(19)
(11) EP 0 224 034 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.06.1987  Patentblatt  1987/23

(21) Anmeldenummer: 86114663.7

(22) Anmeldetag:  22.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B08B 17/02, F24F 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.10.1985 CH 4639/85

(71) Anmelder: Präzisions-Werkzeuge AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Weiss, Hardy P., Dr.
    CH-8821 Hütten (CH)

(74) Vertreter: Troesch, Hans Alfred (CH) et al
Troesch Scheidegger Werner AG Siewerdtstrasse 95 Postfach
CH-8050 Zürich
CH-8050 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Anordnung zur Verhinderung der Absenkung von Schwebepartikeln und thermische Behandlungsstation an einer Durchlauf-Innenbeschichtungsanlage


    (57) Um beispielsweise bei der Innenbeschichtung von Dosenkörpern bei dem Aufbringen der Beschichtung folgenden thermischen Behandeln der aufgebrachten Schicht zu verhindern, dass Schwebepartikel oder -tröpfchen des Beschichtungsmediums auf eine rein zu haltende Fläche absinken, der Strahlungs­fläche eines Wärmestrahlers (51), wird grossflächig eine Gaseindüsung vorgenommen, indem eine grossflächige Düsenan­ordnung (55) vorgesehen wird mit Düsenschlitzen (59 bzw. 61). Die Gaszuspeisung an die Düsenanordnung (55) erfolgt über einen Kanal (45). Dabei kann die Düsenanordnung (55) gleichzeitig als thermischer Reflektor für den Strahler (51) wirken.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Absenkung von Schwebe-Partikeln oder -Tröpfchen auf eine diesbezüglich reinzuhaltende, mindestens in einer Dimension ausgedehnte Fläche, eine Anordnung hierzu, eine Anwendung des genannten Verfahrens oder der genannten Anordnung an einer ther­mischen Behandlungsstation für die Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern, wie von Dosenkörpern, vorzugsweise für die Innenbeschichtung ihrer Längs­schweissnaht-Partie und eine thermische Behandlungs­station an einer Durchlauf-Innenbeschichtungsanlage für zylindrische Körper, wie für Dosenkörper.

    [0002] Bei Pulverschicht- oder Lackschicht-Auftragtechniken, bei denen beispielsweise ein Beschichtungsmedium pulver­förmig oder in Form von Tröpfchen oder in Flüssigform an zu beschichtende Werkstücke appliziert wird, u.U. elektrostatisch unterstützt, ist es üblich, die Schicht nach dem Auftrag aufzuwärmen, um ein Verschmelzen der Partikeln oder Trocknen des Flüssigauftrages zu einer dichten Naht zu erreichen. Dazu werden im Bereiche der erzeugten Schicht Wärmequellen vorgesehen. Durch nie gänzlich zu verhinderndes Rück­ fallen von schlecht haftengebliebenem Beschichtungs­medium oder, ist die Wärmezone unmittelbar anschlies­send an die Beschichtungszone angeordnet, von Medium aus der Beschichtungszone auf die Wärmequellen, wie Infrarotstrahler, wird eine Verschmutzung der strah­lenden Oberflächen erzeugt, Einbrennen des Beschichtungs­mediums führt dort zu einer verhärteten Kruste.

    [0003] Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein Verfahren eingangs genannter Art so auszubilden, dass eine reinzuhaltende, mindestens in einer Dimen­sion ausgedehnte Fläche nicht durch absinkende Schwe­be-Partikel oder -Tröpfchen verschmutzt wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass man über der Fläche durch grossflächige Gas-Eindüsung und/oder -Ab­saugung eine Gasströmung erzeugt.

    [0005] Mithin wird über der reinzuhaltenden Fläche eine Schicht strömenden Gases erzeugt, welche sich absenkende Parti­kel oder Tröpfchen mitnimmt, bevor letztere auf die reinzuhaltende Fläche aufgetroffen sind. Wenn auch bei einem kleinflächigen, reinzuhaltenden Bereich letzterer lediglich beblasen werden muss, um einen Partikel- oder Tröpfchen-Niederschlag zu verhindern, führt dies bei einem reinzuhaltenden, grossflächigeren Bereich nicht zum Ziel, denn die dabei sich ergebenden Turbulenzen würden wohl einen kleinen Bereich von Niederschlag freihalten, in angrenzenden Bereichen aber gerade diesen Niederschlag fördern.

