[0001] Die Erfindung betritt ein 180°-Scharnier für einen Blechschrank, insbesondere Schaltschrank,
bestehend aus einem ersten, am Gehäuse des Blechschrankes befestigten Lagerbock und
einem zweiten, den ersten Lagerbock umgreifenden, U-förmigen, am Türblatt des Blechschrankes
mittels Klemmstifteinrichtungen befestigten Lagerbock, wobei das Türblatt eine zum
Gehäuse gerichtete Abkantung aufweist, und der mit dem Türblatt verbundene Lagerbock
in einer im Bereich der Abkantung des Türblatts angebrachte Ausklinkung eingeschoben
ist und dabei die Ausklinkungskanten umschließt, und wobei die Klemmstifteinrichtungen
sich über den Ausklinkungsbereich hinaus in die von der Abkantung gebildeten Eckbereiche
hineinerstrecken und dadurch den in die Türausklinkung eingeschobenen Lagerbock in
dieser Ausklinkung festhalten, wobei die Klemmstifteinrichtungen von einem Stift gebildet
werden, der beide Lagerböcke durchdringt, wobei der umgriffene Lagerbock eine Bohrung
für die Klemmstifteinrichtungen aufweist.
[0002] Ein derartiges 180°-Scharnier wird in der DE-U-77 07 165.9 beschrieben. Einen ähnlichen
in einer Ausklinkung eines Türblattes festgelegten, U-förmig ausgebildeten Bock zeigt
auch die Fig. 7 der (allerdings nicht vorveröffentlichten) europäischen Patentanmeldung
85114300.8 (EP-A-0222031) des Anmelders.
[0003] Der Vorteil dieser Befestigung mit Hilfe von Klemmstifteinrichtungen liegt darin,
daß ein Schweißvorgang zur Befestigung des zweiten Bockes am Türblatt oder der Einsatz
von Befestigungsschrauben für das Türblatt (letzteres wird bei der erwähnten europäischen
Anmeldung 85114300.8 benutzt) nicht erforderlich ist, während bei der Befestigung
des ersten Bockes entweder mit einer Kopfschraube oder mit einem Schraubbolzen oder
gar Stehbolzen (Schweißbolzen) gearbeitet werden kann. Die bekannte 180°-Scharnieranordnung
mit Klemmstiftanordnung erfordert allerdings zur Entfernung der Tür, beispielsweise,
um an die Innereien des Schaltschrankes zur Schrankverdrahtung besser herankommen
zu können, recht umständliche Arbeiten. Entweder müssen die Schraubverbindungen zwischen
Schrankgehäuse und den mehreren Scharnieren der jeweiligen Tür abgeschraubt werden,
was recht umständlich ist, oder aber die Bolzen der Klemmstifteinrichtungen der verschiedenen
Scharniere werden herausgezogen, was aber wiederum dazu führt, daß das Scharnier auseinanderfällt.
Der anschließende Zusammenbau ist dann sehr schwierig, insbesondere dann, wenn z.
B. drei Scharniere gleichzeitig montiert werden müssen, und zwar wegen der dabei notwendigen
genauen Ausrichtung der einzelnen Scharnierteile.
[0004] Ein noch gravierenderer Nachteil ist aber der, daß das bekannte 180°-Scharnier nur
bei Einzelschränken anwendbar ist, nicht dagegen bei Reihenschränken.
[0005] Scharniere für einen Türöffnungswinkel von 180°, die auch bei Reihenschränken eingesetzt
werden können, sind an sich ebenfalls bekannt, siehe beispielsweise die DE-A-32 46
398 des Anmelders. Das in dieser Druckschrift dargestellte Reihenschrankscharnier
benötigt allerdings Platz neben dem Türblatt, entsprechend der Grundbreite der beiden
Scharnierblöcke. Aus diesem Grunde muß bei der Anwendung eines derartig ausgestalteten
180°-Scharniers für Reihenschränke das Türblatt um etwas mehr als die Grundbreite
des Scharniers schmaler sein als der Schrankkörper, wobei aus optischen Gründen dieser
Abstand auch auf der Scharnier abgewandten Türblattseite sowie auch oben und unten
am Türblatt vorgesehen wurde.
[0006] Demgegenüber ist beim 180°-Scharnier der eingangs genannten Art das Türblatt im wesentlichen
flächendeckend bezüglich des Schrankkörpers, wobei lediglich ein schmaler Rand von
1 bis 3 mm zur Aufnahme von Fertigungstoleranzen verbleibt.
[0007] Ein 180°-Scharnier für Küchenschränke zeigt die DE-A-18 12 808. Dabei bildet das
eine, mit dem Türblatt verschraubte Scharnierteil einen U-förmigen Bereich, in dem
das andere Scharnierteil, das mit dem Türrahmen verschraubt ist, angepaßt ist, wobei
ein Gelenkbolzen durch beide Scharnierteile hindurchreicht. Die beiden Scharnierteile
sind so ausgebildet, daß die Drehachse des Scharniers vor der Türblattaußenfläche
zu liegen kommt, so daß offenbar auch hier mehrere Schränke nebeneinander angeordnet
werden können (Reihenschrankanwendung), ohne daß die Öffnung um 180° behindert wird.
[0008] Nachteilig ist hier, daß die beiden Scharnierteile lediglich mittels Verschraubungen
am Türblatt bzw. am Türrahmen befestigt werden können. Lösungshinweise, wie ein derartiges
Scharnier für einen Blechschrank eingesetzt werden kann, insbesondere dann, wenn Klemmstifteinrichtungen
verwendet werden sollen, ergeben sich aus dieser Druckschrift nicht.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, das 180°-Scharnier der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß es auch bei Reihenschränken anwendbar wird. Das bedeutet, daß die
Befestigung am Türblatt ohne Anbringung von Schraublöchern möglich ist, insbesondere
aber auch nach Bedarf eine Auswechselung der Scharnierart (z. B. Ersatz eines 180°-Scharniers
für Einzelschränke durch ein 180°-Scharnier für Reihenschränke) möglich ist, ohne
daß am Türblatt oder am Schrankgehäuse irgendwelche Änderungen vorgenommen werden
müssen, wobei zudem Rechts-Links-Verwendbarkeit gewährleistet bleiben sollte. Außerdem
sollte die bekannte Konstruktion auch noch dahingehend verbessert werden, daß sich
das durch die Klemmeinrichtung am Türblatt zu befestigende Scharnierteil vor der Montage
der Klemmeinrichtung besser ausgerichtet in der Türblattausklinkung einsetzen läßt,
wodurch der Zusammenbau wesentlich erleichtert wird.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß für Reihenschrankanwendung die Drehachse des
Scharniers außerhalb des von der Abkantung des Türblatts gebildeten Eckbereichs liegt,
derart, daß der Scharnierbolzen um ein Maß M vor der Türblattaußenfläche liegt, welches
der Entfernung N zwischen dem Lagerbolzenmittelpunkt und der parallel zur Türblattaußenfläche
liegenden Tangente an das am weitesten vorspringende Lagerteil entspricht, wobei die
Bohrung des umgriffenen Lagerbocks eine derart seitlich geöffnete Bohrung oder Einschnitt
für die Klemmstifteinrichtungen ist, daß ein Herausschwenken des Klemmstiftes aus
dem Bereich dieses Lagerbockes zum Öffnen der Tür ermöglicht wird.
[0011] Damit wird erreicht, daß das Scharnier auch bei Reihenschränken eingesetzt werden
kann. Insbesondere kann ein Scharnier bekannter Art, das nur für Einzelschränke einsetzbar
ist, ohne Änderungen an Schrankgehäuse oder Türblatt durch das erfindungsgemäße Scharnier
ersetzt werden - und umgekehrt. Zur weiteren Vereinfachung der Montage, insbesondere
des Auswechselns, kann gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung der U-förmige
Lagerbock zum Umschließen der senkrechten Türblattausklinkungskante im Stegbereich
des U eine erste Nut bilden, oder zum Umschließen der waagerechten Türblattausklinkungskanten
jeweils eine im Schenkelbereich des U liegende zweite Nut bilden. Diese Merkmale ergeben
eine einfache Montage und Demontage sowie Auswechselung sowohl von 180°-Scharnieren
für Einzelschränke als auch von 180°-Scharnieren für Reihenschränke ohne Änderungen
am Türblatt oder am Schrankgehäuse. Durch die Benutzung der zweiten Nut zum Umschließen
der waagerechten Türblattausklinkungen verankert sich nämlich der entsprechende Lagerbock
in der Türblattausklinkung bei entsprechend enger Passung der Nut bezüglich der Türblattstärke
derart, daß beim Herausziehen der Klemmstifteinrichtungen zum Zwecke des Demontierens
des Türblatts vom Schrankgehäuse der Lagerbock in der Ausklinkung stecken bleibt und
dadurch die anschließende erneute Montage des Türblatts am Schrankgehäuse erleichtert
wird, wozu die gleichzeitige Ausrichtung der mehreren Lagerböcke bezüglich der am
Schrankgehäuse befestigten Lagerböcke notwendig ist, um anschließend die Stifteinrichtungen
wieder einstecken zu können.
[0012] Der Halt des in der Türblattausklinkung eingeschobenen Lagerbockes wird noch weiter
verbessert, wenn gemäß einer noch anderen Weiterbildung der Erfindung die eine Seite
der zweiten Nut von dem stumpfen Ende eines in Aufschieberichtung ansteigenden Keil
gebildet wird. Durch diese Maßnahme entfällt die Notwendigkeit, die Nut mit einer
genauen, engen Preßpassung bezüglich des Türblattbleches auszugestalten, weil sich
durch die beschriebenen keilförmigen Vorsprünge eine klipartige Anordnung ergibt,
die eine sehr stabile Befestigung des zweiten Bockes in der Ausklinkung ergibt, selbst
dann, wenn die Türblattausklinkungskante in der jeweiligen Nut noch etwas Spiel hat.
[0013] Das so gestaltete Scharnier mit Klipwirkung wäre auch für Einzelschrankanwendungen
geeignet, bei der die Drehachse des Scharniers innerhalb des von der Abkantung des
Türblatts gebildeten Eckbereiches liegt und der im zweiten Bock festliegende Klemmstift
gleichzeitig die Drehachse des Scharniers darstellt.
[0014] Bei Anwendung für Reihenschränke ist es dagegen erforderlich, daß die Drehachse des
Scharniers außerhalb der von der Abkantung des Türblatts gebildeten Ecke liegt, wobei
die Scharnierböcke, wenn diese eine Stellbreite B besitzen, die erheblich größer,
insbesondere doppelt so groß ist wie der Durchmesser D des Scharnierbolzens, gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung ein Maß M aufweisen, das kleiner als die
halbe Stellbreite B ist.
[0015] Bei der Scharnierausführungsform für Reihenschränke ist es günstig, wenn die Scharnierachse
von einem ersten Lagerstift gebildet wird, der in entsprechende koaxiale Bohrungen
in den Schenkeln des U-förmigen Lagerbockes bzw. im von diesem umgriffenen Lagerbock
angeordnet ist, und die Klemmstifteinrichtungen statt von einem einzigen Stift von
zwei Schrauben, insbesondere Madenschrauben, gebildet werden, die in den Schenkeln
des zweiten (U-förmigen) Lagerbockes angebrachten Gewindebohrungen eingeschraubt sind.
Madenschrauben ergeben eine besonders hohe Rüttelfestigkeit, weil sie durch entsprechende
Gewindegestaltung in der Gewindebohrung sich verklemmen lassen.
[0016] Das Demontieren des Türblatts vom Schrankgehäuse erfolgt bei dieser Ausführungsform
entweder durch Lösen der den entsprechenden Lagerbock haltenden Schrauben, was aber
wegen der schlechten Zugänglichkeit dieser Schrauben zeitaufwendig und umständlich
sein kann, oder dadurch, daß wiederum die Klemmstifteinrichtungen herausgezogen werden,
oder aber dadurch, daß die Madenschrauben herausgedreht werden.
[0017] Meist wird es günstig sein, den Lagerstift fest einzupressen, so daß nur die Möglichkeit
der Entfernung der Madenschrauben verbleibt. In diesem Falle wird der am Türrahmen
befestigte Bock dort verbleiben.
[0018] Die Anordnung der Madenschrauben anstelle eines einfachen einzusteckenden Stiftes
stellt eine größere Sicherheit gegenüber unautorisierter Demontage dar.
