[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht such auf eine Arbeitseinrichtung, insbesondere
an einer Textilmaschine, mit einem längs einer Schiene hin und her verfahrbaren Arbeitsorgan.
[0002] Beim Arbeitsorgan kann es sich um eine Reinigungsvorrichtung handeln, welche längs
der Schiene über eine oder mehrere in Längsrichtung hintereinander aufgestellte Textilmaschine(n)
hin und her verfahrbar ist, um diese periodisch mittels Blas- und Saugluft von Staub
und Flug zu reinigen. Die Blas- und Saugluft wird durch einen Ventilator im verfahrbaren
Arbeitsorgan erzeugt und durch Luftleitelemente an die Reinigungszonen geführt.
[0003] Es ist bekannt, solche verfahrbaren Arbeitsorgane mit einer Steuerung zur Wahrnehmung
von Hindernissen auszurüsten. Es können optische oder electromechanische Detektoren
vorhanden sein, welche bei Wahrnehmung von Hindernissen die Bewegung des Arbeitsorgans
anhalten und gegebenenfalls die Bewegungsrichtung umkehren.
[0004] Den bekannten Lösungen ist gemeinsam, dass die Stromzuführung sowohl für den Ventilator
als auch für die Fahrbewegung vom Netz aus über Stromschienen oder Schleppkabel erfolgt.
Diese Art der Stromzuführung ist jedoch mit Nachteilen verbunden, welche in der unerwünschten
Funkenbildung und in oft auftretenden Kontaktunterbrüchen zwischen Stromschiene und
Abnehmer bzw. in der umständlichen Führung der Schleppkabel besteht. Die Stromabnehmer
sind einer starken Abnützung unterworfen und müssen oft erneuert werden. Auch die
Steuerung der Bewegung des Arbeitsorganes ist aufwendig und kompliziert.
[0005] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bereits eine Antriebsvorrichtung bekannt geworden,
bei welcher die Wanderbewegung eines Wagens mit Ventilatorlaufrad mittels eines endlosen
Transmissionsgliedes erfolgt, welches mit einem stationären Antriebsmotor verbunden
ist.
[0006] Ausgehend von einer solchen Arbeitseinrichtung besteht die durch die Erfindung zu
lösende Aufgabe darin, die Speisung der am Arbeitsorgan angeordneten, zur Wahrnehmung
von Hindernissen dienenden Steuerung so zu bewerkstelligen, dass keine Schleppkabel
oder dem Verschleiss unterworfene, mechanische Kontaktorgane benötigt werden. Zur
Lösung dieser Aufgabe dient die Arbeitseinrichtung, welche eines oder mehrere der
in den Ansprüchen und/oder in der Beschreibung aufgeführten Merkmale aufweist. Durch
die Anordnung eines mit dem Arbeitsorgan zusammen bewegten Generators wird die nur
geringen Strom benötigende Speisung der Steuerung in einfacher Weise bewerkstelligt.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Generator in einem mit dem Arbeitsorgan bewegungsverbundenen
Transmissionsglied Aufnahme findet, wobei der Generatorantrieb mit dem rotierenden
Teil des Transmissionsgliedes in Verbindung steht.
[0008] Eine bevorzugte Lösung sieht vor, dass das verfahrbare Arbeitsorgan mit von einem
Treibriemen umfassten Transmissionsgliedern ausgerüstet ist, die sich aus je drei
gleichachsig angeordneten Riemenscheiben zusammensetzen, wobei die einzelnen Riemenscheiben
des gleichen Transmissionsgliedes sich im Durchmesser voneinander unterscheiden.
In diesem Falle ist die im Anspruch 5 beschriebene Ausführung besonders empfehlenswert,
da die genannte Ausbildung einen sehr einfachen Richtungswechsel des hin und her verfahrbaren
Arbeitsorgans gestattet, wobei der Antrieb des Generators vom Richtungswechsel in
keiner Weise beeinflusst wird und keinen Unterbruch erleidet.
