[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen und flachem
Schlüssel, der Einbruchsversuchen widersteht und bei dem die Kernstifte in einem Sitz
untergebracht sind, der unter Wirkung des Drucks der Schlüsselspitze gegen einen Anschlag
dieses Sitzes in bezug auf den Zylinderkern gleitet, wobei er mit einem Mitnehmer
so zusammenwirkt, daß er vor dem Einführen des Schlüssels davon getrennt ist und nach
Einführen des Schlüssels und Gleitung unter dem Druck der Schlüsselspitze damit eine
feste Einheit bildet.
[0002] Einbruchversuche an Schließzylindern folgen gewöhnlich zwei Schemen. Die erste Methode
besteht darin, den Zylinderkern gewaltsam zu drehen zu versuchen, indem ihm ein ausreichendes
Drehmoment zum Brechen der Stiftzuhaltungen und damit zu seiner Freigabe mitgeteilt
wird. Dieses gewaltsame Drehen erfolgt mit Hilfe eines in den Schlüsselkanal eingeführten
Werkzeugs. Eine andere Methode besteht darin, das Schloß aufzubrechen, indem auf den
Zylinderkern ein leichtes Drehmoment ausgeübt wird, um die Stiftzuhaltungen nacheinander
einzeln aufzubrechen.
[0003] Zum Abweisen solcher Versuche ist vorgeschlagen worden, den Zylinderkern in zwei
Teilen Stoß an Stoß so herzustellen, daß Aufbruchversuche ein Drehen des vorderen
Teils bewirken und den hinteren Teil davon unberührt lassen. Ein derartiger Schließzylinder
aber widersteht nur schlecht Versuchen zum gewaltsamen Drehen des Zyklinderkerns mit
Hilfe eines sehr festen Werkzeugs, das ganz in den Schlüsselkanal hineingesteckt wird
und somit die beiden Teile miteinander verbindet.
[0004] Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist im französischen Patent Nr. 2 571 772 ein Schließzylinder
der beschriebenen Art vorgeschlagen worden, mit dessen Einführung jeder gewaltsame
Aufbruchversuch, der kein Gleiten der Kernstiftlagerung bewirkt, kein Drehen des Mitnehmers
und somit auch kein Funktionieren des Schlosses ermöglicht.
[0005] Der soeben beschriebene Schließzylinder aber ist in seinem Aufbau kompliziert und
wegen einer größeren Anzahl von Bauteilen, insbesondere Gehäusestiften und Kernstiften,
schwer zu montieren.
[0006] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung des Schließzylinders gemäß dem französischen
Patent Nr. 2571772, die dank einer stark reduzierten Zahl von Teilen eine Vereinfachung
ermöglicht.
[0007] Deshalb ist der erfindungsgemäße Schließzylinder dadurch gekennzeichnet, daß die
im genannten Gleitsitz untergebrachten Stifte jeweils eine periphere Auskehlung auf
bestimmter Höhe eines jeden Stiftes aufweisen und der Zylinderkern zwei Längsflanschen
umfaßt, die sich an genanntem Sitz schließen und dabei einen Durchgang belassen, dessen
Breite etwas größer ist als der Durchmesser der Auskehlungen, aber kleiner als der
Durchmesser der Stifte, wobei der genannte Durchgang zudem eine Mehrzahl von Löchern
aufweist, deren Durchmesser etwas größer ist als der der Stifte und deren Zahl und
Abstand der Zahl und dem Abstand der Stifte entsprechen, wobei der genannte Gleitsitz
in bezug auf das Zylindergehäuse in Ruhestellung geschaltet ist.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kommen Gegenstifte in Fortfall, was die Bauweise
des Schließzylinders vereinfacht.
[0009] Die Erfindung wird besser verständlich beim Lesen der folgenden Beschreibung unter
Bezugnahme auf die beigeheftete Zeichnung, in der:
Figur 1 im Axialschnitt eine schematische Ansicht des Schließzylinders gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt, in der der Schlüssel abgezogen ist;
Figur 2 entspricht der Figur 1 nach Einführen des Schlüssels;
Figur 3 ist ein Schnitt entlang der Linie A in Figur 2, und.
Figur 4 ist eine Teilansicht im Schnitt entlang der Linie B in Figur 3.
[0010] Wie im französischen Patent Nr. 2571772 umfaßt der Schließzylinder ein Zylindergehäuse
201, in dem sich ein Zylinderkern 202 dreht, der einen axial gleitenden Sitz 203 aufweist;
dieser schließt ab durch eine Kupplungsnase 204, die mit einer Aussparung 205 eines
Mitnehmers 206 des Schließbarts 207 für ein Schloß zusammenwirkt. Der Sitz 203 weist
Radialbohrungen 208 auf, die in den Schlüsselkanal 209 des Zylinderkerns 202 münden
und in denen die von Stiftfedern 211 gegen den Kanalnal 209 gedrückten Stifte 210
untergebracht sind.
