[0001] Die Erfindung bzw. die Neuerung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Teil eines
Eßbesteckes für Behinderte. Es gibt eine Vielzahl körperlicher Behinderungen, sei
es von Geburt an oder auch als Folge eines Unfalls, die sich in irgendeiner Form als
eine Beeinträchtigung der normalen Funktionen der Gelenke der Arme und der Hände wie
auch der Finger darstellt. Im Fall derartiger Behinderungen ist der Gebrauch üblicher
Eßbestecke für den Behinderten oft nicht oder nur teilweise und mit Einschränkungen
möglich. Zur Erleichterung der Nahrungsaufnahme für diesen Personenkreis ist deshalb
bereits ein Eßbesteck entwickelt worden, welches mit einer sogenannten Handklammer
ausgestattet ist. Dieses Eßbesteck berücksichtigt im Hinblick auf seine konstruktive
Gestaltung jedoch nur ein vermindertes Greif vermögen, so daß dieses bekannte Eßbesteck
nur für einen kleinen Teil des angesprochenen Personenkreises und auch nur bedingt
brauchbar ist.
[0002] Der vorliegenden Erfindung bzw. Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung
des bereits vorstehend angedeuteten Problems zu finden, die es einem wesentlich größeren
Anteil der genannten Personen ermöglicht, trotz der möglicherweise bestehenden vielfältigen
Beeinträchtigungen der Bewegungsmöglichkeiten der Gelenke im Hand- und Armbereich
mit üblichen Eßbesteckteilen ohne besondere zusätzliche Probleme essen zu können.
[0003] Zur Lösung der genannten Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Haltevorrichtung für ein
Teil eines Eßbesteckes für Behinderte vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch
ein zur Positionierung im Bereich der Handinnenfläche vorgesehenes Verbindungsstück
zur Aufnahme eines Messers, einer Gabel, eines Löffels oder eines anderen Besteckteils
eines Eßbesteckes, welches Verbindungsstück einerseits ein Lager aufweist zur Aufnahme
eines mit diesem Lager korrespondierenden, an einem Besteckteil befindlichen Ansatzes
und Arretieren dieses Besteckteils in einer bezüglich seiner Längsachse vorbestimmten
oder vorbestimmbaren Winkelposition gegenüber dem Verbindungsstück, und welches Verbindungsstück
andererseits mit einer an sich bekannten Handklammer oder Armklammer fest verbunden
oder verbindbar ist. Eine derartige Haltevorrichtung ermöglicht die Positionierung
eines Besteckteils wie insbesondere einer Gabel oder eines Löffels, aber auch eines
Messers in einer für den speziellen Fall der Behinderung bestmöglichen Anpassung,
sowie außerdem auch die Veränderung der Positionierung während des Gebrauchs, was
insbesondere im Fall einer Gabel die Brauchbarkeit erheblich verbessert. Aber auch
im Fall beispielsweise eines Messers kann es durchaus sehr nützlich sein, wenn das
Messer gegenüber der feststehenden Handklammer bzw. Armklammer in unterschiedliche
Positionen bzw. Winkelstellungen um seine Längsachse heraum einstellbar ist. Eine
weitere, insbesondere im Hinblick auf ein Besteckteil wie eine Gabel und einem Löffel
sehr wichtige weitere Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung bzw. der Neuerung
besteht nach Anspruch 2 darin, daß das Lager bzw. das Verbindungsstück etwa parallel
zur Ebene der Handinnenfläche gegenüber der Handklammer bzw. der Armklammer über einen
Winkel von mindestens etwa 90 Grad derart gegenüber dieser verschwenkbar und in einer
gewählten Position gegenüber dieser feststellbar ist, daß das Besteckteil, insbesondere
eine Gabel, aus einer bezüglich ihrer Längsachse zum Unterarm etwa parallelen Richtung
in eine zum Körper hinweisende Richtung schwenkbar ist. Auf diese Weise kann beispielsweise
eine Gabel aus der einen Schneidevorgang unterstützenden Position in eine zum Aufnehmen
von Speise geeignete Position geschwenkt werden.
[0004] Schließlich kann gemäß dem Vorschlag nach Anspruch 3 noch eine Verstellbarkeit zwischen
Besteckteil und Handklammer bzw. Armklammer in einer dritten Dimension vorgesehen
sein, indem zwischen dem Besteckteil und der Handklammer bzw. der Armklammer ein Lager
vorgesehen ist, das ein Verschwenken senkrecht zur Ebene der Handinnenfläche von dieser
weg um eine zur Handinnenfläche etwa parallele Achse ermöglicht.
[0005] Das vorgenannte Verbindungsstück zwischen Besteckteil und Handklammer bzw. Armklammer
kann z. B. die Form einer der Handinnenfläche etwa angepaßten flachen Scheibe, insbesondere
etwa runden Scheibe haben oder aber auch etwa Kugelform haben und über die notwendigen
Lager und Befestigungsmöglichkeiten einschließlich Verstellbarkeit verfügen. In bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung bzw. Neuerung wird jedoch nach Anspruch 4 eine Haltevorrichtung
vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Verbindungsstück etwa in Form
einer Hülse ausgeführt ist, die einerseits eine Bohrung zur Aufnahme des Ansatzes
eines Besteckteils aufweist und andererseits mit einem die Handinnenfläche umschließenden
Haltering (Armklammer) bzw. dem betreffenden Ende einer Armklammer über ein in beliebiger
Position innerhalb eines möglichen Schwenkbereiches der Hülse etwa parallel zur Handinnenfläche
gegenüber dem Verbindungsstück feststellbares Lager oder aber die mit der Handklammer
bzw. der Armklammer in vorbestimmter gegenseitiger . Position fest verbunden ist.
Die Ausgestaltung des Verbindungsstücks in Form einer Hülse ist zu verhältnismäßig
geringen Kosten möglich, wobei auch die Hülsenform in den meisten Fällen gut in der
Handinnenfläche liegt bzw. zu halten ist und in einfacher Weise außerdem auch die
vorstehend schon angesprochenen verschiedenen mechanischen Funktionen auszuführen
gestattet.
[0006] In Weiterbildung des Vorschlages nach Anspruch 4 ist es gemäß Anspruch 5 zweckmäßig,
daß die Bohrung in der Hülse und der Ansatz am Besteckteil leicht konisch ausgeführt
sind, so daß ein Besteckteil in beliebiger Position bezüglich seiner Längsachse in
die Hülse einsetzbar und dort infolge ausreichender Haftreibung gehalten ist.
[0007] Weiterhin ist eine Lösung gemäß Anspruch 6 vorteilhaft, wonach das Besteckteil in
die Hülse einsetzbar und durch Verschrauben in vorgewählter oder vorbestimmter Position
gehalten ist. Diese Lösung ist insbesondere interessant im Hinblick auf ein Messer
als Besteckteil. Eine andere mögliche Ausführungsform der Verbindung zwischen Besteckteil
und Hülse besteht nach Anspruch 7 darin, daß Besteckteil und Hülse über einen Bajonettverschluß
miteinander verbindbar sind.
[0008] Eine besonders wichtige und bevorzugte Ausgestaltung der Haltevorrichtung nach Anspruch
4 - ggfs. in Verbindung mit den Lösungsvorschlägen der Ansprüche 5 bis 7 - besteht
nach Anspruch 8 darin, daß das zwischen Besteckteil und Armklammer bzw. Handklammer
vorzugsweise im Bereich der Hülse befindliche, ein Verschwenken bzw. Verdrehen des
Besteckteils um seine Längsachse ermöglichende Lager in vorwählbaren Positionen des
Besteckteils gegenüber der Armklammer bzw. Handklammer ein- und feststellbar ist.
Entsprechend dem Vorschlag nach Anspruch 9 kann dazu ein Reibungslager vorgesehen
sein, bei dem die zwischen den relativ zueinander bewegbaren Teilen bestehende Reibung
einstellbar ist.
[0009] Schließlich kann es gemäß Anspruch 10 noch zweckmäßig sein, daß das Verbindungsstück,
z.B. eine Hülse, zwischen Handklammer bzw. Armklammer und Besteckteil bezüglich seiner
Ausdehnung in Richtung der Längsachse des Besteckteils veränderbar ist. Hierdurch
kann das vorgegebene Besteckteil möglicherweise noch besser für die betreffende Person
im Hinblick auf einen möglichst unproblematischen Gebrauch des Besteckes angepaßt
werden.
[0010] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung bzw. Neuerung im folgenden noch an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0011] Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung für ein Besteckteil in der Draufsicht,
zusammen mit einer sogenannten Handklammer,
Fig. 2 eine anstelle einer Handklammer auch verwendbare, sogenannte Armklammer in
der Draufsicht,
Fig. 3 die Armklammer nach Fig. 2 in der Seitenansicht,
Fig. 4 eine weitere mögliche, der Haltevorrichtung nach Fig. 1 ähnliche Haltevorrichtung
für ein Besteckteil wie insbesondere eine Gabel oder einen Löffel und in der Draufsicht
und
Fig. 5 die Haltevorrichtung nach Fig. 4 in der Seitenansicht.
[0012] Fig. 1 zeigte eine Haltevorrichtung in Form einer Hülse 1, die am einen Ende mit
einer Handklammer 2, z.B. mittels einer nicht dargestellten Schraubverbindung, in
einer vorbestimmten Position gegenüber der Handklammer fest verbunden ist. Die Hülse
1 verläuft dabei allerdings mit ihrer Längsachse im wesentlichen etwa in Richtung
senkrecht zur Ebene der von der Handklammer 2 umschlossenen, etwa ovalen Fläche.
[0013] Am anderen Ende der Hülse 1 ist in dieser eine Bohrung 3 vorgesehen, der ein Ansatz
4 eines Besteckteils 5 zugeordnet ist. Auf der dem Ansatz 4 gegenüberliegenden Seite
des Besteckteils 5 befindet sich, ggfs. lösbar mit dem restlichen Teil des Besteckteils
5 verbunden, das eigentliche Eßwerkzeug, insbesondere eine - nur teilweise dargestellte
- Messerklinge 6.
[0014] Das Besteckteil 5 ist mit dem Ansatz 4 in die Bohrung 3 der Hülse 1 einsetzbar und
wird dort infolge der vorgesehenen Passungstoleranzen und der verwendeten Werkstoffe
sowie möglicher weiterer konstruktiver Maßnahmen in einer vorgewählten Position gehalten.
- Es ist allerdings auch möglich, das Besteckteil 5 in der Hülse 1 beispielsweise
mittels Schraubverbindung oder beispielsweise auch Bajonettverschluß zu befestigen.
[0015] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine an sich bekannte Armklammer 7 mit einer Befestigungsmöglichkeit
8 zur Befestigung eines erfindungsgemäßen Verbindungsstückes, beispielsweise der in
Figur 1 dargestellten Hülse 1, und zwar in ähnlicher Weise wie beispielsweise die
zur Beschreibung zur Fig. 1 erwähnte Verbindung zwischen Hülse 1 und Handklammer 2.
- Im übrigen ist die Armklammer 7 nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, weswegen
auf weitere Erläuterungen zur Darstellung in den Figuren 2 und 3 verzichtet wird.
[0016] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Hülse 9, die am einen Ende einen Schlitz 10 zur Aufnahme
einer an einer Handklammer 11 befindlichen Befestigungslasche 12 aufweist. Hülse 9
und Befestigungslasche 12 sind vorzugsweise mittels Schraubverbindung - in vorgewählter
Position zueinander einstellbar - fest miteinander verbindbar, wozu eine quer zum
Schlitz 10 verlaufende Bohrung 13 in der Hülse 9 und eine Bohrung 14 in der Befestigungslasche
12 vorgesehen sind.
[0017] Auf der dem Schlitz 10 gegenüberliegenden Seite der Hülse 9 befindet sich in dieser
eine in Richtung der Längsachse der Hülse 9 verlaufende Bohrung 15, die als Lagerort
für einen Zapfen bzw. einen Ansatz 16 eines Besteckteils 17 dient. Am Ansatz 16 befindet
sich in einer quer zur Längsachse des Besteckteils in den Ansatz 16 hineinreichenden
Bohrung 18 ein Verriegelungsstift 19, der unter der Wirkung einer Druckfeder 20 steht,
so daß das eine Ende des Verriegelungsstiftes 19 zu einem gewissen Teil über die Außenfläche
des Ansatzes 16 unter Anlage an einem nicht näher bezeichneten Bund innerhalb der
Bohrung 18 herausreicht. - Dem Verriegelungsstift 19 ist ein Schlitz 21 in der Hülse
9 zugeordnet, der sich über einen Winkel von etwa 180 Grad um die Längsachse der Hülse
9 und in einer zur Längsachse der Hülse 9 etwa senkrechten Ebene liegend erstreckt.
- Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß das Besteckteil 17 mit dem Ansatz 16 unter
vorherhigen Eindrücken des Verriegelungsstiftes 19 in die Bohrung 18 in die Bohrung
15 der Hülse 9 einsetzbar und dort - bei der Möglichkeit des Verschwenkens des Besteckteils
gegenüber der Hülse um die Längsachse - mittels des Verriegelungsstiftes 19 arretierbar
ist, der sich dann im Schlitz 21 führt.
1. Haltevorrichtung für ein Teil eines Eßbesteckes für Behinderte, gekennzeichnet
durch ein zur Positionierung im Bereich der Handinnenfläche vorgesehenes Verbindungsstück
zur Aufnahme eines Messers, einer Gabel, eines Löffels oder eines anderen Besteckteils
eines Eßbesteckes, welches Verbindungsstück einerseits ein Lager aufweist zur Aufnahme
eines mit diesem Lager korrespondierenden, an einem Besteckteil befindlichen Ansatzes
und Arretieren dieses Besteckteils in einer bezüglich seiner Längsachse vorbestimmten
oder vorbestimmbaren Winkelposition gegenüber dem Verbindungsstück, und welches Verbindungsstück
andererseits mit einer an sich bekannten Handklammer oder Armklammer fest verbunden
oder verbindbar ist.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager bzw. das
Verbindungsstück etwa parallel zur Ebene der Handinnenfläche gegenüber der Handklammer
bzw. der Armklammer über einen Winkel von mindestens etwa 90 Grad derart gegenüber
dieser verschwenkbar und in einer gewählten Position gegenüber dieser feststellbar
ist, daß das Besteckteil, insbesondere eine Gabel, aus einer bezüglich ihrer Längsachse
zum Unterarm etwa parallelen Richtung in eine zum Körper hin weisende Richtung schwenkbar
ist.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Besteckteil und der Handklammer bzw. der Armklammer ein Lager vorgesehen ist,
daß ein Verschwenken senkrecht zur Ebene der Handinnenfläche von dieser weg um eine
zur Handinnenfläche etwa parallelen Achse ermöglicht.
4. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 1 und einem oder mehreren der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück etwa in Form einer Hülse ausgeführt
ist, die einerseits eine Bohrung zur Aufnahme des Ansatzes eines Besteckteils aufweist
und andererseits mit einem die Handinnenfläche umschließenden Haltering (Armklammer)
bzw. dem betreffenden Ende einer Armklammer über ein in beliebiger Position innerhalb
eines möglichen Schwenkbereiches der Hülse etwa parallel zur Handinnenfläche gegenüber
dem Verbindungsstück feststellbares Lager oder aber die mit der Handklammer bzw. der
Armklammer in vorbestimmter gegenseitiger Position fest verbunden ist.
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung in der
Hülse und der Ansatz am Besteckteil leicht konisch ausgeführt sind, so daß ein Besteckteil
in beliebiger Position bezüglich seiner Längsachse in die Hülse einsetzbar und dort
infolge ausreichender Haftreibung gehalten ist.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Besteckteil in
die Hülse einsetzbar und durch Verschrauben in vorgewählter oder vorbestimmter Position
gehalten ist.
7. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Besteckteil und Hülse
über einen Bajonettverschluß miteinander verbindbar sind.
8. Haltevorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 4 und einem oder mehreren der folgenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen Besteckteil und Armklammer bzw.
Handklammer vorzugsweise im Bereich der Hülse befindliche, ein Verschwenken bzw. Verdrehen
des Besteckteils um seine Längsachse ermöglichende Lager in vorwählbaren Positionen
des Besteckteils gegenüber der Armklammer bzw. Handklammer ein- und feststellbar ist.
9. Haltevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reibungslager
vorgesehen ist und die zwischen den relativ zueinander bewegbaren Teilen bestehende
Reibung einstellbar ist.
10. Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück zwischen Handklammer bzw. Armklammer und
Besteckteil bezüglich seiner Ausdehnung in Richtung der Längsachse des Besteckteils
veränderbar ist.