[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstärkung der verdickenden Wirkung von
auf pyrogenem Wege hergestelltem Siliciumdioxid in wässriger Dispersion.
[0002] Es ist bekannt, wässrigen Dispersionen von auf pyrogenem Wege hergestelltem Siliciumdioxid
zur Verstärkung der verdickenden Wirkung polyethylenoxidgruppenhaltige Verbindungen
zuzusetzen. Derartige Verbindungen sind zum Beispiel Polyäthylenglykole, ethoxylierte
Amine, ethoxylierte Diamine, quaternisierte ethoxylierte Amine (vgl. DE-AS 25 24 309).
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verstärkung der verdickenden Wirkung
von auf pyrogenem Wege hergestelltem Siliciumdioxid in wässriger Dispersion, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man der Dispersion ein ethoxyliertes Polyethylenamin
zusetzt.
[0004] In einer bevorzugten Ausführungsform kann man ein ethoxyliertes Polyethylenamin,
das ein Molekulargewicht zwischen 400 und 8000, insbesondere zwischen 2000 und 4000
aufweist, verwenden.
[0005] Das ethoxylierte Polyethylenamin kann der wässrigen Dispersion in einer Menge von
0,1 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das auf pyrogenem Wege
herstelltem Siliciumdioxid, zugesetzt werden.
[0006] Die Herstellung von ethoxylierten Polyethylenaminen ist bekannt und erfolgt durch
Umsetzung von Polyethylenaminen mit Ethylenoxid. Die Länge der Polyethylenaminketten
und der Ethoxylierungsgrad können in sehr großem Maße variiert werden. Diese Substanzen
liegen als viskose Flüssigkeiten oder Pasten vor und sind leicht wasserlöslich. Als
besonders effektiv haben sich Triethylentetraamin bis Octaethylennonamin mit Ethoxylierungsgraden
von - je nach der Länge der EA-Kette - 20 bis 120 EO erwiesen.
[0007] Die Polyethylenaminkette braucht nicht durch Aminogruppen terminiert sein - die üblicher
Weise ebenfalls ethoxyliert werden - sondern können an den entsprechenden Stellen
auch andere Reste, wie z.B. Ester-, Carbonsäureamid-, Alkyl-, Aryl-, Alkoyl- oder
Aroylgruppen, aufweisen.
[0008] Die geeigneten ethoxylierten Polyethylenamine können Molekulargewichte - je nach
Kettenlänge und Ethoxylierungsgrad - von 400 - 8000 besitzen.
[0009] Vorteilhafterweise werden die mit auf pyrogenem Wege hergestelltem Siliciumdioxid
und den erfindungsgemäß verwandten Additiven erzielten Viskositäten von Erdalkalisalzen
- wie sie z.B. als Härtebilder im Wasser auftreten - auch in hohen Konzentrationen
nur wenig beeinträchtigt.
Beispiele
[0010] Die Viskosität wird mit dem Brookfield-Viskosimeter der Firma Colora Meßtechnik GmbH
bestimmt. Der Thixotropieindex ist der Quotient aus der Viskosität gemessen bei 5
Upm und der Viskosität gemessen bei 50 Upm mit dem Brookfiled-Viskosimeter.
Vergleichsbeispiel
[0011] 3 g auf pyrogenem Wege hergestellte Kieselsäure mit einer spezifischen Oberfläche
(BET) von 205 m²/g und einer mittleren Primärteilchengröße von ca. 12 nm werden in
97 g entionisiertem Wasser mit einem Spatel eingerührt und anschließend 3 min mit
einem Dissolver (Zahnscheibenrührer) bei 3000 Upm (Zahnscheibendurchmesser 5 cm)
dispergiert. Die Bestimmung der Viskosität bzw. Thixotropie erfolgt mit einem Brookfield-Viskosimeter
RVT. Sie beträgt bei 5 Upm 100 mPas und bei 50 Upm 50 mPas. Der Quotient aus dem ersten
und zweiten Wert, der sogenannte Thixotropie-Index (II), ergab 3,33.
Beispiel 1
[0012] Wie Vergleichsbeispiel 1. Es werden nach der Dispergierung des auf pyrogenem Wege
herstelltem Siliciumdioxides ca. 0,03 g eines ethoxylierten Tetraethylenpentamin (30
EO) hinzugegeben und nochmals 3 min unter den gleichen Bedingungen dispergiert.
[0013] Viskosität: 12 000 mPas ( 5 Upm)
520 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 23,1
Vergleichsbeispiel 2
[0014] 0,03 g des ethoxylierten Tetraethylenpentamin (30 EO) werden 3 min ohne Zusatz eines
auf pyrogenem Wege hergestellten Siliciumdioxides unter den bereits angegebenen Bedingungen
in entionisiertem Wasser dispergiert.
[0015] Viskosität 20 mPas ( 5 Upm)
10 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 2
Beispiel 2
[0016] Wie Beispiel 1 nur mit einem ethoxylierten Tetraethylenpentamin (20 EO)
[0017] Viskosität 7 600 mPas ( 5 Upm)
1 000 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 7,6
Beispiel 3
[0018] Wie Beispiel 1 nur mit 91 g Wasser und 6 g darin gelöstem Calciumchlorid.
[0019] Viskosität: 8 800 mPas ( 5 Upm)
680 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 12,9
Beispiel 4
[0020] Wie Beispiel 1 nur mit einem ethoxyliertem Polyethlenamin (mittleres MG 3000).
[0021] Viskosität 7 600 mPas ( 5 Upm)
1 200 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 6,3
Vergleichsbeispiel 3
[0022] Wie in Beispiel 1 wird ein ethoxyliertes Talgamin mit 60 EO eingesetzt.
[0023] Viskosität 2 250 mPas ( 5 Upm)
750 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 3,0
Vergleichsbeispiel 4
[0024] Wie in Beispiel 1 wird ein Polyethylenglykol (MG ca. 500) eingesetzt.
[0025] Viskosität 100 mPas ( 5 Upm)
80 mPas (50 Upm)
Thixotropie-Index: 1,25