(19)
(11) EP 0 224 631 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1987  Patentblatt  1987/24

(21) Anmeldenummer: 86104827.0

(22) Anmeldetag:  09.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 27/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI NL

(30) Priorität: 06.12.1985 DE 3543136

(71) Anmelder: AWA COUVERT August Wegener GmbH + Co.
D-3220 Alfeld/Leine (DE)

(72) Erfinder:
  • Klimm, Wolfgang
    D-3220 Alfeld (DE)

(74) Vertreter: Döring, Rudolf (DE) 
Jasperallee 1a
D-38102 Braunschweig
D-38102 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Briefumschlag, insbesondere für maschinelles Kuvertieren


    (57) Der Briefumschlag (1) ist für störungsfreie maschi­nelle Kuvertierung ausgebildet. Die Bodenklappe (4) ist mit den im Inneren des Umschlages liegenden Seitenklappen (2) durch streifenförmig aufgebrachte Gummierung (9) verklebt. Zur sicheren und verha­kungsfreien Verklebung der Seitenklappen mit der Bodenklappe ist die Gummierung (9) auf die umgeleg­ten Seitenklappen und/oder die Bodenklappe jeweils so aufgebracht, daß sie sich wenigstens in Rich­tung zur Verschlußklappe (5) hin über die freie Kante (10) der jeweiligen Seitenklappe bis auf die Rückfläche der Vorderseite (13) erstreckt. Um die Klebewirkung der auf die Rückfläche der Vorderseite des Umschlages gelangende Gummierung aufzuheben, ist wenigstens in diesen Bereichen zuvor auf die Rückfläche der Vorderseite (13) eine Trennschicht (11) aufgebracht, so daß die Gummierung nach Trock­nung ihre Klebewirkung in diesen Bereichen verliert. Die Trennschicht (11) kann auch vollflächig auf die Rückfläche der Vorderseite und auf die Rückfläche der Bodenklappe im Bereich zwischen den mit den Seitenklappen zusammenwirkenden Randzonen (13) auf­gebracht und als eine mit Farbpigmenten versetzte Dispersion aufgedruckt sein (Fig.1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Briefumschlag, insbeson­dere für maschinelles Kuvertieren, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 sowie Verfahren zur Herstellung von vorgenannten Briefumschlägen.

    [0002] Die automatische Befüllung von für Kuvertiermaschinen geeigneten Briefumschlägen stößt in der Praxis auf Schwierigkeiten, da beim Einfüllen des Füllgutes das Füllgut in die Klebenaht zwischen Bodenklappe und Sei­tenklappen einläuft und sich zwischen diesen beiden Teilen des Umschlages verhakt. Dies gilt insbesondere bei Umschlägen mit innenliegenden Seitenklappen.

    [0003] Es sind Verfahren vorgeschlagen, um die Gummierung der Seitenklappen so deckungsgerecht anzubringen, daß eine absolute und verhakungsfreie Verklebung zwischen Sei­tenklappen und Bodenklappe möglich ist (vgl. die deut­sche Patentanmeldung P 22 20 206.8). Diese Maßnahme ist jedoch auf bestimmte Verarbeitungsverfahren, z.B. auf solche beschränkt, bei denen Papier von einer Rolle abgezogen und auf einer One-line-Maschine verarbeitet wird.

    [0004] Bei anderen bekannten Verfahren ist eine absolute und verhakungsfreie Verklebung nur möglich, wenn man in Kauf nimmt, daß Leim auch auf die Rückfläche der Vorder­seite des Umschlages gelangt mit der Gefahr, daß Vorder­seite und Bodenklappe des Umschlages miteinander ver­kleben und der Umschlag unbrauchbar wird.

    [0005] Unter Gummierung wird jede übliche Klebstoffauftragung zur Herstellung der verklebten Verbindungen verstanden.

    [0006] Bei der bekannten One-line-Produktion wird das Papier von der Rolle abgewickelt, dann gummiert und die Gummie­rung z.B. über Mikrowelle getrocknet, worauf das For­mat durch Rotationsmesser geschnitten und der Zuschnitt mit den gummierten Seitenklappen zum Umschlag gefaltet wird. Der zuvor auf die Seitenklappen aufgetragene und getrocknete Leim wird dann reaktiviert und die Verkle­bung zwischen Bodenklappe und Seitenklappen während des Einfalzens der Seitenklappen unter die Bodenklappe durchgeführt. Bei der Blattverarbeitung muß zunächst die Gummierung getrennt auf einer Rollenstanze erfolgen und die Gummierung getrocknet werden. Danach wird der Bogen ausgestanzt, und die Zuschnitte werden gelagert. Durch den Leimauftrag ergeben sich örtlich unterschied­liche Materialdicken bzw. beim Stapeln örtlich unter­schiedliche Stapelhöhen, die dazu führen, daß die Zu­schnitte sich im Stapel schüsselartig verformen. Dies führt bei der Lagerung und der Abstapelung zu Schwie­rigkeiten. Das gleiche gilt für die Anlage der so ver­formten Zuschnitte an die die Zuschnitte weiterverar­beitende Blattmaschine. Eine Vorgummierung in Streifen­form auf einer Gummiermaschine mit anschließendem Quer­schneiden, um einen mehrfach nutzbaren Bogen zu erhalten, kann zu Wellenerscheinungen führen. Für das anschließen­de Ausstanzen können moderne und automatisch gesteuerte Maschinen kaum verwendet werden.

    [0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, die aufgezeigten Nach­teile zu vermeiden und einen Briefumschlag sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung so zu gestalten, daß der Briefumschlag auf einfache und billige Weise ge­fertigt werden kann und eine absolut verhakungsfreie Verklebung zwischen der Bodenklappe und den Seitenklap­pen gewährleistet ist, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Bodenklappe und die Umschlagvorderseite mit­einander verkleben.

    [0008] Die vorstehende Aufgabe wird durch die Lehre des Anspru­ches 1 sowie hinsichtlich des Verfahrens durch die An­sprüche 10 und 11 gelöst.

    [0009] Bei vorgenannter Ausbildung wird auf die sonst notwen­dige Präzision bei der Auftragung der Gummierung gänz­lich verzichtet. Es wird vielmehr bewußt in Kauf genom­men bzw. darauf abgestellt, daß die Gummierung, die auf die Seitenklappe und/oder die Bodenklappe aufgetra­gen wird, die freie Kante der Seitenklappe zumindest in Richtung der Verschlußklappe oder auch zur Mitte der Vorderseite hin überragt und so ein Teil der Gummie­rung auch auf die Rückfläche der Vorderseite des Um­schlages gelangt. Dadurch wird gewährleistet, daß die Seitenklappen vor allem in den entscheidenden Berei­chen unmittelbar angrenzend an die der Verschlußklappe zugekehrte Klappenkante sicher mit Gummierung beschich­tet werden. Die auf die Rückfläche der Vorderseite des Umschlages beim Auftrag und/oder Verkleben der Boden­klappe gelangende Gummierung wird in ihrer Wirkung un­schädlich gemacht, indem zwischen der Rückfläche der Vorderseite und diesen Gummierungsbereichen ein Trenn­mittel vorgesehen ist, das nach Trocknen der Gummie­rung die Klebkraft unwirksam macht, so daß eine Ver­klebung zwischen der Vorderseite des Umschlages und der Bodenklappe ausgeschlossen ist.

    [0010] Die Unteransprüche 2 bis 5 betreffen vorteilhafte Wei­terbildungen der Lehre des Anspruches 1.

    [0011] Gemäß den Unteransprüchen 2 bis 5 ist die Anordnung der Trennschicht ausschließlich im Bereich der freien Kanten der umgefalzten Seitenklappen vorgesehen und soll sich dabei nach dem Anspruch 1 außerhalb der Seiten­klappen erstrecken. Hierdurch kommt man mit einer rela­tiv geringen Menge des Trennmittels aus, da dieses nur streifenförmig auf die Rückfläche der Vorderseite auf­gebracht werden muß.

    [0012] Die Trennmittel können dabei auf Lack-, Silikon- oder Wachsbasis oder ähnlich geeignete Mittel aufgebaut sein.

    [0013] Die Lösung nach den Ansprüchen 6 bis 8 sieht gegenüber den Ansprüchen 1 bis 5 einen vollflächigen Auftrag der Trennschicht auf die Rückfläche der Vorderseite sowie die Rückfläche der Bodenklappe zwischen den mit den Seitenklappen zusammenwirkenden Randzonen vor, wobei die Trennschichten als pigmentierte, das Durchschein­vermögen der Vorderseite und der Bodenklappe vermin­dernde oder verhindernde Beschichtungen ausgebildet sind. Hierdurch kann auf die sonst notwendige Bedruckung der Rückflächen der Vorderseite und der Bodenklappe verzichtet werden, um die Gefahr eines Durchscheinens des Inhaltes des Briefumschlages zu vermeiden. Bei prak­tischen Versuchen haben sich Trennschichten gemäß den Ansprüchen 7 und 8 bewährt. Als Druckfarben zur Ver­setzung der genannten Dispersionen eignen sich Pigment­präparate, die in Wasser und schwerflüchtigen wasser­mischbaren organischen Lösungsmitteln dispergierbar sind, so daß die bisher erforderliche Verwendung von Druckfarben mit einem sehr flüchtigen Lösungsmittel für den Innendruck der Umschläge entfallen kann. Auf diese Weise wird gleichzeitig eine Verminderung der Umweltbelastung erreicht.

    [0014] Besonders günstige Bedingungen für eine sichere Verkle­bung der Seitenklappen mit der Bodenklappe ergeben sich, wenn die erforderliche Menge des Gummierungswerkstoffes zur Hälfte als Streifen auf die Rückfläche der Boden­klappe und zur anderen Hälfte als Streifen auf die je­weilige Seitenklappe aufgebracht ist und die Gummie­rungsstreifen auf der Seiten- und Bodenklappe seitlich gegeneinander so versetzt sind, daß sie sich noch über einen Teil ihrer Breite überlappen.

    [0015] Durch das Aufbringen der Gummierungsstreifen auf die Seitenklappen und die Bodenklappe ergibt sich eine brei­tere Zone, über welche die genannten Klappen miteinander verklebt sind, wobei im Bereich der Überdeckung der seitlich gegeneinander versetzten Gummierungsstreifen eine sehr sichere und widerstandsfähige Klebung erreicht wird, andererseits jedoch in den seitlich der Überdeckung befindlichen Zonen noch eine so hinreichende Verklebung erfolgt, daß Störungen bei der späteren Handhabung des Umschlages, beispielsweise bei der automatischen Ver­teilung im Postdienst, vermieden werden. Die aufein­anderliegenden Bereiche der Bodenklappe und der Seiten­klapen können mit relativ geringem Klebstoffaufwand über eine breite Zone hinreichend fest miteinander ver­bunden werden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß beim Aufpressen der Bodenklappe auf die Seitenklappen nur im Bereich der sich überdeckenden Gummierungsstreifen eine entsprechend geringe Menge des Klebstoffes über die der Verschlußklappe zugekehrte Kante der Seitenklappe herausgequetscht werden kann, der dort auf die Trenn­schicht gelangt und aufgrund der relativ geringen Menge dort sehr schnell trocknet, ohne daß er eine Klebwirkung entfalten kann.

    [0016] Andererseits wird jedoch im Bereich der genannten Kan­ten, welche der Verschlußklappe zugekehrt sind, eine sichere Verklebung der Boden- und Seitenklappen erreicht, die für die automatische Kuvertierung von entscheiden­der Bedeutung ist.

    [0017] Zur Herstellung des neuen Umschlages sieht die Erfindung Verfahrensweisen gemäß den Ansprüchen 10 bis 12 vor, wobei der Anspruch 10 die Herstellung von Umschlägen nach den Ansprüchen 1 bis 5 und 9 und der Anspruch 11 das Verfahren zur Herstellung von Umschlägen gemäß den Ansprüchen 1 und 6 bis 8 betrifft.

    [0018] Die im Verfahrensanspruch 12 genannten Mengen des Gum­mierungswerkstoffes haben sich als besonders zweckmäßig und erfahrungsgemäß auch hinreichend ergeben, um im Bereich der sich überdeckenden Gummierungsstreifen eine sichere Verklebung und im Bereich außerhalb dieser Überdeckung eine hinreichende Haftung zu erzielen, die bei der Handhabung des Umschlages auch auf automati­schen Sortiermaschinen erhalten bleibt.

    [0019] Die Fertigung der Umschläge ist gemäß den Verfahrens­ansprüchen außerordentlich einfach und wegen der ver­minderten Präzisionsanforderungen an den Auftrag der Gummierung in bezug auf die freien Kanten der Seiten­klappen auch preisgünstig. Durch den beschriebenen voll­flächigen Auftrag des mit Farbpigmenten versetzten Trenn­mittels auf die gesamte Rückfläche der Vorderseite sowie die Rückfläche der Bodenklappe im Bereich zwischen den mit den Seitenklappen zusammenwirkenden Randzonen ent­fällt die sonst zusätzlich notwendige Bedruckung der genannten Flächen, so daß ein ganzer Arbeitsgang bei der Herstellung derartiger Umschläge eingespart wird. Dabei kann zur Herstellung der Umschläge sowohl vom Rollenformat als auch vom Blatt- oder Bogenformat aus­ gegangen werden.

    [0020] Bei der vollflächigen Beschichtung der Rückflächen der Vorderseite sowie der Bodenklappe wird außerdem sicher­gestellt, daß Leimpartikelchen, die auf die Rückfläche der Vorderseite bzw. der Bodenklappe gelangen sollten, nicht zu einer Verklebung zwischen der Vorderseite und der Bodenklappe führen können. Auch in dieser Beziehung macht sich die vollflächige Beschichtung der genannten Rückflächen der Vorderseite und der Bodenklappe mit dem Trennmittel vorteilhaft bemerkbar.

    [0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläu­tert.

    Fig. 1 zeigt einen fertigen Zuschnitt für eine erste Variante des neuen Briefumschlages,

    Fig. 2 gibt entsprechend Fig. 1 eine zweite Variante des fertigen Zuschnittes wieder.



    [0022] Der Briefumschlag nach Fig. 1 weist eine Vorderseite 13 auf, deren Rückfläche dem Betrachter zugewandt ist, und an die über Falzlinien 6,7 die Verschlußklappe 5 und die Bodenklappe 4 anschließen. An die Vorderseite 13 schließen weiterhin über Falzlinien 3 Seitenklappen 2 an. Diese werden zur Fertigstellung des Umschlages nach innen geklappt, mit Leim versehen und mit der Bo­denklappe 4 verklebt. Dabei kann auch anstelle oder zusätzlich zu dem Leimauftrag auf die Seitenklappen die Bodenklappe im Bereich ihrer Auflageflächen auf die Seitenklappen mit einem Leimauftrag versehen sein.

    [0023] Für ein maschinengerechtes Verhalten des Umschlages beim automatischen Kuvertieren ist es wesentlich, daß die im Inneren des Umschlages liegenden Seitenklappen zumindest im Bereich ihrer der Verschlußklappe zuge­ kehrten Enden kantendicht mit der Bodenklappe 4 verklebt sind, da anderenfalls sich das einzuführende Schriftgut zwischen diesen beiden Teilen verhaken kann, wodurch der automatische Kuvertiervorgang gestört wird.

    [0024] Dies wird bei dem gezeigten Umschlag nach Fig. 1 auf einfache Weise erreicht. Es ist dabei gleichgültig, ob der gezeigte Zuschnitt ausgehend von Rollenpapier oder von Blatt- oder Bogenpapier hergestellt ist. Ge­mäß dem dargestellten Beispiel wird nach dem Einfalzen der Seitenklappen 2 der Leim oder ein anderer Klebstoff zur Gummierung der Seitenklappen auf diese z.B. mit Hilfe von Segmenten aufgebracht. Die Aufbringung er­folgt somit in Form von Streifen 8,9. Der weiter innen­liegende Klebstoffstreifen 9 wird bewußt so aufgebracht, daß er die Kante 10 der Seitenklappe 2 sowohl der Länge als auch der Breite der Seitenklappe 2 nach überlappt. Dadurch gelangen auch Leimbereiche 12 auf die Rückfläche der Vorderseite 13 des Umschlages, wie dies in der Fi­gur dargestellt ist. Durch diese Art des Leimauftrages wird in jedem Falle sichergestellt, daß bei der nach­folgenden Verklebung zwischen den Seitenklappen 2 und der Bodenklappe 4 die Verbindung absolut dicht und fest bis zur Kante 10 der Seitenklappen 2 hin erfolgt.

    [0025] Um ein Verkleben der Rückfläche der Vorderseite 13 mit der Bodenklappe 3 durch die überstehenden Leimbereiche 12 zu verhindern, wird auf den Zuschnitt vor dem Ein­falzen der Seitenklappen 2 ein Trennmittel aufgebracht. Dieses wird im dargestellten Beispiel der Fig. 1 als Trennmittelstreifen 11 aufgebracht, und zwar wenigstens über die Höhe der Rückfläche der Vorderseite 13 des Umschlages. Im dargestellten Beispiel reicht der Trenn­mittelstreifen 11 bis in die Verschlußklappe 5 hinein. Die Lage des Trennmittelstreifens 11 ist so gewählt, daß die Kante 10 der Seitenklappe 2 etwa mittig auf dem Trennmittelstreifen zu liegen kommt, wenn die Seiten­klappe eingefalzt wird. Die Breite des Trennmittelstrei­fens 11 wird so gewählt, daß bei dieser relativen Lage der Gummierungsstreifen 9 in seiner vollen Breite sicher auf dem Trennmittelstreifen 11 zu liegen kommt, wie dies oben rechts im Bereich der Einlaufkante der Seiten­klappe 2 bei der Bezugsziffer 12 dargestellt ist.

    [0026] Der Trennmittelstreifen 11 wird zweckmäßigerweise aus­reichend breit gewählt, um Toleranzen bei der Aufbrin­gung des Gummierungsstreifens 9 sicher zu kompensieren und zu gewährleisten, daß keinerlei Klebemittel direkt auf die Rückfläche der Vorderseite 13 des Umschlages gelangen, sondern nur auf die Trennmittelbereiche. Das Trennmittel sorgt dafür, daß nach Trocknung der Gummie­rung die Klebkraft der Gummierung im Bereich des Trenn­mittels unwirksam wird.

    [0027] Bei dem Briefumschlag bzw. Zuschnitt der Fig. 2 sind die mit der Fig. 1 übereinstimmenden Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0028] Der in Fig. 2 wiedergegebene Umschlag bzw. Zuschnitt ist auf der Rückfläche der Vorderseite 13 mit einer vollflächigen Trennmittelbeschichtung 11a ausgerüstet. Die Rückfläche der Bodenklappe 4 weist ebenfalls eine vollflächige Beschichtung 11b auf, welche sich im Be­reich zwischen den mit den Seitenklappen 2 zusammen­wirkenden Randzonen erstreckt. Die Trennmittelschichten 11a und 11b, welche in einem Zuge bei der Herstellung aufgebracht werden, sind dabei als eine mit einer Pig­mentpräparation versetzte Dispersion ausgebildet und stellen somit gleichzeitig eine Innenbedruckung der Vorderseite 13 und der Bodenklappe 4 dar, so daß der Inhalt des Briefumschlages nicht nach außen hin durch­scheint und somit von außen nicht erkennbar, insbeson­ dere nicht lesbar ist.

    [0029] In der Fig. 2 sind die Seitenklappen 2 gestrichelt im ungefalteten und in ausgezogenen Linien in ihrer auf die Rückfläche der Vorderseite 13 umgelegten Faltstel­lung wiedergegeben. Im rechten Teil der Fig. 2 ist die Seitenklappe 2 mit aufgebrachten Gummierungsstreifen 8 und 9 wiedergegeben, wie sie auch in der Fig. 1 dar­gestellt sind. Dabei ist in dem rechten Teil der Boden­klappe 4 strichpunktiert angedeutet, daß zusätzlich oder auch anstelle zu den Gummierungsstreifen 8 und 9 der Seitenklappe 2 zwei Gummierungsstreifen 8ʹ bzw. 9ʹ aufgebracht werden können.

