[0001] Die Erfindung betrifft eine Ladevorrichtung für ein Gewinnungsorgan, insbesondere
als Förderschnecke ausgebildetes Ladeorgan, die ggf. gleichzeitig das Gewinnungsorgan
bildet, wobei die Ladevorrichtung mit mindestens einem ausßerhalb des Arbeitsbereiches
des Gewinnungsorganes angeordneten Führungselement für das abzufördernde Material
zusammenwirkt.
[0002] Durch die DE-PS 3323395 ist eine Vortriebsmaschine für Bergbaustrecken und Tunnelstrecken
vorbekannt. Die Ladewerkzeuge sind als Ladeschnecken ausgebildet, die mit Tragrahmen
beiderseits der Fördervorrichtung armartig schwenkbar sind. In den Tragarmen sind
im rückwärtigen Bereich der Ladeschnecken und zu diesen parallel laderinnenbildende
Schurren angeordnet. Die Ladeschnecken sind auf ihrem Schneckensteg zumindest bereichsweise
mit Brechwerkzeugen besetzt, wobei die Schurren in diesem Bereich als Brechwiderlager
dienen. Somit wirkt die Ladevorrichtung gleichzeitig als Gewinnungsorgan. Die Tragrahmen
sind unabhängig voneinander um ihre vertikalen Achsen schwenkbar sein, um so eine
gewisse Kurvengängigkeit der gesamten Maschine zu gewährleisten. Vortriebsmaschinen
der angesprochenen Gattung eignen sich gut im Untertagebau, wo lediglich geringe Abtragshöhen
gegeben sind. Vielfach sind den Ladevorrichtungen die eigentlichen Gewinnungsorgane
vorgeschaltet, so daß die Ladevorrichtungen selber nur das zu Boden fallende abgehauene
Material aufnehmen und ggf. noch zerkleinern müssen.
[0003] Beim Einsatz derartiger Gewinnungsorgane im Tagebau sind jedoch Arbeitsflächen mit
Abtragshöhen in der Größe des zwei- bis dreifachen Schneckendurchmessers nichts ungewöhnliches.
Das dabei im Hochschnitt arbeitende Gewinnungsorgan löst das Material aus der Wand,
läßt es auf den Erdboden fallen, wobei das Material - wie bereits oben angesprochen
- von Ladevorrichtungen aufgenommen wird.
[0004] Bei diesem Verfahren ist eine zeitlich begrenzte Zwischenlagerung vor dem Ladeschild
unumgänglich. Dadurch wird der Gesamtwirkungsgrad verschlechtert und zusätzliche Verluste
infolge seitlich abfließenden Materiales unvermeidbar.
[0005] Der Erfindung liegt, ausgehend vom gattungsbildenden Teil des Hauptpatentanspruches,
die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und einen
kontinuierlichen Förderfluß zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Führungselement bzw. damit
zusammenwirkende Bauteile den Hub- oder Schwenkbewegungen des Gewinnungsorganes bzw.
der Ladevorrichtung nachführbar ist bzw. sind. Durch diese Maßnahme wird erreicht,
daß in jeder Höhenstellung der Ladevorrichtung bzw. des Gewinnungsorganes eine kontinuierliche
Abförderung des gewonnenen Materials sichergestellt ist. Der Umweg über das Zwischenlager
"Erdboden" wird somit umgangen, wobei der Gesamtwirkungsgrad in nicht unerheblicher
Weise gesteigert werden kann. Die Nachführung erfolgt hierbei vorzugsweise zwangsläufig,
d.h. simultan zur Hub- bzw. Schwenkbewegung.
[0007] Eine Variante der Erfindung zeigt auf, daß die Bauteile etwa plattenförmig ausgebildet
sind. Die Platten sind unterhalb des Führungselementes längsbeweglich angeordnet und
sind vorzugsweise zumindest in ihren äußeren Endbereichen durch Rollen oder Gleitführungen
längsbeweglich gelagert. In Abhängigkeit von dem sich kontinuierlich auf- und abbewegenden
Gewinnungsorgan erfolgt eine Zustellbewegung des Führungselementes. Diese Vorrichtung
ist auch im Untertagebau einsetzbar, da hiermit nur geringere Abtragshöhen erfaßt
werden können.
[0008] Alternativ dazu wird vorgeschlagen, die mit dem Führungselement zusammenwirkenden
Bauteile als Schalensegmente mit definiertem Krümmungsradius auszubilden, die einander
in Umfangsrichtung überlappen und zumindest teilweise in Umfangsrichtung beweglich
ausgebildet sind.
[0009] Oberhalb des Führungselementes ist analog zum Stand der Technik eine Öffnung vorgesehen,
durch die das Material einen Band- oder Plattenförderer zum weiteren Abtransport zugeführt
wird.
[0010] Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß weist das Führungselement einen gerundeten
Querschnitt auf und dient im bodenseitigen Aufnahmebereich des Gewinnungsorganes als
Aufnahmeelement für die Schalensegmente. Eine solche Vorrichtung ist universell sowohl
für den direkten Vortrieb in Längsrichtung geeignet als auch für das Abhauen mittels
Hub- und Schwenkbewegungen des Gewinnungsorganes einsetzbar.
[0011] Zumindest das dem Arbeitsbereich des Gewinnungsorganes bzw. der Ladevorrichtung zugewandte
Schalensegment ist mit definiertem radialem Abstand um die Horizontalachse des Gewinnungsorganes
bzw. der Ladevorrichtung drehbar gelagert, wobei sich zwischen der inneren Umfangsfläche
der Schalensegmente und den zugehörigen Lagern Verbindungstreben erstrecken. Die Aufhängung
bzw. Lagerung der mit dem Führungselement zusammenwirkenden Bauteile erfolgt vorzugsweise
im Bereich der Tragkonstruktion eines Fahrwerkes oder dgl.
[0012] Es wird weiterhin vorgeschlagen, die Schalensegmente in ihren Endbereichen (in Umfangsrichtung
gesehen) mit radialen Ansätzen zu versehen, die Anschlagflächen für das Ein- bzw.
das Ausfahren der Schalensegmente bilden. Die Radialansätze greifen klauenartig ineinander
und sind zumindest teilweise in entsprechenden Führungsnuten angeordnet. Somit kann
ein in Umfangsrichtung teleskopartiges Aus- bzw. Einfahren bei geringem Platzbedarf
gewährleistet sein. Durch diese Anrodnung wird sichergestellt, daß unabhängig von
der Abtragshöhe das gewonnene Material immer gleich in Richtung der Öffnung abgefördert
werden kann, ohne daß zwischendurch ein wesentlicher Materialverlust eintritt.
[0013] Je nach zu gewinnendem Material kann es sinnvoll sein, daß der radiale Spalt zwischen
den schalenförmigen Führungselementen und dem Gewinnungsorgan gleichbleibend ausgebildet
ist. Üblicherweise wird das Material während des Ladevorganges noch gebrochen. Hier
könnte es von Vorteil sein, das dem Arbeitsbereich zunächst gelegene Schalensegment
so zu führen, daß ein etwa trichterförmig sich verjüngender Aufnahmebereich gebildet
wird. Die Längs- bzw. die Drehbewegung der rinnenförmigen Führungselemente erfolgt
vorzugsweise mittels Schubelementen, wie z.B. Hydraulikzylindern, Spindeln, Zahnstangen
oder dgl. In beiden bevorzugten Anwendungsfällen kann die Verstellbewegung der Führungselemente
durch Kontaktschalter oder durch optische Schalteinrichtungen realisiert werden.
Dadurch wird in Abhängigkeit von der Schüttiefe der Hub eingestellt bzw. die Anpassung
an die unregelmässig verlaufende Arbeitsfläche erreicht.
[0014] Die Steuerung der Führungselemente ist in jedem Fall dem Anwendungsfall anzupassen.
Die Steuerung kann sowohl zwangsläufig, d.h. simultan zur Höhenverstellung erfolgen
oder aber auch der Höhenverstellung voreilen, um so in jedem Fall sicherzustellen,
daß der Materialverlust im Ladebereich so gering wie möglich ausfällt.
[0015] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 Gewinnungsorgan mit längsbeweglichem Führungselement in der Grundstellung
Fig. 2 Gewinnungsorgan mit schalensegmentförmigen Führungselementen
Fig. 3 Gewinnungsorgan in angehobener Stellung mit ausfahrendem längsbeweglichem Führungselement
Fig. 4 Gewinnungsorgan in angehobener Stellung mit in Umfangsrichtung ausfahrenden
Schalensegmenten.
[0016] Figur 1 zeigt ein Gewinnungsorgan 1, das aus einer nicht weiter dargestellten Förderschnecke
besteht, welche im äußeren Umfangsbereich mit Brechelementen versehen ist. Bedingt
durch die schneckenförmige Ausbildung des unterschlächtig arbeitenden Gewinnungsorganes
1 findet gleichzeitig entlang der Steigungsrichtung der Schnecke ein Ladevorgang
(Transport) statt. Um ein Widerlager für den Ladevorgang zu bilden, ist mindestens
ein rinnenförmig ausgebildetes Führungselement außerhalb des Arbeitsbereiches des
Gewinnungsorganes 1 vorgesehen. Diese etwa der DE-PS 33 23 395 entsprechende Einrichtung
ist jedoch nur dazu in der Lage, von einem separaten Gewinnungsorgan abgehauenes
Material im Bodenbereich 3 aufzunehmen und ggf. noch zu zerkleinern. Würde die Schnecke
gleichzeitig als heb- und senkbares Gewinnungsorgan 1 ausgebildet werden, so würde
das gewonnene Material lediglich zu Boden fallen und müßte dann in Folgeschritten
eingesammelt werden. Dies mindert jedoch den Gesamtwirkungsgrad. Um nun ein kontinuierliches
Abfördern gewonnenen Materials - unabhängig von der Arbeitshöhe des Gewinnungsorganes
1 - sicherzustellen, wird vorgeschlagen, daß der Bereich des rinnenförmigen Führungselementes
2 so modifiziert wird, daß er in der Lage ist, den Bewegungen des Gewinnungsorganes
1 zu folgen.
[0017] Dies geschieht gemäß Figur 1 in der Weise, daß unterhalb des Führungselementes 2
mindestens eine in Vortriebsrichtung längsbewegliche Platte 4 vorgesehen ist. Die
Platte 4 bzw. die Platten sind z.B. durch Rollen 5,6 längsgeführt. Figur 1 zeigt den
Ausgangszustand. Das Gewinnungsorgan 1 befindet sich auf dem Boden 3 und die Platte
4 bzw. die Platten sind bündig mit dem Führungselement 2 abschließend 7 eingefahren.
Die Längsbewegung der Platten 4 erfolgt durch Hydraulikzylinder 8. Die Befestigungen
9,10 der Längsführungen 5,6 erfolgt sowohl im unteren Bereich 11 des Führungselementes
2 als auch an der Tragkonstruktion 12 eines nicht weiter dargestellten Fahrzeuges.
[0018] Die Ziffer 13 stellt eine Durchgangsöffnung dar, durch welche das gewonnene und geladene
Material auf einen Abzugsförderer 14 aufgegeben wird. Figur 2 zeigt eine alternative
Ausführungsform des Erfindungsgedankens. Gleiche Bauteile werden mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Dargestellt sind wieder das Gewinnungsorgan 1 sowie das Führungselement
2, welches hier unter anderem als Aufnahmeteil weiterer Schalensegmente 15,16 dient.
Auch hier ist eine Durchgangsöffnung 13 vorgesehen, die zum Abtransport des gewonnenen
Materials auf einen Abzugsförderer 14 dient. Das Führungselement 2 ist starr ausgebildet,
während die Schalensegmente 15,16 um die Horizontalachse 17 des Gewinnungsorganes
1 schwenkbar sind. Zwischen Lagern 18 und der inneren Umfangsfläche 19 der Schalensegmente
15,16 sind Streben 20,21 angeordnet, mittels derer die Drehbewegung erzeugbar ist.
Die Befestigung 22 der Lager 18 wird direkt an der Tragkonstruktion 23 eines nicht
weiter dargestellten Fahrwerkes vorgenommen. Die Drehbewegung erfolgt über Hydraulikzylinder
24, die an der Strebe 21 angreifen. Die Rundung der Schalensegmente 15,16 sowie des
Führungselementes 2 entspricht etwa der Krümmung des Gewinnungsorganes 1. Durch
Betätigen des Hydraulikzlinders 24 werden diie Schalensegmente 15,16 ein- bzw. ausgefahren.
Die Endbereiche der Schalensegmente 15,16 sind mit Nocken 25,26,27,28 versehen, wobei
zumindest die Nocken 26 in entsprechende Führungsnuten 29 eingreifen.
[0019] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Einrichtungen der Figuren 1 und 2 im Betriebszustand.
Figur 3 entspricht herbei Figur 1 mit dem Unterschied, daß die Platten 4 in Vortriebrichtung
ausgefahren werden, sobald das Gewinnungsorgan 1 vom Boden abhebt und einen Schnitt
in horizontaler oder vertikaler Richtung durchführt. Anaog dazu ist Figur 4 zu sehen,
die der Figur 2 entspricht. Auch hier ist erkennbar, daß die Schalensegmente 15,16
in Abhängigkeit von der Arbeitshöhe des Gewinnungsorganes 1 in Umfangsrichtung zustellbar
sind.
[0020] In beiden Fällen wird die Verstelleinrichtung durch Kontaktschalter oder dgl. betätigt.
Dadurch wird in Abhängigkeit von der Schnittiefe T der Hub H eingestellt bzw. die
Anpassung an die unregelmäßig verlaufende Arbeitsfläche erreicht.
1. Ladevorrichtung für ein Gewinnungsorgan, insbesondere als Förderschnecke ausgebildetes
Ladeorgan, welches ggf. gleichzeitig das Gewinnungsorgan bildet, wobei die Ladevorrichtung
mit mindestens einem außerhalb des Arbeitsbereiches des Gewinnungsorganes angeordneten
Führungselement für das abzufördernde Material zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement (2) bzw. damit zusammenwirkende Bauteile (4,15,16) den Hub-
oder Schwenkbewegungen des Gewinnungsorganes (1) bzw. der Ladevorrichtung nachführbar
ist bzw. sind.
2. Ladevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachführung des
Führungselementes (2) bzw. der damit zusammenwirkenden Bauteile (4,15,16) zwangsweise
erfolgt.
3. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile
(4) plattenförmig ausgebildet sind, die unterhalb des Führungselementes (2) angeordnet
und in Vortriebsrichtung gesehen, längsbeweglich ausgebildet sind.
4. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(4) zumindest in ihren äußeren Endbereichen durch Rollen (5,6) oder Gleitführungen
längsbeweglich gelagert sind.
5. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile
(15,16) Schalensegmente sind, die einander in Umfangsrichtung überlappen und zumindest
teilweise in Umfangsrichtung beweglich ausgebildet sind.
6. Ladevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement
(2) einen gerundeten Querschnitt aufweist und im bodenseitigen Arbeitsbereich des
Gewinnungsorganes bzw. der Ladevorrichtung als Aufnahmeelement für die Schalensegmente
(15,16) dient.
7. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
das dem Arbeitsbereich zunächst gelegene Schalensegment (15) mit definiertem radialem
Abstand zum Gewinnungsorgan (1) bzw. zur Ladevorrichtung um die horizontale Achse
(17) derselben drehbar gelagert ist.
8. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen
der inneren Umfangsfläche (19) der Schalensegmente (15,16) und den Lagern (18) Verbindungsstreben
(20,21) erstrecken.
9. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängung
bzw. Lagerung der Bauteile (4,15,16) im Bereich der Tragkonstruktion (12,23) eines
Fahrwerkes erfolgt.
10. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Schalensegmente (15,16) mit radialen Ansätzen (25,26,27,28) versehen sind, die
Anschläge für das Ein- bzw. das Ausfahren der Schalensegmente (15,16) bilden.
11. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ansätze (26) in entsprechende Führungsnuten (29) eingreifen.
12. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längs- bzw. die Drehbewegung der Bauteile (4,15,16) durch Schubelemente (8,24) wie
Hydraulikzylinder, Spindeln, Zahnstangen oder dgl. erfolgt.
13. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstellbewegung der Bauteile (4, 15, 16) durch die Betätigung von Kontaktschaltern
oder optischen Schalteinrichtungen erfolgt.
14. Ladevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hub (H) der Bauteile (4, 15, 16) in Längs- bzw. in Umfangsrichtung in Abhängigkeit
von der Schnittiefe (T) des Gewinnungsorganes (1) einstellbar ist.