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EP 0 224 917 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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10.06.1987 Patentblatt 1987/24 |
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Anmeldetag: 03.12.1986 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE |
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Priorität: |
06.12.1985 DE 3543243
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Döhr, Peter, Dipl.-Ing.
D-8000 München 60 (DE)
- Leupelt, Uwe, Dipl.-Ing.
D-8037 Olching (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Anordnung zur Übertragung von Richtfunksignalen von zwei oder mehr Richtfunk-Frequenzbändern |
(57) Bei dieser Anordnung soll die Anzahl der für eine Doppel-oder Mehrbandantenne benötigten
Antennenzuleitungen (Hohlleiter) reduziert werden. Die Erfindung sieht hierzu eine an den Antennenerreger einer Doppelbandantenne oder
Mehrbandantenne anschaltbare breitbandige Polarisationweiche (2) für alle Frequenzbänder
vor, die über zwei Hohlleitungen (3) geeigneten Typs für jeweils die gleiche Polarisation
der Richtfunk-Frequenzbänder mit je einer Frequenzweiche (4,5) für jede Polarisation
verbunden ist.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung in Hohlleitertechnik zur Übertragung
von Richtfunksignalen von zwei oder mehr Richtfunk-Frequenzbändern.
[0002] Für den Betrieb von Richtfunk-Systemen werden im allgemeinen für jeden Radio (RF)-Frequenzbereich
separate Antennen (Monobandantennen) benötigt. Durch die Entwicklung von sogenannten
Systemweichen, eine Kombination von Polarisations- und Frequenzweichen, ist es möglich,
vorzugsweise zwei oder mehrere RF-Bereiche an eine Antenne, eine sogenannte Doppelbandantenne
anzuschalten und damit die Stell- und Montageflächen auf den Richtfunkbauwerken doppelt
auszunützen. Als Antennenzuleitungen werden dabei bis etwa 3GHz Koaxialkabel und oberhalb
von etwa 3GHz Hohlleiter für nur eine Polarisation eingesetzt. Für die übliche Übertragung
von zwei senkrecht aufeinanderstehenden Polarisationen werden also pro Monobandantenne
in der Regel zwei, pro Doppelbandantenne vier Antennenleitungen benötigt.
[0003] Hohlleiter werden vorzugsweise im eindeutigen Obertragungsbereich, also für die Übertragung
der Grundwelle eingesetzt. Die Entwicklung geeigneter übergänge und Filter zur Unterdrückung
unerwünschter höherer Wellentypen, sogenannte Modenfilter, haben es möglich gemacht,
Hohlleiter im Bereich höherer Wellentypen zu verwenden, in dem diese besonders niedrige
Dämpfung haben. Als besonders vorteilhaft für diesen Einsatzfall hat sich der SIRAL-Hohlleiter
(Siemens-Rechteck-Aluminium-Hohlleiter) erwiesen, der beispielsweise in einem Sonderdruck
der Zeitschrift "Feinwerktechnik" 82. Jahrgang 1974, Heft 7, Seiten 355 bis 360 und
in der Siemens-Zeitschrift 49 (1975) Heft 3, Seiten 151 bis 154 näher beschrieben
ist. Diese Hohlleiter lassen sich auch im übertragungsbereich höherer Wellentypen
ohne Einschränkung der normalen Verlegung über die Breitseite biegen, in Längsrichtung
verdrillen und aus bauseits maßlich angepaßten Teillängen aufbauen.
[0004] Die beträchtliche Ausweitung der bestehenden Richtfunknetze, verbunden mit der Erweiterung
um neue Frequenzbereiche und Verbindungen hat den Bedarf zusätzlicher Antennenstell-
und Montageplätze zur Folge. Weiterer Platzbedarf ergibt sich für Raumdiversitiy-Antennen
beim Breitband-Digital-Richtfunk. Für die bessere Ausnutzung der vorhandenen Antennenplätze
ist daher die Aufschaltung mehrerer RF-Bereiche an eine Antenne unumgänglich. Diese
erweiterte Beschaltung der Antenne erfordert dementsprechend mehr Antennenleitungen
auf engerem Raum.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anzahl der für eine Doppelbandantenne
in der Regel benötigten vier Antennenzuleitungen (Hohlleiter) zu reduzieren.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Anordnung der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung
gelöst durch eine an den Antennenerreger einer Doppelbandantenne oder Mehrbandantenne
anschaltbare breitbandige Polarisationsweiche für alle Frequenzbänder, die über zwei
Hohlleitungen geeigneten Typs für jeweils die gleiche Polarisation der Richtfunk-Frequenzbänder
mit je einer Frequenzweiche für jede Polarisation verbunden ist.
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß die
Hohlleitungen aus SIRAL-Hohlleitern geeigneten Typs bestehen, die im eindeutigen und/oder
mehrdeutigen Obertragungsbereich betrieben werden und Modenfilter für den mehrdeutigen
Obertragungsbereich enthalten, oder aus Hohlleitungen aus breitbandigen, geeigneten
Hohlleitern mit Rechteck- oder Ovalquerschnitt für je eine lineare Polarisation.
[0008] Die einzelnen Bauteile bestehen dabei vorteilhafter Weise aus NC-gefrästen Werkstoffen
und werden in die Belüftung der Antennenanlage mit einbezogen.
[0009] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0010] Die Figur zeigt eine Anordnung zur Übertragung von HF-Signalen zweier Richtfunk-Systeme
auf nur einem Hohlleiter für jede Polarisation in einem Blockschaltbild. Dabei ist
mit 1 der Anschluß des Antennenerregers, z.B. ein Rundhohlleiter, einer Doppelbandantenne
bezeichnet. 2 ist eine breitbandige Polarisationsweiche für die beiden Frequenzbänder
der Richtfunk-Systeme. Diese ist über zwei Hohlleitungen 3 für jeweils die gleiche
Polarisation beider Frequenzbänder mit jeweils einer Frequenzweiche 4, 5 für jede
Polarisation verbunden. Im dargestellten Beispiel ist die Frequenzweiche 4 für die
horizontale Polarisation der beiden Frequenzbänder mit den Frequenzen f1 und f2 vorgesehen,
die Frequenzweiche 5 für die vertikale Polarisation der entsprechenden Frequenzbänder.
Die beiden Hohlleitungen 3 bestehen beispielsweise aus zwei SIRAL-Hohlleitern geeigneten
Typs bzw. Querschnitts, die sowohl im eindeutigen als auch im mehrdeutigen Übertragungsbereich,
d.h. besonders dämpfungsarm betrieben werden kön- nen. SIRAL-Hohlleiter werden bereits
mit gutem Erfolg als dämpfungsarme Antennenleitungen im übertragungsbereich höherer
Wellentypen eingesetzt. Mit der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnung
wird der Hohlleiteraufwand um die Hälfte reduziert, wodurch ein wesentlicher Platzgewinn,
zugleich aber auch als weiterer Vorteil eine Materialeinsparung erreicht werde.
1. Anordnung in Hohlleitertechnik zur Übertragung von Richtfunksignalen von zwei oder
mehr Richtfunk-Frequenzbändern,
gekennzeichnet d u r 'c h eine an den Antennerreger einer Doppelbandantenne oder Mehrbandantenne
anschaltbare breitbandige Polarisationsweiche für alle Frequenzbänder, die über zwei
Hohlleitungen geeigneten Typs für jeweils die gleiche Polarisation der Richtfunk-Frequenzbänder
mit je einer Frequenzweiche für jede Polarisation verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Hohlleitungen aus SIRAL-Hohlleitern geeigneten Typs
bestehen, die im eindeutigen und/oder mehrdeutigen Übertragungsbereich betrieben werden
und Modenfilter für den mehrdeutigen übertragungsbereich enthalten.
3. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennnzeichnet, daß die Hohlleitungen aus breitbandigen, geeigneten Hohlleitern
mit Rechteck- oder Ovalquerschnitt für je eine lineare Polarisation bestehen.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die einzelnen
Bauteile aus NC-gefrästen Werkstoffen bestehen und in die Belüftung der Antennenanlage
mit einbezogen werden.
