben wird, um anschliessend
daran das Anspinnen bei reduzierter Geschwindigkeit der Friktionsspinnvorrichtung,
durch Zuführen von Fasern an das zurückgeholte Garnende durchzuführen. Es wird auch
vorgeschlagen, dass vor dem Anspinnen, d.h. vor dem Zuführen der frei fliegenden Fasern
an das eingebrachte Garnende, dasselbe durch ein Bewegen der Friktionsspinnmittel
in entgegengesetzer Richtung aufgedreht wird, um dadurch die angelieferten Fasern
besser mit dem zu verbinden resp. zu verflechten.
[0003] Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-OS 33l8687 her bekannt, in welcher ein Garnende
von einer zurückgedrehten Spule durch eine Absaugvorrichtung aufgenommen und dieses
angesaugte Garn mittels zweier Hubvorrichtungen in den Zwickelspalt von zwei stillgesetzten
Friktionsspinntrommeln gehalten wird.
[0004] Vor dem Anliefern von frei fliegenden Fasern an dieses Garn wird das Garn durch Zurückdrehen
der Friktionsspinntrommel geöffnet, so dass dessen Fasern im wesentlichen drehungsfrei
im Zwickelspalt der Friktionsspinntrommeln liegen. Anschliessend werden die Friktionsspinntrommeln
mit reduzierter Geschwindigkeit in normaler Drehrichtung in Betrieb gesetzt und frei
fliegende Fasern dem geöffneten Garn zugespeist, sowie das dadurch entstehende Garn
mit entsprechend reduzierter Geschwindigkeit abgezogen und einem Verbindungsmittel
zugeführt.
[0005] Um das weiterhin kontinuierlich zugelieferte Garn während der für das Verbinden
benötigten Zeit zu überneh men, wird das angelieferte Garn von einer als Garnspeicher
funktionierenden Saugdüse aufgenommen.
[0006] Nach Abschluss der Verbindung wird die gesamte Vorrichtung auf Betriebsgeschwindigkeit
hochgefahren und anschliessend von den notwendigen Hilfsantriebsmitteln abgekoppelt
und durch die Normalantriebsmittel mit der Betriebsgeschwindigkeit angetrieben.
[0007] Der Nachteil einer solchen Vorrichtung besteht in der Vielzahl von Hilfseinrichtungen
für den Anspinn-Vorgang. Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Anspinnen
eines Garnes an einer Friktionsspinnvorrichtung zu finden, welches unkompliziert
und mit relativ einfachen Mitteln durchführbar ist.
[0008] Das erfindungsgemässe Verfahren löst die Aufgabe durch die im Kennzeichen des ersten
Anspruches aufgeführten Merkmale.
[0009] Weitere vorteilhafte Verfahrensschritte sind in den weiteren Ansprüchen aufgeführt.
[0010] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens infolge der Möglichkeit, das
Anspinnen bei Produktionsgeschwindigkeit durchzuführen, relativ einfach sein kann.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. l eine Friktionsspinnvorrichtung, halbschematisch und perspektivisch dargestellt,
Fig. 2 einen Teil der Vorrichtung von Fig. l in Längsrichtung dargestellt,
Fig. 3 einen Teil der Vorrichtung von Fig. l, in Frontansicht, in Richtung I (Fig.
2) dargestellt,
Fig. 3a eine Variante der Vorrichtung von Fig. 3,
Fig. 4 eine Variante eines Teiles der Vorrichtung von Fig. 2, im Schnitt dargestellt,
Fig. 5 die Vorrichtung von Fig. l von der gegenüberliegenden Seite und nur teilweise,
sowie in einer Verfahrensstufe des Anspinnens gezeigt,
Fig. 6 und 7 die Vorrichtung von Fig. l in Verfahrensstufen des Anspinnens gezeigt.
[0013] Fig. l zeigt eine aus dem Rotor-Offenend-Spinnverfahren her bekannte Faserbandauflösevorrichtung
l, mit einer durch eine Antriebswelle l.l angedeuteten Auflösewalze (nicht gezeigt)
und mit einer für die Aufnahme eines Faserbandes (nicht gezeigt) vorgesehenen Einspeiseöffnung
A. Mittels eines an die Auflösevorrichtung l anschliessenden Faserförderkanals 2
werden durch einen diesen durchströmenden Luftstrom frei fliegende Fasern auf eine
perforierte dreh- und antreibbare Friktions spinntrommel 3 abgegeben, auf welcher
in an sich bekannter Weise an einer Garnbildungsstelle 7 (Fig. 2) ein sich zu einem
Garn 5 entwickelndes Garnende 5.l gebildet wird. Eine ebenfalls dreh- und antreibbare
Gegenwalze 4, welche berührungsfrei, jedoch sehr nahe (z.B. zwischen 0,05 und 0,l5
mm) an der Friktionsspinntrommel 3 und parallel dazu angeordnet ist, dient als Hilfe
für das Eindrehen der Fasern an der sich im Zwikkelspalt der beiden Walzen befindlichen
Garnbildungsstelle 7. Dabei wird das fertige Garn 5 durch ein als Abzugswalzenpaar
6 vorgesehenes Garnabzugsmittel abge zogen. Solche Vorrichtungen sind an sich aus
früheren Veröffentlichungen in der Patentliteratur bekannt und deshalb nicht weiter
beschrieben. Beispielsweise zeigt die englische Patentschrift Nr. l23ll98 ein grundsätzlich
gleiches Verfahren, bei welchem jedoch anstelle einer perforierten Walze eine perforierte
Scheibe und anstelle einer zylindrischen eine kegelförmige Gegenwalze vorgesehen
ist.
[0014] Im weiteren mündet neben dem Faserförderkanal 2 ein Blaskanal 8 über der Garnbildungsstelle
in den Zwickelspalt der beiden Friktionsspinntrommeln 3 und 4 (auch Friktionsspinnwalzen
3 und 4 genannt). Die Länge G der Austrittsmündung 9 des Blaskanales 8 entspricht
mindestens der Länge F (Fig. l) der Perforation der Friktionsspinntrommel 3, während
die Länge H der Austrittsmündung 22 des Faserförderkanales 2 im Maximum der Länge
F der Perforation entspricht. Diese Perforation ist in Fig. l mit P gekennzeichnet
und nur ausschnittsweise gezeigt.
[0015] Die Relation der Distanz D resp. D l (Fig. 3 resp. Fig. 3a) zwischen der Austrittsmündung
9 und dem sich in der Garnbildungsstelle 7 befindlichen Garnende 5.l zur Blasintensität
an der Austrittsmündung 9 des Blaskanals 8 muss aufgrund der später beschriebenen
Verfahrensschritte des Anspinnens empirisch ermittelt werden.
[0016] Dasselbe gilt für die Breite (nicht gekennzeichnet) und Form der Austrittsmündung
9 des Blaskanales 8, wobei unter Form der Austrittsmündung die Gestaltung der Austrittsmündungsfläche
verstanden werden soll, um die Intensität des Luftstromes an der Mündung variabel
gestalten zu können. Beispielsweise kann die Breite der Austrittsmündung innerhalb
der Länge der Austrittsmündung unterschiedlich gestaltet werden, um dadurch Unterschiede
des Blaseffektes entlang der Austrittsmündung zu erhalten.
[0017] Der Blaskanal 8 weist ausserdem einen Anschlussstutzen l0 auf, mittels welchem dieser
an ein nicht gezeigtes Druckluftnetz, mit allen an sich bekannten, für die Regulierung
des Luftdruckes und der Luftmenge sowie der Steuerung des Luftstromes notwendigen
Elementen anschliessbar ist.
[0018] In Fig. 3a ist mit dem Abstand D.l dargestellt, dass die Austrittsmündung 9 des Blaskanales
weiter von dem Garnende 5.l entfernt sein kann, als die mit dem Abstand K entfernte
Austrittsmündung 22 des Faserförderkanales 2.
[0019] Ausserdem soll mit dem in Fig. 3 mit strichpunktierten Linien andeutungsweise dargestellten
Ausblaskanal 8.l gezeigt sein, dass die Lage des Kanales nicht an die Lage des mit
ausgezogenen Linien dargestellten Ausblaskanales 8 gebunden ist, ohne dass im wesentlichen
eine Einbusse der später beschriebenen Blaswirkung festzustellen wäre.
[0020] Der Luftstrom im Faserförderkanal 2 zur Förderung der Fasern ll von der zur Auflösevorrichtung
l gehörenden (nicht gezeigten) Auflösewalze bis zur Friktionsspinntrommel 3, wird
in an sich bekannter Weise durch eine sich in der Friktionsspinntrommel 3 befindliche
Saugdüse 23 erzeugt, welche an der Oberfläche der Friktionsspinntrommel 3 auf der
Länge F der Perforation P einen Ansaugluftstrom erzeugt, innerhalb welchem sich einerseits
das Garnende 5.l und andererseite die Austrittsmündung 22 des Faserförderkanals 2
befindet.
[0021] Im folgenden ist der Vorgang für das Anspinnen beim Neuanspinnen sowie beim Anspinnen
nach einem Fadenbruch beschrieben.
[0022] Wie in Fig. 5 gezeigt, werden beim Anspinnen vorerst mittels des Faserförderkanals
8 Fasern ll auf die Friktionsspinntrommel 3 gespeist, ohne diese Fasern vorerst als
Garn abzuziehen, so dass sich ein grösser werdender, drehender Wickel l2 bildet.
[0023] In Fig. 5 ist, um diesen Wickel besser darstellen zu können, die Gegenwalze 4 nicht
dargestellt.
[0024] Hat nun dieser Wickel l2 eine vorgegebene Grösse erreicht, so wird einerseits eine
Saugvorrichtung l3 als Garnaufnahmemittel derart an die divergierende Seite des sich
in Pfeilrichtung drehenden Abzugswalzenpaares 6 gebracht, dass dieses in der Lage
ist, den vom Abzugswalzenpaar 6 abgegebenen Wickel l2 zu übernehmen.
[0025] Anderseits wird, nachdem der Wickel l2 wie vorerwähnt die vorgegebene Grösse erreicht
hat, Druckluft durch den Blaskanal 8 gegeben, wodurch der Wickel l2 in die Eintrittsöffnung
l4 eines Führungsrohres l5, sowie durch dieses Führungsrohr l5 in den konvergierenden
Raum des sich drehenden Abzugswalzenpaares 6 gegeben wird.
[0026] Das Führungsrohr l5 ist dabei, wie in Fig. 2 gezeigt, zwischen den Stirnseiten der
Friktionswalzen 3 und 4 und den Abzugswalzen 6 vorgesehen, und zwar derart, dass die
Symmetrieachse (nicht gezeigt) des Führungsrohres im wesentlichen in einer gedachten
Ebene liegt welche die Berührungslinie (nicht gezeigt) der beiden Abzugswalzen 6
und denjenigen Ort an der Friktionsspinntrommel 3 mit einschliesst, an welchem das
Garn 5 diese Friktionsspinntrommel verlässt.
[0027] Der Innendurchmesser dieses Führungsrohres l5 ist grösser als der Aussendurchmesser
des vorgenannten Faserwickels l2, beispielsweise doppelt so gross.
[0028] Die Austrittsmündung des Führungsrohres l5 kann, wie in Fig. 2 gezeigt, derart mit
Ausnehmungen versehen sein dass die Austrittsmündung der Umfangsfläche der Abzugswalzen
6 angepasst ist.
[0029] Im weiteren kann, wie in Fig. 4 gezeigt, das Führungsrohr als InJektorführungsrohr
l5.l gestaltet werden, indem Einblasöffnungen l6 und l7 vorgesehen werden, welche
einem durch diese Oeffnungen geführten Luftstrom eine Kraftkomponente in Garnabzugsrichtung
Z verleihen. Der genannte Luftstrom wird dabei durch einen im Ueberdruck stehenden,
ringförmigen, um diese Einblasöffnungen l6 und l7 herum vorgesehenen Druckraum l8
erzeugt. Der Druckraum l8 selbst wird über eine Verbindungsbohrung l9 von einem nicht
gezeigten Druckluftsystem gespeist, von welchem ein Anschlussrohr 20 das letzte Glied
ist. Das Anschlussrohr 20 ist fest mit einem die Druckkammer l8 und die Verbindungsbohrung
l9 beinhaltenden Druckgehäuse 2l verbunden.
[0030] Das Druckgehäuse 2l seinerseits dient zur festen Aufnahme des Injektorführungsrohres
l5.l und dichtet den Druckraum l8 gegenüber der Atmosphäre ab.
[0031] Das Injektorführungsrohr l5.l hat deshalb gegenüber dem Führungsrohr l5 den Vorteil,
beim Anspinnen den vorgenannten Wickel l2 positiv in den konvergierenden Raum der
Abzugswalzen 6 zu fördern.
[0032] Beim Verlassen der Abzugswalzen 6 wird der Wickel l2, wie in Fig. 6 und 7 gezeigt,
von der Saugvorrichtung l3 erfasst und eingesaugt.
[0033] Das anschliessend ebenfalls eingesaugte Garn 5 (siehe Fig. 7) wird mittels dieser
Saugvorrichtung l3 an die weiteren, zur Spinnmaschine (nicht gezeigt) gehörenden,
hier jedoch nicht weiter erwähnten Elemente geführt.
[0034] Sobald der Wickel von der Absaugvorrichtung l3 erfasst wird, werden der Luftstrom
im Blaskanal 8 sowie der Luftstrom im Injektorführungsrohr l5.l unterbrochen.
[0035] Der vorgenannte Anspinnvorgang kann mit voller Produktionsgeschwindigkeit durchgeführt
werden, so dass das von den Abzugswalzen abgelieferte Garn dem zu produzierenden
Garn entspricht.
[0036] Es versteht sich. dass das beschriebene Verfahren auch mit Friktionsspinnvorrichtungen
durchgeführt werden kann, welche anstelle von Friktionsspinntrommeln eine Friktionsspinnscheibe
aufweisen, auf welche die Fasern gefördert werden und von welcher das Garn in einer
Garnbildungsstelle gebildet und von dieser durch Abzugswalzen abgezogen wird. Eine
solche Vorrichtung ist beispielsweise in der bereits früher erwähnten englischen
Patentschrift Nr. l23l8l90 gezeigt und beschrieben.
[0037] Ebenso ist es möglich, anstelle einer Friktionsspinntrommel oder -scheibe ein entsprechend
perforiertes Band zu verwenden, auf welches die Fasern an einer senkrecht zur Bandbewegung
liegenden Garnbildungsstelle geliefert werden, um dadurch ein Garn zu produzieren.
[0038] Eine solche Vorrichtung mit einem genannten Band ist beispielsweise in der französischen
Patentanmeldung Nr. 2480799 gezeigt.
[0039] Im weiteren kann anstelle der Saugvorrichtung l3 auch eine mechanische Aufnahmevorrichtung
(nicht gezeigt) verwendet werden. Die Aufnahmevorrichtung muss lediglich in der Lage
sein, den Wickel l2 und das darauf folgende Garn 5 mit Produktionsgeschwindigkeit
in der genannten Weise aufnehmen zu können.
[0040] Ausserdem hat es sich herausgestellt, dass die Wirkung eines vom Blaskanal 8 abgegebenen
Luftstromes von vorgebener Intensität, welcher einerseits in der Lage ist, einen
Wickel l2 von vorgegebener Grösse zu erfassen und gegen die Abzugswalzen 6 zu fördern,
erst dann zum Tragen kommt, wenn der Wickel l2 eine dazu genügende Grösse erreicht
hat, wobei diese Grösse empirisch festgestellt werden muss.
[0041] Daraus kann abgeleitet werden, dass der Luftstrom aus dem Blaskanal 8 auch vor oder
gleichzeitig mit dem Fördern von Fasern ll auf die Friktionsspinntrommel 3 beginnen
kann.
[0042] Im weiteren wurde festgestellt, dass der genannte Luftstrom keinen negativen Einfluss
auf das nach dem Anspinnen erzeugte Garn hat.
