[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung fotografischer
Silberhalogenidemulsionen.
[0002] Zur Bildung von lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen ist es bereits bekannt,
entsprechende Silbersalze in einem Bindemittel auszufällen. Insbesondere ist es bekannt,
Silberhalogenidemulsionen durch Fällen von Silberhalogenid in einem Bindemittel herzustellen,
wobei als Bindemittel vorzugsweise Gelatine verwendet wird. Die Fällung des Silberhalogenids
kann dadurch erfolgen, daß zu einer Halogenidlösung in Gelatine eine wäßrige Lösung
eines Silbersalzes zugefügt wird. Die Größe der erhaltenen Silberhalogenidkörner wird
dabei u.a. durch die Temperatur der Lösung, die Einlauftzeit und den Halogenidüberschuß
gesteuert. Umgekehrt ist es auch bekannt, zu einer vorgelegten wäßrigen Lösung eines
Silbersalzes die wäßrige Lösung eines Halogenids zuzugeben.
[0003] Es ist weiter bekannt, die wäßbrigen Lösungen eines Silbersalzes und eines Halogenids
gleichzeitig in eine Vorlage nach dem sogenannten Doppeleinlaufverfahren einlaufen
zu lassen. Geeignete Verfahren dieser Art sind beispielsweise in der britischen Patentschrift
1 027 146 und in der Veröffentlichung von E. MOISAR und S. WAGNER in "Berichte der
Bunsengesellschaft für physikalische Chemie", 67 (1963), Seiten 356 bis 359, beschrieben.
Doppeleinlaufverfahren sind weiterhin bekannt aus dem britischen Patent 1 302 405
und US-A-3 801 326, 4 046 576, 3 790 386, 3 897 935, 4 147 551 und 4 171 224.
[0004] Zur Herstellung von Silberhalogenidemulsionen sind auch Verfahren bekannt, Emulsionen
unterschiedlicher Löslichkeit zu mischen und z.B. in Gegenwart von Silberhalogenidlösungsmitteln
eine Umlösung zu erwirken. Eine Voraussetzung für derartige Verfahren ist, daß die
bei der Umlösung verwendeten Silberhalogenidkristalle unterschiedliche Löslichkeit
aufweisen. Derartige Verfahren sind beispielsweise bekannt aus den US-Patentschriften
2 146 938, 3 206 313, 3 317 322 und der deutschen Auslegeschrift 1 207 791.
[0005] Um nach dem Beguß das Auskristallisieren von Salzen in den Emulsionsschichten eines
Aufzeichnungsmaterials und andere fotografische oder mechanische Nachteile zu vermeiden,
müssen die bei der Herstellung entstandenen löslichen Salze und andere lösliche Verbindungen
entfernt werden. Hierzu wird allgemein das sogenannte Flockverfahren angewandt, bei
dem die Silberhalogenidemulsion ausgeflockt wird und danach gewaschen und gegebenenfalls
konzentriert werden kann. Verwiesen wird hierzu auf Ullmanns Enzyklopädie der Technischen
Chemie, 4. Auflage, Band XVIII, 1979, Seiten 423 ff. Aus der DE-OS 2 436 461 ist bereits
ein Verfahren zur Entsalzung und gegebenenfalls Konzentrierung von Silberhalogenidemulsionen
bekannt, bei dem man die fotografischen Emulsionen unter Anwendung einer Druckdifferenz
durch Kapillarmembranen filtriert. Die Verwendung der Ultrafiltration bei der Herstellung
fotografischer Silberhalogenidemulsionen ist weiterhin bekannt aus der Research Disclosure
Nr. 10 208 (1972), Research Disclosure Nr. 13 122 (1975) und 16 351 (1977).
[0006] Aus der US-A-4 334 012 und der US-A-4 336 328 ist bereits bekannt, die Ultrafiltration
während des Kornwachstums einer Silberhalogenidemulsion einzusetzen.
[0007] Die letztgenannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß es - insbesondere beim
Arbeiten mit kleinen Peptisator-Konzentrationen - beim Einschalten der Ultrafiltrationsvorrichtung
schon vor Ende der Fällungskristallisation zu Ablagerungen von vorübergehend existierenden
großen Teilchen kommen kann. Solche Teilchen können zu Verstopfungen von Schutzfiltern
vor der Ultrafiltrations-einrichtung oder von Strömungskanälen in der Ultrafiltrationseinrichtung
führen.
[0008] Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, die Ultrafiltrationseinrichtung erst nach Abschluß
der Fällungskristallisation oder jedenfalls nach Beendigung der zu Ablagerungen führenden
Phase der Fällung einzuschalten.