[0019] Da bei der hier im Mittelpunkt stehenden Reihenschrankanwendung der umgriffene Lagerbock
sich um eine Lagerachse dreht, die mit der Achse der Klemmstifteinrichtung nicht übereinstimmt,
ist der umgriffene Lagerbock derart ausgestaltet, daß er an einer Verschwenkung um
den Lagerstift nicht gehindert wird, selbst dann, wenn man eine besonders günstige
Ausführungsform wählt, bei der wiederum - ähnlich wie bei der eingangs genannten Ausführungsform
- die Klemmstifteinrichtungen von einem Stift gebildet werden, der zweckmäßigerweise
an seinem Ende abgewinkelt ist, um ihn leichter herausziehen und hineinstecken zu
können, wobei der Stift beide Lagerböcke durchdringt. Da der umgriffene Lagerbock
jedoch eine derart seitlich geöffnete Bohrung für die Klemmstifteinrichtungen aufweist,
daß ein Herausschwenken des Klemmstiftes aus dem Bereich des umgriffenen Lagerbockes
zum Öffnen der Tür ermöglicht wird, stellt dies keine Behinderung dar. Die dadurch
entstehende Schwächung des Querschnitts des umgriffenen Lagerbockes ist in vielen
Fällen unschädlich.
[0020] Man kann auch das Scharnier derart am Türrahmen verschrauben, daß die zum nächsten
Schrank weisenden Scharnierseitenflächen bezüglich der Außenebene der Schrankseitenfläche
um annähernd 1 bis 3 mm zurückspringt, welche Anordnung ohnehin aus Gründen der Fertigungstoleranzen
meist gewählt wird. In diesem Falle ist auch eine Ausführungsform für den umgriffenen
Lagerbock zweckmäßig, bei der dieser Lagerbock im Bereich der seitlich geöffneten
Bohrung ein in Richtung der Außenebene der Schrankseitenfläche weisende, diese jedoch
nicht überschreitende Verstärkung besitzt. Auf diese Weise wird der durch das Zurückspringen
um 1 bis 3 mm zur Verfügung gestellte Raum zur Verstärkung dieses Lagerbockes herangezogen.
[0021] Der umgriffene Lagerbock kann (statt ein Spritzgußteil) ein Blechstanzteil sein,
bei dem die Lagerbohrung durch eine Blechrolle und die Vorderfläche (Befestigungsfläche)
von einer Blechabwinkelung gebildet ist, in die ein Gewinde eingeschnitten oder eingepreßt
ist. Diese Ausführungsform ist weniger stabil, dafür aber erheblich billiger in der
Herstellung. Der zugehöhrige U-förmige Lagerbock könnte dann - zur Anpassung hinsichtlich
Festigkeit und Herstellungskosten an den umgriffenen Lagerbock - aus Kunststoff gespritzt
sein.
[0022] Der Lagerstift, sofern er nicht zur Demontage des Türblatts herangezogen werden soll,
kann an einem Ende eine Riffelung zur Bildung einer Preßpassung mit dem entsprechenden
Bohrungsbereich des U-förmigen Lagerbockes enthalten. Auf diese Art wird auf einfache
Weise sichergestellt, daß der Lagerstift nicht ungewollt aus dem Lager herausfällt.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in den Zeichnungen dargestellt sind.
[0024] Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer Vorderansicht ein aus dem Stand der Technik bekanntes 180°-Scharnier für
Einzelschränke;
- Fig. 2
- die Ausklinkung im Türblatt, in der der zweite Bock montiert wird;
- Fig. 3
- in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 1 ein erfindungsgemäß ausgestaltetes 180°-Scharnier
für Reihenschränke;
- Fig. 4
- die Ausführungsform der Fig. 3 in einer senkrecht zur Scharnierachse liegenden Schnittansicht,
jedoch ohne die Darstellung der erfindungsgemäßen, seitlich geöffneten Bohrung bzw.
Einschnittes (142);
- Fig. 5
- eine ähnliche Ausführungsform wie Fig. 4, jedoch mit einem Stift als Klemmstifteinrichtung
anstelle von Madenschrauben;
- Fig. 6
- in verschiedenen Ansichten den zweiten, in die Ausklinkung gemäß Fig. 2 einschiebbaren
Lagerbock, wobei jedoch die erfindungsgemäße Lagerung der Drehachse des Scharniers
nicht, wie richtig in der folgenden Figur die Lagerung (100), (102), außerhalb des
von der Abkantung des Türblatts gebildeten Eckbereichs dargestellt ist;
- Fig. 7
- eine entsprechende Darstellung des zweiten Lagerbockes für die erfindungsgemäße Ausführungsform
gemäß Fig. 3 und 4;
- Fig. 8 und 9
- geeignete Klemmstifteinrichtungen, und zwar in Form eines Hakenstiftes bzw. in Form
einer Madenschraube;
- Fig. 10
- in einer Seitenansicht und in einer Schnittansicht den ersten Lagerbock gemäß der
Konstruktion von Fig. 1;
- Fig. 11
- eine entsprechende Darstellung des ersten Lagerbockes gemäß der erfindungsgemäßen
Ausführungsform von Fig. 3 und 4, jedoch ohne die Darstellung der erfindungsgemäßen,
seitlich geöffneten Bohrung bzw. Einschnittes (142);
- Fig. 12
- den zur Ausführungsform der Fig. 5 gehörenden ersten Lagerbock;
- Fig. 13
- den Lagerstift der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 sowie auch gemäß Fig. 5;
- Fig. 14
- den zur Ausführungsform der Fig. 5 gehörenden ersten Lagerbock in Blechstanztechnik;
- Fig. 15
- eine weitere Ausführungsform eines gestanzten ersten Lagerbockes; und
- Fig. 16
- eine noch andere Ausführungsform eines gestanzten ersten Lagerbockes.
[0025] Für alle beschriebenen Scharnierbauformen, insbesondere aber auch für die erfindungsgemäße
Bauform gemäß Fig. 3 und 4, wird die gleiche Ausklinkung gemäß Fig. 2 im Türblatt
benötigt, sowie auch entsprechend identische Bohrungen für die Schraubbefestigung
des ersten Lagerbockes im Türrahmen. Aus diesem Grunde können die verschiedenen Scharnierformen
untereinander ausgetauscht werden. So ist es beispielsweise möglich, für einen Einzelschrank
zunächst eine Scharnierkonstruktion gemäß DE-U-77 07 165.9 zu wählen. Soll zu einem
späteren Zeitpunkt der Einzelschrank in einer Reihenschrankanlage angeordnet werden,
wobei trotzdem das Scharnier eine Öffnung um 180° ermöglichen soll, kann in einfachster
Weise das bekannte Scharnier ersetzt werden durch das Scharnier gemäß der Ausführungsform
von Fig. 3, 4 oder 5.
[0026] Diese Austauschbarkeit ist von besonders großem Vorteil.