[0009] Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt und zwar zeigen:
Fig. 1 die allgemeine Anordnung einer Arbeitseinrichtung in Verbindung mit Textilmaschinen
seitlich gesehen;
Fig. 2 die gleiche Arbeitseinrichtung frontal gesehen;
Fig. 3 die schematische Darstellung der näheren Ausbildung der Antriebs- und Steuerungsteile;
und
Fig. 4 ein Transmissionsglied mit Generatorteil in schaubildlicher Darstellung.
[0010] Die vorgeschlagene Arbeitseinrichtung ist gemäss dem Ausführungsbeispiel als fahrbares
Reinigungsgerät ausgebildet, welches entlang einer oder mehrerer hintereinander aufgestellten
Testilmaschinen, wie z.B. Spinn- oder Zwirn-maschinen, hin- und herbeweglich ist,
um diese mittels Blas- und Saugluft periodisch von Staub und Flug zu reinigen. In
den Figuren ist die als Reinigungsgerät ausgebildete Arbeitseinrichtung mit 1 bezeichnet.
Sie weist einen auf zwei horizontalen Schienen 2 verfahrbaren Wagen 3 auf, an welchem
Transmissionsglieder 16,17,18, ein Ventilator 5, sowie ein Steuergerät 6 mit Endschaltern
7a und 7b angeordnet sind. Ferner sind noch vier Sensoren 8a bis 8d vorgesehen,
welche alle mit dem Steuergerät 6 durch Leitungen 9 in Verbindung stehen. An das Gehäuse
des Ventilators 5 sind Luftleitelemente 10 angeschlossen, welche an beiden Seiten
der Antriebseinrichtung 1 angeordnet sind, und sich annähernd bis zum Boden erstrecken.
Durch diese Luftleitelemente 10 werden Reinigungszonen 4 begrenzt, in welchen durch
Druck- und Saugluft die Reinigung der Textilmaschinen erfolgt, die generell mit 11
bezeichnet sind. Die Arbeitseinrichtung 1 wird entlang diesen Maschinen 11 so hinund
herbewegt, dass die Maschinen 11 zwischen den Luftleitelementen 10 sich in der Reinigungszone
befinden.
[0011] Zum Antrieb ist am einen Ende des durch die Arbeitseinrichtung zurückzulegenden
Weges ein Elektromotor 12 ortsfest angeordnet (Fig. 3), wobei zwischen der Antriebsscheibe
13 des Elektromotors 12 und einer Umlenkscheibe 14 am anderen Ende des Arbeitsweges
ein Transmissionselement in der Form eines endlosen Treibriemens 15 gespannt ist.
Der endlose Treibriemen 15 umschlingt auch die drei Transmissionsglieder 16,17,18,
wie dies nachfolgend beschrieben wird. Jedes Transmissionsglied 16,17,18 setzt sich
aus drei Riemenscheiben 16a,b,c; 17a,b,c und 18a,b,c zusammen, wobei die einzelnen
Riemenscheiben des gleichen Transmissionsgliedes sich im Durchmesser voneinander
unterscheiden. Die Abmessungen sind so gewählt, dass die unterste Riemenscheibe 16c
im Durchmesser kleiner ist als die oberste Riemenscheibe 16a, welche wiederum kleiner
ist als die mittlere Scheibe 16b. Genau gleich sind die Verhältnisse bezüglich der
Transmissionsglieder 17 und 18. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass der hintere
Trum 15a des Treibriemens konstant über die Riemenscheiben 16a, 17a und 18a, diese
entlang einer Schlangenlinie umfassend, geführt ist, während der vordere Trum 15b
wahlweise über die unteren Riemenscheiben 16c,17c,18c oder über die mittleren Scheiben
16b,17b und 18b bzw. über die oberen Scheiben 16a,17a und 18a geführt werden kann.
