(19)
(11) EP 0 224 881 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1987  Patentblatt  1987/24

(21) Anmeldenummer: 86116517.3

(22) Anmeldetag:  27.11.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41G 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.11.1985 DE 3542123

(71) Anmelder: Bergmann GmbH & Co. KG
D-7958 Laupheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Klaus
    D-7958 Laupheim (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Haarteils und Haarteil hergestellt nach dem Verfahren


    (57) Das Verfahren zur Herstellung eines Haarteiles geht von einem Trägerteil (1) aus einer Maschenware aus, auf dem die Haare durch Knoten (26) mit den Fäden (24, 25) des Trägerteils verbunden sind. Zur Annäherung an die natürlichen Verhältnisse im Bereich Echthaar-Kopfhaut ist vorgesehen, daß man zur Herstellung Haare (30 a-e) aus einem Kunststoffmaterial verwendet und diese Haare unterschiedliche Länge, unterschiedliche Dicke und unterschiedliche Färbung aufweisen. Die Verbindung zwischen dem Resthaar (10) des Trägers und dem Randbereich (2) des Trägerteils erfolgt dadurch, daß im Trägerteil ein umlaufender Faden (6) angeordnet ist, der durch Schlaufen (7) zugentlastet ist, wobei die Resthaare über Schling- oder Knüpfknoten (9) mit diesem zugentlasteten Faden verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Haarteils (Toupet), bei dem das Trägerteil aus einer Maschenware besteht und die Haare durch Knoten mit den Fäden des Trägerteils verbunden sind.

    [0002] Derartige Haarteile sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden. Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß das nach bekannten Verfahren hergestellte Haarteil nicht naturgetreu ist, weil es bisher nicht möglich war, die natürlichen Verhältnisse im Bereich Kopfhaut - Echthaar so nachzubilden, daß ein den natürlichen Verhältnissen ideal angenähertes Haarteil hergestellt werden konnte.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Haarteils der eingangs genannten Art und ein Haarteil, welches nach dem Verfahren hergestellt ist, so auszubilden, daß es in nahezu idealer Weise den natürlichen Verhältnissen genähert ist.

    [0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung

    a. Haare aus Echthaar oder einem Kunststoffmaterial verwendet

    a1. diese Haare unterschiedliche Länge

    a2. unterschiedliche Dicke und

    a3. unterschiedliche Färbung aufweisen,

    b. daß die echten Resthaare des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten mit einem im Randbereich rings um das Trägerteil verlaufenden Faden verbunden sind, der durch Schlaufen zugentlastet ist.



    [0005] Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß man die natürlichen Verhältnisse im System Echthaar-Kopfhaut versucht schrittweise dadurch anzunähern, daß man zunächst Haar aus Kunststoffmaterial verwendet, dem man durch bestimmte Oberflächenbehandlungen (Lichtbrechung, Reflektionsfaktoren) derartige optische und mechanische Eigenschaften gibt, daß ein solches Haar bereits schon für sich genommen sehr stark den optischen und mechanischen Eigenschaften des Echthaares angenähert ist.

    [0006] Wenn man zur Herstellung eines Haarteils gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren nun Haare aus Kunststoffmaterial unterschiedlicher Länge verwendet und ein Haarteil mit Haaren unterschiedlicher Länge unmittelbar herstellt, hat man mehrere Vorteile gleichzeitig.

    [0007] Bisher hatte man Kunsthaar relativ gleicher Länge verwendet und in das Trägerteil eingeknüpft. Um ein möglichst echtes Aussehen zu erreichen wurde dann mit einer aufwendigen Schnittechnik das Kunsthaar in sich so gekürzt, daß angenähert unterschiedliche Längen erreicht wurden.

    [0008] Nachteil dieses bekannten Verfahrens war allerdings, daß es einer aufwendigen und schwierig zu erlern enden Schnittechnik bedurfte, um nachträglich unterschiedliche Haarlängen in das Haarteil einzuarbeiten.

    [0009] Dies wird nun nach dem zweiten Verfahrensschritt der vorliegenden Erfindung vermieden, denn es werden von vorneherein Haare unterschiedlicher Länge in das Haarteil eingeknüpft, wodurch die vorher erwähnte, bekannte aufwendige Schnittechnik entfällt.