    [0030] Im linken Teil der Fig. 2 ist eine andere besonders zweckmäßige Anordnung der Gummierungsstreifen wieder­gegeben. Bei dieser Ausgestaltung ist auf der Seitenklap­pe 2 ein etwa bis zu der freien Kante 10 der Seitenklap­pe 2 reichender Gummierungsstreifen 9a wiedergegeben, welcher sich in diesem Beispiel bis etwas über die Hälf­te der Seitenklappenbreite erstreckt. Ein zweiter Gum­mierungsstreifen 9b ist auf der Bodenklappe 4 seitlich gegenüber dem Gummierungsstreifen 9a versetzt aufge­bracht, und zwar so, daß sich die beiden Gummierungs­streifen 9a und 9b über einen Teil ihrer Breite über­lappen. Der Überlappungsbereich 9c ist auf der Seiten­klappe 2 durch eine enge Schraffur angedeutet.

    [0031] Der Gummierungsstreifen 9a weist ebenso wie der Gummie­rungsstreifen 9 einen Bereich 12 auf, welcher sich über die Seitenklappe 2 hinaus auf die Rückfläche der Vorder­seite 13 erstreckt.

    [0032] Man erkennt aus dem linken Teil der Fig. 2, daß der Überlappbereich 9c der Gummierungsstreifen 9a und 9b sich bis über die der Verschlußklappe 5 zugekehrte freie Kante 10 der Seitenklappe hin erstreckt, so daß eine sichere und dauerhafte Verbindung der Bodenklappe 4 mit der Seitenklappe 2 in diesem Bereich gewährleistet ist, die für die automatische Befüllung der Briefum­schläge eine entscheidende Bedeutung hat. Die im zu­sammengefalteten Zustand des Umschlages außerhalb der Überlappzone 9c befindlichen Bereiche der Gummierungs­streifen 9a und 9b sorgen für eine hinreichende Haf­tung zwischen der Bodenklappe 4 und den Seitenklappen 2, die sich bei der späteren Handhabung nicht lösen, so daß derartige Umschläge auch durch automnatische Sortieranlagen hindurchgeführt werden können.

    [0033] Statt den Gummierungsstreifen 9a in der Fig. 2 etwa mit der freien Kante 10 der Seitenklappe 2 enden zu lassen, könnte dieser auch die genannte freie Kante 10 überragen, ähnlich wie dies im rechten Teil der Fig. 2 wiedergegeben ist.


    Ansprüche

    1. Briefumschlag, insbesondere für maschinelles Kuver­tieren, bei dem die Bodenklappe mit den im Inneren des Umschlages liegenden Seitenklappen mittels einer Gummierung verklebt ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß zur sicheren Verklebung bis zur jeweiligen freien Kante (10) der Seitenklappen (2) die Gummierung (9,12) die Seitenklappe wenigs­tens in Richtung zur Verschlußklappe (5) hin über­lappt und außerhalb der Seitenklappe (2) eine Trenn­schicht (11) zwischen der Rückfläche der Vorderseite (13) des Umschlages (1) und der Gummierung vorge­sehen ist.
     
    2. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Gummierung (9,12) auf die umgelegten Seitenklappen (2) und/oder auf die Rückfläche der Bodenklappe (4) aufgebracht ist und die Kante (10) der Seitenklappe (2) sowohl deren Breite als auch deren Länge nach überlappt.
     
    3. Briefumschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierung (9,12) auf den Seitenklappen (2) und/oder der Boden­klappe (4) mittels Segmente in Form von schmalen Streifen (8,9; 8ʹ,9ʹ) aufgebracht ist.
     
    4. Briefumschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Längsrichtung jeder Seitenklappe verlaufender Trennschichtstreifen (11) vorgesehen ist, dessen Breite die Breite der Gummierung (9,12) übersteigt, und der sich im wesentlichen über die Höhe der Vor­ derseite (13) erstreckt.
     
    5. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß als Trennschicht (11) ein Silikon oder Lack enthaltendes oder ein auf Wachsbasis aufgebautes Trennmittel auf­gesprüht oder aufgedruckt ist.
     
    6. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß auf der Rückfläche der Vorderseite (13) eine diese vollständig bedecken­de und auf der Rückfläche der Bodenklappe (4) eine diese im Bereich zwischen den mit den Seitenklappen (2) zusammenwirkenden Randzonen vollständig bedecken­de Trennschicht (11a bzw. 11b) vorgesehen sind, und daß die Trennschichten als pigmentierte, das Durch­scheinvermögen der Vorderseite und der Bodenklappe vermindernde oder verhindernde Beschichtungen aus­gebildet sind.
     
