[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Versprühen von Auf- tragm'assen, insbesondere
Schmelzklebern, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist bspw. aus der DE-OS 2 836 545 oder der DE-OS 3 416 105
bekannt und dient im allgemeinen dazu, Klebstoffe, insbesondere Schmelzkleber, auf
ein Substrat aufzubringen.
[0003] Eine solche Vorrichtung weist eine Quelle für die Herstellung der fließfähigen Auftragmassen
auf, im folgenden auch als "VerflUssigungsgerät" bezeichnet, die unter hohem Druck
bspw. einen heißen und somit auch fließfähigen Schmelzkleber liefert, der über eine
erste Leitung, im allgemeinen einen Schlauch, einem SprUhkopf zugeführt wird. Hierbei
mittels eines in den Schlauch intregrierten Heizbandes, mindestens eines Temperaturmessfühlers
und einer Regelungseinrichtung sichergestellt, daß der in der Schlauchseele befindliche
Schmelzkleber stets etwa optimale Temperatur hat..
[0004] In dem Sprühkopf wird der zugeführte, heiße Schmelzkleber mittels eines unter Druck
zugeführten Gases, im allgemeinen Luft, zerstäubt, so daß der Schmelzkleber in der
zerstäubten Form auf ein Substrat aufgebracht wird.
[0005] Die Gasleitung für den Sprühkopf kann entweder als getrennte Leitung ausgebildet
oder in den Schmelzkleberschlauch integriert sein, wie es aus der DE-OS 3 416 105
bekannt ist.
[0006] Üblicherweise enthalten beide Leitungen Absperrorgane, im allgemeinen steuerbare
Magnetventile, die die Zufuhr des heißen, fließfähigen Schmelzklebers bzw. der Druckluft
unterbrechen können.
[0007] Bei der in Betriebnahme einer solchen Sprühvorrichtung hat es sich aus verschiedenen
Gründen als zweckmäßig herausgestellt, wenn dem Sprühkopf zunächst das SprUhgas und
erst nach einer kurzen zeitlichen Verzögerung der heiße, fließfähige Schmelzkleber
zugeführt wird; dies bedeutet jedoch, daß die beiden Absperrorgane zwar zeitlich synchronisiert,
jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten betätigt werden müssen, d.h., es müssen zwei
getrennte Schaltvorgänge ausgeführt und die entsprechenden Steuersignale erzeugt werden.
Dadurch erhöht sich wiederum der apparative Aufwand, insbesondere für die Steuerung.
[0008] Während sich dieses Problem sowohl bei Hand-Sprühvorrichtungen, den sogenannten "Sprühpistolen",
als auch bei stationären "Automaten" bemerkbar macht, tritt das folgende, parallele
Problem insbesondere bei Sprühpistolen auf: Aufgrund der oben erläuterten, zeitlich
verzögerten Schaltung von SprUhgas und heißem Schmelzkleber beginnt bei der Einschaltung
der SprUhvorrichtung die Aufbringung des Schmelzklebers nicht sofort, sondern erst
mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung nach der Einschaltung der Gaszufuhr; die
Bedienungsperson betätigt also bspw. mit der Hand die Sprühpistole, erwartet ansich
den sofortigen Austritt des Schmelzklebers aus der DUse und stellt mit einer gewissenEnttäuschung
fest, daB dieser Austritt erst nach einer bestimmten Zeitspanne erfolgt; diese zeitliche
Verzögerung ist insbesondere dann ungünstig, wenn bei handbetätigten SprUhpistolen
der Auftragvorgang an einer bestimmten Stelle beginnen muß und ausgehend hiervon dann
andere Stelle beschichtet werden müssen, also die Sprühpistole ausgehend von der Anfangsstelle,
in einer Schwenkbewegung Uber das Substrat verschoben wird; hierbei wäre es zweckmäßig,
wenn der Beginn des Auftragvorganges zeitlich exakt mit der Einschaltung der Sprühvorrichtung
zusammenfallen würde, um etwaige Differenzen zwischen Einschaltstelle und Beginn der
Auftragung auszuschließen.
[0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Versprühen
von Auftragmassen der angegebenen Gattung zu schaffen, bei der die oben erwähnten
Nachteile nicht auftreten.
[0010] Insbesondere soll eine Sprühvorrichtung vorgeschlagen werden, bei der die Einschaltung
der Sprühvorrichtung und der Beginn des Auftragvorganges zeitlich zusammenfallen.
[0011] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0012] Zweckmäßige AusfUhrungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.
[0013] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf folgender Funktionsweise: In
der Gasleitung ist ein das Absperrorgan, im allgemeinen ein Magnetventil, umgehender
Bypass vorgesehen, durch den ständig ein relativ kleiner Gasstrom fließt, d.h., der
Sprühkopf wird ständig mit diesem kleinen Gasstrom beaufschlagt, und zwar auch dann,
wenn die Quelle für die Herstellung der fließfähigen Auftragmasse, im allgemeinen
ein VerflUssigungsgerät, abgeschaltet ist, also keine Auftragmasse zugeführt wird.
[0014] Bei Einschaltung der Sprühvorrichtung kann der Sprühkopf sofort mit der heißen, flüssigen
Auftragmasse gespeist werden, so daß die sonst Ubliche zeitliche Verzögerung zwischen
Einschaltvorgang und Austritt der Auftragmasse entfällt.
[0015] Insbesondere bei Arbeiten mit der Sprühpistole wird also gewährleistet, daß bei der
Betätigung der SprUhvorrichtung sofort die heiße Auftragmasse an eine definierte Stelle
austritt, wodurch ein präziser Auftrag möglich wird.
[0016] Besonders gute Ergebnisse werden erreicht, wenn dem SprUhkopf ein erwärmtes Gas,
im allgemeinen Luft, zugeführt wird. Dies kann gemäß der DE-OS 3 416 105 dadurch erfolgen,
daß die Gasleitung in den Schlauch integriert wird, der die Quelle, als das Verflüssigungsgerät,
mit dem Sprühkopf verbindet.
[0017] Auch hierbei kann es zu Temperaturschwankungen kommen, wenn der als Schlauch ausgebildeten
Leitung kaltes Gas zugeführt wird; aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, wenn das Gas
einen Wärmetauscher durchläuft, so daß der Gasleitung und auch dem Bypass nur erwärmtes
Gas zugeführt wird.
[0018] Zweckmäßigerweise Ist in der Gasleitung eine nach einer bevorzugten Ausführungform
verstellbare Drossel für die Einstellung der Gasströmung vorgesehen; befindet sich
diese Drossel bspw. in dem Teil der Gasleitung, der direkt an den SprUhkopf angeschlossen
ist, so läßt sich mittels dieser Drossel die dem Sprühkopf zugeführte Luftmenge einstellen
und außerdem gewährleisten, daß das Gas mit hoher Geschwindigkeit zu dem SprUhkopf
gelangt. Dadurch läßt sich der Sprühvorgang positiv beeinflussen.
[0019] Als Alternative hierzu, aber gegebenenfalls zusätzlich zu dieser Variante ist es
auch möglich, die verstellbare Drossel nur in dem Bypass anzuordnen und dadurch die
den Bypass passierende Grundströmung in Abhängigkeit von den Betriebsbedingen einzustellen.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand von AusfUhrungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Versprühen von Auftragmassen
mittels eines stationären Sprühkopfes, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Versprühen von Auftragmassen
mittels eines als Sprühpistole ausgebildeten Sprühkopfes.
[0021] In Figur 1 ist eine allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete Vorrichtung
zum Versprühen von Auftragmassen, nämlich Schmelzklebern, mit einem Verflüssigungsgerät
12 gezeigt, das etwa den aus der DE-OS 2 836 545 bekannten Aufbau haben kann. Das
Verflüssigungsgerät 12 weist an seiner Oberseite einen Einfülldeckel 14 für den nachzufüllenden
Schmelzkleber auf.
[0022] Die Vorrichtung 10 enthält außerdem einen Schmelzkleberschlauch 16, der im linken
Teil der Figur 1 größer gezeigt ist als im rechten Teil. Dieser Schmelzkleberschlauch
16 mündet in einen SprUhkopf 18 ein, an dessen Unterseite eine Düse 19 für das Aufsprühen
des Schmelzklebers auf eine in Pfeilrichtung bewegte, mit dem Schmelzkleber zu beschichtende
Materialbahn 20 vorgesehen ist; der austretende versprühte Schmelzkleber ist in Figur
mit gestrichelten Linien angedeutet.