Dieser vordere Trum 15b umfasst die Scheiben 16,17,18 in jedem Falle entgegengesetzt
zum, hinteren Trum 15a. Zur Verstellung des Trums 15b dient eine Umstellvorrichtung
19, die aus einem Elektromagneten 20 sowie aus einem den Trum 15b umfassenden Führungsorgan
21 besteht, das durch den Elektromagneten 20 in den Pfeilrichtungen 22 verschiebbar
ist. Eine Leitung 23 verbindet den Elektromagneten 20 mit dem Steuergerät 6. Anstelle
des Elektromagneten 20 könnte auch ein Elektromotor verwendet werden.
[0012] Da bei allen drei Transmissionsgliedern 16,17,18 die unter sich gleichen unteren
Riemenscheiben 16c,17c und 18c kleiner sind als die wiederum unter sich gleichen
oberen Riemenscheiben 16a,17a und 18a, wird durch die auftretende Differenz in der
Umfangsgeschwindigkeit an den oberen Scheiben 16a,17a,18a einerseits und an den mittleren
oder unteren Scheiben 16b,17b,18b bzw. 16c,17c,18c andererseits eine Bewegung des
Wagens 3 in einer Richtung erzeugt. Falls der Trum 15b mit Hilfe der Umstellvorrichtung
19 von den unteren Riemenscheiben 16c,17c,18c auf die mittleren Riemenscheiben 16b,17b,18b
gewechselt wird, so entsteht eine in der anderen Richtung wirksame Geschwindigkeitsdifferenz
zur Erzeugung einer entgegengesetzen Bewegung. Falls die Riemenscheiben 16a,17a,18a
mit je einer weiteren Rille zur Führung des Trums 15b versehen werden, so ist es möglich,
den Trum 15b vollständig nach oben auf die Riemenscheiben 16a,17a und 18a zu verschieben.
In diesem Falle läuft zwar der Treibriemen 15, der Wagen 3 bewegt sich aber nicht.
[0013] Die Stromversorgung des Steuergerätes 6 erfolgt mit Hilfe eines Generators 24, welcher
in das Transmissionsglied 16 eingebaut ist. In der Fig. 4 ist der nähere Aufbau des
Generators 24 in Verbindung mit dem Transmissionsglied 16 dargestellt. Der Generator
24 weist eine Welle 28 mit den Riemenscheiben 16a,16b,16c auf. Das Polrad ist mit
29 und die Ankerwicklung mit 32 bezeichnet. Durch die Rotation des Transmissionsgliedes
16 rotiert auch das Polrad 29 des Generators 24 mit und es wird in den feststehenden
Ankerwicklungen 32 Strom induziert. Durch eine Leitung 25 wird das Steuergerät 6
mit Strom versorgt und zwar unabhängig von der Bewegungsrichtung des Wagens 3. In
der beschriebenen Weise wird auch dafür gesorgt, dass auch bei stillstehendem Wagen
3 kein Stromausfall entsteht.
[0014] Bei der Bewegung der Arbeitseinrichtung 1 entlang der Schienen 2 strömt durch die
genannten Luftleitelemente 10 die mit in der Höhe verteilt angeordneten Düsen 26 versehen
sind, Druckluft oder es wird Luft angesogen. Dazu dient der Ventilator 5, dessen Welle
27 eine Verlängerung der gemeinsamen Welle der Riemenscheiben 17a bis 17c bildet
und durch das Transmissionsglied 17 angetrieben wird.
[0015] Die am Wagen 3 angeordneten Endschalter 7a und 7b arbeiten mit an beiden Enden der
Bewegungsbahn des Wagens 3 vorhandenen Anschlägen zusammen und sind durch Leitungen
30,31 mit dem Steuergerät 6 verbunden. Im Bereiche dieser Anschläge wird einer der
Endschalter 7a oder 7b umgestellt, wodurch das Steuergerät 6 den Elektromagneten 20
zur Verstellung des Führungsorgans 21 für den Treibriemen betätigt. Der Trum 15b wird
von den unteren Riemenscheiben 16c,17c,18c auf die mittleren Scheiben 16b,17b,18b
verschoben, die grösser sind als die oberen, vom Trum 15a umschlungenen Riemenscheiben
16a,17a und 18a, so dass ein Richtungswechsel in der Bewegung des Wagens 3 erfolgt.
