[0001] Die Erfindung betrifft Vergnügungsanlagen der die Merkmale nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 aufweisenden Gattung.
[0002] Bekannt sind solche Vergnügungsanlagen aus der US-PS 2 312 533 in der Ausgestaltung
als Karussell, bei dem an sich radial zu einer lotrechten Mittelsäule erstreckenden
Armen Gondeln um eine horizontale Achse drehbar gelagert sind, wobei diese Gondeln
die Form von Flugzeugen aufweisen, um das in dem Karussell bei seiner Drehung um die
Mittelachse simulierte Fluggefühl auch optisch auszudrücken. Der Aufstieg der Gondeln
wird durch Verwendung eines Gestells mit Kniehebelarmen bewirkt, die in der Ruhelage
des Karussells, wenn die Gondeln auf dem Boden abgesetzt sind, eine Knicklage einnehmen
und die vor Beginn der Drehbewegung mittels eines sich aufwickelnden Halteseiles gestreckt
werden, so daß die Gondeln in eine bestimmte Höhe angehoben oder auch nur durch Fliehkraft
bei Drehbewegung auf eine der Drehgeschwindigkeit proportionale Höhe angehoben werden.
Dabei löst sich eine Arretierung der Ausgangslage (Nullage), so daß der Fahrgast in
der Gondel die Gondellage mittels Steuerglieder beeinflussen, die Klappen an den Tragflächennachbildungen
verstellen kann. Es sind dann Auf- und Abschwünge sowie Rollbewegungen um die in Fahrtrichtung
liegende Achse möglich. Uberschlagrollen verhindert eine mit der Drehachse verbundene
Kurbel, an die ein Halteseil angreift, welches selbst bei höchster Drehzahl des Karussells
nur Pendelbewegungen der Kurbel zuläßt und welches durch das Absinken der Gondel bei
langsamer drehendem Karussell gestrafft wird, dabei die Ausgangslage der Gondel zwangsweise
wieder herbeiführt und schließlich arretiert.
[0003] Aus der DE-PS 1 958 404 sind Karussells mit Gondeln bekannt, die um eine tangential
zum Drehkreis der Gondel um die Mittelsäule liegende Achse (Rollachse) 360 Grad drehbar
sind und die ebenfalls beweglich gestaltete Tragflächennachbildungen aufweisen, deren
Lage durch Steuerglieder aus der Gondel heraus vom Fahrgast selbst veränderlich sind,
um dadurch Flugbewegungen zu simulieren. Aus dieser Druckschrift sind auch schwenkbare
Sicherheitsbügel zum Festhalten einer Person in der Gondel bekannt. Da die Gondeln
bei diesem Karussell an Pendelarmen aufgehängt sind, ist die Massenträgheit der Gondel
und ihres Insassen leichter zu überwinden, wodurch gegenüber dem Karussell nach der
zuerst genannten Druckschrift schwungvollere Bewegungen angestrebt werden.
[0004] Vergnügungsanlagen mit Gondeln in der Aufhängung, wie sie in den beiden genannten
Druckschriften erläutert werden, weisen jedoch bei den möglichen niedrigen Betriebsgeschwindigkeiten
einschränkende Mängel und betriebshemmende Unzulänglichkeiten auf, wodurch ein praktischer
Durchbruch in der Anwendung bisher nicht erzielt werden konnte.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Ausbildung einer Vergnügungsanlage mit Gondeln, deren
Uberschlag, insbesondere deren Uberschlag um die in Richtung der Fortbewegung der
Gondel liegende Achse (Rollachse), zwangsweise von der Gondel aus einsteuerbar ist.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Ausbildungsmerkmale nach dem Kennzeichen
des Patentanspruches 1.
[0007] Ein solcher motorischer Antrieb zwischen der Gondel und dem Gestell kann in Gruppen,
einzeln oder gemeinschaftlich von einem zentralen Leitstand aus gesteuert werden.
[0008] Vorteilhaft wird jedoch die Steuerung des Antriebes individuell von jedem Fahrgast
aus angestrebt, so daß nach einer bevorzugten Ausführungsform zwischen jeder Gondel
und ihrem Gestell ein motorischer Antrieb vorgesehen ist, der unmittelbar mit den
Steuergliedern in der Gondel gekuppelt ist. Ein solcher Antrieb ermöglicht unabhängig
von der Fahrgeschwindigkeit der Gondel die Einsteuerung pendelnder Rollbewegungen
oder eines Uberschlages oder mehrerer Uberschläge hintereinander, vorzugs weise um
die Rollachse womit eine in der Fortbewegungsrichtung der Gondel liegende Achse definiert
ist, aber auch um andere Achsen, die mit der Rollachse einen Winkel einschließen.
Der Fahrgast hat es dadurch in der Hand, das simulierte Fluggefühl selbsttätig zu
erhöhen oder zu reduzieren. Dadurch wird die Attraktivität einer solchen Vergnügungsanlage
beträchtlich erhöht.
[0009] Es ist von besonderem Vorteil, daß dieser Antrieb zwischen der Gondel und ihrem Gestell
zur Aufhängung sowie die Steuermittel für den Antrieb von der Bewegungsart der Gondel
völlig unabhängig sind. Ausbildungsmerkmale der Erfindung sind daher sowohl bei Karussells
als auch bei Vergnügungsanlagen mit Gondeln anwendbar, die irgendeine andere Bewgung,
zum Beispiel gradlinige Bewegung, Berg- und Talfahrt oder dergleichen, ausführen.
Die Anwendung der Erfindungsmerkmale ist auch nicht auf die optische Nachbildung von
Flugzeugen oder dergleichen beschränkt, sondern kann mit gleicher Wirkung sowohl
in nostalgischen Gondelausbildungen als auch in futuristischen Flugobjektnachbildungen
Anwendung finden. Dabei soll eine Uberschlagsteuerung um mehrere Achsen, die einen
Winkel miteinander einschließen, nicht ausgeschlossen werden.
[0010] Insbesondere bei Anwendung der Erfindung in Karussellgondeln ist ein Steuergestänge
von Vorteil, welches Fluglagen der Gondeln, die sich aufgrund von Zentrifugalkräften
einstellen, ohne Behinderung zuläßt, so daß der Antrieb erst wirksam wird, wenn Fluglagen
über solche sich durch physikalische Kräfte ergebenden Fluglagen hinaus eingesteuert
werden sollen. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß die sich aufgrund von Fliehkräften
einstellenden Fluglagen nicht beeinflußt werden, wenn der Fahrgast eine eigene Steuerung
nicht beabsichtigt. Dazu ist bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein Ubertragungsgestänge
zwischen dem Steuerglied in der Gondel und dem Regelorgan eines als Antrieb zwischen
der Gondel und dem Gestell wirksamen Elektromotors vorgesehen, welches zwei konzentrisch
gelagerte und gegeneinander verdrehbare, jedoch in beiden Drehrichtungen gegeneinander
abgefederte Teile sowie eine an beiden Teilen abgestützte Schaltstange aufweist, deren
Länge zwischen den Abstützungen einstellbar ist. Dadurch wird erreicht, daß das Zuschalten
des Antriebes nur möglich ist, wenn die Gondel über die durch die Zentrifugalkräfte
bedingte Schräglage hinaus Rollbewegungen ausführen soll. In gleicher Weise kann durch
Umschaltung des Antriebes gegen die Wirkung der Zentrifugalkräfte eine geringere Schräglage
angesteuert werden, um nicht nur Uberschlagrollen in beiden Richtungen auszuführen,
sondern auch Pendelbewegungen um eine Mittellage herum zu ermöglichen. Gleichzeitig
kann dieses Ubertragungsgestänge so ausgelegt werden, daß es bei bestimmten Geschwindigkeiten
den Antrieb der Gondel abschaltet, wenn diese durch Steuerung vom Fahrgast aus über
Extremlagen hinaus betätigt wird.
[0011] Die zwangsweise Einsteuerung von Uberschlagrollen ist nur möglich, wenn der Fahrgast
in der Gondel sicher gehalten ist und wenn diese Halterung ihre Sicherheitsfunktion
auch bei Störungen, insbesondere bei ungewolltem Stillstand der Vergnügungsanlage,
erfüllt.
[0012] Nach einem weiteren Erfindungsgedanken soll eine Vergnügungsanlage, die Ausstattungsmerkmale
nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 aufweist, in den Gondeln Sitzplätze aufweisen,
die nebeneinander Dreiergruppen bilden, wobei jedem der beiden äußeren Sitzplätze
ein schwenkbarer Sicherheitsbügel zugeordnet ist und diese beiden Sicherheitsbügel
zusammen auf der einander jeweils zugewendeten Innenseite mit einem Sicherheitsbügel
für den dazwischen angeordneten Sitzplatz verbunden sind. Dies ermöglicht eine bessere
Ausbalancierung der Gondel vor der Aufnahme des Fahrbetriebes. Ein Fahrgast alleine
kann in der Mitte Platz nehmen. Zwei Fahrgäste nehmen auf den beiden äußeren Sitzen
Platz, während drei Fahrgäste sich nebeneinander in die Gondel setzen. Der dadurch
bessere Gewichtsausgleich der Gondel in Abhängigkeit von der Besetzung der Gondel
ist bei Durchführung von Rollüberschlägen besonders wichtig, weil ungleichmäßige Gondelbesetzungen
Unwuchten zur Folge haben, die das Uberschlaggefühl unter Umständen erheblich beeinträchtigen
oder gar den Uberschlag dämpfen.
