[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduktion von höheren Metalloxiden zu niedrigen
Metalloxiden mittels kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel.
[0002] In manchen Fällen müssen Erze, die Metalle - wie Fe, Ni, Mn - in Form höherer Oxide
enthalten, einer reduzierenden Behandlung unterworfen werden, damit diese Metalle
in Form niedriger Oxide vorliegen.
[0003] Dies ist insbesondere der Fall bei Verfahren zur Herstellung von Eisen-Nickel-Legierungen
aus Eisen-Nickel-Erzen.
[0004] Zur Versorgung der Industrie mit Nickel, insbesondere in Form seiner Legierung mit
Eisen, müssen in zunehmendem Maße ärmere, z.B. lateritische, Erze eingesetzt werden.
Diese weisen jedoch meist ein Fe/Ni-Verhältnis auf, das bei vollständiger Reduktion
beider Metalle und schmelzflüssiger Abtrennung der Erzgangart als Schlacke zu einer
nicht marktfähigen, weil zu Ni-armen Ferrolegierung führen würde.
[0005] Während z.B. bei einem Erz mit 30 % Fe und 2 % Ni ein Fe/Ni-Verhältnis von l5/l
vorliegt, weisen handelsübliche Ferrolegierungen solche Verhältnisse von höchstens
4/l auf, d.h. ihr Nickelgehalt beträgt mindestens 20 %.
[0006] Aus diesem Grunde werden solche Erze deshalb in der Weise verarbeitet, daß sie durch
eine Vorreduktion möglichst bis zum FeO-Stadium vorreduziert werden und dann in einem
Schmelz-prozeß nur so viel metallisches Eisen durch weitere Reduktion erzeugt wird,
wie für die gewünschte Ferrolegierung zulässig ist. Das restliche Eisenoxid wird verschlackt.
Die Vorreduktion erfolgt großtechnisch in Drehrohröfen unter Einsatz von Kohle als
Reduktionsmittel. Das Problem der Vorreduktion im Drehrohrofen liegt in der konstanten
Einhaltung einer genauen Vorreduktion der Eisenoxide, wobei das Austragsmaterial nur
so viel überschüssigen, festen Kohlenstoff enthalten darf, wie für die weitere Reduktion
im Schmelzprozeß zulässig ist. Da im Drehrohrofen bei der Vorreduktion relativ starke
Schwankungen im Reduktionsgrad auftreten, die Bildung von metallischem Eisen aber
vermieden werden soll, wird die Vorreduktion nicht bis zum FeO-Stadium durchgeführt.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Vorreduktion nur bis zu einem beträchtlich höheren
Oxidationsgrad. Dadurch wird aber eine größere Reduktionsarbeit im Schmelzfluß, die
meistens in Elektroöfen erfolgt, notwendig, wodurch das Gesamtverfahren teurer wird.
Außerdem ist die Einstellung der weiteren Reduktion im Schmelzfluß schwierig, da der
Oxidationsgrad und Kohlenstoffgehalt des Austrages des Drehrohrofens, selbst bei kleinen
Öfen, oft schwankt.
[0007] Ein solches Verfahren ist beschrieben im TMS-AIME Paper Selection, Paper No. A 74-40,
Seiten l-23.
[0008] Ein weiterer Fall betrifft die Reduktion von Erzen, die höhere Manganoxide enthalten
und deren Mangangehalt zu niedrigen Manganoxiden reduziert werden soll.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Reduktion von höheren Metalloxiden
zu niedrigen Metalloxiden möglichst weit gehend und konstant zur gewünschten Oxidationsstufe
durchzuführen und entweder möglichst wenig oder einen konstanten, geringen Überschuß
an Kohlenstoff im reduzierten Austragsmaterial einzustellen.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß
a) höhere Metalloxide enthaltende Feststoffe in feinkörniger Form mit heißen Gasen
von 800 bis ll00°C kalziniert werden, wobei die Feststoffe in den heißen Gasen suspenddiert
werden,
b) die kalzinierten Feststoffe in einer stationären Wirbelschicht unter Zugabe von
kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln und sauerstoffhaltigen Gasen bei einer Temperatur
im Bereich von 800 bis ll00°C zu niedrigen Metalloxiden reduziert werden,
c) der Zusatz an kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel in (b) so bemessen wird, daß
die Menge des zugegebenen Kohlenstoffs zur Reduktion der höheren Metalloxide zu niedrigen
Metalloxiden, zur Erzeugung der Reduktionstemperatur und zur Einstellung des gewünschten
Kohlenstoffgehaltes im Austragsmaterial ausreicht,
d) das Abgas aus der stationären Wirbelschicht gemäß (b) als Sekundärgas in die Kalzination
gemäß (a) geleitet wird und
e) in die Kalzination gemäß (a) Brennstoff in einer solchen Menge eingeleitet wird,
daß dessen Verbrennung und die durch das Abgas gemäß (d) eingebrachte Wärmemenge
die für die Kalzination erforderliche Wärmemenge ergeben.
