(19)
(11) EP 0 222 118 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.05.1987  Patentblatt  1987/21

(21) Anmeldenummer: 86113161.3

(22) Anmeldetag:  24.09.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 31/18, B41F 31/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 09.11.1985 DE 3539759

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Batke, Manfred
    D-8900 Augsburg (DE)
  • Gollinger, Franz X.
    D-8857 Hirschbach (DE)
  • Obermair, Wolfgang
    D-8890-Aichach-Unterwittelsbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Farbteiler für ein Flexo-Farbwerk


    (57) Eine Farbabteilungsvorrichtung für eine Einfärbevorrichtung einer Farbwerkswalze in einem Flexodruckmaschinen-Farbwerk umfaßt eine starre Farbabteilplatte (9), an deren Seiten eine Dichtung (7) anliegt, die elastisch an den beiden, einen Farbstauraum (S) begrenzenden Rakeln (2,3) anliegt. Der an dem Mantelabschnitt (M) der mit Farbe zu versehenden Farbwerkswalze (1) anliegende Abschnitt der Dichtung (7) ist mit einem Gleitbelag (8) versehen. Die andere Seite der Farbabteilplatte (9) weist Ausnehmungen (10,11) auf, die Abflußkanäle für die evtl. austretende Farbe bildet. Mit dieser Farbabteilungsvorrichtung können die einzelnen Farbmulden hinsichtlich ihrer Länge und Anzahl beliebig festgelegt werden, ohne daß unterteilte Rakelmesser benötigt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Farbteiler für ein Flexodruckmaschinen-Farbwerk zwischen zwei verschiedene Farben fördernden Bereichen einer Farbwalze, an die zwei Rakelmesser oberhalb und unterhalb von Farbstauräumen angestellt sind, die durch Farbabteilplatten voneinander getrennt sind.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS 33 20 638 bekannt. Bei diesen Vorrichtungen liegen die Stirnflächen der Farbabteilbleche durch Federkraft zwecks Abdichtung direkt an dem Mantel der Farbwerkswalze an. Die seitliche Abdichtung des Farbstauraumes erfolgt durch die Anlage der Farbabteilbleche an die Stirnflächen der Rakelmesser bzw. der Abstreifmesser. Derartige Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß zum einen eine ausreichende Abdichtung des Farbstauraumes unter allen Betriebsbedingungen, besonders bei dünnflüssigen Druckfarben, nur schwer möglich sein dürfte und daß zum anderen keine durchgehenden Rakelmesser verwendet werden können, denn diese müssen entsprechend der Anzahl und der Länge der benötigten Farbstauräume dimensioniert sein. Des weiteren besteht die Gefahr, daß die Manteloberfläche durch das Farbabteilblech beschädigt wird. Bei dieser Ausführung verbleibt ein Farbring an der Farbwalze, der bei höheren Drehzahlen zum Abspritzen neigt oder bei längerer Betriebsdauer antrocknet.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Farbteilervorrichtung der eingangs definierten Gattung aufzuzeigen, mit der sowohl eine sichere Abdichtung des Farbstauraumes unter allen Betriebsbedingungen und bei einfacher Fertigung der benötigten Teile gewährleistet ist, als auch eine beliebige Aufteilung der Farbstauräume erfolgen kann, die Farbringbildung vermieden wird und daß auch durchgehende Rakelmesser bzw. Abstreifmesser verwendet werden können. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen schematisch:

    Fig.1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Farbteilers,

    Fig.2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Darstellung gemäß Fig.1 und

    Fig.3 eine Draufsicht des Farbteilers gemäß Fig.1 und

    Fig.4 einen Einschub mit zwei Farbteilerelementen.



    [0004] Wie aus den Figuren 1 bis 3 hervorgeht, ist an eine Farbwerkswalze (1), beispielsweise eine Aniloxwalze, ein Rakelmesser (2) angestellt, durch das die aus einem Farbstauraum mit einer Farbe aufgebrachte Farbe abgerakelt wird. Um die Farbwerkswalze (1) in beiden Richtungen betreiben zu können, ist vorzugsweise auf der anderen Seite des Farbstauraumes S ein weiteres Rakelmesser (3) angestellt, durch das bei der anderen Drehrichtung die Farbe abgerakelt wird. Falls lediglich ein Betrieb in der einen Richtung erforderlich ist, kann anstelle des zweiten Rakelmessers (3) auch ein Abstreifmesser verwendet werden. Bei der Ausführungsform gemäß Fig.1 kann die Farbwerkswalze (1) entsprechend dem Doppelpfeil (4) in Uhrzeigerrichtung und Gegenuhrzeigerrichtung rotieren.

    [0005] Um die Farbwerkswalze (1) in Achsrichtung gesehen mit unterschiedlichen Farben einfärben zu können, werden, wie aus Fig.4 ersichtlich, voneinander getrennte Farbmulden (5, 6) benötigt. Da häufig Druckträger auch mit unterschiedlichen Farben bedruckt werden, müssen die Farbmulden hinsichtlich ihrer axialen Ausdehnung entsprechend verändert werden. Bei der erfindungsgemäßen Farbteilervorrichtung ist dies ohne die Verwendung von Einkerbungen bzw. Vertiefungen am Umfang der Farbwerkswalze kontinuierlich möglich, wobei auch durchgehende, d.h. nicht unterteilte Rakelmesser (2, 3), verwendet werden können.