[0023] Der Schmelzkleberschlauch 16 weist an seinem Einlaßende einen Anschlußstutzen 22
und an seinem Auslaßende einen Anschlußstutzen 24 auf, die durch entsprechende Gegenstücke
an dem Verflüssigungsgerät 12 bzw. dem SprUhkopf 18 befestigt sind.
[0024] Am Einlaßende des Schmelzkleberschlauches 16 sind durch dessen Außenwand drei Leitungen
nach außen geführt, und zwar ein Drucklufteinlaßschlauch 28, der in ein als Magnetventil
30 ausgebildetes Absperrorgan einmündet, welches durch die in Pfeilrichtung strömende
Druckluft beaufschlagt wird, sowie zwei über Stecker an das Verflüssigungsgerät 12
angeschlossene Leitungen, nämlich eine mit einem Heißband im Inneren des Schmelzkleberschlauches
16 verbundene Zuleitung 32 und eine Steuerleitung 34.
[0025] Am Auslaßende durchdringt ein Auslaßschlauch 36 für Warmluft die Außenwand des Schmelzkleberschlauches
16 und mündet in die Unterseite des SprUhkopfes 18 ein.
[0026] Der Schmelzkleberschlauch 16 hat bspw. den Aufbau, wie er aus der DE-OS 3 416 105
bekannt ist, d.h., die Luftleitung ist in den Schmelzkleberschlauch 16 integriert,
so daß die zugeführte Druckluft und der erwärmte Schmelzkleber in dem Schmelzkleberschlauch
auf der vorgegebenen Temperatur gehalten werden.
[0027] Als Alternative hierzu können Schmelzkleberschlauch 16 und Druckluftleitung auch
getrennt ausgeführt sein.
[0028] In dem Auslaßschlauch 36 befindet sich eine verstellbare Drossel 40 für die Einstellung
der dem Sprühkopf 18 zugeführten Druckluftmenge.
[0029] In Strömungsrichtung der Druckluft gesehen vor dem Magnetventil 30 verzweigt sich
die Druckluftleitung, d.h., eine Leitung führt zum Magnetventil 30, während ein das
Magnetventil 30 umgehender Bypass 38 an einer Stelle, die in Strömungsrichtung gesehen
hinter dem Magnetventil 30 liegt, an den Druckluftschlauch 28 angeschlossen ist.
[0030] Durch diesen Bypass 38 strömt eine im Vergleich mit der Betriebsluftmenge geringe
Druckluftmenge, und zwar nicht nur während eines Sprühvorganges, sondern auch während
der Betriebspausen.
[0031] Die aus Figur 1 ersichtliche Sprühvorrichtung 10 hat die folgende Funktionsweise:
In dem Verflüssigungsgerät 12 wird der durch den Deckel 14 eingefüllte Schmelzkleber
erwärmt und dadurch verflüssigt; da das Absperrorgan für die Zuführung des verflüssigten
Schmelzklebers noch geschlossen ist (dieses Absperrorgan befindet sich im allgemeinen
im Verflüssigungsgerät 12 und ist in Figur 1 nicht dargestellt), kann am Sprühkopf
18 kein Schmelzkleber austreten.
[0032] Durch den Bypass 38 strömt jedoch kontinuierlich eine relativ kleine Druckluftmenge,
die im Vergleich mit der beim Betrieb erforderlichen Druckluftmenge vernachlässigbar
ist; diese Druckluftmenge strömt durch den Schmelzkleberschlauch 16, den Teil 36 mit
der Drossel 40 und tritt ständig aus der Düse 19 des Sprühkopfes 18 aus.