[0011] Die Korngröße der Feststoffe liegt im Bereich kleiner 3 mm.
[0012] In der Kalzination werden Kristallwasser ausgetrieben, Karbonate unter Entwicklung
von CO₂ zerlegt und eventuell vorhandene Feuchtigkeit verdampft. Die Kalzination
erfolgt unter oxidierenden Bedingungen. Die heißen Gase können durch Verbrennung
von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen erzeugt werden.
[0013] Die Kalzination kann in einer stationären Wirbelschicht, einer zirkulierenden Wirbelschicht
oder einem anderen Verfahren erfolgen, bei dem die Feststoffe in einem Gasstrom suspendiert
sind. Die Rohstoffe können vor dem Einsatz in die Kalzination getrocknet werden. Die
Trocknung kann mit der Abwärme der Kalzination erfolgen. Dadurch erfolgt die Wasserverdampfung
ohne Verbrauch an Kohlenstoff, der Wasserdampf muß nicht auf die beträchtlich höhere
Temperatur in der Kalzination erhitzt werden, und die Abwärme wird in günstiger Weise
ausgenutzt. Nach der Trocknung kann eine weitere Aufheizung vor der Chargierung in
die Kalzination erfolgen, wobei bereits eine gewisse Vorkalzination eintreten kann.
[0014] Der aus der Kalzination abgezogene Feststoff wird in einer stationären (klassischen)
Wirbelschicht vorreduziert. Unter einer stationären Wirbelschicht ist eine Wirbelschicht
zu verstehen, bei der eine dichte Phase durch einen deutlichen Dichtesprung von dem
darüber befindlichen Staubraum getrennt ist, und eine definierte Grenzschicht zwischen
diesen beiden Verteilungszuständen vorliegt.
[0015] Die Menge der als Fluidisierungsgas in die stationäre Wirbelschicht geleiteten sauerstoffhaltigen
Gase wird so bemessen, daß das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel entweder praktisch
vollständig vergast wird oder bis auf einen gewünschten Über schuß an Kohlenstoff
im Austragsmaterial vergast wird. Die sauerstoffhaltigen Gase bestehen im allgemeinen
aus Luft.
[0016] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Kalzination gemäß (a) in
einer zirkulierenden Wirbelschicht erfolgt, die aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragene
Suspension in einen Abscheider geleitet wird, mindesten ein Teilstrom der abgeschiedenen
Feststoffe in den Wirbelschichtreaktor zurückgeleitet wird, und das Abgas zur Trocknung
und Vorwärmung der höhere Metalloxide enthaltenden Feststoffe in Suspensions-Wärmeaustauscher
geleitet wird. Das System der zirkulierenden Wirbelschicht besteht aus einem Wirbelschichtreaktor,
einem Abscheider und einer Rückführleitung für Feststoffe vom Abscheider in den Wirbelschichtreaktor.
Die Wirbelschicht im Wirbelschichtreaktor weist - im Gegensatz zur stationären Wirbelschicht,
bei der eine dichte Phase durch einen deutlichen Dichtesprung von dem darüber befindlichen
Gasraum getrennt ist - Verteilungszustände ohne definierte Grenzschicht auf. Ein Dichtesprung
zwischen dichter Phase und darüber befindlichem Staubraum ist nicht existent; jedoch
nimmt innerhalb des Reaktors die Feststoffkonzentration von unten nach oben ständig
ab. Bei der Definition der Betriebsbedingungen über die Kennzahlen von Froude und
Archimedes ergeben sich die Bereiche:


sind.
[0017] Es bedeuten:
u die relataive Gasgeschwindigkeit in m/sec.
Ar die Archimedes-Zahl
Fr die Froude-Zahl

g die Dichte des Gases in kg/m³

k die Dichte des Feststoffteilchens in kg/m³
d
k den Durchmesser des kugelförmigen Teilchens in m
ν die kinematische Zähigkeit in m²/sec.
g die Gravitationskonstante in m/sec.²
[0018] Die mit den Gasen aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragenen Feststoffe werden derart
zur Ausbildung einer zirkulierenden Wirbelschicht in den Wirbelschichtreaktor zurückgeleitet,
daß der stündliche Feststoffumlauf mindestens das Fünffache des im Reaktorschacht
befindlichen Feststoffgewichtes ausmacht. Eine dem Eintrag entsprechende Menge an
Feststoffen wird aus dem System der zirkulierenden Wirbelschicht abgezogen und in
die stationäre Wirbelschicht geleitet. Die zirkulierende Wirbelschicht ergibt eine
hohe Durchsatzleistung bei der Kalzination, einen hohen Ausbrand des Brennstoffes
und durch die mehrstufige Verbrennung einen geringen Gehalt an CO und NO
x im Abgas.
[0019] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das Abgas aus der stationären
Wirbelschicht gemäß (d) vor der Einleitung in die Kalzination durch einen Abscheider
geleitet wird, und der abgeschiedene Feststoff in die stationäre Wirbelschicht zurückgeleitet
wird. Der Staubabscheider besteht zweckmäßigerweise aus einem Zyklon. Dadurch wird
eine Kreislaufführung von Feststoffen zwischen der Reduktionsstufe und der Oxidationsstufe
weitgehend vermieden.
[0020] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Reduktion gemäß (b) unter
Zusatz von festen, kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln erfolgt. Der Zusatz von festen
Brennstoffen ergibt eine bessere Verteilung in der Wirbelschicht und die gewünschte
Menge an überschüssigem Kohlenstoff im Austragsmaterial kann sehr genau und gleichmäßig
eingestellt werden.
[0021] Eine Ausgestaltung besteht darin, daß Eisen-Nickel-Erze eingesetzt werden, und der
Zusatz an kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel in die stationäre Wirbelschicht gemäß
(c) so bemessen wird, daß er zur Reduktion der höheren Eisenoxide etwa zum FeO-Stadium,
zur Reduktion der Nickeloxide, zur Einstellung der Reduktionstemperatur ausreicht
und im Austragsmaterial ein Gehalt an überschüssigem Kohlenstoff von maximal 2 Gew.-%
vorliegt, und das Austragsmaterial im Schmelzfluß unter Erzeugung einer der gewünschten
Eisen-Nickel-Legierung entsprechenden Menge von metallischem Eisen und Verschlackung
des restlichen Eisengehaltes weiterbehandelt wird.
[0022] Eine Ausgestaltung besteht darin, daß Manganoxide enthaltende Materialien eingesetzt
werden, und der Zusatz an kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel in die stationäre
Wirbelschicht gemäß (c) so bemessen wird, daß er zur Reduktion der höheren Manganoxide
etwa zum MnO-Stadium, zur Einstellung der Reduktionstemperatur ausreicht, und im
Austragsmaterial möglichst wenig überschüssiger Kohlenstoff vorliegt.
[0023] Die Erfindung wird anhand einer Figur und eines Beispiels näher erläutert.
[0024] Das Erz l wird über eine Schnecke 2 in einen venturiartigen Suspensionstrockner 3
chargiert. Dort wird es im Gasstrom suspendiert und über Leitung 4 in einen Abscheider
5 geleitet. Das Gas wird im Elektrofilter 6 gereinigt und als Abgas 7 abgeleitet.
Die abgeschiedenen Feststoffe werden von der Schnecke 7a in Leitung 8 eingespeist.
Ein Teilstrom wird über Leitung 9 in die Kalzination geleitet. Die Kalzination ist
als zirkulierende Wirbelschicht ausgebildet und besteht aus dem Wirbelschichtreaktor
l0, dem Rückführzyklon ll und der Rückführleitung l2. Ein Teil des Feststoffes wird
über Leitung l3 in den Vorwärmer l4 geleitet, dort im Gasstrom suspendiert und über
Leitung l5 in den Abscheider l6 geleitet. Der abgeschiedene Feststoff wird über Leitung
l7 in den Reaktor l0 geleitet. Das Gas strömt aus dem Abscheider l6 in den Suspensionstrockner
3. In den unteren Bereich des Reaktors l0 wird Fluidisierungsluft l8 eingeleitet.
An einer höheren Stelle werden Sekundärluft l9 und Kohle 20 eingeleitet. Innerhalb
des Wirbelschichtreaktors l0 bildet sich eine den gesamten Reaktor l0 ausfüllende
Gas/Feststoff-Suspension aus, die am Kopf über Leitung 2l in den Rückführzyklon ll
geleitet wird, wo eine Trennung von Feststoff und Gas erfolgt. Das Gas strömt in den
Vorwärmer l4 und der Feststoff gelangt in die Rückführleitung l2, in der ein U-förmiger
Verschluß l3 angeordnet ist, in dessen Boden eine kleine Menge Fluidisierungsluft
(nicht dargestellt) geleitet wird. Ein Teil des kalzinierten Feststoffes gelangt
aus dem Verschluß l3 über ein regelbares Ventil 22 und Leitung 23 in die stationäre
Wirbelschicht 24, in der die Reduktion erfolgt. Über Leitung 25 wird Fluidisierungsluft
in den unteren Teil eingeblasen, und über Leitung 26 wird Kohle eingeführt. Das staubhaltige
Abgas wird über Leitung 27 in den Abscheider 28 geleitet. Die abgeschiedenen Feststoffe
gelan gen über Leitung 29 wieder in die stationäre Wirbelschicht 24, während das
Abgas über Leitung 30 in den Wirbelschichtreaktor l0 an einer höheren Stelle eingeleitet
wird. Das reduzierte Material wird über Leitung 3l abgeleitet. Über Leitung 32 kann
ebenfalls kalzinierter Feststoff in die stationäre Wirbelschicht 24 geleitet werden.
Ausführungsbeispiel:
[0025] Die Positionen beziehen sich auf die Figur.
[0026] Es wurde ein lateritisches Ni-Erz folgender Zusammensetzung eingesetzt (bezogen auf
trockenes Erz):
20 % Fe₂O₃
2 % NiO
6,8 % CaCO₃
9,9 % Hydratwasser
Feuchtigkeit l3,7 %
[0027] Der Wirbelschichtreaktor l0 hat einen Durchmesser von 3,7 m und eine Höhe von l6
m. Die Temperatur im Reaktor beträgt 900°C.
[0028] Der Wirbelschichtreaktor 24 hat einen Durchmesser von 3 m und eine Höhe von 2,5 m.
Die Temperatur im Reaktor beträgt 900°C.
Schnecke 2: l00 t/h Erz
Fluidisierungsluft l8: 20 000 Nm³/h
Sekundärluft l9: 22 600 Nm³/h
Kohle 20: 4,26 t/h
8l,8 % C
2,6 % H
5,6 % O
l,5 % Asche
6,7 % Feuchte
H
u: 7 043 kcal/kg
Leitung 2l: 58 600 Nm³/h
900°C
Leitung 9: 60 % des Feststoffes
Leitung l3: 40 % des Feststoffes
Fluidisierungsluft 25: 6 030 Nm³/h
Kohle 26: 3,43 t/h
Abgas 27: 9 430 Nm³/h
l8,8 % CO
l7,6 % CO₂
6,3 % H₂
7,4 % H₂O
50,5 % N₂
Austrag 3l: 72,65 t/h
2l,4 % FeO
l,9 % Ni
l,37 % C
Abgas 7: 82 000 Nm³/h
l3,7 % CO₂
37,8 % H₂O
46,7 % N₂
l,8 % O₂
l40°C
[0029] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß einerseits die Kalzination in sehr
wirtschaftlicher Weise unter Erzeugung eines weitgehend ausgebrannten, schadstoffarmen
Abgases durchgeführt werden kann und andererseits ein reduziertes Produkt erhalten
wird, das einen genauen und gleichmäßigen Reduktionsgrad aufweist und einen genau
definierten und gleichmäßigen Gehalt an überschüssigem Kohlenstoff enthält, wobei
dieser Gehalt auch praktisch Null sein kann.
[0030] Bei der Reduktion von Eisen-Nickel-Erzen können die Eisenoxide weitgehend zu FeO
reduziert werden und trotzdem die Bildung von metallischem Eisen vermieden werden.
Der Kohlenstoffgehalt im Austrag kann sehr gering gehalten oder nur so hoch und absolut
gleichmäßig gehalten werden, wie für die Reduktion der geringen Mengen an metallischem
Eisen im Schmelzprozeß erforderlich ist. Dadurch ist eine genaue Dosierung der Kohlenstoffmenge
im Elektroofen möglich.
1. Verfahren zur Reduktion von höheren Metalloxiden zu niedrigen Metalloxiden mittels
kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) höhere Metalloxide enthaltende Feststoffe in feinkörniger Form mit heißen Gasen
von 800 bis ll00°C kalziniert werden, wobei die Feststoffe in den heißen Gasen suspendiert
werden,
b) die kalzinierten Feststoffe in einer stationären Wirbelschicht unter Zugabe von
kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln und sauerstoffhaltigen Gasen bei einer Temperatur
im Bereich von 800 bis ll00°C zu niedrigen Metalloxiden reduziert werden,
c) der Zusatz an kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel in (b) so bemessen wird, daß
die Menge des zugegebenen Kohlenstoffs zur Reduktion der höheren Metalloxide zu niedrigen
Metalloxiden, zur Erzeugung der Reduktionstemperatur und zur Einstellung des gewünschten
Kohlenstoffgehaltes im Austragsmaterial ausreicht,
d) das Abgas aus der stationären Wirbelschicht gemäß (b) als Sekundärgas in die Kalzination
gemäß (a) geleitet wird und
e) in die Kalzination gemäß (a) Brennstoff in einer solchen Menge eingeleitet wird,
daß dessen Verbrennung und die durch das Abgas gemäß (d) eingebrachte Wärmemenge
die für die Kalzination erforderliche Wärmemenge ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalzination gemäß (a) in einer zirkulierenden Wirbelschicht erfolgt, die
aus dem Wirbelschichtreaktor ausgetragene Suspension in einen Abscheider geleitet
wird, mindestens ein Teilstrom der abgeschiedenen Feststoffe in den Wirbelschichtreaktor
zurückgeleitet wird, und das Abgas zur Trocknung und Vorwärmung der höhere Metalloxide
enthaltenden Feststoffe in Suspensions-Wärmeaustauscher geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas aus der stationären Wirbelschicht gemäß (d) vor der Einleitung in
die Kalzination durch einen Abscheider geleitet wird, und der abgeschiedene Feststoff
in die stationäre Wirbelschicht zurückgeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion gemäß (b) unter Zusatz von festen, kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Eisen-Nickel-Erze eingesetzt werden, und der Zusatz an kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel
in die stationäre Wirbelschicht gemäß (c) so bemessen wird, daß er zur Reduktion der
höheren Eisenoxide etwa zum FeO-Stadium, zur Reduktion der Nickeloxide, zur Einstellung
der Reduktionstemperatur ausreicht und im Austragsmaterial ein Gehalt an überschüssigem
Kohlenstoff von maximal 2 Gew.-% vorliegt, und das Austragsmaterial im Schmelzfluß
unter Erzeugung einer der gewünschten Eisen-Nickel-Legierung entsprechenden Menge
von metallischem Eisen und Verschlackung des restlichen Eisengehaltes weiterbehandelt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Manganoxide enthaltende Materialien eingesetzt werden, und der Zusatz an kohlenstoffhaltigem
Reduktionsmittel in die stationäre Wirbelschicht gemäß (c) so bemessen wird, daß er
zur Reduktion der höheren Manganoxide etwa zum MnO-Stadium, zur Einstellung der Reduktionstemperatur
ausreicht, und im Austragsmaterial möglichst wenig überschüssiger Kohlenstoff vorliegt.