(19)
(11) EP 0 224 010 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.06.1987  Patentblatt  1987/23

(21) Anmeldenummer: 86114378.2

(22) Anmeldetag:  17.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25D 17/00, B25D 16/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 19.11.1985 DE 3540964

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Wanner, Karl, Dr.-Ing.
    D-7022 Leinfelden-Echterdingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Motorisch angetriebenes Handwerkzeug für bohrenden oder schlagbohrenden Betrieb


    (57) Es wird ein motorisch angetriebenes Handwerkzeug für bohrenden oder schlagbohrenden Betrieb vorgeschlagen. Dieses Handwerkzeug (11 besitzt eine Sicherheitskupplung (17) zur Begrenzung des auf den Bohrer (16) übertragenen Drehmoments. Für Sonderfälle, z.B. auftreffen des Bohrers (16) auf ein Armierungseisen, soll das Übertragungsdrehmoment willkürlich erhöht werden können. Dabei soll das Handwerkzeug (1) einhändig bedienbar bleiben und sollen untypische Belastungen des Bohrers (16) quer zur Bohrerachse vermieden werden. Dies wird erreicht mittels einer weiteren Drucktaste (22) im Griffbereich der den Ein- und Ausschalter des Handwerkzeugmotors betätigenden Hand und durch eine elektromagnetisch beeinflußbare Kupplung (17) zum Übertragen des Drehmoments vom Motor des Handwerkzeugs (1) auf den Bohrer (16).




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem motorisch getriebenen Handwerkzeug nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon ein solches Handwerkzeug bekannt aus der DE-AS 22 29 388, bei dem jedoch eine zusätzliche Handhabe für das Handwerkzeug zur Veränderung des Übertragungsdrehmoments erforderlich ist. Einhändiges Bohren bzw. Schlagbohren ist somit nicht möglich. Zudem erfordert das Umschalten des Übertragungsdrehmoments mit dem Zusatzhandgriff eine Schaltbewegung quer zur Bohrerlängsachse. Das hat eine unerwünschte Querbelastung des Bohrers zur Folge und destabilisiert die Lage des Handwerkzeugs in den Händen des Bedienenden.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Das erfindungsgemäße Handwerkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil leichter, auch einhändiger Handhabung ohne untypische Belastung des Bohrers. Durch die Drucktaste im Griffbereich der auch die Drucktaste für den Ein- und Ausschalter für das Handwerkzeug bedienenden Hand, ist einhändiges Umschalten des auf den Bohrer übertragenen Drehmoments ohne das Erzeugen von Kräften quer zum Bohrer möglich. Außerdem ist durch die elektromagnetisch verstärkbare Mitnahmekraft der Drehmomentkupplung keine wesentlich erhöhte Betätigungskraft erforderlich. Die Lage der Kupplung innerhalb des Gehäuses des Handwerkzeuges bleibt unabhängig von der Lage der Handhabe. Das erleichtert eine kompakte Konstruktion, bei der möglichst keine Leerräume im Gehäuse entstehen sollen.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Handwerkzeugs möglich. Besonders vorteilhaft und sicherheitsfördernd sind die beim Loslassen selbsttätig in ihre Ruhestellung zurückkehrende Drucktaste und das Sperrglied für diese Drucktaste. Durch diese Maßnahmen kann ein ungewolltes Erhöhen des Übertragungsdrehmoment oder Beibehalten des erhöhten Übertragungsdrehmoments vermieden werden.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Figur zeigt einen teilweise längsgeschnittenen Bohrhammer der nach der Erfindung gestaltet ist.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] In einem Gehäuse 1 eines Bohrhammers, der eine Werkzeugaufnahme 2 und einen Handgriff besitzt, sind ein Schlagwerk und ein Getriebe 5 für drehenden Antrieb angeordnet. Ein Motoritzel 6 treibt über ein Zahnrad 7 sowohl eine Buchse 8 eines Taumelscheibengetriebes als auch eine Spindel 9 an. Dabei ist der Antrieb für die Buchse 8 wahlweise über eine Kugelkupplung 10 zu- oder abschaltbar. Betätigt wird diese Kugelkupplung durch einen Bolzen 11, dessen Stellung durch eine Handhabe 12 in bekannter Weise wählbar ist. Die Drehbewegung der Spindel 9 wird durch deren Ritzel 13 auf ein Zahnrad 14 übertragen. Das Zahnrad 14 lagert konzentrisch zur Werkzeugaufnahme 2 auf einem Zylinder 15, der Teil des Schlagwerkes 4 ist. Dieser Zylinder 15 ist in bekannter, hier nicht näher dargestellter Weise ausgebildet, zur Drehmitnahme eines in der Werkzeugaufnahme 2 gehaltenen Bohrers 16. Durch eine Kupplung 17 wird die Drehbewegung des Zahnrades 14 auf den Zylinder 15 übertragen. Die Kupplung 17 ist als das übertragene Drehmoment begrenzende Sicherheitkupplung ausgebildet. Die Größe des hier übertragenen Drehmcments ist abhängig von der Kraft, mit der eine Schraubenfeder 18 das Zahnrad 14 in die Kupplungsstellung mit dem Zylinder 15 drängt. Ein gehäusefest gelagerter Elektromagnet 19 ist gegenüber der von der Schraubenfeder 18 abgewendeten Stirnfläche des Zahnrads 14 angeordnet. Er kann über Zuleitungen 20 und 21 mittels eines Schalters an Spannung gelegt werden, der durch eine Drucktaste 22 betätigbar ist. Durch die gewählte Anordnung des Elektromagneten 19 zum Zahnrad 14 kann dieser Elektromagnet 19 die Kraft erhöhen, mit der das Zahnrad 14 gegen die Kupplung 17 gepreßt wird. Damit läßt sich das mittels der Schraubenfeder 18 erzeugte Übertragungsdrehmoment wesentlich erhöhen. Im Extremfalle kann eine starre Verbindung zwischen dem Zahnrad 14 und dem Zylinder 15 hergestellt werden. Der Drucktaste 22 ist ein Sperrglied zugeordnet, das mittels eines Druckknopfes 23 aus seiner Sperrstellung gegenüber der Drucktaste 22 entfernt werden kann. Die Drucktaste 22 ist also bei nichtbetätigtem Druckknopf 23 gegen unbeabsichtigtes Eindrücken gesperrt. Die Drucktaste 22 liegt unterhalb einer üblichen Drucktaste 24 zum Betätigen des Ein- und Ausschalters für den Motor des Handwerkzeuges. Diese Drucktaste 24 ist in bekannter Weise mittels eines Druckknopfes 25 in ihrer Einschaltstellung festlegbar.

    [0006] Beim Arbeiten mit diesem Bohrhammer wird zunächst mit dem üblichen Übertragungsdrehmoment gearbeitet, dessen Größe vom Druck der Schraubenfeder 18 bestimmt ist. Trifft nun beispielsweise der Bohrer 16 während es Betriebs auf ein Armierungseisen, kann er sich im Bohrloch verklemmen. Zum Durchbohren dieses Armierungseisens wird ein höheres Mitnahmedrehmoment benötigt. Der Bedienende stellt sich bewußt auf diese Situation ein und betätigt zunächst den Druckknopf 23 und danach die so freigegebene Drucktaste 22. Über den mit dieser Drucktaste 22 betätigten Schalter wird der Elektromagnet 19 an Spannung gelegt. Das damit aufgebaute Magnetfeld zieht das Zahnrad 14 mit verstärkter Kraft in den Kupplungseingriff mit der Kupplung 17. Das Mitnahmedrehmoment dieser Kupplung ist so in der gewünschten Weise erhöht. Sobald die Drucktaste 22 losgelassen wird, wird auch die Stromversorgung für den Elektromagneten 19 abgeschaltet. Es stellt sich das alte, durch die Schraubenfeder 18 bestimmte Übertragungsdrehmoment an der Kupplung 17 ein.


    Ansprüche

    1. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug für bohrenden oder schlagbohrenden Betrieb, mit einer das übertragene Drehmoment begrenzenden Sicherheitskupplung, bei dem das vom Handwerkzeug auf den Bohrer übertragbare Grenzdrehmoment mittels einer zusätzlichen Handhabe verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Drucktaste (22) zum Betätigen der Vorrichtung (19) zum Verstellen des Grenzdrehmoments hat, die im Griffbereich der auch die Drucktaste (24) für den Ein- und Ausschalter für den Motor des Handverkzeugs (1) bedienden Hand des Benutzers liegt.
     
    2. Motorisch angetriebenes Handwerkzeug für bohrenden cder schlagbohrenden Betrieb, mit einer das übertragene Drehmoment begrenzenden Sicherheitskupplung, bei dem das vom Handwerkzeug auf den Bohrer übertragbare Grenzdrehmoment mittels einer zusätzlichen Handhabe einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß es eine elektromagnetisch beeinflussbare Kupplung (17, 19) hat.
     
    3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Magneten (19) enthält, der mittels eines Schalters an Spannung legbar und so positioniert ist, daß dessen magnetische Kraft die Kraft einer Feder (18) verstärkt, durch die ein Kupplungsteil der Sicherheitskupplung (17) gegen das andere Kupplungsteil gepreßt wird und so das Übertragungsdrehmoment erhöht.
     
    4. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch Federkraft ständig in ihre Ausschaltstellung gedrängte Drucktaste (22) zum Betätigen der Vorrichtung (19) zum Verstellen des Grenzdrehmoments mit einem Schalter so verbunden ist, daß dieser Schalter in gedrückter Stellung der Drucktaste (22) geschlossen, in Ruhestellung der Drucktaste (22) geöffnet ist.
     
    5. Handwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste (22) mit einem Sperrglied (23) kombiniert ist, das die Drucktaste (22) gegen Eindrücken sperren kann.
     
    6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied durch Federkraft ständig in seine Sperrstellung für die Drucktaste (22) gedrängt wird und mit einem Druckknopf
     
    (23) verbunden ist, der bei gesperrter Drucktaste (22) aus dem Gehäuse (1) des Handwerkzeugs herausragt und eingedrückt die Drucktaste freigibt.
     
    7. Handwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied bzw. der Druckknopf (23) selbst nicht sperrbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht