[0001] Die Erfindung betrifft einen Briefumschlag, insbesondere für maschinelles Kuvertieren,
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 sowie Verfahren zur Herstellung
von vorgenannten Briefumschlägen.
[0002] Die automatische Befüllung von für Kuvertiermaschinen geeigneten Briefumschlägen
stößt in der Praxis auf Schwierigkeiten, da beim Einfüllen des Füllgutes das Füllgut
in die Klebenaht zwischen Bodenklappe und Seitenklappen einläuft und sich zwischen
diesen beiden Teilen des Umschlages verhakt. Dies gilt insbesondere bei Umschlägen
mit innenliegenden Seitenklappen.
[0003] Es sind Verfahren vorgeschlagen, um die Gummierung der Seitenklappen so deckungsgerecht
anzubringen, daß eine absolute und verhakungsfreie Verklebung zwischen Seitenklappen
und Bodenklappe möglich ist (vgl. die deutsche Patentanmeldung P 22 20 206.8). Diese
Maßnahme ist jedoch auf bestimmte Verarbeitungsverfahren, z.B. auf solche beschränkt,
bei denen Papier von einer Rolle abgezogen und auf einer One-line-Maschine verarbeitet
wird.
[0004] Bei anderen bekannten Verfahren ist eine absolute und verhakungsfreie Verklebung
nur möglich, wenn man in Kauf nimmt, daß Leim auch auf die Rückfläche der Vorderseite
des Umschlages gelangt mit der Gefahr, daß Vorderseite und Bodenklappe des Umschlages
miteinander verkleben und der Umschlag unbrauchbar wird.
[0005] Unter Gummierung wird jede übliche Klebstoffauftragung zur Herstellung der verklebten
Verbindungen verstanden.
[0006] Bei der bekannten One-line-Produktion wird das Papier von der Rolle abgewickelt,
dann gummiert und die Gummierung z.B. über Mikrowelle getrocknet, worauf das Format
durch Rotationsmesser geschnitten und der Zuschnitt mit den gummierten Seitenklappen
zum Umschlag gefaltet wird. Der zuvor auf die Seitenklappen aufgetragene und getrocknete
Leim wird dann reaktiviert und die Verklebung zwischen Bodenklappe und Seitenklappen
während des Einfalzens der Seitenklappen unter die Bodenklappe durchgeführt. Bei der
Blattverarbeitung muß zunächst die Gummierung getrennt auf einer Rollenstanze erfolgen
und die Gummierung getrocknet werden. Danach wird der Bogen ausgestanzt, und die Zuschnitte
werden gelagert. Durch den Leimauftrag ergeben sich örtlich unterschiedliche Materialdicken
bzw. beim Stapeln örtlich unterschiedliche Stapelhöhen, die dazu führen, daß die
Zuschnitte sich im Stapel schüsselartig verformen. Dies führt bei der Lagerung und
der Abstapelung zu Schwierigkeiten. Das gleiche gilt für die Anlage der so verformten
Zuschnitte an die die Zuschnitte weiterverarbeitende Blattmaschine. Eine Vorgummierung
in Streifenform auf einer Gummiermaschine mit anschließendem Querschneiden, um einen
mehrfach nutzbaren Bogen zu erhalten, kann zu Wellenerscheinungen führen. Für das
anschließende Ausstanzen können moderne und automatisch gesteuerte Maschinen kaum
verwendet werden.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und einen
Briefumschlag sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung so zu gestalten, daß der Briefumschlag
auf einfache und billige Weise gefertigt werden kann und eine absolut verhakungsfreie
Verklebung zwischen der Bodenklappe und den Seitenklappen gewährleistet ist, ohne
daß die Gefahr besteht, daß die Bodenklappe und die Umschlagvorderseite miteinander
verkleben.
[0008] Die vorstehende Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruches 1 sowie hinsichtlich
des Verfahrens durch die Ansprüche 10 und 11 gelöst.
[0009] Bei vorgenannter Ausbildung wird auf die sonst notwendige Präzision bei der Auftragung
der Gummierung gänzlich verzichtet. Es wird vielmehr bewußt in Kauf genommen bzw.
darauf abgestellt, daß die Gummierung, die auf die Seitenklappe und/oder die Bodenklappe
aufgetragen wird, die freie Kante der Seitenklappe zumindest in Richtung der Verschlußklappe
oder auch zur Mitte der Vorderseite hin überragt und so ein Teil der Gummierung auch
auf die Rückfläche der Vorderseite des Umschlages gelangt. Dadurch wird gewährleistet,
daß die Seitenklappen vor allem in den entscheidenden Bereichen unmittelbar angrenzend
an die der Verschlußklappe zugekehrte Klappenkante sicher mit Gummierung beschichtet
werden. Die auf die Rückfläche der Vorderseite des Umschlages beim Auftrag und/oder
Verkleben der Bodenklappe gelangende Gummierung wird in ihrer Wirkung unschädlich
gemacht, indem zwischen der Rückfläche der Vorderseite und diesen Gummierungsbereichen
ein Trennmittel vorgesehen ist, das nach Trocknen der Gummierung die Klebkraft unwirksam
macht, so daß eine Verklebung zwischen der Vorderseite des Umschlages und der Bodenklappe
ausgeschlossen ist.
[0010] Die Unteransprüche 2 bis 5 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Lehre des
Anspruches 1.
[0011] Gemäß den Unteransprüchen 2 bis 5 ist die Anordnung der Trennschicht ausschließlich
im Bereich der freien Kanten der umgefalzten Seitenklappen vorgesehen und soll sich
dabei nach dem Anspruch 1 außerhalb der Seitenklappen erstrecken. Hierdurch kommt
man mit einer relativ geringen Menge des Trennmittels aus, da dieses nur streifenförmig
auf die Rückfläche der Vorderseite aufgebracht werden muß.
[0012] Die Trennmittel können dabei auf Lack-, Silikon- oder Wachsbasis oder ähnlich geeignete
Mittel aufgebaut sein.
[0013] Die Lösung nach den Ansprüchen 6 bis 8 sieht gegenüber den Ansprüchen 1 bis 5 einen
vollflächigen Auftrag der Trennschicht auf die Rückfläche der Vorderseite sowie die
Rückfläche der Bodenklappe zwischen den mit den Seitenklappen zusammenwirkenden Randzonen
vor, wobei die Trennschichten als pigmentierte, das Durchscheinvermögen der Vorderseite
und der Bodenklappe vermindernde oder verhindernde Beschichtungen ausgebildet sind.
Hierdurch kann auf die sonst notwendige Bedruckung der Rückflächen der Vorderseite
und der Bodenklappe verzichtet werden, um die Gefahr eines Durchscheinens des Inhaltes
des Briefumschlages zu vermeiden. Bei praktischen Versuchen haben sich Trennschichten
gemäß den Ansprüchen 7 und 8 bewährt. Als Druckfarben zur Versetzung der genannten
Dispersionen eignen sich Pigmentpräparate, die in Wasser und schwerflüchtigen wassermischbaren
organischen Lösungsmitteln dispergierbar sind, so daß die bisher erforderliche Verwendung
von Druckfarben mit einem sehr flüchtigen Lösungsmittel für den Innendruck der Umschläge
entfallen kann. Auf diese Weise wird gleichzeitig eine Verminderung der Umweltbelastung
erreicht.
[0014] Besonders günstige Bedingungen für eine sichere Verklebung der Seitenklappen mit
der Bodenklappe ergeben sich, wenn die erforderliche Menge des Gummierungswerkstoffes
zur Hälfte als Streifen auf die Rückfläche der Bodenklappe und zur anderen Hälfte
als Streifen auf die jeweilige Seitenklappe aufgebracht ist und die Gummierungsstreifen
auf der Seiten- und Bodenklappe seitlich gegeneinander so versetzt sind, daß sie sich
noch über einen Teil ihrer Breite überlappen.
[0015] Durch das Aufbringen der Gummierungsstreifen auf die Seitenklappen und die Bodenklappe
ergibt sich eine breitere Zone, über welche die genannten Klappen miteinander verklebt
sind, wobei im Bereich der Überdeckung der seitlich gegeneinander versetzten Gummierungsstreifen
eine sehr sichere und widerstandsfähige Klebung erreicht wird, andererseits jedoch
in den seitlich der Überdeckung befindlichen Zonen noch eine so hinreichende Verklebung
erfolgt, daß Störungen bei der späteren Handhabung des Umschlages, beispielsweise
bei der automatischen Verteilung im Postdienst, vermieden werden. Die aufeinanderliegenden
Bereiche der Bodenklappe und der Seitenklapen können mit relativ geringem Klebstoffaufwand
über eine breite Zone hinreichend fest miteinander verbunden werden. Ein weiterer
Vorteil ergibt sich dadurch, daß beim Aufpressen der Bodenklappe auf die Seitenklappen
nur im Bereich der sich überdeckenden Gummierungsstreifen eine entsprechend geringe
Menge des Klebstoffes über die der Verschlußklappe zugekehrte Kante der Seitenklappe
herausgequetscht werden kann, der dort auf die Trennschicht gelangt und aufgrund
der relativ geringen Menge dort sehr schnell trocknet, ohne daß er eine Klebwirkung
entfalten kann.
[0016] Andererseits wird jedoch im Bereich der genannten Kanten, welche der Verschlußklappe
zugekehrt sind, eine sichere Verklebung der Boden- und Seitenklappen erreicht, die
für die automatische Kuvertierung von entscheidender Bedeutung ist.
[0017] Zur Herstellung des neuen Umschlages sieht die Erfindung Verfahrensweisen gemäß den
Ansprüchen 10 bis 12 vor, wobei der Anspruch 10 die Herstellung von Umschlägen nach
den Ansprüchen 1 bis 5 und 9 und der Anspruch 11 das Verfahren zur Herstellung von
Umschlägen gemäß den Ansprüchen 1 und 6 bis 8 betrifft.
[0018] Die im Verfahrensanspruch 12 genannten Mengen des Gummierungswerkstoffes haben sich
als besonders zweckmäßig und erfahrungsgemäß auch hinreichend ergeben, um im Bereich
der sich überdeckenden Gummierungsstreifen eine sichere Verklebung und im Bereich
außerhalb dieser Überdeckung eine hinreichende Haftung zu erzielen, die bei der Handhabung
des Umschlages auch auf automatischen Sortiermaschinen erhalten bleibt.
[0019] Die Fertigung der Umschläge ist gemäß den Verfahrensansprüchen außerordentlich einfach
und wegen der verminderten Präzisionsanforderungen an den Auftrag der Gummierung
in bezug auf die freien Kanten der Seitenklappen auch preisgünstig. Durch den beschriebenen
vollflächigen Auftrag des mit Farbpigmenten versetzten Trennmittels auf die gesamte
Rückfläche der Vorderseite sowie die Rückfläche der Bodenklappe im Bereich zwischen
den mit den Seitenklappen zusammenwirkenden Randzonen entfällt die sonst zusätzlich
notwendige Bedruckung der genannten Flächen, so daß ein ganzer Arbeitsgang bei der
Herstellung derartiger Umschläge eingespart wird. Dabei kann zur Herstellung der Umschläge
sowohl vom Rollenformat als auch vom Blatt- oder Bogenformat aus gegangen werden.
[0020] Bei der vollflächigen Beschichtung der Rückflächen der Vorderseite sowie der Bodenklappe
wird außerdem sichergestellt, daß Leimpartikelchen, die auf die Rückfläche der Vorderseite
bzw. der Bodenklappe gelangen sollten, nicht zu einer Verklebung zwischen der Vorderseite
und der Bodenklappe führen können. Auch in dieser Beziehung macht sich die vollflächige
Beschichtung der genannten Rückflächen der Vorderseite und der Bodenklappe mit dem
Trennmittel vorteilhaft bemerkbar.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen fertigen Zuschnitt für eine erste Variante des neuen Briefumschlages,
Fig. 2 gibt entsprechend Fig. 1 eine zweite Variante des fertigen Zuschnittes wieder.
[0022] Der Briefumschlag nach Fig. 1 weist eine Vorderseite 13 auf, deren Rückfläche dem
Betrachter zugewandt ist, und an die über Falzlinien 6,7 die Verschlußklappe 5 und
die Bodenklappe 4 anschließen. An die Vorderseite 13 schließen weiterhin über Falzlinien
3 Seitenklappen 2 an. Diese werden zur Fertigstellung des Umschlages nach innen geklappt,
mit Leim versehen und mit der Bodenklappe 4 verklebt. Dabei kann auch anstelle oder
zusätzlich zu dem Leimauftrag auf die Seitenklappen die Bodenklappe im Bereich ihrer
Auflageflächen auf die Seitenklappen mit einem Leimauftrag versehen sein.
[0023] Für ein maschinengerechtes Verhalten des Umschlages beim automatischen Kuvertieren
ist es wesentlich, daß die im Inneren des Umschlages liegenden Seitenklappen zumindest
im Bereich ihrer der Verschlußklappe zuge kehrten Enden kantendicht mit der Bodenklappe
4 verklebt sind, da anderenfalls sich das einzuführende Schriftgut zwischen diesen
beiden Teilen verhaken kann, wodurch der automatische Kuvertiervorgang gestört wird.
[0024] Dies wird bei dem gezeigten Umschlag nach Fig. 1 auf einfache Weise erreicht. Es
ist dabei gleichgültig, ob der gezeigte Zuschnitt ausgehend von Rollenpapier oder
von Blatt- oder Bogenpapier hergestellt ist. Gemäß dem dargestellten Beispiel wird
nach dem Einfalzen der Seitenklappen 2 der Leim oder ein anderer Klebstoff zur Gummierung
der Seitenklappen auf diese z.B. mit Hilfe von Segmenten aufgebracht. Die Aufbringung
erfolgt somit in Form von Streifen 8,9. Der weiter innenliegende Klebstoffstreifen
9 wird bewußt so aufgebracht, daß er die Kante 10 der Seitenklappe 2 sowohl der Länge
als auch der Breite der Seitenklappe 2 nach überlappt. Dadurch gelangen auch Leimbereiche
12 auf die Rückfläche der Vorderseite 13 des Umschlages, wie dies in der Figur dargestellt
ist. Durch diese Art des Leimauftrages wird in jedem Falle sichergestellt, daß bei
der nachfolgenden Verklebung zwischen den Seitenklappen 2 und der Bodenklappe 4 die
Verbindung absolut dicht und fest bis zur Kante 10 der Seitenklappen 2 hin erfolgt.
[0025] Um ein Verkleben der Rückfläche der Vorderseite 13 mit der Bodenklappe 3 durch die
überstehenden Leimbereiche 12 zu verhindern, wird auf den Zuschnitt vor dem Einfalzen
der Seitenklappen 2 ein Trennmittel aufgebracht. Dieses wird im dargestellten Beispiel
der Fig. 1 als Trennmittelstreifen 11 aufgebracht, und zwar wenigstens über die Höhe
der Rückfläche der Vorderseite 13 des Umschlages. Im dargestellten Beispiel reicht
der Trennmittelstreifen 11 bis in die Verschlußklappe 5 hinein. Die Lage des Trennmittelstreifens
11 ist so gewählt, daß die Kante 10 der Seitenklappe 2 etwa mittig auf dem Trennmittelstreifen
zu liegen kommt, wenn die Seitenklappe eingefalzt wird. Die Breite des Trennmittelstreifens
11 wird so gewählt, daß bei dieser relativen Lage der Gummierungsstreifen 9 in seiner
vollen Breite sicher auf dem Trennmittelstreifen 11 zu liegen kommt, wie dies oben
rechts im Bereich der Einlaufkante der Seitenklappe 2 bei der Bezugsziffer 12 dargestellt
ist.
[0026] Der Trennmittelstreifen 11 wird zweckmäßigerweise ausreichend breit gewählt, um
Toleranzen bei der Aufbringung des Gummierungsstreifens 9 sicher zu kompensieren
und zu gewährleisten, daß keinerlei Klebemittel direkt auf die Rückfläche der Vorderseite
13 des Umschlages gelangen, sondern nur auf die Trennmittelbereiche. Das Trennmittel
sorgt dafür, daß nach Trocknung der Gummierung die Klebkraft der Gummierung im Bereich
des Trennmittels unwirksam wird.
[0027] Bei dem Briefumschlag bzw. Zuschnitt der Fig. 2 sind die mit der Fig. 1 übereinstimmenden
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0028] Der in Fig. 2 wiedergegebene Umschlag bzw. Zuschnitt ist auf der Rückfläche der Vorderseite
13 mit einer vollflächigen Trennmittelbeschichtung 11a ausgerüstet. Die Rückfläche
der Bodenklappe 4 weist ebenfalls eine vollflächige Beschichtung 11b auf, welche sich
im Bereich zwischen den mit den Seitenklappen 2 zusammenwirkenden Randzonen erstreckt.
Die Trennmittelschichten 11a und 11b, welche in einem Zuge bei der Herstellung aufgebracht
werden, sind dabei als eine mit einer Pigmentpräparation versetzte Dispersion ausgebildet
und stellen somit gleichzeitig eine Innenbedruckung der Vorderseite 13 und der Bodenklappe
4 dar, so daß der Inhalt des Briefumschlages nicht nach außen hin durchscheint und
somit von außen nicht erkennbar, insbeson dere nicht lesbar ist.
[0029] In der Fig. 2 sind die Seitenklappen 2 gestrichelt im ungefalteten und in ausgezogenen
Linien in ihrer auf die Rückfläche der Vorderseite 13 umgelegten Faltstellung wiedergegeben.
Im rechten Teil der Fig. 2 ist die Seitenklappe 2 mit aufgebrachten Gummierungsstreifen
8 und 9 wiedergegeben, wie sie auch in der Fig. 1 dargestellt sind. Dabei ist in
dem rechten Teil der Bodenklappe 4 strichpunktiert angedeutet, daß zusätzlich oder
auch anstelle zu den Gummierungsstreifen 8 und 9 der Seitenklappe 2 zwei Gummierungsstreifen
8ʹ bzw. 9ʹ aufgebracht werden können.
[0030] Im linken Teil der Fig. 2 ist eine andere besonders zweckmäßige Anordnung der Gummierungsstreifen
wiedergegeben. Bei dieser Ausgestaltung ist auf der Seitenklappe 2 ein etwa bis
zu der freien Kante 10 der Seitenklappe 2 reichender Gummierungsstreifen 9a wiedergegeben,
welcher sich in diesem Beispiel bis etwas über die Hälfte der Seitenklappenbreite
erstreckt. Ein zweiter Gummierungsstreifen 9b ist auf der Bodenklappe 4 seitlich
gegenüber dem Gummierungsstreifen 9a versetzt aufgebracht, und zwar so, daß sich
die beiden Gummierungsstreifen 9a und 9b über einen Teil ihrer Breite überlappen.
Der Überlappungsbereich 9c ist auf der Seitenklappe 2 durch eine enge Schraffur angedeutet.
[0031] Der Gummierungsstreifen 9a weist ebenso wie der Gummierungsstreifen 9 einen Bereich
12 auf, welcher sich über die Seitenklappe 2 hinaus auf die Rückfläche der Vorderseite
13 erstreckt.
[0032] Man erkennt aus dem linken Teil der Fig. 2, daß der Überlappbereich 9c der Gummierungsstreifen
9a und 9b sich bis über die der Verschlußklappe 5 zugekehrte freie Kante 10 der Seitenklappe
hin erstreckt, so daß eine sichere und dauerhafte Verbindung der Bodenklappe 4 mit
der Seitenklappe 2 in diesem Bereich gewährleistet ist, die für die automatische Befüllung
der Briefumschläge eine entscheidende Bedeutung hat. Die im zusammengefalteten Zustand
des Umschlages außerhalb der Überlappzone 9c befindlichen Bereiche der Gummierungsstreifen
9a und 9b sorgen für eine hinreichende Haftung zwischen der Bodenklappe 4 und den
Seitenklappen 2, die sich bei der späteren Handhabung nicht lösen, so daß derartige
Umschläge auch durch automnatische Sortieranlagen hindurchgeführt werden können.
[0033] Statt den Gummierungsstreifen 9a in der Fig. 2 etwa mit der freien Kante 10 der Seitenklappe
2 enden zu lassen, könnte dieser auch die genannte freie Kante 10 überragen, ähnlich
wie dies im rechten Teil der Fig. 2 wiedergegeben ist.
1. Briefumschlag, insbesondere für maschinelles Kuvertieren, bei dem die Bodenklappe
mit den im Inneren des Umschlages liegenden Seitenklappen mittels einer Gummierung
verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur sicheren Verklebung bis zur jeweiligen freien Kante (10) der Seitenklappen
(2) die Gummierung (9,12) die Seitenklappe wenigstens in Richtung zur Verschlußklappe
(5) hin überlappt und außerhalb der Seitenklappe (2) eine Trennschicht (11) zwischen
der Rückfläche der Vorderseite (13) des Umschlages (1) und der Gummierung vorgesehen
ist.
2. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierung (9,12) auf die umgelegten Seitenklappen (2) und/oder auf die
Rückfläche der Bodenklappe (4) aufgebracht ist und die Kante (10) der Seitenklappe
(2) sowohl deren Breite als auch deren Länge nach überlappt.
3. Briefumschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierung (9,12) auf den Seitenklappen (2) und/oder der Bodenklappe (4)
mittels Segmente in Form von schmalen Streifen (8,9; 8ʹ,9ʹ) aufgebracht ist.
4. Briefumschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Längsrichtung jeder Seitenklappe verlaufender Trennschichtstreifen (11)
vorgesehen ist, dessen Breite die Breite der Gummierung (9,12) übersteigt, und der
sich im wesentlichen über die Höhe der Vor derseite (13) erstreckt.
5. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennschicht (11) ein Silikon oder Lack enthaltendes oder ein auf Wachsbasis
aufgebautes Trennmittel aufgesprüht oder aufgedruckt ist.
6. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückfläche der Vorderseite (13) eine diese vollständig bedeckende und
auf der Rückfläche der Bodenklappe (4) eine diese im Bereich zwischen den mit den
Seitenklappen (2) zusammenwirkenden Randzonen vollständig bedeckende Trennschicht
(11a bzw. 11b) vorgesehen sind, und daß die Trennschichten als pigmentierte, das Durchscheinvermögen
der Vorderseite und der Bodenklappe vermindernde oder verhindernde Beschichtungen
ausgebildet sind.
7. Briefumschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennschicht (11a; 11b) eine mit einer Druckfarbe versetzte Polymerdispersion
auf der Rückfläche der Vorderseite (13) und die Rückfläche der Bodenklappe (4) aufgesprüht
oder aufgedruckt ist.
8. Briefumschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennschicht (11a; 11b) eine mit Druckfarbe versetzte dünnflüssige Polyäthylen-Primärdispersion
auf die Rückfläche der Vorderseite (13) und die Rückfläche der Bodenklappe (4) aufgesprüht
oder aufgedruckt ist.
9. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die für eine sichere Verklebung jeder Seitenklappe (2) mit der Bodenklappe (4)
erforderliche Menge des Gummierungswerkstoffes zur Hälfte als Streifen (9b) auf die
Rückfläche der Bodenklappe und zur anderen Hälfte als Streifen (9a) auf die jeweilige
Seitenklappe aufgebracht ist und die Gummierungsstreifen auf der Seiten- und Bodenklappe
seitlich gegeneinander so versetzt sind, daß sie sich noch über einen Teil (9c) ihrer
Breite überlappen.
10. Verfahren zur Herstellung eines für maschinelles Kuvertieren geeigneten Briefumschlages
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 9, bei dem rollenförmiges Ausgangsmaterial auf
dem Wege der One-line-Produktion verarbeitet oder von blatt- oder bogenförmigem Ausgangsmaterial
ausgegangen wird und bei dem nach Aufbringen einer Gummierung auf die Seitenklappen
und/oder die Bodenklappe die Seitenklappen mit der Bodenklappe verklebt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierung auf die Seitenklappen, nachdem diese auf die Rückfläche der
Vorderseite des Umschlages umgefalzt worden sind und/oder auf die Rückfläche der
Bodenklappe mit Hilfe von Segmenten streifenförmig so aufgebracht wird, daß beim Aufbringen
der Gummierung und/oder beim Umfalzen und Andrücken der Bodenklappe ein Gummierungsstreifen
die jeweilige freie Kante der Seitenklappen überlappt und sowohl Bereiche der Seitenklappen
als auch Bereiche der Rückfläche der Vorderseite des Umschlages bedeckt, und daß vor
dem Umfalzen der Seitenklappen in dem Bereich der Rückfläche der Vorderseite, in denen
die Kanten der Seitenklappen nach dem Umfalzen zu liegen kommen, ein Trennmittel so
aufgebracht wird, daß dieses nach dem Aufbringen der Gummierung zwischen der Rückfläche
der Vorderseite des Umschlages und den auf dieser Rückfläche befindlichen Gummierungsbereichen
liegt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Umschlages nach einem der Ansprüche 1 und 6 bis
8 gemäß Gattungsbegriff des Anspruches 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Umfalzen der Seitenklappen die Rückfläche der Vorderseite des Umschlages
sowie die Rückfläche der Bodenklappe im Bereich zwischen den mit den Seitenklappen
zusammenwirkenden Randzonen vollständig mit einer farbpigmentierten Polymer- oder
Polyäthylen-Primärdispersion beschichtet, insbesondere bedruckt wird, und daß auf
die Rückfläche der Bodenklappe und/oder auf die umgefalzten Seitenklappen Gummierungsstreifen
so aufgebracht werden, daß sie sich beim Aufbringen auf die Seitenklappen und/oder
beim Umfalzen und Andrücken der Bodenklappe über die Bereiche der freien Kanten der
Seitenklappen wenigstens in Richtung zur Verschlußklappe hin bis auf die benachbarten
Bereiche der Rückfläche der Vorderseite des Umschlages erstrecken.
12. Verfahren zur Herstellung eines Umschlages nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Rückfläche der Bodenklappe sowie auf die umgelegten Seitenklappen seitlich
gegeneinander versetzte, sich jedoch über einen Teil ihrer Breite überlappende Gummierungsstreifen
aufgebracht werden, und daß der Auftrag des Gummierungswerkstoffes je Streifen in
einer Menge von etwa 10 g/m² erfolgt.