    [0006] Ist die reinzuhaltende Fläche, die Strahlungsfläche eines Wärmestrahlers, so ergibt sich durch die er­wähnte Gasströmung über dieser Fläche das Problem, dass dadurch der Wirkungsgrad des Strahlers reduziert wird, indem die Fläche, werden nicht weitere Massnah­men getroffen, durch die Gasströmung gekühlt wird.

    [0007] Um dies nun zu verhindern, wird in diesem Fall vor­geschlagen, dass man die Gasströmung in der Grössenord­nung der durch den Wärmestrahler bewirkten natürlichen Konvektion wählt oder das Gas im Durchlaufbetrieb erwärmt, wie mittels des Wärmestrahlers selbst. Die letzterwähnte Variante wird dadurch realisiert, dass man das Gas im Umlaufbetrieb durch ein thermisch gut isoliertes System treibt, allenfalls dort zusätzlich erwärmt, womit verhindert wird, dass durch die Gas­strömung Wärme vom Strahler abgeführt wird. Durch Anlegung der Strömung in der Grössenordnung der na­türlichen Konvektion bleibt der Strahler-Wirkungs­gradverlust in vernachlässigbaren Grenzen.

    [0008] Für die grossflächige Gas-Eindüsung oder -Absaugung bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten stellt sich ein Problem bezüglich der Ausbildung der Blas- bzw. Saugdüsen, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass, z.B. bei der Anwendung an Wärmestrahlern, eine möglichst geringe Gasmenge die erforderte Strömung erzeugen soll. Die vorgesehenen, räumlich ausgedehnten Düsen müssen kleine Durchmesser haben, was vorerst zu aus­gedehnten Düsenschlitzen führt, die aber in der be­nötigten Feinheit und Ausdehnung sehr schwer zu reali­ sieren sind. Deshalb wird weiter vorgeschlagen, dass man die Eindüsung oder Absaugung an einer Vielzahl im Bereiche der Fläche angeordneter, diskreter Stellen vornimmt, was wesentlich einfacher zu realisieren ist, als das Ausbilden der genannten Schlitzdüsen.

    [0009] Die obgenannte Anordnung zur Lösung der Aufgabe zeichnet sich dadurch aus, dass im Bereiche der Fläche mindestens ein mit Ueber- oder Unterdurck beaufschlagter Kanal vorgesehen ist, mit einer aus­gedehnten Düsenanordnung, vorzugsweise mit einer Vielzahl diskreter Durchlässe.

    [0010] Der Kanal ergibt eine weitgehend konstante Druckver­teilung entlang der Düsenanordnung, so dass aus ihr, gleichmässig verteilt, Gas ausströmt. Mit der Viel­zahl diskreter Durchlässe, die ausserordentlich fein sein können, ergibt bereits eine geringe Gasmenge eine genügende Gasströmung über der reinzuhaltenden Fläche.

    [0011] Bevorzugterweise umfasst die Düsenanordnung eine durch galvanischen Auftrag auf eine Negativform mit einer Vielzahl von Stiften gefertigte Metallstruktur.

    [0012] Eine so gefertigte Struktur weist sauber definierte, dicht aneinanderliegende kleine Durchlässe auf, und gewährleistet eine weitgehend turbulenzfreie Gasein- bzw. -Ausströmung. Vorzugsweise werden an der Düsen­anordnung ca. 10 bis ca. 60 Durchlässe pro Laufzenti­meter vorgesehen, vorzugsweise dabei mit Durchlassquer­ schnittsflächen, so dass ihre Summe ca. 40% der Anordnungsfläche ausmacht.

    [0013] Zur Verhinderung der Absenkung von Beschichtungsparti­keln oder -Tröpfchen auf eine längsausgedehnten Wärme­strahler an einer thermischen Behandlungsstation einer Beschichtungsanlage für Werkstückoberflächen, wird weiter vorgeschlagen, dass die Düsenanordnung eine auf radialem Abstand angeordnete, zu einer Strahler­längsachse koaxiale, Rinne bildet.

    [0014] Bei der Ausbildung der Düsenanordnung mit einer Viel­zahl verteilter Durchlässe wird dadurch eine hohe Einsatzflexibilität erreicht, dass Durchlässe selek­tiv abgedeckt sind, wie durch Klebband oder Lack, zur selektiven Freihaltung von linien- oder flächenför­mig ausgedehnten, aktiven Durchlassmustern. Somit können mit sehr schmalen Schlitzdüsen praktisch gleichwirkende Linien von Durchlässen freigehalten werden, die übrigen werden abgedeckt.

    [0015] Bei der oben erwähnten Ausbildung der Anordnung, im Zusammenhang mit längsausgedehnten Wärmestrahlern, zeichnet sich die erwähnte galvanische Herstellungs­technik für die Düsenanordnung durch einen weiteren, wesentlichen Vorteil aus. Im Unterschied zum Einsatz eines gitterartigen Geflechtes als Düsenanordung, ergibt die erwähnte galvanische Herstellung eine ausserordentlich glatte metallische Oberfläche, welch letztere, in den Bereich des Strahlers gebracht, als Strahlungsreflektor wirkt und die, wie bei einem Stab­ strahler, nicht gegen das Werkstück hin abgegebene Wärmestrahlung durch Reflexion gegen das Werkstück zurückwirft.

    [0016] Eine erfindungsgemässe thermische Behandlungsstation an einer Durchlauf-Innenbeschichtungsanlage für zylindrische Körper, wie für Dosenkörper, weist einen in Durchlaufrichtung längsausgedehnten, innerhalb der Innenraum-Bewegungsbahn der Körper angeordneten Wärmestrahler aus sowie die oben erwähnte Anordnung, um die Strahleroberfläche reinzuhalten.

    [0017] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.

    [0018] Es zeigen:

    Fig. 1 in einer perspektivischen, schematischen Ansicht einer reinzuhaltenden, ausgedehnten Fläche, die erfindungsgemäss vorgesehene grossflächige Gas-Eindüsung bzw. -Absaugung,

    Fig. 2 in einer Darstellung analog zu Fig. 1 mit einer Wärmestrahleroberfläche als reinzuhaltende Fläche, eine erfin­dungsgemässe Düsenanordnung zur Erzeugung der Gasströmung im Umlaufbetrieb,

    Fig. 3 einen perspektivisch dargestellten Aus­schnitt eines erfindungsgemässen Ueber- oder Unterdruckkanals, mit einer feinge­lochten Düsenanordnung, wobei selektiv ein Teil der Lochungen abgedeckt ist,

    Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung durch eine Beschichtungsanlage für die Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern, wie von Dosenkörpern, mit an­schliessender erfindungsgemässer thermi­scher Behandlungsstation für die Schicht,

    Fig. 5 einen Querschnitt durch eine erfindungs­gemässe thermische Behandlungsstation gemäss Linie V - V von Fig. 4,

    Fig. 6 eine schematische Querschnittdarstellung einer Negativform mit auf bekannte Art und Weise galvanisch abgetragener Me­tallstruktur für die Herstellung einer erfindungsgemässen Düsenanordnung an den Anordnungen gemässen den Fig. 3 bis 5.



    [0019] In Fig. 1 ist zur Erläuterung des erfindungsgemässen Verfahrens eine ausgedehnte Fläche 1 dargestellt, über welcher Schwebepartikel 3 bzw. Schwebetröpfchen vorhanden sind und sich durch ihr Eigengewicht G gegen die Fläche 1 absenken. Erfindungsgemäss wird zur Verhinderung, dass diese Schwebeteilchen auf die reinzuhaltende Fläche 1 auftreffen, dort beispielswei­se verbrennen, verhärten, festkleben oder auf irgend eine andere Art und Weise eine unerwünschte Flächenver­schmutzung bilden, eine grossflächige Gas-Eindüsung bzw. -Absaugung, wie mit den Pfeilen 5 dargestellt, realisiert, wie gestrichelt dargestellt, möglicherwei­se auch eine die Teilchen 3 hochhebende Turbulenz. Durch die grossflächige Gasströmung wird eine strömen­de Gasschicht 7 über der Fläche 1 gebildet, welche ein Absenken der Schwebeteilchen 3 auf die Fläche 1 verhindert. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Gas-Eindüsung bzw. -Absaugung entlang der Flä­che 1 so erfolgt, dass möglichst keine kleinen Turbu­lenzen entstehen, relativ zur Ausdehnung der Fläche 1, die die Teilchen 3 in gewissen Bereichen gegen die Fläche 1 treiben würden, was gerade zu verhindern ist.

    [0020] In Fig. 2 wird die reinzuhaltende Fläche 1' durch die wärmestrahlende Fläche eines schematisch darge­stellten Wärmestrahlers 9 mit einer stromdurchflos­senen Heizwendel 11 gebildet. Ein derartiger Wärme­strahler 9 bewirkt an sich eine natürliche Konvektion K, indem das über dem Strahler 9 erwärmte Gas in be­kannter Art und weise steigt. Soll nun verhindert werden, dass Schwebeteilchen 3 sich auf die strahlen­de Fläche 1' absenken, durch erfindungsgemässe Reali­sierung einer grossflächigen Gasströmung über dieser Fläche 1', so muss auch verhindert werden, dass der Wirkungsgrad des Strahlers 9 durch diese Gasströmung unzumutbar reduziert wird, m.a.W. die strahlende Flä­che 1' durch die Gasströmung zu stark gekühlt wird. Wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, wird dies da­durch realisiert, dass beidseitig der strahlenden Fläche 1' und in ihrem unmittelbaren Bereich, je längsausgedehnte Düsen 13, als Schlitzdüsen wirkend, vorgesehen sind, wobei die eine der Gaseindüsung, die andere der Gasabsaugung dient, womit eine Gas­strömung über der Fläche 1' realisiert wird. Zur Ver­hinderung, dass durch die Gasströmung des Gases 5 dem Strahlungsbereich der Fläche 1' Wärme entzogen wird, wird das Gas 5 im Umlaufbetrieb über ein Lei­tungssystem 15 geführt, mit einer schematisch dar­gestellten Pumpe 17, wobei das Leitungssystem gegen die Umgebung thermisch gut isoliert ist und/oder, wie bei 19 schematisch eingetragen, das Gas zusätz­lich, wie mit einer Heizwendel, erwärmt wird, derart, dass der Temperaturgradient zwischen der strahlenden Fläche 1' und der strömenden Gasschicht vernach­lässigbar wird. Anstatt oder zusätzlich zum Umlauf­betrieb kann die durch die Gasströmung abgeführte Wärmemenge auf vernachlässigbare Werte dadurch ge­halten werden, dass die pro Zeiteinheit über der Flä­che 1' strömende Gasmenge möglichst gering gehalten wird. Dies bedingt die Ausbildung sehr schmaler, als Schlitzdüsen wirkender Düsen 13 und eine Beauf­schlagung der blasenden bzw. saugenden Seiten mit relativ geringen Ueber- bzw. Unterdrucken ±Δp.

    [0021] Derartige längsausgedehnte, sehr schmale Düsen sind relativ aufwendig in ihrer Herstellung. Eine einfache Möglichkeit, derartige als Schlitzdüsen wirkende Düsen­strukturen zu realisieren, ist in Fig. 3 dargestellt. Ein Ueber- bzw. Unterdruckkanal 21 wird in seiner Längsausdehnung durch drei Wände 23 gebildet. Die vierte Längswand, eine eigentliche Düsenwand 25 bildend, besteht aus einer Struktur mit einer Vielzahl eng aneinanderliegender kleiner, diskreter Durchlässe 27. Die gewünschte Düsenkontur an der Düsenwand 25 wird durch Abdecken nicht benötigter Durchlässe 27 durch Klebband, Lack, Silicon, Gummi oder durch irgend ein anderes, sich für diesen Zweck anbietendes Material realisiert, generell durch Abdeckungen 29 und es werden nur die Durchlässe 27a freigelassen, die die erwünschte Düsenkontur, wie in Fig. 3 dargestellt den erwünschten schmalen Düsenschlitz, definieren. Eine derartige Düsen­wandpartie bzw. die dazu eingesetzte Struktur, wird bevorzugterweise, und wie in Fig. 6 schematisch dar­gestellt, galvanisch hergestellt, indem auf einer Negativform 31 mit einer Vielzahl eng aneinanderliegen­der Stifte 33, eine Metallschicht 35 abgetragen wird. Dadurch entsteht eine ausserordentlich glatte Schicht 35 mit einem sehr feinen, dichten Muster an durch die Stifte 33 gebildeter Oeffnung. Es können aber auch andere Herstellungsverfahren eingesetzt werden, wie z.B. der Einsatz von Lasern zur Erzeugung der Durchlässe in einer glatten, allenfalls dünnen Material­phase. Bevorzugterweise wird die Düsenwandpartie mit ca. 10 bis ca. 60 Durchlässen 27 pro Laufzentimeter ausgebildet, deren Oeffnungen so dimensioniert sind, dass sie ca. 40% der Düsenwandfläche ausmachen. Die so realisierte plane Metalloberfläche der Struktur 35 weist, wie im weiteren beschrieben werden wird, insbesondere beim Einsatz mit Wärme­strahlern, grosse Vorteile auf.

    [0022] Eine Situation, die ausgesprochen nach der erfindungs­gemässen Lösung der obgenannten Probleme ruft, tritt bei der thermischen Behandlung der Beschichtung von Werkstücken auf. Derartige Beschichtungen werden des öftern durch Eindüsung von Pulver- oder Flüssig­teilchen gegen die zu beschichtenden Werkstücke vor­genommen, des öftern wird diese Beschichtung elektro­statisch unterstützt und nachdem die Werkstücke mit dem Pulver bzw. dem flüssigen Beschichtungsmedium versehen sind, wird letzteres thermisch behandelt, d.h. erwärmt. Diese thermische Behandlung kann grund­sätzlich so vorgenommen werden, dass thermische Strah­lungsquellen auf der der Beschichtung abgekehrten Seite der Werkstücke vorgesehen werden, womit die Werkstücke erwärmt werden, was zum erwünschten Effekt bezüglich des eben aufgebrachten Beschichtungsmediums führt. Allerdings wird bei dieser Technik die Wärme der Strahler schlecht ausgenützt, indem ein Grossteil der Wärme dazu verwendet wird, die Werkstücke aufzu­wärmen: Je nach Material, Volumen oder Behandlungs­zeit der Werkstücke müssen die vorgesehenen Wärme­strahler für wesentliche höhere Leistungen ausgelegt werden, als dies für den thermischen Effekt am Be­schichtungsmedium eigentlich notwendig wäre. Werden nun aber die erwähnten Strahler auf derselben Werk­stückseite angeordnet, die auch beschichtet wird und möglichst nahe am Bereich, in welchem das Beschichtungs­medium auf die Werkstücke aufgebracht ist, so er­geben von den Werkstücken rückfallende Fest- oder Flüssig-Partikel und/oder von der Beschichtungszone in die thermische Behandlungszone eindringende, ein­gedüste Medium-Partikel bzw. -Tröpfchen, wenn sie auf strahlende Oberflächen der Strahler auftreffen, durch Verhärten, Verbrennen, etc. darauf eine teilwei­se nur schwer lösbare Schicht. Anderseits würde die Anordnung der Wärmestrahler auf der beschichteten Werkstückseite eine drastische Reduktion der Strahler­leistung ermöglichen. Dies wird nun unter Einsatz der vorliegenden Erfindung möglich. Die erwähnte Beschich­tungstechnik wird auch bei der Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern, wie von Dosenkörpern für die Dosenherstellung, insbesondere für die Lebens­mittelindustrie, eingesetzt.

    [0023] Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt, werden dabei in Durchlaufproduktion Dosenzargen 37 über einen aus­ladenden Arm, durch hier nicht dargestellte und im Rahmen der vorliegenden Erfindung unwesentliche Be­förderungsmittel bewegt, wobei die zylinderförmigen Körper 37, in Fig. 4 ebenfalls nicht dargestellt, erst durch Formung aus Blättern, dann Schweissung der Längskanten, erstellt werden, worauf die ver­schweissten, zylinderförmigen Körper 37 entlang des Armes 39 über eine Beschichtungsstation 41 geführt werden. Wie schematisch in Fig. 4 dargestellt, wird an der Beschichtungsstation 41 durch eine Zuführlei­ tung 43 ein Beschichtungsmedium in Form von Fest­partikeln oder von Tröpfchen, gasgetrieben gegen die Innenwandung der Körper 37 eingedüst und haftet, des öftern unterstützt durch elektrostatische Kräfte, an der Innenwandung der Körper 37. Die elektrostati­schen Kräfte werden durch Anlegen eines hohen elektri­schen Feldes zwischen dem Ausmündungsbereich der Zu­führleitung 43 und den Körpern 37 realisiert. Eine Absaugstation 46 saugt zwischen den in Richtung F zulaufenden Körpern 37 austretendes Beschichtungs­medium wieder ab. Insbesondere die Schweissnahtpartie der Körper 37 wird auf diese Art und Weise beschichtet. Anschliessend an die Beschichtungsstation 41 ist nun eine erfindungsgemäss ausgebildete, thermische Be­handlungsstation 44 vorgesehen, die, wie in Fig. 4 dargestellt, einen in Richtung F längsausgedehnten, am Arm 39 angeordneten Wärmestrahler 51 umfasst, der nun in der oben beschriebenen Art und Weise der Be­schichtungsmedium-Verschmutzung extrem ausgesetzt ist. Anderseits ermöglicht die Anordnung des Wärme­strahlers 51 unmittelbar im Bereich der vorgängig aufgebrachten Beschichtung, eine optimale Ausnützung d.h. einen optimalen Wirkungsgrad des Wärmestrahlers 51

    [0024] In Fig. 5 ist eine Querschnittsdarstellung durch die erfindungsgemässe thermische Behandlungsstation 44 dargestellt. Im ausladenden Arm 39 ist eine Rinne 45 eingearbeitet, unmittelbar unterhalb der mit der Beschichtung 47 versehenen Partie der zylinderförmigen Körper 37 mit ihrer Schweissnaht 49, wobei die Körper 37 mit den nicht dargestellten Beförderungsmitteln, wie Kettentrieben etc., auf Abstand bezüglich des Armes 39 über letzteren bewegt werden. In der Rinne 45 ist ein Wärmestrahler, wie ein Infrarot-Stabstrahler 51, angeordnet, z.B. ein Infrarotstrahler mit Quarzrohr, wie z.B. von der Firma Heraeus hergestellt. Die Rinne 45 weist gegen eine durch den Bereich der Schweiss­naht 49 gelegte Symmetrieebene E einragende Kragen 53 auf, an welchen eine Düsenwand 55, vorzugsweise der anhand von Fig. 3 dargestellten und beschriebenen Struktur, angeordnet ist. Die Düsenwand 55 umfasst den Strahler 51 koaxial. Damit wirkt die Rinne 45 mit der Düsenwand 55 als Kanal, in Analogie zum Kanal 21 von Fig. 3, der über eine Leitungsanordnung 57, beispielsweise mit Ueberdruck +Δp beaufschalgt wird. Wie in Fig. 5 dargestellt, sind mittels Abdeckungen 29 aktiv bleibende Durchlässe 27a freigelassen und definieren beispielsweise zwei seitliche und eine untere längsausgedehnte Schlitzdüse 59 bzw. 61. Damit ergibt sich um den Strahler 51 eine grossflächige Gasströmung 63, wie mit den Pfeilen angedeutet, und es wird verhindert, dass vom Körper 37 rückfallendes oder von der Beschichtungszone 41 von Fig. 4 in die thermische Behandlungszone 43 eindringendes Beschich­tungsmedium 3 auf die Oberfläche des Strahlers 51 fallen kann, was durch Einbrennen zu einer nur schwer entfernbaren, die thermische Ausbeute des Strahlers 51 beeinträchtigenden Verschmutzungsschicht führen würde.

    [0025] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, wirkt ein grosser Bereich des Strahlers 51 gegen den Arm 39 hin und würde an sich letzteren und nicht die Beschichtung 47 erwärmen. Der Wirkungsgrad des Strahlers 51 wird nun aber da­durch erhöht, dass die Düsenwand 55 mit einer glatten, reflektierenden, gegen den Strahler 51 gerichteten Oberfläche ausgebildet ist, wodurch die Düsenwand 55 nebst ihrer Eindüsungsaufgabe auch die Aufgaben eines Reflektors übernimmt. Eine derartig reflektieren­de, glatte Oberfläche wird, wie bereits vorgängig erwähnt, durch Einsatz einer, wie anhand von Fig. 6 beschriebenen, galvanisch hergestellten Düsenstruktur 35 als Düsenwand 55 realisiert.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Verhinderung der Absenkung von Schwe­be-Partikeln oder -Tröpfchen (3) auf eine diesbezüg­lich reinzuhaltende, mindestens in einer Dimension ausgedehnte Fläche (1; 1'; 55), dadurch gekennzeich­net, dass man über der Fläche durch grossflächige Gas-Eindüsung und/oder -Absaugung (5) eine Gasströmung erzeugt.
     
    2. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 1, wobei die reinzu­haltende Fläche die Strahlungsfläche (1'; 51) eines Wärmestrahlers ist, dadurch gekennzeichnet, dass man die Gasströmung in der Grössenordnung der durch den Wärmestrahler bewirkten natürlichen Konvektion wählt oder das Gas im Durchlaufbetrieb erwärmt, wie mittels des Wärmestrahlers (1') selbst.
     
    3. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Eindüsung und/­oder Absaugung an einer Vielzahl im Bereich der Flä­che angeordneter diskreter stellen (27; 27a) vornimmt.
     
    4. Anordnung zur Verhinderung der Absenkung von Schwe­be-Partikeln oder -Tröpfchen auf eine diesbezüglich reinzuhaltende, mindestens in einer Dimension ausge­dehnte Fläche, dadurch gekennzeichnet, dass im Be­reich der Fläche (1;1';51) mindestens ein mit Ueber- oder Unterdruck (±Δp) beaufschlagter Kanal (21; 45) vorgesehen ist, mit einer ausgedehnten Düsenanordnung (27; 27a;13).
     
    5. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Düsenanordnung eine Vielzahl dis­kreter Durchlässe (27; 27a) umfasst.
     
    6. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenanordnung (25; 55) eine durch galvanischen Auftrag auf eine Negativform mit einer Vielzahl von Stiften (33) ge­fertigte Metallstruktur (35) umfasst.
     
    7. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenznzeichnet, dass die Düsenanordnung (25; 55) ca. 10 bis ca. 60 diskrete Durchlässe (27; 27a) pro Laufzentimeter aufweist.
     
    8. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Summe der Durchlassquerschnitts­flächen 30 - 50% der Düsenanordnungsfläche ausmacht.
     
    9. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 4 bis 8 zur Verhinderung der Absenkung von Beschichtungs-­Partikeln oder -Tröpfchen auf einen längsausgedehnten Wärmestrahler (55) an einer thermischen Behandlungs­station einer Beschichtungsanlage für Werkstückober­flächen (37), dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen­anordnung (55) eine auf radialem Abstand angeordnete, zu einer Strahlerlängsachse koaxiale, Rinne bildet, vorzugsweise auch als Reflektor.
     
    10. Anordnung, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Durchlässe der Düsen­anordnung (55) selektiv abgedeckt sind (29), wie durch Klebband oder Lack oder sonstiges Deckmaterial, zur selektiven Freihaltung von linien- oder flächenförmig ausgedehnten, aktiven Durchlassmustern (27a) der Dü­senanordnung (55).
     
    11. Anwendung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3 oder der Anordnung nach minde­stens einem der Ansprüche 4 bis 10 an einer thermi­schen Behandlungsstation für die Innenbeschichtung von zylinderförmigen Körpern (37), wie von Dosen­körpern, vorzugsweise für die Innenbeschichtung ihrer Längsschweissnahtpartie (49).
     
    12. Thermische Behandlungsstation an einer Durchlauf-­Innenbeschichtungsanlage für zylindrische Körper (37), wie für Dosenkörper, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Durchlaufrichtung längsausgedehnter, innerhalb der Innenraumbewegungsbahn der Körper angeordneter, Wärmestrahler (51) vorgesehen ist sowie eine Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 10 zur Rein­haltung der Strahleroberfläche.
     
    13. Anwendung des Verfahrens, nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, oder der Anordnung, nach min­destens einem der Ansprüche 4 bis 10, für die Rein­haltung einer wärmestrahlenden Fläche.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht