[0001] Die Erfindung betrifft einen Transformator mit einer Sicherungseinrichtung zum Abschalten
von innerhalb eines ölgefüllten Transformatorkessels auftretenden elektrischen Fehlern
mit einer Schmelzsicherung besonderer Bauart zwischen jeder der Oberspannungsdurchführungen
und dem jeweils zugehörigen Wicklungsanachlußpunkt.
[0002] Fehler im Inneren von Transformatoren werden üblicherweise bis heute durch außerhalb
des Transformators angeordnete Elemente, wie beispielsweise Sicherungen in Kombination
mit einem Trennschalter abgeschaltet. Diese Elemente sind luftgekühlt und können nach
lang andauernder Belastung mit dem Mehrfachen des Nennstromes durch Überhitzung ihr
Abschaltvermögen ganz oder teilweise verlieren. Im ungünstigsten Fall können diese
Sicherungen im Ansprechfall sogar explodieren.
[0003] Gemäß einem in der Zeitschrift "Elektrizitätswirtschaft" im Jahrgang 1983 auf den
Seiten 318 bis 321 veröffentlichten Aufsatz mit dem Titel "Fabrikfertige, typgeprüfte,
vollisolierte Compact-Stationen mit Transformatoren und I
k-Unterbrecher" sollen diese äußeren Elemente künftig eingespart und durch in den Transformator
selbst eingebaute Sicherungen ersetzt werden. Diese Sicherungen, dort I
k-Unterbrecher genannt, haben eine definierte Kennlinie, sind für den Einbau unter
Öl geeignet und so abgestimmt, daß sie selektiv nur bei inneren Transformatorfehlern
ansprechen. Bei derartigen inneren Fehlern kann der Fall eintreten, daß ein im Wicklungsbereich
entstehender Lichtbogen im Zuge der Energieflußrichtung auch im Bereich vor der Sicherung
Fuß fassen kann, so daß dann unter Umgehung der eingebauten Sicherung die volle Netzkurzschlußleistung
im Transformatorkessel umgesetzt wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Sicherungen besonderer Bauart
in dem jeweils zu schützenden ölgefüllten Transformator so anzuordnen und einzubauen,
daß Kurzschlußlichtbögen hoher Leistung beim Auftreten von inneren Fehlern innerhalb
des Transformatorkessels mit Sicherheit ausgeschlossen sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Transformator der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß der Abstand des mit der Oberspannungsdurchführung verbundenen
Endes der Schmelzsicherung von der Oberspannungsdurchführung kleiner ist als die halbe
Länge der Schmelzsicherung und daß alle Leiterabschnitte zwischen der Innenseite jeder
der Oberspannungsdurchführungen und der Schmelzsicherung lichtbogenfußpunktfrei ausgeführt
sind. Zu diesem Zweck sind diese Leiterabschnitte durch entsprechende Stücke von Schrumpfachläuchen
eingehüllt oder/und trägt die Schmelzsicherung einen sich in Richtung auf die Oberapannungsdurchführung
öffnenden Schirm aus Isolierstoff.
[0006] Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung bestehen darin, daß die Oberspannungsdurchführungen
als Steckdurchführungen ausgeführt sind, und daß zusätzlich auch zwischen außerhalb
des Transformatorkessels angeordneten, unterspannungsseitigen Sicherungen und Unterspannungsdurchführungen
alle blanken Oberflächenabschnitte von die Unterspannung führenden Bauteilen durch
Isolierschichten abgedeckt sind.
[0007] Besonders vorteilhafte Lösungen der Erfindung ergeben sich, wenn innerhalb der Schmelzsicherung
der eigentliche Schmelzleiter vollständig unterhalb einer den Schirm tragenden Manschette
liegt, wenn der Schirm einen nach oben offenen, die innere Anschlußstelle der Oberspannungsdurchführung
umfassenden Kegelmantel oder Kelch darstellt, oder wenn die Oberspannungsdurchführungen
am oberen Rand einer Längswand des Transformatorkessels befestigt sind.
[0008] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen darin, daß trotz lediglich innen
an die Oberspannungszuführung eingebauter Sicherungen eine unverändert gute Betriebssicherheit
gewährleistet ist, daß dabei äußere Elemente zur Absicherung des Transformators auf
der Oberspannungsseite entfallen, und daß die eingesetzten besonderen Sicherungen
durch die gute Kühlung durch Transformatoröl die vorgesehenen Ansprechwerte sehr gut
einhalten.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0010] Auf einem ausschnittsweise dargestellten Kesaeldeckel eines Transformators mit einer
Deckelwand 1 sind Schraubenbolzen 2, beispielsweise durch Schweißen, befestigt. Diese
Schraubenbolzen 2 durchsetzen einen Metallflansch 3 einer Oberspannungsdurchführung,
die durch Scheiben 4 und Muttern 5 gegen die Deckelwand 1 gepreßt ist und einen Dichtring
6 einklemmt.
[0011] Der Metallflansch 3 trägt in Vergußnuten 7 eine obere Gießharzmanschette 8 und eine
untere Gießharzmanschette 9 und auf der Innenwand einer zentrischen Öffnung einen
Dichtring 10 aus dauerelastischem Kunststoff. Die Gießharzmanschetten 8 und 9 bilden
zusammen mit dem Dichtring 10 einen geraden und im Querschnitt kreisrunden Schacht
zur Aufnahme eines einsteckbaren Leiterbolzens 11. Die obere Gießharzmanschette 8
ist in üblicher Weise mit einem Wulst 12 zur Verlängerung des Kriechweges versehen.
[0012] Das untere Ende des Leiterbolzens 11 ist galvanisch mit dem oberen Ende einer Schmelzsicherung
13 verbunden, deren unteres Ende wiederum galvaniach mit einer Wicklungsausleitung
14 verbunden ist. Die Schmelzsicherung 13 ist als sogenannter I
k-Unterbrecher ausgeführt und zum Einbau in ein Ölvolumen geeignet. Der Einbau des
I
k-Unterbrechers in das ölvolumen hat außer der Isolierung auch eine sehr gute und gleichmäßige
Kühlung desselben zur Folge und erhöht dadurch dessen Betriebssicherheit, insbesondere
bei einer Belastung mit lang dauernden Strömen oberhalb des Nennstromes. Die Schmelzsicherung
ist so abgestimmt, daß sie selektiv nur bei elektrischen Fehlern am oder im Aktivteil,
also im Inneren des Transformators anspricht.
[0013] Der Abstand zwischen der unteren Gießharzmanschette 9 und der Schmelzsicherung 13
ist kleiner als deren halbe Länge, so daß ein von diesem Teil der Schmelzsicherung
13 über eine Manschette 15 getragener Schirm 16 mindestens noch die Austrittsstelle
des Leiterbolzens 11 aus der Gießharzmanschette 9 gegen den freien Raum unter der
Deckelwand 1 abschirmt. Die Manschette 15 und der Schirm 16 bestehen aus laolierwerkstoff
und haben daher einen verhältnismäßig großen Wärmeleitwiderstand. Aus diesem Grund
ist es zur Verbesserung der Wärmeabfuhr aus der Schmelzsicherung 13 vorteilhaft, einen
in dieser gehaltenen nicht dargestellten Schmelzdraht ganz oder im wesentlichen unterhalb
der Manschette 15 anzuordnen.
[0014] Der Schirm 16 aus lsolierwerkstoff verhindert zuverlässig, daß ein aus dem nicht
näher dargestellten Aktivteil des Transformators aufsteigender Lichtbogen einen Fußpunkt
auf dem vor der Schmelzsicherung 13 liegenden Teil des Leiterbolzens 11 finden kann.
Für den Fall, daß Teile des Leiterbolzens 11 oder mit diesem verbundene metallisch
blanke Teile aus konstruktiven oder anderen Gründen von dem Schirm 16 nicht voll umfaßt
werden können, sind diese Teile in nicht dargestellter Art mit Isolierschichten, beispielsweise
in Schrumpfschlauchtechnik, abgedeckt.
[0015] Zur weiteren Ertüchtigung der auf ihrer Oberspannungsseite lediglich gegen innere
Fehler abgesicherten Transformatoren sind auf der Unterspannungsseite alle an sich
blanken Teile zwischen den Unterspannungsdurchführungen und den üblichen Unterspannungsschmelzsicherungen
ebenfalls mit Isolierschichten abgedeckt.
1. Transformator mit Sicherungseinrichtung zum Abschalten von innerhalb eines ölgefüllten
Transformatorkessels auftretenden elektrischen Fehlern, beispielsweise an den Wicklungen
auftretenden Kurzschlüssen, mit einer Schmelzsicherung (13) besonderer Bauart (einem
sogenannten l
k-Unterbrecher) zwischen jeder der Oberspannungsdurchführungen und dem jeweils zugehörigen
Wicklungsanschlußpunkt, dadurch gekenn- zeichnet,
- daß der Abstand des mit der Oberspannungsdurchführung verbundenen Endes der Schmelzsicherung
(13) von der Oberspannungsdurchführung kleiner ist als die halbe Länge der Schmelzsicherung
(13) und
- daß alle Leiterabschnitte zwischen der Innenseite jeder der Oberspannungsdurchführungen
und der Schmelzsicherung (13) lichtbogenfußpunktfrei ausgeführt sind, indem
- diese Leiterabschnitte durch entsprechende Stücke von Schrumpfschläuchen eingehüllt
sind oder/und
- die Schmelzsicherung (13) einen sich in Richtung auf die Oberspannungsdurchführung
öffnenden Schirm (16) aus Isolierstoff trägt.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Oberspannungsdurchführungen
als Steckdurchführungen ausgeführt sind.
3. Transformator nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich auch
zwischen außerhalb des Transformatorkessels angeordneten, unterspannungsseitigen Sicherungen
und Unterspannungsdurchführungen alle blanken Oberflächenabschnitte von die Unterspannung
führenden Bauteilen durch Isolierschichten abgedeckt sind.
4. Transformator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Schmelzsicherung (13) der eigentliche Schmelzleiter vollständig unterhalb einer
den Schirm (16) tragenden Manschette (15) liegt.
5. Transformator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schirm (16) einen nach oben offenen, die innere Anschlußstelle der Oberspannungsdurchführung
umfassenden Kegelmantel oder Kelch darstellt.
6. Transformator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberspannungsdurchführungen am oberen Rand einer Längswand des Transformatorkessels
befestigt sind.