[0027] Im einzelnen zeigt Fig. 1 in einer Vorderansicht ein 180°-Scharnier, das aus zwei
über einen Scharnierbolzen miteinander gelenkig verbundenen Lagerböcken 16, 24 besteht,
von denen der eine den anderen U-förmig umgreift. Das 180°-Scharnier 10 ermöglicht
eine Türöffnung um 180° für einen einzeln stehenden Schaltschrank. Gemäß der dargestellten
Konstruktion besteht das Scharnier 10 aus einem ersten, am Schrankgehäuse 14 mittels
Schraubbolzen 13 (siehe Fig. 4) befestigten Lagerbock 16 und einem zweiten, den ersten
Bock 16 U-förmig umgreifenden, am Türblatt 12 mittels Klemmstifteinrichtungen 20 befestigten
Lagerbock 24, wobei der Lagerbock 24 in einer im Abkantbereich 22 des Türblattes 12
angebrachten Ausklinkung 18 eingeschoben ist, wie in Fig. 1 zu erkennen ist. Der Lagerbock
24 umschließt dabei die Ausklinkungskanten 26, 28, wobei die Klemmstifteinrichtung,
die in der Fig. 1 die Form eines Winkelstifes besitzt, sich über die Breite der Ausklinkung
18 hinaus bis in die von der Abkantung 22 gebildeten Eckbereiche 30 hineinerstreckt
und dadurch den zweiten Bock 24 in der Ausklinkung 18 festhält.
[0028] Der zweite Bock besitzt, wie die Fig. 1 erkennen läßt, siehe aber auch insbesondere
bei Fig. 6 die Darstellung in der oberen Mitte, U-Form, derart, daß er den ersten
Bock 16, der auch in Fig. 10 zu erkennen ist, gabelförmig mit nur geringem Axialspiel
umschließt, wobei in der in Fig. 1 dargestellten Stellung der Stift 20 gleichzeitig
den Axialbolzen für das Scharnier 10 bildet und dabei Bohrungen 36 in den beiden Gabelzinken
32, 34 des U-förmigen zweiten Bockes 24 sowie den dazu ausgerichteten Durchbruch 38
des ersten Bockes 16 durchdringt. Der erste Bock 16 ist dabei mittels einer Kopfschraube
13. die das Schrankgehäuse 14 durchstößt, nahe der äußeren Seitenfläche 40 (siehe
Fig. 4) befestigt, zu welchem Zweck der Bock eine Gewindebohrung 42 aufweist.
[0029] Das Scharnier 10 ist im wesentlichen in dem Totraum 64 untergebracht, der bei Schaltschrankblechtüren
ohnehin aufgrund der zur Versteifung dienenden Abkantungen am Türrahmen und am Türblatt
vorhanden ist. Es ist auch zu erkennen, daß das Türblatt 12 nahezu die gleiche Größe
erreicht, wie der Schrankkörper, wobei die Scharnierseitenfläche 66 nur geringfügig,
d. h., um 1...3 mm gegenüber der Schrankgehäuseseitenfläche 40 zurückspringt. Dieser
Abstand bleibt auch beim Öffnen des Türblatts 12 um die Drehachse 68 erhalten, dies
aufgrund einer entsprechenden kreisbogenförmigen Ausgestaltung der Scharnierkante
70. Die beiden Böcke, die um die Achse 68 zueinander verschwenkbar sind, sind so ausgestaltete,
daß sich in der Schließstellung der Stegbereich 44 des U-förmigen zweiten Bockes,
der verhältnismäßig große Materialstärke besitzt, nahezu an die entsprechende Seitenfläche
72 des ersten Bockes sich anlegt, siehe Bezugszahl 74, und gleiches gilt für die um
180° verschwenkte Offenstellung, in der der Stegbereich 44 (und zwar nahe der Nut
46) an die gegenüberliegende Seite 76 des ersten Bockes 16 nahezu anschlägt. Insofern
bildet das Scharnier gleichzeitig auch Anschläge für die beiden Extremstellungen der
Tür 12. wobei die Anschläge zweckmäßigerweise etwas jenseits des Schwenkbereiches
von 180° liegen.
[0030] Die Ebene des Türblattes 12 verschiebt sich beim Öffnen derart, daß das Türblatt
im um 180° geöffneten Zustand um ein Maß näher am Schrankgehäuse liegt, daß ein direkt
neben dem dargestellten Schrank angeordneter zweiter Schrank eine volle Öffnung des
Türblatts 12 um 180° nicht zulassen würde. Die dargestellte Ausführungsform des Scharniers
ist somit nur für einzelnd stehende Schränke geeignet, nicht dagegen für Reihenschrankanordnungen.
[0031] Bei Reihenschrankanordnungen sind die Ausführungsformen der Fig. 3, 4 und 5 vorgesehen.
Auch hier besteht das Scharnier wiederum aus einem ersten Bock 116, einem den ersten
Bock U-förmig umgreifenden zweiten Bock 124 sowie Klemmstifteinrichtungen 120, die
hier die Form von geraden Schrauben (Stiftschrauben) haben. Die Detaildarstellung
des zweiten Bockes findet sich in Fig. 7. wobei die Anordnung an sich ähnlich der
der Fig. 6 ist, wobei jedoch anstelle der Bohrung 36 für den gleichzeitig den Achsbolzen
bildenden Klemmstift eine Gewindebohrung 136 vorhanden ist, die die Stiftschraube
120 aufnimmt. die auch die Form eines kurzen Stiftes mit einem Gewinde am unteren
Ende und einem Schraubenzieherschlitz am oberen Ende haben kann.
[0032] Die Stiftschraube läßt sich in die Gewindebohrung 136 derart einschrauben, daß wiederum
der zweite Bock 124 in der Ausklinkung 18 festgelegt ist.
[0033] Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß der zweite Bock 124 im Bereich der U-Schenkel
jeweils einen vorspringenden Bereich 100 besitzt. in dem eine gegenüber der Bohrung
136 versetzte weitere Bohrung 102 angeordnet ist. Zu dem zweiten Bock gehört der erste,
jedoch mit der nicht in dieser Figur, sondern in Fig. 12 dargestellten, erfindungsmäßen
Bohrung bzw. Einschnitt (142) versehene Bock 116 gemäß Fig. 11. welcher Bock 116 sich
in den Bock 124 derart einbringen läßt, daß die Bohrung 138 des Bockes 116 zur Bohrung
102 des Bockes 124 fluchtet, so daß nunmehr der Bock 124 mit geringem Axialspiel um
den Bock 116 verschwenkt werden kann, siehe Fig. 4.