[0009] Andererseits lassen sich die Vorzüge der Ultrafiltration nur dann voll nutzen, wenn
die Vorrichtung hierzu in Fließverbindung mit dem Fällungsraum und mit dem Sammelbehälter
eingesetzt werden kann. So läßt sich die Emulsion nach Abschluß des Fällungsstadiums
vor ihrer weiteren Bearbeitung (wie Reifen, Erstarren oder Vorlegen als Impfkristall
oder als Partner für eine Umlösung) in wirtschaftlicher Weise reinigen und konzentrieren,
ohne daß unwirtschaftliche Pausen für den Transport und/oder die Zwischenlagerung
der Emulsion entstehen.
[0010] Hierbei tritt aber eine weitere Schwierigkeit auf: Der für eine optimale Überströmung
der Membranen der Ultrafiltrationsvorrichtung erforderliche Volumen-(oder Massen-)Strom
ist i.a. größer als die aus anderen verfahrenstechnischen Gründen vorgegebenen oberen
Grenzwerte für diesen Strom. So ist die Größe des Emulsionsstromes, welcher durch
den Fällungsraum geht, begrenzt durch die Verweilzeiten in diesem Raum, die eingehalten
werden müssen, um eine gleichmäßige Korngröße zu erzielen. Die Querschnitte der
für diesen Strom durch den Fällungsraum dimensionierten Rohre und Ventile sind oft
zu klein für den von der Ultrafiltrationsvorrichtung geforderten Strom. Unter Volumenstrom
wird hierbei das durch jeden Querschnitt einer Rohrleitung strömende Volumen der Flüssigkeit
pro Zeiteinheit verstanden, gemessen z.B. in 1/min. Der Massenstrom ist entsprechend
die Masse pro Zeiteinheit, z.B. gemessen in kg/min. Unter der Verweilzeit wird das
Volumen des Fällungsraumes geteilt durch den Volumenstrom durch diesen Raum verstanden.
[0011] Zu kleine Volumenströme im Kreislauf, der die Ultrafiltrationsvorrichtung enthält,
führen aber zu Schwierigkeiten, weil a) die Permeatleistung zu klein wird und so die
abgezogene Menge an Dispergiermittel pro Zeit nicht ausreicht, um in vernünftigen
Zeiten zu reinigen und/oder zu konzentrieren; b) die Strömungskanäle durch Ablagerungen
ganz oder teilweise blockiert werden können. Unter Permeatleistung wird hierbei der
Volumenstrom an Permeat, bezogen auf die Einheit der Filterfläche verstanden, gemessen
z.B. in 1/(m²min).
[0012] Andererseits kann es in einer bestimmten Phase einer Fällung, der sogenannten Keimbildungsphase,
erforderlich sein, die gebildete Ausfällung auf kurzem Weg zu dem Fällungsraum zurückzuführen,
um sie vor einer Vermischung mit der Gesamtmenge der Peptisatorlösung oder Emulsion
im Sammelbehälter bis zu einer stabilen Korngröße wachsen zu lassen.
[0013] Diese Problematik ist aus der DE-OS 25 55 364 bekannt. In dieser OS ist hierfür eine
Lösung beschrieben worden für den Fall, daß der Fällungsraum ("Mischkammer") in einem
Sammelbehälter ("Reaktionsgefäß") vertikal angeordnet und mit 2 unabhängigen Rühreinrichtungen
versehen ist. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, daß die Rückführung der Ausfällung
durch die wäßrige Peptisatorlösung des Sammelbehälters unvollständig und schwer zu
kontrollieren ist.
[0014] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionen durch
a) Reaktion wenigstens eines löslichen Silbersalzes mit wenigstens einem löslichen
Halogenid in einem diese lösenden Dispergiermittel und/oder
b) Zusammengeben unterschiedlich löslicher Silberhalogenidemulsionen in einem Dispergiermittel
unter wenigstens teilweise lösenden Bedingungen
in einem Reaktionsraum 1
und wenigstens teilweise Entfernung von Dispergiermittel und gegebenenfalls darin
gelösten Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß
1) die den Reaktionsraum (1) verlassende Silberhalogenidemulsion kontinuierlich vor
Abschluß der unter a) angegebenen Reaktion und/oder dem unter b) angegebenen Zusammengeben
aus dem Reaktionsraum (1) in ein gesondertes Kreislaufsystem KS-1 mit einer Reinigungsvorrichtung
zur Entfernung von Dispergiermittel und darin löslichen Verbindungen geführt wird,
und
2) nach wenigstens einmaligem Durchlauf durch die Reinigungsvorrichtung 2 aus dem
Kreislaufsystem KS-1 austritt in
3) einen Sammelbehälter 3.
[0015] Unter "gesondertem Kreislaufsystem" wird ein System von Rohrleitungen, Absperrorganen,
Pumpen usw. in Fließverbindung mit dem Reaktionsraum zur teilweisen Rückführung der
Emulsion vom Ausgang der Reinigungsvorrichtung auf deren Eingang unter Umgehung des
Reaktionsraumes oder unter Umgehung des Sammelbehälters verstanden.
[0016] Es können die üblichen Dispergiermittel verwendet werden. Ein besonders bevorzugtes
Dispergiermittel ist Wasser, bzw. eine im wesentlichen aus Wasser bestehende Lösung.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion
hergestellt durch Reaktion eines löslichen Silbersalzes, insbesondere Silbernitrat,
mit wenigstens einem löslichen Halogenid, insbesondere einem wasserlöslichen Halogenid
in wäßriger Lösung.
[0018] Vorzugsweise ist der Massen- oder Volumenstrom der im Kreislaufsystem KS-1 umlaufenden
Silberhalogenidemulsion größer, vorzugsweise mindestens um den Faktor 1,2, als bei
Eintritt in den Sammelbehälter 3.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Reaktion zwischen den Silbersalzen
und Halogeniden in einem vom Sammelbehälter gesonderten Fällungsraum durchgeführt.
[0020] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die Silberhalogenidemulsion aus
dem Sammelbehälter 3 wenigstens teilweise in das Kreislaufsystem KS-1 zurückgeführt.
[0021] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird zeitweilig während der Fällung
die im Fällungsraum 1 gefällte Emulsion unter Umgehung des Kreislaufsystems KS-1 in
den Sammelbehälter 3 geführt. Hierbei kann die Reinigungsvor richtung zeitweilig entleert
und gespült werden.
[0022] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die Silberhalogenidemulsion nach
dem Durchlauf durch die Reinigungsvorrichtung 2 teilweise vor und teilweise hinter
den Fällungsraum 1 zurückgeführt. Dabei kann wenigstens zeitweise der Zulauf in den
Sammelbehälter 3 unterbrochen sein.
[0023] Geeignete Reinigungsvorrichtungen sind solche, mit denen in einem Durchlaufverfahren
Dispergiermittel und in diesem gelöste Moleküle aus der Emulsion abgezogen werden
können.
[0024] Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Kombination von Dialyse oder Elektrodialyse
zur Entfernung von Salzen und einer Osmose oder Umkehrosmose zur Entfernung von Wasser.
Solche Permeationsverfahren durch Membranen aufgrund von Konzentrations- oder Druckdifferenzen
über die Membran sind beispielsweise in dem Buch von R. Rautenbach und R. Albrecht:
Membrantrennverfahren, Otto Salle Verlag Frankfurt und Verlag Sauerländer Aarau 1981,
beschrieben worden. Da Silberhalogenidteilchen und Gelatinemoleküle, welch zurückgehalten
werden sollen, groß sind im Ver- gleich zu Wasser- oder Salzmolekülen oder -Ionen,
welche entfernt werden sollen, können auch Mikrofiltrationsverfahren mit Mikro-Porenfiltern
eingesetzt werden.
[0025] In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Reinigungsvorrichtung
um eine Ultrafiltrationseinrichtung. Die Ultrafiltrationsvorrichtung enthält vorzugsweise
Membranen aus inerten, nichtionischen Polymeren. Diese sind geeignet, lösliche Salze
aus fotografischen Emulsionen zu entfernen und gegebenenfalls auch diese Emulsionen
durch eine Reduktion des Volumens zu konzentrieren, indem Dispergiermittel entzogen
wird.
[0026] Die Wirkungsweise bevorzugter Membranen ist in der britischen Patentschrift 1 307
331 beschrieben. Es handelt sich hierbei um substituierte Olefine oder aromatische
Polymere, die anisotrope, semipermeable Membranen darstellen und mechanisch, thermisch
und chemisch sehr beständig und fotografisch inaktiv sind. Geeignete Membrane können
z.B. aus Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylformiat oder Polyvinylethern,
wie z.B. Polyvinylmethyl- oder -ethylethern, ferner aus Polyamiden, Polyimiden, Polyvinyl
ud Polyvinylidenchlorid, aromatischen Polymeren, wie aromatischen Polyestern, oder
Polytetrafluorethylen hergestellt sein.
[0027] Bevorzugt sind beispielsweise Membranen aus Polyamiden, Polyvinylchlorid und Polytetrafluorethylen.
[0028] Auch Membranen aus regenerierter Cellulose oder Celluloseestern, wie Celluloseacetat
oder gemischten Celluloseester sind für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt einsetzbar.
[0029] Die Membranen haben vorzugsweise eine Durchlässigkeit für Moleküle mit relativen
Molekülmassen bis etwa 300 000, insbesondere bis etwa 50 000. Die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu reinigenden Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionen können bezüglich Konzentration
an Silberhalogenid, Gelatinegehalt, Salzgehalt und pH-Wert in weiten Grenzen variieren.
Im allgemeinen beträgt der Gehalt an löslichen Salzen 0,1 bis 3 Mol pro Liter Emulsion,
je nach Hestellungsbedingungen. Der Gehalt an Silberhalogenid kann 0,1 bis 3 Mol,
vorzugsweise 0,1 bis 1 Mol pro 1 Emulsion betragen. Die Gelatinekonzentration kann
von 0,01 % bis auf 12 %, vorzugsweise bis auf 8 % erhöht werden, wobei Temperaturen
zwischen 20°C und 75°C, vorzugsweise 30 bis 50°C, eingehalten werden.
[0030] Die Druckdifferenz an der Membran liegt vorzugsweise zwischen 0,3 und 4 bar.
[0031] Weiterhin wurde eine geeignete Vorrichtung zur Herstellung fotografischer Silberhalogenidemulsionen
gefunden, welche
1) einen Reaktionsraum 1,
2) einen Sammelbehälter 3 zum Auffangen der Silberhalogenid-Emulsion und
3) eine Vorrichtung 2 zum Entfernen löslicher Verbindungen und Dispergiermittel aufweist.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Reinigungsvorrichtung 2 in einem gesonderten Kreislaufsystem KS-1 vorliegt,
b) der Reaktionsraum 1 und der Sammelbehälter 3 nicht Teil des Kreislaufsystem KS-1
sind aber
c) mit Zuleitungsrohren an das Kreislaufsystem KS-1 angeschlossen sind.
[0033] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Reinigungsvorrichtung
2 um eine Ultrafiltrationsvorrichtung.
[0034] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen
erläutert:
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Reaktionsraum 1, einer
Reinigungsvorrichtung 2 und einem Sammelbehälter 3, wobei die Reinigungsvorrichtung
2 in einem Kreislaufsystem KS-1 liegt, welches neben der Reinigungsvorrichtung die
Dreiweg-Hähne 17 und 18, eine Pumpe 6 und ein Vorfilter 4 umfaßt.
Fig. 2 zeigt eine andere erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der zusätzlich zu der in Figur
1 dargestellten Vorrichtung ein Vorratsgefäß 14 vorhanden ist, welches beispielsweise
mit einer wäßrigen Gelatinelösung gefüllt werden kann und bei der mittels des Mehrwegehahnes
12 die Reinigungsvorrichtung 2 in der einen oder anderen Richtung durchströmt werden
kann. Weiterhin sind in Figur 2 gesonderte Ab- bzw. Zulaufventile 19 und 20 und das
Absperrorgan 21 angeordnet, mit denen die Reinigungsvorrichtung 2 mit anderen Medien
zur Reinigung durchspült und entlüftet werden kann.
Fig 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der ein Teil der Silberhalogenidemulsion
nach Austritt aus dem Kreislaufsystem KS-1 hinter und ein anderer Teil vor dem Reaktionsraum
1 zurückgeführt wird.
[0035] Im folgenden wird Figur 1 näher erläutert. Die Vorrichtung umfaßt einen Zulauf 7
für die Zuführung wasserlöslicher Silbersalze und eine Zuführung 8 für die Zuführung
wasserlöslicher Halogenide in den Reaktionsraum 1. Aus diesem wird die Emulsion mit
dem gefällten Silberhalogenid mittels der Pumpe 5 nach Durchtritt durch den Hahn
18 in das Kreislaufsystem KS-1 gefördert, welches eine zusätzliche Pumpe 6 aufweist,
mit der die Durchlaufgeschwindigkeit erhöht werden kann. Die Silberhalogenidemulsion
tritt nach Durchlauf des Vorfilters 4 in die Reinigungsvorrichtung 2(vorzugsweise
eine Ultrafiltrationsvorrichtung) ein und wird am Hahn 17 zum Teil über den Zulauf
10 in den Sammelbehälter geführt und zum anderen Teil zurückgeführt in das Kreislaufsystem
KS-1. Das Kreislaufsystem KS-1 umfaßt hierbei die Dreiweg-Hähne 17 und 18 die Pumpe
6, das Vorfilter 4 und die Reinigungsvorrichtung 2. Im Sammelbehälter 3 ist eine
Rührvorrichtung 9 vorgesehen, aus dem Sammelbehälter kann die Emulsion wieder in
den Reaktionsraum 1 zurückgeführt werden.
[0036] Eine Vorrichtung gemäß Figur 1 kann aber auch verwendet werden zur Herstellung von
Silberhalogenidemulsionen durch Zusammengeben unterschiedlich löslicher Silberhalogenidemulsionen.
Hierzu können die unterschiedlich löslichen Silberhalogenidemulsionen durch die Zuführungen
7 und 8 in den Reaktionsraum gegeben werden. Es ist auch möglich, wenigstens eine
dieser Silberhalogenidemulsionen im Reaktionsraum 1 vorzulegen.
[0037] Zusätzlich zu der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung umfaßt die in Figur 2 dargestellte
Vorrichtung folgende Merkmale:
[0038] Aus einem Vorratsgefäß 14 kann zusätzlich mittels des Zulaufs 11 ein Reaktionspartner
oder das Dispergiermedium in den Sammelbehälter 3 eingeführt werden. Weiterhin ist
es möglich, den Inhalt des Vorratsgefäßes 14 über den Mehrwegehahn 13 in die Vorrichtung
zu führen. Die Reinigungsvorrichtung 2 liegt hierbei in einem gesonderten Kreislauf
KS-1 welcher den Mehrwegehahn 13, die Pumpe 6, den Mehrwegehahn 12, das Vorfilter
4, die Reinigungsvorrichtung 2 und den Hahn 17 aufweist. Der Mehrwegehahn 12 kann
so gestellt werden, daß zuerst das Vorfilter 4 und dann die Reinigungsvorrichtung
2 oder zuerst die Reinigungsvorrichtung 2 und dann das Vorfilter 4 durchlaufen werden.
Mittels des Mehrwegehahnes 13 kann das im Fällungsraum 1 gefällte Silberhalogenid
in das Kreislaufsystem KS-1 geführt werden, es ist aber auch möglich, das gefällte
Silberhalogenid unter Umgehung des Kreislaufsystems KS1 direkt über den Zulauf 10
in den Sammelbehälter 3 zu geben, wobei das Absperrorgan 21 geschlossen wird; bei
einer derartigen Regelung ist es möglich, die Reinigungsvorrichtung 2 ohne Unterbrechung
der Fällung über die Ventile 19 und 20 zu reinigen.
Fig. 3
[0039] Die in Figur 3 angegebene Vorrichtung entspricht weitgehend der Vorrichtung aus
Figur 1, sie enthält zusätzlich die Drosselventile 15, 16, 23 und 24 und bietet die
Möglichkeit, mittels des Verbindungsstückes 22 einen den Füllungsraum 1 einschließenden
Kreislauf unter Ausschluß des Sammelbehälters 3 zu schaffen.
[0040] Durch die erfindungsgemäße Verwendung einer Reinigungsvorrichtung, insbesondere
einer Ultrafiltrationsvorrichtung, in einem gesonderten Kreislaufsystem KS-1 est es
möglich, während der Fällung, in Fällungspausen und nach der Fällung wasserlösliche
Verbindungen, insbesondere wasserlösliche Salze zu entfernen und die Silberhalogenidemulsion
durch Entzug von Wasser zu konzentrieren.
[0041] Die Fällung wird in einer bevorzugten Ausführungsform in Gegenwart eines Schutzkolloids
bzw. Bindemittels durchgeführt. Hierfür sind die üblichen Mittel geeignet, z.B. Proteine,
insbesondere Gelatine, Alginsäure oder deren Derivate wie Ester, Amide oder Salze,
Cellulose-Derivate wie Carboxymethylcellulose und Cellulosesulfate, Stärke oder deren
Derivate oder hydrophile synthetische Bindemittel wie Polyvinylalkohol, teilweise
verseiftes Polyvinylacetat und Polyvinylpyrrolidon. Die Bindemittel können im Gemisch
mit den hydrophilen Bindemitteln auch andere synthetische Bindemittel in gelöster
oder dispergierter Form enthalten, wie Homo- oder Copolymerisate von Acryl-oder Methacrylsäure
oder deren Derivaten wie Estern, Amiden oder Nitrilen, ferner Vinylpolymerisate wie
Vinylester oder Vinylether. Verwiesen wird hierzu beispielsweise auf Research Disclosure
Nr. 22 534, 1983, Seite 23. Es ist aber auch möglich, die Silberhalogenidemulsionen
in Abwesenheit von Peptisationsmitteln zu fällen. Bei der Fällung in Anwesenheit von
Gelatine wird am Ende der Fällung bevorzugt ein Gelatine/Silberverhältnis von 0,01
bis 1 eingehalten.
[0042] Bei den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen können als Halogenid Chlorid,
Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon verwendet werden.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um überwiegend kompakte Kristalle,
die z.B. kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen. Sie lassen
sich dadurch kennzeichnen, daß sie am Ende der Fällung im wesentlichen eine Dicke
von mehr als 0,2 µm aufweisen. Das durchschnittliche Verhältnis von Durchmesser zu
Dicke ist bevorzugt kleiner als 8:1, wobei gilt, daß der Durchmesser eines Kornes
definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können alle oder einzelne Emulsionen aber auch im wesentlichen tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke größer als 8:1 ist.
[0044] Die Emulsionen können chemisch sensibilisiert sein. Zur chemischen Sensibilisierung
der Silberhalogenidkörner sind die üblichen Sensibilisierungsmittel geeignet. Besonders
bevorzugt sind schwefelhaltige Verbindungen, beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff
und Thiosulfate. Geeignet als chemische Sensibilisatoren sind auch Edelmetalle bzw.
Edelmetallverbindungen wie Gold, Platin, Palladium, Iridium, Ruthenium oder Rhodium.
Diese Methode der chemischen Sensibilisierung ist in dem Artikel von R. Koslowsky.
Z.Wiss.Phot.
46, 65-72 (1951), beschrieben. Es ist ferner möglich, die Emul sionen mit Polyalkylenoxid-Derivaten
zu sensibilisieren. Verwiesen wird weiter auf die Research Disclosure Nr. 17 643,
Abschnitt III.
[0045] Die Emulsionen können in an sich bekannter Weise optisch sensibilisiert werden, z.B.
mit den üblichen Polymethinfarbstoffen, wie Neutrocyaninen, basischen oder sauren
Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen, Styrylfarbstoffen, Oxonolen und ähnlichen.
Derartige Sensibilisatoren sind von F.M. Hamer in "The Cyanine Dyes and related Compounds",
(1964), beschrieben. Verwiesen sei diesbezüglich insbesondere auf Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 18, Seiten 431 ff und auf die Research Disclosure
Nr. 17 643, Abschnitt IV.
[0046] Es können die üblichen Antischleiermittel und Stabilisatoren verwendet werden. Als
Stabilisatoren sind besonders geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substiuiert sind. Derartige
Verbindungen sind z.B. in dem Artikel von Birr, Z.Wiss.Phot.
47, 1952), S. 2-58, beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren und Antischleiermittel
sind in der Research Disclosure Nr. 17 643 in Abschnitt IV angegeben.
[0047] Die Emulsionen können in der üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Härtern
des Expoxidtyps, des heterocyclischen Ethylenimins und des Acryloyltyps. Weiterhin
ist es auch möglich, gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 2 218
009 zu härten, um farbfotografische Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung
geeignet sind. Es ist ferner möglich, mit Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe
zu härten oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete Härtungsmittel
sind aus den deutschen Offenlegungsschriften 2 439 551, 2 225 230, 2 317 672 und
aus der Research Disclosure 17 643, Abschnitt XI bekannt.
[0048] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in"Product
Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
[0049] Es ist möglich, Lösungsmittel, chemische Sensibilisatoren und spektrale Sensibilisatoren
bereits zur Fällung zuzugeben.
[0050] Grundsätzlich können erfindungsgemäß Silberhalogenidemulsionen praktisch jeden Typs
ausgefällt werden. Insbesondere können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sowohl
homodisperse als auch heterodisperse Silberhalogenidemulsionen hergestellt werden.
[0051] Unter homodispersen Emulsionen versteht man dabei solche mit enger Korngrößenverteilung;
vorzugsweise haben dabei wenigstens 95 % der Silberhalogenidkörner einen Durchmesser,
der nicht mehr als 40 %, oder vorzugsweise nicht mehr als 30 %, vom mittleren Korndurchmesser
abweicht. Die Silberhalogenidkörner können eine beliebige der bekannten Formen, z.B.
kubisch, oktaedrisch oder auch eine tetradekaedrische Mischform aufweisen.
[0052] Unter heterodispersen Emulsionen sind insbesondere solche zu verstehen, bei denen
mindestens 10 %, vorzugsweise aber mindestens 20 %, der Silberhalogenidkörner einen
Durchmesser haben, der zumindest um 40 % vom mittleren Korndurchmesser abweicht.
[0053] Der Absolutwert der mittleren Korngröße der erfindungsge- mäß hergestellten Metallsalze,
insbesondere der erfindungsgemäß hergestellten Silberhalogenidemulsionen, kann innerhalb
weiter Grenzen schwanken. Beispielsweise können sowohl feinkörnige Silberhalogenidemulsionen
mit einem mittleren Durchmesser von unter 0,5 µm, vorzugsweise unter 0,3 µm, als auch
grobkörnige mit mittleren Korndurchmes- sern zwischen 0,5 und 4 µm hergestellt werden.
[0054] Erfindungsgemäß können grundsätzlich Emulsionen für die verschiedensten fotografischen
Materialien hergestellt werden wie z.B. negativarbeitende Emulsionen mit hoher Oberflächenempfindlichkeit,
negativarbeitende Emulsionen mit hoher Innenempfindlichkeit, direkt-positiv-arbeitende
Emulsionen, die oberflächlich verschleiert oder oberflächlich unverschleiert sein
können, print-out-Emulsionen, Umkehremulsionen, Emulsionen für Schwarz/Weiß- und für
Colormaterialien, Emulsionen mit definierter Kornverteilung und Halogenidtopografie,
insbesondere mit definiertem Halogenid-, insbesondere Iodidgradienten.
Beispiel 1:
[0055] Eine monodisperse AgBr-Emulsion von vorwiegend kubischer Kristalltracht wird unter
Verwendung der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung in 2 Schritten (Impfkristallfällung
und Auffällung) wie folgt hergestellt:
[0056] Reinigungsvorrichtung 2 ist ein Ultrafiltrationsmodul mit Membranen aus Polysulfon
einer Trenngrenze von 50 000 und einer Filterfläche von 1,4m². Als Vorfilter 4 dient
ein Edelstahlsieb. 5 und 6 sind Zentrifugalpumpen. Die Pumpe 5 hat eine Förderleistung
von 40 l/min, Pumpe 6 eine solche von 100 l/min.
1.1: Impfkristallfällung:
[0057] Im Sammelbehälter werden vorgelegt : Eine Lösung (1) bestehend aus 9 l Wasser und
260 g einer inerten Knochengelatine. Als Partner für die Fällungskristallisation
dienen: Eine Lösung (2) aus 3670 g Silbernitrat und 6 l Wasser und eine Lösung (3)
aus 2570 g Kaliumbromid und 6, 1 l Wasser. Lösungen (2) und (3) werden über die Leitungen
7 und 8 in den Reaktionsraum 1 dosiert, und zwar zu Beginn mit einem Volumenstrom
von120 ml/min. Nach 5 min wird der Einlauf-Volumenstrom auf ca. 60 ml/min reduziert.
Mit Hilfe der Pumpe 5 wird, während die Einläufe 7 und 8 geöffnet sind, durch den
Kreislauf 3/1/5/18/17/10 ein Volumenstrom von ca. 40 l/min aufrecht erhalten. Die
nicht benutzten Teile des gesonderten Kreislaufs sind in dieser Zeit mit Wasser gefüllt.
[0058] Der pAg-Wert im Sammelbehälter wird während der Fällung durch Feinregelung des Einlaufes
8 auf dem Wert 6,9 gehalten. Die Temperatur im Sammelbehälter wird bei 50°C gehalten.
[0059] Nach vollständigem Einlaufen der Lösung (2) werden die Einläufe 7 und 8 geschlossen
und der gesonderte Kreislauf dadurch in Betrieb genommen, daß die Pumpe 6 eingeschaltet
und die Absperrorgane 17 und 18 so umgeschaltet werden, daß die Emulsion mit dem für
die Ultrafiltration optimalen Volumenstrom von 90 l/min durch die Reinigungsvorrichtung
2 strömt, und zwar bei gleichbleibend niedrigem Strom (40 l/min) durch den Sammelbehälter
3. Man erreicht so einen Permeatfluß von anfänglich 1 l/min. Durch Abziehen von 15
l Permeat wird die Emulsion aufkonzentriert und anschließend bei konstantem Volumen
diafiltriert, indem das abfließende Permeat durch vollentsalztes Wasser ersetzt wird.
20 l von diesem Wasser werden zum Entsalzen benötigt. Während dieser Reinigungsphase
sind nur noch ca. 3 l im Sammelbehälter. Trotzdem entsteht in dem offenen Behälter
kein Schaum. Nach ende des Waschprozesses werden die Kreisläufe entleert und die Emulsion
im Sammelbehälter zusammengeführt.
[0060] Man hat eine Emulsion mit einer mittleren Korngröße von 0,17 µm; einer Silberbromidkonzentration
von 406 g AgBr pro kg Emulsion und einem Gelatine zu Silberbromid-Massenverhältnis
von 0,06.
1.2:Auffällung:
[0061] 90 % der unter 1.1 hergestellten und entsalzten Emulsion werden der Anlage entnommen.
Die im Sammelbehälter 3 verbleibenden 10 % vermischt man mit einer Lösung aus 6 l
Wasser und 210 g inerter Gelatine. Die Fällungspartner sind nun eine Lösung (4) aus
4900 g Silbernitrat in 8,0 l Wasser und eine Lösung (5) aus 3500 g Kaliumbromid in
8,1 l Wasser.
[0062] Diese Lösungen werden über die Leitungen 7 und 8 in den Reaktionsraum 1 geführt mit
einem konstanten Einlaufvolumenstrom von 100 ml/min, wobei die Emulsion wie bei 1.1
umgepumpt wird.
[0063] Die Temperatur im Sammelbehälter wird auf 60°C, der pAg-Wert auf 6,7 gehalten. Das
anschließende Reinigen und Konzentrieren wird wie bei der Impfkristallfällung durchgeführt.
[0064] Man erhält eine Emulsion mit einer mittleren Korngröße von 0,48 µm, einer AgBr-Konzentration
von 393 g/kg und einem Gelatine/AgBr-Massenverhältnis von 0,04.
Beispiel 2:
[0065] Im Sammelbehälter 3 werden nun vorgelegt:
Eine Mischung (6) bestehend aus 4 l Wasser, 218 g einer inerten Gelatine und 1,88
kg der Emulsion nach Beispiel 1.2 als Impfkristallfällung.
[0066] Als Fällungspartner werden eingesetzt : eine Lösung (7) aus 5000 g Silbernitrat und
8,1 l Wasser und eine Lösung (8) aus 3500 g Kaliumbromid und 8,2 l Wasser. Der Einlaufvolumenstrom
ist nunmehr 50 ml/min, der Emulsionsstrom durch den Reaktionsraum wie in Beispiel
1. Die Temperatur im Sammelbehälter wird auf 70°C, der pAg-Wert auf 6,5 gehalten.
[0067] Nach 70 min Einlaufzeit wird der gesonderte Kreislauf KS-1 zugeschaltet, welcher
bis dahin mit Wasser gefüllt war. Während in diesem Reinigungskreislauf ein Volumenstrom
von 100 l/min erzeugt wird, wird der Volumenstrom durch den Sammelbehälter 3 konstant
bei 40 l/min gehalten bis zum Ende der Einläufe 7 und 8 nach insgesamt 160 min Einlaufzeit.
Der Transport der Emulsion durch den Reaktionsraum 1 führt gleichzeitig zu ihrer Einspeisung
in die Reinigungsvorrichtung 2.
[0068] Durch das Zuschalten der Ultrafiltrationsvorrichtung werden der Emulsion pro Minute
100 ml Permeat enzogen, d.h. der Volumenstrom des Permeats wird durch ein (nicht gezeigtes)
Drosselventil auf diesen Wert beschränkt.
[0069] Nach Ende der Einläufe wird die Emulsion bei einem Permeatstrom von 600 ml/min bei
gleichzeitiger Zugabe von vollentsalztem Wasser bei konstantem Volumen mit einem Durchsatz
von 25 l gereinigt.
[0070] Man erhält eine Emulsion mit der mittleren Korngröße von 1µm, einer Silberbromidkonzentration
von 346 g pro kg Emulsion und einem Gelatine/Silberbromide-Massenverhältnis von 0,04.
[0071] Die so in einem Arbeitsgang hergestellte Emulsion bedarf zu ihrer weiteren Verarbeitung
keiner zusätzlichen Entsalzung mehr.
1. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen durch
a) Reaktion wenigstens eines löslichen Silbersalzes mit wenigstens einem löslichen
Halogenid in einem diese lösenden Dispergiermittel
und/oder
b) Zusammengeben unterschiedlich löslicher Silberhalogenidemulsionen in einem Dispergiermittel
unter wenigstens teilweise lösenden Bedigungen
in einem Reaktionsraum
und wenigstens teilweise Entfernung von Dispergiermittel und darin gelösten Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß
1) die den Reaktionsraum (1) verlassende Silberhalogenidemulsion kontinuierlich vor
Abschluß der under a) angegebenen Reaktion und/oder dem unter b) angegebenen Zusammengeben
aus dem Reaktionsraum (1) in ein gesondertes Kreislaufsystem KS-1 mit einer Reinigungsvorrichtung
zur Entfernung von Dispergiermittel und darin löslichen Verbindungen geführt wird,
2) die Silberhalogenidemulsion nach wenigstens einmaligem Durchlauf durch die Reinigungsvorrichtung
2 aus dem Kreislaufsystem K/S-1 austritt in
3) einen Sammelbehälter (3).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Massenstrom oder Volumenstrom
der im Kreislaufsystem KS-1 umlaufenden Silberhalogenidemulsion größer ist als bei
Eintritt in den Sammelbehälter.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Massenstrom oder Volumenstrom
im Kreislaufsystem KS-1 mindestens um den Faktor 1,2 größer ist als bei Eintritt
in den Sammelbehälter.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispergiermittel Wasser
oder eine im wesentlichenWasser enthaltende Lösung ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion zwischen den
löslichen Silbersalzen und den löslichen Halogeniden in einem vom Sammelbehälter
(3) gesonderten Fällungsraum (1) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsion
aus dem Sammelbehälter (3) wenigstens teilweise in das Kreislaufsystem KS-1 zurückgeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion nach dem Durchlauf
durch die Reinigungsvorrichtung (2) teilweise vor und teilweise hinter den Reaktionsraum
(1) zurückgeführt wird.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reinigungsvorrichtung (2) eine Ultrafiltrationsvorrichtung verwendet wird.
9. Vorrichtung zur Herstellung von lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen durch
Fällung von Silberhalogeniden, wobei die Vorrichtung einen Reaktionsraum (1), einen
Sammelbehälter (3) zum Auffangen der Silberhalogenidemulsion und eine Reinigungsvorrichtung
(2) zum Entfernen wasserlöslicher Verbindungen und Wasser aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß
1) die Reinigungsvorrichtung (2) in einem gesonderten Kreislaufsystem KS-1 vorliegt,
2) der Fällungsraum (1) und der Sammelbehälter (3) nicht Teil des Kreislaufsystems
KS-1 sind aber
3) mit Zuleitungsrohren an das Kreislaufsystem KS-1 angeschlossen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsvorrichtung
92) eine Ultrafiltrationsvorrichtung ist.