[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hitzeschildanordnung zum Schutz einer Tragstruktur
gegenüber einem heißen Fluid gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Hitzeschildanordnung
ist z. B. zur Auskleidung der Brennkammer-Innenwand einer Gasturbinenanlage bekannt
durch die DE-PS 11 73 734. Dabei bestehen die Hitzeschild-Elemente aus profilierten
Steinen, welche mit gegenseitigem Abstand unter Bildung von Kühlluftspalten mittels
Halteklammern aus austenitischem Material an der Brennkammerwand befestigt sind.
Die Halteklammern ihrerseits werden von Bolzen, welche die Brennkammerwand durchdringen,
gehalten. Die Bolzen sind mittels Excenterbuchsen in der Brennkammerwand justierbar
gehalten, damit eine Anpassung der Befestigung an die Abmessungen der Brennkammersteine,
die nicht immer übereinstimmen, möglich ist.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten Hitzeschildanordnung
der gattungsgemäßen Art, welche sich zur Auskleidung von kompliziert geformten Strukturen
eignet. Dabei soll der Kühlluftverbrauch möglichst gering sein und möglichst gleichmäßig
über die zu schützende Fläche verteilt werden, ohne daß große Wärmespannungen an den
Hitzeschild-Elementen und ihren Verankerungen auftreten können. Dabei soll die Hitzeschildanordnung
möglichst nur aus metallischen Bauteilen bestehen.
[0003] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Hitzeschildanordnung
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 15 angegeben. Wie anhand der Zeichnung
noch näher erläutert wird, bietet die Erfindung verschiedene Vorteile. Durch den
Aufbau eines einzelnen Hitzeschild-Elementes nach Art eines Pilzes können sich deren
Hutteile frei in allen Richtungen vom Schaftteil weg ausdehnen, ohne daß es zu erheblichen
Wärmespannungen kommt. Gegebenenfalls können sich die Hutteile an ihrer heißeren Oberfläche
stärker ausdehnen als an ihrer Unterseite, was zwar zu einer leichten Wölbung der
Hutteile führt, jedoch nicht zu Wärmespannungen. Weiterhin ist es problemlos möglich,
beliebige räumliche Flächen von Tragstrukturen mit solchen Hitzeschild-Elementen
zu verkleiden. Solche Flächen können immer in Segmente von geeigneter Größe zerlegt
werden, wobei es von der speziellen Form abhängt, ob Dreiecke, Polygone oder Segmente
einer Rotationskörperoberfläche die günstigste Lösung sind. Auch ist es grundsätzlich
möglich, im Raum gekrümmte Hutteile zu verwenden. Besonders vorteilhaft ist es allerdings,
gegebene Strukturflächen nach Möglichkeit durch ebene Dreiecke anzunähern, wobei die
Größe der Dreiecke von der gewünschten Genauigkeit der Annäherung abhängt. Die dabei
entstehenden Dreiecke sind zwar im allgemeinen nicht gleichseitig und untereinander
auch nicht völlig gleich, jedoch ist es wünschenswert, nach Möglichkeit nahezu gleichseitige
Dreiecke zu verwenden. An einzelnen Stellen kann dies zu Schwierigkeiten führen,
jedoch ist es prinzipiell wünschenswert, Dreiecke mit nicht zu spitzen Winkeln zu
verwenden, da sonst die langen Spitzen eine erhöhte Schwingungsneigung aufweisen könnten.
Zwar müssen die einzelnen Hitzeschild-Elemente nicht unbedingt genau in ihrem Schwerpunkt
verankert werden, jedoch ist dies im allgemeinen die günstigste Lösung. Die Art der
Verankerung hängt von den jeweiligen Anforderungen ab, so daß verschieden aufwendige
Lösungen in Betracht kommen. Die einfachste Lösung ist die Verankerung mit einem
Ankerbolzen, welcher die Tragstruktur in einer Druckgangsbohrung durchdringt und mit
wenigstens einer auf sein freies Ende geschraubten Befestigungsmutter gegen die Tragstruktur
verspannt ist. Durch geeignete Mittel, beispielsweise einen Distanzring oder eine
Ringschulter, wird ein definierter Abstand zwischen Tragstruktur und Hutteil hergestellt.
Eine solche Anordnung läßt sich jedoch nur demontieren, wenn die Rückseite der Tragstruktur
zugänglich ist, was beispielsweise bei Heißgaskanälen von Gasturbinen nicht immer
möglich ist. Eine andere Befestigungsart besteht, wie anhand der Zeichnung noch näher
erläutert wird, darin, die Hitzeschild-Elemente mittels versenkter Ankerbolzen von
der Heißgasseite her festzuschrauben, was natürlich entsprechend befestigte Muttern
auf der Rückseite der Tragstruktur erfordert.
[0004] Die entscheidende Wirkung der Hitzeschildanordnung wird durch die Art der Kühlung
der Hitzeschild-Elemente erreicht. Ein Kühlfluid, vozugsweise Luft, wird durch eine
Vielzahl von Bohrungen in der Tragstruktur gegen die Unterseite der Hutteile geleitet.
Diese Luft trifft nahezu senkrecht auf die zu kühlende Fläche auf und strömt an ihr
entlang zu den Seiten ab (sogenannte Prallkühlung). Schon dieser Effekt kühlt die
Hutteile ganz erheblich. Außerdem strömt das Kühlfluid zu den Rändern der Hutteile
und durch die Spalten zwischen den Hutteilen hindurch und bildet so umgelenkt durch
das vorbeiströmende heiße Fluid zusätzlich einen Kühlfilm auf der Oberseite der Hutteile.
[0005] Da die meisten Spalte nicht in Strömungsrichtung verlaufen, kann sich ein sehr gleichmäßiger,
effektiver Kühlfilm ausbilden.
[0006] Da die Kühlfluidspalte zwischen den Hitzeschild-Elementen in Abhängigkeit von der
Temperatur und anderen Parametern unterschiedliche und wechselnde Breiten haben, eignen
sich diese Spalte nur begrenzt als definierte Drosselstelle für den Kühlfluidstrom.
Es ist daher günstig, gegenüber diesen Spalten auf der Tragstruktur Sockelleisten
anzuordnen, welche einen definierten Abstand zu den Hutteilen bilden. Diese Sockelleisten
können an ihrer Oberseite auch definierte, quer zum Verlauf der Sockelleiste liegende
Vertiefungen aufweisen, die einen Mindestkühlfluidstrom auch bei aufliegenden Hitzeschild-Elementen
sicherstellen. Es kann sogar vorteilhaft sein, die Sockelleisten und Hitzeschild-Elemente
so zu bemessen, daß diese bei der Erstmontage aneinanderliegen, und daß sich erst
bei Inbetriebnahme, bedingt durch Wärmeeinflüsse, evtl. ein Spalt ausbildet.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand einzelner Ausführungsbeispiele
noch näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Ansicht von oben auf eine erfindungsgemäße
Hitzeschildanordnung,
Figur 2 einen Schnitt durch diese Anordnung, ebenfalls in vereinfachter Darstellung,
entlang der Linie II-II,
Figur 3 einen Schnitt durch ein spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
versenkten Ankerbolzen,
Figur 4 einen schematischen Schnitt entlang der Linie IV-IV durch Fig. 3,
Figur 5 eine Ansicht von oben auf ein Hitzeschild-Element gemäß Figur 4 und
Figur 6 ein Beispiel für eine in Dreiecke unterteilte Tragstruktur, nämlich einen
Teil eines Heißgaskanals einer Gasturbine.
[0008] Die in Figur 1 und 2 schematisch vereinfacht dargestellte Hitzeschildanordnung ist
insbesondere für Gasturbinenanlagen geeignet, und dabei vor allem für die Turbineninnengehäuse,
welche von den heißen, von der Brennkammer kommenden Gasen durchströmt werden. Bisher
war es schwierig, solche Tragstrukturen 1 zu kühlen bzw. durch Hitzeschildanordnungen
zu schützen. Daher wurden solche Tagstrukturen unter Inkaufnahme der Nachteile meist
ohne Hitzeschilde verwendet. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nunmehr die Tragstruktur
1 mit Kühlluftdurchlässen 2 versehen, welche gleichmäßig oder entsprechend dem Kühlbedarf
über die Tragstruktur 1 verteilt sind. Zur Veranschaulichung der Anordnung der Kühlluftdurchlässe
2 ist in Figur 1 ein Hitzeschild-Element entfernt, so daß die darunterliegenden Einzelheiten
erkennbar sind. Mit HG ist die Heißgasseite, mit KG die Kaltgasseite bezeichnet;
von letzterer wird Kühlluft unter Überdruck durch die Durchlässe 2 gedrückt, wie
mit Pfeilen angedeutet ist. An der Tragstruktur 1 sind Hitzeschild-Elemente verankert,
welche nach Art eines Pilzes einen Hutteil 3 und einen Schaftteil 5 besitzen. Der
Schaftteil besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Ankerbolzen 5, welcher
die Tragstruktur 1 in einer Durchgangsbohrung 8 durchdringt. Er ist mittels einer
Ringschulter 5.2 an ihrem verstärkten Kopf 5.1 zur Heißgasseite HG der Tragstruktur
1 auf Abstand a1 gehalten und jeweils von einer auf ihr freies Ende aufgeschraubten
Befestigungsmutter 5.3 gegen die Tragstruktur 1 verspannt, wobei die Befestigungsmuttern
durch einen nicht dargestellten Schweißpunkt noch verdrehsicher mit der Kaltgasseite
KG der Tragstruktur 1 verbunden sind. Die durch die Kühlluftdurchlässe 2 strömende
Kühlluft gelangt in den Zwischenraum 6 zwischen Tragstruktur und Hutteil, prallt gegen
die Unterseite 3.1 des Hutteiles 3 und strömt dann an dieser Unterseite 3.1 entlang
zu den Kühlluftspalten 4 zwischen den einzelnen Hutteilen 3. Sockelleisten 1.4 im
Zwischenraum 6 unterhalb der Kühlluftspalte 4 bewirken definierte Drosselstellen und
verhindern das Eindringen von Heißgas in den Zwischenraum 6. Die aus den Kühlluftspalten
4 austretende Kühlluft wird auf der Heißgasseite HG von der dort herrschenden Gasströmung
umgelenkt und bildet so einen Kühlluftfilm auf der Oberseite der Hutteile 3, wodurch
ein zusätzlicher Kühleffekt auftritt. Die Hutteile 3 der einzelnen Hitzeschild-Elemente
und ihre Ankerbolzen 5 bestehen bevorzugt beide z. B. aus hochwarmfestem Stahl, so
daß sie problemlos miteinander verschweißt werden können. Dementsprechend sind die
Ankerbolzen 5 jeweils mit dem Zentralbereich verschweißt 7. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist zunächst zur Veranschaulichung des Prinzips der Erfindung vereinfachend angenommen,
daß die Hitzeschild-Elemente gleichartige Hutteile von der Form gleichseitiger Dreiecke
haben. Im allgemeinen Fall, wie in Fig. 6 dargestellt, muß eine unregelmäßig gekrümmte
Oberfläche aus unterschiedlichen Polygonen, vorzugsweise Dreiecken, zusammengesetzt
werden. Zwar besitzen solche Polygone bzw. Dreiecke immer einen genau definierbaren
Schwerpunkt, jedoch müssen die Ankerbolzen nicht unbedingt genau in diesem Schwerpunkt
befestigt sein. Dies wird zwar im allgemeinen von Vorteil sein, jedoch kann aus Gründen
der Schwingungsneigung einzelner Abschnitte der Polygone eine Verankerung außerhalb
des Schwerpunktes von Vorteil sein.
[0009] Das Vorhandensein nur eines Verankerungspunktes für jedes Hitzeschild-Element hat
jedenfalls den Vorteil, daß Wärmedehnungen der Hitzeschild-Elemente nicht behindert
werden und größte Wärmespannungen somit nicht auftreten können.
[0010] Da auf der Kaltgasseite KG eine Durchschnittstemperatur von beispielsweise etwa 400°
C im Betrieb besteht und an der Unterseite 3.1 der Hutteile 3 eine Durchschnittstemperatur
von beispielsweise 750° C herrscht, so ergeben sich Differenzdehnungen zwischen der
Tragstruktur und den Hitzeschild-Elementen, die aber nicht behindert sind, da sich
die Hutteile 3 nach allen Seiten frei ausdehnen können, ebenso wie die Bolzenköpfe
5.1. Die Ankerbolzen 5 werden unter Vorspannung festgeschraubt, so daß auch bei Erwärmung
auf Betriebstemperatur ein Lockerwerden nicht zu befürchten ist. Auch die Hutteile
selbst, welche an der Heißgasseite HG eine höhere Temperatur als an ihrer Unterseite
3.1 haben können, sind in ihrer Wärmedehnung nicht behindert. Sie nehmen ggf. eine
von der Heißgasseite HG gesehen konvexe Wölbung an, was jedoch ungehindert möglich
ist. Die Sockelleisten 1.4 bewirken dabei definierte Drosselstellen für das Kühlgas,
welche sich, wie oben erläutert, von selbst auf gleichmäßige Querschnitte einstellen.
Auf die genaue Breite der Kühlluftspalte 4 zwischen den Hutteilen 3 kommt es daher
nicht an, sofern diese genügend breit sind. Dies ist auch von Vorteil, da diese Spalte
sich bei unterschiedlichen Betriebszuständen ständig verändern.
[0011] In den Fig. 3, 4 und 5 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Das Kühlprinzip bleibt gleich, lediglich die Befestigung der einzelnen Hitzeschild-Elemente
ist verändert. Außerdem zeigt dieses Ausführungsbeispiel die Anordnung von Hitzeschild-Elementen
auf einer unebenen Tragstruktur. Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil
der Hitzeschildanordnung, Fig. 4 einen Schnitt durch Fig. 3 entlang der Linie IV-IV
und Fig. 5 eine Ansicht von oben auf ein Hitzeschild-Element. Die Tragstruktur 31
weist wiederum Kühlluft bohrungen 32 auf sowie fest verankerte Hitzeschild-Elemente
mit dreieckigen Hutteilen 33. Zwischen den einzelnen Hutteilen 33 bestehen Kühlluftspalte
der Breite a33. Zwischen der Tragstruktur 31 und der Unterseite 33.1 der Hutteile
33 befindet sich ein Zwischenraum 36 der Breite a31. Die Hutteile 33 weisen in ihrem
Zentralbereich eine topfartige Ausformung 33.2, 33.3 auf, welche in ihrer Unterseite
33.3 eine Durchgangsbohrung 33.4 aufweist. Durch diese Bohrung 33.4 sowie eine entsprechende
Durchgangsbohrung 38 in der Tragstruktur 31 ist ein Bolzen 35 hindurchgeführt, wobei
sich der Bolzenkopf 35.1 in der topfartigen Ausformung 33.2, 33.3 befindet, vorzugsweise
fluchtend mit der Oberfläche des Hutteils 33 an der Heißgasseite HG. Dabei kann der
Bolzenkopf 35.1 z. B. einen Innensechskant oder eine ähnliche Angriffsmöglichkeit
für ein Werkzeug zum Festziehen aufweisen. Dieser Bolzen ist mittels einer Mutter
gegen die Kaltgasseite KG der Tragstruktur 31 verspannt, wobei die Mutter 35.2 klauenförmige
Ausleger 35.3 aufweist, welche sich gegen die Tragstruktur 31 abstützen und mit dieser
verschweißt 35.4 sind. Die Mutter 35.2 selbst braucht dabei die Tragstruktur 31 nicht
zu berühren, so daß sich durch die klauenförmigen Arme 35.3 eine geeignete Vorspannung
erzielen läßt. Außerdem kann, sofern die Durchgangsbohrung 38 in der Tragstruktur
31 und die entsprechende Bohrung 33.4 zumindest in Teilbereichen deutlich breiter
sind als der Durchmesser des Bolzens 35, Kühlluft an dem Bolzen 35 entlangströmen
und somit diesen und vor allem dessen Kopf 35.1 kühlen. Geeignete Abflußkanäle 33.6
müssen in der topfartigen Ausformung 33.2, 33.3 vorgesehen werden. Es sind auch andere
Lösungen für die Aufrechterhaltung der Vorspannkraft des Bolzens 35 denkbar, wie Dehnschrauben,
Federteller u. ä. Zur genauen Positionierung der Hitzeschild-Elemente ist es vorteilhaft,
wenn sich die topfartige Ausformung 33.2, 33.3 in einer formschlüssigen Nut 31.3 gegen
die Tragstruktur 31 abstützt. Zusätzliche Kühlfluiddurchlässe, z.B. in Form von Bohrungen
33.6, können in der topf artigen Ausformung 33.2, 33.3 vorgesehen werden. Auch an
besonders zu kühlenden Stellen der Hitzeschild-Elemente 33 können zusätzliche Kühlfluiddurchlässe
33.7 vorgesehen werden, die jedoch nicht mit den Kühlfluidbohrungen 32 fluchten sollten.
Fig. 3 zeigt ferner realistische Anordnungen für Sockelleisten 31.4, 31.6, 31.7 als
Drosselstellen 39 für den Kühlgasstrom. Diese Sockelleisten können bei der Formgebung
der Tragstruktur 31 z. B. durch Gießen von Anfang an berücksichtigt oder aber später
aufgebracht werden. Sie sollten, wie bei der Sockelleiste 31.4 dargestellt, eine dem
Verlauf der angrenzenden Hutteile 33 angepaßte Oberflächenform 31.5 aufweisen, was
jedoch nicht zwingend nötig ist, sofern nur eine definierte Drosselstelle gebildet
wird. Schwierigkeiten kann wegen zu großer Materialansammlungen die Anordnung von
Sockelleisten im Bereich der Berührungspunkte mehrerer Hitzeschild-Elemente darstellen.
Hier muß die Sockelleiste, was im übrigen auch ansonsten möglich ist, ggf. spezielle
Formen aufweisen, z. B. wie anhand der Sockelleisten 31.6, 31.7 dargestellt, einen
ringförmigen Verlauf mit einer beispielsweise halbkugelförmigen Aussparung 31.8 im
Innern. So bleiben definierte Drosselstellen 39 mit einem geeigneten Abstand a32 bestehen,
ohne daß zu viel Material an einer Stelle angehäuft wird.
[0012] Wie in Fig. 4 angedeutet, kann es günstig sein, in den Sockelleisten 31.7 an der
Oberseite 31.8 quer zum Verlauf der Sockelleiste verlaufende Vertiefungen 31.9 vorzusehen,
die auch beim Aufliegen der Hitzeschild-Elemente 33 einen Mindeststrom an Kühlfluid
gewährleisten. Solche Vertiefungen können auch in die Unterseite der Hutteile 33 eingebracht
werden.
Schließlich zeigt Fig. 6 ein Beispiel für die Aufteilung einer gekrümmten Fläche in
geeignete Dreiecke. So läßt sich beispielsweise ein Innengehäuse einer Gasturbine
mit relativ wenigen Dreiecken recht gut annähern, ohne daß die einzelnen Hitzeschild-Elemente
gekrümmt sein müßten. Eine bessere Annäherung der Form ist grundsätzlich entweder
durch eine größere Zahl von Polygonen, insb. Dreiecken, möglich oder durch Verwendung
gekrümmter Hitzeschild-Elemente. Ein wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von
Dreiecken ist jedoch, daß drei Punkte immer eine Ebene definieren, so daß die Unterteilung
einer gekrümmten Fläche in Dreiecke die wenigsten Probleme bei der späteren Fertigung
der Hitzeschild-Elemente mit sich bringt.
[0013] Die Vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für Heißgaskanäle, Brennräume
und ähnliche Teile von Gasturbinen, ist jedoch nicht auf solche Anwendungsfälle beschränkt.
Diese Hitzeschildanordnung ermöglicht höhere Temperaturen im Innern einer Tragstruktur
bzw. vereinfacht deren Aufbau und verringert deren Belastungen.
1. Hitzeschildanordnung zum Schutz einer Tragstruktur (1; 31) gegenüber einem heißen
Fluid, insbesondere zum Schutz einer Heißgaskanalwand bei Gasturbinenanlagen und dergleichen,
mit Kühlfluiddurchlässen (2; 32) in der Tragstruktur (1; 31) und mit aus hitzebeständigem
Material bestehender Innenauskleidung, welche zusammengesetzt ist aus flächendeckend
unter Belassung von Kühlfluidspalten (4; 34) nebeneinander angeordneten und wärmebeweglich
an der Tragstruktur (1; 31) verankerten Hitzeschild-Elementen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hitzeschild-Element nach Art eines Pilzes einen Hutteil (3; 33) und einen
Schaftteil (5; 35) aufweist, wobei der Hutteil (3; 33) ein ebener oder räumlicher,
polygonaler Plattenkörper mit geraden oder gekrümmten Berandungslinien ist, und der
Schaftteil (5; 35) den Zentralbereich dieses Plattenkörpers mit der Tragstruktur (1;
31) verbindet.
2. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundriß der Hutteile (3; 33) ein Dreieck bildet, vorzugsweise ein Dreieck,
in welchem alle Winkel größer als 40°, möglichst größer als 50° sind.
3. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hutteile (3; 33) annähernd die Form eines Segmentes der Oberfläche eines
Rotationskörpers besitzen.
4. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftteile (5) mit den jeweiligen Hutteilen verwachsene Ankerbolzen sind,
welche die Tragstruktur (1) in Durchgangsbohrungen (8) durchdringen und von wenigstens
einer auf ihr freies Ende geschraubten Befestigungsmutter (5.3) gegen die Tragstruktur
(1) verspannt sind, wobei je eine Ringschulter (5.2) oder ein Distanzring oder dergleichen
die Breite (a1) des Zwischenraumes (6) zwischen Hutteilen (3) und der Tragstruktur
(1) bestimmt.
5. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Jedes Hutteil (33) weist im Zentralbereich eine topfartige Ausformung (33.2, 33.3)
zur Tragstruktur (31) hin auf mit einer Bohrung (33.4) in der Unterseite (33.3).
b) Die topfartige Verformung (33.2, 33.3) stützt sich gegen die Tragstruktur (31)
ab, gegebenenfalls geführt in einer formschlüssigen Nut (33.3) oder dergleichen, und
bestimmt so den Abstand (a31) zwischen Hutteil (33) und Tragstruktur (31).
c) Eine Schraubverbindung (35), bestehend aus einem Bolzen (35.1), der durch die
Bohrung (33.4) in der Unterseite (33.3) der topfartigen Ausformung (33.2, 33.3) und
eine Durchgangsbohrung (38) in der Tragstruktur (31) hindurchgeführt ist, sowie einer
sich gegen die Tragstruktur (31) abstützenden Mutter (35.2) oder dergleichen, verspannt
das Hutteil (33) an der Tragstruktur (31), wobei der Kopf des Bolzens (35.1) in der
topfartigen Ausformung (33.2, 33.3) versenkt ist, vorzugsweise annähernd mit der
Hutteiloberfläche fluchtend.
6. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutter (35.2) sich mittels klauenförmiger Arme (35.3) oder eines Kragens
an der Tragstruktur (31) abstützt, wobei die Arme (33.3) vorzugsweise mit der Tragstruktur
(31) fest verbunden sind, insbesondere angeschweißt.
7. Hitzeschildanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hutteile (3; 33), Ankerbolzen (5; 35) und gegebenenfalls sonstige Teile
der Hitzeschildelemente aus hochwarmfesten Werkstoffen, insbesondere Stahl bestehen.
8. Hitzeschildanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstruktur (1; 31) Bohrungen (2; 32) aufweist, durch welche ein Kühlfluid,
insbesondere Luft, in den Zwischenraum (6; 36) einströmen kann, wobei die Bohrungen
(2; 32) vorzugsweise senkrecht zur Lage der Hutteile (3; 33) angeordnet sind.
9. Hitzeschildanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils gegenüber jedem zwischen den Hitzeschildelementen vorhandenem Kühlfluidspalt
(4; 34), in dessen Richtung und etwa über dessen ganze Länge verlaufend, eine Sockelleiste
(1.5; 31.5, 31.6, 31.7) auf der Tragstruktur (1; 31) angeordnet ist, wobei der Abstand
(a32) zwischen Sockelleiste (1.5; 31.5, 31.6, 31.7) und Hutteilen (3; 33) so bemessen
ist, daß eine definierte Drosselstelle (39) für den Kühlfluidstrom entsteht.
10. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (31.8) der Sockelleiste (31.7) und/oder die Unterseite der Hutteile
(33) so strukturiert (31.9) sind, daß auch beim Aufliegen der Hutteile (33) ein Mindestkühlfluidstrom
gewährleistet ist.
11. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockelleisten (1.5; 31.5, 31.6, 31.7) in der Gestalt ihrer Oberseite dem
Verlauf der angrenzenden Hutteile (3; 33) angepaßt sind, wobei zur Vermeidung von
übermäßigen Materialanhäufungen, z. B. an Eckpunkten mehreren aneinandergrenzender
Hitzeschild-Elemente, Sonderformen, wie z. B. ringförmige Sockelleisten (31.6, 31.7)
oder Doppelleisten mit einer Mittelnut an der Oberseite vorgesehen sind.
12. Hitzeschildanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (33.5) der Hutteile (33) auf der Heißgasseite (HG) abgeschrägt sind.
13. Hitzeschildanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Verankerung (5; 35) zusätzliche Auslaßwege (33.5) für Kühlfluid
vorgesehen sind, welche eine Kühlung der Verankerungsteile (5; 35), insb. von deren
Kopf (35.1) bewirken.
14. Hitzeschildanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (8; 33.8), 38) zusätzliche Aussparungen (33.5) in ihrer Seitenwand
aufweisen, welche einen Kühlfluidstrom entlang der Verankerungsteile (35) ermöglichen.
15. Hitzeschildanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hutteile (33) zusätzliche Kühlfluidauslässe (33.7) aufweisen.