    [0006] Erfindungsgemäß wird deshalb die einem Farbstauraum zugewandte Seite einer Farbabteiltrennplatte (9) mit einer Dichtung (7) belegt. Die an der Farbwerkswalze (1) anliegende Dichtung (7) wird über den zugehörigen Mantelabschnitt M mit einem Gleitbelag (8) versehen. Die Farbabteilplatte (9) kann beispielsweise aus einer nichtrostenden Stahlplatte bestehen. Als Material für die Dichtung (7) kommt z.B. Gummi oder Neoprene in Frage. Als Gleitbelag (8) eignet sich z.B. Teflon.

    [0007] In erfindungsgemäßer Weise ist die Dichtung (7) an der Farbabteilplatte (9) in ihrer Form so festgelegt, daß sie übersteht und zwar so, daß sie mit den überstehenden Bereichen jeweils unterhalb der Rakelmesser (2) und (3) elastisch anliegt, d.h., die Dichtung (7) jeweils in Drehrichtung der Farbwalze (1) gesehen, vor der Rakel (2) bzw. (3) zum Anliegen kommt. Dadurch ergibt sich der Voteil, daß trotz einer unvermeidlichen Durchbiegung der Rakeln (2) bzw. (3) eine exakte Abdichtung erhalten bleibt. Der überstehende, an dem Mantelabschnitt M der Farbwerkswalze liegende Teil, der in seiner Krümmung an die Farbwerkswalze (1) angepaßt ist, ist zwecks Schonung der Farbwerkswalze (1) mit dem Gleitmaterial (8) beschichtet.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Farbabteilplatte (9) mit der Dichtung (7) ergibt sich somit eine zuverlässig abdichtende seitliche Begrenzung eines Farbstauraumes S. Falls trotzdem seitlich etwas Farbe austritt, so wird in vorteilhafter Weise durch auf der anderen Seite der Farbabteilplatte (9) vorgesehene Abflußkanäle bildende Ausnehmungen (10, 11) dafür gesorgt, daß die austretende Farbe nicht antrocknet oder abgeschleudert wird, sondern über diese Ausnehmungen (10, 11) entlang der Farbabteilplatte (9) abgeführt und einer nicht gezeigten Farbauffangvorrichtung zugeleitet wird. Es ist vorteilhaft, die einzelnen Ausnehmungen (10, 11) durch Stege (12, 13) zu unterteilen.

    [0009] Fig.4 zeigt einen Einschub (19) mit zwei Dichtungen (15, 16), die entsprechend der bereits beschriebenen Dichtung (7) dimensionert und an Farbabteilplatten (21, 22) befestigt, beispielsweise angeklebt sind. Mit dem Einschub (19) kann somit an beliebiger Stelle einer Farbwalze (14) eine Unterteilung, d.h. eine axiale Begrenzung erfolgen. Der Einschub (19) trennt zwei vorzugsweise unterschiedliche Farben aufweisende Mulden (5, 6). Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig.4 sind die Dichtungen (15, 16) mit jeweils einem Gleitbelag (17 bzw. 18) versehen und die Farbabteilplatten (21, 22) weisen Ausnehmungen (23, 24) auf, die ggf. ebenfalls durch Stege getrennt bzw. unterteilt werden können.

    [0010] Falls seitlich der Farbmulden (5) oder (6) in die mit einer Leiste (20) versehene Trennfuge bzw. in diesen Zwischenraum Farbe austritt, so wird diese jeweils über die Ausnmehmungen (23, 24) abgeleitet und in einen nicht gezeigten Auffangbehälter geführt. Der Einschub (19) kann also entlang der Farbwalze (14) an beliebiger Stelle angesetzt werden, so daß die Ausdehnung und Aufteilung der Farbmulden (5) und (6) in beliebiger Weise erfolgen können. Zur Vermeidung der Farbringbildung auf der Farbwalze (1) bzw. (14) ist es wesentlich, daß das Rakelmesser (2) bzw. (3) seitlich der Farbabteilplatte (9) bzw. (21, 22) übersteht.


    Ansprüche

    1. Farbteiler für ein Flexodruckmaschinen-Farbwerk zwischen zwei vorzugsweise verschiedene Farben fördernden Bereichen einer Farbwalze, an die zwei Rakelmesser oberhalb und unterhalb von durch Farbabteilplatten voneinander getrennten Farbstauräumen angestellt sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils an der an einen Farbstauraum (S) angrenzenden Seite der Farbabteilplatten (9, 21, 22) eine überstehende Dichtung (7, 15, 16) angeordnet ist, die unter den beiden Rakelmessern (2, 3) und an dem durch die beiden Rakelmesser (2, 3) eingeschlossenen Mantelabschnitt (M) der Farbwerkswalze (1, 14) anliegt, daß der an dem genannten Mantelabschnitt anliegende Bereich der Dichtungen (7, 15, 16) mit einem Gleitbelag (8, 17, 18) versehen ist, und daß die Rakelmesser seitlich der Farbabteilplatten (9, 21, 22) überstehen.
     
    2. Farbteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Farbstauräumen (S) abgewandten Seiten der Farbabteilplatten (8, 21, 22) mit Farbabflußkanälen bildenden Ausnehmungen (10, 11, 23, 24) versehen sind.
     
    3. Farbteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (10, 11, 23, 24) durch Stege (12, 13) voneinander getrennt sind.
     




    Zeichnung