[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Sportinventar, genauer auf eine Skibindung für
die Laufskier.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Gegenwärtig findet der Übergang von der weitgehenden Verwendung des Schuhmodells
"Racing Norm 38" zum Schuhmodell "Racing Norm 50" statt. Bei Anwendung von herkömmlichem
Laufschritt durch den Skiläufer unter Bedingungen einer gut vorbereiteten Skispur
ist der erstere Schuhtyp zu bevorzugen, weil die schmalere Spitzenpartie der Schuhsohle
ein effektiveres Abstossen des Skiläufers gewährleistet. Eine bedeutend geringere
Kraft wird dank der schmaleren Sohlenspitzenpartie für die Überwindung des Sohlenwiderstandes
gegen Biegung in Richtung der Skispitze aufgewandt. Die Anwendung von Schlittschuhschritt
durch die Skiläufer bedingt eine jähe Steigerung der Anforderungen an die Sohlenbeständigkeit
gegen Verdrehung. In diesem Fall gewährleisten die bekannten Skibindung von Typ "Ratafella"
eine höhere Steifigkeit, d.h. eine bessere Skilenkbarkeit. Jedoch entspricht auch
dieser Bindungstyp nicht der Gesamtheit der gestellten Anforderungen, beispielsweise
in Hinsicht auf den Schlittschuhschritt, da es hierbei zur Sohlenverdrehung kommt.
[0003] Bekanntlich nimmt die Querschnittsfläche einer aus Kunststoff gefertigten Skischuhsohle
in Richtung von der Sohlenspitze zur Persehin zu. Die grösste Querschnittsfläche der
Schuhsohle liegt im Bereich des Skiläuferfusses.
[0004] Einerseits nimmt beim Fixieren des Schuhs am Ski in der Zone des Skiläuferfusses
die Widerstandskraft der Schuhsohle gegen Verdrehung jäh zu, was bei Anwendung von
Schlittschuhschritt besonders wichtig ist, weil die auf die Skibindung einwirkenden
Zerstörungsmomente dabei kleiner werden. Jedoch ist die Fixierung des Schuhs in der
erwähnten Zone dadurch erschwert, dass ein Feststeller, der die Fixierung des Schuhs
in dieser Zone gewährleistet und gleichzeitig allen gestellten Betriebsanforderungen
genügt, nur unter erheblichen Schwierigkeiten geschaffen werden kann.
[0005] Andererseits nimmt beim Fixieren des Schuhs in der Fusszone der Widerstand der Sohle
gegen Biegung in der Vertikalebene in Richtung der Skispitze zu, was die Effektivität
des Abstossens des Skiläufers bei herkömmlichem Laufschritt verringert .
[0006] Angesichts der angeführten Tatsachen lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass
der Skiläufer je nach dem angewendeten Laufschritt (herkömmlichen bzw. Schlittschuhschritt),
dem Loipenzustand (Schnee, Glatteis) zweckmässig einen optimalen Grad des Widerstandes
der Schuhsohle gegen Verdehung wählen muss, was wiederum die Widerstandskraft der
Schuhsohle gegen Biegung in der vorerwähnten Vertikalebene bestimmt. Das letztere
kann durch Verlagerung der Sohlenfixierungszone entlang der Schuhachse erreicht werden.
Allerdings ist die Verlagerung der Schuhfixierungszone entlang der Achse ein und desselben
Schuhs eine sehr komplizierte Aufgabe, weil die bekannten Feststellerkonstruktionen
die Lösung dieses Problems verhindern.
[0007] Bekannt ist eine Skibindung, die Haltestifte, von denen jeder aus zwei besteht, sowie
einen Feststeller darstellt, der die Schuhverschiebung in der Vertikalebene begrenzt
(siehe die DE-AS Nr. 3240750, IPK A63C). Der eine der erwähnten Teile eines jeden
Haltestiftes ist zum unmittelbaren Einsetzen in den Skikörper (Schuhkörper), der andere
aber zum Einführen in eine Gegenbohrung im Schuh (Ski) bestimmt. Ist der untere Stiftteil
im Skikörper angeordnet, so muss der Schuh zur Fixierung desselben derart eingestellt
werden, dass die oberen Teile der Stifte in die in der Schuhsohlenspitzenpartie vorhandenen
Bohrungen eintreten würden. Zur Begrenzung der Schuhverschiebung in der Vertikalebene
werden verschiedenartige Feststeller verwendet. Zu den Vorteilen der Skibindung gehören
relativ hohe Fertigungsgerechtheit und einfache Kosntruktion, die Möglichkeit einer
raschen Montage bzw. Demontage der Skibindung sowie die Anwendungsmöglichkeit von
verschiedenen Feststellertypen. Zu den Nachteilen sind relativ niedrige Betriebseigenschaften
der Skibindung beim Fixieren und Freisetzen des Schuhs zu rechnen, weil dabei der
Einsatz der Hände durch den Skiläufer unumgänglich ist.
Bekannt ist eine Skibindung nach dem DE-GM Nr. 8425984,
[0008] IPK A63C, die Haltestifte, die am Ski angebracht und zum Einführen in zugehörige
Bohrungen in der Schuhsohlenspitzenpartie bestimmt sind, sowie einen Feststeller enthält,
der in Gestalt einer Blattfeder ausgebildet ist, die die Form eines Bügels zum Umfassen
der Schuhsohlenspitzenpartie von oben besitzt, wobei eines ihrer Enden mit dem Ski
verbunden ist. Zu den Vorteilen der Skibindung gehören relativ hohe Fertigungsgerechtheit
derselben, niedrige Selbstkosten, geringe Abmessungen, kleines Gewicht, die Möglichkeit
eines automatischen (ohne Einsatz der Hände durch den Skiläufer erfolgenden) Fixierens
des Schuhs am Ski. Allerdings kann diese Skibindung nur mit einem Skischuh verwendet
werden, der eine vorspringende Sohlenspitzenpartie bzw. einen Rand besitzt. Beim Abstossen
des Skiläufers entsteht eine horizontale Kraftkomponente, die senkrecht zur Skilängsachse
wirkt, es entsteht ferner ein grösseres Drehmoment, weil die Abstosszone des Skiläufers
und die Schuhfixierungszone nicht zusammenfallen. Es kommt demgemäss zur Verdrehung
der Schuhsohle. Dieser Nachteil ist für alle Bindungstypen charakteristisch, die zum
Einsatz mit den Skischuhen bestimmt sind, welche eine vorspringende Spitzenpartie
besitzen.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Skibindung zu schaffen, deren
Konstruktion es erlauben würde, die auf den Haltestift und die Schuhsohle einwirkenden
Kräfte gleichmässiger zu verteilen.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in der Skibindung, die Haltestifte
und Gegenbohrungen enthält, die am Ski bzw. am Schuh angebracht sind, erfindungsgemäss
die Aussenfläche zumindest eines Haltestiftes gemeinsam mit der Oberfläche einer zugehörigen
Gegenbohrung eine Reibpaarung bildet.
[0011] Die erfindungsgemässe Skibindung gewährleistet eine zuverlässigere Funktion derselben,
weil die Reibpaarung die Fixierung des Schuhs an den Haltestiften durch dichteres
Anliegen der Oberflächen der Gegenbohrungen an denselben gewährleistet.
[0012] Die Fixierung des Schuhs am Ski vermittels einer Reibpaarung schliesst eine Verschiebung
des Haltestiftes relativ zur jeweiligen Gegenbohrung beim Abstossen des Skiläufers
aus, was wiederum den Verschleiss der Skibindung stark verringert. Der Verschleiss
findet nun infolge Verschiebung dieser Oberflächen lediglich beim Fixieren des Schuhes
am Haltestift und Abziehen desselben statt. Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung
eines Spiels und demzufolge irgendwelcher Stossbelastungen wird erheblichen gemindert.
Alles das bedingt eine Erhöhung der.Ski- bindungszuverlässigkeit. Die erfindungsgemässe
Skibindung kann mit den Skischuhen, die eine vorspringende Sohlenspitzenpartie bzw.
einen Rand besitzen, oder auch mit den Schuhen ohne dieselben eingesetzt werden.
[0013] In sehr zweckmässiger Weise sind einem Paar vom Haltestiften am Ski bzw. am Schuh
mehrere Paare Gegenbohrungen zugeordnet, die entlang der Ski- bzw. Schuhlängsachse
liegen. Hierbei ergibt sich die Möglichkeit, ein und dasselbe Schuhpaar sowohl für
den Schlittschuhschritt wie auch für den normalen herkömmlichen Laufschritt zu verwenden.
Bekanntlich stellt der Schlittschuhschritt höhere Anforderungen an die Sohlenverdrehung.
Zur Verminderung dieser Verdehung wird die Schuhfixierungszone zweckmässigerweise
in die Zone der Fusszehen des Skiläufers verlegt, d.h. also, dass die Schuhfixierungszone
und die Abstosszone des Skiläufers vereinigt werden. Jedoch ist die Sohlenbreite in
dieser Zone grösser als in der Schuhsohlenspitzenpartie. Einerseits erbringt dies
einen positiven Effekt bei Anwendung von Schlittschuhschritt, weil die Sohlenverdrehung
vermindert wird. Andererseits wird dadurch auch ein nachteiliger Effekt herbeigeführt,
weil der Sohlenwiderstand gegen Biegung in der zur Skilängsachse parallelen Vertikalebene
zunimmt, was zur Abnahme der Abstosseffektivität beim Skiläufer führt. Die Forderungen
sind also widerspruchsvoll. Daher wird der Schuh in sehr zweckmässiger Weise bei Anwendung
von Schlittschuhschritt an den Haltestiften durch EinfÜhren derselben in die in der
Abstosszone liegenden Gegenbohrungen, bei Anwendung von normalem herkömmlichem Schritt
aber in die in der vorderen schmaleren Sohlenspitzenpartie vorhandenen Bohrungen fixiert.
Von besonderer Bedeutung ist dies bei der Durchführung von Wettkämpfen, bei denen
heutzutage ungefähr eine Loipenhälfte eigens für den herkömmlichen Schritt, der übrige
Teil aber für den Schlittschuhschritt vorbereitet wird. In diesem Fall ist zweckmässigerweise
die erfindungsgemäss vorgeschlagene Skibindungskonstruktion anzuwenden, die es erlaubt,
die Schuhfixierungszone je nach äusseren Bedingungen zur Vergleichmässigung von auf
Skibindung und Schuh einwirkenden Kräften operativ zu wechseln. Es ist zu erwähnen,
dass die Zweckmässigkeit der Verlegung der Schuhfixierungszone nicht nur durch den
vom Skiläufer angewendeten Schritt, sondern auch durch die Witterungsverhältnisse
bedingt ist. Bei Glatteis, Firnschnee, Nasschnee nimmt die Sohlenverdrehung zu. Unter
solchen Bedingungen ist eine Verlegung der Schuhfixierungszone weiter weg von der
Sohlenspitzenpartie ebenfalls zweckmässig, um den Schuh näher an die Skispitze zu
verschieben und hierdurch eine bessere Skilenkung zu erreichen. Eine ähnliche Situation
entsteht beispielsweise auch unter Bedingungen eines stark durchschnittenen Geländes
oder bei einer schlecht vorbereiteten Loipe.
[0014] Zweckmässigerweise ist eine jede Reibpaarung zumindest von einem Aussenflächenabschnitt
eines Haltestiftes und ei~ nem mit ihm kontaktierenden Oberflächenabschnitt einer
jeweiligen Gegenbohrung gebildet. Sind diese Abschnitte mit verschiedenen Abmessungen
in bezug auf ihre Lange und Form ausgeführt, so ändert sich dementsprechend auch der
Betrag der Reibungskräfte, welche die Zuverlässigkeit der Schuhfixierung.bestimmen.
Beispielsweise nehmen diese Kräfte mit der grosser werdenden Lange dieser Abschnitte
bei übrigen gleichen Bedingungen zu. Eine ähnliche Situation ergibt sich bei einer
Änderung der Form ihrer Ausbildungs, beispielsweise von zylindrischer zur kegeligen
Form. Ähnlich verhält es sich bei zunehmenden Durchmessergrössen von Stiftabschnitten
bei ein und demselben Durchmesser entsprechender Bohrungsabscbnitte.
[0015] In der vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung stellt die Reibpaarung einen Morsekegel
dar, was eine sehr zuverlässige Fixierung des Schuhs am Ski gewährleistet.
[0016] Gemäss einer der Ausfhrungsformen der Erfindung ist zumindest in einer Gegenbohrung
ein Einlegestück aus einem elastischen Werkstoff untergebracht, wobei die Reibpaarung
von der Aussenfläche eines jeweiligen Haltestiftes und der Oberfläche des mit ihm
kontaktierenden Einlegestücks gebildet ist. Möglich ist die Befestigung des Einlegestücks
nicht in der Bohrung, sondern an einem beispielsweise aus metall bestehenden Haltestift.