Darüberhinaus ist noch zu erwähnen, dass die Sensoren 8a bis 8d an den Luftleitelementen
10 angeordnet, und z.B. als Ultraschall Sensoren ausgebildet sind, welche bei Annäherung
der Luftleitelemente 10 an ein Hindernis ebenfalls eine Unsteuerung des Wagens 3
samt Luftleitelementen 10 bewirken. Beim Auftauchen eines Hindernisses gibt der das
Hindernis wahrnehmende Sensor 8a bis 8d ein Signal an das Steuergerät 6, welches
in der erwähnten Weise den Elektromagneten 20 zur Umstellung des Führungsorganes 21
beeinflusst, wodurch die Bewegungsrichtung des Wagens 3 geändert wird. In dieser
Weise können Kollisionen der Luftleitelemente mit Hindernissen, die in der Bewegungsbahn
der Luftelemente liegen, vermieden werden.
[0016] Die Zuverlässigkeit der Sensoren 8a bis 8d kann noch erhöht und die Möglichkeit
von Fehlschaltungen ausgeschlossen werden, falls jeweils nur die in der Fahrtrichtung
liegenden Sensoren eingeschaltet sind.
[0017] In der beschriebenen Weise erfolgt der energieintensive Antrieb für den Wagen 3 und
für den Ventilator 5 durch den endlosen Treibriemen 15, welcher vom ortsfesten Elektromotor
12 bewegt wird, während der minim benötigte Strom mit Hilfe des auf dem fahrbaren
Wagen 3 angeordneten bürstenlosen Generators 24 erzeugt wird.
1. Arbeitseinrichtung mit einem längs einer Schiene (2) hin und her verfahrbaren Arbeitsorgan
(3,10), welches von einem ortsfest angeordneten Motor (12) angetrieben und bewegt
und mit einer Steuerung (6) zur Wahrnehmung von Hindernissen ausgerüstet ist, insbesondere
zur Reinigung von entlang der Bewegungsbahn des Arbeitsorgans angeordneten Textilmaschinen
(11), dadurch gekennzeichnet, dass zur elektrischen Speisung der Steuerung (6) ein
mit dem Arbeitsorgan (3,10) zusammen bewegter und durch die Bewegung angetriebener
Generator (24) vorhanden ist.
2. Arbeitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Generator
(24) in einem mit dem Arbeitsorgan bewegungsverbundenen Transmissionsglied (16) Aufnahme
findet.
3. Arbeitseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Generatorantrieb
mit dem rotierenden Teil des Transmissionsgliedes (16) verbunden ist.
4. Arbeitseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das verfahrbare
Arbeitsorgan (3,10) mit von einem Treibriemen (15) umfassten Transmissionsgliedern
(16,17,18) ausgerüstet ist, die sich aus je drei gleichachsig angeordneten Riemenscheiben
(16a-16c; 17a-17c; 18a-18c) zusammensetzen, wobei die einzelnen Riemenscheiben des
gleichen Transmissionsgliedes sich im Durchmesser voneinander unterscheiden.
5. Arbeitseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die eine äussere
Riemenscheibe (16c,17c, 18c) jedes Transmissionsgliedes (16,17,18) kleiner ist als
die andere äussere Riemenscheibe (16a,17a,18a), die wiederum kleiner ist als die mittlere
Scheibe (16b,17b, 18b), wobei der eine Trum (15a) des Treibriemens (15) konstant über
die im Durchmesser mittleren Riemenscheiben (16a,17a,18a) in Schlangenlinie geführt
ist, während der andere Trum (15b) je nach Fahrtrichtung wahlweise über die im Durchmesser
grössten bzw. kleinsten Riemenscheiben (16c,17c,18c bzw. 16b,17b,18b) diese bezüglich
des ersten Trums (15a) von der Gegenseite her umfassend, ebenfalls in Schlangenlinie
geführt ist.