[0001] Die Erfindung betrifft ein Reet-Dacheindeckungselement, das aus einer Vielzahl von
etwa parallel neben-und übereinander angeordneten Kunststoffhalmen mit spiralförmigem
Querschnitt besteht, wobei die Halme in ihrem oberen Endbereich abgeflacht und miteinander
durch thermische Verschweißung verbunden sind.
[0002] Ein Reet-Dacheindeckungselement der oben genannten Art weist zwar in Bezug auf Aussehen
und Haltbarkeit sehr gute Eigenschaften auf, es hat sich jedoch gezeigt, daß es bei
der Fertigung einen relativ hohen Aufwand erfordert. Dieser hohe Aufwand beruht vor
allem darauf, daß Halme auf mehrere unterschiedliche Längen geschnitten werden müssen,
wobei das eine Ende zur Erzielung eines möglichst natürlichen Aussehens unregelmäßig
geformt sein soll, während für das andere Ende, an welchem die Verschweißung erfolgt,
ein glatter Schnitt vorteilhaft ist. Ein derartiges Element ist in der früheren europäischen
Patentanmeldung Nr. 86 106 052.3 beschrieben.
[0003] Es stellt sich daher die Aufgabe, das Reet-Dacheindeckungselement der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß es ohne Einbuße seiner bereits vorhandenen vorteilhaften
Eigenschaften mit deutlich geringerem Aufwand fertigbar ist und eine verbesserte Haltbarkeit
aufweist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß bei einem Reet-Dacheindeckungselement
der eingangs genannten Art dadurch, daß je ein Halmpaar des Elementes durch Knickung
eines entsprechend langen Einzelhalmes zu zwei etwa parallel verlaufenden Halmschenkeln
gebildet ist und daß die Verbindung einer Vielzahl von Halmpaaren durch die thermische
Verschweißung im Bereich ihres Knicks unter Abflachung der diesem benachbarten Halmteile
erfolgt ist.
[0005] Bei einem derartig ausgeführten Reet-Dacheindeckungselement wird bei dessen Fertigung
die Hälfte aller Schnittvorgänge eingespart. Außerdem können nun alle verbleibenden
Schnitte so ausgeführt werden, daß ein unregelmäßig geformtes Halmende entsteht. Unterschiedliche
Halmlängen beim Zuschneiden sind ebenfalls nicht mehr erforderlich, denn innerhalb
des Reet-Dacheindeckungselementes können unterschiedliche Halmlängen einfach dadurch
realisiert werden, daß die Knickung der zuvor zugeschnittenen Einzelhalme an unterschiedlichen
Stellen erfolgt. Damit können sowohl Halmpaare mit zwei gleichlangen, eine mittlere
Länge aufweisenden Halmschenkeln, als auch solche mit unterschiedlich langen, jeweils
eine kleinere bzw. größere Länge aufweisenden Schenkeln hergestellt werden. Für die
Verwendung der Halme in Reet-Dacheindeckungselementen ist ein Längenverhältnis der
Halmschenkel von etwa I : I bis etwa 2 : I günstig.
[0006] Ein weiterer Vorteil des Reet-Dacheindeckungselementes ist seine höhere Festigkeit
im Bereich der Verschweissung, da ja jeweils zwei Halme des Elementes aus einem Einzelhalm
gebildet sind.
[0007] Das vorteilhaft glatte verschweißungsseitige Ende der Halme des Elementes ergibt
sich einfach durch die Knickung des Einzelhalmes, ähnlich wie bei einer scharfen Knickung
eines Rohres.
[0008] Die günstigsten optischen und funktionalen Eigenschaften des Reet-Dacheindeckungselementes
ergeben sich, wenn die Halmpaare zur Bildung des Elementes in diesem derart angeordnet
und miteinander verbunden sind, daß der längere Schenkel eines Paares relativ zur
Dachfläche unten und der kürzere Schenkel oben liegt. Hierdurch ergibt sich sowohl
ein weitgehend natürlicher Eindruck einer mit dem Reet-Dacheindeckungselement eingedeckten
Dachfläche im Vergleich zu einem mit echtem Reet gedeckten Dach als auch eine gute
Aufnahme-und Ableitfähigkeit für Regenwasser sowie eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen Windangriff.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen im einzelnen:
Figur 1 ein einzelnes Halmpaar in perspektivischer Ansicht und
Figur 2 ein Reet-Dacheindeckungselement gemäß der Erfindung, ebenfalls in perspektivischer
Ansicht.
[0010] Wie aus der Figur I ersichtlich ist, ist ein Einzelhalm 2 durch Knickung um eine
Knickstelle 23 zu einem Halmpaar, bestehend aus zwei Halmschenkeln 21 und 22 geformt.
Der Bereich 24 der Halmschenkel 21 und 22 in der Nachbarschaft des Knicks 23 ist abgeflacht,
um eine möglichst innige Verbindung zu anderen Halmpaaren zur Bildung eines Reet-Dacheindeckungselementes
zu gewährleisten.
[0011] Ein solches Reet-Dacheindeckungselement I, bestehend aus einer Vielzahl von Halmpaaren
21, 22, zeigt die Figur 2 in perspektivischer Ansicht. Wie aus der Figur zu entnehmen
ist, sind die Halmpaare 21, 22, jeweils durch Knickung eines Einzelhalmes 2 um die
Knickstelle 23 entstanden. Im Bereich 24 in der Nachbarschaft des Knicks 23 sind die
Halmpaare abgeflacht und durch thermische Verschweißung miteinander verschweißt. Eine
gitterartig strukturierte Unterlage 3, vorzugsweise aus nicht schweißfähigem Glasfasergewebe,
dient als zusätzliche Verstärkung des Schweißbereiches.
[0012] Weiterhin ist aus der Figur 2 ersichtlich, daß die längeren Halme bzw. längeren Halmschenkel
21 unten und die kürzeren Halme bzw. Halmschenkel 22 oben liegen.
[0013] Außer wie im dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, kann das Dacheindeckungselement
I auch ohne die Unterlage 3 ausgeführt sein. Auch besteht die Möglichkeit, die Halmlängen
ungleichmäßiger und über einen größeren Längenbereich streuend auszuführen.
[0014] Die Gestaltung des Halmquerschnitts sowie die Verlegung des Reet-Dacheindeckungselementes
auf Dachflächen sind bereits in der Beschreibung des eingangs genannten früheren Patentanmeldung,
auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird, ausführlich erläutert, so daß sich
ein Eingehen darauf an dieser Stelle erübrigt.
I. Reet-Dacheindeckungselement, das aus einer Vielzahl von etwa parallel neben-und
übereinander angeordneten Kunststoffhalmen mit spiralförmigem Querschnitt besteht,
wobei die Halme in ihrem oberen Endbereich abgeflacht und miteinander durch thermische
Verschweißung verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Halmpaar (21, 22)
des Elementes (I) durch Knickung eines entsprechend langen Einzelhalmes (2) zu zwei
etwa parallel verlaufenden Halmschenkeln (21 und 22) gebildet ist und daß die Verbindung
einer Vielzahl von Halmpaaren (21, 22) durch die thermische Verschweißung im Bereich
ihres Knicks (23) unter Abflachung der diesem benachbarten Halmteile (24) erfolgt
ist.
2. Reet-Dacheindeckungselement nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Halmschenkel
(21, 22) unterschiedlich lang sind.
3. Reet-Dacheindeckungselement nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halmschenkel (21 und 22) ein Längenverhältnis von etwa I : I bis etwa 2 :
1 aufweisen.
4. Reet-Dacheindeckungselement nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halmpaare (21, 22) zur Bildung des Elementes - (I) in diesem derart angeordnet
und miteinander verbunden sind, daß der längere Schenkel (21) eines Paares (21, 22)
relativ zur Dachfläche unten und der kürzere Schenkel (22) oben liegt.