[0001] Die Erfindung geht aus von einer Phasenanschnittsteuerung zum Betrieb eines ohmschen
Verbrauchers an Netzwechselspannung, bestehend aus einem mit dem ohmschen Verbraucher
in Reihe geschalteten Triac, einem zum Triac parallelliegenden RC-Glied mit einem
Kondensator und einem Widerstandsblock, wobei der Widerstandsblock aus mindestens
zwei in Reihe liegenden Widerständen gebildet wird, und einem Diac, der zum einen
an den Verbindungspunkt zwischen dem Kondensator und dem Widerstandsblock, zum andern
an das Gitter des Triacs angeschlossen ist.
[0002] Es ist allgemein bekannt, ohmsche Verbraucher mit Hilfe von Phasenanschnittsteuerungen
zu regeln, da hierbei nur die wirklich benötigte Leistung dem Netz entnommen zu werden
braucht, die überschüssige Leistung also nicht als Verlustwärme in einem Vorwiderstand
vernichtet wird (H. Böger, F. Kähler, G. Weigt: Bauelemente der Elektronik und ihre
Grundschaltungen, Verlag H. Stamm, Köln, Band 1, 4. Auflage, S. 391/392, 1979). Diese
Schaltungsanordnung wird insbesondere häufig bei elektrisch betriebenen Heizungsanlagen,
Kollektormotoren und Glühlampen angewendet. Ein Nachteil der bekannten Schaltungsanordnungen
ist jedoch, daß die unvermeidlichen Schwankungen der Netzspannung überproportional
große Schwankungen der effektiven, am ohmschen Verbraucher anliegenden Ausgangsspannung
zur Folge haben.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, bei Betriebsschaltungen, die eine
Phäsenanschnittsteuerung verwenden, die effektive, am ohmschen Verbraucher anliegende
Ausgangsspannung trotz der unvermeidlichen Schwankungen der Netzspannung konstant
zu halten.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Phasenanschnittsteuerung mit den im Hauptanspruch genannten
Merkmalen erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem aus dem Kondensator und dem ihm
benachbarten Widerstand des RC-Gliedes gebildeten Zeitglied ein Kompensationsglied
parallelgeschaltet ist, das ein im Vergleich zum Kondensator des Zeitgliedes entgegengesetztes
Spannungsverhalten aufweist, wobei das Kompensationsglied über einen dazu in Reihe
liegenden Schaltkreis zur Impedanzfestlegung direkt an die Netzwechselspannung angeschlossen
ist. Diese Schaltung zeichnet sich durch eine geringe Verlustwärme aus. Die Schwankungen
des Zündzeitpunktes werden durch eine relativ unkomplizierte, kostengünstige und platzsparende
Maßnahme sehr genau korrigiert.
[0005] Ein verhältnismäßig einfaches Bauteil, das sich durch ein dem Kondensator des Zeitglieds
entgegengesetztes, also negatives Spannungsverhalten auszeichnet, ist der Diac. Für
ein zuverlässiges Funktionieren des Kompensationsgliedes ist es dabei erforderlich,
zwei Diacs in Reihe zu schalten, wodurch sichergestellt ist, daß die am Kondensator
des Zeitgliedes aufgebaute Spannung die Durchbruchspannung des zum Triggern des Triacs
eingesetzten Diacs erreicht.
[0006] Vorteilhaft besteht der Schaltkreis zur Impedanzfestlegung aus der Reihenschaltung
eines Vorwiderstands und zweier gegensinnig zueinander gepolter Zenerdioden, da mit
einem Vorwiderstand allein die erforderliche niederohmige Impedanz nicht realisierbar
ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist insbesondere für Glühlampen geeignet,
wo eine konstante effektive Ausgangsspannung dann angestrebt wird, wenn eine konstante
Lichtstärke und eine konstante Farbtemperatur von Interesse sind. Derartige Eigenschaften
sind vor allem für Beleuchtungsanlagen in der Filmindustrie erwünscht. Die Bauelemente
der erfindungsgemäßen Schaltung ermöglichen insbesondere den Einsatz bei der Regelung
von Glühlampen, die ursprünglich für Spannungen kleiner als die zur Verfügung stehende
Netzspannung mit üblicher Toleranzbreite ; 10 % ausgelegt sind.
[0008] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 das Prinzip einer konventionellen Phasenanschnittsteuerung
Figur 2 eine Schaltungsanordnung mit einer Phasenanschnittsteuerung, die ein Kompensationsglied
aufweist
[0009] In Figur 1 ist eine konventionelle Phasenanschnittsteuerung dargestellt, für das
Funktionsprinzip unwesentliche Schaltungsteile, wie Entstörfilter oder Überspannungsschutzfilter,
sind weggelassen. Einem ohmschen Verbraucher Ro ist dabei ein Triac Tr in Reihe geschaltet,
dessen Zündzeitpunkt durch ein parallel zu ihm liegendes RC-Glied und dessen Durchschaltverhalten
durch ein Triggerdiac DT zusammen mit dem Kondensator des RC-Gliedes bestimmt ist.
[0010] Der Kondensator C wird über den Widerstandsblock R, gebildet aus den beiden in Reihe
liegenden Widerständen R1 (regelbar) und R2, in jeder Halbwelle der anliegenden Netzwechselspannung
mit der Zeitkonstanten RC geladen. Erreicht die Ladespannung dabei die Kippspannung
des Diacs DT, so schaltet der Diac DT schlagartig durch. Infolgedessen fließt ein
Steuerstrom auf das Gate des Triacs Tr, worauf auch der Triac Tr durchschaltet, so
daß bis zum Ende der Halbwelle Spannung am ohmschen Verbraucher Ro, hier eine Glühlampe,
anliegt. Im Ausführungsbeispiel wurde eine 120 V/300 W-Halogenglühlampe, wie sie in
Projektoren eingesetzt wird, an 220 V betrieben. Die naheliegende Lösung, zwei derartige
Halogenglühlampen in Reihe zu schalten, führt wegen der hohen Belastung einer der
Wendeln beim Einschalten zum baldigen Ausfall einer der Lampen. Beim Betrieb an 220
V Netzspannung mit einer konventionellen Phasenanschnittsteuerung gemäß Figur 1 zeigt
sich, daß bei den zulässigen Netzspannungsschwankungen von
+ 10 % eine Schwankung des Lichtstroms von mehr als 50 % (vgl. Tab. 1) auftritt.

[0011] Tab. 1: Betrieb einer 120 V/300 W-Halogenglühlampe an 220 V Netzspannung mit einer
Phasenanschnittsteuerung ohne Kompensationsglied (UN = Netzspannung, PL = Leistung)
[0012] Dieses überproportionale Verhalten erklärt sich dadurch, daß bei Amplitudenschwankungen
der Netzspannung sich nicht nur die Amplitude der Ausgangsspannung entsprechend ändert,
sondern - bedingt durch den sich hierbei ebenfalls verändernden Strom im RC-Glied
- auch der Schaltwinkel des Triacs Tr. Je größer der Schaltwinkel ist, desto mehr
ändert sich die effektive Ausgangsspannung relativ zur Netzspannungsänderung. Eine
konstante Lichtstärke erfordert eine konstante effektive Ausgangsspannung. Sie ließe
sich unter der Voraussetzung einer konstanten Amplitude der Netzspannung dann erhalten,
wenn es gelänge, den Schaltwinkel durch ständige Kompensation der Abweichungen konstant
zu halten. Im Betrieb sind jedoch Amplitudenschwankungen der Netzspannung unvermeidlich.
Dieses Problem kann mit einer einfachen, jedoch außerordentlich wirksamen Maßnahme
gelöst werden, indem die Abweichungen des Schaltwinkels nicht nur kompensiert, sondern
in entsprechendem Maße überkompensiert werden.
[0013] Eine Schaltungsanordnung, die dieses Ziel erreicht, ist in Figur 2 angegeben. Das
RC-Glied setzt sich zusammen aus dem Kondensator C und dem Widerstandsblock R, gebildet
aus den Widerständen R1 (bestehend aus zwei Teilwiderständen, von denen einer regelbar
ist) und R2. Der Diac DT triggert den Triac Tr nach dem gleichen Prinzip wie in Figur
1 bereits beschrieben.
[0014] Der Widerstand R3 dient lediglich zur Begrenzung des Zündstroms. Die Stabilisierung
der effektiven Ausgangsspannung erfolgt über ein Kompensationsglied K, das aus zwei
Diacs Dl, D2 besteht, die über R1 dem Kondensator C parallelgeschaltet sind. Diese
einfache Schaltungsanordnung läßt sich sehr kompakt ausführen und kann daher direkt
in die Leuchte integriert werden.
[0015] Die Wirkung des Kompensationsglieds beruht auf dem bekannten negativen Spannungsverhalten
eines Diacs, verglichen mit dem als positives Spannungsverhalten charakterisierbaren
Aufladevorgang des Zeitglieds R1C. Zur Kompensation der Netzspannungsänderungen ist
eine definierte Stromänderung über D1, D2 erforderlich. Die hieraus bestimmte Regelkreisimpedanz
wird durch die Reihenschaltung des Kompensationsglieds K mit einem Schaltkreis Z realisiert,
der aus einem der Impedanz entsprechenden Vorwiderstand R4 und zwei gegensinnig gepolten
Zenerdioden Z1, Z2 besteht. Die Größe der Zenerspannung wird dabei durch die Forderung
bestimmt, daß bei der Netznennspannung und der Nennausgangsleistung über K und Z der
nötige Strom für die Mitte des Regelbereiches fließen soll.

[0016] Tab. 2: Betrieb einer 120 V/300 W-Halogenglühlampe an 220 V Netzspannung mit einer
Phasenanschnittsteuerung mit Kompensationsglied (UN = Netzspannung, PL = Leistung)
[0017] Mit der Schaltungsanordnung nach Figur 2 ergibt sich eine ausgezeichnete Stabilisierung
des Lichtstroms der 120 V/300 W-Halogenglühlampe, wie Tab. 2 verdeutlicht. Hierbei
wurden für die Phasenanschnittsteuerung die in der Tabelle 3 aufgeführten Bauteile
verwendet. Bei einer Schwankung der Netzspannung von ±10 % liegt die Schwankung des
Lichtstroms jetzt deutlich unter 1 %.
[0018] Tabelle 3: Bestückung einer Phasenanschnittsteuerung mit Kompensationsglied zum Betrieb
einer 120 V/ 300 W-Halogenglühlampe (Ro) an 220 V Netzspannung.

1. Phasenanschnittsteuerung zum Betrieb eines ohmschen Verbrauchers an Netzwechselspannung,
bestehend aus einem mit dem ohmschen Verbraucher (Ro) in Reihe geschalteten Triac
(Tr), einem zum Triac (Tr) parallelliegenden RC-Glied mit einem Kondensator (C) und
einem Widerstandsblock (R) - gebildet aus mindestens zwei in Serie liegenden Widerständen
(R1, R2) - und einem Diac (DT), der zum einen an den Verbindungspunkt zwischen dem
Kondensator (C) und dem Widerstandsblock (R), zum andern an das Gitter des Triacs
(Tr) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem aus dem Kondensator (C) und
dem ihm benachbarten Widerstand (R1) gebildeten Zeitglied ein Kompensationsglied (K)
parallelgeschaltet ist, das ein im Vergleich zum Kondensator (C) des Zeitgliedes entgegengesetztes
Spannungsverhalten aufweist, wobei das Kompensationsglied (K) über einen dazu in Reihe
liegenden Schaltkreis (Z) zur Impedanzfestlegung direkt an der Netzwechselspannung
anliegt.
2. Phasenanschnittsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompensationsglied
(K) aus mindestens zwei in Reihe geschalteten Diacs (D1, D2) besteht.
3. Phasenanschnittsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltkreis
(Z) zur Impedanzfestlegung aus der Reihenschaltung eines Vorwiderstands (R4) und zweier
Zenerdioden (Z1, Z2) besteht, wobei die Zenerdioden (Z1, Z2) gegensinnig zueinander
gepolt sind.
4. Phasenanschnittsteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der ohmsche Verbraucher (Ro) eine Glühlampe ist.
5. Phasenanschnittsteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühlampe
ursprünglich für den Betrieb mit einer Spannung ausgelegt ist, die kleiner als die
zur Verfügung stehende Netzspannung ist.