(19)
(11) EP 0 224 180 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.06.1987  Patentblatt  1987/23

(21) Anmeldenummer: 86115959.8

(22) Anmeldetag:  18.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05F 11/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 21.11.1985 DE 3541133

(71) Anmelder: C. Rob. Hammerstein GmbH
D-42699 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Heinz
    D-5650 Solingen 11 (DE)
  • Becker, Burckhard, Dipl.-Ing.
    D-5650 Solingen 11 (DE)
  • Frohnhaus, Ernst-Reiner
    D-5650 Solingen 11 (DE)
  • Karthaus, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-5630 Remscheid 11 (DE)
  • Gedig, Alfred, Dipl.-Ing.
    D-5650 Solingen 11 (DE)

(74) Vertreter: Bauer, Wulf, Dr. 
Bayenthalgürtel 15
50968 Köln (Marienburg)
50968 Köln (Marienburg) (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kreuzarm-Fensterheber


    (57) Der Kreuzarm-Fensterheber hat ein Lagergestell (20), an dem eine Eingangswelle (22) gelagert ist, die mit einem Eingangsgetriebe (24, 26) verbunden ist, über das ein ebenfalls am Lagergestell (20) in einem ersten Gelenk (30) gelagerter erster Stellarm (28) antreibbar ist. Dieser steht über ein Zwischengetriebe (36) mit einem zweiten Stellarm (32) in synchronisierter Bewegungsverbindung. Jeder Schwenkarm (28, 32) hat an seinem freien Endbereich eine Rolle (38, 40), die in eine mit der zu betätigenden Fensterscheibe verbundene Führungsschiene (42, 44) greift.
    Die Verbindungslinie der beiden Gelenke (30, 34) verläuft nicht parallel zur Verbindungslinie der Rollen (46, 48), sondern steht zu dieser in einem Anstellwinkel alpha. Das Zwischengetriebe (36) ist ein Wälzkurvengetriebe, insbe­sondere ein Wälzkurven-Zahngetriebe.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kreuzarm-Fensterheber mit einem Lagergestell,
    - an dem eine Eingangswelle drehbar gelagert ist, die mit einem Eingangsgetriebe verbunden ist,
    - an dem ein erster Stellarm in einem ersten Gelenk gelagert ist, der über das Eingangsgetriebe mit der Eingangswelle drehverbunden ist und
    - an dem ein zweiter Stellarm in einem zweiten Gelenk ge­lagert ist, der über ein Zwischengetriebe mit dem ersten Schwenkarm drehverbunden ist,
    wobei jeder Schwenkarm in seinem freien Endbereich ein Wälz- oder Gleitteil, insbesondere eine Rolle aufweist, das jeweils in eine mit der zu betätigenden Fensterscheibe ver­bundene Führungsschiene eingreift.

    [0002] Typischer Einsatzzweck derartiger Kreuzarm-Fensterheber sind Türen in Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen. Sie können aber auch anderweitig, z. B. in Wohnwagen und ge­nerell da eingesetzt werden, wo eine Fensterscheibe oder ir­gend eine durchsichtige oder undurchsichtige flache Platte in einer Längsführung verschoben werden soll. Sie bewirken eine Verstellkraft in beiden Verstellrichtungen, bei einem Kfz-Fenster also ein Heben und ein Herunterziehen einer Fen­sterscheibe.

    [0003] Charakteristisch für einen Kreuzarm-Fensterheber ist, daß sich die beiden effektiven Stellarme, worunter die geradlinige Verbindung des jeweiligen Schwenkgelenks mit der zugehörigen Rolle verstanden wird, im gesamten Bewegungsbereich der bei­den Stellarme stets schneiden, also ein X bilden. Bei ma­nuell mittels einer Kurbel zu betätigenden Kreuzarm-Fenster­hebern befindet sich das erste Schwenkgelenk grob gesehen in der Mitte des länglichen Lagergestells, die Eingangswelle ist an einem Endbereich und das zweite Gelenk am anderen Endbe­reich des Lagergestells angeordnet. Die Verbindungslinie der beiden Gelenke verläuft - unabhängig von der jeweiligen Stel­lung der Stellarme - parallel zur Verbindungslinie der Gelen­ke. Der bekannte Kreuzarm-Fensterheber der eingangsgenannten Art ist daher nicht geeignet für einen Einbau des Lagergestells schräg zur Verbindungslinie der beiden Rollen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Kreuz­arm-Fensterheber der eingangsgenannten Art dahingehend weiter zu entwickeln, daß unter Beibehaltung einer Parallelverschie­bung der Verbindungslinie der beiden Rollen es möglich ist, das Lagergestell im Winkel zu dieser Verbindungslinie der Rollen anzuordnen.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verbindungslinie der beiden Gelenke nicht parallel zur Verbindungslinie der Rollen verläuft und sich beide Verbindungslinien in einem Versatzwinkel alpha schneiden und daß das Zwischengetriebe ein Wälzkurvengetriebe, insbesondere ein Wälzkurven-Zahnge­triebe ist.

    [0006] Diese Ausbildung hat eine Vielzahl von Vorteilen: Erstens kön­nen die Eingangswelle und die beiden Gelenke am Lagergestell auf einer Geraden liegen, wodurch dasselbe Lagergestell - und bei entsprechend konstruktiver Anpassung alle kine­matischen Teile des Fensterhebers - sowohl für rechtssei­tige als auch für linksseitige Anordnung, also beispiels­weise für rechte und linke Türen einsetzbar sind. Hierdurch ergeben sich insbesondere beim Hersteller umfangreiche Ein­sparungen. Zweitens kann die effektive Länge der beiden Stellarme etwas größer als beim vorbekannten Kreuzarm-Fen­sterheber gewählt werden, wodurch sich eine größere Ab­stützungsbasis der zu betätigenden Fensterscheibe und da­mit eine verbesserte mechanische Betätigung dieser Fenster­scheibe ergeben. Da die beiden Gelenke bezogen auf die Ver­bindungslinie der beiden Rollen zueinander schräg versetzt sind, erreicht die eine Rolle ihren maximalen Seitenabstand vom zugehörigen Gelenk in einer anderen Schwenkposition der beiden bewegungssynchronisierten Schwenkarme als der andere Schwenkarm, so daß bei vorgegebenem Maximalabstand der bei­den Rollen der Abstand dieser Rollen in den beiden Endpo­sitionen der Schwenkbewegungen der Stellarme größer ist als beim vorbekannten Kreuzarm-Fensterheber. Die Abstütz­basis wird somit insbesondere in den Endstellungen des Verschiebeweges des Fensters verbessert. Die geometrischen Verhältnisse werden insbesondere dann günstig, wenn der Mittelpunkt der Verbindungsstrecke der beiden Gelenke gleichweit von der Verbindungslinie der Rollen in der oberen und in der unteren Endposition des Fensterhebers entfert ist.

    [0007] Andererseits wird das Verhältnis zwischen dem Abstand der beiden Rollen in einer (oder beiden) Endpositionen zum Ab­ stand der beiden Rollen in der maximalen Spreizstellung um­so günstiger, je größer der Abstand der beiden Gelenke ist. Mit größer werdendem Radius der Rollen um ihre Gelenke wer­den auch die Kreisbögen, auf denen sich die Rollen bewegen, flacher. Einer Vergrößerung des Abstandes der Schwenkgelenke sind aber zumeist einbaumäßig Grenzen gesetzt. Aufgrund des Anstellwinkels, also des Winkelversatzes der beiden Gelenke kann jedoch der Abstand der Gelenke bei gleichen Einbaubedin­gungen etwas größer gewählt werden als beim vorbekannten Kreuzarm-Fensterheber.

    [0008] Insgesamt wird bei dem erfindungsgemäßen Kreuzarm-Fenster­heber erreicht, daß in jeder beliebigen Stellung der bei­den Stellarme die von ihren Rollen ausgebildete Abstützungs­basis stets unterhalb des Massenmittelpunktes üblicher Fen­sterscheiben von Personenkraftwagen bleibt. Dies gilt ins­besondere für die Fensterscheiben von Vordertüren, die in der Regel eine schräg verlaufende Vorderkante haben, wodurch sich der Massenmittelpunkt der Fensterscheibe beim Herunter­kurbeln progressiv nach vorn verschiebt, weil die Scheibe nicht nur nach unten, sondern auch nach vorn bewegt wird. In einer bevorzugten Ausführung wird vorgeschlagen, den An stellwinkel so zu wählen, daß die Verbindungslinie der bei­den Gelenke die schräg verlaufenden Führungen der beiden Seitenränder der Fensterscheibe im rechten Winkel schneidet. Auch eine andere Winkelstellung ist vorteilhaft, entschei­dent ist nur, daß aufgrund des Anstellwinkels das zweite Ge­lenk, das über den zweiten Stellarm mit der der vorderen Schrägkante der Scheibe näher stehenden Rolle verbunden ist, relativ tief liegt, insbesondere tiefer als die Mittelstel­lung zwischen den beiden Endpositionen der Rollen liegt, so daß der Bogenweg dieser Rolle dem Weg der Vorderkante der Fensterscheibe soweit wie möglich angepaßt ist.

    [0009] Bisher ist - ohne dies konkret auszusprechen - stets davon ausgegangen worden, daß die Führungsschienen der Rollen geradlinig verlaufen und beide Führungsschienen auf der­selben Geraden liegen. Hier sind nun, jedoch im Sinne ei­ner verschlechterten Ausführung, gewisse Abweichungen mög­lich: So können beispielsweise zwei gradlinige Führungs­schienen parallel versetzt angeordnet sein. Wird dieser Parallelversatz soweit getrieben, daß er dem vertikalen Abstand der Gelenke entspricht, so ist eine Synchronisa­tion der Bewegungen der beiden Stellarme kein Problem, da gleiche Schwenkwinkel beider Stellarme jeweils zu gleichen vertikalen Verstellwegen führen.

    [0010] In vorteilhafter Weiterbildung befindet sich der Berüh­rungspunkt der beiden Wälzkurven auf der Verbindungslinie der beiden Lager und zwischen den beiden Lagern. In einer besonders bevorzugten Ausführung ist die effektive Länge beider Stellarme gleich und sind die Wälzkurven Kreisbögen gleicher Radien. Hierdurch wird die Herstellung insbeson­dere der Verzahnung der Wälzbögen besonders einfach.

    [0011] Schließlich wird vorgeschlagen, zumindest eine der vor­zugsweise verzahnten Wälzkurven nur an einem Ende ihres Bogenbereichs mit dem zugehörigen Stellarm zu verbinden, sie steht ansonsten frei vor. Dadurch kann insbesondere ihr freies Ende in geringem Maße radial federn, so daß Montage­fehler etc. aufgefangen werden. Zudem wird Gewicht gespart.

    [0012] Durch Zweiteilung der Stellarme in einen ersten und einen zweiten Armbereich wird erreicht, daß lediglich die zweiten Armbereiche ausgetauscht werden müssen, um eine Linksanordnung in eine Rechtsanordnung umzuwandeln. Dies hat herstellungs­mäßig und montagemäßig besondere Vorteile.

    [0013] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung nicht einschränkend zu verstehender Ausführungsbeispiele, die unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert werden. Diese zeigt in

    Fig. l eine Draufsicht auf einen Kreuzarm-Fensterheber und

    Fig. 2 eine Draufsicht auf ein LagergesteII mit ange­flanschtem Antriebsmotor.



    [0014] Der Kreuzarm-Fensterheber hat ein Lagergestell 20 an dem über eine in ihm drehbar gelagerte Eingangswelle 22 ein Ritzel 24 angeordnet ist, dessen Drehachse - wie sämtliche weiteren Dreh- oder Schwenkachsen der Gesamtvorrichtung - rechtwinklig zur Zeichenebene verläuft. Das Ritzel 24 kämmt mit einem Zahn­bogen 26 und bildet mit diesem ein Eingangsgetriebe.

    [0015] Im Abstand von der am linksseitigen Ende des Lagergestells 20 angeordneten Eingangwelle und geringfügig rechts von der Mitte des Lagergestells 20 ist an diesem ein erster Stellarm 28 in einem ersten Gelenk 30 gelagert, dieser Stellarm 28 ist über das Eingangsgetriebe mit der Eingangswelle 22 drehver­bunden. Am anderen Endbereich des Lagergestells 20 ist schließ­lich ein zweiter Stellarm 32 in einem Gelenk 34 schwenkgelagert, er ist über ein Zwischengetriebe 36 mit dem ersten Stellarm 28 drehverbunden. An jedem freien und in der Figur oberen End­bereich der Stellarme 28, 32 ist eine jeweils als frei drehbar angelenkte Rolle 38, 40 ausgebildetes Wälz- oder Gleitmittel befestigt.

    [0016] Jede Rolle 38, 40 ist in einer geradlinigen Führungs­schiene 42, 44 mit U-Profil geführt, jeder Schenkel überträgt jeweils in einer Richtung (Zug- oder Hub­richtung). Die beiden Führungsschienen 42, 44 fluchten. Ihre Länge ergibt sich aus der maximalen seitlichen Elongation der Rollen 38, 40 und ist für beide Stell­arme 28, 32 unterschiedlich. Die Mitten dieser Führungs­schienen 42, 44 bzw. die Achsen der Rollen 38, 40 lie­gen auf einer Verbindungslinie 46. In der Figur ist die höchstmögliche Position der Rollen 38, 40 und damit die höchste Position der Verbindungslinie 46 gezeigt. Strich­punktiert ist weiterhin die Tiefststellung der Rollen und die tiefstmögliche Verbindungslinie 48 dargestellt. Zwi­schenstellungen können stufenlos erreicht werden.

    [0017] Das Zwischengetriebe 36 ist nun so ausgelegt, daß es die Bewegungen der Stellarme 28, 32 so synchronisiert, daß in jeder beliebigen Stellung die Verbindungslinie der Rollen 38, 40 parallel zu den gezeigten Verbindungsli­nien 46, 48 verläuft (auch letztere sind zueinander pa­rallel). Die Projektion der jeweiligen Höhe jeder Rolle 38, 40 auf eine Vertikale (bzw. eine rechtwinklig zur Ver­bindungslinie 46 verlaufende Gerade) ist gegeben durch den Sinus des Winkels, den der effektive Stellarm (Verbindungs­linie Gelenk-Rolle) mit der Horizontalen einschließt, multi­pliziert mit der effektiven Länge dieses Stellarms. Nun sind zwar im gezeigten Ausführungsbeispiel die effektiven Län­gen beider Stellarme 28, 32 gleich, damit sind auch die Gesamtschwenkwinkel gleich, die Anfangswinkel sind aber unterschiedlich, anders ausgedrückt sind die beiden Sinus­funktionen phasenverschoben. Wäre das Zwischengetriebe ein gleichmäßig übersetzendes Getriebe, dann würde ausgehend von der in der Figur gezeigten Position bei einer Betäti­gung der Eingangswelle 22 die zweite Rolle 40 zunächst oberhalbder ersten Rolle 38 bleiben und diese erst in der tiefstmöglichen Position (Verbindungslinie 48) einholen. Das Zwischengetriebe 36 kompensiert diesen durch die Pha­senverschiebung hervorgerufenen Effekt.

    [0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. l wird das Zwischengetriebe 36 gebildet durch zwei jeweils gleichver­zahnte Wälzkurven 50, 52, die aufgrund ihrer Verzahnung (oder eines anderen, geeigneten Mittels) in linienförmiger Berührung stehen und ohne Gleiten aufeinander abrollen. Ihr jeweiliger Berührungspunkt 54 liegt auf der Verbindungs­geraden 56 der beiden Gelenke 30, 34 und befindet sich in der in Figur l gezeichneten Stellung zunächst rechts der Mitte dieser Verbindungsgeraden 56. Von dieser Lage aus be­wegt er sich beim Herunterschwenken der Stellarme 28, 30 auf die Mitte der Verbindungsgeraden 56 zu, die er erreicht, wenn die Verbindungslinie der Rollen 38, 40 den Mittelpunkt dieser Verbindungsgeraden 56 schneidet, und bewegt sich an­schließend weiter nach links, zum ersten Gelenk 30 hin. Der Abstand des ersten Gelenks 30 zum jeweiligen Berührungspunkt 54 bezogen auf den Abstand dieses Berührungspunktes 54 zum zweiten Gelenk 34 gibt das jeweilige Übersetzungsverhältnis, es ist zunächst größer als eins und wird nach Erreichen der Mittelstellung kleiner als eins. Der Verlauf der einander angepaßten Wälzkurven 50, 52 ist ansich beliebig, so daß praktisch jede gewünschte funktionale Abhängigkeit zwischen den Schwenkbewegungen des ersten und des zweiten Stellarms erhalten werden kann, im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Wälzkurven 50, 52 Kreisbögen, haben also eine geometrisch besonders einfache Gestalt. Ihr (mitbewegtes) Zentrum befin­ det sich in den Punkten 58, 60, der Abstand dieser Zentren entspricht der Summe der Radien der Kreisbögen der Wälz­kurven 50, 52. Um in der geometrischen Mittelstellung, wenn die Verbindungslinie der Rollen 38, 40 den Mittelpunkt der Verbindungsgeraden 56 schneidet, die gewünschte l:l-Über­setzung zu erhalten, müssen die Zentren 58, 60 in dieser Po­sition gleichweit vom Mittelpunkt dieser Verbindungsgeraden 56 entfernt sein, also jeweils auf einerRechtwinkligen zur Verbindungsgeraden 56 und in den Gelenken 30, 34 liegen.

    [0019] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Stellarme 28, 32 jeweils zweistückig aufgebaut. Sie bestehen einer­seits aus einem Basisteil 62, das ein flaches Blechstanz­teil ist und den Bereich des jeweiligen Gelenks 30 bzw. 34 sowie die Wälzkurven 50 bzw. 52 ausbildet. Im Falle des er­sten Stellarmes 28 ist noch der Zahnbogen 26 einstückig mit dem Basisteil 62 verbunden. Bei diesem Basisteil 62 springt die Wälzkurve 50 bogenartig vor, sie ist lediglich an einem Endbereich 64 mit dem sonstigen Basisteil 62 verbunden. Da­durch kann die Wälzkurve 50 an ihrem freien, in der Figur in Berührung mit der Wälzkurve 52 stehenden Endbereich ra­dial einfedern. Auf diese Weise werden Montageungenauig­keiten und Ungleichheiten aufgrund der mathematisch nicht exakten Ausbildung der Kurvenverläufe als Kreisbögen ausge­glichen. Schließlich hat jedes Basisteil 62 einen Befesti­gungsbereich 66, an dem ein abgewinkelter Arm 68 angenietet ist. Durch Austausch lediglich der zwei Arme und Wenden der beiden Basisteile 62 kann die Vorrichtung von einer Links­in eine Rechtsausführung umgewandelt werden.

    [0020] Entsprechend dem maximalen Verstellwinkel der beiden Stell­arme 28, 32 von etwa 90° verlaufen auch der Zahnbogen 26 und die Wälzkurven 50, 52 über den gleichen Winkel. Um die Eingangswelle 22 herum sind Schlingfedern angeordnet, um ein Bremsmoment im Kraft-Rückflußweg zu erhalten. Diese Einzelheiten sind jedoch aus dem Stand der Technik bekannt und werden deshalb hier nicht im einzelnen erläutert. Die Stellarme 28, 32 sind so abgewinkelt, daß sie sich im ge­samten Bewegungsbereich niemals überdecken.

    [0021] Der Abstand der beiden Gelenke 30, 34 liegt bei etwa 40 Prozent der effektiven Länge der beiden gleichlangen Stell­arme 28, 32, die Gesamtlänge des Lagergestells entspricht etwa der effektiven Länge der Stellarme 28, 32.

    [0022] In einer verschlechterten Ausführung sind die beiden Wälz­kurven 50, 52 nicht vorhanden, anstelle des Zwischenge­triebes 36 springt auch am zweiten Stellarm 32 ein dem Zahnbogen 26 entsprechender Zahnbogen konzentrisch zum zweiten Gelenk 34 vor, der sich ebenfalls über 90° er­streckt. Er ist an der dem Zahnbogen 26 gegenüberliegenden Seite des Ritzels 24 angesetzt. Seine Verzahnung - gegeben­enfalls auch/oder die Verzahnung des Zahnbogens 26 - ist so ausgeführt, daß die Zähne im unterschiedlichen Abstand voneinander angeordnet sind und hierdurch die Funktion des Zwischengetriebes 36 erreicht wird.

    [0023] Es ist nicht notwendig, daß die effektiven Längen der bei­den Stellarme 28, 32 gleich groß sind, vielmehr können die Stellarme 28, 32 auch unterschiedliche effektive Längen haben. Es wird bevorzugt, für beide Stellarme 28, 32 mög­lichst gleiche Teile verwenden zu können, dies ist im ge­zeigten Ausführungsbeispiel dadurch erfolgt, daß die ab­gewinkelten Arme 68 beider Stellarme 28, 32 identisch aus­gebildet sind.

    [0024] Am einstückig aus einem Blechzuschnitt geformten (geprägten) Gehäuse 20 des Ausführungsbeispiels nach Fig. l sind insge­samt sechs Befestigungslöcher 69, 7l vorgesehen, die symme­trisch zur Verbindungslinie der Gelenke 30, 34 angeordnet sind und von denen die zwei Befestigungslöcher 69 sich am linken Endbereich des Gehäuses 20 jenseits der Eingangswelle 22 befinden, während die anderen vier Befestigungslöcher 7l in Nähe des Gelenkes 30 gruppiert sind. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, das im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. l insbesondere für den motorischen Antrieb geeignet ist, ist das Gehäuse 20 nun kürzer ausgebildet und sind die beiden Befestigungslöcher 69 entfallen. Die Eingangswelle 22 ist nicht mehr im Gehäuse 20, sondern in einem Getriebegehäuse 72 dreh­bar gelagert, das einen zum Gehäuse 20 weisenden Vorsprung 74 aufweist. Mit diesem Vorsprung 74 ist das Gehäuse 20 mittels zweier Schrauben 76 verbunden. Die motorische Antriebseinheit mit dem Getriebegehäuse 72 und das Gehäuse 20 bilden damit eine vormontierte Einheit, es werden Befestigungspunkte einge­spart. Es ist möglich, die Befestigungslöcher 69 des Aus­führungsbeispiels nach Fig. l so anzuordnen, daß sie an gleicher Stelle wie die Befestigungslöcher des Gebtriebegehäuses 72 liegen, so daß ein Austausch zwischen motorischer und manueller Antriebseinheit möglich ist.

    [0025] Die Patentansprüche, insbesondere der Hauptanspruch, sind so formuliert, daß eine Recherche möglich ist. Die Anmelderin behält sich ausdrücklich vor, beliebige Merkmale in die An­sprüche hinein und aus diesen heraus zu nehmen. Hierzu wird erklärt, daß jedes Einzelmerkmal unabhängig von den anderen Einzelmerkmalen ist und insofern eine beliebige Anordnung einzelner Merkmale beansprucht werden kann.


    Ansprüche

    1. Kreuzarm-Fensterheber mit einem Lagergestell (20),
    - an dem eine Eingangswelle (22) drehbar gelagert ist, die mit einem Eingangsgetriebe verbunden ist,
    - an dem ein erster Stellarm (28) in einem ersten Ge­lenk (30) gelagert und über das Eingangsgetriebe mit der Eingangswelle (22) drehverbunden ist und
    - an dem ein zweiter Stellarm (32) in einem zweiten Ge­lenk (34) gelagert ist, der über ein Zwischengetriebe (36) mit dem ersten Stellarm (28) drehverbunden ist, wobei jeder Stellarm (28, 32) in seinem freien Endbe­reich ein Wälz- oder Gleitteil, insbesondere eine Rolle (38, 40) aufweist, das jeweils in eine mit der zu be­tätigenden Fensterscheibe verbundene Führungsschiene (42, 44) eingreift,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslinie (46, 48) der beiden Rollen (38, 40) nicht parallel zur Ver­bindungslinie der Gelenke (30, 34) verläuft und sich bei­der Verbindungslinien in einem Anstellwinkel alpha schnei­den, und daß das Zwischengetriebe (36) ein Wälzkurvenge­triebe, insbesondere ein Wälzkurven-Zahngetriebe ist.
     
    2. Kreuzarm-Fensterheber nach Anspruch l, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Berührungspunkt (54) beider Wälzkurven (50, 52) des Wälzkurvengetriebes auf der Verbindungs­linie der beiden Gelenke (30, 34) und zwischen diesen beiden Gelenken (30, 34) liegt.
     
    3. Kreuzarm-Fensterheber nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die effektive Länge beider Stell­arme (28, 32) gleich ist und daß die Wälzkurven (50, 52) Kreisbögen gleicher Radien sind, deren Zentren (58, 60) gegenüber den Gelenken (30, 34) versetzt sind.
     
    4. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälzkurven (50, 52) ein­stückig mit den jeweiligen Stellarmen (28, 32) verbun­den sind.
     
    5. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Wälzkurve (50) lediglich an einem Bogenende in einem Befestigungs­bereich (64) mit dem Stellarm (28) verbunden ist.
     
    6. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stellarm (28, 32) aus einem Basisteil (62) und einem Arm (68) zusammengesetzt ist, wobei die Basisteile (62) jeweils den Gelenkbereich, die zugehörige Wälzkurve (50 bzw. 52), einen Befestigungs­bereich (66) und gegebenenfalls einen Zahnbogen (26) auf­nehmen.
     
    7. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellarme (28, 32) eine Abwinklung dergestalt aufweisen, daß sie sich im gesam­ten Schwenkbereich nicht überschneiden.
     
    8. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Massenmittelpunkt der zu betätigenden Fensterscheibe stets und unabhängig von der Schwenkposition der Stellarme (28, 32) lot­recht oberhalb der Verbindungsstrecke zwischen beiden Rollen (38, 40) liegt.
     
    9. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenke (30, 34) und die Eingangswelle (22) auf einer Geraden liegen.
     
    l0. Kreuzarm-Fensterheber nach einem der Ansprüche l bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (42, 44) geradlinig verlaufen und miteinander fluchten.
     




    Zeichnung