(19)
(11) EP 0 224 908 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1987  Patentblatt  1987/24

(21) Anmeldenummer: 86116723.7

(22) Anmeldetag:  02.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 77/02, B65D 85/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES GB IT

(30) Priorität: 02.12.1985 DE 3542588

(71) Anmelder: KRAFT GENERAL FOODS R & D INC.
Wilmington, Delaware (US)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Albrecht
    D-8150 Holzkirchen (DE)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungseinheit


    (57) Es wird eine Verpackungseinheit für weichen Käse vorgeschlagen, die aus einem Aluminium-Karton-Heißsiegelschichtverbundmaterialbecher besteht, wobei der Becher eine Papiereinlage aufnimmt, diese Papiereinlage den Käse aufnimmt und der Becher mit einer Aluminiummembran versiegelt und durch einen Kartondeckel abgedeckt ist. Die Papiereinlage ist innerhalb des Bechers lösbar aufgenommen, so daß sie mit der Käsefüllung entnommen werden kann. Die Papiereinlage läßt sich dann auf einem Tisch liegend in die Ebene plan entfalten, so daß der Käseblock leicht zugänglich ist und ohne Rückstände von der Papiereinlage abgenommen und dem Verbrauch zugeführt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit für weichen Käse, insbesondere frischen Weißkäse.

    [0002] Frischer Weißkäse wird bisher im wesentlichen in zwei Verpackungssystemen verpackt.

    [0003] Bei dem ersten bekannten Verpackungssystem ist der Weißkäse in Form flachquaderförmiger Blöcke in Aluminiumfolie eingeschlagen. Dieses Verpackungssystem verlangt einen baldigen Verbrauch des Käses.

    [0004] Bei einem weiteren bekannten Verpackungssystem ist der Weißkäse in eine als Spritzgußteil hergestellte Flachschale mit Randflansch eingefüllt und die Flachschale durch eine aufgesiegelte Aluminiummembran verschlossen. Der nicht von Käse eingenommene Innenraum der Flachschale unterhalb der Aluminiummembran ist durch Inertgasspülung vor und/oder während des Schließens des Deckels weitgehend mit Inertgas gefüllt. Ein Klarsichtdeckel aus tiefgezogener Kunststoffolie ist über den Flansch übergestülpt.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswerte, für längere Lagerung geeignete und gleichwohl preisgünstige Verpackung für weichen Käse anzugeben, die eine vollständige Trennung auch der letzten Reste von dem Verpackungsmaterial gestattet.

    [0006] Zur Lösung der Aufgabe wird die Kombination folgender Merkmale vorgeschlagen:

    a) sie umfaßt einen aus steifem Kartonmaterial mit Rand-1 flansch gebildeten Becher;

    b) in dem Innenraum des Bechers ist eine diesem angepaßte, durch loses Falten gebildete becherförmige Einlage aus planem, beschichtetem Papier lösbar eingelegt;

    c) die becherförmige Einlage ist unter im wesentlichen vollständigem Ausfüllen des Innenraums mit dem Käse gefüllt;

    d) der Oberrand der Einlage ist über den Käse umgelegt;

    e) auf den Randflansch ist eine Aluminiummembran aufgesiegelt.



    [0007] Die Herstellung des Bechers aus einem Verbundmaterial ist preiswert, da die tragende Funktion von dem besonders preiswerten Karton erfüllt wird und die übrigen Funktionsschichten sehr dünn gehalten werden können.

    [0008] Die Einlage aus Papier in dem Innenraum des Bechers erlaubt es, den Käse aus dem Becher vollständig zu entnehmen und die Einlage flach zu entfalten, so daß mit einem Messer auch die letzten Reste des Inhalts von der Einlage abgestreift werden können. Darüberhinaus gestattet die Einlage nach teilweisem Verbrauch des inhalts, das Füllgut wieder abzudecken und in hygienischer Weise bis zur nächsten Verbrauchssituation aufzubewahren.

    [0009] Die über dem Käse liegenden Randteile der becherförmigen Einlage sind zweckmäßig durch eine Haftetikette gesichert. Diese Haftetikette kann Träger von Werbe- oder Gebrauchshinweisen sein. Außerdem gestattet sie das provisorische Wiederverschließen der becherförmigen Einlage nach teilweisem Verbrauch des Inhalts.

    [0010] Im Hinblick auf einen Schutz der für die Haltbarkeit verantwortlichen Aluminiummenbran, aber auch im Hinblick auf die Aufbewahrung der teilweise geleerten Packung wird weiter vorgeschlagen, daß der Mantel von einem Stülpdeckel aus Karton übergriffen ist, welcher nach Abnahme der Aluminiummembran leicht wieder aufgesetzt werden kann.

    [0011] Die Becherformen können beliebig sein. Bevorzugt ist der Becher nach oben, d. h. zum Randflansch hin, erweitert, wodurch die Herstellung des Bechers , das Falten und Einbringen der Einlage und das Entnehmen der mit Käse · gefüllten Einlage vor dem Verbrauch erleichtert werden.

    [0012] Bevorzugte Ausführungsformen von Bechern sehen nach einer ersten Alternative eine vom Boden zum Randflansch hin pyramidenstumpfförmig erweiterte Becherform vor, deren Kanten vom Boden zum Randflansch hin mit zunehmend größerem Krümmungsradius gekrümmt sind und nach einer anderen Alternative eine kegelstumpfförmige Becherform mit kreisförmigem Querschnitt.

    [0013] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackungseinheit, bei dem in der Weise vorgegangen wird, daß man einen ausgeformten Becher bereitstellt, daß man in diesen Becher die Papiereinlage unter gleichzeitiger Faltung eindrückt, daß man in die gefaltete Papiereinlage sodann die Käsemasse einfüllt, daß man die Randteile der Papiereinlage sodann über die Käsemasse faltet und gegebenenfalls mit einer Haftetikette fixiert und daß man schließlich eine Aluminiummembran auf einen Randflansch des Bechers aufsiegelt.

    [0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann zur Erzielung einer besseren Haltbarkeit mit Inertgas gespült werden.

    [0015] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.Es stellen dar:

    Fig. 1 eine Explosionsansicht der erfindunsgemäßen Verpackungseinheit;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den Becher gemäß Pfeil II in Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2;

    Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2;

    Fig. 5 einen Zuschnitt zur Herstellung des Bechers gemäß Fig. 1;

    Fig. 6 einen Schnitt durch das Bechermaterial;

    Fig. 7 einen Schnitt durch die Aluminiummembran; und

    Fig. 8 einen Schnitt durch die Einlage.



    [0016] In Fig. 1 ist ein Becher ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Dieser Becher 10 nimmt eine aus planem Material gefaltete Einlage 12 auf, die ihrerseits den zu verpackenden Käse aufnimmt und durch eine Haftetikette 14 verschlossen ist.

    [0017] Der Becher 10 ist durch eine Aluminiummembran 16 abgedeckt, die auf den Rand des Bechers aufgesiegelt ist; über den Rand des Bechers ist ein Stülpdeckel 18 aufgestülpt.

    [0018] Nähere Einzelheiten über den Becher ergeben sich aus den Fig. 2, 3, 4, 5 und 6.

    [0019] Der Becher wird aus einem Zuschnitt gemäß Fig. 5 gebildet, uns zwar aus einem Zuschnitt eines Verbundmaterials, das in Fig. 6 dargestellt ist. Dieses Verbundmaterial besteht aus einer Kartonschicht 20, einer auf der Außenseite des Bechers vorliegenden Heißsiegelschicht 22, z.B. Polyäthylen, einer Haftkleberschicht 25, z.B. Polyäthylen, einer Aluminiumfolie 24 und einer Heißsiegelschicht 26, z.B. Polyäthylen.

    [0020] Der Zuschnitt gemäß Fig. 5 weist einen Bodenbereich 28 und eine Mantelzone 28m auf. Die Mantelzone 28m besteht aus den den Innenraum des Bechers begrenzenden Mantelteilen 28a und 28b sowie aus den Zwickelbereichen 28c. Die Zwickelbereiche 28c wiederum bestehen aus je einem Zwickelteil 28ca und einem Zwickelteil 28cb.

    [0021] An den den Innenraum begrenzenden Mantelteilen 28a sind Ränder 28ak vorgesehen und an den den Innenraum begrenzenden Mantelteilen 28b Ränder 28bk. Im Bereich der Ränder 28ak sind drei Faltlinien 28ak1, 28ak2 und 28ak3 geprägt. Im Bereich der Ränder 28bk sind zwei Faltlinien 28bk1 und 28bk2 geprägt. Ferner sind in den Zuschnitt die Bodenkanten 28aa und 28ba sowie die Zwickelkanten 28ab und 28cc eingeprägt, während sich an den gestrichelt eingezeichneten Linien 28bb beim Hochfalten der Mantelzone 28m Rundungen ergeben, die in Fig. 2 erkennbar sind.

    [0022] Beim Falten des Bechers werden die Mantelteile 28a und 28b aus der Zeichenebene der Fig. 5 nach oben gefaltet, wobei die Zwickelteile 28ca und 28cb außerhalb des entstehenden Becherinnenraums gegeneinander gefaltet werden und mit den in Fig. 5 sichtbaren Seiten gegeneinander treten. Die so entstehenden nach auswärts gerichteten Zwickel werden sodann an die innenraumbegrenzenden Mantelteile 28a angelegt und zwar so, daß die Zwickelteile 28ca mit ihren in Fig. 5 nicht sichtbaren Seiten an die Mantelteile 28a zur Anlage kommen. Die Zwickelteile 28ca und 28cb werden mit ihren in Fig. 5 sichtbaren Seiten unter Vermittlung der Heißsiegelschicht 26 miteinander versiegelt. Die Zwickelteile 28ca werden an den innenraumbegrenzenden Mantelteilen 28a unter Vermittlung der Heißsiegelschicht 22 fixiert.

    [0023] Anschließend wird aus den Rändern 28ak und 28bk ein Randflansch 32 gebildet, dessen Aufbau aus den Schnitten der Fig. 3 und 4 zu erkennen ist, wobei der Zusammenhang insbesondere aus der Lage der Prägelinien 28bk1, 28bk2, 28ak1, 28ak2, 28ak3 zu ersehen ist.

    [0024] Der Flansch 32 ist an seiner in den Fig. 3 und 4 oben liegenden Seite mit der Heißsiegelschicht 26 versehen.

    [0025] Um einen geschlossenen Flansch 32 mit geschlossener Heißsiegelschicht zu erhalten, sind die Zwickelteile 28cb mit keilförmigen Randabschnitten 34 ausgeführt, die bei der Flanschbildung im Bereich der Ränder 28ak gemeinsam mit diesen umgebördelt bzw. eingerollt werden.

    [0026] In den Mantelteilen 28b erkennt man in den Fig. 1 und 5 Versteifungs- und Stapelbegrenzungsrippen 36.

    [0027] In den soweit fertiggestellten Behälter wird eine aus einem flachen Papierzuschnitt gebildete Einlage eingesetzt, die in Fig. 1 mit 12 bezeichnet ist, und die einen Schichtaufbau gemäß Fig. 8 besitzt, nämlich mit einer Papierschicht 12a, einer flüssigkeitsdichten, insbesondere molkedichten Kunststoffschicht 12b, beispielsweise Polyäthylen, an der Innenseite und einer Imprägnierungsschicht 12c an der Außenseite, beispielsweise einer Wachs-Compound-Schicht aus niedrig schmelzenden Parafinwachsen. Die Einlage 12 wird in ähnlicher Weise zu einem Becher gefaltet, wie vorher unter Bezugnahme auf Fig. 5 beschrieben, wobei jedoch die Ränder der entstehenden Zwickel nicht zugeschnitten sind und die Zwickel nicht fixiert werden. Der Zuschnitt für die Einlage 12 ist rechteckig. Das Falten der Einlage 12 zum Becher geschieht mittels eines Stempels, welcher den rechteckigen Zuschnitt durch einen Formatsatz hindurchdrückt, wobei Zwickel entstehen und diese Zwickel an die Mantelfläche des entstehenden Bechers angelegt werden. Wenn der Stempel seinen Hub bis zum Ende ausgeführt hat, befindet sich die Einlage in dem Becher 10 und die Ränder der Einlage 12 stehen noch über den Becher 10 oben über. In die so gebildete Einlage wird der weiche Käse eingefüllt. Hierauf werden die Ränder der Einlage 12, wie in Fig. 1 zu ersehen, übereinander und die Oberseite der Käsefüllung geklappt und durch eine Haftetikette 14 fixiert. Nunmehr wird auf den Verschlußflansch 32 die Aluminiummembran 16 aufgesiegelt, die einen Schichtaufbau gemäß Fig. 7 besitzt, nämlich aus einer Aluminiumfolie 16a und einer Heißsiegelkleberschicht 16b besteht. Die Aluminiummembran ist mit einem nicht dargestellten Grifflappen ausgeführt, um beim späterem Lösen die Membran leicht abziehen zu können.

    [0028] Die Arbeitsfolge bei der Herstellung der Verpackungseinheit ist so, daß in den bereits aufgerichteten Becher das Papier eingefaltet wird, daß hierauf die Befüllung mit weichem Käse stattfindet, anschließend die Einlage über das Produkt gefaltet, das Etikett angebracht und der Becher mit der Aluminiummembrane versiegelt wird. Schließlich wird der Kartondeckel 18 aufgesetzt.

    [0029] Der Becher 10 ist nach dem Aufbringen der Membran 16 im wesentlichen luftdicht abgeschlossen.


    Ansprüche

    1. Verpackungseinheit für weichen Käse, insbesondere frischen Weißkäse,
    gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

    a) sie umfaßt einen aus steifem Kartonmaterial mit Randflansch (32) gebildeten Becher (10);

    b) in dem Innenraum des Bechers (10) ist eine diesem angepaßte, durch loses Falten gebildete becherförmige Einlage (12) aus planem, beschichtetem Papier lösbar eingelegt;

    c) die becherförmige Einlage (12) ist unter im wesentlichen vollständigem Ausfüllen des Innenraums mit dem Käse gefüllt;

    d) der Oberrand der Einlage (12) ist über den Käse umgelegt;

    e) auf den Randflansch (32) ist eine Aluminiummembran (16) aufgesiegelt.


     
    2. Verpackungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die über der Masse liegenden Randteile der Papiereinlage (12) durch eine Haftetikette (14) gesichert sind.
     
    3. Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Becher (10) an seinem Oberrand von einem Stülpdeckel (18) aus Karton übergriffen ist.
     
    4. Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Becher (10) von seinem Boden (28) zu seinem Randflansch (32) hin erweitert.
     
    5. Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Becher (10) im wesentlichen pyramidenstumpfförmig ist mit Mantelkanten, die vom Boden (28) zum Randflansch (32) hin mit zunehmendem Krümmungsradius gerundet sind.
     
    6. Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Becher (10) auf seiner ganzen Höhe im wesentlichen kreisrunden Querschnitt besitzt.
     
    7. Verfahren zur Herstellung einer Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man einen ausgeformten Becher (10) bereitstellt, daß man in diesen Becher (10) die Papiereinlage (12) unter gleichzeitiger Faltung eindrückt, daß man in die gefaltete Papiereinlage (12) sodann die Käsemasse einfüllt, daß man die Randteile der Papiereinlage (12) sodann über die Käsemasse faltet und gegebenenfalls mit einer Haftetikette (14) fixiert und daß man schließlich eine Aluminiummembran '(16) aüf einen Randflansch des Bechers (10) aufsiegelt.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Becher (10) mit einem Stülpdeckel (18) aus Karton versieht.
     




    Zeichnung