    [0010] Mit dem Einknüpfen von Haaren unterschiedlicher Länge in das Trägerteil wird jedoch der weitere wesentliche Vorteil erzielt, daß die kürzeren, nahe dem Haarboden sitzenden Haare, die längeren Haare stützen und daß damit das Toupet einen "Griff" bekommt, der weitestgehend dem Echthaar angenähert ist.

    [0011] Dadurch gekommen alle Haare des Toupets einen günstigen Zusammenhalt und fliegen nicht mehr so, wie es bei bekannten Haarteilen beobachtet werden kann.

    [0012] Es wird hierbei bevorzugt, wenn man Haarlängen im Bereich von 3 cm bis 20 cm vorzugsweise von 3 bis 10 cm unregelmäßig auf dem gesamten Trägerteil verteilt und genauso in der Länge unregelmäßig mit dem Trägerteil über Verknotungen verbindet.

    [0013] Nach dem dritten Verfahrensmerkmal ist vorgesehen, daß die Haare selbst auch unterschiedliche Dicke au fweisen, was den natürlichen Echthaaren entspricht, die ebenfalls unterschiedliche Dicke aufweisen.

    [0014] Es wird hierbei bevorzugt, wenn man beispielsweise ein Kunststoffhaar mit einer Dicke von etwa 50 mü verwendet und ebenfalls Haare, deren Dicke um + 20% bzw. um - 20% von diesem Mittelwert abweicht, so daß die Haardicke jeweils in dieser Bandbreite verschieden ist, und zwar unregelmäßig wie beim gewachsenen Kopfhaar.

    [0015] Damit bekommt man auch von der Haarstärke her ein den natürlichen Verhältnissen entsprechendes Aussehen des Haarteils.

    [0016] Nach dem vierten erfindungsgemäßen Verfahrensmerkmal ist dann vorgesehen, daß die Haare unterschiedliche Färbung aufweisen, was ebenfalls ein natürliches Aussehen verleiht.

    [0017] Hierbei gibt es zwei unterschiedliche, bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrensschrittes.

    [0018] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, daß lediglich die kürzeren Haare dunkel gefärbt sind im Vergleich zu den längeren Haaren. Dadurch erhält man einen relativ dunkel aussehenden Haaransatz im Vergleich zu den darüberliegenden Deckhaaren des Haar teils, wodurch der Haaransatz durch die dunkleren, kurzen Haare abgedeckt wird und der Haarträger damit praktisch nicht mehr sichtbar ist.

    [0019] Zum einen wird also damit das Trägerteil optisch verdeckt, so daß man von der Draufsicht auf das Haarteil her nicht mehr das Trägerteil entdecken kann und zum anderen spart man durch die optische Abdeckwirkung eine Vielzahl von Haaren, wie sie bei bisher bekannten Haarteilen notwendig war.

    [0020] Bei bisher bekannten Haarteilen mußte man zur Abdeckung des Trägerteils eine Vielzahl von Haaren und Knoten pro cm² verwenden, um die gewünschte Abdeckwirkung zu erreichen.

    [0021] Erfindungsgemäß ist dies nun nicht mehr notwendig, denn die dunkler gefärbten, kürzeren Haare, welche den Haarboden bilden, decken das Trägerteil optisch ab und damit ist es möglich, eine wesentlich geringere Anzahl von Haaren und Knoten pro cm² des Trägerteils zu verwenden.

    [0022] Hierdurch werden zum einen Kosten bei der Herstellung des Haarteils gespart und zum anderen wird die Luftdurchlässigkeit und gleichzeitig die Transparenz der Frisur des erfindungsgemäßen Haarteils in entscheidender Weise verbessert.

    [0023] Nach einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist statt der Verwendung von dunkler gefärbten, kürzeren Haaren vorgesehen, daß alle Haare eine kontinuierlich abgestufte Färbung aufweisen in der Art, daß jedes Haar in der Nähe seiner Befestigungsstelle (Knoten am Trägerteil) dunkler gefärbt ist als an den Haarspitzen.

    [0024] Es werden also nicht mehr Haare unterschiedlicher Färbung verwendet, wie bei der ersten Ausführung, sondern es werden sämtliche Haare gefärbt, nur daß die Färbung des jeweiligen Haares an den Haarspitzen heller ist als an der Befestigungsstelle am Trägerteil, so daß eine kontinuierlich abgestufte Färbung gewährleistet ist.

    [0025] Nach dem fünften erfindungswesentlichen Verfahrensschritt ist vorgesehen, daß die Resthaare des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten mit einem im Randbereich rings um das Trägerteil verlaufenden Faden verbunden sind, der durch Schlaufen zugentlastet ist.

    [0026] Dieser Verfahrensschritt bezieht sich auf die Verbindung des erfindungsgemäßen Haarteiles mit dem umgebenden Resthaar des Trägers.

    [0027] Bisher ist es bekannt, für diese Verbindung hart-plastik oder celloloid oder metallische Verbindungsmittel, wie z.B. Klammern, Spangen oder Haken zu verwenden, wobei im Verwendungsfall eines Hakens der Haken mit seinem einen Ende an einem umlaufenden Faden des Trägerteils befestigt ist und mit seinem hakenartigen Ende in dem Resthaar des Trägers verankert wird. Nachteil dieser Verankerungsmethode ist, daß eine Zugentlastung zwischen dem Resthaar und dem Trägerteil fehlt, wodurch die Resthaare sehr stark auf Zug beansprucht werden und demzufolge bei längerer Tragdauer schnell brechen oder sogar ausgerissen werden, so daß mit de m Tragen bekannter Haarteile sich schnell ein Ring ausgefallener Haare rings um den Befestigungsbereich des Haarteils an der Kopfhaut des Trägers ergibt.

    [0028] Dies wird nun erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Resthaare über Schling- oder Knüpfknoten mit dem in der Montur angeordneten Faden verbunden werden, wobei wichtig ist, daß dieser Faden durch entsprechende Schlaufen zugentlastet ist, so daß der Faden jeglichem Zug an den Resthaaren nachgeben kann, wodurch eine Zugbeanspruchung der Resthaare im wesentlichen vermieden wird.

    [0029] Dadurch kann das erfindungsgemässe Haarteil so auf der Kopfhaut des Trägers befestigt werden, daß ein Übergangsbereich von dem Resthaar zum erfindungsgemässen Haarteil praktisch nicht sichtbar ist und wobei ferner dieses Resthaar so zugentlastet ist, daß auch längeres Tragen eines derartigen Haarteiles nicht zu einer Beschädigung bzw. zu einem Verlust des Resthaares führt. Die Zugentlastung ist so ausgestaltet, daß synchrone Zugverhältnisse zum Eigenhaar erreicht werden. Zieht man am Eigenhaar, so zieht man die Kopfhaut vom Schädel (diese wölbt sich nach außen). Zieht man am Toupethaar und Eigenhaar, erhält man gleiche Verhältnisse. Dadurch gibt es keine Verspannungen mehr und dies bedeutet mehr Komfort - insbesondere beim Schlafen.

    [0030] In einer Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß die zur Verbindung mit dem zugentlasteten Faden vorgesehenen Resthaare des Trägers stufig geschnitten werden und damit in unterschiedlicher Länge am Faden über die Schling- oder Knüpfknoten verbunden sind.

    [0031] Damit wird der sogenannte Längenausgleich in günstiger Weise gelöst, was bisher noch nicht bekannt war.

    [0032] Bisher hatte man die Resthaare stufig auf gleiche Länge geschnitte und diese Resthaare gleicher Länge dann über entsprechende mechanische Befestigungsmittel mit dem Haarteil verbunden. Damit bestand der Nachteil, daß das Längenwachstum des Resthaares (etwa 1 cm pro Monat) nicht ausgeglichen werden konnte, denn nach etwa einem Monat waren die Eigenhaare im Einfrisierbereich der Toupet-Schnittlänge entwachsen. Die Haare im Einfrisierbereich schieben die Haare im Randbereich des Toupets hoch, so daß dieser Randbereich wie "aufgedeckelt" auf der Kopfhaut und auf dem Resthaar des Trägers saß, was zu einem unnatürlichen Aussehen führte.

    [0033] Wenn man nun erfindungsgemäß die Resthaare, die zur Verbindung mit dem Randbereich des Trägerteils dienen, von vornherein stufig schneidet, dann erreicht man in gewisser Weise einen Ausgleich des natürlichen Längenwachstums. Versuche des Erfinders haben gezeigt, daß bei stufig geschnittenen Resthaaren, wobei sowohl kürzere als auch längere Haare mit dem Randbereich des Trägerteils über den zugentlasteten Faden verbunden sind, ein Ausgleich des Längenwachstums von etwa 30% erreicht wird, d.h. man kann ein derartiges Haarteil wesentlich länger tragen, ohne daß die Resthaare aufgrund ihres Längenwachstums den Randbereich des Haarteiles anheben.

    [0034] Das erfindungsgemäße Haarteil ist also darauf ausgerichtet, wie eine "zweite Haut mit Haar" zu wirken, d.h. das erfindungsgemäße Haarteil soll die Verhältnisse der Kopfhaut und des Echthaares in möglichst idealer Weise annähern.

    [0035] Hierzu dient auch die Verbesserung der Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des erfindungsgemäßen Haarteiles.

    [0036] Zunächst wurde eingangs schon erwähnt, daß durch Verwendung von Haaren unterschiedlicher Länge ein besserer Griff erreicht wird, d.h. die Haare kürzerer Länge stützen die längeren Haare, so daß man aus diesem Grund schon weniger Haare verwenden muß. Verwendet man unterschiedliche Färbungen, dann wird dadurch der Haarboden abgedeckt, und man muß wiederum weniger Haare verwenden.

    [0037] Verwendet man nun auch noch einen besonderen Kleber unter Vermeidung üblicher Klebepflaster, dann wird die Luftdurchlässigkeit des erfindungsgemäßen Haarteiles noch weiter verbessert. Verwendet man beispielsweise,insbesondere im Stirnbereich,einen biologisch i n der Kopfhaut abbaubaren Klebstoff, der eine direkte Verbindung zwischen der Kopfhaut und dem Trägerteil herstellt , und trägt man diesen Klebstoff in Form von mikrofeinen Tröpfchen auf, dann erreicht man auch an dieser Klebestelle eine gute Luftdurchlässigkeit, wie sie bisher mit den bekannten Klebepflastern nicht erreichbar war.

    [0038] Es ist selbstverständlich nicht erforderlich, den Klebstoff unmittelbar zwischen der Kopfhaut und dem Trägerteil anzubringen, sondern es ist auch möglich, an der Unterseite des Trägerteils einen luftdurchlässigen, semipermeablen Stoff zu verwenden, wie er unter dem eingetragenen Warenzeichen Goretex bereits schon für andere Zwecke verwendet wird. Auch die Verwendung dieses Stoffes wird als erfindungswesentlich beansprucht.

    [0039] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.

    [0040] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

    [0041] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

    [0042] Es zeigen:

    Figur 1: vergrößerte Schnittansicht durch ein Haarteil nach der Erfindung in einer ersten Ausführungsform;

    Figur 2: vergrößerte Schnittansicht durch das Haarteil nach Fig. 1 in einer zweiten Ausführungsform mit Darstellung der Befestigung auf der Kopfhaut;

    Figur 3: Draufsicht auf ein Trägerteil nach der Erfindung;

    Figur 4: Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3;

    Figur 5: Draufsicht auf ein Teilstück des Trägerteils nach Fig. 3 in der Ausbildung als Maschenware;

    Figur 6: Detaildarstellung der Befestigung der Resthaare an dem zugentlasteten Faden;

    Figur 7: Darstellung gem. Fig. 6 im Endzustand der Befestigung der Resthaare.



    [0043] In den Figuren 1 und 2 ist schematisiert der Schnitt Frontalansicht durch ein Trägerteil 1 gezeichnet, das in einer bevorzugten Ausführungsform aus einer Maschenware besteht, wie sie beispielsweise in Fig. 5 dargestellt ist. Es sind hierbei Fäden 24, 25 kreuzweise so ineinander verschlungen, daß sich Maschen 4 ergeben.

    [0044] Zur Erzeugung eines Haarteiles sind nun gem. Fig. 1 Haare 30 unterschiedlicher Dicke und unterschiedlicher Färbung mit den Fäden 24, 25 des Trägerteils 1 verbunden.

    [0045] Die Verbindung erfolgt hierbei über an sich bekannte Knoten 26.

    [0046] Wichtig bei dem Ausführungsbeispiel ist, daß die kürzeren Haare 30b eine dunklere Färbung 22 aufweisen als die längeren Haare, wodurch der Haarboden, d.h. die Maschen 4, in idealer Weise optisch von oben abgedeckt werden.

    [0047] Darüberhinaus werden noch Haare unterschiedlicher Dicke verwendet, wobei die Durchmesservariationen dieser Haare 30 regellos sowohl längere als auch kürzere Haare betrifft.

    [0048] Das längere Haar 30a ist hierbei dicker als das kürzere Haar 30b und ein Haar 30c mittlerer Länge liegt in seinem Durchmesserbereich zwischen den beiden vorgenannten Haardicken.

    [0049] Durch derartige Durchmesservariationen aller Haare wird ein dem natürlichen Aussehen des Echthaares angenäherter Gesamteindruck vermittelt.

    [0050] In Figur 2 ist gezeigt, daß die Haare eine abgestufte, kontinuierliche Färbung, beginnend vom Haarboden (Knoten 26) mit dunklerer Färbung und endend an den Haarspitzen mit hellerer Färbung (23), aufweisen.

    [0051] Die Figur 2 zeigt im übrigen eine direkte Verbindung des Trägerteils 1 mit der Kopfhaut 17 des Trägers und zwar über die in Figur 2 übertriebenen in der Größe dargestellten Klebst offtropfen 16.

    [0052] Hieraus ist ersichtlich, daß die Klebstofftropfen 16 teilweise in die Kopfschwarte 18 des Trägers eingreifen und demzufolge auch von Blutgefäßen 19 der Kopfschwarte 18 umströmt werden.

    [0053] Wichtig ist nun, daß der Klebstoff 16 aus einem biologisch abbaubaren Material besteht, welches im Körper des Trägers keine allergischen Erscheinungen hervorruft und welches von der Kopfschwarte 18 des Trägers selbst abgebaut werden kann.

    [0054] Nachdem die Haut sich alle 28 Tage erneuert, kann eine direkte Hautverklebung maximal 20 -25 Tage halten.

    [0055] In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, daß die Klebstofftropfen 16 nicht unmittelbar mit den Fäden 24,25 des Trägerteils 1 verbunden sind, sondern daß an der Unterseite des Trägerteils 1 - nicht dargestellt - ein semipermeables Textilpflaster angeordnet ist.

    [0056] Wichtig ist nur, daß von der Kopfhaut 17 aus ein günstiger Luft- und Feuchtigkeitsdurchfluß in Pfeilrichtung 21 durch das Trägerteil 1 möglich und gewährleistet ist.

    [0057] Die in Figur 3 dargestellte Montur 20 besteht aus dem Trägerteil 1, welches gemäß Figur 5 aus einer Maschenware besteht. In Figur 3 sind diese Maschen nur schematisch angedeutet, während in Figur 5 dargestellt ist, daß es sich um sechseckförmige Maschen 4 handelt, welche das Trägerteil 1 bilden.

    [0058] Die die Maschen des Trägerteils 1 bildenden Fäden bestehen in an sich bekannter Weise aus Kunststoff und das zwischen die Maschen 4 eingesetzte künstliche Haar besteht entweder aus Kunststoff oder aus natürlichem Haar. Im Falle der Verwendung von Haaren aus Kunststoff kommen auch BEGALON (eingetr. Warenzeichen der Anmelderin) -Haare zur Anwendung.

    [0059] Das in Figur 3 dargestellte Trägerteil 1 weist eine Randzone 2 auf, die gemäß Figur 4 durch ein aufgedoppeltes Verstärkungsband 5 gebildet ist. In anderen Ausführungsformen kann die Randzone auch durch ein Kunststoffband, einen flüssigen Kleber oder eine Beschichtung gebildet werden; ebenso kann die Verstärkung der Randzone entfallen.

    [0060] Die Figur 4 zeigt lediglich schematisiert, daß das Verstärkungsband 5 mit seiner unteren Stirnkante sich bis zum Rand 15 des Trägerteils 1 erstreckt.

    [0061] In einer weiteren, nicht näher dargestellten, Ausführungsform ist es jedoch auch vorgesehen, daß das Verstärkungsband 5 über den Rand 15 des Trägersteils 1 geschlagen ist und sich auch in die Rückseite des Trägerteils 1 hinein erstreckt. Der Rand 15 ist somit vom Verstärkungsband 5 eingefasst.

    [0062] Zur besseren Stabilisierung des gesamten Trägerteils 1 ist außerhalb der Randzone 2 ein Faden 3 durch die Maschen 4 des Trägerteils 1 gezogen, um eine gute Formstabilität des Trägers zu gewährleisten. Der Faden 3 kann in einer anderen Ausgestaltung jedoch auch entfallen.

    [0063] Erfindungsgemäß ist im Bereich der Randzone 2 ein Faden 6 mit dem Trägerteil 1 über zugentlastende Schlaufen 7 verbunden. Die Verbindung zwischen dem Faden 6 und dem Trägerteil erfolgt nur im Bereich der zugentlasteten Schlaufen 7, wobei zwischen den Schlaufen 7 gerade - nicht mit dem Trägerteil 1 verbundene - Teilstücke 8 des Fadens 6 ausgebildet werden.

    [0064] Gemäß Figur 6 werden die vorhandenen natürlichen Resthaare 10 des Trägers über jeweils einen Schlingknoten 9 oder Knüpf- oder Häkelknoten mit dem geraden Teilstück 8 des Fadens 6 verbunden, wobei in Figur 6 nur schematisiert dargestellt ist, daß im Bereich des Teilstückes 6 ein einziger Schlingknoten 9 angeordnet ist. In Wirklichkeit sind eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Schlingknoten 9 vorgesehen.

    [0065] Die Anordnung eines Schlingknotens 9 ist deshalb günstig, weil gemäss Figur 6 das Resthaar 10 noch in Pfeilrichtung 11,12 längs des Teilstücks 8 bewegt werden kann, bevor es dann endgültig gemäss Figur 7 mit einem Klebstoff 13 am Faden 6 festgelegt wird.

    [0066] Die Fig. 7 zeigt die endgültige Befestigung der natürlichen Haare des Trägers. Dort ist sichtbar, daß der je weilige Schlingknoten 9 mit einem Klebstoff 13 am Faden 6 fixiert ist und daß eine Vielzahl von nebeneinander liegenden Schlingknoten 9 vorgesehen sind, so daß eine umlaufende, allseitige Verbindung der Montur 20 mit dem Resthaar 10 des Trägers gewährleistet ist. Wird nun die Montur in Pfeilrichtung 11, 12 bewegt, dann wird dieser Zug nicht auf das Resthaar 10 weitergeleitet, denn zunächst wirkt dieser Zug über den Schlingknoten 9 auf den Faden 6, und der Faden 6 wird damit in Pfeilrichtung 11 bzw. 12 gezogen, und damit wird eine Schlaufe 7 einer Seite im Bereich zwischen dem Teilstück 8 mehr oder weniger zugezogen. Hierdurch tritt der vorher beschriebene zugentlastende Effekt ein, weil der Faden 6 in der eingezeichneten Pfeilrichtung 11, 12 nachgiebig ist und selbstverständlich auch in den zu den Pfeilrichtungen 11, 12 senkrechten Pfeilrichtungen in der Ebene des Trägerteils 1, so daß eine Zugbelastung des Resthaares 10 vermieden wird.

    [0067] Gleichzeitig ist aber mit der beschriebenen Befestigung sichergestellt, daß die Randzone 2 der Montur 20 glatt und unauffällig an der Kopfhaut des Trägers festgehalten ist und gegen Abheben gesichert ist.

    [0068] Der Träger kann die so beschriebene Montur über einen längeren Zeitraum von vielen Monaten tragen, wobei von Zeit zu Zeit das Haarlängenwachstum ausgeglichen werden muß, und wenn im Bereich der von der Montur 20 zu bedeckenden Kahlstelle des Kopfes Haare nachgewachsen sind, so kann die zu bedeckende Kahlstelle durch eine neue anzupassende, kleinere Montur wieder bedeckt werden.

    [0069] Zum Ausgleich des Haarlängenwachstumes wird die Montur beibehalten, aber die Befestigung der echten Haare am Faden wird dadurch gelöst, daß der Faden entfernt wird. Dazu wird der Klebstoff 13, welcher die Schlingknoten 9 der Resthaare 10 sichert, mit einem nicht-haarschädlichen Lösungsmittel auflöst, wodurch dann der Faden 6 in der Pfeilrichtung 11 aus dem Trägerteil 1 herausgezogen werden kann. Hierdurch lösen sich alle Schlingknoten 9 und die Montur 20 ist frei, ohne daß dabei die Haare 10 beschädigt wurden. Oder der Faden wird einfach abgeschnitten und durch die mit dem Lösungsmittel angelösten Knoten der Haare herausgezogen.

    [0070] Die Montur 20 wird dann in der oben beschriebenen Weise wieder angepasst, indem ein neuer Faden eingezogen wird und die Zugentlastung zu den echten Haaren 10 mittels Knoten oder Verklebung der Haare am Faden wieder hergestellt wird.

    [0071] Die Figur 3 zeigt, daß ein Ausgleich des Haarlängenwachstums dadurch erreicht wird, daß das Resthaar 10 auf der Kopfhaut 17 unterschiedlich gestuft geschnitten wird und daß dieses Resthaar mit unterschiedlicher Länge dann erneut über die beschriebenen Schlingknoten 9 mit dem Faden verbunden wird.

    [0072] Auf diese Weise wird das Haarlängenwachstum besser ausgeglichen als wenn das Resthaar 10 stumpf geschnitten wird und dann diese Spitzen mit dem Faden 6 verbunden werden würden.

    [0073] Mit dem erfindungsgemäßen Stufigschneiden des Resthaares ist es möglich, das Haarteil um eine 30% längere Zeit zu tragen, als bei stumpf geschnittenem Resthaar.

    Zeichnungslegende



    [0074] 

    1 Trägerteil

    2 Randzone

    3 Faden

    4 Masche

    5 Verstärkungsband

    6 Faden

    7 Schlaufe

    8 Teilsück (Faden 6)

    9 Schlingknoten

    10 Resthaar

    11 Pfeilrichtung

    12 Pfeilrichtung

    13 Klebstoff

    14 Abstand

    15 Rand (Trägerteil1)

    16 Klebstofftropfen

    17 Kopfhaut

    18 Kopfschwarte

    19 Blutgefäße

    20 Montur

    21 Pfeilrichtung

    22 Färbung (dunkel)

    23 Färbung

    24 Faden

    25 Faden

    26 Knoten



    [0075] 30 (künstl. Haar (30 a - e)


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Haarteils (Toupet), bei dem das Trägerteil (1) aus einer Maschenware besteht und die Haare (30) durch Knoten (26) mit den Fäden (24, 25) des Trägerteils (1) vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung

    a. Haare (30a- e) aus Echthaar oder einem Kunststoff verwendet
    a 1. diese Haare (30a - e) unterschiedliche Länge
    a 2. unterschiedliche Dicke und
    a 3. unterschiedliche Färbung (22, 23) aufweisen,

    b. daß die echten Resthaare (10) des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten (9) oder über clipsartige Verbindungsmittel mit einem im Randbereich (2) rings um das Trägerteil (1) verlaufenden Faden (6) verbunden sind, der durch Schlaufen (7) zugentlastet ist.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verbindung mit dem zugentlasteten Faden (6) vorgesehenen Resthaare (10) des Trägers stufig geschnitten (effiliert) werden und damit in unterschiedlicher Länge am Faden (6) über Schling- oder Knüpfknoten verbunden sind.
     
    3. Verfahren nach Anspruchl oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haarteil an vorgegebenen Punkten mit einem biologisch in der Kopfhaut abbaubaren Klebstoff (16) auf die Kopfhaut (17) in Form von mikrofeinen Tröpfchen des Klebstoffs (16) aufgeklebt wird.
     
    4.Haarteil mit einem Trägerteil (1) aus Maschenware, bei dem die künstlichen Haare (30) durch Knoten (26) mit den Fäden (24,25) des Trägerteils verbunden sind.
    dadurch gekennzeichnet, daß
    a. die Haare (30 a-e) aus einem Kunststoffmaterial bestehen und
    a 1. unterschiedliche Länge
    a 2. unterschiedliche Dicke
    a 3. unterschiedliche Färbung (22, 23) aufweisen
    und daß
    b. die echten Resthaare des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten (9) mit einem im Randbereich (2) rings um das Trägerteil (1) verlaufenden Faden (6) verbunden ist, der durch Schlaufen (7) zugentlastet ist.
     
    5. Haarteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß alle Haare (30 a-e) eine kontinuierliche abgestufte Färbung (23) aufweisen, in der Art, daß die Haare (30 a-e) in der Nähe ihrer Befestigungsstelle (Knoten 26) auf dem Trägerteil dunkler gefärbt sind, als an den Haarspitzen, (Fig. 2).
     
    6. Haarteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die kurzen Haaren (30 b) dunkler gefärbt sind und alle anderen Haare (30 a,c) heller sind (Fig. 1).
     
    7. Haarteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit dem zugentlasteten Faden (6) vorgesehenen Resthaare des Trägers stufig geschnitten (effiliert) sind.
     




    Zeichnung