[0034] Die Fig. 4 läßt auch erkennen, daß die Anordnung der Bohrung 138 und damit die Anordnung
der Drehachse des Scharniers für Reihenschränke nicht nur außerhalb der von der Abkantung
22 des Türblatts 12 gebildeten Eckbereichs 30 liegt, sondern erfindungsgemäß so liegt,
daß der Scharnierlagerbolzen 138 um ein Maß M vor der Türblattaußenfläche 78 liegt,
welches der Entfernung N zwischen dem Lagerbolzenmittelpunkt und der parallel zur
Türblattaußenfläche 78 liegenden Tangente 80 an das am weitest vorspringenden Lagerteil
entspricht, siehe Fig. 4. Um dieses über die Türblattaußenfläche 78 vorspringende
Maß (entspricht 2M) möglichst klein zu machen, kann gemäß den Ausführungen der eingangs
genannten DE-A-32 46 398 dieses Maß M kleiner gewählt werden, als es an sich der sonst
gewählten halben Stellbreite B entspricht, siehe Fig. 11, wobei die Stellbreite B
der Scharnierbockbreite entspricht, die üblicherweise erheblich größer, insbesondere
doppelt so groß ist wie der Durchmesser D des Scharnierbolzens. Das Maß M läßt sich
dadurch kleiner machen, daß der Mittelpunkt der Bohrung 138 aus der üblichen Lage,
wie sie die Fig. 10 wiedergibt, um ein Maß C nach außen verschoben wird, wobei dieses
Maß so gewählt wird, daß noch ausreichend Material zwischen Bohrung 138 und Stirnfläche
82 verbleibt, so daß die Festigkeit möglichst wenig beeinträchtigt wird.
[0035] Wie die Fig. 4 erkennen läßt, ergibt diese Ausführungsform des Scharniers die Möglichkeit,
das Türblatt um volle 180° zu öffnen, selbst dann, wenn mehrere Schränke nebeneinander
gestellt werden. Durch den außerhalb liegenden Drehpunkt verschiebt sich jetzt nämlich
das Türblatt nicht nach innen, sondern um ein Maß nach außen, daß gleich M + M = 2M
ist und damit genau ausreicht, um vom Scharnier des nebenstehenden Schrankes nicht
behindert zu werden.
[0036] Das Scharnier gemäß der Fig. 3 bzw. 4 ermöglicht ebenfalls ein Abnehmen des Türblatts
vom Schrankgehäuse, ohne daß die Schrauben 13 gelöst werden müssen. Zu diesem Zweck
kann entweder die Achse 138 aus den Bohrungen 102 bzw. 138 herausgezogen oder herausgedrückt
werden, in welchem Fall der erste Bock am Türrahmen und der zweite Bock am Türblatt
verbleibt, oder es werden die Stiftschrauben 120 herausgedreht, so daß die Türblattausklinkungen
aus den Nuten der zweiten Böcke der Scharniere herausgezogen werden können. Bei dieser
Ausführungsform sind daher die Klipseinrichtungen nicht erforderlich, da der zweite
Bock am ersten Bock angelenkt bleibt. Andererseits erleichtern die Nuten durchaus
die erneute Montage des Türblatts, da durch diese Nuten (und ggf. auch die Klipseinrichtungen)
der zweite Bock in die Ausklinkung bereits so eingesteckt werden kann, daß er bereits
im wesentlichen am richtigen Ort zum Einschrauben der Schrauben 120 angeordnet ist.
Auf jeden Fall erleichtert wird aber das Auswechseln einer Scharnierart durch eine
andere.
[0037] Die Anbringung von zwei Schrauben für jedes Scharnier in den verhältnismäßig schlecht
zugänglichen Eckbereichen ist umständlich und es ist daher erstrebenswert, stattdessen
eine Lösung zu finden, die der der Fig. 1 entspricht, bei der mit nur einem einzigen
Hakenstift 20 gearbeitet wurde. Um dies jedoch zu erreichen, muß sichergestellt werden,
daß dieser Stift 20 die Bewegung des ersten Bockes nicht beeinträchtigt. Zu diesem
Zweck ist erfindungsgemäß der Bock 116 gemäß der Fig. 12 ausgestaltet. Im Prinzip
handelt es sich um den gleichen Bock wie er in Fig. 11 dargestellt ist, wobei die
Anordnung der Bohrung 138 bebüglich der Vorderfläche 140 genau die gleiche ist, einschließlich
der Gewindebohrung 42 für die Befestigungsschraube 13. Der Unterschied liegt in einem
Einschnitt 142, der so gestaltet ist, daß er in der eine geschlossene Tür bewirkenden
Stellung des Scharniers einen hakenförmigen Klemmstift 20, der durch die Bohrungen
136 des Scharniers 124 hindurchgesteckt ist, gerade aufnehmen kann, andererseits nach
der einen Seite hin sich so öffnet, daß ein Wegschwenken des zweiten Bockes in Gegen-Uhrzeigerrichtung
um den Drehpunkt 138 herum (siehe Fig. 12) möglich wird, ohne daß die Bewegung des
Klemmstiftes durch den ersten Bock 216 behindert wird.
[0038] Je nach Festigkeit des Materials, aus dem der erste Bock hergestellt wird, kann es
zweckmäßig sein, den verbleibenden Stegbereich 144 durch einen Wulst 146 zu verstärken,
wobei die Wulstdicke etwa 1 bis 3 mm betragen könnte, also im wesentlichen den freien
Raum einnehmen könnte, den die Scharnierseitenfläche 66 gegenüber der Seitenfläche
40 des Schrankkörpers zurückspringt, wie eingangs bereits erwähnt. Dieses Zurückspringen
ergibt einen freien Raum, der in Fig. 3 mit der Bezugszahl 84 versehen ist und der
normalerweise Fertigungstoleranzen und Montagetoleranzen bei der Türanfertigung und
der Türmontage aufnehmen soll. Stattdessen kann er aber auch zur Aufnahme des Wulstes
146 dienen, wie Fig. 5 erkennen läßt.
[0039] Der zweite Bock besitzt zum Umschließen der senkrechten Türblattausklinkungskante
28 im Stegbereich 44 des U eine erste Nut 46, und zum Umschließen der waagerechten
Türblattausklinkungskanten 26 jeweils eine im Schenkelbereich 48 des U liegende zweite
Nut 50. Die eine Seite 52 der zweiten Nut 50 wird dabei bei dieser Ausführungsform
von dem stumpfen Ende eines in Aufschiebrichtung abfallenden Keils 54 gebildet, so
daß das Teil 24 in die Ausklinkung 18 derart eingeschoben werden kann, daß während
des Eindringens der Kante 28 in die Nut 46 die Kanten 28 der Ausklinkung 18 sich auf
die beiden gegenüberliegendenden keilartigen Vorsprünge 54 aufschieben (wobei die
Schenkel des U-förmigen Teils 24 geringfügig zusammengedrückt werden), bis die Kanten
26 in die beiden Nuten 52 einrasten und sich dabei einerseits an die eine Seite der
Nut, 52, andererseits an die überstehende Seitenwand 56 des Bauteils 24 anlegen.
[0040] Der zweite Bock 24 kann jetzt nicht mehr aus der Ausklinkung 18 ungewollt herausfallen,
er kann andererseits durch Zusammendrücken der Schenkel jedoch wieder aus der Ausklinkung
herausgenommen werden, falls dies zweckmäßig sein sollte. Der zweite Bock 24 ist dabei
- bei allen Ausführungsformen - so gestaltet, daß er die Schnittkanten 26 der Ausklinkung
18 nach außen hin mit den vorspringenden Wandbereichen 58 überdeckt, während die Schnittkante
28 durch die die Nut mitbildende Leiste 60 überdeckt wird. Dies gilt für die Vorderfläche
des Türblatts, während die abgeknickte Seitenfläche entsprechend durch den vorspringenden
Wandbereich 62 bedeckt wird.
[0041] Es sei noch ergänzt, daß die Lagerbolzen an einem Ende eine Riffelung 108 aufweisen
können, mit der der Stift in der entsprechenden Bohrung 102 bzw. 36 des zweiten Bockes
fest eingepreßt werden kann, so daß er nicht ungewollt wieder herausgleiten kann.
[0042] Die Lagerteile, insbesondere erster und zweiter Bock, sind meist aus einem passenden
Metall gespritzt, z. B. aus Aluminium, während die Stifte und Stiftschrauben aus Rundstahl
hergestellt sein können.
[0043] Bei geringeren Festigkeitsanforderungen, wie sie beispielsweise für sogenannte Motorkontrollzentren
(MCC) gegeben sind, kann zur Kosteneinsparung der zweite Lagerbock 124 auch aus einem
zähen Kunststoff gespritzt sein, während der erste Lagerbock 216 dann zweckmäßigerweise
ein Blechstanzteil (siehe Fig. 14) ist, bei dem die Lagerbohrung 138 durch eine Blechrolle
und die Vorderfläche 140 von einer Blechabwinkelung 145, 147, 149 gebildet wird, in
die eine Tülle mit einem Gewinde 42 eingezogen ist. Handelt es sich um Stahlblech
von 2,5...3 mm Dicke (Fig. 14, links) ergibt sich ausreichende Festigkeit, bei gleichem
Dickenmaß 136 zwischen Stirnfläche 82 und Bohrung 138 wie gemäß Fig. 12. Bei stärkerem
Material (z. B. 4...5 mm Dicke, siehe Fig. 14, rechts) könnte es notwendig sein, das
Dickenmaß 139 durch Materialwegpressung (siehe Bezugszahl 141) zu verkleinern.
[0044] Das zur Befestigung am Schrankgehäuse dienende Ende 143 kann durch die Abkantung
145, 147 und 149 gebildet werden, siehe Fig. 14, links, wobei die Abkantung 149 die
Fläche 140 mit der Gewindebohrung 42 bildet. Zur Vergrößerung der Stabilität kann
eine weitere Abkantung 151 angebracht werden, so daß sich eine eckige Blechrolle ergibt.
Die eckige Rolle kann auch andere Drehrichtung haben, siehe Fig. 14, rechts. Bei großer
Materialstärke oder engerer Rolle können die an der Fläche 140 angrenzenden Abkantungen
zur Gewindebildung beitragen. Das Gewinde kann auch hier durch Pressen oder Schneiden
erzeugt werden.
[0045] Eine weitere Ausführungsform für den ersten Lagerbock zeigt Fig. 15 in einer Seitenansicht
und einer Draufsicht. Es wird wiederum relativ dünnes Stahlblech zu einem Winkel mit
Verstärkungssicke 150. Verstärkungswinkeln 152 und von einer Blechaufrollung gebildeten
Bohrung 136 gestanzt. Anstelle einer Gewindetülle ist hier ein Gewindestift 154 in
ein Loch 158 in der Abkantung 156 fest eingepreßt oder - falls das Loch 158 ein Innengewinde
aufweist - eingeschraubt. Bei geringeren Festigkeitsanforderungen ist die Ausführungsform
gemäß Fig. 16 einsetzbar, die ohne besondere Verstärkungen ausgebildet ist und - ähnlich
Fig. 14 - mit einer Gewindebohrung 42 in einer durch Stanzen gebildeten Tülle 160
versehen ist.
1. 180°-Scharnier für einen Blechschrank, insbesondere Schaltschrank, bestehend aus einem
ersten, am Gehäuse (14) des Blechschrankes befestigten Lagerbock (16) und einem zweiten,
den ersten Lagerbock (16) umgreifenden, U-förmigen, am Türblatt (12) des Blechschrankes
mittels Klemmstifteinrichtungen (20) befestigten Lagerbock (24), wobei das Türblatt
(12) eine zum Gehäuse (14) gerichtete Abkantung (22) aufweist und der mit dem Türblatt
(12) verbundene Lagerbock in einer im Bereich der Abkantung (22) des Türblatts (12)
angebrachten Ausklinkung (18) eingeschoben ist und dabei die Ausklinkungskanten umschließt,
und wobei die Klemmstifteinrichtungen (20) sich über den Ausklinkungsbereich hinaus
in die von der Abkantung (22) gebildeten Eckbereiche (30) hineinerstrecken und dadurch
den in die Türausklinkung eingeschobenen Lagerbock in dieser Ausklinkung (18) festhalten,
wobei die Klemmstifteinrichtungen (20) von einem Stift gebildet werden, der beide
Lagerböcke (16, 24) durchdringt, wobei der umgriffene Lagerbock eine Bohrung für die
Klemmstifteinrichtungen (20) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß für Reihenschrankanwendung die Drehachse des Scharniers (10) außerhalb des von der Abkantung (22) des Türblatts
(12) gebildeten Eckbereichs (30) liegt, derart, daß der Scharnierbolzen (104) um ein
Maß M vor der Türblattaußenfläche (78) liegt, welches der Entfernung N zwischen dem
Lagerbolzenmittelpunkt und der parallel zur Türblattaußenfläche (78) liegenden Tangente
(80) an das am weitesten vorspringende Lagerteil (Stirnfläche 82) entspricht, wobei
die Bohrung des umgriffenen Lagerbocks (216, Fig. 13, 14) eine derart seitlich geöffnete
Bohrung oder Einschnitt (142) für die Klemmstifteinrichtungen (20) ist, daß ein Herausschwenken
des Klemmstiftes (20) aus dem Bereich dieses Lagerbockes (216) zum Öffnen der Tür
ermöglicht wird.
