[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Absenkung von
Schwebe-Partikeln oder -Tröpfchen auf eine diesbezüglich reinzuhaltende, mindestens
in einer Dimension ausgedehnte Fläche, eine Anordnung hierzu, eine Anwendung des genannten
Verfahrens oder der genannten Anordnung an einer thermischen Behandlungsstation für
die Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern, wie von Dosenkörpern, vorzugsweise
für die Innenbeschichtung ihrer Längsschweissnaht-Partie und eine thermische Behandlungsstation
an einer Durchlauf-Innenbeschichtungsanlage für zylindrische Körper, wie für Dosenkörper.
[0002] Bei Pulverschicht- oder Lackschicht-Auftragtechniken, bei denen beispielsweise ein
Beschichtungsmedium pulverförmig oder in Form von Tröpfchen oder in Flüssigform an
zu beschichtende Werkstücke appliziert wird, u.U. elektrostatisch unterstützt, ist
es üblich, die Schicht nach dem Auftrag aufzuwärmen, um ein Verschmelzen der Partikeln
oder Trocknen des Flüssigauftrages zu einer dichten Naht zu erreichen. Dazu werden
im Bereiche der erzeugten Schicht Wärmequellen vorgesehen. Durch nie gänzlich zu verhinderndes
Rück fallen von schlecht haftengebliebenem Beschichtungsmedium oder, ist die Wärmezone
unmittelbar anschliessend an die Beschichtungszone angeordnet, von Medium aus der
Beschichtungszone auf die Wärmequellen, wie Infrarotstrahler, wird eine Verschmutzung
der strahlenden Oberflächen erzeugt, Einbrennen des Beschichtungsmediums führt dort
zu einer verhärteten Kruste.
[0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein Verfahren eingangs genannter
Art so auszubilden, dass eine reinzuhaltende, mindestens in einer Dimension ausgedehnte
Fläche nicht durch absinkende Schwebe-Partikel oder -Tröpfchen verschmutzt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass man über der Fläche durch grossflächige Gas-Eindüsung
und/oder -Absaugung eine Gasströmung erzeugt.
[0005] Mithin wird über der reinzuhaltenden Fläche eine Schicht strömenden Gases erzeugt,
welche sich absenkende Partikel oder Tröpfchen mitnimmt, bevor letztere auf die reinzuhaltende
Fläche aufgetroffen sind. Wenn auch bei einem kleinflächigen, reinzuhaltenden Bereich
letzterer lediglich beblasen werden muss, um einen Partikel- oder Tröpfchen-Niederschlag
zu verhindern, führt dies bei einem reinzuhaltenden, grossflächigeren Bereich nicht
zum Ziel, denn die dabei sich ergebenden Turbulenzen würden wohl einen kleinen Bereich
von Niederschlag freihalten, in angrenzenden Bereichen aber gerade diesen Niederschlag
fördern.
[0006] Ist die reinzuhaltende Fläche, die Strahlungsfläche eines Wärmestrahlers, so ergibt
sich durch die erwähnte Gasströmung über dieser Fläche das Problem, dass dadurch
der Wirkungsgrad des Strahlers reduziert wird, indem die Fläche, werden nicht weitere
Massnahmen getroffen, durch die Gasströmung gekühlt wird.
[0007] Um dies nun zu verhindern, wird in diesem Fall vorgeschlagen, dass man die Gasströmung
in der Grössenordnung der durch den Wärmestrahler bewirkten natürlichen Konvektion
wählt oder das Gas im Durchlaufbetrieb erwärmt, wie mittels des Wärmestrahlers selbst.
Die letzterwähnte Variante wird dadurch realisiert, dass man das Gas im Umlaufbetrieb
durch ein thermisch gut isoliertes System treibt, allenfalls dort zusätzlich erwärmt,
womit verhindert wird, dass durch die Gasströmung Wärme vom Strahler abgeführt wird.
Durch Anlegung der Strömung in der Grössenordnung der natürlichen Konvektion bleibt
der Strahler-Wirkungsgradverlust in vernachlässigbaren Grenzen.
