[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Chromatschichten auf Oberflächen
aus Zink oder Zinklegierungen auf elektrochemischem Wege mittels Chrom enthaltender
wäßriger Chromatierungsbäder.
[0002] Es ist bekannt, Oberflächen aus Zink oder Zinklegierungen mit Lösungen zu behandeln,
die Chrom , Chrom und Kieselsäure enthalten (JP-OS 52-17340, JP-OS 52-17341 von 1977).
In diesen Fällen erfolgt die Ausbildung der Chromatschichten auf chemischem Wege durch
Reaktion der Metalloberfläche mit der Chromatierungslösung. Obgleich diese Verfahren
ihre Vorzüge haben, treten Probleme insbesondere dann auf, wenn zwecks Verbesserung
des Korrosionswiderstandes Chromatschichten mit erhöhtem Schichtgewicht erwünscht
sind. Derartige Schichten zeichnen sich jedoch durch eine nicht mehr befriedigende
Haftung auf dem behandelten Metall aus. Auch verschlechtern sich die Haftung eines
anschließend aufgebrachten Überzuges sowie die Gleichmäßigkeit der Chromatschicht
in ihrem äußeren Erscheinungsbild.
[0003] Eine Schwierigkeit bei der Einstellung des jeweils erwünschten Schichtgewichtes liegt
zudem darin, daß entweder die Konzentration der Behandlungslösung variiert oder z.B.
die Gestalt oder der Druck der Auftragsrollen verändert werden müssen. Diese Schwierigkeiten
erhöhen sich in dem Maße, in dem relativ schnelle Änderungen im Schichtgewicht erforderlich
werden.
[0004] Weiterhin ist es bekannt, Chromatschichten auf Oberflächen von Zink und Zinklegierungen
auf elektrochemischem Wege zu erzeugen, z.B. mit Chrom und Schwefelsäure oder Chrom
6+ und Schwermetallionen enthaltenden Chromatierungsbädern (JP-PS 47-44417 (1972; JP-PS
48-43019 (1973)). Derartige Chromatschichten weisen jedoch eine unzureichende Korrosionsbeständigkeit
auf, besitzen aber im allgemeinen gute Eigenschaften hinsichtlich einer anschließenden
Lackierung. Darüber hinaus weisen elektrochemische Verfahren auch bezüglich der Verfahrensführung
gewisse Nachteile auf. Behandelt man verzinktes Stahlblech kontinuierlich, so reichern
sich herausgelöste Zinkionen im Chromatierungsbad an und der pH-Wert steigt an. Diese
Zinkionen und die durch Reduktion während der elektrochemischen Behandlung gebildeten
Chrom3+
-ionen fallen aus, so daß die Behandlungslösung in ihrer Beschaffenheit nicht stabil
bleibt. Unter anderem schwankt auch das Aussehen des gebildeten Überzuges und nimmt
die Korrosionsbeständigkeit der behandelten Werkstücke ab.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Mängel der bekannten Verfahren zur Erzeugung von
Chromatschichten, insbesondere die vorstehend genannten Mängel, zu beseitigen und
ein Verfahren bereitzustellen, das zu Chromatschichten mit hervorragendem Aussehen
und sehr guten Eigenschaften hinsichtlich Korrosionswiderstand und Haftvermittlung
für einen anschließend aufgebrachten organischen Überzug führt.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten Art entsprechend
der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß man die Chromatschichten mit Hilfe eines
Chromatierbades erzeugt, das 5 bis 70 g/1
Chrom
6+-ionen, 0,01 bis 5,0 g/1 Chrom3+
-ionen, 5 bis 100 g/1 Kieselsäure und/oder Silikat sowie 0,05 bis 10 g/1 Nitrationen
enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Chrom
3+ : Chrom
6+ im Bereich von 1 : 50 bis 1 : 3 liegt.
[0007] Die Chrom
6+-ionen können über Chromsäureanhydrid, Ammonium- sowie Alkalidichromat einzeln oder
in Mischung in das Bad eingebracht werden. Die Konzentration der Chrom
6+-ionen ist insofern wesentlich, als im Falle einer Konzentration unter 5 g/1 bei kontinuierlicher
Behandlung des zu bearbeitenden Werkstücks die Geschwindigkeit der Überzugsausbildung
absinkt und es zugleich schwierig wird, gleichmäßige Überzugsausbildung zu erzielen.
Beträgt die Konzentration mehr als 70 g/l, so läßt sich eine Verbesserung der gebildeten
Chromatschicht nicht feststellen. Darüber hinaus führen derartig hohe Konzentrationen
zu einer starken und unerwünscht hohen Zinkauflösung. Schließlich werden vom behandelten
Werkstück erhebliche Mengen an Behandlungsbad ausgetragen, was letztlich unwirtschaftlich
ist.
[0008] Die Chrom -ionen kann man dem Chromatierungsbad in Form von Nitrat- oder Carbonatverbindungen
zusetzen. Es ist auch möglich, die Chrom
3+-ionen durch Reduktion von Chrom
6+-ionen mit organischen Stoffen, wie Alkohol, Stärke oder Tanninsäure einzubringen.
Durch den Gehalt an Chrom
3+ wird unter anderem bei gleicher Strommenge eine erhöhte Abscheidung von Chromatschicht
erzielt. Maßgeblich für den vorgenannten Effekt ist auch das einwandfreie Verhältnis
Chrom
3+ : Chrom
6+. Liegt das Chrom
3+ : Chrom
6+-Verhältnis unter 1 : 50, schwächt sich der geschilderte Effekt ab. Bei einem Chrom
Chrom
6+-Verhältnis über 1 : 3 läßt die Fähigkeit der Chromatschicht zur Aufnahme von organischen
Überzügen nach.
[0009] Die Zugabe von Kieselsäure und/oder Silikat verfolgt das Ziel, das Chromatierungsbad
in eine Dispersion zu überführen, in der die dispergierten Teilchen eine Größe von
etwa 1 bis 100
/um aufweisen. Bei einer Konzentration unter 5 g/1 läßt die Korrosionsbeständigkeit
und die Anstrichhaftung nach. Mit Konzentrationen über 100 g/1 läßt sich keine weitere
Verbesserung erzielen. Außerdem besteht die Gefahr, daß sich Kieselsäure und/oder
Silikate abscheiden und von dem zu behandelnden Werkstück eine zu große Menge an Chromatierungsbad
ausgetragen wird.
[0010] Die Nitrationen können dem Chromatierungsbad in Form von Salpetersäure, Ammonium-
sowie Alkalinitrat einzeln oder in Mischung zugegeben werden. Der Konzentrationsbereich
ist insofern von Bedeutung, als unter 0,05 g/1 eine einwandfreie Schichtausbildung
nicht mehr gewährleistet ist (vgl. Vergleichsbeispiel 3 in Tabelle 3). Insbesondere
fallen Korrosionswiderstand und Lackhaftung ab. Bei Konzentrationen über 10 g/1 ist
eine zusätzliche Verbesserung der Charakteristik der gebildeten Chromatschicht nicht
mehr festzustellen. Außerdem führen höhere Nitratgehalte zu einer verstärkten Zinkauflösung
und zu einer Reduktion des Schichtgewichtes.
[0011] Bezüglich der einzelnen Bestandteile des Chromatierungsbades werden besonders günstige
Ergebnisse hinsichtlich Schichtqualität und Verfahrensführung erzielt, wenn entsprechend
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung die Chromatschicht mit Hilfe eines Chromatierungsbades
erzeugt wird, das 10 bis 50 g/1 Chrom
6+-ionen, 0,05 bis 5 g/1 Chrom3+
-ionen, 10 bis 50 g/1 Kieselsäure und/oder Silikat sowie 0,1 bis 3 g/1 Nitrationen
enthält.
[0012] Der pH-Wert des Chromatierungsbades ist nicht kritisch. Besonders zweckmäßig ist
es jedoch, die Chromatschichten mit Hilfe eines Chromatierungsbades zu erzeugen, dessen
pH-Wert im Bereich von 1 bis 6 liegt. Bei pH-Werten unterhalb 1 verändert sich zwar
die Charakteristik der Chromatschicht nicht, es besteht jedoch die Gefahr, daß die
aus der Metalloberfläche herausgelöste Zinkmenge steigt und das Gewicht der gebildeten
Chromatschicht abnimmt. Liegt der pH-Wert höher als 6, bleibt zwar ebenfalls der Charakter
der gebildeten Chromatschicht erhalten, jedoch ist eine Abscheidung von Kieselsäure
und/oder Silikat kaum zu vermeiden.
[0013] Zur Einstellung des pH-Wertes des Chromatierungsbades kann man nach Belieben z.B.
Ammoniumhydroxid, Alkalihydroxid oder ein Alkalicarbonat wählen.
[0014] Die Temperatur der Behandlungslösung liegt zweckmäßigerweise zwischen Raumtemperatur
und 70°C. Obgleich eine höhere Temperatur den Charakter der gebildeten Chromatschicht
nicht verändert, sollte sie aus wirtschaftlichen Gründen die Grenze von 70°C nicht
überschreiten.
[0015] Innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Werkstück als Kathode geschaltet.
Hierzu ist es erforderlich, daß dessen Oberfläche zuvor gereinigt wird. Allerdings
ist es nicht erforderlich, daß die Reinigung vollkommen ist.
[0016] Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die elektrochemische
Behandlung bei einer kathodischen Stromdichte von 3 bis 80 A/dm
2 vorgenommen. Bei einer Stromdichte unter 3 A/dm
2 ist eine einwandfreie Schichtausbildung kaum noch gewährleistet. Korrosionswiderstand
und Lackierbarkeit werden darüber hinaus zunehmend schlechter. Eine Stromdichte oberhalb
80 A/dm
2 bringt keinen zusätzlichen Nutzen.
[0017] Die Dauer der elektrochemischen Behandlung wird derart bemessen, daß die Chrommenge
innerhalb der gebildeten Chromatschicht im erwünschten Bereich liegt. Neben der Dauer
der Behandlung wird die Chrommenge auch durch die Konzentration der einzelnen Bestandteile
des Chromatierungsbades, den pH-Wert, die Temperatur und die Stromdichte bestimmt.
Sofern die letztgenannten Parameter vorgegeben werden, läßt sich nach wenigen Versuchen
die zur Erzeugung bestimmter Chromatschichtgewichte erforderliche Elektrolysedauer
ermitteln. Selbstverständlich kann man auch die Elektrolysedauer fixieren und durch
Veränderung der Stromdichte das Schichtgewicht und den Chromgehalt der Schicht regeln.
[0018] Die Beziehung zwischen der Strommenge pro Flächeneinheit, ausgedrückt als Coulomb/dm
2, und der in der Chromatschicht abgeschiedenen Chrom- und Siliziummenge ist in Abb.
1 am Beispiel der Beschichtung eines elektrolytisch verzinkten Stahlblechs wiedergegeben.
Die Zusammensetzung des verwendeten Chromatierungsbades betrug

Die Elektrolysebedingungen, aufgrund derer diese Graphik erstellt wurde, sind in Tabelle
7 angegeben.
[0019] Tabelle 7 und Abb. 1 demonstrieren, daß in der erzeugten Chromatschicht der Gehalt
an Chrom leicht durch Veränderung der Strommenge entsprechend dem Produkt aus Stromdichte
und Elektrolysedauer gesteuert werden kann. Demgegenüber ist der Gehalt der Chromatschicht
an Si0
2 von den elektrochemischen Bedingungen weitgehend unabhängig und bleibt praktisch
konstant. Hierdurch wird deutlich, daß die eingangs besprochenen Probleme der rein
chemischen Chromatierverfahren behoben werden können. Bei diesen kann man zwar zur
Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit das Schichtgewicht erhöhen, steigert aber
damit gleichzeitig auch den Gehalt an Kieselsäure, wodurch Hafteigenschaften und Anstrichfähigkeit
des gebildeten Überzuges nachlassen. Statt dessen lassen sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens Chromatschichten mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit und sehr guter
Haftvermittlung für einen nachfolgend aufgebrachten organischen Überzug erzielen.
[0020] Wegen der vorstehend genannten Zusammenhänge und im Hinblick auf die Erzeugung von
Chromatschichten mit optimalen Eigenschaften sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der
Erfindung vor, Chromatschichten zu erzeugen, deren Gehalt an Chrom 10 bis 300 mg/m
2, vorzugsweise 20 bis 150 mg/m2 (ber. als Cr), und deren Gehalt an Kieselsäure und/oder
Silkat 3 bis 30 mg/m
2, vorzugsweise 5 bis 20 mg/m
2 (ber. als Si), beträgt.
[0021] Die Anwesenheit der Nitrationen im Chromatierungsbad steigert nicht nur die Korrosionsbeständigkeit
der gebildeten Chromatschichten, sondern ist auch für die Erhöhung der Stabilität
des Chromatierungsbades und damit für die Gleichmäßigkeit des Erscheinungsbildes der
erzeugten Chromatschichten bei kontinuierlicher Behandlung verantwortlich. Der Gehalt
an Nitrationen verhindert weitgehend, daß im Chromatierungsbad sich anreichernde Zink-
und Chromionen ausfallen.
[0022] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Oberflächen aus Zink oder Zinklegierungen
werden üblicherweise mit Wasser gespült und dann getrocknet. Falls erwünscht, können
die mit dem Verfahren erzeugten Chromatschichten vor dem Trocknen mit den üblichen
wäßrigen Chromatlösungen und/oder mit korrosionsschützenden Lösungen auf Basis organischer
Kunststoffe passivierend nachbehandelt werden. Die erzeugten Chromatschichten vermitteln
einen hervorragenden Korrosionswiderstand und stellen einen vorzüglichen Untergrund
für eine anschließende Applikation von organischen Überzügen, wie von Lacken, dar.
[0023] Das erfindungsgemäße, für die Behandlung von Oberflächen aus Zink oder Zinklegierungen
bestimmte Verfahren ist für Werkstücke aus kompaktem Zink oder aus kompakten Zinklegierungen
geeignet. Es ist auch für Werkstücke geeignet, die eine oberflächige Auflage von Zink
oder Zinklegierung aufweisen. Diese Auflage kann-beispielsweise aus einer Schmelze
oder Elektrolyseabscheidung hergestellt worden sein. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist für die Behandlung von verzinktem Stahlband von besonderer Bedeutung.
[0024] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele beispielsweise und näher erläutert.
Beispiel 1
[0025] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde unter nachstehenden Bedingungen
katholytisch behandelt, nach der Behandlung mit Wasser gespült und getrocknet. Dieses
Blech wurde mit dem gemäß Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen verglichen. Das Ergebnis,
das in Tabelle 1 wiedergegeben ist, zeigt, daß die Chromatschicht aus der elektrochemischen
Behandlung nach dieser Erfindung gegenüber der Chromatschicht, die nach dem stromlosen
Verfahren erhalten wurde, gute Eigenschaften hinsichtlich Haftung, Homogenität, Korrosionsbeständigkeit
und Anstrichhaftung aufwies.
[0026] Zusammensetzung des Chromatierungsbades:

[0027] Der pH-Wert betrug hier 1,2.
[0028] Bedingungen der kathodischen Elektrolyse:
Elektrolysedauer: 3 bis 12 sec (Zum Erzielen eines bestimmten Chromgehaltes in der
Chromatschicht wurde die Elektrolysedauer geregelt.) Stromdichte: 10 A/dm2 Elektrolysetemperatur: 50°C
Vergleichsbeispiel 1
[0029] Auf gleiches gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde dieses im Beispiel
1 beschriebene Chromatierungsbad durch Rollen aufgetragen und getrocknet. Der Chromgehalt
der Chromatschicht wurde durch entsprechende Dosierung der Auftragsmenge an Chromatierungsbad
gesteuert.
Beispiel 2
[0030] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde unter nachstehenden Bedingungen
katholytisch behandelt, danach mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die erhaltene
Probe wurde der des Vergleichsbeispiels 2 gegenübergestellt mit dem Ergebnis, daß,
wie Tabelle 2 zeigt, die Chromatschicht aus der katholytischen Behandlung nach dieser
Erfindung bessere Korrosionsbeständigkeit und Anstrichhaftung aufwies als die Chromatschichten,
die aus der katholytischen Behandlung nach Vergleichsbeispiel 2 erhalten wurden.
[0031] Zusammensetzung des Chromatierungsbades:

[0032] Einstellen des pH-Wertes auf 5,0 mittels Ammoniumbicarbonat.
Verbleichsbeispiel 2
[0033] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech gleicher Qualität wurde unter den
gleichen Bedingungen wie im Durchführungsbeispiel 2 elektrolytisch behandelt, wobei
jedoch Chromatierungsbäder verwendet wurden, bei denen gegenüber Beispiel 2 einmal
Na
2.Si0
2 und HNO
3, zum anderen Na
20.Si0
2 oder N0
3 weggelassen waren.
Beispiel 3
[0034] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde unter nachstehenden Bedingungen
katholytisch behandelt, danach mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die erhaltenen
Proben wurden denen des Vergleichsbeispiels 3 gegenübergestellt mit dem Ergebnis,
daß
- wie in Tabelle 3 aufgezeigt - die Überzüge aus der katholytischen Behandlung nach
dieser Erfindung bessere Korrosionsbeständigkeit und Anstrichhaftung aufwiesen als
die Überzüge aus der katholytischen Behandlung nach Vergleichsbeispiel 3.
[0035] Zusammensetzung der Chromatierungsbäder:

[0036] Die Bäder wurden mit 0,06 bzw. 0,12 bzw. 0,24 g/1 N0
3 -Ionen (eingebracht über NaN0
3) modifiziert und mittels Natriumhydroxid auf pH 5,0 eingestellt. Bedingungen der
kathodischen Elektrolyse:

Vergleichsbeispiel 3
[0037] Bleche gleicher Qualität wurden mit Chromatierungsbädern, wie im Beispiel 3 angegeben,
elektrolytisch behandelt. Jedoch waren einmal die N0
3 -Ionen weggelassen, zum anderen deren Konzentration auf 0,03 g/1 reduziert worden.
Die kathodische Elektrolyse erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel
3. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Beispiel 4
[0038] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde unter den nachstehenden Bedingungen
katholytisch behandelt, dann mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die erhaltenen Proben
wurden denen des Vergleichsbeispiels 4 gegenübergestellt mit dem Ergebnis, daß, wie
in Tabelle 4 gezeigt, die Chromatschichten aus der katholytischen Behandlung nach
dieser Erfindung bessere Korrosionsbeständigkeit und Anstrichhaftung aufwiesen als
die Chromatschichten des Vergleichsbeispiels 4. Zusammensetzung der Chromatierungsbäder:

mit Ammoniumhydroxid auf pH 3 eingestellt.
[0039] Bedingungen der kathodischen Elektrolyse:

Vergleichsbeispiel 4
[0040] Gereinigte Bleche der Qualität von Beispiel 4 wurden mit Chromatierungsbädern, wie
in Beispiel 4 angegeben, unter den Bedingungen des Beispiels 4 elektrolytisch behandelt.
In einem Fall wurde Si0
2 weggelassen, im anderen die Konzentration auf 3 g/1 vermindert. Die erzielten Ergebnisse
sind in Tabelle 4 aufgenommen.
Beispiel 5
[0041] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde unter nachstehenden Bedingungen
katholytisch behandelt, danach mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die erhaltenen
Proben wurden denen des Vergleichsbeispiels 5 gegenübergestellt mit dem Ergebnis,
daß, wie in Tabelle 5 gezeigt, die Chromatschichten aus der katholytischen Behandlung
nach der Erfindung einen hdheren Wirkungsgrad hinsichtlich des Chromgehaltes in der
gebildeten Chromatschicht und eine bessere Korrosionsbeständigkeit und Anstrichhaftung
aufwiesen als die Chromatschichten des Vergleichsbeispiels 5.
[0042] Zusammensetzung der Chromatierungsbäder:

[0043] Die Zusätze an Cr
3+-Ionen (Reduktion von Cr
6+ durch Methanol) waren derart bemessen, daß sich Gewichtsverhältnisse von Cr
3+ zu Cr
6+ von 1 : 50 bzw. 1 : 10 bzw. 1 : 3 ergaben. Mit Ammoniumhydroxid wurde auf pH 5 eingestellt.
[0044] Bedingungen der kathodischen Elektrolyse:

Vergleichsbeispiel 5
[0045] Gereinigte Bleche gemäß Beispiel 5 wurden mit den gleichen Chromatierungsbädern unter
den gleichen Bedingungen der kathodischen Elektrolyse behandelt wie in Beispiel 5,
jedoch waren die Zusätze an Cr
3+ derart bemessen, daß sich Gewichtsverhältnisse von l : 100 bzw. 1 : 2,5 ergaben.
Die Proben sind als Vergleichsbeispiele 5 in Tabelle 5 angeführt.
Beispiel 6
[0046] Gereinigtes, elektrolytisch verzinktes Stahlblech wurde unter nachstehenden Bedingungen
katholytisch behandelt, dann mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die erhaltenen Proben
wurden denen des Vergleichsbeispiels 6 gegenübergestellt mit dem Ergebnis, daß, wie
in Tabelle 6 dargestellt, die Chromatschichten gemäß der Erfindung bessere Korrosionsbeständigkeit
und Anstrichhaftung aufwiesen als die des Vergleichsbeispiels 6.
[0047] Zusammensetzung des Chromatierungsbades:

[0048] Bedingungen der kathodischen Elektrolyse:

Vergleichsbeispiel 6
[0049] Bleche der Qualität des Beispiels 6 wurden mit dem Chromatierungsbad des Beispiels
6 mit den Stromdichten 0 bzw. 1,5 A/dm
2 behandelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 angeführt.
[0050] Bedingungen der kathodischen Elektrolyse:

[0051] Die in den Tabellen 1 bis 6 aufgeführten Daten wurden nach folgenden Grundsätzen
bewertet:
1. Hafteigenschaften der Chromatschicht:
Auf den Überzug wurden Cellophanklebstreifen von 50 mm Breite geklebt, rasch abgerissen
und die Rückstandsmengen an Cr und Si im Überzug in Prozent ausgewiesen. Der günstigste
Wert ist 100 %.
2. Homogenität des Überzugs:
Der Überzug wurde mit bloßem Auge auf Verfärbungen geprüft und in den 4 Stufen
O 0 x
bewertet. ist optimal.
3. Korrosionsbeständigkeit:
Salzsprühtest:
Es wurde die Rostbildung nach JIS-Z-2371 nach einem bestimmten, in den Tabellen angegebenen
Zeitraum mit bloßem Auge beurteilt und in 4 Stufen
O Δ x
bewertet. ist optimal.
4. Hafteigenschaften der Anstrichschicht: (Anstrich: handelsüblicher weißer Alkydmelamin-Lack,
Auftrag 27 bis 30 /um)
(4-1): Erichsen-Test
Der Lacküberzug wurde mit einem Schneidegerät im Abstand von l mm bis zum metallischen
Untergrund angeritzt, so daß ein Gitter mit mehreren im Winkel von 90° aufeinanderliegenden
Ritzspuren entsteht. Dann wurde das Prüfblech durch Eindrücken einer Kugel langsam
verbeult, bis sich eine Wölbung von 7 mm Höhe bildet. Die Ermittlung des Grades der
Lackentfernung erfolgte anschließend durch Aufkleben und Abreißen eines Klebebandes.
Das Ausmaß der entfernten
Lackschicht wurde mit bloßem Auge untersucht und in 4 Stufen
O Δ x
bewertet. 0 ist optimal.
(4-2): DuPont-Stoßprüfung: Mit einem DuPont-Stoßprüfer wurden Stöße auf die Lackfläche
ausgeübt, das Ausmaß der abgelösten Schicht mit bloßem Auge betrachtet und in 4 Stufen
O Δ x
bewertet. ist optimal.



1. Verfahren zur Erzeugung von Chromatschichten auf Oberflächen aus Zink oder Zinklegierungen
auf elektrochemischem Wege mittels Chrom6+ enthaltender wäßriger Chromatierungsbäder, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chromatschichten
mit Hilfe eines Chromatierbades erzeugt, das 5 bis 70 g/1 Chrom6+-ionen, 0,01 bis 5,0 g/1 Chrom3+-ionen, 5 bis 100 g/1 Kieselsäure und/oder Silikat sowie 0,05 bis 10 g/1 Nitrationen
enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Chrom Chrom im Bereich von 1 : 50 bis 1
: 3 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chromatschichten
mit Hilfe eines Chromatierungsbades erzeugt, das 10 bis 50 g/1 Chrom6+-ionen, 0,05 bis 5 g/1 Chrom3+-ionen, 10 bis 50 g/1 Kieselsäure und/oder Silikat sowie 0,1 bis 3 g/1 Nitrationen
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chromatschichten
mit Hilfe eines Chromatierungsbades erzeugt, dessen pH-Wert im Bereich von 1 bis 6
und dessen Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis 70°C liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gewicht
der Chromatschicht durch geeignete Wahl der Stromdichte und der Strommenge einstellt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die elektrochemische Behandlung bei einer kathodischen Stromdichte von 3 bis
80 A/dm2 vornimmt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Chromatschichten erzeugt, deren Gehalt an Chrom 10 bis 300 mg/m2, vorzugsweise 20 bis 150 mg/m2 (ber. als Cr) und deren Gehalt an Kieselsäure und/oder Silkat 3 bis 30 mg/m2, vorzugsweise 5 bis 20 mg/m2 (ber. als Si), beträgt.