[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehanoden-Röntgenröhre mit einer magnetisch berührungsfrei
gelagerten Anode und Mitteln zur Abführung des Anodenstromes.
[0002] Eine Drehanoden-Röntgenröhre dieser Art ist in der DE-OS 30 43 670 beschrieben. Bei
dieser Drehanoden-Röntgenröhre erfolgt die Lagerung der Anode mittels eines berührungsfrei
axial und radial halternden Magnetlagers. Da die Anode während des Betriebes somit
in Schwebe gehalten wird, ergibt sich dabei das Problem der Abführung des Anodenstromes.
Hierzu ist in der DE-OS 30 43 670 vorgeschlagen, auf einem mit der Anode rotierenden
Teil mindestens eine Hilfskathode anzuordnen, der eine ortsfeste Hilfsanode zugeordnet
ist. Die Abführung des Anodenstromes erfolgt demgemäß über eine Hilfsdiode, die anodenseitig
angeordnet ist, d.h. kontaktlos. Der Aufwand dafür ist aber wegen der erforderlichen
Hilfskathode und -anode groß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgenröhre der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß bei gegenüber dem Stand der Technik verringertem Aufwand eine
kontaktlose Abführung des Anodenstromes sichergestellt ist.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mit der Anode rotierender,
zylindrischer Teil an seiner Oberfläche mit Rippen versehen ist, welche entsprechenden
Rippen an einem feststehenden Teil im Röntgenröhrengehäu se gegenüberliegen, derart,
daß eine Stromübertragung durch Sprühentladung erfolgt. Bei der erfindungsgemäßen
Röntgenröhre schwebt die Anode ebenfalls in einem magnetischen Feld. Die Stromübertragung
von der Anode zum Anodenanschluß erfolgt durch Sprühentladung, indem eine genügend
große Fläche, die mit der Anode elektrisch verbunden ist, und eine ihr dicht gegenüberliegende
Fläche, die so ausgebildet ist, daß es leicht zur Sprühentladung kommen kann, vorgesehen
sind. Die Rippen an dem rotierenden und dem feststehenden Teil können dabei nach
dem Prinzip eines Gewindes mit geeigneter Beschichtung, z.B. aus Wolfram, ausgebildet
sein.
[0005] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0006] In der Zeichnung ist mit 1 das Glasgehäuse einer Röntgenröhre bezeichnet, in dem
eine Drehanode 2 rotiert, die einen Anodenteller 3 aufweist, der auf einer Achse 4
befestigt ist und dem eine Kathode 5 in bekannter Weise zugeordnet ist, die den
zur Erzeugung der Röntgenstrahlung erforderlichen Elektronenstrom liefert. Die Achse
4 ist mit einem Rotor 6 verbunden, der die Anode 2 antreibt und eine magnetische Lagerung
erlaubt. Dies bedeutet, daß die Anode 2 während ihrer Rotation magnetisch in Schwebe
gehalten wird. Hierzu ist eine ortsfeste Magnetwicklung 7 vorgesehen, die den Hals
8 des Glasgehäuses 1 umgibt. Zum Antrieb der Drehanode 2 ist eine Antriebswicklung
8a vorhanden.
[0007] Bei der dargestellten Drehanoden-Röntgenröhre hat die Anode 2 während ihrer Rotation
keinerlei mechanischen Kontakt mit feststehenden Teilen. Damit der Anodenstrom kontaktlos
übertragen werden kann, ist der Rotor 6 als Hohlzylinder ausgebildet, welcher auf
seiner inneren Man telfläche mit Rippen 9 versehen ist. Die Rippen 9 liegen entsprechenden
Rippen 10 an einem feststehenden Zylinder 11 gegenüber, welcher mit dem Anodenanschluß
12 verbunden ist.
[0008] Aufgrund der von den Rippen 9 und 10 gebildeten, jeweiligen großen Oberflächen der
inneren Mantelfläche des Rotors 6 und der äußeren Mantelfläche des Zylinders 11 tritt
zwischen den Teilen 6 und 11 eine Sprühentladung auf, über die die Stromübertragung
erfolgt. Der Zylinder 11 trägt zwei Kugellager 13, die bei der Rotation der Anode
2 im Abstand von dem Innenmantel des Rotors 6 liegen, den Rotor 2 aber beim Stillstand
abstützen.
1. Drehanoden-Röntgenröhre mit einer magnetisch berührungsfrei gelagerten Anode (2)
und Mitteln zur Abführung des Anodenstromes, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit der Anode rotierender, zylindrischer Teil (6) an seiner Oberfläche mit
Rippen (9) versehen ist, welcher entsprechenden Rippen (10) an einem feststehenden
Teil (11) im Röntgenröhrengehäuse (1) gegenüberliegen, derart, daß eine Stromübertragung
durch Sprühentladung erfolgt.
2. Drehanoden-Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hohlzylindrische Rotor (6) der Anode (2) auf seiner inneren Mantelfläche
mit Rippen (9) versehen ist, und daß der feststehende Teil von einem im Innern des
Rotors (6) liegenden Hohlzylinder (11) gebildet ist, der auf seiner äußeren Mantelfläche
die entsprechenden Rippen (10) trägt und mit der Anodenzuleitung (12) verbunden ist.