[0008] Für die grossflächige Gas-Eindüsung oder -Absaugung bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten
stellt sich ein Problem bezüglich der Ausbildung der Blas- bzw. Saugdüsen, insbesondere
wenn man berücksichtigt, dass, z.B. bei der Anwendung an Wärmestrahlern, eine möglichst
geringe Gasmenge die erforderte Strömung erzeugen soll. Die vorgesehenen, räumlich
ausgedehnten Düsen müssen kleine Durchmesser haben, was vorerst zu ausgedehnten Düsenschlitzen
führt, die aber in der benötigten Feinheit und Ausdehnung sehr schwer zu reali sieren
sind. Deshalb wird weiter vorgeschlagen, dass man die Eindüsung oder Absaugung an
einer Vielzahl im Bereiche der Fläche angeordneter, diskreter Stellen vornimmt, was
wesentlich einfacher zu realisieren ist, als das Ausbilden der genannten Schlitzdüsen.
[0009] Die obgenannte Anordnung zur Lösung der Aufgabe zeichnet sich dadurch aus, dass im
Bereiche der Fläche mindestens ein mit Ueber- oder Unterdurck beaufschlagter Kanal
vorgesehen ist, mit einer ausgedehnten Düsenanordnung, vorzugsweise mit einer Vielzahl
diskreter Durchlässe.
[0010] Der Kanal ergibt eine weitgehend konstante Druckverteilung entlang der Düsenanordnung,
so dass aus ihr, gleichmässig verteilt, Gas ausströmt. Mit der Vielzahl diskreter
Durchlässe, die ausserordentlich fein sein können, ergibt bereits eine geringe Gasmenge
eine genügende Gasströmung über der reinzuhaltenden Fläche.
[0011] Bevorzugterweise umfasst die Düsenanordnung eine durch galvanischen Auftrag auf eine
Negativform mit einer Vielzahl von Stiften gefertigte Metallstruktur.
[0012] Eine so gefertigte Struktur weist sauber definierte, dicht aneinanderliegende kleine
Durchlässe auf, und gewährleistet eine weitgehend turbulenzfreie Gasein- bzw. -Ausströmung.
Vorzugsweise werden an der Düsenanordnung ca. 10 bis ca. 60 Durchlässe pro Laufzentimeter
vorgesehen, vorzugsweise dabei mit Durchlassquer schnittsflächen, so dass ihre Summe
ca. 40% der Anordnungsfläche ausmacht.
[0013] Zur Verhinderung der Absenkung von Beschichtungspartikeln oder -Tröpfchen auf eine
längsausgedehnten Wärmestrahler an einer thermischen Behandlungsstation einer Beschichtungsanlage
für Werkstückoberflächen, wird weiter vorgeschlagen, dass die Düsenanordnung eine
auf radialem Abstand angeordnete, zu einer Strahlerlängsachse koaxiale, Rinne bildet.
[0014] Bei der Ausbildung der Düsenanordnung mit einer Vielzahl verteilter Durchlässe wird
dadurch eine hohe Einsatzflexibilität erreicht, dass Durchlässe selektiv abgedeckt
sind, wie durch Klebband oder Lack, zur selektiven Freihaltung von linien- oder flächenförmig
ausgedehnten, aktiven Durchlassmustern. Somit können mit sehr schmalen Schlitzdüsen
praktisch gleichwirkende Linien von Durchlässen freigehalten werden, die übrigen werden
abgedeckt.
[0015] Bei der oben erwähnten Ausbildung der Anordnung, im Zusammenhang mit längsausgedehnten
Wärmestrahlern, zeichnet sich die erwähnte galvanische Herstellungstechnik für die
Düsenanordnung durch einen weiteren, wesentlichen Vorteil aus. Im Unterschied zum
Einsatz eines gitterartigen Geflechtes als Düsenanordung, ergibt die erwähnte galvanische
Herstellung eine ausserordentlich glatte metallische Oberfläche, welch letztere, in
den Bereich des Strahlers gebracht, als Strahlungsreflektor wirkt und die, wie bei
einem Stab strahler, nicht gegen das Werkstück hin abgegebene Wärmestrahlung durch
Reflexion gegen das Werkstück zurückwirft.
[0016] Eine erfindungsgemässe thermische Behandlungsstation an einer Durchlauf-Innenbeschichtungsanlage
für zylindrische Körper, wie für Dosenkörper, weist einen in Durchlaufrichtung längsausgedehnten,
innerhalb der Innenraum-Bewegungsbahn der Körper angeordneten Wärmestrahler aus sowie
die oben erwähnte Anordnung, um die Strahleroberfläche reinzuhalten.
[0017] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 in einer perspektivischen, schematischen Ansicht einer reinzuhaltenden, ausgedehnten
Fläche, die erfindungsgemäss vorgesehene grossflächige Gas-Eindüsung bzw. -Absaugung,
Fig. 2 in einer Darstellung analog zu Fig. 1 mit einer Wärmestrahleroberfläche als
reinzuhaltende Fläche, eine erfindungsgemässe Düsenanordnung zur Erzeugung der Gasströmung
im Umlaufbetrieb,
Fig. 3 einen perspektivisch dargestellten Ausschnitt eines erfindungsgemässen Ueber-
oder Unterdruckkanals, mit einer feingelochten Düsenanordnung, wobei selektiv ein
Teil der Lochungen abgedeckt ist,
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung durch eine Beschichtungsanlage für die
Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern, wie von Dosenkörpern, mit anschliessender
erfindungsgemässer thermischer Behandlungsstation für die Schicht,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe thermische Behandlungsstation
gemäss Linie V - V von Fig. 4,
Fig. 6 eine schematische Querschnittdarstellung einer Negativform mit auf bekannte
Art und Weise galvanisch abgetragener Metallstruktur für die Herstellung einer erfindungsgemässen
Düsenanordnung an den Anordnungen gemässen den Fig. 3 bis 5.
[0019] In Fig. 1 ist zur Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens eine ausgedehnte
Fläche 1 dargestellt, über welcher Schwebepartikel 3 bzw. Schwebetröpfchen vorhanden
sind und sich durch ihr Eigengewicht G gegen die Fläche 1 absenken. Erfindungsgemäss
wird zur Verhinderung, dass diese Schwebeteilchen auf die reinzuhaltende Fläche 1
auftreffen, dort beispielsweise verbrennen, verhärten, festkleben oder auf irgend
eine andere Art und Weise eine unerwünschte Flächenverschmutzung bilden, eine grossflächige
Gas-Eindüsung bzw. -Absaugung, wie mit den Pfeilen 5 dargestellt, realisiert, wie
gestrichelt dargestellt, möglicherweise auch eine die Teilchen 3 hochhebende Turbulenz.
Durch die grossflächige Gasströmung wird eine strömende Gasschicht 7 über der Fläche
1 gebildet, welche ein Absenken der Schwebeteilchen 3 auf die Fläche 1 verhindert.
Dabei muss sichergestellt sein, dass die Gas-Eindüsung bzw. -Absaugung entlang der
Fläche 1 so erfolgt, dass möglichst keine kleinen Turbulenzen entstehen, relativ
zur Ausdehnung der Fläche 1, die die Teilchen 3 in gewissen Bereichen gegen die Fläche
1 treiben würden, was gerade zu verhindern ist.
[0020] In Fig. 2 wird die reinzuhaltende Fläche 1' durch die wärmestrahlende Fläche eines
schematisch dargestellten Wärmestrahlers 9 mit einer stromdurchflossenen Heizwendel
11 gebildet. Ein derartiger Wärmestrahler 9 bewirkt an sich eine natürliche Konvektion
K, indem das über dem Strahler 9 erwärmte Gas in bekannter Art und weise steigt.
Soll nun verhindert werden, dass Schwebeteilchen 3 sich auf die strahlende Fläche
1' absenken, durch erfindungsgemässe Realisierung einer grossflächigen Gasströmung
über dieser Fläche 1', so muss auch verhindert werden, dass der Wirkungsgrad des Strahlers
9 durch diese Gasströmung unzumutbar reduziert wird, m.a.W. die strahlende Fläche
1' durch die Gasströmung zu stark gekühlt wird. Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt,
wird dies dadurch realisiert, dass beidseitig der strahlenden Fläche 1' und in ihrem
unmittelbaren Bereich, je längsausgedehnte Düsen 13, als Schlitzdüsen wirkend, vorgesehen
sind, wobei die eine der Gaseindüsung, die andere der Gasabsaugung dient, womit eine
Gasströmung über der Fläche 1' realisiert wird. Zur Verhinderung, dass durch die
Gasströmung des Gases 5 dem Strahlungsbereich der Fläche 1' Wärme entzogen wird, wird
das Gas 5 im Umlaufbetrieb über ein Leitungssystem 15 geführt, mit einer schematisch
dargestellten Pumpe 17, wobei das Leitungssystem gegen die Umgebung thermisch gut
isoliert ist und/oder, wie bei 19 schematisch eingetragen, das Gas zusätzlich, wie
mit einer Heizwendel, erwärmt wird, derart, dass der Temperaturgradient zwischen der
strahlenden Fläche 1' und der strömenden Gasschicht vernachlässigbar wird. Anstatt
oder zusätzlich zum Umlaufbetrieb kann die durch die Gasströmung abgeführte Wärmemenge
auf vernachlässigbare Werte dadurch gehalten werden, dass die pro Zeiteinheit über
der Fläche 1' strömende Gasmenge möglichst gering gehalten wird. Dies bedingt die
Ausbildung sehr schmaler, als Schlitzdüsen wirkender Düsen 13 und eine Beaufschlagung
der blasenden bzw. saugenden Seiten mit relativ geringen Ueber- bzw. Unterdrucken
±Δp.
[0021] Derartige längsausgedehnte, sehr schmale Düsen sind relativ aufwendig in ihrer Herstellung.
Eine einfache Möglichkeit, derartige als Schlitzdüsen wirkende Düsenstrukturen zu
realisieren, ist in Fig. 3 dargestellt. Ein Ueber- bzw. Unterdruckkanal 21 wird in
seiner Längsausdehnung durch drei Wände 23 gebildet. Die vierte Längswand, eine eigentliche
Düsenwand 25 bildend, besteht aus einer Struktur mit einer Vielzahl eng aneinanderliegender
kleiner, diskreter Durchlässe 27. Die gewünschte Düsenkontur an der Düsenwand 25 wird
durch Abdecken nicht benötigter Durchlässe 27 durch Klebband, Lack, Silicon, Gummi
oder durch irgend ein anderes, sich für diesen Zweck anbietendes Material realisiert,
generell durch Abdeckungen 29 und es werden nur die Durchlässe 27
a freigelassen, die die erwünschte Düsenkontur, wie in Fig. 3 dargestellt den erwünschten
schmalen Düsenschlitz, definieren. Eine derartige Düsenwandpartie bzw. die dazu eingesetzte
Struktur, wird bevorzugterweise, und wie in Fig. 6 schematisch dargestellt, galvanisch
hergestellt, indem auf einer Negativform 31 mit einer Vielzahl eng aneinanderliegender
Stifte 33, eine Metallschicht 35 abgetragen wird. Dadurch entsteht eine ausserordentlich
glatte Schicht 35 mit einem sehr feinen, dichten Muster an durch die Stifte 33 gebildeter
Oeffnung. Es können aber auch andere Herstellungsverfahren eingesetzt werden, wie
z.B. der Einsatz von Lasern zur Erzeugung der Durchlässe in einer glatten, allenfalls
dünnen Materialphase. Bevorzugterweise wird die Düsenwandpartie mit ca. 10 bis ca.
