[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß für zur Aufnahme von gegen Luftfeuchtigkeit
empfindlichem Verpackungsgut bestimmte Behälter, auf dessen dem Behälterinnern zugewandter
Innenseite eine Kammer mit einem eingeschlossenen Vorrat einer trocknungsaktiven Substanz,
z.B. granulatförmigem Kieselzerogel, Molekularsieb-Materialien od.dgl. so angeordnet
ist, daß im Behälter eingeschlossene, gegebenenfalls Feuchtigkeit enthaltene Luft
Zutritt zur trockungsaktiven Substanz hat, welche die Erschöpfung ihrer Trocknungswirksamkeit
durch einen Farbumschlag anzeigt.
[0002] Solche zumeist als Verschlußstopfen aus Kunststoff ausgebildeten Verschlüsse werden
beispielsweise zum Verschließen von zur Aufnahme von feuchtigkeitsempfindlichen Medikamenten
oder auch Teststreifen bestimmten Behältern, z.B. Röhrchen oder Fläschchen aus Glas,
Kunststoff oder Metall verwendet, um die Einwirkung von nach dem erstmaligen Öffnen
des Behälters eingedrungener Luftfeuchtigkeit auf das Füllgut zu verhindern. Die trocknungsaktive
Substanz bindet nämlich die Luftfeuchtigkeit und gewährleistet so, daß das Behälter-Füllgut
wirksam bzw. gebrauchsfähig bleibt. Bei den erwähnten Stopfenverschlüssen aus Kunststoff
wird die trocknungsaktive Substanz dabei entweder in einer einstückig im Stopfeninnern
ausgebildeten Kammer angeordnet, deren dem Behälterinnern zugewandte, an sich offene
Mündung durch eine feuchtigkeitsdurchlässige Pappscheibe verschlossen ist (DE-OS 19
28 376), durch welche die im Behälter eingeschlossene, gegebenenfalls feuchte Luft
hindurchtreten kann, oder die Kammer ist als gesondert hergestellte, mit trocknungsaktiver
Substanz gefüllte und feuchtigkeitsdurchlässig verschlossene Kapsel ausgebildet, welche
nachträglich ins Innere des hohlen Stopfens eingesetzt wird (DE-PS 24 06 558). Die
bekannten Trockenstoff-Verschlüsse werden in großem Umfang eingesetzt und haben sich
grundsätzlich auch bewährt. Ein Nachteil besteht allerdings darin, daß die trocknungsaktive
Substanz unsichtbar in der Kammer-eingeschlossen ist, so daß es nicht möglich ist,
zu überprüfen, ob sie noch in der erforderlichen Weise trocknungsaktiv ist. Grundsätzlich
ist dies nämlich möglich, weil in die verwendeten trocknungsaktiven Substanzen zusätzlich
ein Indikator eingebracht ist, welcher die Farbe der Substanz deutlich umschlagen
läßt, wenn diese so viel Feuchtigkeit gebunden hat, daß die erforderliche Trocknungswirkung
nicht mehr mit Sicherheit gegeben ist.
[0003] In Einzelfällen ist es daher denkbar, daß - beispielsweise nach längerer Lagerzeit
eines nicht vollständig dicht schließenden Behälters - die Wirksamkeit der trocknungsaktiven
Substanz durch eingedrungene Feuchtigkeit erschöpft und das Füllgut bereits geschädigt
ist.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die bekannten Trockenstoff-Verschlüsse
so weiterzubilden, daß die Trocknungswirksamkeit der trocknungsaktiven Substanz in
jedem Falle nach dem Öffnen des Verschlusses erkennbar ist, und somit die Verwendung
von durch Luftfeuchtigkeit vorgeschädigtem Verpackungsgut mit Sicherheit ausgeschlossen
werden kann.
[0005] Ausgehend von einem Verschluß der eing angs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in der bei geöffnetem Verschluß sichtbaren Wandung der die trocknungsaktive
Substanz aufnehmenden Kammer ein durchsichtiges Fenster vorgesehen ist, durch welches
die Farbe der trocknungsaktiven Substanz beobachtbar ist, und daß der Randbereich
des Fensters zumindest teilweise in einer Referenzfarbe eingefärbt ist, welche entweder
der Farbe der voll wirksamen trocknungsaktiven Substanz oder der Farbe der infolge
zu hoher Feuchtigkeitsaufnahme nicht wirksamen, ursprünglich trocknungsaktiven Substanz
entspricht. Im erstgenannten Fall wird eine negative Veränderung der Trocknungswirksamkeit
der trocknungsaktiven Substanz dadurch erkennbar, daß das ursprünglich einschließlich
des Randbereichs gleiche Farbe aufweisende Fenster plätzlich zwei deutliche verschiedene
Farben im eigentlichen (durchsichtigen) Fenster und im Randbereich zeigt. Im andern
Fall wird dies dadurch erkennbar, daß die ursprünglich farblich deutlich unterschiedenen
Bereiche gleiche Farbe zeigen. In jedem Falle ist aber eine Farbänderung der Trockensubstanz
durch Vergleich mit einer unveränderbaren Referenz- oder Sollfarbe einfacher, als
wenn die Farbe des Trockenstoffs nur aus der Erinnerung oder eine auf dem Beipackzertel
beschriebenen oder auch aufgedruckten Farbe beurteilt werden soll.
[0006] Das Fenster wird dabei zweckmäßig durch eine feuchtigkeitsdurchlässige und/oder perforierte
transparente Folie verschlossen, um ein Austreten der granulatförmigen trocknungsaktiven
Substanz zu verhindern.
[0007] Dabei kann die Wandung der zur Aufnahme der trocknungsaktiven Substanz bestimmten
Kammer zumindest unmittelbar in ihrem das Fenster begrenzenden Bereich in der Referenzfarbe
eingefärbt sein.
[0008] Neben dem nachträglichen Bedrucken des mit der Referenzfarbe einzufärbenden Bereich
kann dies bei einem Verschluß, bei dem die die trocknungsaktive Substanz aufnehmende
Kammer aus Kunststoff besteht, dadurch erreicht werden, daß die Wandung der Kammer
durch ins Kunststoffmaterial eingelagerte Farbpigmente in der Referenzfarbe eingefärbt,
d.h. durchgefärbt ist. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn
die trocknungsaktive Substanz in einer gesondert hergestellten und nachträglich im
eigentlichen Stopfenverschluß montierten Kammer enthalten ist, da dann nur das für
die Herstellung der Kammer erforderliche Material eingefärbt werden muß, während die
Farbe des Stopfens beliebig wählbar ist.
[0009] Alternativ kann auch der im Fenster noch sichtbare Randbereich der das Fenster verschließenden
Folie mit der Referenzfarbe bedruckt werden, oder in dem im Fenster sichtbaren Randbereich
der das Fenster verschließenden Folie ist eine Auf- oder Unterlage vorgesehen, deren
Sichtfläche in der Referenzfarbe eingefärbt ist.
[0010] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine teilweise entlang der Längsmittelebene geschnittene Seitenansicht eines
in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten Kunststoff-Verschlußstopfens mit gesondert
hergestellter und montierter Kammer für die trocknungsaktive Substanz;
Fig. 2 eine der Ansicht gemäß Fig. 1 entsprechende Ansicht des Stopfenteils ohne die
Kammer für die trocknungsaktive Substanz;
Fig. 3 eine der Ansicht gemäß Fig. 1 entsprechende Ansicht der Kammer für die trocknungsaktive
Substanz; und
Fig. 4 eine Unteransicht der Kammer für die trocknungsaktive Substanz, gesehen in
Richtung des Pfeils 4 in Fig. 3.
[0011] Der in Figur 1 gezeigte, in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Verschlußstopfen
setzt sich aus dem eigentlichen in die Mündung eines zu verschließenden Behälters
eindrückbaren, aus Kunststoff hergestellten Stopfenteil 12 (Fig. 2) und einer ebenfalls
aus Kunststoff gesondert hergestellten kapselförmigen Kammer 14 (Fig. 3) zusammen,
welche nach ihrer Befüllung mit der granulatförmigen trocknungsaktiven Substanz 16,
z.B. einem granulatförmigen Molekularsieb-Material, durch eine ursprünglich offene
Seite und Verschließen dieser Seite mittels einer feuchtigkeitsdurchlässigen Verschlußscheibe
18 in den Stopfenteil 12 eingerastet ist.
[0012] Der Stopfenteil 12 weist eine Stirnplatte 20 auf, von deren Unterseite die in die
Behälteröffnung einschiebbare hohle und an der Unterseite offene Stopfenwandung 22
vorspringt. Innerhalb der Stopfenwandung 22 tritt konzentrisch zu dieser eine zweite
kürzere Ringwandung 24 von der Stirnplatte 20 vor, in deren innerer Umfangsfläche
eine Ringnut 26 mit abgerundetem Querschnitt vorgesehen ist.
[0013] Die Kammer 14 hat grundsätzlich die Form eines um 180
0 gedrehten, d.h. mit der offenen Seite nach unten weisenden Topfs, von dessen äußerer
Umfangsfläche ein zur Ringnut 26 komplementärer Ringwulst 28 vorsteht, der beim Einsetzen
der Kammer 14 in den Stopfenteil 12 in der Ringnut 26 verrastet. Die in der Kammer
14 enthaltene trocknungsaktive Substanz wird durch die obenerwähnte Verschlußscheibe
18 gegen Herausfallen aus der Kammer gesichert, wobei die Verschlußscheibe 18 ihrerseits
einfach durch Umbördeln des freien Randes der Kammer mittels eines erwärmten Werkzeugs
gehalten ist.
[0014] Die - bei dem bekannten Trockenstoff-Verschlußstopfen einfach von einer feuchtigkeits-
bzw. wasserdampfdurchlässigen Pappacheibe gebildete - Verschlußscheibe 18 hat beim
erfindungsgemäßen Verschluß eine besondere Ausgestaltung. Sie wird nämlich von einer
stabileren äußeren Ringscheibe 30 aus Pappe, Kunststoff od.dgl. Material gebildet,
auf deren oberer, d.h. der trocknungsaktiven Substanz 16 zugewandten Innenfläche eine
feuchtigkeits- oder wasserdampfdurchlässige und/oder perforierte transparente durchgehende,
d.h. auch die Öffnung in der Ringscheibe verschließende Kunststofffolie 32 aufkaschiert
ist, welche die Substanz 16 in der Kammer einschließt, ohne den Feuchtigkeitsübertritt
aus dem zu verschließenden Behälter in die Kammer zu behindern, darüber hinaus aber
auch die Beobachtung der Farbe der trocknungsaktiven Substanz erlaubt.
[0015] Die beim Blick auf die Unterseite des Verschlußstopfens 10 sichtbare Fläche der Ringscheibe
30 ist - was in Fig. 4 durch eine Kreuzschraffur veranschaulicht sein soll - in der
Referenzfarbe, d.h. je nach Definition, entweder in der Farbe, welche die voll trocknungswirksame
Substanz oder der Farbe, welche sie nach Erschöpfung ihres Feuchtigkeitsaufnahmevermögens
hat, eingefärbt. Der bei einer Erschöpfung der Trocknungswirksamkeit der Substanz
16 eintretende Farbumschlag der Trocknungssubstanz ist dann im Vergleich zur Referenzfarbe
auf der umgebenden Fläche der Ringscheibe 30 eindeutig und unzweifelhaft erkennbar,
so daß die Wirksamkeit bzw. Funktionsfähigkeit des durch den erfindungsgemäßen Verschlußstopfen
10 zu sichernden Behälterfüllguts im Hinblick auf eine Beeinträchtigung durch Feuchtigkeitseinwirkung
eindeutig beurteilbar ist.
[0016] Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen und Weiterbildungen
des beschriebenen Ausführungsbeispiels verwirklicht werden können. Diese Abwandlungen
können sich auf die Art und Weise des Verschließens der Kammer 14 sowie die Anbringung
der Referenzfarbe beziehen. Ohne weiteres denkbar wäre beispielsweise, daß das Material
der Kammer 14 durch entsprechende Hinzufügung eines Farbpigments zum Kunststoffmaterial
insgesamt in der Referenzfarbe eingefärbt ist. Auch ein Aufbringen der Referenzfarbe
auf den sichtbaren vorderen Teil der Kammer im Siebdruckverfahren oder ein Bedrucken
der Kunststoffolie selbst ist ohne weiteres möglich. Wesentlich ist lediglich, daß
in der die trocknungswirksame Substanz 16 aufnehmenden Kammer 14 ein bei abgenommenem
Verschluß sichtbares Fenster gegeben ist, durch welches hindurch die Farbe der Substanz
16 erkennbar ist, wobei die eigentliche, die Beobachtung der Substanz erlaubende Fensteröffnung
von einem in der Referenzfarbe eingefärbten Bereich umgeben ist, so daß ein unmittelbarer
Vergleich der Farbe der Substanz mit der Referenzfarbe möglich ist.
1. Verschluß für zur Aufnahme von gegen Luftfeuchtigkeit empfindlichem Verpackungsgut
bestimmten Behältern, auf dessen dem Behälterinnern zugewandter Innenseite eine Kammer
mit einem eingeschlossenen Vorrat einer trocknungsaktiven Substanz, z.B. granulatförmigem
Kieselxerogel, Molekularsieb-Material od.dgl. so angeordnet ist, daß im Behälter eingeschlossene,
gegebenenfalls Feuchtigkeit enthaltene Luft Zutritt zur trockungsaktiven Substanz
hat, welche eine Erschöpfung ihrer Trocknungswirksamkeit durch einen Farbumschlag
anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß in der bei geöffnetem Verschluß sichtbaren Wandung
der die trocknungsaktive Substanz aufnehmenden Kammer (14) ein durchsichtiges Fenster
vorgesehen ist, durch welches die Farbe der trocknungsaktiven Substanz (16) beobachtbar
ist, und daß der Randbereich des Fensters (z.B. 30) zumindest abschnittsweise eine
Referenzfarbe aufweist, welche entweder der Farbe der voll wirksamen trocknungsaktiven
Substanz (16) oder der Farbe der infolge zu hoher Feuchtigkeitsaufnahme nicht mehr
wirksamen ursprünglich trocknungsaktiven Substanz (16) entspricht.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster durch eine feuchtigkeitsdurchlässige
und/oder perforierte transparente Folie (32) verschlossen ist.
3. Verschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung der zur
Aufnahme der trocknungsaktiven Substanz (16) bestimmten Kammer (14) zumindest unmittelbar
in ihrem das Fenster begrenzenden Bereich in der Referenzfarbe eingefärbt ist.
4. Verschluß nach Anspruch 3, bei dem die die trocknungsaktive Substanz (16) aufnehmende
Kammer (14) aus Kunststoff hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung
der Kammer (14) durch ins Kunststoffmaterial eingelagerte Farbpigmente in der Referenzfarbe
eingefärbt ist.
5. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Fenster noch sichtbare
Randbereich der das Fenster verschließenden Folie (32) mit der Referenzfarbe bedruckt
ist.
6. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem im Fenster sichtbaren
Randbereich der das Fenster verschließenden Folie (32) eine Auf-oder Unterlage (30)
vorgesehen ist, deren Sichtfläche in der Referenzfarbe eingefärbt ist.