[0013] Ein besonderer Lösungsgedanke der Erfindung in dieser Richtung sieht vor, daß bei
in Dreiergruppen angeordneten Sitzplätzen den beiden jeweils äußeren Sitzplätzen
in der Gondel ein schwenkbarer Sicherheitsbügel zugeordnet ist, die beide auf der
einander zugewendeten Innenseite jeweils einen Halbbügel eines geteilten Sicherheitsbügels
für den mittleren Sitzplatz aufweisen. Das ergibt eine besonders handliche Konstruktion
der Sicherheitsbügel, die auch leicht zu betätigen ist und ein nicht zu großes Materialgewicht
aufweist. Bevorzugt werden Sicherheitsbügel, die sich über die Schulter bzw. im Beckenbereich
an den Fahrgast anlegen. Zum Ausgleich unterschiedlicher Personengrößen und zur Herstellung
einer sicheren und festen Anlage der Sicherheitsbügel am Körper der Fahrgäste sind
Ausgleichsmittels vorgesehen, die aus teleskopisch gegen die Wirkung einer Feder gegeneinander
verschiebbaren und in der Haltelage fest miteinander verbindbaren Teilen bestehen.
Vorgeschlagen wird eine Ausbildung, bei der der Sicherheitsbügel in Nähe seiner Anlenkung
eine gegen die Wirkung einer Feder aus einer Tasche des Sicherheitsbügels herausziehbaren,
mit einem Doppelhebel gelenkig verbundenen Verlängerung aufweist, wobei dieser Doppelhebel
mit dem einen Ende gelenkig an der Gondel gelagert ist und an seinem anderen Ende
Rasten aufweist, die von außen lösbar in Gegenrasten am Sicherheitsbügel eingreifen.
Bei Ausbildung dieses Doppelhebels als Winkelhebel, dessen die Rasten tragender Schenkel
sich etwa parallel zum Ende des Sicherheitsbügels in Richtung der auf die Gelenkverbindung
des anderen Endes des Winkelhebels wirksamen Federspannung erstreckt, wird erreicht,
daß die Rasten bei Zugspannung in der Feder wirksam ineinandergedrückt werden. Ein
gewolltes Lösen der Rasten zum Zwecke der Offnung des Sicherheitsbügels ist bei Stillstand
der Gondel mit herkömmlichen Mitteln auf mechanischem oder elektrischem Wege möglich.
[0014] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung teils schematisch dargestellt
und werden nachstehend erläutert.
[0015] Auf der Zeichnung zeigen:
Figuren 1 und 2 schematisch die Anordnung verschiedener Gondelausbildungen in einem
Karussell,
Figur 3 eine schematische Draufsicht auf eine Gondel in Form eines Flugzeuges in einem
gegenüber Figur 1 vergrößerten Maßstab,
Figur 4 einen im Maßstab vergrößerten Querschnitt nach der Linie IV - IV der Figur
3,
Figur 5 eine schematische Darstellung der Ausbildung der Sicherheitsbügel,
Figur 6 eine im Maßstab vergrößerte Ausbildung der Anlenkung eines Sicherheitsbügels
nach Figur 5,
Figur 7 eine gegenüber Figur 5 abgeänderte Ausbildung des Sicherheitsbügels,
Figur 8 eine schematische Darstellung des Gondelantriebes bei hängend in einem Gestell
angeordneten Gondeln und
Figur 9 eine gegenüber Figur 8 um 90 Grad versetzte Seitenansicht.
[0016] Die Figuren 1 und 2 veranschaulichen die Anordnung der Gondeln 1 an dem Gestell 2,
welches im Falle dieser Ausführungsbeispiele als Karusselldrehgerüst ausgelegt ist.
In der Figur 1 sind Gondeln in futuristischer Form dargestellt, während die Figur
2 die Ausbildung der Gondeln in nostalgischer Form, z.B. als Flugzeug, veranschaulicht.
Die Gondeln sind bei diesen Ausführungsbeispielen an den freien Enden von Auslegern
3 in einem Lager 4 um eine in Richtung der Fortbewegung liegende Achse, das heißt
im Falle dieser Ausführungsbeispiele um eine tangential am Drehkreis der Gondel liegende
Achse, drehbar gelagert. Dabei ist die Lagerung möglichst im Schwerpunktbereich der
besetzten Gondel angeordnet, um diese möglichst ausbalanciert zu lagern, so daß sie
in der Ruhephase selbsttätig durch eine konstruktiv angemessene Schwerkraftrückwirkung
aufgerichtet werden. Der Schwerpunkt der Gondel im besetzten und unbesetzten Zustand
sollte dabei möglichst unterhalb des Lagers 4 liegen, so daß aus allen Neigungslagen
eine selbsttätige Aufrichtung erfolgt. Das in der Figur 2 schematisch angedeutete
Flugzeug ist in der Figur 3 schematisch in einem vergrößerten Maßstab wiedergegeben.
Außen an seinem Rumpf sind gegenläufig verdrehbare Tragflächen 5 vorgesehen, deren
Steuerwellen 6 mit Steuerhebeln 7 innerhalb der Gondel verbunden sind, so daß der
Fahrgast über einen Steuerhebel 7, gegebenenfalls über ein Winkelgetriebe 8, eine
Verstellung der Tragflächen 5 vornehmen kann. Im Fahrtwind des sich drehenden Karussells
lassen sich Windmühleneffekte erzielen, die zu Seitenneigungen der Gondel 1 führen
und beliebig wechselweise umsteuerbar sind.
[0017] Zwischen der Gondel 1 und dem Arm 3 des Gestells bzw. dem daran befestigten Lager
4 ist bei jeder Gondel ein motorischer Antrieb aus einem Elektromotor 18 vorgesehen.
Die Drehbewegung dieses am Gestell fest angeordneten Motors 18 wird auf einen die
Gondel umschließenden Ring 19 (in der Fig.3 teilweise weggebrochen gezeichnet) übertragen,
so daß der Motor 18 die Gondel um ihre Längsachse (Rollachse) zwangsweise drehen kann.
Das Regelorgan des Elektromotors 18 ist ebenfalls durch ein Steuerglied 7 durch den
Fahrgast in der Gondel betätigbar. Dabei kompensiert ein zwischen dem Steuerglied
7 und dem Regelorgan des Antriebsmotors 18 angeordnetes Ubertragungsgestänge Fliehkrafteinflüsse.
Dieses Ubertragungsgestänge weist eine Steuerwelle 6 und eine dazu konzentrisch gelagerte
Servo-Antriebswelle 10 mit zwei daran befestigten Nocken 11 auf, die einen Winkel
miteinander einschließen und mit Gegenflächen an der Welle 6 zusammenwirken. Zwischen
den Nocken 11 und den Gegenflächen sind jeweils Federn 12 angeordnet, so daß zwischen
den Wellen 6 und 10 Relativbewegungen unter Uberwindung der Federspannung möglich
sind. Dies ermöglicht Gondelverlagerungen in Folge von Zentrifugalkräften ohne Beeinflussung
durch den Willen des Fahrgastes, so daß die Steuerbewegungen des Fahrgastes nur über
diese fliehkraftbedingten Gondelbewegungen hinaus möglich sind. Die Federn 12 bewirken
dabei auch einen ruckfreien Ubergang, wenn die Steuerbewegungen des Fahrgastes auf
das Regelorgan des Motors übertragen werden. Eine Schaltstange 15 ist sowohl auf der
Welle 6 als auch auf der Servo-Antriebswelle 10 abgestützt und betätigt hier einen
Steuerschalter 16 für das Regelorgan des Elektromotors 18. Für eine Feineinstellung
ist die Schaltstange 15 in ihrer Länge zwischen den beiden Abstützungen einstellbar.
Schematisch ist in der Figur 4 angedeutet, daß der Steuerschalter 16 gleichzeitig
auch einen Hilfsantrieb 17 zur Unterstützung der Verstellung der Tragflügel 5 betätigen
kann, wenn auf den Antrieb 18 ganz oder teilweise verzichtet werden soll. Dieser in
Figur 4 schematisch angedeutete Hilfsantrieb 17 ist in der Figur 3 innerhalb des umrahmten
Kästchens 9 untergebracht.
[0018] Die Figur 5 zeigt eine Sicherheitsbügelausbildung für eine Gondel, in der Dreiersitzgruppen
gebildet sind. Jedem der beiden äußeren Sitzplätze ist ein Sicherheitsbügel 21 zugeordnet
und mit seinen Enden schwenkbar in der Gondel angelenkt. Die beiden einander zugewendeten
Innenseiten der Sicherheitsbügel 21 weisen Halbbügelansätze 22 auf, die einen Sicherheitsbügel
für den dritten Sitzplatz in der Mitte zwischen den beiden äußeren bilden. Dieses
Ausführungsbeispiel zeigt Schulterbügel, die in Schwenklagern mit der Achse 24 beweglich
sind und durch Herunterklappen und Andrücken im Schulterbereich des Fahrgastes sicher
angelegt werden können. In Nähe der Anlenkungen sind Ausgleichsmittel zur Anpassung
an unterschiedliche Personengrößen und zur Sicherung einer festen Anlage der Sicherheitsbügel
21 am Körper der Fahrgäste vorgesehen. Diese Aus gleichsmittel bestehen nach dem
Ausführungsbeispiel in der Figur 6 aus einem teleskopisch gegen die Wirkung einer
Feder 25 aus einer Tasche 26 des Sicherheitsbügels 21 in Nähe seiner Anlenkung herausziehbaren
Verlängerung 28, die mit einem Doppelhebel 29 gelenkig verbunden ist, wobei dieser
Doppelhebel 29 mit dem einen Ende mittels eines Gelenkes 30 an der Gondel gelagert
ist und an seinem anderen Ende 31 Rasten 32 aufweist, die von außen lösbar in Gegenrasten
33 am Sicherheitsbügel 21 eingreifen. Sobald der Sicherheitsbügel fest angelegt ist,
entsteht eine Zugkraft im Uhrzeigersinn zu dem Gelenk 30, so daß der Doppelhebel 29
mit den Rasten 32 an seinem Arm 31 fest in die Gegenrasten 33 gepreßt wird und ein
ungewolltes Lösen ausgeschlossen ist. Durch die zahnförmige Keilform der Rasten wird
erreicht, daß der Sicherheitsbügel 21 an jede beliebige Körpergröße anpaßbar ist.
Das Lösen des Rasteneingriffes 32,33 am Ende der Fahrt erfolgt durch einen zentralen
Leitstand elektromechanisch oder von Hand, wie es allgemein üblich ist.
[0019] Die Figur 7 zeigt eine Sicherheitsbügelausbildung für eine Dreiersitzgruppe, bei
der zusätzliche Anlegehalterungen 34 für den Lendenbereich der Personen in der Gondel
vorgesehen und mit dem eigentlichen Sicherheitsbügel 21 durch Stege 35 verbunden sind.
Linksseitig ist die Gelenkverbindung mit der Gondel dargestellt, die entsprechend
dem Beispiel in der Figur 6 ausgebildet sein kann.
[0020] In den Figuren 8 und 9 ist schließlich ein Ausführungsbeispiel für eine Gondel dargestellt,
wie es zur Anwendung kommen kann, wenn die Erfindungsmerkmale in einer Vergnügungsanlage
Anwendung finden sollen, bei der die Gondeln im wesentlichen ungleiche Streckenführungen
haben, sich zum Beispiel auf geraden Teilstücken oder in Berg- und Talfahrt bewegen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Gondel 1 in dem Gestell 2 hängend befestigt
und von einem Ring 19 umschlossen, an dem der Antriebsmotor befestigt ist. Das Gestell
2 ist in diesem Falle mittels eines Fahrwerks 36 an Hochbahnschienen 37 beweglich.
Die Pendelwirkung und das Ausschwingen der Gondel 1 kann seitlich dadurch elastisch
reflexiv begrenzt werden, daß Federn 38 zwischen der Gondel 1 und dem Fahrwerk 36
angeordnet sind, so daß die an sich gewünschte Pendelwirkung maßgeblich durch die
Federn stabilisiert und begrenzt werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0021]
1 Gondel
2 Gestell
3 Ausleger
4 Lager
5 Tragfläche
6 Steuerwelle
7 Steuerhebel
8 Winkelgetriebe
9 Kästchen
10 Servo-Antriebswelle
11 Nocke
12 Feder
13 --
14 --
15 Schaltstange
16 Steuerschalter
17 Hilfsantrieb
18 Antriebsmotor
19 Ring
20 --
21 Sicherheitsbügel
22 Halbbügel
23 --
24 Achse
25 Feder
26 Tasche
27 --
28 Verlängerung
29 Doppelhebel
30 Gelenk
31 Arm
32 Raste
33 Gegenraste
34 Anlegehalterung
35 Steg
36 Fahrwerk
37 Hochbahnschiene
38 Feder
1. Vergnügungsanlage mit in einem Teil eines Gestells aufgehängten, Fahrgäste aufnehmenden
Gondeln,
-die um eine Achse drehbar gelagert sind,
-die individuelle, durch den Fahrgast betätigbare Steuerglieder zur Einsteuerung
der Drehbewegung um diese Achse während der Fortbewegung und
-die vom Fahrgast unabhängige Mittel zur zwangsweisen Rückführung der Gondel in eine
arretierte Ausgangslage (Nullage) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gestell (3) und der Gondel (1) ein motorischer
Antrieb (18) vorgesehen ist.
2. Vergnügungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der motorische Antrieb
(18) zwischen jeder Gondel (1) und ihrem Gestell (3) durch die vom Fahrgast in der
Gondel betätigbaren Steuerglieder (7) regelbar ist.
3. Vergnügungsanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Steuerglied (7) in der Gondel (1) und dem Regelorgan des motorischen Antriebes
(18) dieser Gondel (1) ein Ubertragungsgestänge (6,10,11,12,13,15,16) vorgesehen ist,
welches Fliehkrafteinflüsse kompensiert.
4. Vergnügungsanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
jeder Gondel (1) und ihrem Gestell (3) ein in der Drehrichtung umkehrbarer elektromotorischer
Antrieb (18) vorgesehen ist.
5. Vergnügungsanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ubertragungsgestänge zwischen dem Steuerglied (7) in der Gondel (1) und dem Regelorgan
des Elektromotors zwei konzentrisch gelagerte, gegeneinander verdrehbare und in beiden
Drehrichtungen gegeneinander abgefederte Teile (6,10) sowie eine an beiden Teilen
abgestützte Schaltstange (15) einstellbarer Länge zwischen den Abstützungen aufweist,
die den Antriebsmotor (18) in Extremlagen abschaltet.
6. Vergnügungsanlage mit Ausstattungsmerkmalen nach Anspruch 1 sowie mit Gondeln,
in denen Sitzplätze für mehrere Fahrgäste nebeneinander quer zur Fortbewegungsrichtung
und schwenkbare Sicherheitsbügel für den Fahrgast zur Sicherung seiner Position angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei drei nebeneinander angeordneten Sitzplätzen
jedem der beiden äußeren Sitzplätze ein Sicherheitsbügel (21) zugeordnet ist, und
daß diese beiden Sicherheitsbügel (21) auf der einander jeweils zugewendeten Innenseite
mit einem Sicherheitsbügel (22) für den dazwischenliegenden Sitzplatz verbunden sind.
7. Vergnügungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die den beiden äußeren
Sitzplätzen in der Gondel (1) zugeordneten Sicherheitsbügel (21) auf der einander
zugewendeten Innenseite jeweils einen Halbbügel (22) eines geteilten Sicherheitsbügels
für den mittleren Sitzplatz aufweisen.
8. Vergnügungsanlage nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Nähe
der Anlenkungen der schwenkbaren Sicherheitsbügel (21) Ausgleichsmittel zur Anpassung
an unterschiedliche Personengrößen und zur Sicherung einer festen Anlage der Sicherheitsbügel
am Körper der Fahrgäste vorgesehen sind.
9. Vergnügungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmittel
aus einem teleskopisch gegen die Wirkung einer Feder (25) aus einer Tasche (26) des
Sicherheitsbügels (21) herausziehbaren, mit einem Doppelhebel (29) gelenkig verbundenen
Verlängerung (28) besteht, wobei dieser Doppelhebel (29) mit dem einen Ende gelenkig
an der Gondel (1) gelagert ist und an seinem anderen Ende (31) Rasten (32) aufweist,
die von außen lösbar in Gegenrasten (33) am Sicherheitsbügel (21) eingreifen.
10. Vergnügungsanlage nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Doppelhebel (29) der Ausgleichsmittel als Winkelhebel ausgebildet ist, dessen einer
Schenkel die Rasten (32) aufweist, sich etwa parallel zum Ende des Sicherheitsbügels
(21) in Richtung der auf die Gelenkverbindung (30) des anderen Endes mit der Gondel
(1) wirksamen Federspannung (25) erstreckt.