2. 180°-Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der U-förmige Lagerbock
(24) zum Umschließen der senkrechten Türblattausklinkungskante (28) im Stegbereich
(44) des U eine erste Nut (46) bildet.
3. 180°-Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der U-förmige Lagerbock
(24) zum Umschließen der waagerechten Türblattausklinkungskanten (26) jeweils eine
im Schenkelbereich (48) des U liegende zweite Nut (50) bildet.
4. 180°-Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Seite (52) der
zweiten Nut (50) von dem stumpfen Ende eines in Aufschiebrichtung ansteigenden Keils
(54) gebildet wird.
5. 180°-Scharnier nach Anspruch 1, 3 oder 4, wobei die Scharnierböcke (16, 24) eine Stellbreite
B besitzen, die erheblich größer, insbesondere doppelt so groß ist wie der Durchmesser
D des Scharnierbolzens (104), dadurch gekennzeichnet, daß das Maß M kleiner ist als
die halbe Stellbreite B.
6. 180°-Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierachse von
einem Lagerstift (104) gebildet wird, der in entsprechende koaxiale Bohrungen (138),
in den Schenkeln des U-förmigen Lagerbocks (124) bzw, im von diesem umgriffenen Lagerbock
(16) angeordnet ist, und daß die Klemmstifteinrichtungen (20) statt von einem einzigen
Stift von zwei Schrauben (120) gebildet werden, die in den Schenkeln (32, 34) des
U-förmigen Lagerbocks (124) angebrachten Gewindebohrungen (136) eingeschraubt sind.
7. 180°-Scharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierachse von
einem Lagerstift (104) gebildet wird, der in entsprechende koaxiale Bohrungen (138)
in den Schenkeln des U-förmigen Lagerbocks (124) bzw. im von diesem umgriffenen Lagerbock
(116) angeordnet ist, und daß die Klemmstifteinrichtung (20) von einem an einem Ende
abgewinkelten Stift gebildet wird.
8. 180°-Scharnier nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier
(10) derart am Schrankgehäuse (14) verschraubt ist, daß die zum nächsten Schrank weisende
Scharnierseitenfläche (66) bezüglich der Außenebene der Schrankseitenfläche (40) um
annähernd 1 bis 3 mm zurückspringt.
9. 180°-Scharnier nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der umgriffene
Lagerbock (216) im Bereich der seitlich geöffneten Bohrung (142) ein in Richtung der
Außenebene (78) der Schrankseitenfläche weisende, diese jedoch nicht überschreitende
Verstärkung (146) besitzt.
10. 180°-Sscharnier nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der umgriffene
Lagerbock (216) ein Blechstanzteil ist, bei dem die Lagerbohrung (138) durch eine
Blechrolle und die Vorderfläche (140) (Befestigungsfläche) von einer Blechabwinkelung
gebildet wird, in die ein Gewinde eingeschnitten oder eingepresst ist.
11. 180°-Scharnier nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zugehörige U-förmige
Lagerbock aus Kunststoff gespritzt ist.
12. 180°-Scharnier nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerstift
an einem Ende eine Riffelung zur Bildung einer Presspassung mit dem entsprechenden
Bohrungsbereich des U-förmigen Lagerbockes (24) besitzt.
1. 180° hinge for a metal cabinet, in particular a switch cabinet, consisting of a first
bracket (16) mounted on the housing (14) of the metal cabinet and a second bracket
(24) which engages around the first bracket (16) in a U-shape and is mounted on the
door panel (12) of the metal cabinet by means of clamping pin devices (20), in which
the door panel (12) has a chamfer (22) directed towards the housing (14) and the bracket
joined to the door panel (12) is pushed into a cut-out portion (18) arranged in the
chamfer (22) of the door panel (12) so as to surround the edges of the cut-out portion,
and in which the clamping pin devices (20) extend across the area of the cut-out portion
into corner regions (20) formed by the chamfer (22) thereby retaining the bracket
in the cut-out portion (18) once it has been pushed into this cut-out portion, wherein
the clamping pin devices (20) are formed by a pin extending through the two brackets
(16, 24), wherein the engaged bracket has a bore for receiving the clamping pin devices
(20), characterised in that in the case of applications incorporating several cabinets in a row the axis of rotation of the hinge (10) lies outside the corner regions (20) formed
by the chamfer (22) of the door panel (12) in such a way that the hinge bolt (104)
lies at a distance M in front of the outer face (78) of the door panel corresponding
to the distance N between the central point of the mounting bolt and the tangent (80)
lying parallel with the outer surface (78) of the door panel to the mounting part
(front face 82) projecting out the farthest, whereby the bore of the engaged bracket
(216, Figs. 13, 14) is a bore or slot (142) for the clamping pin devices (20) opening
laterally in such a way that the clamping pin (20) can be pivoted out from the region
of this bracket (216) to allow the door to be opened.
2. 180° hinge as claimed in claim 1, characterised in that the U-shaped bracket (24)
forms a first groove (46) in the base area (44) of the U in order to enclose the vertical
edge of the cut-out portion of the door panel.
3. 180° hinge as claimed in claim 1 or 2, characterised in that the U-shaped bracket
(24) forms a second groove (50) lying respectively in the leg regions of the U in
order to enclose the horizontal edges (26) of the cut-out portion of the door panel.
4. 180° hinge as claimed in claim 3, characterised in that the one side (52) of the second
groove (50) forms a wedge (54) rising from the butt end in the direction of insertion.
5. 180° hinge as claimed in claim 1, 3 or 4, in which the hinge brackets (16, 24) are
of a standard width B which is substantially greater than, in particular twice as
big as, the diameter D of the hinge bolt (104), characterised in that the distance
M is smaller than half the standard width B.
6. 180° hinge as claimed in claim 5, characterised in that the hinge axis is a mounting
pin (104) which is arranged in corresponding co-axial bores (138) in the legs of the
U-shaped bracket (124) or in the bracket (16) engaged thereby and that the clamping
pin devices (20) are two screws (120) rather than a single pin, which are screwed
into threaded bores (136) arranged in the legs (32, 34) of the U-shaped bracket (124).
7. 180° hinge as claimed in claim 5, characterised in that the hinge axis is a mounting
pin (104) arranged in corresponding co-axial bores (138) in the legs of the U-shaped
bracket (124) or in the bracket (116) engaged thereby, and that the clamping pin device
(120) is a pin having an elbow at one end.
8. 180° hinge as claimed in one of claims 2 to 7, characterised in that the hinge (10)
is screwed onto the cabinet housing (14) in such a way that the side face of the hinge
(66) facing towards the next cabinet is set back from the outer plane of the side
face of the cabinet (40) by approximately 1 to 3 mm.
9. 180° hinge as claimed in claim 7 or 8, characterised in that the engaged bracket (216)
has a reinforcement (146) in the area of the laterally open bore (142) which faces
in the direction of the outer plane (78) of the side face of the cabinet but does
not extend across it.
10. 180° hinge as claimed in claim 7 or 8, characterised in that the engaged bracket (216)
is a pressed metal part, in which the mounting bore (138) is formed by a roll-shaped
metal part and the front face (140) (mounting surface) of an angled metal part, in
which a thread is cut or pressed.
11. 180° hinge as claimed in claim 10, characterised in that the U-shaped bracket used
in conjunction therewith is an injection-moulded plastics part.
12. 180° hinge as claimed in one of claims 6 to 9, characterised in that the mounting
pin has a corrugated portion at one end to provide a press fitting with the corresponding
bore region of the U-shaped bracket (24).
1. Charnière ouvrant à 180° pour une armoire en tôle, en particulier pour une armoire
de distribution, constituée par un premier support de palier (16) fixé au bâti (14)
de l'armoire en tôle et par un deuxième support de palier (24) qui entoure le premier
support de palier (16) du fait de sa forme de U et est fixé au battant de la porte
(12) de l'armoire en tôle à l'aide de dispositifs (20) à cheville de serrage, le battant
de la porte (12) présentant un bord plié (22) en direction du bâti (14) et le support
de palier relié au battant de la porte (12) étant engagé dans une encoche (18) ménagée
au niveau du bord plié (22) du battant de la porte (12) en entourant le bords de l'encoche,
et les dispositifs (20) à cheville de serrage s'étendant, au-delà de la zone de l'encoche,
dans les zones angulaires (30) formées par le bord plié (22) et maintenant ainsi dans
l'encoche (18) de la porte le support de palier qui y est engagé, les dispositifs
(20) à cheville de serrage étant formés par une tige qui traverse les deux supports
de palier (16, 24), le support de palier qui est entouré présentant un alésage pour
les dispositifs (20) à cheville de serrage, caractérisée en ce que, pour une utilisation
dans des armoires disposées en série, l'axe de rotation de la charnière (10) se trouve
à l'extérieur de la zone angulaire (30) formée par le bord plié (22) du battant de
la porte (12), de telle manière que la cheville de palier (104) se trouve, en avant
de la surface extérieure (78) du battant de porte, à une distance M qui correspond
à la distance N qui est comprise entre le centre de la cheville de palier et la droite
(80) qui est parallèle à la surface extérieure (78) du battant de porte et tangente
à la partie de palier qui est le plus en saillie (surface avant 82), l'alésage du
support de palier (216, cfr. fig. 13, 14) qui est entouré étant un alésage ou un creux
(142) ouvert de côté pour les dispositifs (20) à cheville de serrage tel que la cheville
de serrage (20) peut pivoter hors de la zone de ce support de palier (216) afin que
la porte puisse s'ouvrir.
2. Charnière à 180° selon la revendication 1, caractérisée en ce que le support de palier
(24) en forme de U comporte, pour l'adaptation au contour du bord vertical (28) de
l'entaille ménagée dans la porte, une première rainure (46) ménagée dans l'âme (44)
du U.
3. Charnière à 180° selon une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisée en ce
que le support de palier (24) en forme de U comporte, pour l'adaptation au contour
du bord horizontal (26) de l'entaille ménagée dans la porte, une deuxième rainure
(50) ménagée dans chacune des ailes (48) du U.
4. Charnière à 180° selon la revendication 3, caractérisée en ce que l'un des côtés (52)
de la deuxième rainure (50) est constitué par l'extrémité obtuse d'un coin (54) qui
est en pente ascendante dans la direction d'engagement.
5. Charnière à 180° selon une quelconque des revendications 1, 3 ou 4, dans laquelle
les supports de palier (16, 24) ont une largeur de mise en place B nettement plus
grande, en particulier deux fois plus grande, que le diamètre D de la cheville de
charnière (104), caractérisée en ce que la distance M est inférieure à la moitié de
la largeur mise en place B.
6. Charnière à 180° selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'axe de la charnière
est constitué par une cheville de palier (104) qui est engagée dans des alésages coaxiaux
(138) correspondants ménagés dans les ailes du support de palier (124) en forme de
U ou dans le support de palier (16) qu'il entoure et en ce que le dispositif (20)
à cheville de serrage est constitué, au lieu d'une seule cheville, par deux vis (120)
vissées dans des alésages taraudés (136) ménagés dans les ailes (32, 34) du support
de palier (124) en forme de U.
7. Charnière à 180° selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'axe de la charnière
est formée par une cheville de palier (104) disposée dans les alésages (138) coaxiaux
correspondants dans les branches du support de palier (124) en forme de U ou dans
le support (116) qu'il entoure et en ce que le dispositif (20) à cheville de serrage
est formé par une cheville dont une extrémité est pliée.
8. Charnière à 180° selon une quelconque des revendications 2 à 7, caractérisée en ce
que la charnière (10) est vissée au bâti (14) de l'armoire de telle manière que la
surface latérale (66) de la charnière qui est tournée vers l'armoire voisine soit
en retrait de 1 à 3 mm environ par rapport au plan extérieur de la surface latérale
(40) de l'armoire.
9. Charnière à 180° selon une quelconque des revendications 7 ou 8, caractérisée en ce
que le support (216) qui est entouré par l'autre comporte, dans la zone de l'alésage
(142) ouvert de côté, une partie renforcée (146) qui est dirigée vers la surface extérieure
(78) de la surface latérale de l'armoire, mais ne la dépasse pas.
10. Charnière à 180° selon une quelconque des revendications 7 ou 8, caractérisée en ce
que le support de palier (216) qui est entouré par l'autre est une pièce réalisée
par estampage d'une tôle dans laquelle l'alésage de palier (138) est constitué par
une pièce en tôle enroulée et la surface avant (140) (surface de fixation) est constituée
par une partie de tôle pliée dans laquelle un taraudage est réalisé par usinage ou
par pression.
11. Charnière à 180° selon la revendication 10, caractérisée en ce que le support de palier
en forme de U correspondant est réalisé en matière plastique par moulage par projection.
12. Charnière à 180° selon une quelconque des revendications 6 à 9, caractérisée en ce
que la cheville de palier comporte, à l'une de ses extrémité, une cannelure adaptée
à la zone correspondante de l'alésage du support de palier (24) en forme de U.