[0011] In der Ausführungsform dieses Zusatzes drehen der Zylinderkern 202 und sein Sitz
203 frei im Zylindergehäuse 201, sind aber bei abgezogenem Schlüssel (Figur 1) winkelig
verriegelt durch eine Kugel 212, die durch eine Feder 213 gegen eine Aussparung 214
des Zylindergehäuses 201 gedrückt wird. Die Stifte 210 umfassen eine Auskehlung 215
in variabler Höhe als entsprechende Kodierung für den Einschnitt des Schlüssels 216,
so daß bei eingeführtem Schlüssel (Figur 2) die Auskehlungen 215 der verschiedenen
Stifte 210 axial ausgerichtet sind.
[0012] Der Zylinderkern 202 umfaßt zwei Flanschen 217 und 218 (Figuren 3 und 4), die sich
am Sitz 203 schließen und dabei zwischen ihnen einen Durchgang 219 belassen, dessen
Breite geringfügig größer als der Durchmesser der Auskehlungen 215, jedoch kleiner
als der Durchmesser der Stiftkörper 210 ist. Der Durchgang 219 weist zudem Löcher
220 auf, deren Anzahl und Abstand der Anzahl und dem Abstand der Bohrungen 208 entsprechen;
sie haben aber einen geringfügig größeren Durchmesser. Der Schlüsselkanal 209 wird
durch einen Anschlag 221 abgeschlossen, mit dem das Ende des Schlüssels 216 zusammenwirkt.
[0013] Bei fehlendem Schlüssel (Figur 1) oder bei Gebrauch eines falschen Schlüssels, der
das Ausrichten der Auskehlungen 215 der Stifte 210 nicht ermöglicht, bildet der Sitz
203 mit dem Zylinderkern 202 über die durch die Löcher 220 des Durchgangs 219 hindurchgeführten
Körper der Stifte 210 eine feste Einheit. Der Sitz 2203 kann nicht gleiten, weil seine
Nase 204 in der Aussparung 205 so gefangen ist, daß der Schließzylinder nicht betätigt
werden kann. Jedes auf den Zylinderkern 202 ausgeübte Drehmoment läßt die Kugel 212
aus der Aussparung 214 ausrasten und gibt den Zylinderkern 202 mit seinem Sitz 203
frei.
[0014] Das Einführen des passenden Schlüssels 216 (Figur 2) richtet die Auskehlungen 215
der Stifte 210 in der Ebene des Durchgangs 219 aus, und ein Druck auf den Schlüssel
216, dessen Ende sich am Anschlag 221 des Sitzes 203 abstützt, bewirkt ein Verschieben
dieses Sitzes 203, wobei die Flanschen 217, 218 des Zylinderkerns 202 dem Sitz 203
als Führung dienen, die Auskehlungen 215 im Durchgang 219 gleiten und die Kugel 212
die Aussparung 214 verläßt. Die Nase 204 setzt sich in die Aussparung 205, und ein
Drehen des Schlüssels 216 betätigt den Mitnehmer 206 und den Schlüsselbart 207 zum
Betätigen des Schlosses. Beim Abziehen des Schlüssels geht alles in umgekehrter Reihenfolge
vor sich, und der Schließzylinder kehrt in die Stellung lt. Figur 1 zurück.
[0015] In der beschriebenen und dargestellten Ausführungsform sitzt eine zweite Reihe Stifte
210' in den Bohrungen 208' des Sitzes 203 senkrecht zu den Bohrungen 208. Die Stifte
210' wirken mit einem anderen Einschnitt des Schlüssels 216 zusammen, wodurch eine
erhebliche Vergrößerung der Zahl von Kombinationen möglich ist.
1.- Schließzylinder mit Stiftzuhaltungen und flachem Schlüssel, der Aufbruchversuchen
widersteht und in dem die Kernstifte in einem Sitz untergebracht sind, der in bezug
auf den Zylinderkern unter der Wirkung des Drucks der Schlüsselspitze gegen einen
Anschlag in diesem Sitz gleitet, wobei der Sitz mit einem Mitnehmer so zusammenwirkt,
daß er vor Einführen des Schlüssels davon getrennt ist und nach Einführen des Schlüssels
und Gleiten unter dem Druck der Schlüsselspitze damit eine feste Einheit bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß die im Gleitsitz (203) untergebrachten Stifte (210) jeweils
eine periphere Auskehlung (215) auf einer bestimmten Höhe eines jeden Stiftes (210)
aufweisen, der Zylinderkern (202) zwei Längsflanschen (217, 218) umfaßt, die sich
am genannten Sitz (203) schließen und dabei einen Durchgang (219) belassen, dessen
Breite etwas größer ist als der Durchmesser der Auskehlungen (215), jedoch etwas kleiner
als der Durchmesser der Stifte (210), wobei der genannte Durchgang (219) zudem eine
Mehrzahl von Löchern (220) aufweist, deren Durchmesser etwas größer ist als der der
Stifte (219) und die ihrer Zahl und ihrem Abstand nach den Stiften (210) entsprechen,
und wobei der genannte Gleitsitz (203) in bezug auf das Zylindergehäuse (201) in Ruhestellung
geschaltet ist.
2.- Schließzylinder gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung des
Sitzes (203) in bezug auf das Zylindergehäuse (201) verwirklicht wird durch eine Kugel
(212), die durch eine Feder (213) in eine Aussparung (214) gedrückt wird.