60 Durchlässen 27 pro Laufzentimeter ausgebildet, deren Oeffnungen so dimensioniert
sind, dass sie ca. 40% der Düsenwandfläche ausmachen. Die so realisierte plane Metalloberfläche
der Struktur 35 weist, wie im weiteren beschrieben werden wird, insbesondere beim
Einsatz mit Wärmestrahlern, grosse Vorteile auf.
[0022] Eine Situation, die ausgesprochen nach der erfindungsgemässen Lösung der obgenannten
Probleme ruft, tritt bei der thermischen Behandlung der Beschichtung von Werkstücken
auf. Derartige Beschichtungen werden des öftern durch Eindüsung von Pulver- oder Flüssigteilchen
gegen die zu beschichtenden Werkstücke vorgenommen, des öftern wird diese Beschichtung
elektrostatisch unterstützt und nachdem die Werkstücke mit dem Pulver bzw. dem flüssigen
Beschichtungsmedium versehen sind, wird letzteres thermisch behandelt, d.h. erwärmt.
Diese thermische Behandlung kann grundsätzlich so vorgenommen werden, dass thermische
Strahlungsquellen auf der der Beschichtung abgekehrten Seite der Werkstücke vorgesehen
werden, womit die Werkstücke erwärmt werden, was zum erwünschten Effekt bezüglich
des eben aufgebrachten Beschichtungsmediums führt. Allerdings wird bei dieser Technik
die Wärme der Strahler schlecht ausgenützt, indem ein Grossteil der Wärme dazu verwendet
wird, die Werkstücke aufzuwärmen: Je nach Material, Volumen oder Behandlungszeit
der Werkstücke müssen die vorgesehenen Wärmestrahler für wesentliche höhere Leistungen
ausgelegt werden, als dies für den thermischen Effekt am Beschichtungsmedium eigentlich
notwendig wäre. Werden nun aber die erwähnten Strahler auf derselben Werkstückseite
angeordnet, die auch beschichtet wird und möglichst nahe am Bereich, in welchem das
Beschichtungsmedium auf die Werkstücke aufgebracht ist, so ergeben von den Werkstücken
rückfallende Fest- oder Flüssig-Partikel und/oder von der Beschichtungszone in die
thermische Behandlungszone eindringende, eingedüste Medium-Partikel bzw. -Tröpfchen,
wenn sie auf strahlende Oberflächen der Strahler auftreffen, durch Verhärten, Verbrennen,
etc. darauf eine teilweise nur schwer lösbare Schicht. Anderseits würde die Anordnung
der Wärmestrahler auf der beschichteten Werkstückseite eine drastische Reduktion der
Strahlerleistung ermöglichen. Dies wird nun unter Einsatz der vorliegenden Erfindung
möglich. Die erwähnte Beschichtungstechnik wird auch bei der Innenbeschichtung von
zylinderförmigen Körpern, wie von Dosenkörpern für die Dosenherstellung, insbesondere
für die Lebensmittelindustrie, eingesetzt.
[0023] Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt, werden dabei in Durchlaufproduktion Dosenzargen
37 über einen ausladenden Arm, durch hier nicht dargestellte und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung unwesentliche Beförderungsmittel bewegt, wobei die zylinderförmigen Körper
37, in Fig. 4 ebenfalls nicht dargestellt, erst durch Formung aus Blättern, dann Schweissung
der Längskanten, erstellt werden, worauf die verschweissten, zylinderförmigen Körper
37 entlang des Armes 39 über eine Beschichtungsstation 41 geführt werden. Wie schematisch
in Fig. 4 dargestellt, wird an der Beschichtungsstation 41 durch eine Zuführlei tung
43 ein Beschichtungsmedium in Form von Festpartikeln oder von Tröpfchen, gasgetrieben
gegen die Innenwandung der Körper 37 eingedüst und haftet, des öftern unterstützt
durch elektrostatische Kräfte, an der Innenwandung der Körper 37. Die elektrostatischen
Kräfte werden durch Anlegen eines hohen elektrischen Feldes zwischen dem Ausmündungsbereich
der Zuführleitung 43 und den Körpern 37 realisiert. Eine Absaugstation 46 saugt zwischen
den in Richtung F zulaufenden Körpern 37 austretendes Beschichtungsmedium wieder
ab. Insbesondere die Schweissnahtpartie der Körper 37 wird auf diese Art und Weise
beschichtet. Anschliessend an die Beschichtungsstation 41 ist nun eine erfindungsgemäss
ausgebildete, thermische Behandlungsstation 44 vorgesehen, die, wie in Fig. 4 dargestellt,
einen in Richtung F längsausgedehnten, am Arm 39 angeordneten Wärmestrahler 51 umfasst,
der nun in der oben beschriebenen Art und Weise der Beschichtungsmedium-Verschmutzung
extrem ausgesetzt ist. Anderseits ermöglicht die Anordnung des Wärmestrahlers 51
unmittelbar im Bereich der vorgängig aufgebrachten Beschichtung, eine optimale Ausnützung
d.h. einen optimalen Wirkungsgrad des Wärmestrahlers 51
[0024] In Fig. 5 ist eine Querschnittsdarstellung durch die erfindungsgemässe thermische
Behandlungsstation 44 dargestellt. Im ausladenden Arm 39 ist eine Rinne 45 eingearbeitet,
unmittelbar unterhalb der mit der Beschichtung 47 versehenen Partie der zylinderförmigen
Körper 37 mit ihrer Schweissnaht 49, wobei die Körper 37 mit den nicht dargestellten
Beförderungsmitteln, wie Kettentrieben etc., auf Abstand bezüglich des Armes 39 über
letzteren bewegt werden. In der Rinne 45 ist ein Wärmestrahler, wie ein Infrarot-Stabstrahler
51, angeordnet, z.B. ein Infrarotstrahler mit Quarzrohr, wie z.B. von der Firma Heraeus
hergestellt. Die Rinne 45 weist gegen eine durch den Bereich der Schweissnaht 49
gelegte Symmetrieebene E einragende Kragen 53 auf, an welchen eine Düsenwand 55, vorzugsweise
der anhand von Fig. 3 dargestellten und beschriebenen Struktur, angeordnet ist. Die
Düsenwand 55 umfasst den Strahler 51 koaxial. Damit wirkt die Rinne 45 mit der Düsenwand
55 als Kanal, in Analogie zum Kanal 21 von Fig. 3, der über eine Leitungsanordnung
57, beispielsweise mit Ueberdruck +Δp beaufschalgt wird. Wie in Fig. 5 dargestellt,
sind mittels Abdeckungen 29 aktiv bleibende Durchlässe 27
a freigelassen und definieren beispielsweise zwei seitliche und eine untere längsausgedehnte
Schlitzdüse 59 bzw. 61. Damit ergibt sich um den Strahler 51 eine grossflächige Gasströmung
63, wie mit den Pfeilen angedeutet, und es wird verhindert, dass vom Körper 37 rückfallendes
oder von der Beschichtungszone 41 von Fig. 4 in die thermische Behandlungszone 43
eindringendes Beschichtungsmedium 3 auf die Oberfläche des Strahlers 51 fallen kann,
was durch Einbrennen zu einer nur schwer entfernbaren, die thermische Ausbeute des
Strahlers 51 beeinträchtigenden Verschmutzungsschicht führen würde.
[0025] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, wirkt ein grosser Bereich des Strahlers 51 gegen den
Arm 39 hin und würde an sich letzteren und nicht die Beschichtung 47 erwärmen. Der
Wirkungsgrad des Strahlers 51 wird nun aber dadurch erhöht, dass die Düsenwand 55
mit einer glatten, reflektierenden, gegen den Strahler 51 gerichteten Oberfläche ausgebildet
ist, wodurch die Düsenwand 55 nebst ihrer Eindüsungsaufgabe auch die Aufgaben eines
Reflektors übernimmt. Eine derartig reflektierende, glatte Oberfläche wird, wie bereits
vorgängig erwähnt, durch Einsatz einer, wie anhand von Fig. 6 beschriebenen, galvanisch
hergestellten Düsenstruktur 35 als Düsenwand 55 realisiert.
1. Verfahren zur Verhinderung der Absenkung von Schwebe-Partikeln oder -Tröpfchen
(3) auf eine diesbezüglich reinzuhaltende, mindestens in einer Dimension ausgedehnte
Fläche (1; 1'; 55), dadurch gekennzeichnet, dass man über der Fläche durch grossflächige
Gas-Eindüsung und/oder -Absaugung (5) eine Gasströmung erzeugt.
2. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch
1, wobei die reinzuhaltende Fläche die Strahlungsfläche (1'; 51) eines Wärmestrahlers
ist, dadurch gekennzeichnet, dass man die Gasströmung in der Grössenordnung der durch
den Wärmestrahler bewirkten natürlichen Konvektion wählt oder das Gas im Durchlaufbetrieb
erwärmt, wie mittels des Wärmestrahlers (1') selbst.
3. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Eindüsung und/oder Absaugung
an einer Vielzahl im Bereich der Fläche angeordneter diskreter stellen (27; 27a) vornimmt.
4. Anordnung zur Verhinderung der Absenkung von Schwebe-Partikeln oder -Tröpfchen
auf eine diesbezüglich reinzuhaltende, mindestens in einer Dimension ausgedehnte
Fläche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Fläche (1;1';51) mindestens ein
mit Ueber- oder Unterdruck (±Δp) beaufschlagter Kanal (21; 45) vorgesehen ist, mit
einer ausgedehnten Düsenanordnung (27; 27a;13).
5. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenanordnung eine Vielzahl diskreter Durchlässe
(27; 27a) umfasst.
6. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenanordnung (25; 55) eine
durch galvanischen Auftrag auf eine Negativform mit einer Vielzahl von Stiften (33)
gefertigte Metallstruktur (35) umfasst.
7. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenznzeichnet, dass die Düsenanordnung (25; 55) ca. 10
bis ca. 60 diskrete Durchlässe (27; 27a) pro Laufzentimeter aufweist.
8. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der Durchlassquerschnittsflächen 30 -
50% der Düsenanordnungsfläche ausmacht.
9. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 4 bis 8 zur Verhinderung der Absenkung von Beschichtungs-Partikeln oder
-Tröpfchen auf einen längsausgedehnten Wärmestrahler (55) an einer thermischen Behandlungsstation
einer Beschichtungsanlage für Werkstückoberflächen (37), dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsenanordnung (55) eine auf radialem Abstand angeordnete, zu einer Strahlerlängsachse
koaxiale, Rinne bildet, vorzugsweise auch als Reflektor.
10. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der
Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Durchlässe der Düsenanordnung (55)
selektiv abgedeckt sind (29), wie durch Klebband oder Lack oder sonstiges Deckmaterial,
zur selektiven Freihaltung von linien- oder flächenförmig ausgedehnten, aktiven Durchlassmustern
(27a) der Düsenanordnung (55).
11. Anwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3 oder der
Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 10 an einer thermischen Behandlungsstation
für die Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern (37), wie von Dosenkörpern,
vorzugsweise für die Innenbeschichtung ihrer Längsschweissnahtpartie (49).
12. Thermische Behandlungsstation an einer Durchlauf-Innenbeschichtungsanlage für
zylindrische Körper (37), wie für Dosenkörper, dadurch gekennzeichnet, dass ein in
Durchlaufrichtung längsausgedehnter, innerhalb der Innenraumbewegungsbahn der Körper
angeordneter, Wärmestrahler (51) vorgesehen ist sowie eine Anordnung nach mindestens
einem der Ansprüche 4 bis 10 zur Reinhaltung der Strahleroberfläche.
13. Anwendung des Verfahrens, nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, oder der
Anordnung, nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 10, für die Reinhaltung einer
wärmestrahlenden Fläche.