Dadurch, dass ein Einlegestück aus elastischem Werkstoff in die Kontaktzone der Haltestiftoberfläche
und der Oberfläche der zugehörigen Gegenbohrung eingebracht ist, wird es möglich,
die Belastungen über den Haltestift gleichmässiger zu verteilen, weil der elastische
Werkstoff, aus dem das Einlegestück gefertigt ist, das Bestreben hat , aus der Zone,
in der ein höherer Druck herrscht, in die Zone überzugehen, in welcher ein geringerer
Druck vorhanden ist, wodurch im Endergebnis der Druck je eine Flächeneinheit der Stiftoberfläche
ausgeglichen wird. Ausserdem erzielt man, indem man die Einlegestücke abnehmbar macht,
die Möglichkeit, die Reibungskräfte, die zwischen dem Einlegestück und dem jeweiligen
Abschnitt der Stift- bzw. Bohrungsoberfläche entstehen, zu ändern. Je nach Witterungsverhältnissen
und anderen äusseren Bedingungen kann der Skiläufer verschiedene Einlegestücke verwenden.
[0017] Zweckmässigerweise sind an der Aussenfläche des Stiftes Riffelungen ausgeführt. Die
Riffelungen am Stift ermöglichen es, die Haftkraft, die zwischen den kontaktierenden
Oberflächenabschnitten von Stift und Gegenbohrung bzw. von Stift und Einlegestück
entsteht, zusätzlich zu steigern. In einer der Ausführungsformen der Erfindung sind
an der Aussenfläche des Haltestiftes Ringnuten zur Gewährleistung einer zuverlässigeren
Fixierung des Schuhs am Ski eingearbeitet.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Einlegestück mit einem Mittel
zur Regelung der Andruckstärke desselben an den Haltestift ausgestattet sein. Dies
erlaubt es, das Einstellen des Schuhs an den Haltestiften bei geringster Andruckstärke
des Einlegestücks an den Haltestift, d.h. mit einem kleinstmöglichen Kraftaufwand
zu gewährleisten. Nach dem Einstellen des Schuhs an den Haltestiften wird die Andruckstärke
des Einlegestücks an den Haltestift zweckmässigerweise erhöht, wodurch eine höhere
Zuverlässigkeit der Schuhfixierung gegen Verschiebung in der Vertikalebene, d.h. eine
geringere Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Selbstlösens, gewährleistet wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der nachstehend angeführten
eingehenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele derselben unter Bezugnahme auf
beigefügte Zeichnungen verständlich; in den Zeichnungen zeigt:
Fig.1 die Fixierung des Schuhs in der Skibindung, gemäss der Erfindung (im Längsschnitt);
Fig.2 dasselbe mit verwendetem Einlegestück;
Fig.3 die Fixierung eines Schuhs mit vorspringender Sohlenspitzenpartie in der Skibindung,
gemäss der Erfindung (im Längsschnitt);
Fig.4 dasselbe, mit einem Schuh ohne vorspringende Sohlenspitzenpartie (im Längsschnitt)
;
Fig.5 Schuhsohle (Untenansicht);
Fig.6,7 Ausführungsformen der Skibindung (im Querschnitt) in einer Stellung vor dem
Einführen der am Ski vorhandenen Haltestifte in die zugehörigen Schuhbohrungen.
Beste Ausführungsform der Erfindung
[0020] Die Skibindung enthält Haltestifte 1 (Fig. 1-7), die an einem Ski 2 angebracht sind,
und Gegenbohrungen 3, die in Sohle 4 eines Schuhes 5 ausgeführt sind. Zumindest ein
Aussenflächenabschnitt eines jeden Haltestiftes 1 und ein mit ihn kontaktierender
Oberflächenabschnitt einer zugehörigen Gegenbohrung 3 bilden eine Reibpaarung. Die
Reibpaarung kann von einem Morsekegel (Morse taper) oder aber von einem selbst Kegel
(self-holding taper) gebildet sein. Einem Paar der Haltestifte 1 können mehrere Paare
von Gegenbohrungen 3 zugeordnet sein, die entlang der Längsachse des Skis 2 und des
Schuhes 5 liegen.