[0033] Zu Beginn eines SprUhvorgangs wird ein entsprechendes Schaltsignal gegeben, wodurch
gleichzeitig das Ventil 30 in der Druckluftleitung 28 und das Absperrorgan des Verflüssigungsgerätes
12 geöffnet werden. Der erwärmte und dadurch verflüssigte Schmelzkleber wird von einer(nicht
gezeigteh)Hochdruck-Verdrängerpumpe in dem Verflüssigungsgerät 12 über den Anschluß
22 in den Schmelzkleberschlauch 16 eingeleitet. Gleichzeitig wird das Magnetventil
30 geöffnet, so daß die gesamte, zur VerfUgung stehende Druckluftmenge über das Magnetventil
30 und den Luftschlauch 28 durch den Schmelzkleberschlauch 16 und den Luftschlauch
36 in den Sprühkopf 18 strömt.
[0034] An seinem Auslaßende verläßt der Schmelzkleber den Schmelzkleberschlauch 16 über
den Stutzen 24 mit etwa der gleichen Temperatur, die er beim Eintritt in den Schmelzkleberschlauch
16 hat; auch die Druckluft verläßt den Schmelzkleberschlauch 16 über den Gasleitungs-Teil
36 mit etwa der gleichen Temperatur wie der Schmelzkleber.
[0035] Die so erwärmte Druckluft wird im Sprühkopf 18 so in den Schmelzkleberstrom eingeleitet,
daß dieser zerstäubt wird, wobei der temperierte Luftstrom eine solche Temperatur
hat, daß er einerseits nicht zum vorzeitigen Erstarren des aufgetragenen Schmelzklebers
führt, andererseits aber auch nicht zur Überhitzung des Schmelzklebers und damit zur
einer Beeinträchtigung seiner Eigenschaften beim Verlassen des Sprühkopfes 18.
[0036] Da ständig eine relativ kleine Luftmenge von dem Bypass 38 durch den Schmelzkleberschlauch
16 zum Sprühkopf 18 strömt, kann das Öffnen des Magnetventils 30 und des Absperrorgans
für den Schmelzkleber gleichzeitig erfolgen.
[0037] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, die sich in folgenden Merkmalen von der Sprühvorrichtung
nach Figur 1 unterscheidet; der Sprühkopf Ist nicht als stationärer Automat, sondern
als Hand-Sprühpistole 48 mit einem abzugartigen Betätigungshebel 50 ausgebildet, die
von Hand über das zu beschichtende Substrat 20 verschwenkt werden kann.
[0038] Außerdem befindet sich die Drossel 42 nicht in dem Luftschlauch 36, sondern im Bypass
38, d.h., bei dieser Ausführungsform läßt sich nur die den Bypass durchströmende Druckluftmenge
einstellen.
[0039] Und schließlich ist die Luftleitung 44 an einen Wärmetauscher 46 angeschlossen, so
daß der eigentlichen Sprühvorrichtung 10 bereits erwärmte Druckluft zugeführt wird.
[0040] Als Alternative zu den beiden dargestellten Ausführungsformen ist es schließlich
noch möglich, eine Drossel sowohl im Bypass 38 als auch im Luftschlauch 36 vorzusehen.
1. Vorrichtung zum Versprühen von Auftragmassen, insbesondere Schmelzklebern
a) mit einer Quelle für die Herstellung der fließfähigen Auftragmassen,
b) mit einer ersten Leitung für die Zuführung der fließfähigen Auftragmasse von der
Quelle zu einem Sprühkopf,
c) mit einer zweiten Leitung für die Zuführung eines Gases zu dem Sprühkopf, und
d) mit einem in der Gasleitung vorgesehenen Absperrorgan
gekennzeichnet durch
e) einen das Absperrorgan (30) in der Gasleitung (28) umgehenden Bypass (38) für die
Zuführung eines ständig fließenden, kleinen Gasstromes zu dem Sprühkopf (18, 48).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bypass als das Absperrorgan
(30) umgehende Rohr- oder Schlauch-Leitung (38) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasleitung (44) an einen Wärmetauscher (46) angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Gasleitung (28, 36, 38, 44) eine Drossel (40, 42) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (40, 42) verstellbar
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drossel (42) in dem Bypass (38) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6 , dadurch gekennzeichnet, daß die
Drossel (40) in dem in dem Sprühkopf (18, 48) endenden Teil(36) der Gasleitung angeordnet
ist.