[0043] Dementsprechend kann die Reihenfolge betreffend Beginn der Faserförderung und Einsatz
des genannten Luftstromes resp. das Beibehalten oder Ausschalten des Luftstromes
nach dem Anspinnen gewählt werden.
[0044] Vorteilhafterweise wird die Reihenfolge so gewählt, dass zuerst die Fasern ll angeliefert
und der genannte Luftstrom erst nach Erhalt eines Wickels l2 von gewünschter resp.
vorgegebener Grösse eingeschaltet wird.
[0045] Im weiteren kann das Einschalten des Luftstromes vor dem Anliefern der Fasern ll
benutzt werden, um damit die Oberfläche der Friktionsspinntrommel 3 und der Gegenwalze
4 bei Bedarf zu reinigen. Dabei kann dieser reinigende Luftstrom, entsprechend dem
früher Genann ten, wahlweise vor dem Anliefern der Fasern ll beibe halten oder davor
abgestellt werden.
[0046] In Fig. 2 ist mit der strichpunktierten Linie L die mittlere Strömungslinie des im
Blaskanal geführten Luftstromes angedeutet und mit dem Winkelα gezeigt, dass diese
Strömungslinie L derart geneigt zum Garnende 5.l steht, dass der genannte Luftstrom
dadurch eine gegen das Abzugswalzenpaar 6 gerichtete, auf den Wickel l2 einwirkende
Kraftkomponente R erzeugt. Der Winkelα wird dabei mit Vorteil kleiner als 45 Grad
gewählt.
1. Verfahren zum Anspinnen eines Garnes (5) an einer Friktionsspinnvorrichtung, in
welcher frei fliegende Fasern (ll) in einem Faserförderkanal (2) auf eine Friktionsspinnfläche
eines Friktions spinnmittels (3, 4) abgegeben und auf dieser Friktionsspinnfläche
zu einer Garnbildungsstelle (7) gefördert werden, ab welcher ein Garn (5) durch Garnabzugsmittel
(6) abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Anspinnen
a) Fasern (ll) an die Garnbildungsstelle (7) gefördert und zu einem Wickel (l2) von
im wesentlichen vorgegebener Grösse gedreht werden, daß
b) der Wickel (l2) durch einen Luftstrom gegen das Garnabzugsmittel (6) gefördert
wird und daß
c) anschliessend der Wickel (l2) und im Anschluss daran das Garn (5) nach dem Garnabzugsmittel
(6) durch ein Garnaufnahmemittel erfasst wird.
2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern (ll) zum Bilden
des Wickels (l2) erst nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Erzeugen des genannten
Luftstromes an die Garnbildungsstelle (7) gefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern (ll) zum Bilden
des Wickels (l2) gleichzeitig mit dem Erzeugen des genannten Luftstromes an die Garnbildungsstelle
(7) gefördert werden.
4. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Luftstrom
erst nach einer vorgegebenen Zeit, nachdem die Förderung der Fasern (ll) an die Garnbildungsstelle
(7) eingeleitet wurde, erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Luftstrom
vor dem Fördern der Fasern (ll) für das Reinigen der Friktionsspinntrommeln (3, 4)
verwendet und zweckmäßig anschließend wieder ausgeschaltet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich zum Luftstrom um den Wickel (l2) aus der Garnbildungsstelle (7) zu fördern,
noch ein zweiter, den Wickel (l2) zwischen der Garnbildungsstelle (7) und dem Garnabzugsmittel
(6) fördernder Luftstrom vorgesehen ist, wobei zweckmäßig die Intensität der beiden
Luftströme einstellbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste
Luftstrom, nachdem der Wickel (l2) gegen das Garnabzugsmittel (6) gefördert wurde,
unterbrochen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Luftstrom, nachdem
der Wickel gegen das Garnabzugsmittel (6) gefördert wurde, unterbrochen wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anspinnen bei Produktionsgeschwindigkeit der Friktionsspinnvorrichtung geschieht.
l0. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die mittlere Strömungslinie (L) mit einem Winkel (α) kleiner als 45 ° zum Garnende
(5.l) steht, so dass dieser Luftstrom eine Kraftkomponente erzeugt, welche den Wickel
(l2) gegen das Garnabzugsmittel fördert.