[0021] Die Skibindung arbeitet folgenderweise. Der Skiläufer erzielt eine solche Stellung
der Sohle 4 des Schuhes 5, bei der die Achsen der Haltestifte 1 und der Gegenbohrungen
3 übereinstimmen. Danach verschiebt er, indem er eine Kraft ansetzt, die Sohle 4 des
Schuhes 5 entlang der Haltestifte 1 bis zum Anschlag ihrer unteren Oberfläche an die
Oberfläche des Skis 2. Danach erzieht er, indem er wiederum eine Kraft ansetzt, einen
dichten Sitz der Haltestifte 1 in den Bohrungen 3 zur Fixierung des Schuhes 5.
[0022] Ein Vorteil dieser Konstruktion besteht neben ihrem einfachen Aufbau und ihrer Fertigungsgerechtheit
sowie ihrem kleinen Gewicht Fortfall eines Feststellers in einer praktisch vollständigen
Vermeidung eines Spiels und folglich in geringem Verbindungsverschleiss und guter
Lenkung des Skis 2.
[0023] Zur Erhöhung ihrer Betriebseigenschaften kann die Skibindung zusätzlich mit einem
Einlegestück 6 (Fig.2) ausgestattet sein, das in einer jeden Bohrung 3 untergebracht
ist und aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise aus Gummi, besteht. In diesem
Fall ist die Reibpaarung von der Aussenfläche des jeweiligen Haltestiftes 1 und der
Oberfläche des mit ihm kontaktierenden Einlegestücks 6 gebildet.
[0024] Die in Fig.2 darstellte Skibindung arbeitet auf die folgende Weise. Zur Fixierung
des Schuhes 5 muss der Skiläufer mit seinem Fuss auf die Sohle 4 des Schuhes 5 vertikal
nach unten längs der Achse des Haltestiftes 1 drücken. Der Stift 1 geht in die Bohrung
3 hinein, wobei er das Einlegestück 6 auseinanderspreizt (es an die Wand der Bohrung
3 andrückt). Nach dem Eintritt in die Bohrung 3 wird der Haltestift 1 in der Sohle
4 des Schuhes 5 durch die Reibungskraft festgehalten, deren Betrag im Augenblick des
Abstosses (der Sohlenbiegung) zunimmt, was eben zur Sicherstellung einer zuverlässigen
Fixierung des Schuhes 5 erforderlich ist.
[0025] In dieser Ausführungsform der Skibindung geschieht die Fixierung des Schuhes 5 dank
elastischen Anpresskräften an den Oberflächen des Einlagestücks 6 und des Haltestiftes
1.
[0026] In einer jeden Bohrung 3 kann eine Bewehrungsbuchse 7 (Fig.1-7) angeordnet sein,
die beispielsweise aus Metall besteht.
[0027] Zur Regelung der Andruckstärke der Oberfläche des Einlegestücks 6 an den Haltestift
1 kann die Befestigung zusätzlich mit einem entsprechenden Mittel ausgestattet sein.
[0028] Als solches Mittel zur Regelung der Andruckstärke des Einlegestücks 6 an den Haltestift
1 kann beispielsweise eine Gewindeverbindung verwendet werden, die eine hohle Schraube
8 (Fig.3) enthält, die sich in einem Gewindeabschnitt 9 der Bewehrungsbuchse 7 befindet,
welche in der vorspringenden Spitzenpartie der Sohle 4 des Schuhes 5 angeordnet ist.
Im Hohlraum der Schraube 8 ist das Einlegestück 6 aufgenommen. Beim Eindrehen der
Schraube 8 in die Buchse 7 wird das Einlegestück 6 verformt, wodurch die Reibungskraft
zwischen dem in die Bohrung 3 der Buchse 7 eingeführten Haltestift 1 und dem Einlegestück
6 erhöht wird. Sinngemäss nimmt die erwähnte Reibungskraft beim Herausschrauben der
Schraube 8 aus der Buchse 7 ab.
[0029] Die in Fig.3 dargestellte Skibindung arbeitet folgendermassen.
[0030] Vor der Fixierung des Schuhes 5 wird das Einlegestück 6 zweckmässigerweise entlastet,
wodurch die günstigsten Bedingungen für das Einführen des Haltestiftes 1 in die Bohrung
3 der Sohle 4 geschaffen werden. Danach steigert man, indem man die Schraube 8 in
die Buchse 7 eindreht, die auf das Einlegestück 6 wirkende Belastung. Mit der grösser
werdenden Belastung nimmt die Haftung des elastischen Werkstoffs des Einlegestücks
6 und somit der Sohle 4 des Schuhes 5 am Haltestift 1 und demnach auch am Ski 2 zu.
Also ergibt sich die Möglichkeit, die Funktionsbedingungen des Haltestiftes 1 zu verbessern,
die Zuverlässigkeit und Lebensdauer desselben zu erhöhen. Bei Veschleiss des Einlegestücks
6 kann es operativ ausgetauscht werden.
[0031] In Fig. 4,5 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Skibindung dargestellt,
die mit den Schuhen 5 zweckmässig angewendet werden kann, die keine vorspringende
Spitzenpartie an der Sohle 4 des Schuhes 5 bzw.keinen Rand aufweisen.
[0032] In dieser Ausführungsform der Erfindung ist die Bewehrungsbuchse 7 in der Sohle 4
in der Zone der Fusszehen eines Skiläufers angebracht, und der Gewindeabschnitt 9
zum Einführen der Schraube 8 befindet sich im unteren Teil der Buchse 7. Zum Drehen
der Schraube 8 ist in derselben ein Schraubendreherschlitz 10 ausgeführt.
[0033] Vor dem Fixieren des Skischuhes 5 wird durch Drehen der Schraube 8 der erforderliche
Zusammendrückungegrad des Einlegestücks 6 eingestellt, wonach der Haltestift 1 in
die Bohrung 3 der Sohle 4 des Schuhes 5 eingeführt wird. Die Kraft, die den Schuh
5 am Ski 2 gegen Verschiebung in der Vertikalebene sichert, ist durch den am Einlegestück
6 angreifenden Druck bestimmt. Zur Erhöhung der Haftkraft zwischen dem Haltestift
1 und dem Einlegestück 6 können an der Aussenfläche des Haltestiftes 1 Riffelungen
bzw. Ringnuten 11 ausgeführt werden.
[0034] In Fig.6 ist eine Ausführungsform der Skibindung dargestellt, in der ein Paar Haltestiften
1 am Ski 2 angebracht ist, während ein Paar Bewehrungsbuchsen 7, die in einem Stück
mit einer Platte 12 ausgeführt sind, in der Sohle 4 des Schuhes 5 angeordnet ist.
Zwischen den Buchsen 7 besteht in der Sohle 4 eine Bohrung zum Einführen einer Einstellschraube
13 in dieselbe und Eindrehen dieser Schraube in eine in der Platte 12 vorgesehene
Gewindebohrung 14. Die Platte 12 befindet sich in einem Hohlraum 15 der Sohle 4 und
ist bei Drehen Schraube 13 in diesem Hohlraum 15 biegbar. Hierbei ändert sich der
Winkel zwischen den Achsen der Bohrungen 3 in den Bewehrungsbuchsen 7.
[0035] In der Ausgangsstellung, d.h. vor dem Einführen der Haltestifte 1 in die Bohrungen
3, und die Achsen der Haltestifte 1 und die Ächsen der zugehörigen Bohrungen 3 nicht
fluchtend.
[0036] Die in Fig.6 dargestellte Skibindung arbeitet folgenderweise.
[0037] Vor dem Arbeitsbeginn stellt man durch Drehen der Schraube 13 den erforderlichen
Winkel zwischen den Achsen der Bohrungen 3 ein, der eine vorgegebene Reibungskraft
zwischen den kontaktierenden Oberflächen der Haltestifte 1 und der Bohrungen 3 gewährleistet.
[0038] Danach bringt man die oberen Enden der Haltestifte 1 mit den Bohrungen 3 in Übereinstimmung
und drückt man auf die Sohle 4 des Schuhes 5 zum Einführen der Haltestifte 1 in die
Bohrungen 3 der Buchsen 7. Hierbei verbiegt sich die Platte 12, und es entstehen in
ihr elastische Spannungen, unter deren Wirkung die Buchsen 7 bestrebt sein werden,
die Ausgangsstellung wieder einzunehmen. Dies bewirkt wiederum eine Zunahme der Reibungskräfte
zwischen den kontaktierenden Oberflächen der Buchsen 7 und der Haltestifte 1, wodurch
die Fixierung des Schuhes 5 am Ski 2 gefördert wird.
[0039] In Fig.7 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Skibindung dargestellt.
[0040] Ein bzw. mehrere Paare Haltestifte 1 sind am Ski 2 angebracht. Ein bzw. mehrere Paare
Bewehrungsbuchsen 7 sind in der Sohle 4 des Schuhes 5 angeordnet. Zwischen den Buchsen
7 befindet sich ein Zylinder 16, in dessen Innenraum ein elastisches Einlegestück
17 untergebracht ist. Jede Buchse 7 ist mit einer Stange 18 ausgestattet, deren freies
Ende in den Zylinder 16 eingeführt ist und sich über einen Flansch 19 gegen das Einlegestück
17 abstützt.
[0041] In der Ausgangstellung übersteigt der Abstand zwischen den Achsen der Bohrungen 3
den Abstand zwischen den Achsen der Haltestifte 1 um einen kleinen Betrag, aber beim
Einführen der Haltestifte 1 in die Bohrungen 3 muss das obere Ende eines jeden Haltestiftes
1 in der Zone einer zugehörigen Bohrung 3 liegen.
[0042] Beim Einführen der Haltestifte 1 in die Bohrungen 3 der Buchsen 7 verschieben sich
die letzteren gegeneinander, wobei sich die Stangen 18 ebenfalls bewegen und dabei
das Einlegestück 17 zusammendrücken. Die im Einlegestück 17 auftretenden Kräfte führen
zur Zunahme der Reibungskraft zwischen den kontaktierenden Oberflächen der Haltestifte
1 und der Buchsen 7.
[0043] Zum Lösen des Schuhes 5 vom Ski 2 (Fig. 1 - 7) muss der Ski 2 fixiert und an den
Schuh 5 eine Kraft angelegt werden, die entlang der Längsachse der Haltestifte 1 aufwärts
gerichtet ist.
[0044] Die Haltestifte 1 und die Gegenbohrungen 3 können jeweils sowohl am Ski 2 und an
der Sohle 4 wie auch umgekehrt angebracht sein. Wie der praktische Betrieb der erfindungsgemässen
Skibindung erwiesen hat, funktionieren diese Verbindungen sehr zuverlässig. Die Haftkraft
zwischen der Aussenfläche eines Haltestiftes 1 und der Oberfläche einer in einer Bohrung
3 angeordneten Buchse 7 ist durch das Kegelverhältnis und den Werkstofftyp des oberen
Teils des Haltestiftes 1 und der Buchse 7 sowie durch die Struktur der Kontaktoberflächen
bestimmt (Bearbeitsgüte, eigens vorgesehene Rändelung, Aufrauhung u.ä.).
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0045] Die Erfindung kann für die Sportlaufskier bei Anwendung sowohl des klassischen wie
auch des Schlittschuhschritts durch den Skiläufer am vorteilhaftesten verwendet werden.
1. Skibindung, die Haltestifte (1) und Gegenbohrungen (3) enthält, die am Ski (2)
und Schuh (5) angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenfläche zumindest
eines Haltestiftes (1) gemeinsam mit der Oberfläche einer zugehörigen Gegenbohrung
(3) eine Reibpaarung bildet.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einem Paar von Haltestiften
(1) mehrere Paare von Gegenbohrungen (3) zugeordnet sind, die entlang der Längsachse
eines Schuhes (5) und eines Ski (2) liegen.
3. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine jede Reibpaarung
zumindest von einem Aussenflächenabschnitt eines Haltestiftes (1) und einem mit ihm
kontaktierenden Oberflächenabschnitt einer zugehörigen Gegenbohrung (3) gebildet ist.
4. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibpaarung einen
Morsekegel darstellt.
5. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in eines Gegenbohrung
(3) ein Einlegestück (6) aus einem elastischen Werkstoff angeordnet ist, wobei die
Reibpaarung von der Aussenfläche eines jeweiligen Haltestiftes (1) und der Oberfläche
des mit ihm kontaktierenden Einlegestücks (6) gebildet ist.
6. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aussenfläche des
Haltestiftes (1) Riffelungen ausgeführt sind.
7. Skibindung nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aussenfläche
des Haltestiftes (1) Ringnuten (11) eingearbeitet sind.
8. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegestück (6) mit
einem Mittel zur Regelung der Andruckstärke desselben an den Haltestift (1) ausgestattet
ist.