(19)
(11) EP 0 224 917 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.06.1987  Patentblatt  1987/24

(21) Anmeldenummer: 86116791.4

(22) Anmeldetag:  03.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01P 1/161, H01P 1/213
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE

(30) Priorität: 06.12.1985 DE 3543243

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Döhr, Peter, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 60 (DE)
  • Leupelt, Uwe, Dipl.-Ing.
    D-8037 Olching (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung zur Übertragung von Richtfunksignalen von zwei oder mehr Richtfunk-Frequenzbändern


    (57) Bei dieser Anordnung soll die Anzahl der für eine Doppel-oder Mehrbandantenne benötigten Antennenzuleitungen (Hohlleiter) reduziert werden.
    Die Erfindung sieht hierzu eine an den Antennenerreger einer Doppelbandantenne oder Mehrbandantenne anschaltbare breitbandige Polarisationweiche (2) für alle Frequenzbänder vor, die über zwei Hohlleitungen (3) geeigneten Typs für jeweils die gleiche Polarisation der Richtfunk-Frequenzbänder mit je einer Frequenzweiche (4,5) für jede Polarisation verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung in Hohlleitertechnik zur Übertragung von Richtfunksignalen von zwei oder mehr Richtfunk-Frequenzbändern.

    [0002] Für den Betrieb von Richtfunk-Systemen werden im allgemeinen für jeden Radio (RF)-Frequenzbereich separate Antennen (Monobandantennen) benötigt. Durch die Entwicklung von sogenannten Systemweichen, eine Kombination von Polarisations- und Frequenzweichen, ist es möglich, vorzugsweise zwei oder mehrere RF-Bereiche an eine Antenne, eine sogenannte Doppelbandantenne anzuschalten und damit die Stell- und Montageflächen auf den Richtfunkbauwerken doppelt auszunützen. Als Antennenzuleitungen werden dabei bis etwa 3GHz Koaxialkabel und oberhalb von etwa 3GHz Hohlleiter für nur eine Polarisation eingesetzt. Für die übliche Übertragung von zwei senkrecht aufeinanderstehenden Polarisationen werden also pro Monobandantenne in der Regel zwei, pro Doppelbandantenne vier Antennenleitungen benötigt.

    [0003] Hohlleiter werden vorzugsweise im eindeutigen Obertragungsbereich, also für die Übertragung der Grundwelle eingesetzt. Die Entwicklung geeigneter übergänge und Filter zur Unterdrückung unerwünschter höherer Wellentypen, sogenannte Modenfilter, haben es möglich gemacht, Hohlleiter im Bereich höherer Wellentypen zu verwenden, in dem diese besonders niedrige Dämpfung haben. Als besonders vorteilhaft für diesen Einsatzfall hat sich der SIRAL-Hohlleiter (Siemens-Rechteck-Aluminium-Hohlleiter) erwiesen, der beispielsweise in einem Sonderdruck der Zeitschrift "Feinwerktechnik" 82. Jahrgang 1974, Heft 7, Seiten 355 bis 360 und in der Siemens-Zeitschrift 49 (1975) Heft 3, Seiten 151 bis 154 näher beschrieben ist. Diese Hohlleiter lassen sich auch im übertragungsbereich höherer Wellentypen ohne Einschränkung der normalen Verlegung über die Breitseite biegen, in Längsrichtung verdrillen und aus bauseits maßlich angepaßten Teillängen aufbauen.

    [0004] Die beträchtliche Ausweitung der bestehenden Richtfunknetze, verbunden mit der Erweiterung um neue Frequenzbereiche und Verbindungen hat den Bedarf zusätzlicher Antennenstell- und Montageplätze zur Folge. Weiterer Platzbedarf ergibt sich für Raumdiversitiy-Antennen beim Breitband-Digital-Richtfunk. Für die bessere Ausnutzung der vorhandenen Antennenplätze ist daher die Aufschaltung mehrerer RF-Bereiche an eine Antenne unumgänglich. Diese erweiterte Beschaltung der Antenne erfordert dementsprechend mehr Antennenleitungen auf engerem Raum.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anzahl der für eine Doppelbandantenne in der Regel benötigten vier Antennenzuleitungen (Hohlleiter) zu reduzieren.

