(19)
(11) EP 0 224 073 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.06.1987  Patentblatt  1987/23

(21) Anmeldenummer: 86115161.1

(22) Anmeldetag:  31.10.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01J 35/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR LI

(30) Priorität: 13.11.1985 DE 3540303

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Brönner, Karlheinz
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehanode-Röntgenröhre


    (57) Die Erfindung betrifft eine Drehanoden-Röntgenröhre mit einer magnetisch berührungsfrei gelagerten Anode (2). Zur kontaktlosen Übertragung des Anodenstromes ist der hohl­zylindrische Rotor (6) der Anode (2) auf seiner inneren Mantelfläche mit Rippen (9) versehen. Im Innern des Ro­tors (6) liegt ein feststehender Hohlzylinder (11), der auf seiner äußeren Mantelfläche mit entsprechenden Rippen (10) versehen und mit der Anodenzuleitung (12) verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Drehanoden-Röntgenröhre mit einer magnetisch berührungsfrei gelagerten Anode und Mit­teln zur Abführung des Anodenstromes.

    [0002] Eine Drehanoden-Röntgenröhre dieser Art ist in der DE-OS 30 43 670 beschrieben. Bei dieser Drehanoden-Röntgenröhre erfolgt die Lagerung der Anode mittels eines berührungs­frei axial und radial halternden Magnetlagers. Da die Anode während des Betriebes somit in Schwebe gehalten wird, ergibt sich dabei das Problem der Abführung des Anodenstromes. Hierzu ist in der DE-OS 30 43 670 vorge­schlagen, auf einem mit der Anode rotierenden Teil min­destens eine Hilfskathode anzuordnen, der eine ortsfeste Hilfsanode zugeordnet ist. Die Abführung des Anodenstro­mes erfolgt demgemäß über eine Hilfsdiode, die anodensei­tig angeordnet ist, d.h. kontaktlos. Der Aufwand dafür ist aber wegen der erforderlichen Hilfskathode und -anode groß.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgen­röhre der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei gegenüber dem Stand der Technik verringertem Aufwand eine kontaktlose Abführung des Anodenstromes sichergestellt ist.

    [0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit der Anode rotierender, zylindrischer Teil an seiner Oberfläche mit Rippen versehen ist, welche entsprechenden Rippen an einem feststehenden Teil im Röntgenröhrengehäu­ se gegenüberliegen, derart, daß eine Stromübertragung durch Sprühentladung erfolgt. Bei der erfindungsgemäßen Röntgenröhre schwebt die Anode ebenfalls in einem magne­tischen Feld. Die Stromübertragung von der Anode zum Anodenanschluß erfolgt durch Sprühentladung, indem eine genügend große Fläche, die mit der Anode elektrisch ver­bunden ist, und eine ihr dicht gegenüberliegende Fläche, die so ausgebildet ist, daß es leicht zur Sprühentladung kommen kann, vorgesehen sind. Die Rippen an dem rotieren­den und dem feststehenden Teil können dabei nach dem Prinzip eines Gewindes mit geeigneter Beschichtung, z.B. aus Wolfram, ausgebildet sein.

    [0005] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeich­nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0006] In der Zeichnung ist mit 1 das Glasgehäuse einer Röntgen­röhre bezeichnet, in dem eine Drehanode 2 rotiert, die einen Anodenteller 3 aufweist, der auf einer Achse 4 be­festigt ist und dem eine Kathode 5 in bekannter Weise zu­geordnet ist, die den zur Erzeugung der Röntgenstrahlung erforderlichen Elektronenstrom liefert. Die Achse 4 ist mit einem Rotor 6 verbunden, der die Anode 2 antreibt und eine magnetische Lagerung erlaubt. Dies bedeutet, daß die Anode 2 während ihrer Rotation magnetisch in Schwebe ge­halten wird. Hierzu ist eine ortsfeste Magnetwicklung 7 vorgesehen, die den Hals 8 des Glasgehäuses 1 umgibt. Zum Antrieb der Drehanode 2 ist eine Antriebswicklung 8a vor­handen.

    [0007] Bei der dargestellten Drehanoden-Röntgenröhre hat die Anode 2 während ihrer Rotation keinerlei mechanischen Kontakt mit feststehenden Teilen. Damit der Anodenstrom kontaktlos übertragen werden kann, ist der Rotor 6 als Hohlzylinder ausgebildet, welcher auf seiner inneren Man­ telfläche mit Rippen 9 versehen ist. Die Rippen 9 liegen entsprechenden Rippen 10 an einem feststehenden Zylinder 11 gegenüber, welcher mit dem Anodenanschluß 12 verbunden ist.

    [0008] Aufgrund der von den Rippen 9 und 10 gebildeten, jeweili­gen großen Oberflächen der inneren Mantelfläche des Ro­tors 6 und der äußeren Mantelfläche des Zylinders 11 tritt zwischen den Teilen 6 und 11 eine Sprühentladung auf, über die die Stromübertragung erfolgt. Der Zylinder 11 trägt zwei Kugellager 13, die bei der Rotation der Anode 2 im Abstand von dem Innenmantel des Rotors 6 lie­gen, den Rotor 2 aber beim Stillstand abstützen.


    Ansprüche

    1. Drehanoden-Röntgenröhre mit einer magnetisch berüh­rungsfrei gelagerten Anode (2) und Mitteln zur Abführung des Anodenstromes, dadurch gekenn­zeichnet, daß ein mit der Anode rotierender, zylindrischer Teil (6) an seiner Oberfläche mit Rippen (9) versehen ist, welcher entsprechenden Rippen (10) an einem feststehenden Teil (11) im Röntgenröhrengehäuse (1) gegenüberliegen, derart, daß eine Stromübertragung durch Sprühentladung erfolgt.
     
    2. Drehanoden-Röntgenröhre nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß der hohl­zylindrische Rotor (6) der Anode (2) auf seiner inneren Mantelfläche mit Rippen (9) versehen ist, und daß der feststehende Teil von einem im Innern des Rotors (6) lie­genden Hohlzylinder (11) gebildet ist, der auf seiner äußeren Mantelfläche die entsprechenden Rippen (10) trägt und mit der Anodenzuleitung (12) verbunden ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht