[0001] Die Erfindung betrifft Farbteiler für ein Flexodruckmaschinen-Farbwerk zwischen zwei
verschiedene Farben fördernden Bereichen einer Farbwalze, an die zwei Rakelmesser
oberhalb und unterhalb von Farbstauräumen angestellt sind, die durch Farbabteilplatten
voneinander getrennt sind.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE-OS 33 20 638 bekannt. Bei
diesen Vorrichtungen liegen die Stirnflächen der Farbabteilbleche durch Federkraft
zwecks Abdichtung direkt an dem Mantel der Farbwerkswalze an. Die seitliche Abdichtung
des Farbstauraumes erfolgt durch die Anlage der Farbabteilbleche an die Stirnflächen
der Rakelmesser bzw. der Abstreifmesser. Derartige Vorrichtungen weisen den Nachteil
auf, daß zum einen eine ausreichende Abdichtung des Farbstauraumes unter allen Betriebsbedingungen,
besonders bei dünnflüssigen Druckfarben, nur schwer möglich sein dürfte und daß zum
anderen keine durchgehenden Rakelmesser verwendet werden können, denn diese müssen
entsprechend der Anzahl und der Länge der benötigten Farbstauräume dimensioniert sein.
Des weiteren besteht die Gefahr, daß die Manteloberfläche durch das Farbabteilblech
beschädigt wird. Bei dieser Ausführung verbleibt ein Farbring an der Farbwalze, der
bei höheren Drehzahlen zum Abspritzen neigt oder bei längerer Betriebsdauer antrocknet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Farbteilervorrichtung der eingangs definierten
Gattung aufzuzeigen, mit der sowohl eine sichere Abdichtung des Farbstauraumes unter
allen Betriebsbedingungen und bei einfacher Fertigung der benötigten Teile gewährleistet
ist, als auch eine beliebige Aufteilung der Farbstauräume erfolgen kann, die Farbringbildung
vermieden wird und daß auch durchgehende Rakelmesser bzw. Abstreifmesser verwendet
werden können. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen schematisch:
Fig.1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Farbteilers,
Fig.2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Darstellung gemäß Fig.1 und
Fig.3 eine Draufsicht des Farbteilers gemäß Fig.1 und
Fig.4 einen Einschub mit zwei Farbteilerelementen.
[0004] Wie aus den Figuren 1 bis 3 hervorgeht, ist an eine Farbwerkswalze (1), beispielsweise
eine Aniloxwalze, ein Rakelmesser (2) angestellt, durch das die aus einem Farbstauraum
mit einer Farbe aufgebrachte Farbe abgerakelt wird. Um die Farbwerkswalze (1) in beiden
Richtungen betreiben zu können, ist vorzugsweise auf der anderen Seite des Farbstauraumes
S ein weiteres Rakelmesser (3) angestellt, durch das bei der anderen Drehrichtung
die Farbe abgerakelt wird. Falls lediglich ein Betrieb in der einen Richtung erforderlich
ist, kann anstelle des zweiten Rakelmessers (3) auch ein Abstreifmesser verwendet
werden. Bei der Ausführungsform gemäß Fig.1 kann die Farbwerkswalze (1) entsprechend
dem Doppelpfeil (4) in Uhrzeigerrichtung und Gegenuhrzeigerrichtung rotieren.
[0005] Um die Farbwerkswalze (1) in Achsrichtung gesehen mit unterschiedlichen Farben einfärben
zu können, werden, wie aus Fig.4 ersichtlich, voneinander getrennte Farbmulden (5,
6) benötigt. Da häufig Druckträger auch mit unterschiedlichen Farben bedruckt werden,
müssen die Farbmulden hinsichtlich ihrer axialen Ausdehnung entsprechend verändert
werden. Bei der erfindungsgemäßen Farbteilervorrichtung ist dies ohne die Verwendung
von Einkerbungen bzw. Vertiefungen am Umfang der Farbwerkswalze kontinuierlich möglich,
wobei auch durchgehende, d.h. nicht unterteilte Rakelmesser (2, 3), verwendet werden
können.
[0006] Erfindungsgemäß wird deshalb die einem Farbstauraum zugewandte Seite einer Farbabteiltrennplatte
(9) mit einer Dichtung (7) belegt. Die an der Farbwerkswalze (1) anliegende Dichtung
(7) wird über den zugehörigen Mantelabschnitt M mit einem Gleitbelag (8) versehen.
Die Farbabteilplatte (9) kann beispielsweise aus einer nichtrostenden Stahlplatte
bestehen. Als Material für die Dichtung (7) kommt z.B. Gummi oder Neoprene in Frage.
Als Gleitbelag (8) eignet sich z.B. Teflon.
[0007] In erfindungsgemäßer Weise ist die Dichtung (7) an der Farbabteilplatte (9) in ihrer
Form so festgelegt, daß sie übersteht und zwar so, daß sie mit den überstehenden Bereichen
jeweils unterhalb der Rakelmesser (2) und (3) elastisch anliegt, d.h., die Dichtung
(7) jeweils in Drehrichtung der Farbwalze (1) gesehen, vor der Rakel (2) bzw. (3)
zum Anliegen kommt. Dadurch ergibt sich der Voteil, daß trotz einer unvermeidlichen
Durchbiegung der Rakeln (2) bzw. (3) eine exakte Abdichtung erhalten bleibt. Der überstehende,
an dem Mantelabschnitt M der Farbwerkswalze liegende Teil, der in seiner Krümmung
an die Farbwerkswalze (1) angepaßt ist, ist zwecks Schonung der Farbwerkswalze (1)
mit dem Gleitmaterial (8) beschichtet.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Farbabteilplatte (9) mit der Dichtung (7) ergibt sich
somit eine zuverlässig abdichtende seitliche Begrenzung eines Farbstauraumes S. Falls
trotzdem seitlich etwas Farbe austritt, so wird in vorteilhafter Weise durch auf der
anderen Seite der Farbabteilplatte (9) vorgesehene Abflußkanäle bildende Ausnehmungen
(10, 11) dafür gesorgt, daß die austretende Farbe nicht antrocknet oder abgeschleudert
wird, sondern über diese Ausnehmungen (10, 11) entlang der Farbabteilplatte (9) abgeführt
und einer nicht gezeigten Farbauffangvorrichtung zugeleitet wird. Es ist vorteilhaft,
die einzelnen Ausnehmungen (10, 11) durch Stege (12, 13) zu unterteilen.
[0009] Fig.4 zeigt einen Einschub (19) mit zwei Dichtungen (15, 16), die entsprechend der
bereits beschriebenen Dichtung (7) dimensionert und an Farbabteilplatten (21, 22)
befestigt, beispielsweise angeklebt sind. Mit dem Einschub (19) kann somit an beliebiger
Stelle einer Farbwalze (14) eine Unterteilung, d.h. eine axiale Begrenzung erfolgen.
Der Einschub (19) trennt zwei vorzugsweise unterschiedliche Farben aufweisende Mulden
(5, 6). Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig.4 sind die Dichtungen (15, 16) mit
jeweils einem Gleitbelag (17 bzw. 18) versehen und die Farbabteilplatten (21, 22)
weisen Ausnehmungen (23, 24) auf, die ggf. ebenfalls durch Stege getrennt bzw. unterteilt
werden können.
[0010] Falls seitlich der Farbmulden (5) oder (6) in die mit einer Leiste (20) versehene
Trennfuge bzw. in diesen Zwischenraum Farbe austritt, so wird diese jeweils über die
Ausnmehmungen (23, 24) abgeleitet und in einen nicht gezeigten Auffangbehälter geführt.
Der Einschub (19) kann also entlang der Farbwalze (14) an beliebiger Stelle angesetzt
werden, so daß die Ausdehnung und Aufteilung der Farbmulden (5) und (6) in beliebiger
Weise erfolgen können. Zur Vermeidung der Farbringbildung auf der Farbwalze (1) bzw.
(14) ist es wesentlich, daß das Rakelmesser (2) bzw. (3) seitlich der Farbabteilplatte
(9) bzw. (21, 22) übersteht.
1. Farbteiler für ein Flexodruckmaschinen-Farbwerk zwischen zwei vorzugsweise verschiedene
Farben fördernden Bereichen einer Farbwalze, an die zwei Rakelmesser oberhalb und
unterhalb von durch Farbabteilplatten voneinander getrennten Farbstauräumen angestellt
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils an der an einen Farbstauraum (S) angrenzenden Seite der Farbabteilplatten
(9, 21, 22) eine überstehende Dichtung (7, 15, 16) angeordnet ist, die unter den beiden
Rakelmessern (2, 3) und an dem durch die beiden Rakelmesser (2, 3) eingeschlossenen
Mantelabschnitt (M) der Farbwerkswalze (1, 14) anliegt, daß der an dem genannten Mantelabschnitt
anliegende Bereich der Dichtungen (7, 15, 16) mit einem Gleitbelag (8, 17, 18) versehen
ist, und daß die Rakelmesser seitlich der Farbabteilplatten (9, 21, 22) überstehen.
2. Farbteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Farbstauräumen
(S) abgewandten Seiten der Farbabteilplatten (8, 21, 22) mit Farbabflußkanälen bildenden
Ausnehmungen (10, 11, 23, 24) versehen sind.
3. Farbteiler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (10, 11,
23, 24) durch Stege (12, 13) voneinander getrennt sind.