    [0006] Diese Aufgabe wird mit einer Anordnung der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung gelöst durch eine an den Antennenerreger einer Doppelbandantenne oder Mehrbandantenne anschaltbare breitbandige Polarisationsweiche für alle Frequenzbänder, die über zwei Hohlleitungen geeigneten Typs für jeweils die gleiche Polarisation der Richtfunk-Frequenzbänder mit je einer Frequenzweiche für jede Polarisation verbunden ist.

    [0007] In vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß die Hohlleitungen aus SIRAL-Hohlleitern geeigneten Typs bestehen, die im eindeutigen und/oder mehrdeutigen Obertragungsbereich betrieben werden und Modenfilter für den mehrdeutigen Obertragungsbereich enthalten, oder aus Hohlleitungen aus breitbandigen, geeigneten Hohlleitern mit Rechteck- oder Ovalquerschnitt für je eine lineare Polarisation.

    [0008] Die einzelnen Bauteile bestehen dabei vorteilhafter Weise aus NC-gefrästen Werkstoffen und werden in die Belüftung der Antennenanlage mit einbezogen.

    [0009] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0010] Die Figur zeigt eine Anordnung zur Übertragung von HF-Signalen zweier Richtfunk-Systeme auf nur einem Hohlleiter für jede Polarisation in einem Blockschaltbild. Dabei ist mit 1 der Anschluß des Antennenerregers, z.B. ein Rundhohlleiter, einer Doppelbandantenne bezeichnet. 2 ist eine breitbandige Polarisationsweiche für die beiden Frequenzbänder der Richtfunk-Systeme. Diese ist über zwei Hohlleitungen 3 für jeweils die gleiche Polarisation beider Frequenzbänder mit jeweils einer Frequenzweiche 4, 5 für jede Polarisation verbunden. Im dargestellten Beispiel ist die Frequenzweiche 4 für die horizontale Polarisation der beiden Frequenzbänder mit den Frequenzen f1 und f2 vorgesehen, die Frequenzweiche 5 für die vertikale Polarisation der entsprechenden Frequenzbänder. Die beiden Hohlleitungen 3 bestehen beispielsweise aus zwei SIRAL-Hohlleitern geeigneten Typs bzw. Querschnitts, die sowohl im eindeutigen als auch im mehrdeutigen Übertragungsbereich, d.h. besonders dämpfungsarm betrieben werden kön- nen. SIRAL-Hohlleiter werden bereits mit gutem Erfolg als dämpfungsarme Antennenleitungen im übertragungsbereich höherer Wellentypen eingesetzt. Mit der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnung wird der Hohlleiteraufwand um die Hälfte reduziert, wodurch ein wesentlicher Platzgewinn, zugleich aber auch als weiterer Vorteil eine Materialeinsparung erreicht werde.


    Ansprüche

    1. Anordnung in Hohlleitertechnik zur Übertragung von Richtfunksignalen von zwei oder mehr Richtfunk-Frequenzbändern,
    gekennzeichnet d u r 'c h eine an den Antennerreger einer Doppelbandantenne oder Mehrbandantenne anschaltbare breitbandige Polarisationsweiche für alle Frequenzbänder, die über zwei Hohlleitungen geeigneten Typs für jeweils die gleiche Polarisation der Richtfunk-Frequenzbänder mit je einer Frequenzweiche für jede Polarisation verbunden ist.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet , daß die Hohlleitungen aus SIRAL-Hohlleitern geeigneten Typs bestehen, die im eindeutigen und/oder mehrdeutigen Übertragungsbereich betrieben werden und Modenfilter für den mehrdeutigen übertragungsbereich enthalten.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennnzeichnet, daß die Hohlleitungen aus breitbandigen, geeigneten Hohlleitern mit Rechteck- oder Ovalquerschnitt für je eine lineare Polarisation bestehen.
     
    4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die einzelnen Bauteile aus NC-gefrästen Werkstoffen bestehen und in die Belüftung der Antennenanlage mit einbezogen werden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht