[0001] Die Erfindung betrifft ein wäßriges Bad und ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften
fotografischer Aufzeichnungsmaterialien.
[0002] Ein großes Problem bei der Verarbeitung fotografischer Aufzeichnungsmaterialien ist
deren elektrostatische Aufladung. Hierdurch kommt es z.B. zur verstärkten Ablagerung
von Staub auf den Aufzeichnungsmaterialien. Dieses ist besonders dann kritisch, wenn
sich der Staub auf Filme niedersetzt, die vergrößert werden sollen. Derartiger Staub
verursacht beim Vergrößern helle Flecken. Dieses ist insbesondere bei großformatiger
Vergrößerung außerordentlich unerwünscht. Um eine derartige Staubablagerung zu verhindern,
ist die Verwendung von Reinigungsbürsten, Ultraschallreinigung, Ionisation der Luft
durch radioaktive Strahlung, Verwendung spezieller "Reinigungsvliese", und die Verwendung
spezieller Lacke bekannt.
[0003] Die Bandbreite der angewendeten Hilfsmaßnahmen zeigt einerseits die Größe und Bedeutung
des Problems. Sie zeigt andererseits aber auch, daß es noch keine wirklich befriedigende
Lösung für dieses Problem gibt; eine Lösung nämlich, die einfach, sicher und wirksam
ist und sich deshalb in der fotografischen Praxis durchgesetzt hat.
[0004] Üblicherweise werden fotografische Bilder nach Abschluß der Entwicklung und Fixage
Schlußbädern zur Verbesserung ihrer Eigenschaften unterworfen. Es ist bereits bekannt,
in den Schlußbädern Netzmittel und gegebenenfalls stabilisierende Zusätze zu verwenden,
siehe US-A-3 369 896, DE-B 1 124 350 und EP-A-29 722. In der DE-A-3 123 771 sind Stabilisierbäder
angegeben, welche eine Phosphonsäure und ein Fungizid sowie Formaldehyd enthalten.
Aus der DE-A 3 412 857 sind Stabilisierbäder bekannt, die Metallionen, Chelatbildner
und Fungizide enthalten. Aus der US-A 3 719 493 sind Bäder mit Komplexbildner und
Formaldehyd bekannt.
[0005] Aus der US-A 3 719 493 ist bekannt, viskose Verarbeitungsflüssigkeiten einzusetzen,
z.B. viskose Wässerungsbäder. Hierzu werden Verdicker wie Polystyrolsulfonsäure verwendet.
Eines der angegebenen Schlußbäder enthält einen Verdicker, Formalin und Ethylendiamintetraessigsäure.
Aus der japanischen Anmeldung 49 90 129 sind Stabilisierbäder mit Weinsäure und Polystyrolsulfonsäure
bekannt, die die Stabilität von Farbbildern verbessern sollen.
[0006] Gemäß der DE-PS 1 919 858 und der US-A-3 545 970 sollen Wasserflecken auf fotografischen
Materialien durch Verwendung von Siloxanen in Schlußbädern vermieden werden. Gemäß
der DE-PS 2 509 934 wird der dynamische Reibungskoeffizient von Filmen verringert
durch Verwendung eines Bades, welches ein Netzmittel und ein Polymethylsiloxan enthält.
[0007] Es ist auch schon bekannt, zur Vermeidung statischer Aufladungen sogenannte Antistatikbäder
zu verwenden. Die hiermit erzielbaren Effekte sind aber unbefriedigend. Eine höhere
Dosierung der verwendeten Wirksubstanz zur Erzielung von etwas besseren Wirkungen
ist nicht realisierbar, weil höhere Substanzkonzentrationen im Schlußbad zu Rückständen
und Flecken auf den Filmen führen, die auf den Kopien sichtbar werden und demnach
genau so gravierend und störend sind wie Staubpartikel, die sie verhindern sollten.
[0008] Damit zeigt sich sofort der äußerst begrenzte Spielraum, der für nachträgliche antistatische
Ausrüstung von Filmen gegeben ist:
a) Unwirksamkeit wegen zu geringer Wirkstoffkonzentration oder
b) Unbrauchbarkeit durch Rückstandsbildung bei an sich wirksamer Konzentration.
[0009] Immer wieder zeigte sich, daß Substanzen mit antistatischer Wirkung entweder die
notwendige Netzmittelwirkung des Schlußbades beeinträchtigen und deshalb zu Wasserflecken
führten, oder daß die notwendigen Konzentrationen der Antistatik Wirksubstanz so hoch
waren, daß diese Substanzen selbst zu untolerierbaren Rückständen auf den Filmen
beim Trocknen führen.
[0010] Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, die elektrostatische Aufladung von
Gegenständen, insbesondere von fotografischen Aufzeichnungsmaterialien zu vermindern.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist ein wäßriges Bad mit einem Netzmittel, welches zusätzlich
ein Polymer mit sulfonsäuresubstituierten aromatischen Ringen enthält.
[0012] Unter einem wäßrigen Bad wird vorzugsweise ein Bad ohne Verdicker verstanden.
[0013] Besonders bevorzugte Polymere leiten sich von Vinylaromaten ab, ein besonders bevorzugtes
Polymer ist Polystyrolsulfonsäure. Ein derartiges Polymer, insbesondere Polystyrolsulfonsäure
wird vorzugsweise in einer Konzentration von 0,1 bis 4,0 g pro Liter, insbesondere
von 0,5 bis 2,0 g pro Liter eingesetzt.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäß zu verwendende Netzmittel
eine siliciumhaltige Verbindung. Besonders bevorzugte Netzmittel enthalten eine Alkoxypoly(ethylenoxy)siloxangruppe
und 1 bis 4 Methylsiloxyl-, Ethylsiloxyl- oder gemischte methyl- und ethylsubstituierte
Siloxylgruppen, haben ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 300 bis etwa
1000 und enthalten etwa 10 bis etwa 15 Gew.-% Silicium.
[0015] Besonders bevorzugt sind die aus der DE-A-19 19 858 und der US-A-35 45 970 bekannten
Siloxane.
[0016] Besonders bevorzugte Siloxane sind diejenigen der allgemeinen Formeln

worin bedeuten:
q eine ganze Zahl, vorzugsweise 4 bis 12,
Me eine Methylgruppe
m eine ganze Zahl, insbesondere 2 bis 4
R′ eine Alkylgruppe mit 1 bis einschließlich 4 Kohlenstoffatomen, d.h. eine Methyl-,
Ethyl-, Propyl- oder Butylgruppe.
[0017] Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Siloxanen der allgemeinen Formel

erwiesen, in der R′ eine kurzkettige Alkyl-, insbesondere Methyl- oder Ethylgruppe
ist.
[0018] Die Siloxane können in verschiedenen Konzentrtionen verwendet werden, besonders
bevorzugt sind 0,05 bis 2 g pro Liter, insbesondere 0,1 bis 0,5 g pro Liter.
[0019] Andere geeignete Netzmittel, die gegebenenfalls zusammen mit den zuvor erwähnten
Netzmitteln verwendet werden können, sind beispielsweise Saponin, Kaliumsalze von
Alkenylbernsteinsäureestern, alkylierte Arylsulfonsäuren, Polyethylenoxidderivate
von verzweigten Alkylphenolen oder Salze perfluorierter Carbonsäuren. Spezielle derartige
Netzmittel sind beispielsweise Octylphenoxypolyethoxyethanol und Nonylphenoxypolyethoxyethanol.
[0020] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist zusätzlich ein Chelatbildner
im Bad enthalten, z.B. Verbindungen der folgenden Formel:

worin bedeuten:
L gegebenenfalls substituiertes Alkylen, z.B. Hydroxyalkylen, gegebenenfalls substituiertes
Cycloalkylen oder ein durch ein oder mehrere Heteroatome, wie Sauerstoff, unterbrochenes
Alkylen,
x 0, 1 oder 2,
R niederes Alkylen, z.B. Methylen und Ethylen einschließlich eines substituierten
niederen Alkylens z.B. Alkylen substituiert durch Alkyl, Aryl, Aralkyl, einschließlich
substituiertes Alkyl, Aryl und Aralkyl und
R₁ und R₂ (gleich oder verschieden) Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes niederes
Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl oder gegebenenfalls substituiertes
Aryl; Beispiele für substituierte Alkylgruppen, die für R₁ und für R₂ stehen sind
Alkyl substituiert mit Hydroxyl, Halogen, Alkoxy, Carbamoyl, Amino, Amino substituiert
z.B. Dihydroxy-alkylamino, Epoxy, Carboxy, Sulfo, Phosphono, Mercapto, Alkylmercapto,
Alkoxycarbonyl, ein Stickstoff enthaltender heterocyclischer Ring, z.B. Pyridyl;
Beispiele für substituierte Arylgruppen und Aralkylgruppen, die für R₁ und/oder R₂
stehen sind: Aryl und Aralkyl substituiert durch Hydroxy, Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Nitro, Carboxyl und Sulfo.
[0021] Als Beispiele für Polyaminopolycarbonsäuren die der obigen allgemeinen Formel entsprechen,
sind:
1.1 Ethylendiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure
1.2 1,2-Propylendiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure
1.3 Ethylendiamin-N,N,N′,N′-tetrapropionsäure
1.4 N-(2-Hydroxyethyl)-ethylendiamin-N,N′,N′-triessigsäure
1.5 N-(2-Hydroxypropyl)-ethylendiamin-N,N′,N′-triessigsäure
1.6 N-(2,3-Dihydroxypropyl)-ethylendiamin-N,N′,N′-triessigsäure
1.7 N,N′-Di-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.8 Diethylentriamin-N,N,N",N"-pentaessigsäure
1.9 Nitrilotriessigsäure
1.10 Ethylendiamin-N,N′-di-(o-hydroxyphenylessigsäure)
1.11 Di-(2-hydroxyethyl)-aminoessigsäure
1.12 2-Hydroxyethyl-amino-diessigsäure
1.13 1,2-Aminocyclohexan-N,N,N′,N′-tetraessigsäure
1.14 2,3-Dihydroxypropyl-aminodiessigsäure
1.15 Ethylenglykol-bis(2-aminoethyl)-N,N,N′,N′-tetraessigsäure
1.16 N,N′-Di-[3-di-(2-hydroxyethyl)-amino-2-hydroxypropyl]-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.17 N-(2-Hydroxyethyl)-N′-(α-pyridinomethyl)-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.18 N-(2-Hydroxyethyl)-N′-phosphonomethyl-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.19 N-(2,3-Dihydroxypropyl)-N′-(2-sulfoethyl)-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.20 N-(2-Mercapto-1-carboxy-ethyl)-N′-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.21 N-(3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzyl)-N′-(2-hydroxyethyl)-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure
1.22 2-Hydroxy-propylendiamin-N,N,N′,N′-tetraessigsäure
[0022] Besonders bevorzugte Chelatbildner sind Phosphonsäuren entsprechend folgender Formel
(VI)
R₁₀R₁₁N-B-PO₃M₂ (VI)
in der
M ein Wasserstoffatom oder ein wasserlöslich machendes Kation, beispielsweise ein
Alkalimetallatom, z.B. ein Natrium- oder Kaliumatom, eine Ammonium-, Pyridinium-,
Triethanolammonium- oder Triethylammoniumgruppe,
B ein gegebenenfalls substituiertes Bindeglied, insbesondere (CH₂)
n, wobei n eine ganze Zahl, vorzugsweise 1 oder 2 ist, oder eine substituierte Alkylengruppe
R₁₀,R₁₁ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine gegebenenfalls substituierte
Carbamoylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe mit vorzugsweise 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, z.B. eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- oder Butylgruppe,
eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe, z.B. eine Phenyl-, o-, m- und p-Tolyl-,
o- und p-Carboxyphenylgruppe sowie deren wasserlösliche Salze, wie z.B. die Natrium-
und Kaliumsalze, eine gegebenenfalls substituierte Aralkylgruppe mit vorzugsweise
7 bis 9 Kohlenstoffatomen, z.B. eine Benzyl-β-phenethyl- oder o-Acetamidobenzylgruppe,
eine gegebenenfalls substituierte alicyclische Gruppe mit vorzugsweise 5 bis 6 Kohlenstoffatomen,
z.B. eine Cyclohexyl- oder Cyclopentylgruppe, oder einen gegebenenfallls substituierten
heterocyclischen Rest, z.B. eine Heterocyclyalkylgruppe, z.B. eine Morpholin-, Pyrrolidylalkyl-,
Benzthiazolylmethyl- oder Tetrahydrochinolylmethylgruppe bedeuten.
[0023] R₁₀ und R₁₁ können, insbesondere dann, wenn sie eine Alkylgruppe bedeuten, mit wenigstens
einer Hydroxylgruppe-, -PO₃M₂-, -CH₂PO₃M₂- oder -N(CH₂)
nPO₃M₂-Gruppe, weiter substituiert sein, wobei M die oben angegebene Bedeutung hat.
[0024] Ganz besonders bevorzugte Chelatbildner entsprechen der folgenden Formel (VII)
R₁₀R₁₁C(PO₃M₂)₂ (VII)
worin
R₁₀, R₁₁ und M die unter Formel (VI) angegebene Bedeutung haben.
[0025] Unter erfindungsgemäß zu verwendenden Phosphonsäuren werden auch derartige verstanden,
die statt eienr PO₃M₂-Gruppe ein kondensierte Phosphonsäuregruppierung, z.B. der folgenden
Struktur

aufweisen.
[0026] Besonders bevorzugte Phosphonsäuren der Formel (VII) sind:

[0027] Bevorzugte Verbindungen der Formel (VII) sind:

[0028] Ganz besonders bevorzugte Chelatbildner sind die unter 3.1 und 1.1 angegebenen. Es
sind aber auch andere Chelatbildner geeignet, z.B. das aus der DE-A-3 307 507 bekannte
Polymaleinsäureanhydrid.
[0029] Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Bäder liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 10, insbesondere
zwischen 3,0 und 9,0 und ganz besonders bevorzugt zwischen 4,0 und 7,5. Das Bad kann
in an sich bekannter Weise gepuffert werden.
[0030] Das erfindungsgemäße Bad kann zusätzlich weitere Verbindungen zur Erzielung bestimmter
Eigenschaften enthalten, beispielsweise:
- Metallsalze,
- optische Aufheller,
- organische Lösungshilfsmittel, z.B. Ethylenglykol, Polyethylenglykol oder Polyvinylpyrrolidon,
- Fungizide, Bakterizide und sonstige Konzervierungsstoffe, wie z.B. Natriumbenzoat,
Butylhydroxybenzoat, Antibiotika, Essigsäureanhydrid bzw. wasserfreie Essigsäure,
Kaliumsorbat, Thiabendazol und ortho-Phenylphenol; 5-Chloro-2-methyl-4-isothiazolin-3-on,
2-Octyl-4-isothiazolin-3-on, 1,2-Benzisothiazolin-3-on und
- Härtungsmittel.
[0031] Die Behandlung in dem Bad erfolgt in den üblicherweise verwendeten Temperaturbereich,
insbesondere zwischen 20 und 45°C. Die Behandlungsdauer liegt vorzugsweise zwischen
20 Sekunden und 5 Minuten.
[0032] Zusätzlich wurde ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften fotografischer
Aufzeichnungsmaterialien gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein in
üblicher Weise entwickeltes Aufzeichnungsmaterial, vorzugsweise am Schluß der Verarbeitung,
mit einem erfindungsgemäßen Bad behandelt wird.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt wenigstens einen Entwicklungsschritt, bei welchem
das belichtete Silberhalogenid zu Silber reduziert wird, bei farbfotografischen Materialien
eine Bleichung zur Oxidation des reduzierten Silbers und eine Fixage zur Entfernung
der Silbersalze aus den Auszeichnungsmaterialien. Bleichung und Fixage können in an
sich bekannter Weise unter Umständen zusammengefaßt werden. Bei der Entwicklung können
die üblichen Bedingungen der Farbentwicklung eingehalten werden. In der Regel findet
die Entwicklung bei einem pH-Wert von über 8 statt.
[0034] Die Entwicklung kann in Gegenwart der üblichen Zusätze durchgeführt werden, verwiesen
wird auf die Research Disclosure 17 544 vom Dezember 1978, herausgegeben von Industrial
Opportunities Ltd., Homewell Havant, Hampshire, Großbritannien, Abschnitt XXI und
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 18, 1979, insbesondere
Seiten 451, 452 und 463 bis 465. Eine ausführliche Beschreibung geeigneter Entwicklerzusammensetzungen
und Verarbeitungsverfahren wird angegeben von Grant Haist, Modern Photographic Processing,
John Wiley and Sons, 1973, Volume 1 und 2.
[0035] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können die üblichen Entwicklersubstanzen verwendet
werden. Diese enthalten als Farbentwicklersubstanz vorzugsweise p-Phenylendiamin-Derivate,
z.B.: N,N-Dimethylp-phenylendiamin, 4-Amino-3- methyl-N-ethyl-N-methoxyethylanilin,
2-Amino-5-diethylamino-toluol, N-Butyl-N-α-sulfobutyl-p-phenylendiamin, 2-Amino-5-(N-ethyl-N-β-methansulfonamidoethylamino)-toluol,
N-Ethyl-N-β-hydroxyethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
2-Amino-5-(N-ethyl-N-β-hydroxyethylamino)-toluol. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise beschrieben in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3100 (1951). Es können zusätzlich aber auch Schwarz/Weiß-Entwicklersubstanzen verwendet
werden.
[0036] Im Anschluß an die Entwicklung kann in an sich üblicher Weise gebleicht und fixiert
werden, wobei diese Schritte auch zusammengefaßt werden können. Es können die üblichen
Bleichmittel verwendet werden. Besonders geeignet sind Salze und Komplexe des dreiwertigen
Eisens sowie Persulfate.
[0037] Den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten der zu verarbeitenden Materialien
sind vorzugsweise Farbkuppler zugeordnet, die mit Farbentwickleroxidationsprodukten
unter Bildung eines Farbstoffes reagieren können. Bevorzugt sind die Farbkuppler direkt
benachbart zur Silberhalogenidemulsionsschicht und insbesondere in dieser selbst enthalten.
[0038] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind
die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet werden. Verwiesen wird
auf die in der oben angegebenen Research Disclosure 17 643 in Abschnitt IX, XI und
XII angegebenen Verbindungen.
[0039] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein, beispielsweise mit Härtern des Epoxidtyps, des heterocyclischen Ethylenimins
und des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem Verfahren
der deutschen Offenlegungsschrift 2 218 009 zu härten, um farbfotografische Materialien
zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind. Es ist ferner
möglich, die fotografischen Schichten bzw. die farbfotografischen Mehrschichtenmaterialien
mit Härtern der Diazin-Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten oder mit
Härtern vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete Härtungsmittel sind aus den deutschen
Offenlegungsschriften 2 439 551, 2 225 230, 2 317 672 und aus der oben angegebenen
Research Disclosure 17 643, Abschnitt XI bekannt.
[0040] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in "Product
Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
Beispiel 1
[0041] Ein handelsüblicher Colornegativfilm mit einer Empfindlichkeit von 100 ASA wurde
bildmäßig belichtet und einer üblichen Verarbeitung unter Verwendung eines Colornegativentwicklers,
Bleichbades, Fixierbades und eines Schlußbades unterzogen. Entwicklerbad, Bleichbad
und Fixierbad hatten die für die Colornegativverarbeitung übliche Zusammensetzung.
Als Schlußbad wurden folgende Bäder verwendet:
Vergleichsbad
[0042] Das Vergleichsbad war ein handelsübliches Schlußbad.
erfindungsgemäßes Bad
[0043] Das erfindungsgemäße Bad hatte folgende Zusammensetzung:
Netzmittel gemäß Formel IV: 250 mg
Natrium-Polystyrolsulfonat: 1000 mg
mit Wasser auf 1 l
[0044] Nach Durchlaufen der gesamten Verarbeitung und Trocknung wurde bei 23°C und 50 %
relativer Feuchtigkeit der Oberflächenwiderstand bestimmt. Es wurden folgende Ergebnisse
erhalten:

[0045] Der Oberflächenwiderstand sind also deutlich verbessert, wodurch elektrostatische
Aufladungen verhindert bzw. reduziert werden.
Beispiel 2
[0046] Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, nur wird das Schlußbad in Abhängigkeit von
der Wasserhärte noch Komplexbildner 1.1 bzw. 3.1 zugesetzt. In beiden Fällen wird
eine noch bessere Wirkung als in Beispiel 1 erhalten.
1. Wäßriges Bad enthaltend ein Netzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
ein Polymer mit sulfonsäuresubstituierten aromatischen Ringen enthält.
2. Wäßriges Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer eine Polystyrolsulfonsäure
ist.
3. Wäßriges Bad nach wenigstens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymer in einer Konzentration von 0,1 bis 4,0 g pro Liter enthalten ist.
4. Wäßriges Bad nach wenigstens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Netzmittel eine siliciumhaltige Verbindung ist.
5. Wäßriges Bad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die siliciumhaltige Verbindung
wenigstens einer der folgenden Formeln entspricht

worin bedeuten:
q eine ganze Zahl, vorzugsweise 4 bis 12,
Me eine Methylgruppe
m eine ganze Zahl, insbesondere 2 bis 4
R′ eine Alkylgruppe mit 1 bis einschließlich 4 Kohlenstoffatomen, d.h. eine Methyl-,
Ethyl-, Propyl- oder Butylgruppe.
6. Wäßriges Bad nach wenigstens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Chelatbildner enthalten ist.
7. Wäßriges Bad nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Chelatbildner eine
Aminopolycarbonsäure oder eine Phosphonsäure ist.
8. Wäßriges Bad nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Chelatbildner Ethylendiamintetraessigsäure
und/oder Hydroxyethandiphosphonsäure ist.
9. Wäßriges Bad nach wenigstens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es keinen Verdicker aufweist.
10. Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften fotografischer Aufzeichnungsmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material mit einem erfindungsgemäßen Bad behandelt
wird.