    7. Briefumschlag nach Anspruch 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß als Trennschicht (11a; 11b) eine mit einer Druckfarbe versetzte Polymer­dispersion auf der Rückfläche der Vorderseite (13) und die Rückfläche der Bodenklappe (4) aufgesprüht oder aufgedruckt ist.
     
    8. Briefumschlag nach Anspruch 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß als Trennschicht (11a; 11b) eine mit Druckfarbe versetzte dünnflüssige Poly­äthylen-Primärdispersion auf die Rückfläche der Vor­derseite (13) und die Rückfläche der Bodenklappe (4) aufgesprüht oder aufgedruckt ist.
     
    9. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die für eine sichere Verklebung jeder Seitenklappe (2) mit der Bodenklappe (4) erforderliche Menge des Gum­mierungswerkstoffes zur Hälfte als Streifen (9b) auf die Rückfläche der Bodenklappe und zur anderen Hälfte als Streifen (9a) auf die jeweilige Seiten­klappe aufgebracht ist und die Gummierungsstreifen auf der Seiten- und Bodenklappe seitlich gegenein­ander so versetzt sind, daß sie sich noch über einen Teil (9c) ihrer Breite überlappen.
     
    10. Verfahren zur Herstellung eines für maschinelles Kuvertieren geeigneten Briefumschlages nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 9, bei dem rollenförmiges Ausgangsmaterial auf dem Wege der One-line-Produktion verarbeitet oder von blatt- oder bogenförmigem Aus­gangsmaterial ausgegangen wird und bei dem nach Auf­bringen einer Gummierung auf die Seitenklappen und/­oder die Bodenklappe die Seitenklappen mit der Boden­klappe verklebt werden, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Gummierung auf die Seiten­klappen, nachdem diese auf die Rückfläche der Vor­derseite des Umschlages umgefalzt worden sind und/­oder auf die Rückfläche der Bodenklappe mit Hilfe von Segmenten streifenförmig so aufgebracht wird, daß beim Aufbringen der Gummierung und/oder beim Umfalzen und Andrücken der Bodenklappe ein Gummie­rungsstreifen die jeweilige freie Kante der Seiten­klappen überlappt und sowohl Bereiche der Seitenklappen als auch Bereiche der Rückfläche der Vorderseite des Umschlages bedeckt, und daß vor dem Umfalzen der Seitenklappen in dem Bereich der Rückfläche der Vorderseite, in denen die Kanten der Seitenklappen nach dem Umfalzen zu liegen kommen, ein Trennmittel so aufgebracht wird, daß dieses nach dem Aufbringen der Gummierung zwischen der Rückfläche der Vorder­seite des Umschlages und den auf dieser Rückfläche befindlichen Gummierungsbereichen liegt.
     
    11. Verfahren zur Herstellung eines Umschlages nach einem der Ansprüche 1 und 6 bis 8 gemäß Gattungs­begriff des Anspruches 10, dadurch ge­kennzeichnet, daß vor dem Umfalzen der Seitenklappen die Rückfläche der Vorderseite des Umschlages sowie die Rückfläche der Bodenklappe im Bereich zwischen den mit den Seitenklappen zu­sammenwirkenden Randzonen vollständig mit einer farbpigmentierten Polymer- oder Polyäthylen-Primär­dispersion beschichtet, insbesondere bedruckt wird, und daß auf die Rückfläche der Bodenklappe und/oder auf die umgefalzten Seitenklappen Gummierungsstrei­fen so aufgebracht werden, daß sie sich beim Auf­bringen auf die Seitenklappen und/oder beim Umfal­zen und Andrücken der Bodenklappe über die Bereiche der freien Kanten der Seitenklappen wenigstens in Richtung zur Verschlußklappe hin bis auf die be­nachbarten Bereiche der Rückfläche der Vorderseite des Umschlages erstrecken.
     
    12. Verfahren zur Herstellung eines Umschlages nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Rückfläche der Bodenklappe sowie auf die umgelegten Seiten­klappen seitlich gegeneinander versetzte, sich je­doch über einen Teil ihrer Breite überlappende Gum­mierungsstreifen aufgebracht werden, und daß der Auftrag des Gummierungswerkstoffes je Streifen in einer Menge von etwa 10 g/m² erfolgt.
     




    Zeichnung